Wanderer genießt die Aussicht im Mangfallgebirge (Symbol- und Archivbild)
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Ohne großen Run: Ruhige Bergtouren für die Pfingstferien

Ohne großen Run: Ruhige Bergtouren für die Pfingstferien

Die Sommer-Bergsaison beginnt und der Deutsche Alpenverein berichtet schon jetzt von vielen ausgebuchten Hütten. Auch in den Pfingstferien dürfte es viele ins Gebirge ziehen. BR24 hat die wichtigsten Tipps, um trotzdem draußen etwas Ruhe zu finden.

Über dieses Thema berichtet: Rucksackradio am .

Eibsee, Königssee, Jenner, Herzogstand: Viele Berghungrige zieht es zu den bekannten bayerischen Ausflugszielen, volle Straßen und Parkplätze sind dort vorprogrammiert. "Dabei gibt es so viele andere schöne Gegenden", findet Gabi Schieder-Moderegger vom Deutschen Alpenverein (DAV) Berchtesgaden. Im Lattengebirge, am Untersberg oder rund ums Hochplateau der Reiteralm zum Beispiel gebe es viele Aufstiegsrouten, die laut Schieder-Moderegger weniger bekannt und gut zu gehen seien.

Ruhigere Gipfel oft direkt nebenan

Viele Ausflugsziele sind aufgrund ihrer guten Erreichbarkeit und schönen Aussicht beliebt. Kommen dann Bergbahn und Einkehrmöglichkeit dazu, ist man schnell zusammen mit hunderten anderen unterwegs. "Wer bereit ist, ein bisschen umzudenken, findet auch an stark frequentierten Tagen lohnende Ziele für jeden Geschmack", sagt Winni Kurzeder, Bergführer bei der DAV-Sektion Oberland. Regionen wie das Estergebirge, die Ammergauer Alpen oder Randbereiche der Bayerischen Voralpen bieten schöne Alternativen in allen Schwierigkeitsgraden. Tourenziele wie die Sonnwendwand im Chiemgau oder der Besler im Allgäu stehen im Schatten prominenter Nachbarn, bieten aber ein ebenbürtiges Tourenerlebnis.

Weniger ist mehr

Mehr Ruhe, aber nicht weniger Natur und schöne Aussicht findet sich auch auf vielen kleineren Gipfeln, wie etwa dem Eibelkopf, einem Vorgipfel des Breitenstein im Mangfallgebirge. Auch die Reuterwanne oberhalb des Grüntensees wartet mit einer lohnenswerten Rundumsicht in die Allgäuer Alpen auf. An die aktuellen Bergbedingungen im gesamten Alpenraum angepasste Touren finden sich auch im wöchentlichen Bergbericht des DAV (externer Link).

Hüttenschlafplatz gesucht

"Die Reservierungslage ist schon jetzt sehr gut", bestätigt in diesem Zusammenhang auch Julian Rohn vom DAV. Heißt übersetzt, dass die DAV-Hütten über Monate im Voraus ausgebucht sind, allerdings vor allem an den Wochenenden. "Wer antizyklisch unterwegs sein kann, also zum Beispiel von Sonntag bis Dienstag, hat gute Karten", so Rohn. Auf keinen Fall sollte man einfach auf gut Glück losgehen. Stattdessen aber auf jeden Fall bei der Hütte absagen, sollte sich an der Planung etwas ändern. Denn Kurzentschlossene können dann unter Umständen noch unter "Last-Minute-Hüttenbett" beim DAV fündig werden.

7 Tipps, um den Massen auszuweichen

• Um Stoßzeiten zu vermeiden, lieber etwas früher aufbrechen - oder etwas später, sofern es Wetter und Tageslicht zulassen.

• Auch in den Ferien lieber werktags gehen anstatt am Wochenende

• Weniger bekannte Nebengipfel anstatt prominente Ziele wählen

• Auf Einkehrmöglichkeit verzichten, Brotzeit selber mitnehmen

• Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erspart stressige Parkplatzsuche

• Überschreitungen statt Rundtouren wählen – sie eröffnen neue Wege ohne Rückstrom

• Tour im Voraus zu Hause durchplanen, Karten zu Rate ziehen

Was immer gilt

Der DAV, aber auch Almbauern und Hüttenwirte betonen immer wieder, dass das Bedürfnis nach Abgelegenheit und Ruhe nicht die allgemeinen Regeln für das Unterwegssein in der Natur außer Kraft setzen dürfen. Also: Schutzgebiete respektieren, auf den Wegen bleiben, den eigenen Müll wieder mitnehmen und außerhalb der Dämmerungszeiten unterwegs sein.

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