Elon Musk und US-Präsident Donald Trump
Bildrechte: picture alliance / Newscom | Francis Chung
Audiobeitrag

Elon Musk und US-Präsident Donald Trump

Audiobeitrag
>

Musk vs. Trump: Der reichste Mann fordert den Präsidenten heraus

Musk vs. Trump: Der reichste Mann fordert den Präsidenten heraus

Der Machtkampf zwischen Elon Musk und Donald Trump eskaliert: Tesla stürzt ab, Musk droht der NASA mit Rückzug seiner Raumkapsel – und bringt den US-Präsidenten sogar mit Epstein in Verbindung. Auch in der Republikanischen Partei wächst der Druck.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der reichste Mann der Welt gegen den Präsidenten des mächtigsten Landes: Die monatelange Allianz zwischen Elon Musk und Donald Trump ist in einen offen ausgetragenen Machtkampf umgeschlagen. Der Streit zwischen dem Tech-Milliardär und dem US-Präsidenten trifft inzwischen nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch strategisch wichtige Raumfahrtprogramme der Vereinigten Staaten.

Tesla-Aktie bricht massiv ein

Am Donnerstag verlor die Tesla-Aktie über 14 Prozent an der US-Börse. Das Unternehmen büßte damit rund 150 Milliarden Dollar an Marktwert ein. Der Finanzdienst Bloomberg schätzte, dass Musks Vermögen dadurch an einem Tag um rund 34 Milliarden Dollar sank – auf etwa 335 Milliarden Dollar. Für Musk selbst könnte der Kurssturz auch deshalb zum Problem werden, weil er Kredite mit rund 236 Millionen seiner Tesla-Aktien abgesichert hat. Fällt der Kurs weiter, müsste er zusätzliche Sicherheiten stellen.

Hintergrund der Eskalation ist ein Streit über Trumps geplantes Steuer- und Haushaltsgesetz. Musk fordert deutlich strengere Ausgabenkürzungen, während Trump unterstellt, Musk wolle lediglich Subventionen für Elektrofahrzeuge sichern. Der Unternehmer wies diese Darstellung als falsch zurück.

Trump droht mit Auftragsentzug – Musk kontert mit Raumfahrt-Drohung

Trump hatte auf seiner Plattform Truth Social angedeutet, Musks Unternehmen sämtliche staatlichen Förderungen und Aufträge streichen zu wollen. Musk wiederum reagierte mit einer öffentlichkeitswirksamen Drohung: Er kündigte an, die für die NASA derzeit unverzichtbare Dragon-Raumkapsel seines Raumfahrtunternehmens SpaceX vom Betrieb abzuziehen. Die Kapsel ist aktuell das einzige US-Raumschiff, das Astronauten zuverlässig zur Internationalen Raumstation ISS und zurück bringen kann. Seit 2020 ist die NASA auf Grundlage eines Vertrags über fünf Milliarden Dollar auf SpaceX angewiesen.

Auch künftige Projekte wie die geplante Mars-Mission oder der Aufbau eines Raketenabwehrsystems im Weltraum könnten durch den Streit beeinträchtigt werden. Der Wert laufender Regierungsaufträge an SpaceX wird auf rund 22 Milliarden Dollar beziffert.

Musk bringt Trump mit Epstein in Verbindung

Eine neue Eskalationsstufe erreichte der Konflikt durch einen Post auf Musks Plattform X. Darin behauptete der Unternehmer, der Name von Donald Trump tauche in Unterlagen rund um den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein auf. Belege dafür lieferte Musk nicht. Trump äußerte sich zunächst nicht zu der Anschuldigung.

Musk befürwortet Amtsenthebungsverfahren gegen Trump

Zudem befürwortete Musk in einem weiteren Beitrag auf X ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten. Die frühere Nähe der beiden – Musk hatte Trumps Wahlkampf mit Millionenbeträgen unterstützt – scheint endgültig Geschichte zu sein.

Mittlerweile mischt sich Musk auch offen in parteiinterne Debatten ein. Auf X forderte er republikanische Abgeordnete auf, sich bei der Abstimmung über das Haushaltsgesetz gegen Trump zu stellen. Er schrieb, Trump habe nur noch dreieinhalb Jahre im Amt – ihn selbst werde es "noch mehr als 40 Jahre" geben. Beobachter werten das als Versuch, Trumps Führungsrolle innerhalb der Republikanischen Partei offen herauszufordern.

Trump hat keine Lust auf Telefonat

Ein klärendes Telefongespräch zwischen den beiden Männern scheint zunächst nicht geplant: Trump wolle nicht mit dem Tech-Milliardär und früheren Verbündeten sprechen, hieß es am Freitag aus Kreisen des Weißen Hauses in Washington. Es sei im Tagesverlauf kein Gespräch der beiden Männer geplant. Zuvor hatte das Magazin "Politico" berichtet, Mitarbeiter des Weißen Hauses hätten für Freitag ein Telefonat mit dem Tesla-Chef angesetzt, um Frieden zu stiften.

Mit Informationen von dpa und Reuters

Im BR24live-Video: Wie gefährlich ist der Bruch zwischen Musk und Trump?

ARCHIV - 30.05.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump spricht während einer Pressekonferenz mit Elon Musk im Oval Office des Weißen Hauses. (zu dpa: «Musk verschärft Kritik an Trumps Steuergesetz») Foto: Evan Vucci/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Evan Vucci
Videobeitrag

Trump verabschiedet Musk auf gemeinsamer Pressekonferenz

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!