Der Schmetterling "Russischer Bär" an einer Wasserdost-Blüte.
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Der "Russische Bär" an seinem Lieblingsessen, dem Wasserdost.

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Seltener Schmetterling "Russischer Bär" im Chiemgau gesichtet

Seltener Schmetterling "Russischer Bär" im Chiemgau gesichtet

Gutes Zeichen für den Artenschutz: In Aschau in den Chiemgauer Alpen ist der "Russische Bär" erstmals von Förstern erfasst worden. Was die seltene Schmetterlingsart ausmacht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Schmetterlingsart "Russischer Bär" ist erstmals im oberbayerischen Alpenraum erfasst worden. Förster haben den Schmetterling bei einem Artenmonitoring nahe der Kampenwand in Aschau im Landkreis Rosenheim entdeckt. Das hat das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Rosenheim mitgeteilt.

Das steckt hinter dem Namen

Der Schmetterling gehört zur Familie der Bärenfalter. Die Raupen dieser Schmetterlinge haben eine pelzige Behaarung, die an Bären erinnert. Der Russische Bär wird außerdem als "Spanische Flagge" bezeichnet. Er hat schwarze Vorderflügel mit hellen, oft gelben Streifen. Die Hinterflügel sind rot bis orange. Diese Flügel in Warnfarben zeigen die Tiere, um Fressfeinde wie Vögel abzuschrecken.

Lange Flüge für das Lieblingsessen

Der Russische Bär ist laut dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein vagabundierender Wanderfalter. Das bedeutet, dass der Falter bei hohen Temperaturen große Strecken für die Nahrungsaufnahme zurücklegt. Am liebsten mag der Schmetterling den Wasserdost. Die lila blühende Pflanze wächst auf feuchten Wiesen, an Bächen und am Waldrand.

Der Russische Bär kommt in Süd- und Mitteleuropa vor. Er ist selten, aber nicht vom Aussterben bedroht. Die Tiere sind bei warmem Wetter tagsüber unterwegs. Sie können von Juli bis September beobachtet werden.

Schmetterlingen in Bayern geht es schlecht

Insgesamt geht es vielen Schmetterlingen in Bayern nicht gut. Seit Jahrzehnten sterben immer mehr Arten aus. Grund dafür sind vor allem die intensive Landwirtschaft mit ihren Begleiterscheinungen wie Überdüngung, Pestizideinsatz und Monokulturen.

Dazu kommen noch die vielen Unwetter in diesem Sommer. Heftige Regenschauer und besonders Hagel können die Eier und Raupen zerstören. Ist es ungewöhnlich kühl, wie heuer im Mai, fliegen viele Schmetterlinge nicht und können sich so auch nicht fortpflanzen.

Das hilft den Insekten

Schmetterlinge legen ihre Larven auf viele verschiedene Pflanzen und haben unterschiedliche Nahrungsquellen. Deswegen kann man die Insekten unterstützen, in dem man im Garten Platz für viele verschiedene heimische Blumen schafft. Als Beispiel nennen Experten Majoran, Hornklee, Seifenkraut und Wasserdost, die Leibspeise des Russischen Bären.

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