Söder über Kanzlerkandidatur: "Wenn Friedrich Merz mich bittet"
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Archivbild: Friedrich Merz und Markus Söder

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Söder über Kanzlerkandidatur: "Wenn Friedrich Merz mich bittet"

Söder über Kanzlerkandidatur: "Wenn Friedrich Merz mich bittet"

Für die Kür des Kanzlerkandidaten der Union hält CSU-Chef Söder am vereinbarten Zeitplan fest: nach den Wahlen im Herbst. Favorit sei der CDU-Vorsitzende Merz, bekräftigt Söder, signalisiert aber selbst Interesse und nennt ein mögliches Szenario.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder will das Rennen um die Kanzlerkandidatur in der Union noch gut zweieinhalb Monate offen halten. In der Sendung "Politikergrillen mit Jan Philipp Burgard" auf Welt TV (Externer Link - möglicherweise Bezahlinhalt) räumte Söder Interesse ein: "Ich bin bayerischer Ministerpräsident, und da gibt's vielleicht noch ein Amt, das vergleichbar oder interessanter wäre - aus der Sicht eines Bayern", sagte er mit Blick auf das Amt des Bundeskanzlers. "Das wäre etwas, was aus Sicht eines Bayern eine spannende Aufgabe sein könnte."

Zugleich bekräftigte er beim Würstchen-Grillen im Fernsehen, dass er am geplanten Prozedere und Zeitplan festhalte: Es sei vereinbart, dass CDU-Chef Friedrich Merz und er die Entscheidung gemeinsam treffen - nach den Landtagswahlen im Herbst. "Daran werden wir uns auch halten." In Sachsen und Thüringen wird am 1. September gewählt, in Brandenburg am 22. September.

Söder: "...dann müsste man sich das überlegen"

Einmal mehr betonte Söder, dass Friedrich Merz "klarer Favorit" für die Kanzlerkandidatur der Union sei. Aber der bayerische Ministerpräsident zeigte sich offen für eine eigene Kandidatur, sollte nach ihm gerufen werden: "Wenn das sein müsste und man gezwungen wird, dann müsste man sich das überlegen."

Auf die Nachfrage, welche Umstände denn eintreten könnten, die Söder zu einer Kandidatur "zwingen" könnten, entgegnete der CSU-Politiker: "Dass Friedrich Merz mich bittet - dann hätte ich ein Problem."

Der Machtkampf zwischen Söder und Laschet

Im Jahr 2021 hatte es aus Teilen der CDU zwar Rufe nach Söder gegeben. Der damalige Parteivorsitzende Armin Laschet aber hielt an seinen eigenen Ambitionen fest - obwohl Söder bessere Umfragewerte hatte. Nach tagelangem Ringen setzte sich Laschet schließlich durch. Das schlechte Wahlergebnis der Union bei der Bundestagswahl (24,1 Prozent) führen bis heute viele auf den Zwist zwischen beiden Parteivorsitzenden zurück.

Immer wieder beteuern Spitzenvertreter von CDU und CSU, dass ein offener Machtkampf wie 2021 unbedingt vermieden werden müsse. Ein anderes Verfahren für die Kandidatenkür haben die Schwesterparteien aber bisher nicht gefunden: Merz und Söder sind sich einig darin, die K-Frage untereinander auszumachen.

Auch 2021 hatte Söder eigentlich angekündigt, eine einmütige Lösung mit Laschet zu finden. Es kam anders. Dennoch betont der CSU-Chef immer wieder, das Jahr 2021 werde sich nicht wiederholen. Schließlich habe er zu Merz ein viel besseres Verhältnis als damals zu Laschet.

Söders Aussagen im Lauf der Monate

Durch seine Äußerungen zum Thema Kanzlerkandidatur hält Söder seit Monaten die Spekulationen über seine eigenen Ambitionen am Leben. Im November hatte er noch bei "Markus Lanz" im ZDF betont, er sei in Bayern gewählt und bleibe dort natürlich: "Ich werde kein Kanzlerkandidat werden." Über die Wochen und Monate änderte sich die Tonlage. Anfang März sagte er im ARD-Talk "Caren Miosga", es gebe neben Merz in der CDU noch andere, "die wollen". In der CSU gebe es nur einen, der "möglicherweise" eine "theoretische Option" sein könnte.

Mitte April versicherte er, bayerische Ministerpräsidenten seien "grundsätzlich ausbefördert", schränkte aber ein: Ausnahmen seien denkbar. Ende April erklärte er sich in der ARD-Sendung "Hart aber fair" ganz selbstverständlich zu einem von zwei möglichen Kandidaten, als er mit Blick auf Merz sagte: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es einer von uns beiden wird, ist gegeben." Damit schloss er zugleich mögliche weitere CDU-Interessenten wie den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst aus dem Kandidatenkreis aus.

Neu an Söders Äußerungen bei Welt TV ist: Söder schildert ein konkretes Szenario, dass zu seiner Kanzlerkandidatur führen könnte. Die CDU muss noch viel lauter nach ihm rufen als 2021.

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