Das "Haus für Kinder" des St.-Josefs-Vereins ist gerettet.
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St.-Josefs-Verein: Kita in München-Haidhausen ist gerettet

St.-Josefs-Verein: Kita in München-Haidhausen ist gerettet

Nachdem der St.-Josefs-Verein vor einem halben Jahr Insolvenz anmelden musste, fürchteten Eltern und Mitarbeiter das endgültige Aus für Krippe, Kindergarten, Hort und Heim. Nun kam die erlösende Nachricht: das "Haus für Kinder" ist gerettet.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Schon seit fast 150 Jahren werden im St.-Josefs-Heim in München-Haidhausen Kinder betreut. Lange zitterten zuletzt Eltern und Beschäftigte um den Fortbestand des "Hauses für Kinder", weil der Einrichtung nach einem Insolvenzantrag des christlichen Trägervereins das Aus drohte. Nun heißt es aufatmen: Wie der St.-Josefs-Verein am Donnerstagnachmittag mitteilte, ist das "Haus für Kinder" gerettet.

"Zwei gemeinnützige Tochtergesellschaften der Stiftung 'VFS Vielfalt.Fördern.Stiften' übernehmen den operativen Betrieb der Kita, der Heilpädagogischen Tagesstätte und des Kinderheims", heißt es in der Pressemitteilung. Alle Mitarbeitenden würden übernommen und alle Betreuungsplätze blieben erhalten.

170 Kinder und Jugendliche können bleiben

Laut Pressemitteilung übernimmt zum 1. September die "servusKiDS" das "Haus für Kinder" sowie die Heilpädagogische Tagesstätte. Die "Gesellschaft für Soziale Arbeit" übernimmt das Heilpädagogische Kinder- und Jugendheim mit Außenstelle in Purk. Beide sind gemeinnützige Gesellschaften der "Stiftung VFS Vielfalt.Fördern.Stiften". Das bedeutet für rund 170 Kinder und Jugendliche, dass sie in ihrer Einrichtung bleiben können. Auch rund 100 Mitarbeiter behalten ihre Jobs.

Immobilie wird verkauft: Bieterprozess läuft

Wie es in der Pressemitteilung heißt, konnte der Insolvenzverwalter Max Liebig mit einem langfristigen Mietvertrag erreichen, dass der St.-Josefs-Verein trotz des Verkaufs der Immobilie in den bisher genutzten Räumen bleiben kann. Die Immobilie des St.-Josefs-Verein muss verkauft werden, der Bieterprozess laufe jedoch noch.

"Heute bin ich sehr froh, dass sich eine tragfähige Lösung gefunden hat und vor allem, dass die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Dazu hat auch das große Engagement aller Mitarbeitenden in den Kinder- und Jugendlichen-Einrichtungen während der vergangenen Monate beigetragen", sagt der Insolvenzverwalter.

Eltern und Mitarbeiter kämpften lange für Erhalt

Es begann vor mehr als einem halben Jahr: Der katholische Trägerverein St. Josef meldet Insolvenz an. Im Februar macht das Alten- und Pflegeheim des Vereins zu. Daraufhin fürchteten Eltern und Mitarbeiter, das "Haus für Kinder" werde als nächstes geschlossen. "Das ist existenzbedrohend für viele. Und deswegen wäre das schon eine ziemliche Katastrophe, um ehrlich zu sein", sagte Angela Gsell, eine Sprecherin der Elternschaft, im Juni dem BR.

Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen setzten sie sich damals für den Erhalt von Krippe, Kindergarten, Hort und Kinderheim ein. Besonders für Aufsehen sorgte ein Instagram-Video mit Promis wie dem Moderator "Checker" Tobi Krell, der Schauspielerin Jutta Speidel und der Kabarettistin Luise Kinseher. Mit einem offenen Brief baten die Eltern um Unterstützung durch den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter.

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