Mit deutlichen Worten reagiert der Bayerische Wellenreitverband (BWV) auf Vorschläge - auch aus der Sportlerszene - wie das Surfen am Münchner Eisbach sicher werden kann. Der Verband warnt vor Aktionismus und ruft dazu auf, sorgfältig und gemeinsam mit Feuerwehr und Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nach Lösungen zu suchen.
Münchner Verein will mehr aufklären
Die Interessengemeinschaft Surfen in München (igsm) hatte nach dem tödlichen Unfall auf Instagram erklärt, sie wolle ihre "Präventions- und Aufklärungsarbeit intensivieren" und in einem ersten Schritt auf ihrer Homepage so schnell wie möglich einen "fundierten und ganzheitlichen Sicherheitsleitfaden zur Verfügung stellen". Außerdem wolle man an der Welle "Rettungsausrüstung wie Wurfsäcke und Rettungsmesser deponieren", um die Chance auf schnelle Hilfe zu erhöhen.
BWV sieht in den Vorschlägen "gefährlichen Aktionismus"
Solche Ideen und Vorschläge, wie die Leash an anderen Körperteilen zu befestigen, seien für eine Natursportart nicht angemessen und "gefährlicher Aktionismus", argumentiert der BWV weiter. So werde auch suggeriert, dass man gegebenenfalls weitere gefährliche Risiken übersehen haben könnte. Surfen sei aber ein sicherer Sport mit vergleichsweise geringem Verletzungsrisiko.
Ähnlich reagiert der Verband auch auf den Bericht eines Surfers, der vor 40 Jahren als Student in München einen ähnlichen Unfall hatte, den er nur durch Glück überlebte. Der Arzt, der mittlerweile in Norwegen lebt und surft, will seine Idee, die er schon als Medizin-Student in München hatte, aus der Ferne noch einmal anstoßen: Warnhinweisschilder, die explizit auf die Gefahren des Surfens mit einer Leash hinweisen.
Genaue Abstimmung mit Feuerwehr und DLRG
Die Frage, ob es sinnvoll ist, weitere Vorsichtmaßnahmen zu ergreifen, wie Warnschilder aufzustellen oder Rettungs-Equipment am Eisbach zu deponieren, sollte man nach Ansicht des BWV in enger Abstimmung mit der Münchner Feuerwehr und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft München-Mitte besprechen.
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