Neu geschaffene Tagesklinik für Patienten mit Post- bzw. Long-Covid-Symptomen
Bildrechte: kbo-Inn-Salzach-Klinikum
Audiobeitrag

postlongcovidtagesklinik-in-wasserburg-am-inn-100

Bildbeitrag
>

Tagesklinik für Long-Covid-Patienten in Wasserburg eröffnet

Tagesklinik für Long-Covid-Patienten in Wasserburg eröffnet

Am Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn ist eine Tagesklinik zur Behandlung von Post- und Long-Covid eröffnet worden. Das Angebot startet mit fünf Plätzen. Die Patienten sollen durch die Therapie vor allem ihren Alltag wieder bewältigen können.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Bereits vor der offiziellen Eröffnung habe es rund 20 Anmeldungen gegeben, berichtet Isabella Eder vom Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn. Die Neurologin ist die Leiterin der neu geschaffenen Tagesklinik für Post- oder Long-Covid-Patienten.

  • Zum Artikel: "Long Covid: Der mühsame Weg zurück ins Leben"

Vor allem junge Patienten angemeldet

Bei den derzeitigen Anmeldungen würden jüngere Corona-Patienten überwiegen - also die unter 50-Jährigen, so Eder. Die Hauptjahrgänge bei den Anmeldungen lägen zwischen 1990 und 2000. Dabei sei die Bandbreite der Beschwerden nach einer überstandenen Corona-Infektion groß.

Körperliche und psychische Symptome

Bereits nach der ersten Welle wurden im Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg Corona-Patienten behandelt. Doch Long- bzw. Post-Covid bringe viele mögliche Symptome mit sich - kognitive Einschränkungen, Schwindel und Gangstörungen, Wortfindungsstörungen oder eine allgemein geringe Belastbarkeit, die eine Wiedereingliederung in den Beruf erschweren könne, so Eder.

Für die Patientinnen und Patienten gebe es somit nicht nur körperliche, sondern auch psychische Herausforderungen. Als Beispiel nennt die Neurologin einen Bankmitarbeiter, der sich nach seiner Corona-Erkrankung mit dem Rechnen schwer tue.

Tagesklinik ist Teil der Neurologie

Die neue Tagesklinik in Wasserburg am Inn ist in die Klinik für Neurologie integriert worden. Die Therapeuten hier bieten auch Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie an. Möglich seien zum Beispiel Atemtherapie, Schlucktraining oder Hilfe bei Wortfindungsstörungen.

Auf der Station gebe es für die Patienten nach einem ausführlichen Screening ein auf sie zugeschnittenes Therapiekonzept. Es gehe vor allem darum, dass die Patientinnen und Patienten wieder ihren Alltag bewältigen könnten.

Wohnortnahe Versorgung

Die Tagesklinik ist mit fünf teilstationären Plätzen ausgestattet. Das heißt, die Patientinnen und Patienten sind nur tagsüber in der Klinik, übernachten aber nicht dort. So individuell die Therapie sei, so individuell sei auch die Therapiedauer, so Eder. Die Behandlungsdauer beträgt zwischen einer und sechs Wochen.

💡 Was ist Post- bzw. Long-Covid?

Von einem Long-Covid-Syndrom sprechen Ärzte, wenn Patienten vier bis zwölf Wochen nach einer Covid-19-Erkrankung immer noch krank sind oder neue Symptome entwickeln.

Sind sie länger als zwölf Wochen krank und die Beschwerden nicht mit anderen Diagnosen erklärbar, besteht ein Post-Covid-Syndrom.

Im Schnitt entwickeln zehn bis 15 Prozent der Covid-19-Erkrankten ein Post-Covid-Syndrom, unabhängig von Vorerkrankungen oder der Art des Krankheitsverlaufs (leicht, mittel oder schwer). Das heißt, dass etwa jeder zehnte Patient mit Covid-19-Infektion an Post-Covid leidet.

Bildrechte: BR
Bildbeitrag

Wann spricht man von Post- und Long-Covid?

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!