Ein Mädchen hält Pommes im Schwimmbad in der Hand.
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Freibad-Pommes – inzwischen ein kleines Luxusvergnügen

Freibad-Pommes – inzwischen ein kleines Luxusvergnügen

Sommer, Sonne, Freibad – und: Pommes. Der Snack ist für viele nicht wegzudenken. Doch inzwischen müssen Freibadbesucher in Bayern dafür oft tief in die Tasche greifen: Bis zu fünf Euro kostet die Portion. Woran das liegt? Eine Spurensuche.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein trotzen am Wochenende knapp 1.500 Besucher den Temperaturen im Freibad Falkenstein im Kreis Cham. Währenddessen läuft die Fritteuse auf Hochtouren und verströmt den typischen Duft perfekt gebackener Pommes. Kaum etwas gehört so sehr zum Sommer wie knusprige Freibad-Pommes. Außen goldbraun, innen weich, mit Ketchup, Mayo oder pur – ein echter Hit für Groß und Klein. "Baden und Pommes, das kennt man so aus der Kindheit. Das ist ein Muss", sagen die Badegäste.

Doch aus der einst günstigen Kindheitssünde wird inzwischen ein kleines Luxusvergnügen. In Falkenstein kostet eine Portion Pommes inklusive Ketchup und Mayo inzwischen vier Euro. Auch der Freibad-Klassiker passt sich an die Preisentwicklung an.

Preisrahmen: Von 2,50 bis 5 Euro

Dabei liegt Falkenstein im oberen Mittelfeld: Eine stichprobenartige Umfrage in Niederbayern und der Oberpfalz hat ergeben: Die Pommes-Preise sind gestiegen – und zum Teil sehr unterschiedlich. Während es in Schambach im Kreis-Straubing-Bogen die Portion Pommes noch für moderate 2,50 Euro gibt, zahlen Freibadbesucher in Grafenau gerne mal fünf Euro für eine große Portion. Der Durchschnitt liegt zwischen drei und vier Euro. Im Freibad Parsberg im Kreis Neumarkt kosten die Fritten drei Euro, im Karoli Bad in Waldkirchen 4,50 Euro.

"Alles wird teurer – auch die Pommes"

Der Markt Falkenstein hat den Kiosk im Freibad verpachtet. Bürgermeisterin Heike Fries kennt die Pommes-Preisdiskussion: "Der Kioskbetreiber muss natürlich auch Pacht zahlen vom Kiosk. Das Ganze wird dann umgerechnet, deshalb bin ich froh, dass es einigermaßen passt."

Laut dem Kioskbetreiber Nika Naser gab es vor drei Jahren noch ganz andere Preise. Seit Corona hätten sich die Einkaufspreise fast verdoppelt – und das schlägt sich nun auch beim Endpreis nieder.

Jeder Preis wird gezahlt

Für viele Familien ist der Snack trotzdem nicht wegzudenken. "Die Preise sind schon extrem unterschiedlich. Wenn meine Tochter sagt, sie will Pommes haben, dann kauf’ ich sie, egal ob sie drei Euro oder fünf Euro kosten", erzählt eine Mutter. Und eine weitere ergänzt: "Beim Baden mit Kindern zahlt man sowieso alles. Allgemein ist alles teurer geworden."

Schmecken Pommes im Sommer anders?

Warum schmecken die Pommes frites ausgerechnet im Freibad überhaupt so gut? Das liegt unter anderem an der Atmosphäre: Sonne, Entspannung, geselliges Beisammensein heben unsere Stimmung – und das beeinflusst, wie wir Essen wahrnehmen. Studien zeigen, dass positive Gefühle nicht nur den Appetit steigern, sondern auch Aromen intensiver erscheinen lassen und sogar Säuren milder und Süßes stärker wahrnehmen lassen. Außerdem ist unser Appetit nach körperlicher Betätigung wie dem Schwimmen generell größer.

Und: Der vertraute Pommes-Duft weckt Sommererinnerungen – diese emotionalen Verbindungen verstärken das Geschmackserlebnis. So wird der einfache Kartoffelsnack zum emotionalen Highlight des Freibadtages.

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