Ein toter Wolf ist am Donnerstag in einem Wald bei Pegnitz im Landkreis Bayreuth entdeckt worden. Das Jungtier habe Verletzungen aufgewiesen, die möglicherweise von einem Schuss stammen, teilte die Polizei einen Tag später mit. Die Inspektion Pegnitz ermittelt wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz.
Gefunden wurde der tote Jungwolf im Bereich des Staatsforstes Kitschenrain in Troschenreuth, einem Gemeindeteil von Pegnitz, an der Grenze zur Oberpfalz. Dieses Gebiet wird vom Wolfsmanagement der Regierung von Oberfranken als Wolfsterritorium geführt, ebenso wie der Veldensteiner Forst. Die dort gesichteten Wölfe gelten als standorttreu.
Kadaver des Wolfs kommt zur Untersuchung nach Berlin
Der Tierkadaver wurde von der Polizei sichergestellt und zur Identitäts- und Herkunftsbestimmung genetisch beprobt. Für das Totfundmonitoring von Wölfen ist in Deutschland das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin zuständig. Dorthin wird der Tierkörper zur pathologischen Untersuchung gebracht und weitergehend untersucht. Totfundanalysen geben Aufschluss über Gesundheitszustand und Parasitenbefall zu Lebzeiten. Nahrungsanalysen liefern wertvolle Daten für die Forschung.
Die Ergebnisse der Untersuchung zur Todesursache des Tiers fließen in die weiteren Ermittlungen der Polizei Pegnitz und der Staatsanwaltschaft Bayreuth ein. Auch die höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Oberfranken ist über das Wolfsmanagement in den Fall eingebunden. Im November 2024 war ganz in der Nähe von Pegnitz, nämlich in Creußen, ein Wolf auf der Bundesstraße überfahren worden.
Wolf ist streng geschützt – Abschuss nur bei Gefahr
Der Wolf ist ein streng geschütztes Tier in Deutschland und Europa. Ausnahmen von den Schutzbestimmungen seien "nur im Einzelfall und unter bestimmten Voraussetzungen möglich, zum Beispiel zur Abwehr erheblicher wirtschaftlicher Schäden", heißt es vonseiten des Landesamts für Umwelt (LfU). Darüber hinaus wäre ein Abschuss zulässig, wenn sich ein Wolf für den Menschen gefährlich verhielte und eine konkrete Gefahr für Leib oder Leben bestünde.
274 Wolfsterritorien in Deutschland
Seit 2006 werden in Bayern Wölfe nachgewiesen. Laut Bund Naturschutz gab es m Freistaat in den Jahren 2023/24 elf Wolfsterritorien, sieben Paare mit Welpen, zwei welpenlose Paare und zwei territoriale Einzeltiere. Zu den sesshaften Tieren kommen noch einige umherziehende Wölfe dazu, die nicht verlässlich zu erfassen sind. In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl der Territorien im Freistaat damit durchschnittlich um jährlich zwölf Prozent erhöht. In Deutschland gibt es insgesamt 274 Territorien.
Mit Informationen von dpa
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