Das St. Josef Krankenhaus in Schweinfurt wird nicht Ende des Jahres schließen. Dies teilte Schwester Monika Edinger, Generaloberin der Kongregation der Schwestern des Erlösers auf einer Pressekonferenz im St. Josef mit.
Als Hauptgrund nannten die Erlöserschwestern die hohen Kosten der Schließung: Der Sozialplan für die Beschäftigten und die Fördermittelrückzahlung summierten sich auf 30 Millionen Euro, die die Kongregation in den nächsten Monaten aufbringen müsste. Geld, dass die Erlöserschwestern aber laut eigenen Angaben nicht haben.
Verein will als Gesellschafter Verantwortung übernehmen
"Mit diesem Betrag haben wir nicht gerechnet", erklärte Martin Stapper, Geschäftsführer der Kongregation der Schwester des Erlösers. "Wir setzen auch auf die Weiterführung, da es "handfeste" Initiativen gibt, die bereit sind, sich einzubringen." So habe ein Verein signalisiert, als Gesellschafter Verantwortung für das Krankenhaus zu übernehmen. "Wir wissen von diesen konkreten Inhalten erst seit eineinhalb Tagen", betonte Stapper. Den Verein hatte der Schweinfurter Stadtrat Stefan Labus (Freie Wähler) gegründet.
Langfristig will Kongregation Trägerschaft beenden
Ein weiter Grund sei, dass die Kongregation in den letzten Wochen und Monaten über Medien und Öffentlichkeit sehr viel Solidarität mit dem St. Josef und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erlebte. "Alle sagen, das Krankenhaus St. Josef soll weitergehen", erklärte Edinger.
Die Generaloberin stellte aber klar, dass die Kongregation langfristig ihre Trägerschaft für das St. Josef beenden wolle. Eine Deadline nannte Edinger nicht. Die Kongregation sehe die Stadt, den Landkreis und den Bezirk als Wunschträger
2023 verzeichnet die Klinik hohe Verluste
Ursprünglich sollte das St. Josef Krankenhaus in Schweinfurt zum Jahreswechsel geschlossen werden. Unter anderem wegen der hohen Kosten: Allein im Jahr 2023 musste die Klinik einen Verlust von vier Millionen Euro verkraften. Das St. Josef Krankenhaus hat rund 270 Betten und behandelte zuletzt rund 20.000 Menschen ambulant und rund 10.000 stationär.
Im Video: Krankenhaus Sankt Josef bleibt vorerst doch erhalten
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