Mit Taschenlampen bringen Helfer der Bergwacht eine in Not geratene Urlauberfamilie durch stockdunklen Wald in Sicherheit
Bildrechte: Bergwacht Oberau
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Schwierige Suche für die Bergwacht: Urlauberfamilie in Oberau aus Bergnot gerettet

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Urlauberfamilie in Oberau aus Bergnot gerettet

Urlauberfamilie in Oberau aus Bergnot gerettet

Unter anderem wegen der Sprachbarriere war es für die Bergwacht nicht ganz einfach: So konnte sie erst mitten in der Nacht ein Paar aus Dänemark und deren drei Kinder – das jüngste ein sieben Monate altes Baby – vom Zwölferköpfl retten.

Beim Abstieg vom 1.656 Meter hohen Zwölferköpfl war eine Familie aus Dänemark am Donnerstagabend vom Weg abgekommen. Etliche Hindernisse führten dazu, dass die Bergwacht sie in einem sechsstündigen Einsatz – erst nach Mitternacht – in Sicherheit bringen konnte.

Sprachbarrieren behindern schnelles Auffinden

Die Lokalisierung der Familie war wegen der Sprachbarriere und ungenauer GPS-Koordinaten schwierig gewesen, teilte die Bergwacht Oberau mit. Schließlich konnte sie die Eltern und ihre Kinder etwa 500 Meter unterhalb des Gipfels – weitab von jedem Weg – ausmachen. Die Eltern waren unterwegs mit ihrem sieben Monate alten Baby und ihren fünf und sieben Jahre alten Kindern.

Schwierige Rettung in dunkler, kalter Nacht

Der Einsatz eines Rettungshubschraubers war nicht möglich, weil die Besatzung wegen niedrig hängender Wolken nicht starten konnte. Schließlich erreichte eine Rettungsmannschaft der Bergwacht die Familie gegen halb zehn Uhr in der Nacht, zweieinhalb Stunden nach dem Notruf.

Eltern und Kinder seien unterkühlt, aber wohlauf gewesen, heißt es. Der nächste Forstweg war nur über einen erneuten Aufstieg von 200 Höhenmetern erreichbar und musste wegen der Steilheit des Geländes teilweise mit Seilen abgesichert werden. Erst nach Mitternacht konnte die Familie wohlbehalten an ihrem Fahrzeug abgesetzt werden. Insgesamt waren an dem sechsstündigen Einsatz zehn Retter der Bergwacht Oberau beteiligt.

Mehr Menschen in den Bergen – mehr Unfälle

Die Bergwacht in Bayern muss immer häufiger zu Rettungseinsätzen ausrücken, weil eben immer mehr Menschen im Gebirge unterwegs seien, so Pressesprecher Roland Ampenberger. Viele auch mit unzureichender Ausrüstung.

Während Corona habe es einen Höchststand an Einsatzzahlen gegeben, mittlerweile würde sich der Wert bei rund 4.500 Einsätzen allein im Sommer für die Bergwacht einpendeln. Um gut darauf vorbereitet zu sein, soll das Trainingszentrum für die Bergwacht in Bad Tölz bis Anfang kommenden Jahres weiter ausgebaut werden.

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