Mit Spannung hatten die Mitglieder des Verkehrsausschusses im Landtag BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs und Bayerns Bahnbevollmächtigten Klaus-Dieter Josel erwartet. Fuchs leitet die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die die Zugkilometer im Regionalverkehr in Bayern bestellt. Josel vertritt die Bahn AG.
Schneebedeckte Oberleitungen, zugeschneite Bahnsteige
Stromlose Oberleitungen, vereiste Weichen, Kurzschlüsse durch herabfallende Bäume und nicht geräumte Bahnsteige, sodass Züge an Stationen nicht halten konnten: So beschreibt BEG-Chefin Fuchs, was sich Anfang Dezember zugetragen hat. Fast 50 Zentimeter Neuschnee hatten in der Nacht vom 1. zum 2. Dezember für Chaos gesorgt. In weiten Teil wurde der Bahnverkehr kurz vor elf Uhr nachts eingestellt, die Fahrgäste wurden oft entweder gar nicht oder falsch informiert.
Laut Bahn-Vertreter Josel war der Bahnverkehr aus Sicherheitsgründen eingestellt worden. Man wollte keine Züge bei Nacht auf offener Strecke evakuieren müssen.
Vorwurf: Bahn in München unvorbereitet
Aus Sicht von Fuchs hätte es erst gar nicht so weit kommen dürfen. Fuchs sieht die Verantwortung bei der Deutschen Bahn. Sie stellt die Wintertauglichkeit der Bahn infrage und wirft ihr vor, insbesondere im Raum München "recht unvorbereitet" gewesen zu sein.
So sieht das auch Grünen-Verkehrsexperte Markus Büchler: "Die Bahn hat den Großraum München in der Planung des Winterdienstes offensichtlich vergessen und das ist natürlich ein Desaster gewesen." Und es sei ein erheblicher volkswirtschaftlicher Schaden, so Büchler weiter - ganz abgesehen vom Ärger der Fahrgäste.
Bahn will mehr Räumfahrzeuge und Bäume beschneiden
Der Bahn-Bevollmächtigte Josel, will das so nicht auf sich sitzen lassen: "Wir haben für den Großraum München schon Pläne in der Schublade liegen. Aber wir haben sie nicht so ausgefeilt und nicht in dieser Massivität gehabt." Josel spricht bei dem Wintereinbruch von einem Jahrhundertereignis, mit dem man aber künftig häufiger rechnen müsse.
Deshalb soll die Bahn in Bayern mehr Räumfahrzeuge bekommen und Bäume in Nähe der Gleise sollen konsequenter beschnitten werden - in V-Form, wie es in der Fachsprache heißt. Damit sie, auch bei schwerem Schnee, nicht auf die Oberleitungen fallen können. Im Herbst soll Josel erneut vor dem Ausschuss erscheinen und darüber berichten, wie sich die Bahn vorbereitet, damit sich das Chaos von Anfang Dezember nicht wiederholt.
Im Video: Bericht zur Verkehrsausschusssitzung
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