Schweres Gerät an der Isar bei Ettling
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Von Brennen und Mooren - Isar-Renaturierung bei Ettling

Von Brennen und Mooren - Isar-Renaturierung bei Ettling

An der Unteren Isar sind bei Ettling im Kreis Dingolfing-Landau große Baumaschinen aufgefahren. Diesmal allerdings nicht, um den Fluss zu regulieren, sondern um der Natur ein Stück Wildflusslandschaft zurückzugeben.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Südbayern am .

Schwere Bagger und Raupen haben sich in den Auwald nahe Ettling unterhalb von Landau an der Isar gefressen. Was aussieht wie eine Großbaustelle, ist in Wirklichkeit ein Naturschutzprojekt. Auf drei Hektar Fläche, also so groß wie vier Fußballfelder, wird ein Teil des trockengelegten Isartals in Niederbayern wieder vernässt, erklärt Antje Uhl, die Projektleiterin vom Wasserwirtschaftsamt Landshut. "In den letzten Jahrzehnten und im letzten Jahrhundert hat sich die Isar stark verändert. Die Isar ist eingeengt worden. Und es sind viele Lebensräume an der Isar und vor allen Dingen in der Au verloren gegangen." Jetzt wird versucht, der Isar und Au wieder Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zurückzugeben.

Markt Wallersdorf freut sich schon jetzt auf das Endergebnis

Allerdings sorgt das Auffahren der schweren Baumaschinen auch für Verunsicherung und Kritik bei den Menschen vor Ort. Von Naturzerstörung war anfangs die Rede. Doch inzwischen, sagt Wallersdorfs Bürgermeister Franz Aster, sei die Kritik der Neugierde gewichen: "Man muss sich herantasten an das Ganze. Aber die Menschen tragen das jetzt mit. Und der Markt Wallersdorf hat von Anfang an gesagt: Wir sind da dabei, wir haben auch ein Grundstück zur Verfügung gestellt. Das Endergebnis wird sicher toll."

Ohne Bagger geht es nicht

Noch braucht es Phantasie, um sich die neue Isar-Wildnis hier vorzustellen. Rund 2.000 große Lkw-Ladungen Kies werden ausgebaggert und dem Flussbett der Isar an anderer Stelle zurückgegeben. Um ein Stück der vom Menschen trockengelegten Isarau teilweise wieder in ein Flachmoor zu verwandeln: "Die Isar hat früher die ganze Umlagerung selber gemacht", sagt Johannes Bongard vom Wasserwirtschaftsamt Landshut. "Heutzutage braucht man den Bagger dafür. Der macht uns die Umlagerung, wir kriegen jetzt hier sehr wechselfeuchte Zonen. Wo das Wasser steht, wo es mal komplett trocken ist. Das ist extrem wichtig für die Amphibien, aber auch für die Fischwelt. Und auch die Pflanzen werden sich natürlich hier entsprechend darauf einstellen."

Ein Paradies für Gelbbauchunke und Co

Schon in den nächsten Monaten sollen hier seltene Orchideen und andere Pflanzen blühen. Auch für Gelbbauchunke, Ringelnatter, Zauneidechse und Eisvogel soll neuer Lebensraum entstehen. Neben sumpfartigen, moorähnlichen Flächen wird es aber auch seltene Trockenstandorte, sogenannte Brennen geben: "Die Brenne heißt nicht umsonst Brenne, die brennt richtig", erklärt Bongard mit einem Leuchten in den Augen. Ob und wie das funktioniert, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Die untere Isar war jahrhundertelang eine Wildfluss-Landschaft. Erst die Flussregulierung machte weite Gebiete bewohnbar. Jetzt sind wieder Baumaschinen aufgefahren. Diesmal allerdings, um der Natur ein Stück Wildflusslandschaft zurückzugeben.
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Die untere Isar war jahrhundertelang eine Wildfluss-Landschaft. Erst die Flussregulierung machte weite Gebiete bewohnbar.

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