Schafzüchter Christian Mendel zeigt auf der Testfläche die verschiedenen Zaun-Optionen für Tierhalter.
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Schafzüchter Christian Mendel zeigt auf der Testfläche die verschiedenen Zaun-Optionen für Tierhalter.

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Was schützt Schafe auf der Weide? Zäune gegen Wölfe

Was schützt Schafe auf der Weide? Zäune gegen Wölfe

Bald geht die Weidesaison wieder los. Für Tierhalter stellt sich die Frage: Was können wir tun, um unsere Tiere vor dem Wolf zu schützen? In Grub wurde deshalb eine Demonstrationsanlage aufgebaut, die zeigt, was der Markt gerade so hergibt.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

In einigen Wochen geht die Weidesaison bei vielen Schafhaltern wieder los - und damit auch die Sorgen. Was kann man tun, um die Tiere bestmöglich vor dem Wolf zu schützen.

90 Prozent der Wolfsrisse betreffen Schafe und Ziegen, so Stephan Sedlmayer von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Die Demonstrationsanlage in Grub bei München soll deshalb zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, um diese Tiere zu schützen. Denn oberstes Ziel sei es laut Stephan Sedlmayer, dass die Weidehaltung auch mit Wölfen noch möglich sei.

Zäune anfassen und ausprobieren

Auf dem Gelände sind unter anderem 14 verschiedene Elektronetze, mehrere Sicherungen für PV-Anlagen, Weidetore, Tore für Wanderwege oder feste Zäune mit Litzen ausgestellt. Das Angebot im Internet sei teilweise sehr unübersichtlich, erklärt Schäferin Johanna Mehringer, die die Demonstrationsanlage mit aufgebaut hat. In Grub haben Tierhalterinnen und Halter die Möglichkeit, die unterschiedlichen Schutzvarianten von allen fünf deutschen Herstellern zu vergleichen und anzufassen, so Mehringer.

Interessierte können die Elektronetze probeweise in die Wiese stecken und prüfen, wie sie damit zurecht kommen. Als Schäferin wisse sie, wie wichtig es ist, dass die Elektronetze auch praxistauglich und z.B. nicht zu schwer seien, damit man sie auch gut jederzeit aufbauen und umsetzen könne.

Problem PV-Anlage

Ausgestellt sind außerdem drei Optionen, um Zäune von PV-Anlagen sicherer zu machen. Denn Zäune um PV-Anlagen haben am Boden einen Spalt, um Niederwild durchzulassen. Eine Gefahr für Schafe. Denn die Tiere werden dort oft als Landschaftspfleger eingesetzt, um die Grünflächen instand zu halten.

Bei diesen Zäunen soll nun verhindert werden, dass der Wolf sich erfolgreich nach drinnen gräbt. In der Natur des Wolfes liege es nämlich in erster Linie nicht über Zäune zu springen, sondern sie zu untergraben, so Schafzüchter Christian Mendel von der LfL.

Für Niederwild – gegen den Wolf

Eine einfache Konstruktion aus Baustahlmatten kann zum Beispiel gewährleisten, dass Fasan und Hase weiterhin durchschlüpfen können, der Wolf aber draußen bleibt. Im Vergleich zu den Kosten einer PV-Anlage seien die Kosten für die Baustahlmatten-Konstruktion sehr gering, so Christian Mendel. 

Ein Betreiber habe ihm berichtet, dass bei einem vergangenen Projekt 20 Millionen Euro für PV-Module angefallen seien. Die Baustahlmatten für die gesamte Fläche hätten hingegen nur 12.000 Euro gekostet. Mendel hofft deshalb, dass diese Vorrichtung bald Standard wird.

Auch die Sicherung von Bachläufen können sich Tierhalter auf dem Areal ansehen. Vor Ort stehen zudem zwei Herdenschutzmobile, die Tieren in der Nacht Schutz vor dem Wolf bieten können, ähnlich wie ein mobiler Hühnerstall. Die Demonstrationsanlage wird immer wieder aktualisiert, wenn neue Systeme dazukommen.

Demonstrationsanlage frei zugänglich

Laut Schafzüchter und Leiter der Arbeitsgruppe Christian Mendel sind die Modelle in Grub für viele Flächen in Bayern geeignet. Er betonte aber, dass es gerade im Alpenraum hochgelegene Weideflächen gebe, wo eine Einzäunung schlicht nicht möglich sei.

Die Demonstrationsanlage ist jederzeit frei zugänglich. Bei den verschiedenen Zäunen und Schutzkonstruktionen hängen Informationsblätter mit Eckdaten. Größere Gruppen können eine Führung anfragen.

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