Wassertürme am Roten Tor in Augsburg
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Die Wassertürme am Roten Tor in Augsburg wurden vor rund 600 Jahren errichtet.

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#wasserlebt: Wassertürme am Roten Tor – Pumpen-Pioniere

#wasserlebt: Wassertürme am Roten Tor – Pumpen-Pioniere

Deutschlands ältestes Wasserwerk steht am Roten Tor in Augsburg: Die Wassertürme aus dem 15. Jahrhundert waren wegweisend in Sachen Hydrotechnik und Hygiene – und hätten deshalb heute gute Chancen aufs UNESCO-Welterbe.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Als die Augsburger Wassertürme am Roten Tor vor rund 600 Jahren errichtet wurden, war nicht nur ihre Höhe, sondern auch die enthaltene Hydrotechnik im wahrsten Sinne „überragend“. Denn den Augsburger Brunnenmeistern gelang etwas, das im spätmittelalterlichen Europa Seltenheitswert hatte.

Mittelalterliche Innovation: Wasser mit seiner eigenen Kraft befördern

Um die Stadtbevölkerung mit Wasser zu versorgen, musste dieses Wasser eine Höhe von rund 15 Metern überwinden. Dazu setzten die Augsburger bereits früh verschiedenste Pump-Systeme ein, zum Beispiel eine wasserradgetriebene Kolbenpumpe. Später entwickelte sich Augsburg dann aufgrund der jahrhundertelangen Erfahrung zu einem Zentrum für den Bau von Wasserpumpen.

Frühe Trennung von Trink- und Brauchwasser

Außerdem waren die Brunnenmeister in der Lage, Quell- und Kanalwasser voneinander getrennt in die Stadt zu leiten. Noch heute ist das Aquädukt im Park am Roten Tor sichtbar, wo damals eine schlichte Holzwand Trink- und Brauchwasser trennte.

Augsburgs Wasser-Erfahrung hat für die Unesco noch heute Bedeutung

Die Bevölkerung Augsburgs kam schon vergleichsweise früh in den Genuss von sauberem Trinkwasser – vor 500 Jahren in Mitteleuropa keine Selbstverständlichkeit. Bei der UNESCO-Bewerbung heute könnte dieser Aspekt der Wasserhygiene ein Faktor sein:

„Dass Augsburg schon 1545 eine strikte Trennung vorgenommen hat von Trink- und Brauchwasser ist heute ein wichtiges Signal. Denn viele Menschen leiden darunter, dass sie kein sauberes Wasser und keine Sanitärversorgung haben.“ Maria Böhmer, Präsidentin der deutschen Welterbe-Kommission.

Im Welterbe-Komitee, das über die Einschreibung entscheidet, sind mit Uganda, Tansania, Simbabwe, Burkina Faso und Angola fünf Sub-Sahara-Staaten vertreten. Dort hat laut dem jüngsten UN-Weltwasserbericht nur ein Viertel der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitäre Anlagen werden mehrheitlich gemeinsam genutzt.

#wasserlebt

Kamera: Julia Pösl

Schnitt: Johannes Hofelich