Erneut brennt es in einem Nebengebäude des alten Lokschuppens in Coburg.
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Erneut brennt es in einem Nebengebäude des alten Lokschuppens in Coburg.

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Wieder Feuer im Coburger Lokschuppen: "Lost Place" abgebrannt

Wieder Feuer im Coburger Lokschuppen: "Lost Place" abgebrannt

Großeinsatz für die Feuerwehr in Coburg: Auf dem Gelände des alten Lokschuppens hat es erneut gebrannt. Erst an Ostern musste die Feuerwehr anrücken. Der stillgelegte Lokschuppen ist als "Lost Place" bekannt - Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Am Montagabend hat es in einem Nebengebäude des alten Lokschuppens in Coburg gebrannt. Es war der zweite Großbrand innerhalb weniger Wochen auf dem Gelände.

Erst am Ostermontag stand das zentrale Gebäude auf dem Gelände, der alte stillgelegte Lokschuppen, in Brand. Dabei entstand ein Schaden von mindestens 800.000 Euro.

Innerhalb von zwei Wochen zwei Brände

Genau zwei Wochen später brannte es nun erneut auf dem Gelände - diesmal war ein Nebengebäude betroffen. Zwei Zeugen hatten am Montagabend Rauch aufsteigen sehen und die Integrierte Leitstelle Coburg alarmiert. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Die Einsatzkräfte ließen es kontrolliert abbrennen. Auch THW und Katastrophenschutz waren im Einsatz. Aufgrund der starken Rauchentwicklung musste die Bundesstraße B4 kurzzeitig gesperrt werden, ebenso war die Bahnstrecke Richtung Bad Rodach wegen der Löscharbeiten gesperrt.

Verletzt wurde niemand. Nach ersten Schätzungen dürfte der Sachschaden hier bei rund 100.000 Euro liegen. Die Kriminalpolizei Coburg ermittelt derzeit die Ursache für das Feuer auf dem Lokschuppenareal vergangene Nacht. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen.

Stillgelegter Lokschuppen als Lost Place bekannt

Der stillgelegte Lokschuppen gilt als Lost Place in der Szene und wird auf einschlägigen Internetseiten auch so beworben. Der Lokschuppen steht seit Jahren leer und zog in der Vergangenheit immer wieder Abenteuerlustige an, da dieser einen Einblick in die industrielle Vergangenheit der Region bietet. Laut Polizei ist es möglich, dass sich immer wieder Personen dort aufgehalten haben. Näheres wollte eine Polizeisprecherin auf BR-Nachfrage aber nicht bestätigen.

Der Lokschuppen zwischen Kalenderweg und Bundesstraße 4 ist eine der letzten großen Brachen im Coburger Stadtgebiet. Eigentümer der Fläche ist die Rosbo GmbH aus Würzburg. Der Entwickler von Gewerbeimmobilien hatte angekündigt, das Lokschuppenareal in Coburg für die Nahversorgung wiederzubeleben. Das Konzept sieht unter anderem die Ansiedlung eines Discounters, einer Drogerie sowie Gastronomie vor. Wolfgang Rosentritt, Geschäftsführer der Rosbo GmbH sagte dem BR auf Nachfrage, dass sich an den Plänen trotz der Brände nichts geändert habe. Man habe Teile der Gebäude sowieso abreißen wollen.

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