Anfang der Woche legte der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, seinen Bericht für 2024 vor. Demnach sank die Zahl der Drogentoten bundesweit auf 2.137 Frauen und Männer. Das sind 90 weniger als im Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte dieses Rückgangs ist der Entwicklung in Bayern zuzuschreiben. Denn im Freistaat starben vergangenes Jahr 48 Menschen weniger an den Folgen des Konsums illegaler Drogen als 2023 (2024: 219 Drogentote, 2023: 267).
Vor allem weniger Heroin-Tote in Bayern
In Bayern gehen die Todesfallzahlen seit 2022 zurück. Damals fielen noch 125 Menschen einer Überdosis Heroin zum Opfer, 2024 waren es nur noch 60 (2023: 101). Damit verursacht Heroin allerdings auch im Freistaat die meisten Drogentoten, gefolgt von Kokain. An den Folgen des Konsums von Fentanyl starben vergangenes Jahr 21 Frauen und Männer, 13 weniger als 2022 (34, 2023: 23).
Entwicklung bei jungen Menschen "besorgniserregend"
Als besorgniserregend bezeichnete Hendrik Streeck den bundesweiten Anstieg der Todesfälle um mehr als 14 Prozent bei den unter 30-Jährigen. Auch das Bayerische Landeskriminalamt beobachtet nach eigenen Angaben eine tendenzielle Zunahme bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden unter den Rauschgifttodesfällen. Demnach gingen die absoluten Zahlen zuletzt zwar leicht zurück (2022: 23, 2023: 21, 2024: 18), jedes zwölfte Todesopfer in Bayern ist jünger als 21 Jahre. Als Ursache seien in dieser Altersgruppe vermehrt Medikamente wie Antidepressiva und Beruhigungsmittel festzustellen, heißt es.
Todesursache häufig Drogen-Cocktail
Auch in Bayern starb die Mehrheit der Rauschgiftopfer (etwa 60 Prozent) nicht nach der Einnahme einzelner, sondern mehrerer Substanzen. Besonders relevant sind hierbei Heroin und Kokain, allerdings stellt das LKA in den vergangenen Jahren auch eine steigende Relevanz von Tetrahydrocannabinol (THC), dem Wirkstoff der Cannabispflanze fest.
2025 bislang 108 Rauschgifttote in Bayern
Im ersten Halbjahr 2025 registrierte das Landeskriminalamt in Bayern 108 Rauschgifttodesfälle. Damit bewegt sich die Zahl auf dem Vorjahresniveau.
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