Ein Metzger am Schlachthof Bamberg
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Letzte Schlachtung am Bamberger Schlachthof

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Zu hohe Kosten: Letzte Schlachtung am Bamberger Schlachthof

Zu hohe Kosten: Letzte Schlachtung am Bamberger Schlachthof

Nach mehr als 120 Jahren wird am Freitag am Bamberger Schlachthof das letzte Mal geschlachtet. Die Stadt könne die dauerhaften Verluste in Millionenhöhe nicht tragen, hatte Bambergs Oberbürgermeister Starke im März erklärt. Landwirte üben Kritik.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Am Bamberger Schlachthof werden am Freitag zum letzten Mal Schweine geschlachtet. Im Juni schließt der städtische Betrieb nach mehr als 120 Jahren.

Bamberger Schlachthof: Wöchentliches Defizit von 40.000 Euro

Die Rinderschlachtung wurde bereits Anfang Mai eingestellt. Die Stadt hatte sich im März dazu entschieden, den Betrieb zu schließen. Zuvor hatte der Aufsichtsrat der Stadt bereits zu diesem Schritt geraten. Laut Geschäftsführung fehlten dem Unternehmen seit der Jahreswende pro Woche rund 350 Rinder zur Schlachtung, weil ein Großkunde nicht lieferte. Dies verursachte ein wöchentliches Defizit von 40.000 Euro.

Dauerhafte Verluste in Millionenhöhe könnten nicht von der Stadt Bamberg getragen werden, erklärte Bambergs Oberbürgermeister, Andreas Starke, die Entscheidung im März. Auch eine Verkleinerung des städtischen Geschäftsbetriebes sei nicht zielführend gewesen.

Landwirte müssen nach Schließung mehr für Transport bezahlen

Die Landwirte aus den umliegenden Landkreisen kritisieren, dass sie durch die Schließung mehr für den Transport ihrer Tiere bezahlen müssten und die Tiere durch längere Transporte leiden würden. Auch nach der letzten Schlachtung kommen noch Kosten auf die Stadt zu, denn die Betriebsstilllegung dauere noch einige Wochen. Diese Kosten lägen laut Stadt bei rund zwei bis 2,8 Millionen Euro.

Eine alternative Nutzung des vier Hektar großen Geländes wird bereits seit Monaten diskutiert. Es gebe laut Stadt den Vorschlag für einen Food Campus. Auf dem Gelände könnten sich Start-ups und Forschungsinstitute ansiedeln, um neue Nahrungsmittel zu entwickeln und zu vermarkten. Zudem werde darüber nachgedacht, das Gelände für städtische Ämter zu nutzen. Über die Nachnutzung soll im Stadtrat noch vor der Sommerpause gesprochen werden. Daraufhin folge dann ein Interessenbekundungsverfahren.

Schlachthöfe in Bayern unter Druck

Noch gibt es mit mehr als 1.600 Schlachtstätten im Freistaat mehr als in jedem anderen Bundesland, angefangen vom Metzger mit Schlachtbetrieb bis hin zum Großschlachthof. Die Zukunft der Betriebe wird unter anderem auch davon abhängen, wie viel Fleisch Menschen in Zukunft auf den Teller kommt.

Viele Tierschützer wollen Schlachthöfe komplett abschaffen, denn das Schlachten verrohe die Leute "wirklich unglaublich schnell" und es ziehe gewisse Strukturen an, argumentiert Friedrich Mülln von der Soko Tierschutz. Gerade das Beispiel Aschaffenburg, wo unter anderem Tiere nicht ausreichend betäubt worden sein sollen, zeige, wie leicht all das, was der Staat verspricht, beim Schutz der Tiere im Schlachthof ausmanövriert werden könne.  

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