Ein Skihang mit nur wenig Schnee und vielen braun-grünen Flächen.
Bildrechte: BR/Markus Feulner
Audiobeitrag

Kein Skifahren möglich - auf der Skipiste in Mehlmeisel fehlt der Schnee.

Audiobeitrag
>

Zu warm und kein Schnee: Skiopening im Fichtelgebirge fällt aus

Zu warm und kein Schnee: Skiopening im Fichtelgebirge fällt aus

Am Freitag hätte offiziell die Wintersaison im Fichtelgebirge beginnen sollen. Sämtliche Vorbereitungen sind abgeschlossen – doch der anhaltende Schneefall fehlt. Die Touristen scheint das aber wenig zu stören.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Wie weiße Inseln liegen die Schneeflecken auf der grünen Piste des Klausenhanges in Mehlmeisel. Sie haben mal probeweise die Schneekanonen laufen lassen, erklärt Franz Tauber, vielleicht hätte es ja gehalten. Am 13. Dezember war das, da war es kalt genug, fährt der Bürgermeister fort. Seitdem ist es wieder wärmer geworden und es regnet.

Kein Schnee: Enorme Kosten für die Gemeinde Mehlmeisel

Die Gemeinde betreibt die drei Skilifte in Eigenregie. Das bedeutet ohne Schnee vor allem erstmal Kosten: Energie für den Betrieb der Lifte, der Schneekanonen, dazu die Anschaffungskosten für die Pistenraupe und natürlich das Personal. Fährt hier niemand Ski, kommt nichts rein und die Gemeinde zahlt drauf.

Immerhin am Fuß des Hanges, im Familienland bleibt der Maschinenschnee vorerst noch liegen. Hier wäre Schlittenfahren möglich und die Skischule könnte Anfängerkurse anbieten. "Wir hoffen, dass es Ende Dezember kälter wird", sagt Tauber. "Wir werden Weihnachten künftig nicht mehr mit Schnee rechnen können. Das geht eher Richtung Januar/ Februar." Um die Urlauber macht sich Franz Tauber weniger Sorgen. Die meisten reisen an, egal ob es Schnee hat oder nicht. Den Gästen komme es vor allem auf Zeit in der Natur an.

Urlauber kommen – auch wenn kein Schnee liegt

Die Buchungslage sei, soweit er das momentan beurteilen könne, gut. Erklärt Ferdinand Reb, Leiter der Tourismuszentrale Fichtelgebirge. 80 Prozent der rund 10.000 Gästebetten seien über die Weihnachtsferien belegt. Was er von den Urlaubern höre, sei die Schneegarantie nicht ausschlaggebend. Wandern, Radfahren, Gut Essen und Trinken. Sich in der Natur bewegen. Das würden die Menschen im Fichtelgebirge suchen.

Nur noch etwa 20 Prozent der Urlauber würden dezidiert nach Schnee fragen und ihre Buchung davon abhängig machen. Andererseits werde das Geschäft mit den Buchungen immer spontaner, schneller. Darauf hätten sie sich in der Tourismuszentrale eingestellt.

"Sobald wir genug Schnee zum Skifahren haben, melden wir das über die sozialen Medien, Radio und Fernsehen hinaus. Dann stehen die Telefone bei uns nicht mehr still." Ferdinand Reb, Leiter der Tourismuszentrale Fichtelgebirge.

Der Tourismusmanager ist überzeugt, dass das in Zukunft mehr werden wird.

Ohne Schneekanonen geht nichts

Gut eine Woche vor dem geplanten Beginn der Wintersaison sah es noch nach besten Bedingungen aus. Es war kalt, es schneite. Am Ochsenkopf schalteten sie die Schneekanonen ein. Selbst wenn es Naturschnee gibt, bilde der Maschinenschnee eine gute Grundlage, erläutert Andreas Schreyer, Betriebsleiter der Ochsenkopfbahnen. Außerdem könnten sie so Schneedepots anlegen, die sie zu Beginn der Skisaison auf der Piste auswalzen könnten.

40 Geräte haben sie an der Nordseite aufgebaut: Schneekanonen und sogenannte Lanzen – wie überdimensionale Duschen, aus denen Maschinenschnee rauskommt. Dazu die Loipenspurgeräte für die Langlaufstrecken am Ochsenkopf. Wenn das Wetter mitspielt könnten sie auf bis zu 100 Skitage am Ochsenkopf kommen. Auf dem 1024 Meter hohen Berg ist eine Woche vor dem geplanten Saisonstart eine Winterlandschaft wie aus dem Bilderbuch.

Wanderer und Radfahrer sollen die neuen Gondelbergbahnen außerdem ganzjährig und zum Teil auch nachts auf den Ochsenkopf bringen. Das und verschiedene Kulturveranstaltungen könnten Alternativen für Winterurlauber sein, wenn es keinen Schnee gibt.

Wie jedes Jahr – warten auf Schnee

Die Saisoneröffnung wird verschoben. Für die Weihnachtstage ist immerhin Schnee gemeldet. Das könnte dem Ochsenkopf nutzen. Ob auch die tiefergelegenen Skilifte in Oberwarmensteinach, Bischofsgrün oder Mehlmeisel davon profitieren werden ist noch offen.

Die 200 Meter die der Ochsenkopf mehr an Höhe hat, sind entscheidend. "Wir werden unsere Lifte dennoch nicht verkaufen", meint Franz Tauber aus Mehlmeisel. Die Wintersaison verschiebe sich eben nach hinten. Und beginne sie früher als geplant, so wie im November bzw. Dezember 2023, dann müsse man sich halt überlegen früher aufzumachen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!