Zwei Männer und zwei Frauen, darunter die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller und Rettenbergs Bürgermeister Nikolas Weißinger, schlagen Bretter ins Moor.
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Die Renaturierung von insgesamt 12 Mooren im Oberallgäu hat heute begonnen

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Zwölf Hochlagen-Moore im Oberallgäu werden renaturiert

Zwölf Hochlagen-Moore im Oberallgäu werden renaturiert

Ein paar kräftige Hammerschläge haben am Freitag das Projekt "Oberallgäuer Moorverbund" eingeläutet. Ziel ist es, bis 2027 zwölf ganz unterschiedliche Moore wieder zu vernässen. Ein teures Unterfangen – gefördert zu einem Großteil vom Freistaat.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Mit den ersten dicken Brettern als Spundwand und damit einer Barriere in einem ehemaligen Entwässerungsgraben startete am Freitagvormittag im Hühnermoos/Batzhainzenmoos das Großprojekt zur Renaturierung von zwölf Mooren im Oberallgäu. Als "schlagkräftige" Paten betätigten sich dabei unter anderem Landrätin Indra Baier-Müller, Freie Wähler, und Rettenbergs Bürgermeister Nikolas Weißinger (CSU), dessen Gemeinde immer wieder Moorflächen zur Renaturierung aufkauft. Rund 800.000 Euro, maßgeblich durch den Freistaat Bayern gefördert, stehen für das Projekt bis August 2027 zur Verfügung.

So wird das Moor wieder vernässt

Je nach Zustand der verschiedenen Moorarten werden unter Federführung des Oberallgäuer Moorverbundes für eine Wiedereinnässung Entwässerungsgräben zugeschüttet, Spundwände oder gar kleine Dämme gebaut. Um eine Verfilzung der Moorwiesenböden zu vermeiden, müssen diese auch gemäht werden und aus den oft viel zu stark bewachsenen Moorwäldern Stämme entnommen werden.

Viele Moortypen im Oberallgäu

Das Batzhainzenmoos und das Hühnermoos liegen im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet im Osten des Landkreises Oberallgäu auf dem Gemeindegebiet von Rettenberg und Wertach. Begünstigt durch eine großflächige Geländesenke am südöstlichen Randbereich der Allgäuer Molassevorberge sind große Teile vermoort. Dabei treten wegen der hohen Niederschläge und dem kühlen Gebirgsklima neben Übergangs- und Zwischenmooren auch noch großflächig Regenwassermoore auf, die das Hühnermoos zu einem der wichtigsten Moorgebiete des Allgäus machen. Besonders ist die hohe Anzahl an unterschiedlichen Moortypen.

  • Zum Artikel: Schilf statt Ackerbau - Wiedervernässte Moore sinnvoll nutzen

Moore sind wichtige Lebensräume und enorme CO2-Speicher

Mit der Wiedervernässung der Moore und der Renaturierung sollen die Lebensräume vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten erhalten und ausgebreitet werden. Wieder funktionierende Moore stellen zudem einen wichtigen Baustein für den Klimaschutz und die Regulierung des regionalen Wasserhaushaltes dar. Galten früher Moore als "nutzlos und öde", weiß man heute von ihrer Wichtigkeit. Laut der Allgäuer Moorallianz nehmen Moore weltweit nur drei Prozent der Landfläche der Erde ein, aber speichern rund 30 Prozent des gesamten Bodenkohlenstoffs.

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