ARD-DeutschlandTrend am 5.12.24: Sonntagsfrage zur Bundestagswahl – Vergleich zu Mitte November 2024
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ARD-DeutschlandTrend am 5.12.24: Sonntagsfrage zur Bundestagswahl – Vergleich zu Mitte November 2024

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ARD-DeutschlandTrend: SPD mit leichtem Plus – Union klar vorne

ARD-DeutschlandTrend: SPD mit leichtem Plus – Union klar vorne

Neuer DeutschlandTrend rund elf Wochen vor der Bundestagswahl: Die SPD legt etwas zu, bleibt aber deutlich hinter der Union. Ein Drittel der Befragten weiß noch nicht, wen sie wählen werden. Drängendstes Problem ist aktuell die Wirtschaftslage.

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Es gibt leichte Veränderungen in der Sonntagsfrage, aber weiter einen großen Vorsprung für die Union: Im neuen ARD-DeutschlandTrend kommen CDU und CSU auf 32 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt weniger als Mitte November. Für die SPD würden 16 Prozent stimmen, ein Plus von zwei Punkten.

Sonntagsfrage: Wenig Veränderung zum vorangegangenen DeutschlandTrend

Bei den anderen Parteien verändert sich im Vergleich zum vorangegangenen DeutschlandTrend wenig: Die Grünen liegen unverändert bei 14 Prozent, die FDP bleibt bei 4 Prozent. Die AfD kommt auf 18 Prozent (-1), das BSW erreicht 5 Prozent (-1). Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden 3 Prozent der Befragten für die Linke stimmen. Insgesamt 8 Prozent würden andere Parteien wählen.

Die wichtigsten Aufgaben in Deutschland zu lösen, trauen 29 Prozent am ehesten der Union zu, die mit Friedrich Merz als Kanzlerkandidat antritt. Bei der SPD um Bundeskanzler Olaf Scholz sind es 15 Prozent, bei der AfD 12, bei den Grünen 9, bei FDP und BSW jeweils 3 Prozent.

Bundestagswahl: Jeder dritte Befragte ist noch unentschlossen

Zwei Drittel der Befragten wissen nach eigenen Angaben bereits, wen sie bei der Bundestagswahl Ende Februar wählen wollen. Gleichzeitig gibt es noch viele Unentschlossene: 30 Prozent haben nach eigenen Angaben noch keine Wahlentscheidung getroffen – also knapp einer von drei Wahlberechtigten. Viele davon haben keine Präferenz für eine bestimmte Partei.

Gefragt nach den Gründen für ihre Unentschlossenheit, nennt diese Gruppe zwei Hauptgründe. 87 Prozent der Unentschlossenen sind demnach noch unsicher, weil sie von keinem der Spitzenkandidaten richtig überzeugt sind. 86 Prozent stehen inhaltlich so richtig hinter keiner Partei.

Grafik: ARD-DeutschlandTrend – Gründe für Unentschlossenheit

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ARD-DeutschlandTrend am 5.12.24: Gründe für Unentschlossenheit

Zufriedenheit mit Politikern: Merz vor Habeck und Scholz

Bei der Zufriedenheit mit den Politikern büßt Friedrich Merz, Fraktionschef und Kanzlerkandidat der Union, im Vergleich zu Mitte November ein. 30 Prozent sind mit seiner politischen Arbeit zufrieden. Zuvor waren es 34 Prozent. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen kommt unverändert auf 29 Prozent, Olaf Scholz folgt mit 23 Prozent (+3). Dahinter liegen AfD-Chefin Alice Weidel (21 Prozent), FDP-Chef Christian Lindner und BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (beide 20).

Auffällig ist: Mit der Arbeit aller Genannten ist eine deutliche Mehrheit weniger oder gar nicht zufrieden. Dieses Mal nicht abgefragt wurde der Zustimmungswert für Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). In früheren DeutschlandTrends war der SPD-Politiker seit Monaten der mit Abstand beliebteste Politiker in Deutschland.

Wirtschaftliche Lage: Viel Pessimismus, wenig Zuversicht

Derweil bewertet der Großteil der Befragten die wirtschaftliche Lage in Deutschland negativ: 52 Prozent bezeichnen sie als weniger gut, 31 Prozent nennen sie schlecht. Für gut halten die gegenwärtige wirtschaftliche Situation nur 16 Prozent. Im Vergleich zu Juni hat sich die Stimmung damit noch einmal verschlechtert, auf den niedrigsten Wert seit rund 15 Jahren.

Ein Blick auf die Anhänger der verschiedenen Parteien zeigt allerdings Unterschiede. Die Unterstützer von CDU/CSU, AfD oder BSW schätzen die Wirtschaftslage zu 90 und mehr als schlecht ein. Bei den SPD-Anhängern zeigt sich ein Viertel positiv gestimmt, drei Viertel negativ. Bei den Grünen-Anhängern sind dagegen 42 Prozent der Meinung, die wirtschaftliche Lage sei sehr gut oder gut – 57 Prozent bezeichnen die ökonomische Situation Deutschlands als weniger gut oder schlecht.

Allzu optimistisch fällt auch der Blick auf die Zukunft nicht aus. 35 Prozent gehen davon aus, dass die wirtschaftliche Lage in einem Jahr schlechter sein wird als heute. 47 Prozent erwarten wenig Veränderungen, 15 Prozent rechnen mit einer Verbesserung. Bei Erwerbstätigen zeigt sich: Rund ein Fünftel ist besorgt um den eigenen Arbeitsplatz – knapp vier Fünftel haben diese Angst nicht.

Reformbedarf: Fast die Hälfte will grundlegenden Wandel

Gut elf Wochen vor der Bundestagswahl, die am 23. Februar stattfinden soll, will fast die Hälfte der Bevölkerung weitgehende Reformen. 48 Prozent der Befragten sagen, es brauche nach der Wahl einen grundlegenden Wandel. 46 Prozent fordern einige Kurskorrekturen. Nur 3 Prozent finden, es solle so bleiben, wie es ist.

Den größten Veränderungsbedarf sehen 24 Prozent bei der Wirtschaftspolitik. Es folgen Zuwanderung/Flucht (16), Soziale Ungerechtigkeit/Armut/Bürgergeld (9), Außenpolitik (6) und Umweltschutz/Klimawandel (5). Auch bei den aktuell wichtigsten Problemen liegen Wirtschaft und Migration vorne. Der Wert für Zuwanderung/Flucht hat sich allerdings im Vergleich zu September mehr als halbiert – von 48 auf 23 Prozent.

Grafik: ARD-DeutschlandTrend – Reformbedarf in Deutschland

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ARD-DeutschlandTrend am 5.12.24: Reformbedarf in Deutschland

Der ARD-DeutschlandTrend

Für den aktuellen ARD-DeutschlandTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom 2. bis 4. Dezember 2024 insgesamt 1.307 Wahlberechtigte in Deutschland (774 Telefoninterviews und 533 Online-Interviews). Es handelt sich um eine repräsentative Studie.

Infratest dimap weist darauf hin, dass die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl aktuelle Parteipräferenzen misst und kein tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag final abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest.

Im Video: BR-Wahlexperte Andreas Bachmann zum ARD-DeutschlandTrend

BR-Wahlexperte Andreas Bachmann analysiert die neuesten Zahlen des ARD-DeutschlandTrends im BR24-Studio.
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BR-Wahlexperte Andreas Bachmann analysiert die neuesten Zahlen des ARD-DeutschlandTrends im BR24-Studio.

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