Wolfram Weimer, designierter Staatsminister für Kultur und Medien
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Rückgaben: Bund und Haus Hohenzollern legen Streit bei

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Bund und Hohenzollern legen Streit um Kunstschätze bei

Bund und Hohenzollern legen Streit um Kunstschätze bei

Berühmte Gemälde, Elfenbeinmöbel und Tafelservice: Jahrelang liefen Verhandlungen zu Rückgaben von Tausenden Kunstobjekten zwischen Bund, Berlin, Brandenburg und den Hohenzollern-Erben. Jetzt meldet die Bundesregierung einen Durchbruch.

Sie könnte den Schlusspunkt setzen unter eine fast 100 Jahre lange Vermögensauseinandersetzung: die Einigung mit den Hohenzollern, die Kulturstaatsminister Wolfram Weimer am Montagabend in Berlin verkündete. Demnach verständigten sich der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg mit dem einstigen preußischen und deutschen Herrscherhaus Hohenzollern unter anderem auf die Einrichtung einer gemeinnützigen "Stiftung Hohenzollernscher Kunstbesitz".

Forderungen: Elfenbeinmöbel und Tafelservice

In diese Stiftung sollen Objekte aus den Sammlungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, und des Deutschen Historischen Museums überführt werden, deren Eigentum zwischen der öffentlichen Hand und den Hohenzollern bislang umstritten waren.

Dabei handelt es sich beispielsweise um ein Bildnis des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg von Lucas Cranach dem Älteren, barocke Elfenbeinmöbel oder das Tafelservice für das 1750 von Preußen-König Friedrich II. erworbene Breslauer Stadtschloss.

Weimer: "Großer Gewinner ist die Öffentlichkeit"

Kulturstaatsminister Weimer sagte mit Blick auf die nun erzielte Einigung, diese sei "ein gewaltiger Erfolg für den Kulturstandort Deutschland und die kunstinteressierte Öffentlichkeit". Der Minister weiter: "Großer Gewinner ist die Öffentlichkeit, die die großartigen Bestände weiterhin in Museen sehen kann. Zudem wird damit endlich ein dauerhafter Rechtsfrieden zwischen dem Haus Hohenzollern und der öffentlichen Hand gestiftet."

Noch tritt die Einigung allerdings nicht in Kraft. Dafür müssen noch die Aufsichtsgremien der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und des Deutschen Historischen Museums zustimmen. Dies soll in den kommenden Wochen erfolgen.

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