ARCHIV (24.04.2025): Massive Post Panamax Kräne bei der Ankunft am Port Newark Container Terminal, NJ Hergestellt und verschifft aus China
Bildrechte: picture alliance / imageBROKER | Phil Degginger
Videobeitrag

USA und China setzen einen Teil ihrer Zölle für 90 Tage aus

Videobeitrag
>

China und die USA senken vorerst ihre gegenseitigen Zölle

China und die USA senken vorerst ihre gegenseitigen Zölle

Die USA und China haben sich im Handelsstreit angenähert. Beide Länder wollen ihre gegenseitigen Zölle für zunächst 90 Tage senken. Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger fordert jetzt auch eine schnelle Verhandlungslösung zwischen Europa und den USA.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

China und die USA haben im laufenden Handelsstreit eine Senkung ihrer gegenseitigen Zölle beschlossen. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung hervorgeht, gilt die Regelung vorübergehend für 90 Tage. US-Zölle auf chinesische Importe sinken demnach auf 30 Prozent. Zuvor lagen diese bei 145 Prozent. Die Aufschläge Pekings gegen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten gehen von 125 Prozent auf 10 Prozent zurück. 

Gespräche zwischen USA und China in Genf

Zuvor hatten sich Delegationen beider Seiten in Genf in der Schweiz zu Beratungen getroffen. Sowohl die USA als auch China signalisierten anschließend Fortschritte in den Verhandlungen, ohne jedoch nähere Details zu nennen. 

Nach chinesischen Angaben waren sich beide Seiten einig, einen Mechanismus für Beratungen zu Wirtschaft und Handel einzurichten, wie Vize-Ministerpräsident He Lifeng nach Angaben chinesischer Staatsmedien gesagt hatte. Das Treffen in Genf sei ein wichtiger Schritt gewesen, um die Meinungsverschiedenheiten durch Dialog zu lösen und habe die Grundlage zur Vertiefung der Zusammenarbeit gelegt.

Auch die USA gaben an, die beiden Seiten hätten einen möglichen Durchbruch im festgefahrenen Handelskonflikt erzielt. An den Gesprächen nahmen unter anderem US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer teil. 

Aiwanger für schnelle Zoll-Verhandlungen der EU mit USA

Nach dieser Deeskalation im Zollkonflikt mahnt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) eine schnelle Verhandlungslösung zwischen Europa und den Vereinigten Staaten an. "Die Vereinbarung zwischen den USA und China weist in die richtige Richtung", sagt Aiwanger laut einer Pressemitteilung seines Ministeriums. "Die EU-Kommission muss jetzt auch rasch Verhandlungen mit den Amerikanern aufnehmen, um die Eskalationsschraube in dem Zollkonflikt mit den USA zurückzuschrauben."

Seiner Ansicht nach wäre es falsch, sich von den neuen US-Zöllen provozieren zu lassen und Vergeltungszölle zu beschließen. "Die bayerische Autoindustrie darf nicht Opfer eines Zollkrieges werden", so Aiwanger. Jetzt seien intensive Verhandlungen nötig, um den Schaden, der auf beiden Seiten drohe, abzuwenden.

Bayerische Wirtschaft leidet unter Handelskonflikt

Die exportorientierte bayerische Wirtschaft leide stark unter dem Handelskonflikt. In die USA seien im vergangenen Jahr aus Bayern Waren im Wert von 28,9 Milliarden Euro exportiert worden. Damit seien die USA das führende Exportland für Bayern. Vor allem die Autoindustrie sowie deren Zulieferer seien überdurchschnittlich von den US-Importzöllen von zusätzlich bis zu 25 Prozent betroffen. Wichtigstes Importland für Bayern ist China.

Streit zwischen den größten Volkswirtschaften

Mit China und den USA streiten sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Unter den zuvor herrschenden Zöllen war ein Handel zwischen beiden Ländern faktisch nicht mehr möglich, was sich auch auf die Weltwirtschaft ausgewirkt hatte.

Die Märkte reagierten erleichtert. So stieg der Aktienkurs des dänischen Reedereiriesen Maersk im frühen Handel zunächst um rund zehn Prozent.

Mit Informationen von dpa

Im Video: Handelsstreit - USA und China senken Zölle

China und die USA haben sich vorläufig geeinigt. Beide Länder wollen die gegenseitigen Zölle deutlich senken.
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk 2025
Videobeitrag

China und die USA haben sich vorläufig geeinigt. Beide Länder wollen die gegenseitigen Zölle deutlich senken.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!