Impfung in einem Altenheim in Südafrika
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Corona: Die Ereignisse vom 9. bis 15. August 2021

Corona: Die Ereignisse vom 9. bis 15. August 2021

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 9. bis 15. August 2021.

Sonntag, 15. August 2021

19.35 Uhr: Im Landkreis Dingolfing-Landau treten schärfere Corona Regeln in Kraft

Im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau treten am Montag wieder strengere Corona-Regeln in Kraft. Der Grund. Die 7-Tage-Inzidenz lag dort drei Tage in Folge über 50. In vielen Bereichen gilt ab Montag deshalb wieder eine Testpflicht, sofern man nicht genesen oder geimpft ist. Bei Kulturveranstaltungen wie Kinos, Theater und Bühnen, aber auch bei Freizeiteinrichtungen wie Bäder.

Auch nicht geimpfte oder genesene Gäste der Gastronomie aus mehreren Haushalten an einem Tisch brauchen ab heute im Landkreis Dingolfing-Landau wieder einen negativen Corona-Test. Der darf nicht älter als 24 Stunden sein. Der gemeinsame Aufenthalt in der Öffentlichkeit ist nur noch mit Angehörigen von drei Hausständen erlaubt.

Nach Angaben eines Landkreissprechers sind vor allem Reiserückkehrer für den deutlichen Anstieg der Fallzahlen verantwortlich. Überwiegend aus Kroatien, aber auch aus Mazedonien, Tschechien, Polen und Rumänien.

18.04 Uhr: Proteste gegen Corona-Auflagen in Los Angeles

Bei einer Demonstration von Impfgegnern in Los Angeles und einem Gegenprotest ist es zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Laut Polizei wurde dabei ein Mann mit einem Messer verletzt. Festgenommen wurde niemand.

Mehrere Hundert Impfgegner forderten in Sprechchören "medizinische Freiheit". Ihr Protest richtete sich vor allem gegen verschärfte Corona-Auflagen wie Maskenpflicht und Impfnachweise. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in den USA werden vielerorts Beschränkungen eingeführt. So verlangt die US-Westküstenmetropole San Francisco künftig einen vollständigen Impfnachweis für den Besuch von Restaurants, Cafés, Bars, Fitnessstudios und bestimmten Events in öffentlichen Räumen. Die Millionenmetropole New York hatte kürzlich eine ähnliche Regelung getroffen.

16.27 Uhr: Tausende protestieren gegen Corona-Politik in Thailand

In Bangkok haben erneut tausende Demonstranten den Rücktritt von Ministerpräsident Prayut Chan-O-Cha gefordert. Die Protestteilnehmer zogen mit Autos und Zweirädern ins Zentrum der thailändischen Hauptstadt, um ihrer Wut über das Corona-Krisenmanagement der Regierung Ausdruck zu verleihen. Thailand erlebt derzeit seinen schlimmsten Corona-Ausbruch seit Pandemie-Beginn, wöchentlich werden neue Rekorde bei der Zahl der Neuinfektionen gemeldet. Die Impfkampagne kommt nur schleppend voran.

15.44 Uhr: Keine Probleme mit Reiserückkehrern an der Grenze bei Passau

An den deutsch-österreichischen Grenzübergängen bei Passau hat es an diesem Wochenende keine Probleme mit Reiserückkehrern und der seit Anfang August geltenden Corona-Testpflicht gegeben. Das teilte der Chef der Bundespolizeiinspektion Passau dem BR auf Nachfrage mit. Zwar gebe es immer wieder kilometerlange Rückstaus – das sei aber in der Ferienzeit "ganz normal", hieß es. Nur sehr wenige Reiserückkehrer hätten weder einen Impf-, einen Genesenennachweis oder einen negativen Test dabei, so der Sprecher weiter. Laut Bundespolizei wird stichprobenartig kontrolliert, "sonst würde der Stau bis Wien reichen".

15.37 Uhr: Erstmals geimpfter Covid-Patient ohne Vorerkrankungen in Griechenland gestorben

Zum ersten Mal ist in Griechenland ein Patient an Covid-19 gestorben, obwohl er vollständig geimpft war und keinerlei Vorerkrankungen hatte. Der Mann habe vor seiner Erkrankung keine gesundheitliche Probleme gehabt und alle Corona-Vorsichtsmaßnahmen befolgt, auch seine Frau und seine Kinder seien geimpft, sagte der Leiter der Intensivstation im Papanikolaou-Krankenhaus von Thessaloniki, Nikos Kapravelos, dem Sender Open TV.

Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Toten um einen 70-jährigen Zahnarzt. Nach Angaben von Kapravelos ist es der erste derartige Fall unter den bislang mehr als 13.200 Corona-Toten in Griechenland.

In dem Land steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen derzeit wieder rapide an. Die Sorge ist groß, dass die Rückkehr hunderttausender Sommerurlauber in die Städte im Herbst eine vierte Welle auslösen wird.

14.03 Uhr: Erstmals mehr als 600 Corona-Tote im Iran an einem Tag

Im Iran wurden erstmals mehr als 600 Corona-Tote an nur einem Tag registriert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag gab es in den vergangenen 24 Stunden 620 Tote und fast 37.000 Neuinfektionen. Somit stieg die Gesamtzahl der Toten in Verbindung mit dem Coronavirus in dem Land auf fast 98.000, die der Infektionen auf mehr als 4,4 Millionen. Die Ursache für den drastischen Anstieg ist dem Gesundheitsministerium zufolge die deutlich ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus. Um die Todeswelle zu stoppen, hat die iranische Regierung erneut einen landesweiten Lockdown verhängt.

13.50 Uhr: Prüfungsstau bei Bayerns Fahrschulen bis 2022

Der durch die Corona-Pandemie mitverursachte Prüfungsstau in Bayerns Fahrschulen wird voraussichtlich bis ins kommende Jahr anhalten. Bis er abgearbeitet sei, könnte es nach Angaben des Tüv Süd noch sechs bis acht Monate dauern. "Während der beiden Lockdowns im vergangenen Jahr und in diesem Jahr durften Fahrschüler nicht ausgebildet werden und konnten somit auch nicht geprüft werden", sagte ein Sprecher der Prüfstelle.

Viele Fahrschüler müssen derzeit sehr viel länger auf die praktische Prüfung warten. Derzeit sind es bis zu vier Wochen, manchmal bis zu sechs Wochen. Vor der Pandemie lag die durchschnittliche Wartezeit laut Tüv noch bei ein bis drei Wochen.

12.50 Uhr: Wieder Massenimpfung in Tunesien gegen das Coronavirus

In Tunesien hat am Sonntag eine weitere große Impfaktion gegen das Coronavirus begonnen. Fast eine Million Menschen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren waren in dem von der Pandemie schwer getroffenen nordafrikanischen Land aufgerufen, eine erste Impfdosis zu erhalten. Bereits vor einer Woche waren rund eine Million Menschen ab 40 zu einer Massenimpfung eingeladen. Am Ende wurden nach offiziellen Angaben 550.000 Menschen immunisiert. Die Impfkampagne lief ansonsten bislang eher schleppend: Vor der ersten Impfkampagne waren nur acht Prozent der insgesamt 11,5 Millionen Einwohner Tunesiens vollständig gegen das Virus geimpft. Inzwischen sind es rund zwölf Prozent. Täglich werden 1.500 bis 3.000 Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 21.000 Menschen mit oder an dem Virus.

12.25 Uhr: Altmaier will Steuersenkung für mehr Branchen wegen Corona

Wirtschaftsminister Peter Altmaier tellt steuerliche Erleichterungen für weitere, besonders von der Corona-Krise betroffene Firmen in Aussicht. "Langfristig muss es leichter werden, Eigenkapital neu aufzubauen. Besonders hart getroffene Unternehmen und Branchen könnten steuerliche Vorteile bekommen", sagt der CDU-Politiker dem Internet-Portal "t-online". Für die Gastronomie habe man zum Beispiel bereits den ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Speisen und Getränke eingeführt und wolle ihn beibehalten. "Ähnliches könnte ich mir in auch anderen Bereichen vorstellen." Er denke dabei an das Messegeschäft, an Veranstalter, Betreiber von Diskotheken, aber auch an Frisöre oder auch Einzelhändler.

12.05 Uhr: Carrie Johnson fordert Schwangere zur Impfung gegen Coronavirus auf

Die Frau des britischen Premierministers, Carrie Johnson, hat Schwangere dazu ermutigt, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Auf ihrem privaten Instagram-Account berichtete sie am Samstag von ihrer zweiten Impfung. Sie fühle sich "großartig", so die Frau von Boris Johnson, die selbst ein Kind erwartet. Sie sei zunächst "definitiv besorgt" gewesen aus Angst vor einer Fehlgeburt, schrieb Carrie, wie auf einem Screenshot auf der Webseite des Nachrichtensenders Sky News zu sehen war. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu seien aber "unglaublich beruhigend", so die 33-Jährige. Wissenschaftlichen Daten zufolge gebe es dafür kein erhöhtes Risiko. "Geimpft zu werden ist wirklich der beste Weg um sich selbst und sein Baby zu schützen", fuhr Carrie fort.

11.40 Uhr: US-Kardinal Burke wird wegen Covid-19 im Krankenhaus beatmet

Kardinal Raymond Burke (73) ist wegen seiner Covid-19-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden und muss beatmet werden. Das teilten Mitarbeiter am Sonntag über Twitter mit. Aus Sicht der Ärzte sei sein Krankheitsverlauf ermutigend, hieß es weiter. Zugleich wurde die Bitte geäußert, für den Kardinal den Rosenkranz zu beten. Burke hatte vergangene Woche ebenfalls über Twitter bekannt gegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe und er sich daher ausruhe. Auch werde er "exzellent" medizinisch betreut, so der frühere Präsident des Obersten Gerichtshofs des Vatikan.Der Kardinal gilt als dezidierter Kritiker einer restriktiven Corona-Politik.

10.55 Uhr: Große Mehrheit unterstützt Ende der kostenlosen Corona-Tests

Das von Bund und Ländern beschlossene Ende der kostenlosen Corona-Tests ab Oktober trifft auf große Zustimmung in der Bevölkerung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 66 Prozent, sie hielten die Entscheidung für richtig. 28 finden sie falsch, 6 Prozent machten keine Angaben. Anders sieht es mit den Überlegungen aus, Ungeimpften gar keinen Zugang mehr zu bestimmten Lebensbereichen zu gewähren und ihnen zum Beispiel die Teilnahme an Veranstaltungen zu verwehren. Eine Mehrheit von 52 Prozent ist dagegen, 41 Prozent sind dafür, 7 Prozent machten keine Angaben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Dienstag beschlossen, ab 11. Oktober keine kostenlosen Corona-Tests mehr anzubieten. Das trifft diejenigen, die noch nicht geimpft und auch nicht von einer Corona-Infektion genesen sind, weil ihnen nur mit einem negativen Test bestimmte Zugänge gewährt werden.

10.35 Uhr: Deutschland spendet 2 Millionen Impfdosen

Die Bundesregierung unterstützt die internationale Impfkampagne Covax mit weiteren zwei Millionen Dosen Impfstoff von AstraZeneca. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" war die Auslieferung der Impfstoffe eigentlich für kommende Woche nach Deutschland geplant. Er wird hierzulande aber nicht benötigt. Seit Anfang August hat Deutschland damit insgesamt fast 3,7 Millionen AstraZeneca-Dosen an Covax gespendet. Die Bundesregierung ist der drittgrößte Geldgeber der Inititiative. Covax ist eine Initiative, die einen weltweit gleichmäßigen und gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen gewährleisten will.

10.10 Uhr: Israelischer Regierungschef: Alles tun, um Lockdown zu vermeiden

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hat angesichts steigender Corona-Neuinfektionen an die Bevölkerung appelliert, sich impfen zu lassen und die Corona-Beschränkungen einzuhalten. «Wir werden alles tun, um Lockdowns zu vermeiden», schrieb er am Samstagabend auf seiner Facebook-Seite. Ein Lockdown sei das "letzte Mittel", eine Lockdown-Politik habe einen schrecklichen Preis. "Wenn wir mit der Politik der Lockdowns und wirtschaftlich destruktiver Maßnahmen weitermachen, werden wir wirtschaftlich zusammenbrechen", warnte Bennett. Am Sonntag befanden sich erstmals seit dem Frühjahr mehr als 500 Covid-Patienten in den Krankenhäusern in kritischem Zustand. Am Samstag waren 4.145 neue Corona-Infektionen registriert worden. Allerdings wird am Wochenende weniger getestet - an den vorangegangenen Tagen waren täglich rund 6.000 Infektionen registriert worden. In Deutschland gilt Israel seit diesem Sonntag als Hochrisikogebiet.

09.05 Uhr: Ärzte ziehen sich zunehmend aus Impfkampagne zurück

Kassen- und Privatärzte ziehen sich einem Medienbericht zufolge offenbar zunehmend aus der Corona-Impfkampagne zurück. In der Woche vom 2. bis 8. August hätten lediglich noch 29.300 Praxen Patienten gegen das Coronavirus geimpft und damit deutlich weniger, als sich insgesamt an der Kampagne beteiligt haben, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts. Seit Impfbeginn haben demnach mehr als 52.600 Praxen Covid-19-Impfungen verabreicht. Auch die Impfstoff-Bestellungen der Praxen seien seit Juni rückläufig, wie das Blatt mit Verweis auf Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) schreibt. Zudem planen laut dem Bericht die Bundesländer das Ende ihrer Impfzentren. Elf der 16 zuständigen Landesministerien hätten der Zeitung auf Anfrage mitgeteilt, ihre Einrichtungen bis spätestens 30. September komplett oder zumindest weitgehend zu schließen.

08.25 Uhr: Urlaub in Corona-Zeiten: Jeder Fünfte laut Studie nicht gut erholt

Jeder fünfte Deutsche hat sich in diesem Sommer nicht gut oder überhaupt nicht erholt. Das ist das Ergebnis des Urlaubsreports 2021 der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Damit bleibe der Anteil der Urlauberinnen und Urlauber, die sich in den Ferien nicht entspannen konnten, im Vergleich zum Vorjahr konstant hoch. Vor allem Frauen hätten sich schlecht entspannen können, teilte die DAK-Gesundheit in Hamburg mit. Acht Prozent der weiblichen Befragten klagten darüber, im Urlaub gar keine Erholung gefunden zu haben. Bei den Männern waren es drei Prozent. Laut DAK konnten sich 19 Prozent der Deutschen in diesem Jahr in den Ferien nicht gut erholen - 2020 war der Anteil ähnlich hoch gewesen. 2019 waren es lediglich 13 Prozent gewesen. Besonders gestresst seien die 30- bis 44-Jährigen (28 Prozent). 60 Prozent der Befragten, die sich nicht gut erholen konnten, gelang es nicht, Abstand zum Alltag zu gewinnen. Auch gescheiterte Reisepläne spielten eine große Rolle, schlechtes Wetter wurde ebenfalls als Grund genannt.

7.55 Uhr: Rückkehr erster Fans nach Ansicht von Hertha-Geschäftsführer Bobic nicht ausreichend

Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic sieht den deutschen Profifußball wegen der anhaltenden Corona-Krise unter einem "brutalen Druck" und fordert die Zulassung größerer Zuschauermengen. "Wir haben nicht mehr viel Zeit, die Lage ist ernst. Wenn wir in dieser Saison nicht halbwegs zur Normalität und zu einer gewissen Planbarkeit zurückkehren, habe ich große Sorgen", sagte Bobic der "Bild am Sonntag". Dass zum Auftakt der neuen Saison wieder bis zu 25 000 Fans in einige Arenen durften, könne nur ein Anfang sein. "Auf Dauer reicht das hinten und vorne nicht", warnte der Ex-Nationalspieler. Die Liquidität und die hohen Personalkosten werden laut Bobic für die Clubs zunehmend zum Problem. Die Hoffnung auf Besserung habe zuletzt wieder einen Dämpfer erlitten. "Die Impfmöglichkeiten sind zwar da, aber Normalität scheint in weiter Ferne - und die Sorgen werden eher wieder größer", sagte der Spitzenfunktionär des Berliner Bundesligisten.

07.40 Uhr: Impfpflicht für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in Fidschi

"Keine Impfung, keine Arbeit" - nach diesem Motto ist am Sonntag im südpazifischen Inselstaat Fidschi eine Corona-Impfpflicht für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Kraft getreten. Nachdem die Inselgruppe ein Jahr lang ohne Corona-Infektionen überstanden hatte, hatte sich im April die hochansteckende Delta-Variante in Fidschi ausgebreitet. Die mehr als 40.000 Ansteckungsfälle führten zur Überlastung des Gesundheitssystems. Die Regierung des Landes argumentiert, im Kampf gegen die Pandemie sei eine Impfpflicht und eine dadurch höhere Immunisierungsrate notwendig. Vorerst sollen ungeimpfte Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub geschickt werden, ab November werden Impf-Unwillige entlassen. Derzeit verzeichnet Fidschi mehr als 24.000 Menschen mit Corona-Infektion - bei einer Bevölkerung von 930.000 eine hohe Zahl.

07.25 Uhr: USA und Israel nun Corona-Hochrisikogebiete

Die USA und Israel gelten in Deutschland seit Sonntag als Corona-Hochrisikogebiete. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte die Einstufung wegen stark steigender Infektionszahlen in den beiden Ländern am Freitag angekündigt. Auch Montenegro, Kenia und Vietnam sowie Französisch-Guayana und Französisch-Polynesien werden nun als Corona-Hochrisikogebiete geführt, was besondere Quarantäne-Vorschriften nach sich zieht. Die Türkei gilt ab Dienstag als Hochrisikogebiet. Einreisende aus Hochrisikogebieten müssen für zehn Tage in Quarantäne. Geimpfte und Genesene können die Quarantäne aber abwenden, wenn sie bereits vor ihrer Einreise einen Genesenen- oder Impfnachweis an die deutschen Behörden übermitteln. Bei nachträglicher Einreichung eines Genesenen- oder Impfnachweises oder eines Negativtests kann die Quarantäne verkürzt werden.

07.05 Uhr: Köche und Kellner gesucht - Gastgewerbe leidet unter Personalmangel

Nach monatelangen Lockdowns machen dem Gastgewerbe fehlende Fachkräfte zu schaffen, da viele in der Corona-Krise die Branche gewechselt haben. "Grob gesagt haben uns 85 Prozent der Beschäftigten in der Pandemie die Treue gehalten, und 15 Prozent haben sich nach Jobs in anderen Bereichen umgesehen", sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga. Konkret habe das Gastgewerbe im Mai 2021 rund 162.000 sozialversicherungspflichtige Jobs weniger gezählt als im Mai 2019 vor der Krise. Darunter fielen Köche, Kellner und Hotelfachleute. Angesichts geschlossener Restaurants und Hotels, Kurzarbeit und der Unsicherheit über die Pandemie hätten sich Einige im Einzelhandel oder der Logistik nach Alternativen umgesehen oder seien gezielt abgeworben worden, sagte Hartges. Der Fachkräftemangel im Gastgewerbe mit seinen rund 1,8 Millionen Beschäftigten sei auch für Gäste spürbar. "Manche Restaurants haben Mittagstische eingestellt oder öffnen erst am frühen Abend, weil ihnen Mitarbeiter fehlen», sagte Hartges. «Andere haben zwangsläufig Ruhetage einführt." Gerade Köche, die schon vor der Pandemie gefragt gewesen seien, würden nun gesucht, aber auch Aushilfskräfte im Service.

06.20 Uhr: Impfquote könnte laut Umfrage bei Erwachsenen über 80 Prozent steigen

Der Anteil der vollständig gegen Corona geimpften Erwachsenen in Deutschland könnte einer Umfrage zufolge auf mehr als 80 Prozent steigen. In der repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 75 Prozent, dass sie schon mindestens einmal geimpft seien. Weitere 6 Prozent gaben an, sich noch impfen lassen zu wollen - zusammen sind das 81 Prozent. Noch im Mai lag diese Quote in einer vergleichbaren Umfrage nur bei 74 Prozent. Kurz vor Beginn der Impfkampagne im Dezember 2020 hatten sich erst 65 Prozent für eine Impfung entschieden. In der aktuellen Erhebung gaben nur noch 13 Prozent an, sich nicht impfen lassen zu wollen - im Mai waren es noch 15 Prozent. Sechs Prozent haben sich bis heute noch nicht entschieden.

05.40 Uhr: Über eine Million Corona-Fälle seit Pandemiebeginn in New York City

New York City hat Behörden zufolge die Marke von einer Million Corona-Fällen seit Beginn der Pandemie überschritten. Die Gesundheitsbehörde der Millionenmetropole an der US-Ostküste veröffentlichte am Samstag dementsprechende Zahlen. Die meisten Fälle waren durch PCR-Tests nachgewiesen worden, die Statistik enthält aber auch "wahrscheinliche" Infektionen, die etwa durch Antigen-Tests oder anhand von Krankheitssymptomen erfasst worden waren. Seit Februar 2020 sind demnach 33.645 Menschen in New York City an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Mehr als 117.000 der rund 8,8 Millionen Einwohner New Yorks mussten zeitweise im Krankenhaus behandelt werden. Die sich rasch ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus, die in den USA mittlerweile dominant ist, wird für 90 Prozent der Neuinfektionen in der Stadt verantwortlich gemacht. Nach den am Samstag veröffentlichen Zahlen sind jetzt 67 Prozent der Erwachsenen in New York vollständig gegen Covid-19 geimpft.

04.25 Uhr: RKI registriert 4.728 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 35,0

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen lag sie bei 35,0 - am Vortag hatte der Wert 32,7 betragen, vor einer Woche 22,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 4.728 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3.127 Ansteckungen gelegen. Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Samstag, 14. August 2021

20.55 Uhr: IT-Panne in Frankreich: Corona-Test negativ, aber kein Nachweis

Eine IT-Panne hat in Frankreich an zwei Tagen in Folge verhindert, dass negativ auf Corona Getestete einen offiziellen Nachweis darüber erhalten haben. Diesen Nachweis, den sogenannten Gesundheitspass, muss in dem Land jeder vorzeigen, der etwa ins Restaurant gehen oder in einen Fernzug steigen will. Der Ausfall der IT-Systeme habe von Freitagnachmittag bis in die Nacht und am Samstagmorgen nochmals zwei Stunden lang gedauert, teilte das Pariser Gesundheitsministerium mit. Als Folge konnten demnach Apotheken negative Corona-Tests nicht elektronisch erfassen - und so auch nicht den QR-Code für den Gesundheitspass ausstellen, der für die Teilnahme am öffentlichen Leben erforderlich ist.

18.30 Uhr: Sydney verschärft Lockdown - weiter Corona-Rekordzahlen

Die australische Millionenmetropole Sydney verschärft wegen steigender Corona-Zahlen ihre Lockdown-Vorgaben. Von Montag an dürfen sich Bewohner des gesamten Großraums Sydney nur noch in einem Umkreis von fünf Kilometern rund um ihr Zuhause aufhalten, um etwa einzukaufen oder Sport zu treiben. Dies kündigte Regionalregierungschefin Gladys Berejiklian am Samstag an. Bisher waren es zehn Kilometer. Sydney und große Teile des Bundesstaates New South Wales befinden sich seit Ende Juni im Lockdown. Auch Bußgelder wurden erhöht: Für Verstöße gegen Quarantäne-Vorgaben etwa können Bürger mit bis zu 5.000 australischen Dollar (rund 3.100 Euro) zur Kasse gebeten werden. Die Maßnahmen sollen helfen, eine landesweite Ausbreitung des Virus einzudämmen. Auch in Melbourne und der Hauptstadt Canberra gelten Beschränkungen für die Bevölkerung.

17.20 Uhr: Russland meldet erneut Rekordzahl an Corona-Toten

Die russischen Behörden haben zum dritten Mal in Folge einen Rekord an Corona-Todesfällen gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden starben 819 Menschen nach einer Corona-Infektion, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Die Zahl der Neuinfektionen wurde am Samstag mit gut 22.000 angegeben, die Zahl der Todesfälle mit knapp 170.000. Allerdings gehen in diese Statistik nur Fälle ein, in denen bei der Autopsie eindeutig Covid-19 als wichtigste Todesursache diagnostiziert wurde. Die russische Statistikbehörde Rosstat hat eine weiter gefasste Definition und hatte die Zahl der Corona-Toten Ende Juni bereits mit mehr als 300.000 angegeben.

15.15 Uhr: Impfaktion - Kinder machen Fotos mit "Star-Wars"-Figuren

Erst der Piks, dann Posieren mit Darth Vader und Co.: Im Duisburger Impfzentrum haben sich Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus impfen lassen und anschließend Fotos mit bekannten Figuren aus den "Star Wars"-Filmen gemacht. Bei der Sonderimpfaktion am Samstag waren laut Angaben eines dpa-Fotografen acht Darsteller eines Kostümclubs vor Ort, die sich als Sternenkrieger verkleidet hatten. Die Aktion kam bei den Kindern demnach gut an.

15.13 Uhr: Erneut Demos gegen Corona-Regeln in Frankreich

Der Unmut über verschärfte Corona-Regeln hat in Frankreich am fünften Wochenende in Folge wieder viele Menschen auf die Straßen getrieben. Die Behörden rechneten am Samstag mit einer Gesamtzahl von rund 250.000 Demonstranten im ganzen Land und damit mehr als doppelt so vielen wie zu Beginn der Proteste Mitte Juli. Die Wut der Teilnehmer richtet sich gegen die Impfpflicht für Gesundheitspersonal und jüngst auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens ausgeweitete Nachweispflichten.

Franzosen müssen etwa für Restaurant- oder Kinobesuche, Fernzugreisen und mancherorts bald auch fürs Shoppen in großen Einkaufszentren einen sogenannten Gesundheitspass vorlegen. Dieser liefert den Beleg entweder über eine Corona-Impfung, eine überstandene Erkrankung oder einen aktuellen negativen Test. Da Corona-Tests ähnlich wie in Deutschland ab Mitte Oktober kostenpflichtig werden, prangern Kritiker eine Impfpflicht durch die Hintertür an.

14.52 Uhr: Auch neue Umfrage zu Corona-Impfungen zeigt andere Werte als RKI-Quote

Auch eine neue Umfrage zu den Corona-Impfungen in Deutschland zeigt nach Informationen des "Spiegel" deutliche Differenzen zu den offiziellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). In einer repräsentativen Befragung von Infratest dimap in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sagten bis 13. Juli demnach 75 Prozent der 18- bis 59-Jährigen, sie hätten ihre erste Spritze erhalten. Dieser Wert lag 16 Prozentpunkte höher als in der offiziellen RKI-Statistik.

Das RKI gab die Erstimpfungsquote der Altersgruppe zu diesem Zeitpunkt mit 59 Prozent an. Die Auswertung des "Corona Compass" von Infratest lag dem "Spiegel" laut Bericht vom Samstag vor.

    14.08 Uhr: Slowenien verlangt Testnachweise auch für Durchreise

    Angesichts zunehmender Infektionen mit der Delta-Variante in den EU-Staaten verschärft Slowenien die Corona-Maßnahmen. Wie die Regierung in Ljubljana nach Angaben der slowenischen Nachrichtenagentur STA am Samstag mitteilte, befürchtet man "eine Verschlechterung der epidemiologischen Lage". Vom 23. August an dürfen deshalb auch Durchreisende nur noch gegen Vorlage eines Immunitäts- oder Testnachweises einreisen. Derzeit gilt dies nur für Touristen, die länger als zwölf Stunden im Land bleiben.

    12.35 Uhr: Sechstägiger Corona-Lockdown in Iran

    Nach einem Anstieg der Corona-Todes- und Infektionszahlen hat der iranische Corona-Krisenstab einen landesweiten Lockdown verhängt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna ist der Lockdown aber nicht - wie vom Gesundheitsminister beantragt - für zwei Wochen, sondern nur für sechs Tage angesetzt. Beginn ist am Montag.

    Aus wirtschaftlichen Erwägungen war ein Lockdown vergangene Woche noch abgelehnt worden. Wegen der zuletzt extrem hohen Corona-Zahlen wurde diese Entscheidung jedoch revidiert. Im Durchschnitt gibt es im Iran rund alle drei Minuten einen Corona-Toten und etwa alle drei Sekunden eine Neuinfektion. Die Delta-Variante hatte in den vergangenen Wochen für eine deutliche Zunahme der Corona-Zahlen in Iran gesorgt.

    12.15 Uhr: Spahn fordert Rückkehr zu Regelbetrieb an Hochschulen

    Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, dass die Länder nach den Semesterferien an allen Hochschulen wieder einen Regelbetrieb zulassen. Dies sei möglich, sagte Spahn bei einer Veranstaltung der Jungen Union in Gießen. Dreiviertel der Erwachsenen seien bisher geimpft und ein Viertel der 12- bis 17-Jährigen. Gleichzeitig wirbt Spahn für weitere Impfangebote.

    12.00 Uhr: Großbritannien reduziert Preis für Corona-Tests

    Nach Kritik an überzogenen Preisen für verpflichtende Corona-Tests hat die britische Regierung die Kosten für die Angebote des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS reduziert. Ein einzelner Test für Reiserückkehrer soll statt 88 Pfund (etwa 103 Euro) demnächst 68 Pfund (rund 80 Euro) kosten, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

    Ähnlich niedriger fallen die Kosten für Tests im Doppelpack für ungeimpfte Rückkehrer aus. Die Tests müssen vor der Einreise je nach Status des Ausgangspunkts und der Reisenden gebucht werden. Auswählen kann man neben dem Angebot des NHS auch von einer Liste zertifizierter privater Anbieter.

    Gesundheitsminister Sajid Javid hatte nach Kritik an überzogenen Preisen die Wettbewerbshüter im Land aufgefordert, die Praktiken privater Anbieter zu überprüfen. Der konservative Politiker klagte über eine Cowboy-Mentalität, die aufhören müsse. Berichten zufolge hatten einzelne Unternehmen bis zu 500 Pfund (rund 588 Euro) für ihr Angebot verlangt.

    11.30 Uhr: Gaststättenverband will auch Getestete zulassen

    Die Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA Bayern, Angela Inselkammer, hat sich deutlich für die sogenannte "3G-Regel" ausgesprochen - also dass Geimpfte, Genesene und Getestete Gaststätten besuchen dürfen. "Ich habe ein großes Problem, dass Ungeimpfte außen vor bleiben, es gibt eine Menge Menschen, die können nicht geimpft werden, aus vielen Gründen“, sagt die DEHOGA-Präsidentin. Zudem könne eine Test-Infrastruktur aufgebaut werden, die die Sicherheit von Mitarbeitenden und Gästen gewährleiste.

    Dass einzelne Gastronomen von sich aus die 2G-Regel bei sich einführen, hält Inselkammer für unproblematisch. Jeder Gastronom habe ein Hausrecht, das er individuell gestalten könne. Eine gesetzliche Regelung findet sie allerdings falsch. 2G heißt, dass nur Geimpfte und Genesene eingelassen werden.

    11.20 Uhr: Guatemalas Präsident verhängt Ausnahmezustand

    Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei hat wegen der Corona-Pandemie einen 30-tägigen Ausnahmezustand verhängt. Giammattei begründete dies in einer Fernseh-Ansprache mit der "Aggressivität" der Delta-Variante des Coronavirus. Zahlreiche Regierungen hätten bereits Einschränkungen für die Bevölkerung verhängen müssen, sagte der Staatschef. "Guatemala kann nicht die Ausnahme sein."

    In Guatemala mit seinen 17 Millionen Einwohnern wurden bislang mehr als 400.000 Corona-Fälle und mehr als 11.000 Todesfälle registriert. Der Ausnahmezustand muss noch vom Parlament bestätigt werden. Ab Sonntag würde dann unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre gelten.

    11.00 Uhr: Laut Medienbericht 150.000 Verstöße bei Einreisen

    Die Bundespolizei hat seit Mitte Januar etwas mehr als 150.000 Verstöße gegen die Pflicht zur Einreiseanmeldung bei Einreisen aus Corona-Risikogebieten festgestellt. Das teilte die Behörde dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mit. Fast 132.000 dieser Verstöße seien bei Kontrollen bei Einreisen auf dem Landweg festgestellt worden.

    Auch an den Flughäfen kontrolliert die Bundespolizei seit Einführung der Anmeldepflicht im November 2020 stichprobenartig deren Einhaltung. Wie das RND berichtete, wurden bei fast 186.000 Kontrollen rund 24.500 Mängel festgestellt - also fehlende oder fehlerhafte Anmeldungen.

    • Zum Artikel "Reiserückkehr nach Bayern: So hoch ist das Bußgeld bei Verstößen"

    10.40 Uhr: Steigende Corona-Todeszahlen in Russland

      Russland meldet mit 819 Corona-Toten innerhalb eines Tages erneut einen Höchstwert. Zudem wurden binnen 24 Stunden 22.144 Neuinfektionen bestätigt. Die Zahl der täglich nachgewiesenen Ansteckungen ist seit dem Höchststand im Juli langsam zurückgegangen. Für den Anstieg werden die ansteckendere Delta-Variante und eine geringe Impfquote verantwortlich gemacht.

      Die Zahl der Todesfälle geben russische Behörden insgesamt mit knapp 170.000 an. Allerdings gehen in diese Statistik nur Fälle ein, in denen bei der Autopsie eindeutig Covid-19 als wichtigste Todesursache diagnostiziert wurde. Die russische Statistikbehörde Rosstat hat eine weiter gefasste Definition und hatte die Zahl der Corona-Toten Ende Juni bereits mit mehr als 300.000 angegeben.

      Große Teile der russischen Bevölkerung schrecken vor einer Impfung zurück. Bislang hat nur knapp ein Drittel der Bevölkerung eine erste Impfung erhalten, obwohl die Impfkampagne schon im Dezember anlief und Präsident Wladimir Putin die Bürger aufforderte, sich impfen zu lassen.

    10.00 Uhr: Anti-Corona-Maßnahmen in Sydney nochmals verschärft

    Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie sind in Sydney nochmals verschärft worden. Die Einwohner der größten Stadt Australiens dürfen nun ihre Wohnungen nur noch verlassen, um Sport zu treiben, zur Arbeit oder einkaufen zu gehen, wie am Samstag offiziell mitgeteilt wurde. Auch die Regelungen zum Verlassen der Stadt wurden verschärft, um eine Ausbreitung der Corona-Epidemie zu verhindern.

    Der bereits seit Wochen bestehende Lockdown in Sydney wurde am Samstag auf den gesamten Bundesstaat New South Wales ausgeweitet. Zuvor war bekannt geworden, dass auf dem Gebiet an einem Tag 466 Corona-Fälle registriert wurden.

    "Wir sehen heute den beunruhigendsten Tag seit dem Beginn der Pandemie", sagte die Regierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian. Die Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie verglich sie mit einem "Krieg" gegen die "diabolische" Delta-Variante des Covid-Virus. "Eine Zeit lang haben wir gedacht, dass Australien anders ist als andere Weltregionen, aber das ist nicht der Fall", fügte sie hinzu.

    Australien hat die Corona-Pandemie zuvor mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei bekannten Fällen und intensiver Kontaktverfolgung lange weitgehend eindämmen können.

    08.50 Uhr: Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte und Besucher in Alten- und Pflegeheimen

    Ab Montag, 16. August, gilt in Bayern für ungeimpfte Beschäftigte und Besucher in Alten- und Pflegeheimen eine Testpflicht. Wie das das bayerische Gesundheitsministerium mitteilt, müssen sich nicht geimpfte oder nicht genesene Beschäftigte an mindestens zwei verschiedenen Tagen pro Woche, in der sie zum Dienst eingeteilt sind, auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 testen lassen. Dies gilt für folgende Einrichtungen: vollstationäre Einrichtungen der Pflege, in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, in denen Leistungen der Eingliederungshilfe über Tag und Nacht erbracht werden, in Altenheimen sowie Seniorenresidenzen. Diese Testpflicht besteht unabhängig von der 7-Tage-Inzidenz vor Ort.

    Auch Besucherinnen und Besucher von Bewohnern von Altenheimen sowie von Pflege- und Behinderteneinrichtungen müssen sich laut Gesundheitsministerium unabhängig von der Inzidenz testen lassen, wenn sie nicht vollständig geimpft oder genesen sind.

    Auch das Schutz- und Hygienekonzept von Krankenhäusern sowie von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen müsse ab dem 16. August ebenfalls ein Testkonzept enthalten, das Testangebote für die Beschäftigten an mindestens zwei verschiedenen Tagen pro Woche vorsehe.

    "Angesichts wieder steigender Inzidenzen müssen wir die besonders gefährdeten Gruppen mit allen Mitteln schützen", sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek heute in München. Deshalb werde die inzidenzunabhängige Testpflicht erweitert. Die Reisezeit gehe dem Ende zu. "Wenn Besuchende und Mitarbeitende aus dem Urlaub zurückkommen, hat so mancher das Corona-Virus im Gepäck", sagte der Minister. Bayern reagiere vorausschauend. Wer sich nicht impfen lassen könne oder wolle, müsse sich ab dem 16. August testen lassen.

    Die Caritas hat bereits das Hin und Her bei den Regelungen kritisiert, auch die Kommunale Altenhilfe Bayern äußerte sich kritisch zur Flut an Vorschriften. Lob kam hingegen von privaten Verbänden und Pflegeeinrichtungen.

    07.40 Uhr: Laut Umfrage befürworten 66 Prozent das Ende kostenloser Tests

    Das von Bund und Ländern beschlossene Ende der kostenlosen Corona-Tests ab Oktober trifft auf große Zustimmung in der Bevölkerung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 66 Prozent, sie hielten die Entscheidung für richtig. 28 finden sie falsch, sechs Prozent machten keine Angaben.

    Anders sieht es mit den Überlegungen aus, Ungeimpften gar keinen Zugang mehr zu bestimmten Lebensbereichen zu gewähren und ihnen zum Beispiel die Teilnahme an Veranstaltungen zu verwehren. Eine Mehrheit von 52 Prozent ist dagegen, 41 Prozent sind dafür, sieben Prozent machten keine Angaben.

    • Zum Artikel "Corona-Tests: Übernehmen andere Länder die Kosten?"

    07.10 Uhr: Kanada kündigt Impfpflicht für Mitarbeiter der Bundesbehörden an

    Angesichts zunehmender Corona-Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante hat die kanadische Regierung eine Impfpflicht für alle Mitarbeitenden der Bundesbehörden angekündigt. "Wir wissen, dass Impfstoffe der beste Weg sind, diese Pandemie zu beenden", sagte der Minister für Regierungskoordination, Dominic LeBlanc, am Freitag in Ottawa. Die Regierung erwarte daher, dass die Staatsbediensteten sich "an diese Pflicht-Voraussetzung" einer Corona-Impfung halten.

    Der Zeitpunkt des Inkrafttretens der Impfpflicht für die rund 300.000 Mitarbeitenden der Bundesbehörden soll in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden. Im Verkehrssektor soll sie spätestens ab Oktober gelten. Auch bei Staatsunternehmen wie der Post soll die Impfpflicht gelten. Zu möglichen Strafen für nicht geimpfte Staatsbedienstete machte LeBlanc keine Angaben.

    06.50 Uhr: Streit in den USA wegen Maskenpflicht an Schulen

    Angesichts steigender Corona-Zahlen tobt in den USA ein Streit um eine Maskenpflicht in den Klassenzimmern. Ranghohe Republikaner lehnen diese strikt ab. Dabei häufen sich die Neuinfektionen vor allem in republikanischen Teilen des Landes, in denen bislang die wenigsten Menschen geimpft sind. Die Auseinandersetzung wird stark entlang der Parteilinien geführt.

    Der republikanische Gouverneur des US-Staates Florida, Ron DeSantis, droht Schulen, die das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorschreiben, mit einer Kürzung der Mittel. Schuldirektoren, die gegen das staatsweite Verbot einer Maskenpflicht im Unterricht verstoßen, will er das Gehalt streichen. Eltern reichten inzwischen Klage gegen das Verbot ein. DeSantis' Kollegen aus South Carolina und Texas, Henry McMaster und Greg Abbott, fahren einen ähnlichen Kurs, auch in Virginia regt sich republikanischer Widerstand. Große Schulbezirke in Ballungsgebieten, die meist eher demokratisch geprägt sind, haben bereits angekündigt, trotzdem eine Maskenpflicht zu verhängen.

    06.40 Uhr: Ärztevertreter für PCR-Tests bei infizierten Geimpften

    Das Robert Koch-Institut hat die Unterstützung von Ärztevertretern für seine Forderung, infizierte Geimpfte auch dann per PCR-Verfahren zu testen, wenn sie nur leichte Symptome zeigen. Sowohl der Vorsitzende des Hausärzte-Verbands, Ulrich Weigeldt, als auch der Chef der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sprachen sich beim Redaktionsnetzwerk Deutschland dafür aus. Das RKI hatte die Forderung erhoben, weil die Testzahl in den Arztpraxen in den vergangenen Wochen stark gesunken ist. Zugleich nimmt der Anteil positiver Befunde zu.

    Reinhardt sagte: "Mit steigenden Infektionszahlen wird es zeitversetzt zwangsläufig vermehrt Fälle geben, bei denen sich Geimpfte anstecken. Wir brauchen deshalb valide Informationen zu den Gründen." Zu wissen, wo Impfdurchbrüche vorkommen, bei welchen Impfstoffen sie vor allem auftreten und durch welche Vorerkrankungen sie eventuell begünstigt werden, könne helfen, die Wirksamkeit der Impfstoffe weiter zu steigern und sie an Virusvarianten anzupassen.

    06.25 Uhr: Lehrerverband für längerfristige Maskenpflicht an Schulen

    Der Deutsche Lehrerverband fordert, dass in Schulen noch für längere Zeit Masken zum Schutz vor Corona getragen werden sollen. In den ersten Monaten des neuen Schuljahres müsse es eine umfassende Maskenpflicht und weiterhin regelmäßige Tests von Schülerinnen und Schülern geben, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. Er begründete das damit, dass jüngere Kinder bisher nicht geimpft sind und von den größeren nur ein Teil.

    "Eine Begrenzung von Maskenpflicht und Testungen auf die ersten beiden Schulwochen, wie in einigen Bundesländern vorgesehen, greift unserer Ansicht nach zu kurz", kritisierte Meidinger. Es gehe nicht nur um die Kontrolle der Infektionseinschleppung durch Reiserückkehrer, sondern auch generell um die Eindämmung der vierten Welle, die erst im Herbst ihren Höhepunkt erreichen dürfte.

    06.15 Uhr: Intensivmediziner fordern, zusätzliche Warnwerte einzubeziehen

    Intensivmediziner fordern Bund und Länder auf, zusätzliche Warnwerte einzubeziehen. "Neben dem reinen Inzidenzwert müssen die Zahlen der Krankenhausaufnahmen, Neuaufnahmen auf die Intensivstationen und die Auslastung bei der Intensivbettenbelegung mit Covid-19-Fällen eine zentrale Rolle spielen", sagt der Präsident der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, der "Rheinischen Post". Wichtig bleibe, dass die Sterberate nur reduziert werden könne, "wenn sich noch mehr Menschen durch eine vollständige Impfung schützen."

    06.10 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 32,7

    Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 5.644 neue Positiv-Tests. Das sind 2.438 mehr als am Samstag vor einer Woche, als 3.206 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 32,7 von 30,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Elf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.864. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,81 Millionen Corona-Tests positiv aus.

Freitag, der 13. August 2021

20.10 Uhr: Israel: Impfen auch am Schabbat

Der israelische Regierungschef Naftali Bennett setzt im Kampf gegen steigende Zahlen der Corona-Infektionen auf Impftermine rund um die Uhr. Auch am Schabbat solle die Impfkampagne fortgesetzt werden, betonte er am Freitag bei einem Treffen mit den Chefs von Gesundheitsdiensten und Krankenkassen. Da es um das Retten von Menschenleben gehe, müssten die Impfungen Tag und Nacht, an allen sieben Tagen der Woche angeboten werden, sagte Bennett einer Mitteilung zufolge.

Für religiöse Juden ist die Einhaltung der Schabbatruhe ein wichtiges Gebot. Auch im säkular geprägten Tel Aviv fahren von Freitagnachmittag bis Samstagabend keine Busse oder Züge.

Am Donnerstag waren in Israel 6.102 neue Corona-Infektionen registriert worden, 453 Patienten in den Krankenhäusern befanden sich in einem kritischen Zustand. Das sind die höchsten Zahlen seit März. Die Bundesregierung stuft Israel ab Sonntag als Hochrisikogebiet ein, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte.

20.05 Uhr: Russland: So viele Corona-Tote wie noch in an einem Tag

Russland hat am Freitag 815 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus gemeldet, die höchste Zahl an einem einzelnen Tag seit Beginn der Pandemie. Die zuständige Taskforce bestätigte zudem 22.277 Neuinfektionen.

Die Gesundheitsbehörden führten den Anstieg der Covid-19-Todesfälle auf die ansteckendere Delta-Variante und ungewöhnlich heißes Wetter zurück, das Komplikationen in Verbindung mit dem Virus verschärft habe.

Die Impfungen kommen in Russland nur schleppend voran. Bis vergangene Woche waren erst 20 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

19.40 Uhr: Niederlande öffnen Hochschulen - Nachtclubs bleiben zu

Angesichts noch anhaltend vieler Neuinfektionen lockern die Niederlande ihre Corona-Maßnahmen vorerst nur geringfügig. Clubs, Bars und Diskotheken blieben weiterhin geschlossen, teilte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag in Den Haag mit. Allerdings dürfen die Universitäten und Fachhochschulen nach den Sommerferien wieder ihre Türen öffnen und Studenten nach eineinhalb Jahren wieder Präsenzunterricht bekommen.

Ende Juni waren Clubs und Diskotheken geöffnet worden. Daraufhin waren die Infektionszahlen explosionsartig gestiegen, die Regierung zog die Notbremse. In den vergangen Wochen verbesserte sich die Lage drastisch. Doch noch immer ist die Inzidenz von 105 sehr hoch. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei etwa 30.

18.50 Uhr: Kanada weitet Impfpflicht auf Reisende aus

Kanada weitet die Impfpflicht aus. Sie gelte ab Oktober für Flugpassagiere, solche auf großen Schiffen und Zugreisende zwischen den Provinzen, erklärt Verkehrsminister Omar Alghabra. Auch alle Bundesbeamte und Angestellte von staatlichen Unternehmen sowie solche bei staatlich beaufsichtigten Verkehrsbetrieben fallen unter die neue Regelung, sagt Dominic LeBlanc, in der Regierung zuständig für die Zusammenarbeit mit den Provinzen.

17.45 Uhr: Portugal kein Hochrisikogebiet mehr

Die Bundesregierung streicht Portugal mit Ausnahme der bei Touristen besonders beliebten Küstenregion Algarve und der Hauptstadt Lissabon von der Liste der Hochrisikogebiete.

17.18 Uhr: Türkei, USA und Israel werden Corona-Hochrisikogebiete

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung die Türkei, die USA und Israel als Hochrisikogebiete ein. Für die USA und Israel gilt dies bereits ab Sonntag, für die Türkei ab Dienstag.

Ebenfalls ab Sonntag werden auch Kenia, Montenegro und Vietnam sowie Französisch-Guayana und Französisch-Polynesien als Hochrisikogebiete geführt.

Portugal wird dagegen mit Ausnahme der bei Touristen besonders beliebten Küstenregion Algarve und der Hauptstadt Lissabon von der Risikoliste gestrichen.

Vollständig geimpfte und genesene Einreisende aus Hochrisikogebieten sind von der Quarantänepflicht befreit. Alle anderen müssen sich nach der Einreise selbst isolieren und können sich davon erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test befreien.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Anders als früher sind dafür aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems in einem Land oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

16.09 Uhr: Kochsalz-Injektionen: Mehr als 10.000 Menschen wohl betroffen

Der Fall möglicher Impfungen mit Kochsalzlösungen im niedersächsischen Landkreis Friesland könnte deutlich mehr Menschen betreffen als zunächst angenommen. Statt bislang 8557 Menschen könnten noch 1626 weitere Personen möglicherweise Spritzen mit Kochsalzlösungen bekommen haben, wie der Landkreis am Freitag mitteilte. Damit erhöht sich die Zahl der Menschen, die nun schnellstmöglich nachgeimpft werden sollen, auf insgesamt 10 183.

Die weiteren Verdachtsfälle seien bei einer eingehenderen Prüfung der Dienstzeiten der beschuldigten Krankenschwester bekannt geworden, erklärte Landrat Sven Ambrosy (SPD). Ein Abgleich der bislang aus dem Dienstplan bekannten Zeiten mit den tatsächlichen Arbeitszeiten der Frau ergab, dass sie noch zusätzliche Dienste übernommen hatte. Die Zahl der möglichen Betroffenen erhöhe sich dadurch, erklärte Ambrosy. "Diese werden von uns natürlich unverzüglich informiert." Er bedauere zutiefst, dass so viele Menschen unter dem Fehlverhalten einer einzelnen Person leiden müssten.

Der etwa 40-jährigen examinierten Krankenschwester wird vorgeworfen, im April in mindestens sechs Fällen im Impfzentrum Schortens-Roffhausen Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht zu haben. Als Grund gab sie laut den Ermittlern an, dass ihr eine Ampulle mit dem Vakzin zerbrochen sei. Aus Furcht vor einer Entlassung habe sie dann die Spritzen lediglich mit Kochsalz aufgefüllt.

15.50 Uhr: Sterblichkeit in der EU bleibt über dem Durchschnitt

Die Sterblichkeit in der Europäischen Union liegt weiter über dem Durchschnittsniveau der Jahre 2016 bis 2019. Im Juni 2021 starben rund sechs Prozent mehr Menschen als im Vergleichszeitraum der Jahre vor der Pandemie, wie aus veröffentlichten Daten des Statistikamts Eurostat hervorgeht. Damit sinkt die sogenannte Übersterblichkeit weiter, nachdem sie im April bei rund 20 Prozent gelegen hatte. Der höchste Wert seit Pandemiebeginn wurde im November 2020 mit 40 Prozent verzeichnet, dieser sank dann bis Februar auf knapp sechs Prozent, bevor es im Frühjahr wieder zu einem Anstieg kam.

Aus der Statistik geht nicht hervor, wie viele Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben sind. Es wird aber betont, dass die teils erheblichen Anstiege der Übersterblichkeit weitgehend mit Covid-19-Ausbrüchen in den jeweiligen Ländern zusammenfallen. Die Daten unterscheiden keine Todesursachen und differenzieren nicht nach Geschlecht oder Alter.

15.13 Uhr: WHO: China muss Daten zum Ursprung des Virus offen legen

Der Druck auf China wächst, eine weitere Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus Sars-CoV-2 zuzulassen. Peking wies am Freitag die Forderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) strikt zurück, Rohdaten zu den ersten Corona-Fällen offenzulegen. Der Leiter der WHO-Mission in Wuhan, der dänische Wissenschaftler Peter Ben Embarek, beklagte unterdessen die mangelnde Kooperation Pekings während der Untersuchungen. Die Vermutung, das Virus sei versehentlich aus einem Labor entwichen, zähle für ihn zu den "wahrscheinlichen Hypothesen", sagte Embarek im dänischen Fernsehen.

Die WHO bezeichnete den Zugang zu den Rohdaten am Donnerstag als von "entscheidender Bedeutung" für die weiteren Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie. Dies sei auch wichtig, um die Theorie eines Laborunfalls zu prüfen. Um die Untersuchungen zum Corona-Ursprung voranzutreiben, seien alle Länder aufgerufen, die gemeinsame Nutzung von Rohdaten und die erneute Untersuchung von Proben zu ermöglichen, betonte die WHO.

14.48 Uhr: Spahn baut auf mehr Impftempo nach Urlaubsende

Die Bundesregierung setzt auf wieder anziehende Corona-Impfungen nach der Ferienzeit. «Mit dem Ende des Sommerurlaubs bauen wir auf noch mehr Impftempo in allen Altersgruppen», schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag bei Twitter. Mit der meist nötigen zweiten Spritze vollständig geimpft sind nach Angaben des Ministeriums inzwischen 47 Millionen Menschen oder 56,6 Prozent der Bevölkerung. Mindestens eine erste Dosis erhalten haben demnach 52,3 Millionen Menschen oder 63 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Spahn wies darauf hin, dass sich inzwischen auch fast jeder Vierte zwischen 12 und 17 Jahren habe impfen lassen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind aktuell 23,5 Prozent in dieser Altersgruppe mindestens einmal geimpft. Vollständig geimpft sind 14,2 Prozent.

14.21 Uhr: Spahn rechnet mit neuen Corona-Einschränkungen ab Herbst

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet laut einem Medienbericht ab dem Herbst mit neuen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie. "Die vierte Welle kommt", sagte Spahn laut "Bild"-Zeitung in einer offenen Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Auch eine neue Überlastung des Gesundheitssystems sei möglich. Man müsse daher "noch einmal durchhalten bis zum Frühjahr". Spahn sagte demnach aber auch, dass "drei von vier Deutschen künftig keine Kontaktbeschränkungen erleben" werden. Er bezog des offensichtlich darauf, dass Geimpfte und Genesene von Einschränkungen ausgenommen werden sollen. Zugleich warnte der Minister laut "Bild" Nicht-Geimpfte: "Jeder der nicht geimpft ist, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten anstecken."

14.09 Uhr: Ermittlungen wegen Corona-Ausbruchs in Potsdamer Klinik eingestellt

Die Potsdamer Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen des Corona-Ausbruchs im größten Krankenhaus der brandenburgischen Landeshauptstadt eingestellt. Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Umgang der Beschuldigten mit dem Covid-19-Ausbruch in der Klinik und dem Tod oder der Infektion von Patienten im Klinikum sei nicht nachzuweisen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Auch eine Straftat nach dem Infektionsschutzgesetz liege nicht vor. Die Ermittlungen gegen drei leitende Mediziner und die frühere Geschäftsführung des Klinikums Ernst von Bergmann wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und fahrlässigen Tötung liefen seit dem Herbst vergangenen Jahres.

14.04 Uhr: Masken verschwinden in Dänemark auch in Bussen und Bahnen

Auch die letzten Masken in Dänemark fallen: Ab Samstag muss man im nördlichsten deutschen Nachbarland auch dann keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen, wenn man in Bus, Bahn oder Fähre steht. Im Zuge weitreichender Lockerungen der Corona-Beschränkungen sind die Neuinfektionszahlen in Dänemark in den vergangenen Monaten nach oben gegangen, seit einiger Zeit haben sie sich aber stabilisiert. In den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC weist Dänemark eine 14-Tages-Inzidenz auf, die fünfmal so hoch wie in Deutschland ist.

  • Zur Datenanalyse "Risikogebiete und Fallzahlen: Corona-Daten für Europa"

13.55 Uhr: Viele Eltern laut Umfrage für Corona-Impfung von Kindern nach Empfehlung

Sechs von zehn Eltern würden laut einer Umfrage ihr Kind gegen Corona impfen lassen, wenn ein Impfstoff für die entsprechende Altersgruppe zugelassen ist - einige davon sogar ohne eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Dies geht aus einer bundesweiten Online-Umfrage im Juli unter 1000 Erwachsenen mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt hervor. Auftraggeber war die Krankenkasse pronova BKK (Ludwigshafen). Die Ergebnisse der Umfrage lagen der Deutschen Presse-Agentur dpa am Freitag vor.

Demnach möchten 17 Prozent ihr Kind auch ohne Stiko-Empfehlung impfen lassen, 28 Prozent dagegen auf keinen Fall. 43 Prozent würden ihr Kind impfen lassen, wenn die Ständige Impfkommission (Stiko) die Impfung empfiehlt. 12 Prozent hatten nach eigenen Angaben noch nicht darüber nachgedacht. Falls die Stiko eine Impfung empfehlen sollte, befürworten 34 Prozent der Eltern sogar eine Impfpflicht. 16 Prozent sind für eine Impfpflicht von Kindern auch ohne Stiko-Empfehlung.

13.10 Uhr: Italien erhält 25 Milliarden Euro aus Corona-Hilfsfond der EU

Italien hat 24,9 Milliarden Euro und damit seine erste Tranche aus dem Corona-Hilfsfonds der Europäischen Union erhalten. Das Land soll insgesamt 191,5 Milliarden Euro an Krediten und Zuschüssen aus dem Topf von 800 Milliarden Euro bekommen, mit dem die EU den Wiederaufbau nach der Corona-Krise anschieben will. "Es ist eine einmalige Chance für Italien, die Wirtschaft wieder anzukurbeln und eine nachhaltige Zukunft für die nächsten Generationen zu schaffen", erklärt der italienische EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.

13.02 Uhr: China sieht Erfolg im Umgang mit neuem Corona-Ausbruch

Der schlimmste Ausbruch des Coronavirus in China seit einem Jahr ist nach Einschätzung der Gesundheitsbehörden weitgehend unter Kontrolle gebracht worden. Das Risiko einer erneuten landesweiten Ausbreitung sei "vergleichsweise gering", sagte He Qinghua von der Gesundheitskommission nach Angaben von Staatsmedien. Bei dem jüngsten Ausbruch der hoch ansteckenden Delta-Variante seien in 48 Städten in 18 Provinzen und Regionen rund 1280 Infektionen entdeckt worden. Allerdings hätten 36 Städte in den vergangenen fünf Tagen keine neuen Fälle mehr entdeckt, sagte der Gesundheitsbeamte. Der Ausbruch hatte Chinas strikte Null-Covid-Strategie auf die Probe gestellt. Die Behörden reagierten mit Ausgangssperren, der Unterbrechung von Transportverbindungen, Reisebeschränkungen, Massentests und Quarantäne. Der Ausbruch war auf die Infektion von drei Flughafenmitarbeitern im Juli in Nanjing bei der Reinigung eines Flugzeugs aus Russland zurückgeführt worden.

12.47 Uhr: Russland meldet Höchstwert an Corona-Toten

Russland meldet mit 815 Todesfällen in Verbindung mit dem Coronavirus einen neuen Höchstwert nach 808 Toten am Vortag. Zudem wurden binnen 24 Stunden 22.277 Neuinfektionen bestätigt. Die Zahl der täglich nachgewiesenen Ansteckungen ist seit dem Höchststand im Juli, für den die ansteckendere Delta-Variante und eine geringe Impfquote verantwortlich gemacht werden, langsam zurückgegangen. Der Moskauer Bürgermeister verweist zudem darauf, dass sich die Zahl der täglichen Krankenhauseinweisungen in der Hauptstadt in den vergangenen sechs Wochen halbiert habe und die Belegung der Klinikbetten auf dem niedrigsten Stand seit April sei.

12.38 Uhr: Türkei, USA und Israel nach Medienberichten möglicherweise bald Hochrisikogebiete

Die Bundesregierung stuft einem Medienbericht zufolge die Türkei, die USA und Israel zu Hochrisikogebieten hoch. Betroffen von der Hochstufung seien zudem Montenegro und Vietnam, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Portugal sei dagegen kein Hochrisikogebiet mehr, mit Ausnahme von Lissabon und der Algarve. Die Hochstufung solle im Fall der meisten genannten Länder in der Nacht zu Sonntag in Kraft treten. Im Fall der Türkei solle die Hochstufung mit Rücksicht auf die große Zahl von Reisenden mit türkischem Migrationshintergrund dagegen erst ab der Nacht zu Dienstag gelten, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Regierungskreise. Einreisende aus Hochrisikogebieten ohne Impf- oder Genesenen-Nachweis müssen in eine zehntägige Quarantäne. Die Quarantäne kann frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test beendet werden.

12.25 Uhr: Drittimpfung in Israel für alle über 50

Zur Eindämmung der hochansteckenden Delta-Variante hat Israel das Mindestalter für eine Auffrischungsimpfung des Corona-Impfstoffs von 60 auf 50 Jahre herabgesetzt. Auch den Beschäftigten im Gesundheitswesen soll die Booster-Impfung angeboten werden. Anspruchsberechtigt sind "Menschen über 50, Beschäftigte im Gesundheitswesen, Menschen mit schweren Risikofaktoren für das Coronavirus, Gefangene und Wärter", teilt das Gesundheitsministerium mit.

12.10 Uhr: Israel: Künftig Testpflicht für Kinder ab drei Jahren

In Israel müssen Kinder ab drei Jahren von kommender Woche an einen negativen Corona-Test für das Betreten von Schulen, Schwimmbädern, Hotels oder Sportstätten vorlegen. Ministerpräsident Naftali Bennett erklärte am Donnerstagabend, ab kommendem Mittwoch seien die Tests für Kinder von drei bis elf Jahren kostenlos. Bisher mussten in Israel Kinder ab zwölf Jahren einen Nachweis über eine Corona-Impfung, Genesung oder einen negativen Test vorzeigen.

  • Zum Artikel "Würzburger Studie zeigt: Corona-Tests bei Kindern bewähren sich"

12.06 Uhr: WHO: Entpolitisierung der Suche nach Ursprung des Virus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus nicht zu politischen Zwecken zu missbrauchen. Es komme auf rasche internationale Kooperation an, um künftig bei Krankheitserregern mit pandemischem Potenzial besser reagieren zu können, teilte die WHO am Donnerstagabend mit. Die Suche nach den Ursprüngen des Erregers sollte keine Übung in Schuldzuweisungen oder Fingerzeigen sein. Die WHO macht dabei Druck auf China, für weitere Forschungen Zugang zu den wichtigen Daten der ersten Corona-Fälle von 2019 zu gewähren.

11.26 Uhr: Moskau lockert weitere Corona-Beschränkungen

Trotz Tausender Neuinfektionen täglich hebt die russische Hauptstadt Moskau weitere Beschränkungen auf. Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb in seinem Blog, dass Unternehmen nicht mehr mindestens 30 Prozent ihrer Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten lassen müssten. Zudem könnten Zoos ohne Einschränkungen besucht werden. "Moskau ist bereits zum gewohnten Lebensrhythmus zurückgekehrt", schrieb der Bürgermeister. Er warnte aber davor, alle Einschränkungen abzuschaffen. Das Verbot von Massenveranstaltungen bleibt Sobjanin zufolge bestehen. Auch Theater, Kinos und Konzertsäle dürften weiterhin nicht voll ausgelastet werden. "Vieles hängt von möglichen Mutationen des Coronavirus ab, die nur sehr schwer vorherzusagen sind."

10.54 Uhr: Mehrheit findet Corona-Maßnahmen richtig

Ein Großteil der Menschen in Deutschland befürwortet laut ZDF-"Politbarometer" die aktuellen Corona-Maßnahmen. 75 Prozent der Befragten finden es richtig, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, die Corona-Schnelltests künftig selber zahlen müssen - darunter jeweils mehr als 80 Prozent bei den Anhängern von Union, SPD und Grünen. Das ergab das am Freitag veröffentlichte ZDF-"Politbarometer". 22 Prozent lehnen das ab, darunter knapp zwei Drittel der AfD-Anhänger. Dass es für vollständig Geimpfte und Genesene in Zukunft weniger Einschränkungen geben soll als für Nicht-Geimpfte, halten 67 Prozent der Befragten für den richtigen Schritt. Das ist ein Zuwachs von sieben Prozentpunkten im Vergleich zur Umfrage vor zwei Wochen. 29 Prozent finden das demnach falsch.

Die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen fallen für 56 Prozent gerade richtig aus (plus vier Prozentpunkte). 23 Prozent (minus sechs) fordern, dass sie verschärft werden sollen. 18 Prozent (plus zwei) finden die Vorgaben der Umfrage zufolge übertrieben.

  • Zum Artikel "Was gilt wo? Neue Corona-Lockerungen in Bayern"

10.50 Uhr: Stiko aktualisiert Kinder-Impfempfehlung laut Mitglied nächste Woche

Eine aktualisierte Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Kinder-Impfungen gegen das Coronavirus steht laut einem Mitglied des Gremiums kurz vor dem Abschluss. "Diese Aktualisierung der Stiko-Empfehlung ist gerade in der letzten Bearbeitung, es geht noch um Textschliff", sagte der Berliner Kinder- und Jugendarzt Martin Terhardt am Donnerstagabend in der "Abendschau" des Sender RBB. Ende nächster Woche werde es "auf jeden Fall" zu einer Veröffentlichung kommen, vorher gebe es noch wie üblich ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und den Ländern. Terhardt sagte auch: "Wir werden versuchen, der Politik ein bisschen entgegenzukommen."

Das unabhängige Expertengremium wird seit Wochen von verschiedenen Politikern aufgefordert, die bisher vorsichtige Haltung zum Impfen von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren zu überdenken. Die Stiko empfiehlt der Altersgruppe die Immunisierung bislang vor allem, wenn bestimmte Vorerkrankungen wie Fettleibigkeit oder chronische Lungenkrankheiten vorliegen - und wenn man Menschen mit besonderem Corona-Risiko im Umfeld hat.

Die bisherige Zurückhaltung begründete Stiko-Chef Thomas Mertens mit unzureichenden Daten zur Sicherheit der Impfung bei Heranwachsenden, im Fokus standen demnach zuletzt vor allem mögliche Folgen von Herzmuskelentzündungen bei Geimpften. Mittlerweile könne man das Risiko etwas besser beurteilen, sagte Terhardt im RBB. Das Risiko sei für Jungs etwas höher als für Mädchen und nach der zweiten Impfung etwas größer als nach der ersten. Das höchste Risiko (1 zu 16 000) hätten Jungs nach der zweiten Impfung. Die meisten dieser Herzmuskelentzündungen verlaufen dem Mediziner zufolge mild, es habe in der Altersgruppe auch keine Todesfälle dadurch gegeben.

Weiterhin schwer zu bewerten seien die dagegen Daten zum Risiko von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion (Long Covid), sagte Terhardt. Denn auch bei Kindern ohne Corona-Infektion zeigten sich vergleichbare Signale: Der Kinder- und Jugendarzt sprach von "Long Lockdown"-Symptomen.

09.28 Uhr: Experten in Japan schlagen Corona-Alarm

In Japan schlagen Experten und Politiker kurz vor den Paralympics wegen der sich zuspitzenden Corona-Situation Alarm. Die Zahl der Corona-Patienten mit schweren Symptomen stieg landesweit auf den Höchststand von 1478 Fällen, wie das Gesundheitsministerium am Freitag bekanntgab. Vor diesem Hintergrund wollen die Organisatoren Zuschauer bei den am 24. August beginnenden Paralympics so wie schon zuvor bei den Olympischen Spielen weitgehend ausschließen. Eine Entscheidung soll laut japanischen Medien am kommenden Montag bei einem Treffen mit dem Internationalen Paralympischen Komitee und der Regierung in Tokio getroffen werden.

Seit Beginn der Sommerspiele hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tokio wegen der explosionsartigen Ausbreitung der Delta-Variante mehr als verdoppelt. Am Freitag forderten die Gouverneure des Landes die unter Druck stehende Zentralregierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga zu "drastischen Maßnahmen" auf. So sollten Ausgangssperren wie in anderen Ländern in Erwägung gezogen werden und der Bevölkerung in deutlichen Worten die ernste Lage klar gemacht werden, hieß es.

08.19 Uhr: Weltärzte-Präsident - Jede Impfung verhindert Mutationsrisiko

Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery fordert Privilegien nur für Geimpfte und Genesene, nicht aber für Getestete. Schließlich gehe es bei der Frage einer Impfung nicht nur um die Gesundheit des Einzelnen, sondern um die Verhinderung der Infektion insgesamt. "Wir müssen das Stattfinden einer jeden Infektion verhindern", sagt Montgomery im Deutschlandfunk. "Denn in jeder Infektion kann eine neue Mutation entstehen." So hätten auch die USA jüngst erst vor neuen Virus-Varianten gewarnt. Man hätte ein Riesenproblem, sollte es eine Variante so ansteckend wie Delta und so tödlich wie das Ebola-Virus geben. Dass sich auch Geimpfte in einzelnen Fällen erneut infizierten, sei kein maßgeblicher Faktor. "Unter 42 Millionen Geimpften hat es 7200 Impfdurchbrüche gegeben."

07.48 Uhr: In Norwegen können alle Erwachsenen Mitte September geimpft sein

In Norwegen können der Regierung zufolge bis Mitte nächsten Monats alle Impfwilligen vollständig gegen das Coronavirus geimpft werden. Norwegen werde in den kommenden Wochen eine Million zusätzlicher Impfdosen erhalten, und könne damit sein Impfprogramm beschleunigen, teilt Ministerpräsidentin Erna Solberg mit. Damit sei man in der Lage, dass alle Erwachsenen über 18 Jahren, ihre Impfung in den ersten beiden September-Wochen abschließen könnten.

07.12 Uhr: Leiter der WHO-Mission in Wuhan hält Laborunfall-Theorie für plausibel

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat China dazu aufgerufen, Rohdaten zu den ersten Corona-Fällen offenzulegen. Der Zugang zu diesen Informationen sei von "entscheidender Bedeutung" für die weiteren Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie, erklärte die WHO am Donnerstag. Dies sei auch wichtig, um die Theorie eines Laborunfalls zu prüfen.

Um die Untersuchungen zum Corona-Ursprung voranzutreiben, seien alle Länder aufgerufen, die gemeinsame Nutzung von Rohdaten und die erneute Untersuchung von Proben zu ermöglichen, betonte die WHO.

Schon bald nach Beginn der Pandemie war darüber spekuliert worden, dass das Virus bei einem Unfall aus dem Institut für Virologie in Wuhan, in dem an Coronaviren geforscht wird, entwichen sein könnte. Die chinesische Regierung bestreitet dies energisch. Ein Team internationaler Experten im Auftrag der WHO hatte Wuhan erst im Januar besuchen können - mehr als ein Jahr nach Entdeckung des Virus. Der entsprechende Bericht wurde Ende März veröffentlicht, lieferte aber keine klaren Ergebnisse.

Die Laborunfall-Theorie stuften die WHO-Experten damals als "extrem unwahrscheinlich" ein. An dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. Zahlreiche Staaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass den internationalen Experten bei ihrer Untersuchung in China der Zugang zu Daten verwehrt worden sei. Die WHO erklärte im Juli, wie wolle in der zweiten Stufe der Untersuchungen zum Corona-Ursprung auch Labore in China kontrollieren. Die Regierung in Peking lehnt dies ab.

Die Laborunfall-Theorie zähle für ihn zu den "wahrscheinlichen Hypothesen", sagte der dänische Wissenschaftler Peter Ben Embarek, der die WHO-Mission in Wuhan geleitet hatte, am Donnerstag im dänischen Fernsehen. Er halte es für möglich, dass ein Labormitarbeiter sich bei der Probenentnahme infiziert habe und das Virus so von Fledermäusen auf den Menschen übertragen worden sei.

07.02 Uhr: Sydney seit sieben Wochen im Lockdown - weiter Corona-Rekordzahlen

Im australischen Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney steigen die Corona-Zahlen trotz eines seit fast sieben Wochen andauernden Lockdowns weiter. Innerhalb von 24 Stunden seien 390 Neuinfektionen verzeichnet worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Zwei Menschen seien in Verbindung mit Covid-19 gestorben, sagte Regionalregierungschefin Gladys Berejiklian.

Die Millionenmetropole Sydney und große Teile von New South Wales befinden sich bereits seit Ende Juni im Lockdown. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen. Die Maßnahmen sollen bis mindestens Ende August gelten. Auch in Melbourne und der Hauptstadt Canberra gelten derzeit Beschränkungen für die Bevölkerung. Allerdings ist kein anderer Landesteil so schwer betroffen wie New South Wales.

Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern war wegen extrem strikter Regeln lange sehr erfolgreich im Kampf gegen die Pandemie. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich nun aber die Fälle. Insgesamt wurde seit Beginn der Pandemie rund 37 000 Fälle bestätigt. Mehr als 940 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Landesgrenzen sind schon seit März 2020 geschlossen.

06.37 Uhr: Intensivmediziner warnen bei Corona vor Wiegen in "falscher Sicherheit"

Die Intensivmediziner in Deutschland warnen davor, sich angesichts der derzeit noch relativ niedrigen Corona-Patientenzahlen in Krankenhäusern "in falscher Sicherheit" zu wiegen. Im Moment seien zwar nur drei Prozent der Betten mit Covid-Patienten belegt, sagte der Präsident des Intensivmediziner-Verbands Divi, Gernot Marx, den Funke-Zeitungen (Freitagsausgaben). Aber es sei auch wieder ein leichter Anstieg der Corona-Fälle auf den Intensivstationen zu beobachten.

Die Quote werde in den kommenden Wochen bei weiter steigenden Infektionszahlen vermutlich größer werden, sagte Marx voraus. Vor allem der vergleichsweise frühe Anstieg bei den stationären Corona-Behandlungen bereite ihm Sorge.

"Im Vergleich zum letzten Jahr steigt die Kurve in den Kliniken jetzt bereits seit Anfang August wieder an. Das ist mindestens einen Monat früher", sagte Marx. Dank der Impfungen sei aber davon auszugehen, dass steigende Inzidenzen nicht auch gleichermaßen zu einer stärkeren Belastung der Kliniken führe.

Laut dem Divi-Zentralregister befanden sich bis Donnerstagnachmittag bundesweit 470 Covid-19-Patienten in klinischer Behandlung, 232 von ihnen wurden invasiv beatmet. Im vergangenen Frühjahr hatten dagegen zeitweise mehrere tausend Corona-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden müssen.

06.26 Uhr: Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf 30,1

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 30,1. Wie das Robert Koch-Institut am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 5578 Neuinfektionen sowie 19 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Wert steigt seit Wochen in Deutschland wieder kontinuierlich an. Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 20,4 gelegen.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich nach RKI-Angaben auf 3.810.641. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg auf 91.853. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gab das RKI mit rund 3.675.800 an.

Donnerstag, der 12. August 2021

23.50 Uhr: San Francisco führt Impfpflicht für Bars, Clubs und Theater ein

Als erste Stadt in den USA wird San Francisco ab dem 20. August nur noch Menschen mit einer Impfung gegen das Coronavirus Zutritt zu bestimmten öffentlichen Orten gewähren. Die Möglichkeit, einen negativen Test vorzulegen, gebe es nicht, kündigte die Bürgermeisterin der kalifornischen Stadt, London Breed, an. Die Regelung gilt zunächst für Besucherinnen und Besucher von Bars, Restaurants, Nachtclubs, Theatern und anderen Veranstaltungsorten sowie Sportstudios. Ausgenommen von der Vorschrift sind Kinder unter zwölf Jahren, die in den USA bislang nicht geimpft werden können. Ab dem 13. Oktober soll sie auch für die Beschäftigten der betroffenen Einrichtungen gelten.

"Warum wir das machen? Um die Beschäftigten zu schützen, die Kinder, diejenigen, die nicht geimpft werden können", sagte die Bürgermeisterin. Damit sich die Stadt von der Pandemie erholen und aufblühen könne, "müssen wir die beste Methode im Kampf gegen Covid-19 nutzen, und das ist das Impfen", sagte Breed.

21.25 Uhr: FDA - Keine Hinweise auf weitere Nebenwirkungen bei mRNA-Impfstoffen

Der US-Arzneimittelbehörde FDA liegen keine Belege für etwaige zusätzliche Nebenwirkungen bei mRNA-Impfstoffen vor, wie sie gegenwärtig von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) geprüft werden. Der EMA-Bericht vom Mittwoch sei bekannt, teilt die FDA mit. Man habe jedoch selbst bislang keine der darin aufgeführten Vorfälle verzeichnet.

Die EMA prüft, ob gewisse seltene Symptome nach der Gabe von mRNA-Impfstoffen als Nebenwirkungen eingestuft werden sollten. Die Ankündigung lastete auf den Aktienkursen der Herstellerfirmen BioNTech, Pfizer und Moderna.

21.00 Uhr: RKI - Knapp 11.000 Impfdurchbrüche bei Geimpften

Bislang sind knapp 11.000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Seit dem 1. Februar seien 10.827 sogenannte Impfdurchbrüche – also symptomatische Coronainfektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung – registriert worden. Die Effektivität der Im­pfung bewertet das RKI dennoch als hoch: Sie liege bei Erwachsenen bei rund 87 Prozent.

20.55 Uhr: 50.000 New Yorker nehmen 100 Dollar für Corona-Impfung an

Nachdem die Millionenmetropole New York Ende Juli einen Impfanreiz von 100 Dollar (etwa 85 Euro) eingeführt hat, haben schon rund 50 000 Menschen dieses Angebot angenommen. Das gab Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag bekannt und feierte das Angebot städtischer Impfstellen als großen Erfolg. US-Präsident Joe Biden hatte Bundesstaaten, Bezirke und Kommunen landesweit aufgefordert, eine solche Belohnung auszuloben.

Insgesamt sind in der Metropole New York mit rund 8,5 Millionen Einwohnern, die im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie geworden war, bereits rund 73 Prozent aller Erwachsenen voll geimpft.

20.00 Uhr: US-Regierung wirbt für Impfpflicht durch Arbeitgeber

Die US-Regierung hat Arbeitgeber ausdrücklich ermuntert, ihre Mitarbeiter zur Impfung gegen das Coronavirus zu verpflichten. Es liege in der Macht der Arbeitgeber "dabei zu helfen, die Pandemie zu beenden", sagte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeffrey Zients. Die bisher angekündigten Regelungen durch Unternehmen, Bundesstaaten, Kommunen, Universitäten und Krankenhäuser verpflichteten bereits Dutzende Millionen Amerikaner zur Impfung. "Es ist klar, die Impfpflicht ist im ganzen Land auf dem Vormarsch", sagte Zients. Die Impfungen würden die Menschen schützen und "helfen, die Verbreitung des Virus zu stoppen".

Die US-Regierung hat ihre eigenen Mitarbeiter bereits verpflichtet, sich impfen oder sich regelmäßig auf eine Corona-Infektion testen zu lassen. Das Verteidigungsministerium will spätestens ab Mitte September eine Impfpflicht für Soldaten einführen.

19.05 Uhr: PCR-Tests bei leicht erkrankten Kindern und Geimpften wichtig

Die Zahl der erfassten Labortests auf das Coronavirus in Deutschland ist rückläufig. Der Anteil positiver Befunde jedoch steigt. Um eine stärkere Virusausbreitung einzudämmen, sei ein solcher PCR-Test auch bei Kindern und Geimpften mit leichten Symptomen wichtig, twitterte das Robert Koch-Institut (RKI) am Abend. In Arztpraxen sei die Testzahl in den vergangenen Wochen stark gesunken.

Laut dem neuen Covid-19-Wochenbericht des Instituts wurde für vergangene Woche ein Tiefststand für dieses Jahr verzeichnet, mit 588.404 PCR-Tests - übermittelt von 200 Laboren. Seit dem Frühjahr liegen die Werte pro Woche unter einer Million. Vergangene Woche fielen knapp vier von 100 Tests positiv aus, so viele wie seit längerer Zeit nicht mehr.

17.18 Uhr: US-Gesundheitsministerium erlässt Impfpflicht für Mitarbeiter

Auch das US-Gesundheitsministerium schreibt Impfungen vor. Betroffen seien mehr als 25.000 Angestellte, Auftragsnehmer, Auszubildende und Freiwillige, die bei ihrer Arbeit Kontakt mit Patienten haben könnten oder in einer Forschungseinrichtungen tätig seien, teilte das Ministerium mit. Das US-Verteidigungsministerium hatte bereits angekündigt, 1,3 Millionen Militärangehörige impfen zu wollen.

16.59 Uhr: Mitsotakis - "Geimpfte werden nicht für wenige Ungeimpfte bezahlen"

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat klargestellt, dass es keinen neuen Lockdown in dem Land geben wird. "Die Geimpften werden nicht für wenige Ungeimpfte bezahlen", sagte Mitsotakis bei einer Pressekonferenz in Athen. Die Antwort auf die Delta-Variante sei nicht der Lockdown, sondern die Impfung als grundsätzliche Schutzmaßnahme sowie der gesunde Menschenverstand.

Natürlich mache er sich Sorgen wegen der sinkenden Nachfrage nach Impfungen, sagte Mitsotakis. Er führte das auf die Sommerferien zurück - in Griechenland liegt das öffentliche Leben den August über gewöhnlich wegen der hohen Temperaturen lahm. Er sei aber sicher, dass die Impfraten im Land nach den Ferien wieder ansteigen werden.

Die griechische Regierung hatte als eine der ersten in der EU eine teilweise Impfpflicht verhängt. Sie gilt unter anderem für Beschäftigte im Gesundheitssektor und für das Militär. Athen verfügte außerdem, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu geschlossenen Räumen der Gastronomie und Unterhaltung, wie etwa Kinos und Theater, haben. In Griechenland steigen die Corona-Neuinfektionen seit Wochen an. Betroffen sind vor allem Orte, wo das Nachtleben brummt, darunter Teile von Athen und auch manche griechische Urlaubsinseln.

16.25 Uhr: US-Immunologe Fauci rechnet mit baldigen Impfauffrischungen

In den Vereinigten Staaten wird nach Angaben des Chefvirologen Anthony Fauci bald eine dritte Corona-Impfdosis für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem empfohlen. Fauci sagte der "Today"-Show des Senders NBC, er rechne in Kürze mit einer entsprechenden Empfehlung.

Eine Auffrischung der Impfung muss aber von der US-Zulassungsbehörde FDA zunächst genehmigt werden. Fauci erklärte, in anderen geimpften Gruppen, wie älteren Menschen, würden derzeit Daten gesammelt, um festzustellen, ob oder wann ihr Schutz unter ein kritisches Niveau falle. Wenn das der Fall sei, werde auch für diese Gruppen eine Impfauffrischung empfohlen. Im Moment sei das aber noch nicht der Fall.

Es werde auf jeden Fall eine Zeit kommen, in der Auffrischungen gebraucht würden, sagte Fauci, denn "kein Impfstoff, zumindest nicht in dieser Kategorie, wird einen unbegrenzten Schutz bieten".

16.16 Uhr: Münchner soll Hunderte gefälschte Impfpässe verkauft haben

Ein 39-Jähriger soll Hunderte gefälschte Impfpässe und Impfnachweise über das Internet verkauft haben. Entsprechende Beweise seien in der Wohnung des Mannes in München gefunden worden, teilte die Polizei mit. Die Beamten stellten demnach mehrere hundert Blankoimpfpässe und bereits für den Versand vorbereitete beschriftete Briefkuverts mit Impfpässen sowie Datenträger sicher.

Laut den Ermittlungen soll die 40 Jahre alte Lebensgefährtin des Mannes an den Taten beteiligt gewesen sein. Während der Durchsuchung am Montag entdeckten die Beamten auch Marihuana im zweistelligen Grammbereich.

Die Frau und der Mann blieben zunächst auf freiem Fuß. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, hieß es. Wie viel das Paar mit den gefälschten Dokumenten verdiente, habe noch nicht festgestellt werden können. Der Verkauf sei aber wohl über einen Messenger-Dienst erfolgt. Ob die Besteller der falschen Impfausweise nun ebenfalls mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen, war zunächst unklar. Ein Polizeisprecher sagte, dies sei Sache der örtlichen Staatsanwaltschaften.

  • Zum Artikel: Wie bekomme ich meinen digitalen Impfausweis?

15.54 Uhr: China schließt nach Corona-Fall Terminal am weltweit drittgrößten Frachthafen

Die chinesischen Behörden haben nach einem Corona-Fall ein Container-Terminal am drittgrößten Frachthafen der Welt geschlossen. Ein Arbeiter am Meishan-Terminal des Hafens Ningbo-Zhoushan an der Ostküste Chinas sei am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte die Stadtverwaltung von Ningbo mit. An dem Terminal waren im Jahr 2020 fast 1,2 Milliarden Tonnen Güter umgeschlagen worden.

Der infizierte Arbeiter war nach Angaben des Terminalbetreibers vollständig geimpft. Laut chinesischen Medienberichten wurden fast 2.000 Hafenarbeiter unter Beobachtung gestellt und durften den Hafen nicht mehr verlassen.

Im Mai war bereits der chinesische Hafen Yantian in der Handelsmetropole Shenzhen für einen Monat geschlossen worden, nachdem ein Arbeiter positiv auf das Virus getestet worden war. Der Rückstau am Hafen verursachte enorme Einschränkungen im Schiffsverkehr. Die jüngste Schließung droht die globalen Lieferketten weiter zu belasten.

15.30 Uhr: Bayerisches Gesundheitsministerium verteidigt Wegwerfen von Impfstoff

Das bayerische Gesundheitsministerium hat das Wegwerfen Zehntausender Corona-Impfstoffdosen in Bayerns Impfzentren verteidigt. Es handele sich um weniger als ein Prozent der verabreichen 14,7 Millionen Impfstoffdosen, teilte das Ministerium in München mit. Es sei nicht völlig zu verhindern, dass Impfstoff verloren geht. Neben einzelnen Handhabungsfehlern oder Verunreinigungen spiele auch die Logistik eine Rolle.

Bei zunehmender Impfmüdigkeit in der Bevölkerung komme es etwa vor, dass aus einem Impfstoff-Röhrchen mit sechs bis sieben Einzeldosen nur einige Dosen verwendet werden können, der Rest dann aber nicht mehr gelagert werden könne und somit verworfen werden müsse. In einem Flächenland sei zudem eine tagesgenaue Belieferung der 98 Impfzentren nicht möglich. Es sei nicht auszuschließen, dass an der einen oder anderen Stelle zu viel geliefert und nicht rechtzeitig verbraucht werden könne.

Die SPD hatte kritisiert, dass in Bayern mehr Impfdosen als in anderen Bundesländern weggeworfen werden müssen. Gleichzeitig hinkt der Freistaat dem Bundesdurchschnitt beim Impffortschritt weiter hinterher.

15.14 Uhr: Vor allem Zweitimpfungen kommen voran

Die Corona-Impfungen in Deutschland kommen weiter vor allem mit Zweitimpfungen voran. Am Mittwoch wurden 511.000 Dosen gespritzt, davon führten 414.000 zu einer vollständigen Impfung. Insgesamt sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun knapp 46,7 Millionen Menschen oder 56,1 Prozent der Bevölkerung voll geimpft. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben demnach nun 52,2 Millionen Menschen oder 62,8 Prozent aller Einwohner. Minister Jens Spahn (CDU) warb auf Twitter erneut für Impfungen: "Das Impfen bringt uns allen die Freiheit zurück."

Unter den 16 Bundesländern hat nur Sachsen die Marke von 50 Prozent vollständig geimpfter Einwohner noch nicht erreicht - die dafür nötige Spritze haben dort bisher 49,3 Prozent bekommen. Spitzenreiter Bremen steuert mit nun 65,5 Prozent vollständig geimpften Einwohnern bereits auf die Zwei-Drittel-Marke zu.

14.48 Uhr: Israel - 23 Reisende mit gefälschten Corona-Tests in Flugzeug

Israelische Behörden haben nach offiziellen Angaben 23 Reisende wegen gefälschter Corona-Tests aus einem Flugzeug nach New York geholt. Sie hätten eine Geldstrafe erhalten, und ihre Daten seien an US-Behörden übergeben worden, schrieb das Gesundheitsministerium. Weitere mögliche Strafen würden überprüft.

Laut der Nachrichtenseite Globes musste jeder Reisende umgerechnet rund 1.320 Euro Strafe zahlen. Außerdem bestehe die Möglichkeit, ihnen die Wiedereinreise nach Israel für fünf bis zehn Jahre zu verbieten. Laut Ministerium wurden in der vergangenen Woche pro Tag 15 Personen mit gefälschten Corona-Tests entdeckt.

Die Einreise nach Israel für Individualtouristen ist seit Beginn der Pandemie verboten. Israel lässt vereinzelt geimpfte Gruppen ins Land. Außerdem gibt es Sondergenehmigungen unter anderem für Personen mit Familie in Israel.

Seit Anfang Juni steigen die Infektionszahlen in Israel wieder deutlich an. Am Donnerstag meldete das Ministerium 5.946 neue Infizierte für den Vortag. Am Montag waren es erstmals seit einem halben Jahr mehr als 6.000 festgestellte Infektionen an einem Tag. Für den Neuanstieg wird vor allem die Delta-Variante verantwortlich gemacht, die als besonders ansteckend gilt.

14.20 Uhr: RKI - Weitere Umfragen sollen Erfassung des Impffortschritts ergänzen

Um den Fortgang der Impfkampagne in Deutschland besser beurteilen zu können, sind beim Robert Koch-Institut weitere Umfragen geplant. Unter anderem sollen im frühen Herbst etwa 3.000 Menschen zu Impfbereitschaft und Akzeptanz befragt werden, teilte das Institut mit. Die Ergebnisse der jüngsten vergleichbaren Umfrage mit rund 1.000 Teilnehmern, deren Ergebnisse am Dienstag vorgestellt wurden, hatten darauf hingewiesen, dass womöglich schon mehr Menschen eine erste Impfung erhalten haben als im offiziellen Meldesystem, dem Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM), verzeichnet.

Das DIM speist sich aus Meldungen von Impfzentren, Krankenhäusern, mobilen Impfteams und mittlerweile auch Betriebsmedizinern, laut RKI fließen zudem Daten der niedergelassenen Ärzte ein. Zusammen sind sie Grundlage für das Impfdashboard, in dem die Impfquoten abrufbar sind. Daneben gibt es noch eine weitere RKI-Erhebung namens Covimo, für die Impfquoten anhand von Befragungen hochgerechnet werden.

In der jüngsten Covimo-Erhebung fiel die Quote der mindestens einmal Geimpften höher aus, besonders in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen: Während in der Befragung 79 Prozent angaben, geimpft zu sein, waren es laut Meldesystem 59 Prozent. Als Erklärung führten Experten mehrere Gründe an. So wird ein Teil der Impfungen mit Johnson&Johnson, bei denen nur eine Dosis für den vollen Schutz vorgesehen ist, nur als Zweitimpfung erfasst. Außerdem meldeten bisher nur etwa die Hälfte der beim Meldesystem registrierten Betriebsärzte Impfungen über die Webanwendung.

  • Interaktive Karte: Hier stehen die Impfzentren in Bayern

14.04 Uhr: Brandenburgs Gesundheitsministerin befürwortet Umfrage zu Impfquote

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Die Grünen) unterstützt den Vorstoß von Intensivmedizinern nach einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage zur bundesweiten Impfquote. Im Inforadio vom rbb sagte sie, es werde schon seit längerem vermutet, dass die Zahlen nicht korrekt sind. Nicht alle Impfungen würden vollständig gemeldet.

Zu den Ursachen sagte Nonnemacher: "Das kommt möglicherweise dadurch zustande, dass die elektronische Datenübermittlung an das Robert-Koch-Institut nicht immer gut funktioniert. Es soll gerade bei Impfungen durch Betriebsärzte Schwierigkeiten bei den Meldungen geben."

13.45 Uhr: Nach Hassbotschaften an Arzt - Polizei ermittelt in mehr als 40 Fällen

Wegen Hassbotschaften gegen einen Hausarzt im Kreis Osnabrück, der keine Corona-Impfgegner mehr in seiner Praxis behandeln will, ermittelt die Polizei bislang in mehr als 40 Fällen. Bei dem überwiegenden Teil gehe es um Beleidigungen, in weiteren Einzelfällen auch um Bedrohung und Volksverhetzung, sagte eine Polizeisprecherin. Einige Tatverdächtige konnten demnach auch bereits ermittelt werden, die Ermittlungen liefen aber weiter, betonte die Sprecherin.

Nachdem der Mediziner einer nicht impfwilligen Patientin nahegelegt hatte, sich einen anderen Hausarzt zu suchen, bekommt der Arzt Gewaltdrohungen. Er steht unter Polizeischutz. Der Arzt hatte der Deutschen Presse-Agentur vergangene Woche gesagt, er bekomme mehrere Nachrichten per Telefon und E-Mail im Stundentakt. Demnach handele es sich dabei um verstörende Gewaltfantasien, die sich gegen ihn und sein Team richteten.

12.57 Uhr: Nach Bund-Länder-Konferenz - München registriert deutlich mehr Impfanmeldungen

Der Bund-Länder-Beschluss zum Ende der kostenlosen Bürgertests am 11. Oktober zeigt offenbar unmittelbar Auswirkungen auf die Impfbereitschaft in München. Sowohl heute als auch am gestrigen Mittwoch registrierten sich laut Stadtverwaltung jeweils rund 2.500 Personen im BayIMCO-Impfportal. Das sind rund 2.000 mehr, als in der letzten Zeit pro Tag üblich.

Personen ab 12 Jahren mit einem Wohnsitz in Deutschland können sich ohne vorherige Terminvereinbarung im Impfzentrum oder bei einer der Impfaktionen vor Ort impfen lassen, grundsätzlich kann der Impfstoff frei gewählt werden. Eine vorherige Registrierung in BayIMCO ist erwünscht, um den Ablauf vor Ort zu beschleunigen, aber keine zwingende Voraussetzung.

Zweitimpfungen werden durchgeführt, sofern der Mindestabstand zur Erstimpfung gewahrt bleibt (Biontech 3 Wochen, Moderna 4 Wochen, AstraZeneca-Kreuzimpfung mit Biontech 4 Wochen). Auch Menschen, die nicht ihren Erstwohnsitz in München haben, können sich impfen lassen. Zur Impfung ist ein gültiges Ausweisdokument mitzubringen (Personalausweis oder Reisepass) sowie, falls vorhanden, der gelbe Impfpass.

12.35 Uhr: TUI zählt weiter kaum Covid-Fälle während des Urlaubs

Trotz steigender Corona-Infektionszahlen in den Urlaubsländern in Südeuropa sind beim Reisekonzern TUI keine höheren Fallzahlen registriert worden. Die Infektionsraten der Kunden seien weiterhin niedrig, erklärte TUI-Chef Fritz Joussen. Die Inzidenz liege weit unter eins, ergänzte ein Unternehmenssprecher. TUI zählt die positiven Covid-Fälle während des Urlaubs, weil dann Leistungen der garantierten Pandemie-Versicherung bei Reiseabbruch greifen. Steigende Inzidenzen durch Reisen gingen vor allem auf feierfreudige junge Individualreisende zurück und auf private Familienbesucher, aber kaum auf Pauschalurlauber.

Der TUI-Chef schloss sich Forderungen an, Auflagen im Kampf gegen die Pandemie nicht länger nur von den bloßen Fallzahlen abhängig zu machen. "Es ist notwendig von der starren Betrachtung von Inzidenzwerten als Gradmesser der Pandemie wegzukommen", erklärte Joussen. Schließlich müssten dank der steigenden Impfquote viel weniger Covid-Erkrankte ins Krankenhaus. Auf den Balearen, einem der Top-Ziele von TUI-Kunden, habe die Inzidenz zuletzt bei gut 350 gelegen, während nur vier von 100.000 Einwohnern ins Krankenhaus mussten.

  • Zum Artikel "Reisebranche: Weniger Angebote bei Tui und mehr Schulden"

12.17 Uhr: Polizei-Gewerkschaft - Corona-Einreisekontrollen "wenig zielführend"

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Bayern hält die Corona-Einreisekontrollen an den Grenzen des Freistaats für "wenig zielführend". Die "Stichprobenkontrollen" von Reiserückkehrern trieben "die eh schon sehr hohe Belastung der dafür zuständigen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten noch weiter nach oben", teilte die Gewerkschaft in München mit. Dadurch könnten Kernaufgaben in der Schleierfahndung "vernachlässigt werden".

"Optimal wäre eine viel größere Ausdehnung der Kontrollen", sagte GdP-Landeschef Peter Pytlik: "Aber das können wir einfach nicht, weil wir das Personal dazu nicht haben." Zur Frage, wer solche flächendeckenden Kontrollen stattdessen übernehmen könnte, gebe es aber "keine Ideen", sagte Pytlik.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte am Mittwoch eine positive Zwischenbilanz der Corona-Einreisekontrollen in Bayern gezogen: Die Bayerische Grenzpolizei habe trotz coronabedingter Zusatzaufgaben "herausragende Erfolge bei der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität sowie der illegalen Migration" vorweisen können.

  • Zum Artikel "Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer: Wenig Verstöße"

12.08 Uhr: Steigende Corona-Zahlen in Ostbayern - Partys könnten Auslöser sein

In den Landkreisen Passau und Cham ist es zu vermehrten Corona-Infektionen gekommen. Die Gesundheitsbehörden haben jeweils Partys als Auslöser in Verdacht. Bei der einen Veranstaltung handelt es sich um das Festival-Reiseevent "Bavaria goes Zrce 2021" vom 31. Juli bis 7. August. Unter anderem Gäste aus dem Landkreis Passau waren zum Feiern auf der kroatischen Insel. Wie ein Sprecher des Landratsamts Passau dem BR sagte, geht man von neun Infektionsfällen aus. Betroffen seien fast ausschließlich ungeimpfte Personen. Das Gesundheitsamt Passau bittet alle Teilnehmer dieser Veranstaltung, sich testen zu lassen.

Nach einer Sommerparty einer Diskothek in Furth im Wald geht man aktuell von 17 Corona-Fällen aus. Wie das Landratsamt Cham mitteilte, liegen dem Gesundheitsamt die Kontaktdaten von 400 Partygästen vor. Momentan sind 45 Personen als enge Kotaktpersonen in häuslicher Quarantäne. Das Landratsamt schätzt, dass die Infektionen auf der Party zu rund 50 Prozent für die Inzidenzzahlen im Landkreis verantwortlich sind. Zwar habe die Stadt eine Erlaubnis für die Veranstaltung erteilt, aber mit der Maßgabe, dass die Corona-Bestimmungen einzuhalten sind. Es hätten aber keinesfalls 400 Personen teilnehmen dürfen.

11.50 Uhr: Russland meldet mit 808 Toten an einem Tag Höchststand

In Russland sind nach Angaben der Behörden 808 Menschen mit oder an dem Coronavirus gestorben - so viele wie nie zuvor an einem Tag. Zudem wurden 21.932 Menschen positiv auf das Virus getestet. Die Zahl der täglich nachgewiesenen Neuinfektionen ist seit dem Höchststand im Juli, für den die ansteckendere Delta-Variante und eine geringe Impfquote verantwortlich gemacht werden, langsam zurückgegangen.

11.36 Uhr: Umfrage - 41 Prozent rechnen mit neuem Lockdown im Herbst für alle

41 Prozent der Bundesbürger erwarten einer Umfrage zufolge, dass es wegen der Corona-Pandemie im Herbst einen neuen Lockdown mit Kontakt- und Zugangsbeschränkungen für alle geben wird. 50 Prozent gehen hingegen nicht davon aus, wie aus einem neuen Trendbarometer im Auftrag von RTL und ntv hervorgeht. Dafür befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa am Vortag 1.002 Menschen.

Drei von vier Befragten (76 Prozent) finden es demnach richtig, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, ab dem 11. Oktober selbst für Corona-Tests zahlen müssen. Nicht richtig findet das jeder Fünfte (21 Prozent). Insbesondere AfD-Anhänger (55 Prozent) sowie Ungeimpfte (82 Prozent) lehnen diese Pläne ab .

  • Zum Artikel: "Geteilte Reaktionen auf Corona-Beschlüsse"

11.23 Uhr: Pakistan registriert mehr als 100 Tote durch Corona binnen 24 Stunden

Pakistan hat 102 Todesfälle durch das Coronavirus innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Das war der höchste Tageswert seit April. Das Nationale Einsatzzentrum teilte mit, außerdem seien 4.934 Neuinfektionen registriert worden, die meisten in den Provinzen Sindh im Süden und Punjab im Osten.

Die Menschen in Pakistan verstoßen verstärkt gegen Abstandsregeln, der Druck auf das Gesundheitswesen und die Behörden steigt. Die Regierung appelliert an die Menschen, sich so schnell wie möglich gegen das Virus impfen zu lassen. Pakistan hat Impfstoff aus China importiert und reduzierte kürzlich die Wartezeit zwischen der ersten und der zweiten Dosis von 48 auf 28 Tage. Das Land erwartet noch in diesem Monat weitere Impfstofflieferungen aus dem internationalen Covax-Programm.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Pakistan offiziell gut eine Million Corona-Infektionen und 24.187 Todesfälle gemeldet.

11.04 Uhr: England hebt Quarantänepflicht für geimpfte Kontaktpersonen auf

Angesichts stagnierender Corona-Infektionszahlen will die britische Regierung von kommender Woche an die Pflicht zur Selbstisolation für Geimpfte bei Kontakt mit Infizierten aufheben. Wie das Gesundheitsministerium in London mitteilte, werden zweifach geimpfte Erwachsene und Minderjährige künftig lediglich dazu aufgefordert, einen Corona-Test zu machen, sollten sie als Kontaktpersonen identifiziert werden. Bislang mussten sie eine zehntägige Quarantäne einhalten, was zu Personalengpässen in einigen Branchen geführt hatte.

Die Regierung sieht sich in ihrer Öffnungsstrategie bestätigt und will den Kurs konsequenter Lockerungen nun fortsetzen. Am 19. Juli waren im größten britischen Landesteil England fast alle Corona-Regeln aufgehoben worden. Der von Experten erwartete Anstieg der täglichen Neuinfektionen auf bis zu 100.000 oder mehr blieb aber aus. Die Regierung führt das auf die Impfkampagne zurück. Mehr als 75 Prozent der Erwachsenen im Vereinigten Königreich haben bereits zwei Impfdosen erhalten.

Gesundheitsminister Sajid Javid bezeichnete die Lockerung als "riesigen Schritt" bei der Rückkehr zur Normalität. "Impfungen sind das, was diese Pandemie zu einem Ende bringen wird", sagte Javid einer Mitteilung zufolge.

  • Zum Artikel "Urlaub vorbei: Wer Kinder in Quarantäne betreuen darf"

10.48 Uhr: Impfskandal um Kochsalz-Injektionen - Anwalt widerspricht Ermittlern

Im Impfskandal von Schortens (Kreis Friesland) hat der Rechtsanwalt der beschuldigten Krankenschwester den Angaben von Polizei und Landkreis widersprochen. "Unzutreffend ist, dass durch das Verhalten unserer Mandantin jemals Impfdosen verabreicht wurden, die lediglich aus Kochsalzlösung bestanden", sagte der Christoph Klatt dem Evangelischen Pressedienst. Stattdessen habe sie versucht, den Impfstoff-Verlust nach dem Zerbrechen einer Ampulle auszugleichen, indem sie die Spritzen mit Resten aus anderen Ampullen aufzog.

Am Dienstag teilte der Landkreis mit, dass die Frau möglicherweise bereits zuvor Kochsalz für Injektionen verwendet habe. Darum müssten nun mehr als 8.500 Menschen nachgeimpft werden. Auch dem widersprach der Anwalt vehement: Es habe sich um "einen einmaligen Vorfall" gehandelt: "Unsere Mandantin handelte weder aus einer politischen Motivation heraus, noch hat sie Impfwilligen lediglich Kochsalzlösung verabreicht."

Außerdem habe sie der Polizei bei den ersten Befragungen mitgeteilt, dass sie versucht habe, den Impfstoff mit Resten aus anderen Ampullen auszugleichen. Dies sei jedoch von den Behörden nie erwähnt worden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg bestätigte, "dass das in der ersten Vernehmung tatsächlich angeklungen ist".

10.29 Uhr: Corona-Lage in Paralympics-Stadt Tokio spitzt sich zu

Die Corona-Situation in der Paralympics-Stadt Tokio wird immer ernster. Ein Expertenteam der Regierung verglich die Infektionslage in der Hauptstadt mit der einer Katastrophe, die "außer Kontrolle" sei, wie japanische Medien berichteten. Die Fachleute warnten davor, dass die medizinische Versorgung einschließlich normaler Patienten zu kollabieren drohe. Am Donnerstag registrierte Tokio, das sich vorerst noch bis zum 31. August im Notstand befindet, 4.989 Neuinfektionen. Das ist der bisher zweithöchste Stand an Neuinfektionen. Die Zahl der Patienten mit schweren Symptomen stieg dabei auf den Höchstwert von 218 Fällen.

Nach den am Sonntag zu Ende gegangenen Sommerspielen will Tokio am 24. August die Paralympics eröffnen, die bis zum 5. September dauern sollen. Bei den Olympischen Spielen waren Zuschauer wegen der Corona-Lage von nahezu allen Wettkämpfen ausgeschlossen worden. Wie das bei den Paralympics gehandhabt werden soll, ist noch nicht entschieden. Angesichts des alarmierenden Anstiegs der Infektionen in Tokio forderten die Experten, dass die Menge an Menschen auf den Straßen im Vergleich zu Anfang Juli um die Hälfte reduziert werden müsse.

  • Zum Artikel: "Schwimmer Taliso Engel: Medaillenhoffnung bei Paralympics"
  • Zum Artikel: "Grenzenlos Camp: Platz für Inklusion schaffen"

10.15 Uhr: Ethikratsvorsitzende fordert maßvolle Anwendung von 2G

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, fordert in der Corona-Pandemie einen zurückhaltenden Umgang mit der sogenannten 2G-Regel. Diese besagt, dass nur noch Geimpfte und Genesene an Veranstaltungen teilnehmen dürfen.

Im Morgenmagazin von ARD und ZDF erklärte Buyx, sollte der Staat eine solche Vorgabe einführen, dann würde es sich um ein starkes Eingreifen in die Teilhabe der Menschen am gesellschaftlichen Leben handeln. Wenn die Situation es aber erfordere, müsse die Regel maßvoll umgesetzt werden.

Zugleich plädierte Buyx dafür, die Zeit bis zum Herbst zu nutzen, um die Menschen zum Impfen zu mobilisieren. Dann sei es aber gerechtfertigt, dass Impfunwillige ab dem 11. Oktober für Corona-Tests selber aufkommen müssen. Allen voran hatte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für die mittelfristige Einführung der 2G-Regel stark gemacht.

09.40 Uhr: Neuseeland will ab 2022 seine Grenzen für Geimpfte öffnen

Neuseeland will Regierungsangaben zufolge ab Anfang nächsten Jahres die Grenzen für Geimpfte auf einem risikobasierten Modell wieder öffnen. Reisende aus Ländern mit geringem Risiko könnten dann mit Impfnachweis ohne Quarantäne einreisen, kündigt Ministerpräsidentin Jacinda Ardern an. Aus Ländern mit mittlerem und hohem Risiko müssten Geimpfte bestimmte Quarantänemaßnahmen durchlaufen, die von Selbstisolierung bis zu 14-tägiger Hotelquarantäne reichten.

09.25 Uhr: Boom bei Nebenerwerbs-Betrieben

Im ersten Halbjahr sind in Deutschland 13,1 Prozent mehr wirtschaftlich bedeutsame Betriebe gegründet worden als in der coronageprägten ersten Jahreshälfte 2020. Die 65.600 neuen Firmen bedeuteten auch eine Steigerung von 2,5 Prozent zum Vorkrisenniveau im ersten Halbjahr 2019, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete.

Eine höhere wirtschaftliche Bedeutung nehmen die Statistiker unter anderem an, wenn die Betriebe von juristischen Personen oder Handwerkern gegründet werden oder auch Angestellte haben. Davon abgegrenzt sind Kleinunternehmen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind und von Nicht-Kaufleuten geführt werden. Hier fielen die Zahlen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 (minus 1,0 Prozent) und erst recht gegenüber der ersten Jahreshälfte 2019 (minus 21,9 Prozent).

Einen Boom erlebten die Nebenerwerbsbetriebe, von denen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 176.500 neu gegründet wurden. Das waren 26 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020 und 27,5 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Besonders hoch war der Anstieg laut Statistikamt bei Post- und Kurierdiensten sowie bei der Möbelherstellung.

09.20 Uhr: Hilfsorganisationen fordern Not-Abgabe für Milliardäre

Oxfam und andere Hilfsorganisationen fordern die Regierungen weltweit auf, Superreiche zur Bewältigung der Corona-Krise stärker zur Kasse zu bitten. Mit einer einmaligen Vermögensabgabe von 99 Prozent auf Gewinne, die Milliardärinnen und Milliardäre während der Pandemie gemacht haben, ließen sich Corona-Impfungen für alle Menschen finanzieren - und überdies jedem Arbeitslosen weltweit ein Zuschuss von 20.000 US-Dollar (rund 17.000 Euro) gewähren, heißt es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag.

09.00 Uhr: Gewaltsame Proteste gegen Corona-Politik in Thailand

In Thailands Hauptstadt Bangkok mehren sich die Proteste gegen die Corona-Politik der Regierung. Sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch gab es trotz eines Verbots öffentlicher Versammlungen teils gewalttätige Demonstrationen mit Hunderten Teilnehmern, wie die Zeitung "Bangkok Post" am Donnerstag meldete. Insgesamt seien an beiden Tagen mehr als 60 Teilnehmer festgenommen worden, darunter auch rund ein Dutzend Minderjährige, teilte die Polizei mit.

08.10 Uhr: Indien verzeichnet 32 Millionen Corona-Infektionen

In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 41.195 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf mehr als 32,08 Millionen. Das ist der höchste Wert weltweit nach den USA. Die Dunkelziffer dürfte in Indien, wo rund 1,36 Milliarden Menschen leben, Experten zufolge deutlich höher sein. Die Zahl der Todesfälle steigt um 490 auf 429.669. Mehr Corona-Tote weisen nur die USA und Brasilien auf.

08.00 Uhr: Lockdown für nächste australische Stadt

Nach Melbourne und Sydney müssen auch die Bewohner der australischen Hauptstadt Canberra mindestens sieben Tage lang in einen Lockdown. Zuvor sei in der Stadt erstmals seit einem Jahr ein Corona-Fall bestätigt worden, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass in Canberra und der Region Australian Capital Territory (ACT) wieder strenge Maßnahmen verhängt werden, wie die Zeitung "The Age" berichtete. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen.

07.45 Uhr: Bayern entsorgt mehr Impfstoff als andere Bundesländer

Wenn der Corona-Impfstoff vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht verimpft ist, wird er entsorgt. Nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa geschah das in den meisten Bundesländern bislang selten. In Bayern sieht das allerdings anders aus.

Die Impfzentren in Bayern haben bereits rund 53.000 ungenutzte Impfdosen entsorgt - deutlich mehr als jedes andere Bundesland. Die Hälfte davon entfällt auf den vergangenen Monat. "Die im Sommer angestiegenen Zahlen sind die unmittelbare Folge einer abnehmenden Impfbereitschaft in der Bevölkerung", hieß es beim bayerischen Gesundheitsministerium. Einen Teil seiner ungenutzten Corona-Impfdosen will der Freistaat an den Bund zurückgeben, damit dieser sie ans Ausland spenden kann; dafür müssen die Dosen allerdings noch mindestens zwei Monate nutzbar sein.

Die Hälfte der Bundesländer musste bislang keine ungenutzten oder abgelaufenen Impfdosen in nennenswertem Umfang vernichten. Bei der dpa-Umfrage gaben sieben der 16 Landesregierungen an, dass eine Entsorgung von Corona-Impfstoff weitgehend vermieden werden konnte. "Zu keinem Zeitpunkt musste Impfstoff vernichtet werden, weil er wegen ablaufender Haltbarkeit nicht genutzt werden konnte", versicherte etwa ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde. Länder wie Mecklenburg-Vorpommern und Hessen erklärten dies mit speziellen Maßnahmen wie einer "Impfstoffbörse".

Aus einigen Bundesländer liegen keine aktuellen Zahlen vor: In Sachsen-Anhalt haben weder das Gesundheitsministerium noch die Kassenärztliche Vereinigung einen Überblick über die vernichteten Impfdosen. Aus Berlin und Sachsen gab es auf entsprechende dpa-Anfragen keine Antwort.

  • Zum Artikel: "Deutschland verzichtet auf Millionen Impfdosen von Moderna"

07.10 Uhr: Lockdown in Canberra nach Corona-Fall

Nach Melbourne und Sydney müssen auch die Bewohner der australischen Hauptstadt Canberra mindestens sieben Tage lang in einen Lockdown. Zuvor sei in der Stadt erstmals seit einem Jahr ein Corona-Fall bestätigt worden, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass in Canberra und der Region Australian Capital Territory (ACT) wieder strenge Maßnahmen verhängt werden, wie die Zeitung «The Age» berichtete. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen.

05.50 Uhr: VdK fordert weiter kostenlose Corona-Tests in Pflegeheimen

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, fordert weiterhin kostenlose Corona-Tests in Pflegeheimen - auch für Genesene und Geimpfte. Keine Experimente in der jetzigen Situation, sagte Bentele der Zeitung WELT. Linken-Chefin Wissler kritisierte die geplante Abschaffung der kostenlosen Schnelltests als unverantwortlich. Laut einem Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sollen die Besuchertests in Pflegeheimen auch in Zukunft kostenlos bleiben. - FDP-Generalsekretär Wissing sprach sich für einen Paradigmenwechsel in der Corona-Politik aus. Die Notwendigkeit, zu einer neuen Normalität zu kommen, steige von Woche zu Woche, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung.

  • Zum Artikel "Geteilte Reaktionen auf Corona-Beschlüsse"

05.45 Uhr: Karliczek für Test-Beleg im Schülerausweis

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) spricht sich für die Nutzung des Schülerausweises als Beleg von Corona-Tests aus. "Ich halte die Idee grundsätzlich für gut, den Schülerausweis für den Testnachweis nach der Schule zu erweitern. Damit könnte Kindern und Jugendlichen, für die es noch keine uneingeschränkte Impfempfehlung oder keine Impfstoffe gibt, eine Erleichterung im Alltag geboten werden, wenn sie in ihrer Freizeit den negativen Test aus der Schule nachweisen müssen", sagt Karliczek der Zeitung "Rheinische Post". Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zuvor nach den Beratungen von Bund und Ländern zu künftigen Corona-Maßnahmen eine solche Regelung ins Gespräch gebracht.

  • Zum Artikel "Würzburger Studie zeigt: Corona-Tests bei Kindern bewähren sich"

05.40 Uhr: Neuseeland will 2022 Grenzen für Geimpfte öffnen

Neuseeland will Regierungsangaben zufolge ab Anfang nächsten Jahres die Grenzen für Geimpfte auf einem risikobasierten Modell wieder öffnen. Reisende aus Ländern mit geringem Risiko könnten dann mit Impfnachweis ohne Quarantäne einreisen, kündigt Ministerpräsidentin Jacinda Ardern an. Aus Ländern mit mittlerem und hohem Risiko müssten Geimpfte bestimmte Quarantänemaßnahmen durchlaufen, die von Selbstisolierung bis zu 14-tägiger Hotelquarantäne reichten.

05.30 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 27,6

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 5.638 neue Positiv-Tests. Das sind 2.099 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 3.539 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 27,6 von 25,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 17 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.834. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,80 Millionen Corona-Tests positiv aus.

Mittwoch, der 11. August 2021

22.10 Uhr: Irans Corona-Beauftragter befürchtet "Fiasko"

Der Corona-Beauftragte der iranischen Regierung hat vor einer deutlichen Verschlimmerung der Pandemie-Lage in Land gewarnt. "Wir haben keine andere Wahl als einen sofortigen Lockdown, sonst rutscht das Land in ein Fiasko mit noch bitteren Nachrichten über Opferzahlen als bislang", sagte Aliresa Sali am Mittwoch. Die rasante Ausbreitung der Delta-Variante im Land könne nur so gestoppt werden, sagte der Spezialist für Neurochirurgie laut Nachrichtenagentur Isna. Irans Regierung hatte am Tag zuvor einen Eilantrag des Gesundheitsministers für einen zweiwöchigen Lockdown abgelehnt, laut Beobachtern auch aus wirtschaftlichen Erwägungen.

21.10 Uhr: Moderna will Teilnehmerzahl bei Kinderimpfstudie fast verdoppeln

Der US-Pharmakonzern Moderna will die Zahl der Teilnehmer an einer Impfstudie bei Kindern fast verdoppeln. Nun sollten 13.275 Probanden gewonnen werden statt 6975, wie aus Unterlagen auf der US-Regierungswebsite hervorgeht. An der Studie sollen Kinder im Alter von sechs Monaten bis weniger als zwölf Jahren teilnehmen. Größere Studien erlauben es, auch etwaige seltenere Nebenwirkungen besser zu erfassen.

20.50 Uhr: US-Gesundheitsbehörde rät Schwangeren zur Corona-Impfung

Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt allen schwangeren und stillenden Frauen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das gelte auch für Frauen, die demnächst schwanger werden wollen, teilte die Behörde mit. Neue Daten einer Studie mit knapp 2.500 Schwangeren zeigten, dass Impfungen mit den Präparaten der Hersteller Moderna oder Pfizer/Biontech vor der Schwangerschaft oder in den ersten 20 Wochen nicht zu einem höheren Risiko einer Fehlgeburt führten, hieß es weiter.

Die Impfungen seien "sicher und wirksam" und angesichts der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus dringlich angeraten, erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky. Die Zahl schwangerer Covid-Patientinnen sei zuletzt angestiegen, darunter auch die Zahl schwerer Krankheitsverläufe.

20.30 Uhr: Medienbericht - New Yorker Börse verlangt Impfung von Parketthändlern

Die New Yorker Börse (Nyse) will einem Medienbericht zufolge bald eine Corona-Impfung von Parketthändlern verlangen. Ab dem 13. September müssten die Marktteilnehmer einen Nachweis über eine Immunisierung vorlegen, berichtet der Sender CNBC. Ausnahmen von der Impfpflicht solle es für religiöse und medizinische Gründe geben.

20.00 Uhr: EMA prüft etwaige seltene Nebenwirkungen bei mRNA-Impfstoffen

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft, ob gewisse seltene Symptome nach der Gabe von mRNA-Impfstoffen gegen Corona als Nebenwirkungen eingestuft werden sollten. Der zuständige Sicherheitsausschuss befasse sich mit Berichten über eine Form von allergischer Hautreaktion und zwei Nierenleiden, die bei kleinen Personengruppen aufgetreten seien, teilte die EMA im Rahmen eines Routineberichts mit. Um wie viele Fälle es sich handelte, wurde nicht bekannt. Stellungnahmen der Hersteller Pfizer - Partner von Biontech - und Moderna lagen zunächst nicht vor. Ihre Aktien lagen im Verlauf an der Wall Street mehr als 14 Prozent im Minus.

19.00 Uhr: Medizinrechtler sieht Corona-Beschlüsse kritisch

Der Medizinrechtler Josef Franz Lindner von der Uni Augsburg sieht die Beschlüsse der gestrigen Ministerpräsidentenkonferenz kritisch und mahnte eine Überarbeitung des Infektionsschutzgesetzes an. Insbesondere der Inzidenzwert von 35, bei dem Ungeimpfte spätestens ab 23. August nur noch getestet Zutritt zu Restaurants oder Veranstaltungen bekommen, sei nicht mehr aussagekräftig, sagte Lindner in der BR24 Rundschau.

Werte wie 35 und 50 kämen zwar im Infektionsschutzgesetz vor. Sie seien aber überholt, denn sie stammten aus einer Zeit, als noch kein Impfstoff verfügbar war. Der Inzidenzwert müsse nun durch "aussagekräftige Gefährdungswerte" wie die Hospitalisierung ergänzt werden. Lindner geht davon aus, dass ein Ungeimpfter, der klage, Recht bekommen könnte. Der Medizinrechtler kritisierte außerdem, dass aktuell noch immer im Infektionsschutzgesetz bei einer Inzidenz von 50 ein Lockdown vorgeschrieben sei.

  • zum Artikel: Corona-Beschlüsse: Für Ungeimpfte wird es ungemütlich

18.09 Uhr: Weitere Länder schaffen Gratis-Tests ab

Auch in anderen Ländern sollen Corona-Tests künftig etwas kosten. Die Schweizer Regierung hat angekündigt, dass die kostenlosen Tests für Personen ohne Symptome Anfang Oktober auslaufen sollen. Der Bundesrat ruft die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen. Künftig habe der Schutz der Spitalstrukturen und nicht mehr der Schutz der nicht geimpften Bevölkerung Vorrang, erklärte die Regierung. Auch in Frankreich sollen die Tests kostenpflichtig werden. Das Angebot von Gratis-Tests werde Mitte Oktober enden, kündigte die Regierung in Paris am Mittwoch an. Gratis-Tests soll es dann nur noch auf ärztliches Attest geben, alle anderen müssen selbst zahlen. In Deutschland sollen Bürgerinnen und Bürger ab dem 11. Oktober für die bisher staatlich finanzierten Tests bezahlen.

  • Zum Artikel: Corona-Beschlüsse: Für Ungeimpfte wird es ungemütlich

17.32 Uhr: Bundespräsident dankt Menschen für Hilfe während Corona-Pandemie

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lädt Menschen, die sich in der Corona-Pandemie in Beruf oder Ehrenamt besonders engagiert haben, zu einem Dankesfest in den Park von Schloss Bellevue ein. Steinmeier wird dort eine Ansprache halten.

17.04 Uhr: Corona-Lockerungen in Portugal sorgen für Beschäftigungsrekord

Das Wiederhochfahren der Wirtschaft nach den Corona-Einschränkungen hat Portugal einen Beschäftigungsrekord beschert. Zwischen April und Juni stieg die Zahl der Erwerbstätigen zum Vorquartal um 2,8 Prozent auf 4,8 Millionen, wie das nationale Statistikamt (INE) mitteilte. Dies waren 4,5 Prozent mehr als vor einem Jahr und 0,8 Prozent mehr als vor zwei Jahren. "Die Ergebnisse sind beeindruckend", erklärte Wirtschaftsminister Pedro Siza Vieira. "Die Zahl der Erwerbstätigen in Portugal ist in diesem Zeitraum so hoch wie nie zuvor und hat sogar die Zahlen für das zweite Quartal 2019 übertroffen."

17.01 Uhr: Impfstation im Wiener Stephansdom eröffnet

Der Stephansdom im Zentrum Wiens steht nicht nur Gläubigen, sondern auch Impfwilligen offen. In der großen Kathedrale der österreichischen Hauptstadt werden ab diesen Donnerstag Impfstoffe gegen Covid-19 verabreicht - auch während der Gottesdienste. Mit dem Projekt baue die Stadt Wien ihre niederschwelligen Angebote aus, um Menschen zu erreichen, die sich bisher noch nicht impfen ließen, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. "Der Stephansdom gehört allen Menschen der Stadt Wien", sagte Dompfarrer Toni Faber. "Er soll dem Inneren, Geistlichen, dienen und der körperlichen Gesundheit." Die Impfstation wird in einer Kapelle des gotischen Doms eingerichtet. Pro Tag können dort bis zu 220 Stiche ohne Voranmeldung verabreicht werden.

  • Zum Artikel: Beten und Impfen: Impfzentrum im Wiener Stephansdom eingeweiht

16.28 Uhr: Deutschland bietet Impfstoff-Verzicht zugunsten anderer EU-Staaten an

Deutschland hat einem Sprecher des Gesundheitsministeriums zufolge angeboten, zugunsten anderer EU-Staaten auf Impfstoff-Lieferungen zu verzichten. "Wir haben in der Tat über die EU-KOM angeboten, in den beiden Wochen auf Lieferungen von Moderna zu verzichten, wenn andere Staaten noch Mehrbedarf haben", zitiert der "Spiegel" den namentlich nicht genannten Sprecher in einem Vorabbericht. Dem Magazin zufolge handelt es sich um insgesamt 2,65 Millionen Dosen, die Deutschland für die ersten beiden August-Wochen nicht in Anspruch nimmt. Es sei das erste Mal seit dem Beginn der Pandemie, dass die Bundesrepublik auf mRNA-Impfstoff verzichte. Hintergrund sei die stockende Impfkampagne in Deutschland.

  • Zum Artikel "Entwicklungsminister: Mehr deutsche Impfdosen an ärmere Länder"

16.00 Uhr: Zunehmender Vandalismus an Impfzentren in Frankreich gemeldet

Aus Frankreich werden Graffiti-Schmierereien an Impf- und Testzentren gemeldet. Die Täter sprühten etwa Hakenkreuze und Vorwürfe wie "Nazi", "Kollaborateur" oder "Genozid". Hauptsächlich betroffen seien kleine Städte mit geringer Polizeipräsenz, berichtet der TV-Sender BFM. Der Vandalismus habe vor der jüngsten Einführung des Gesundheitspasses zugenommen, den Präsident Emmanuel Macron im Kampf gegen eine vierte Infektionswelle eingeführt hat. Er dient als Bestätigung für eine Impfung oder einen Negativ-Test. In den vergangenen Wochen hatten Hunderttausende Franzosen gegen den Pass protestiert.

15.53 Uhr: China genehmigt Testreihe mit Kombination aus zwei verschiedenen Corona-Vakzinen

Die chinesische Arzneimittelaufsicht hat die erste Studie in der Volksrepublik mit einer Kombination aus verschiedenen Corona-Impfstoffen genehmigt. Bei der Testreihe wird der Impfstoff CoronaVac, der von dem chinesischen Hersteller Sinovac aus inaktiviertem Virus hergestellt wird, mit einem DNA-basierten Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Inovio kombiniert, wie Advaccine Biopharmaceuticals Suzhou, Inovios Partnerunternehmen in China, mitteilte.

Vorklinische Tests belegten, dass zwei unterschiedliche Impfstoffe eine "noch stärkere und ausgewogenere Immunantwort erzeugen", erklärte Advaccine-Vorstand Wang Bin. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es noch nicht genügend Daten darüber, ob die Kombination verschiedener Impfstoffe sicher ist und die Immunität gegen das Coronavirus steigert.

15.40 Uhr: Corona-Einschränkungen für Kinder nach Ansicht von Juristinnen nicht mehr zulässig

Pandemiebedingte Freiheitseinschränkungen zulasten von Kindern und Jugendlichen sind nach der Meinung von Juristinnen nicht mehr zulässig. Kinder und Jugendliche hätten in der Corona-Krise erhebliche Sonderopfer erbracht, schreiben Elisa Hoven, Richterin am Sächsischen Verfassungsgerichtshof, und die Kölner Jura-Professorin Frauke Rostalski, die auch Mitglied im Deutschen Ethikrat ist, in einem Gastbeitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt".

Sie nähmen Freiheitsbeeinträchtigungen zum Wohle anderer hin, die besonders gefährdet seien. Mit dem flächendeckenden Impfangebot für Erwachsene in Deutschland entfalle die Basis für diese Einschränkungen, die Kinder im besonderen Maße träfen. Covid-19 bedeute für Kinder und Jugendliche ein allgemeines Lebensrisiko, vergleichbar mit den Risiken durch die jährliche Influenza.

  • Zum Artikel "Würzburger Studie zeigt: Corona-Tests bei Kindern bewähren sich"

15.36 Uhr: Erneut Hafen-Schließung in China nach Corona-Fall

Erneut hat ein Containerhafen in China seinen Betrieb nach der Corona-Infektion eines Mitarbeiters eingestellt und lässt die Sorge vor einer Störung der ohnehin angespannten globalen Lieferketten wachsen. Der Ningbo Maidong Terminal im Osten des Landes hat das Beladen und Löschen von Fracht eingestellt. "Es wurden sofort alle Operationen gestoppt und das Hafengebiet geschlossen, nachdem der Covid-19-Test des Personals positiv ausgefallen war", sagte der stellvertretende Generaldirektor des Hafenbetreibers Ningbo Zhoushan Port, Jiang Yipeng.

15.32 Uhr: Italien will 12- bis 18-Jährige vorrangig impfen

Italien will vor dem Beginn des neuen Schuljahres die Impfungen von Kindern und Jugendlichen beschleunigen. 12- bis 18-Jährige sollten vorrangig geimpft werden, schreibt der Corona-Sonderbeauftragte der Regierung, Paolo Figliuolo, an die Regionalregierungen. Sie sollten Priorität genießen, auch wenn sie keinen Impftermin hätten. Ministerpräsident Mario Draghi hatte vergangene Woche versprochen, dass das neue Schuljahr im September mit Präsenzunterricht beginnen werde. In Italien sind 40 Prozent der rund 4,6 Millionen unter 19-Jährigen mindestens einmal geimpft, rund 23 Prozent vollständig.

  • Zum Artikel "Corona-Impfung für Kinder: notwendig und sicher? Possoch klärt!"

15.12 Uhr: LGL meldet weiter steigenden Inzidenzwert in Bayern

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen hat nach eigenen Angaben seit gestern 706 neue Corona-Fälle in Bayern registriert (Stand 11.08.2021, 8.00 Uhr). Damit ist der Sieben-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner weiter gestiegen, von gestern 16,13 auf 18,54. Außerdem hat das Landesamt vier weitere Todesfälle in Zusammenhang mit Corona gemeldet. Die Stadt Aschaffenburg liegt mit ihrer Inzidenz von 52,11 über 50, der Landkreis Berchtesgadener Land mit 46,26 heute wieder darunter. Diese Marke ist ausschlaggebend für eine mögliche Verschärfung der Corona-Regeln. Insgesamt verzeichnen 14 bayerische Städte und Landkreise laut LGL Inzidenzwerte zwischen 25 und 50, gestern waren es noch acht.

15.05 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister rechnet mit höherem Druck auf Ungeimpfte

Der bayerische Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU), geht davon aus, dass es in einigen Bereichen weitere Einschränkungen für Ungeimpfte geben könnte. Im ARD Mittagsmagazin sagte er am Mittwoch: "Wir werden das jetzt die nächsten Wochen sicher erleben und diese Diskussion auch weiterführen." Bei privaten Veranstaltungen, bei bestimmten Dingen, auf die der Staat sowieso keinen Einfluss habe, könnten dann nur noch Geimpfte und Genesene in bestimmte Einrichtungen gelassen werden, so Holetschek.

14.56 Uhr: Wachsender Unmut über Corona-Politik in Thailand

Die thailändische Polizei hat erneut Gummigeschosse und Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt, die gegen die Corona-Politik der Regierung protestierten. Die Demonstranten hatten sich trotz eines Verbots öffentlicher Versammlungen in der Hauptstadt Bangkok versammelt. Die offiziellen Statistiken wiesen am Mittwoch 21.000 neue Corona-Fälle aus - ein neuer Höchststand in Thailand. Die Proteste richten sich gegen das schleppend verlaufende Impfprogramm und die finanziellen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen, die vielen Menschen zu schaffen machen.

14.33 Uhr: Veranstaltungsbranche drängt auf Ende der Abstandsregeln

Die Beschlüsse von Bund und Ländern sollten nach Ansicht des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft mit einem Wegfall von Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen einhergehen. Nur so könnte die dringend benötigte volle Auslastung erreicht werden, sagte Verbandspräsident Jens Michow. Nur noch geimpften und genesenen Menschen Eintritt zu Großveranstaltungen zu gewähren, sei dabei "für die Branche sicher nicht die beste aller Lösungen", sagte er. Sie sei suboptimal, da damit auf 50 Prozent des Publikums verzichtet werden müsste. "Aber es ist ein Weg, um endlich herauszufinden, was zukünftig überhaupt noch möglich ist."

Das Wichtigste für die Branche jedoch sei, bei Konzerten und Veranstaltungen auf Abstandsregeln und Einlassbeschränkungen verzichten zu können. Denn diese bedeuteten, dass 100 Prozent Kosten eine Einnahmechance von lediglich 25 Prozent gegenüberstehe. Sofern die von der Ministerpräsidentenkonferenz geforderte Testpflicht für Veranstaltungsbesucher dazu führe, dass bei Veranstaltungen, zu denen Geimpfte, Genesene und aktuell Getestete ("3G") zugelassen werden, auf die Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen verzichtet werden kann, "wäre dies endlich ein gigantischer Schritt in die richtige Richtung".

  • Zum Artikel: "Geteilte Reaktionen auf Corona-Beschlüsse"

14.10 Uhr: Niedersachsen verabschiedet sich von Corona-Stufenplan

Niedersachsen verabschiedet sich nach dem Bund-Länder-Beschluss zur Pandemie von seinem Stufenplan. Die Landesregierung will die Corona-Verordnung bis zum 25. August "neu schreiben", wie der Chef der Staatskanzlei Jörg Mielke (SPD) ankündigte. In ihr soll ein neuer Bewertungsmaßstab aufgenommen werden, der die Häufigkeit der gemeldeten Infektionen (Inzidenz) auch mit anderen Parametern - etwa der Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern - in Relation setzt. Niedersachsen geht in dieser Frage einen eigenen Weg.

Mielke wies darauf hin, dass sich die Abkehr vom Stufenplan aus dem Bund-Länder-Beschluss ergebe, den Niedersachsen nun umsetze. Mittlerweile sei die Hälfte der Menschen in Deutschland vollständig gegen geimpft, stellte Mielke fest. Für sie könne man weitgehende Einschränkungen nicht mehr rechtfertigen. "Für deren Freiheiten und die Möglichkeiten, sich zu betätigen, spielen Inzidenzen und Stufen, die man daraus ableitet, überhaupt keine Rolle."

13.58 Uhr: Südkorea meldet erstmals über 2.000 Corona-Neuinfektionen

Trotz strengerer Kontaktbeschränkungen hat Südkorea zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie mehr als 2.000 Neuinfektionen an einem Tag erfasst. Am Dienstag seien 2.223 Fälle hinzugekommen, um 683 mehr als am Tag davor, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Die Gesamtzahl stieg demnach auf 216.206. Die Behörden führten den Anstieg unter anderem auf die Urlaubssaison zurück, da mehr Menschen im Land verreisen.

Zudem kommt es nach wie vor zu lokalen Ausbrüchen, etwa in Betrieben, Indoor-Sportanlagen oder Pflegeeinrichtungen. Südkorea ist zwar bisher vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Doch sieht sich das Land mittlerweile einer vierten Infektionswelle ausgesetzt. Anfang Juli wurden erstmals mehr als 1.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Besonders stark betroffen ist die Metropolregion Seoul. Die coronabedingten Beschränkungen wurden wieder verschärft. Bisher wurden 42 Prozent der 51,3 Millionen Einwohner einmal geimpft.

13.54 Uhr: FDP-Chef Lindner sieht Corona-Beschlüsse als "verpasste Chance" an

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde vom Dienstag zum weiteren Vorgehen in der Pandemie als "verpasste Chance" kritisiert. "Mit den aktuellen Beschlüssen verharrt unser Land in einem Ausnahmezustand", sagte Lindner. Er warf speziell der CDU und dem von ihr geführten Kanzleramt eine offenbar geringe Bereitschaft vor, angesichts des Impffortschritts und des beherrschbaren Pandemiegeschehens die Normalisierung des Lebens einzuleiten. "Es besteht längst die Möglichkeit, Freiheitseinschränkungen aufzuheben und dem Deutschen Bundestag alle Befugnisse zurückzugeben. Die Pandemie ist nicht überwunden, aber ihr veränderter Charakter ist keine Rechtfertigung mehr für diese Politik", sagte Lindner.

13.33 Uhr: Nächtliche Ausgangssperre im Urlaubsort Heraklion auf Kreta

In der Touristenstadt Heraklion auf der griechischen Ferieninsel Kreta gilt vorerst eine nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus. Die Ausgangssperre von 01.00 bis 06.00 Uhr trete in der Nacht zum Donnerstag in Kraft und gelte bis kommenden Dienstag, teilte die Zivilschutzbehörde mit. In Chania auf Kreta sowie auf den griechischen Inseln Mykonos und Zakynthos war die Beschränkung schon vorher in Kraft getreten.

Bars und Restaurant dürfen demnach keine Musik spielen, was helfen soll, Menschenansammlungen zu verhindern. Außerdem dürfen nicht mehr als 20 Menschen zusammensitzen.Als Touristenort hat Heraklion ein besonders hohes Risiko für steigende Corona-Fallzahlen. In ganz Griechenland stieg die Zahl der Corona-Infektionen am Mittwoch um 4.181 auf nun insgesamt knapp 521.400 Fälle. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 13.100 Infizierte.

13.12 Uhr: Nach möglichen Kochsalz-Injektionen mehr als 2.000 Anmeldungen zur Nachimpfung

Nach möglichen Impfungen mit Kochsalz-Lösungen im Kreis Friesland haben sich nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums bereits mehr als 2.000 Menschen zu Nachimpfungen angemeldet. Am Dienstag war bekannt geworden, dass Tausende Menschen - und damit weit mehr als zunächst angenommen - keinen Impfschutz gegen Covid-19 haben könnten, weil eine Krankenschwester Spritzen mit einer Kochsalzlösung statt mit Impfstoff aufgezogen haben soll.

Möglicherweise betroffen sind nach Angaben des Kreises 8.557 Menschen, die im Zeitraum zwischen dem 5. März und dem 20. April geimpft wurden. Sie sollten nun schnellstmöglich eine weitere Impfung erhalten.

Die Polizei will in dem Fall weitere Zeugen vernehmen. "Die Frau selbst macht von ihrem Schweigerecht Gebrauch und lässt sich anwaltlich vertreten", erklärten die Ermittler. Bislang habe die Frau auf diesem Wege nur mitgeteilt, dass es sich bei der Tat im April um einen "einmaligen Vorfall" gehandelt habe.

13.07 Uhr: Flensburg und Kiel mit bundesweit höchsten Inzidenzen

Drei Städte in Schleswig-Holstein verzeichnen aktuell die höchsten Corona-Inzidenzen in Deutschland. Flensburg führt mit 90,9 die Negativliste an, vor Kiel mit 85,9 und Neumünster mit 79,8. Zudem stand das Land mit 46,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf Platz zwei hinter Hamburg. "Vor einem Jahr wäre das höchste Alarmstufe gewesen", sagte der Infektionsmediziner Helmut Fickenscher der Deutschen Presse-Agentur. Mittlerweile gebe es aber eine beachtliche Impfquote, die Zahl der schweren Erkrankungen sei gering und es gebe kaum weitere Todesfälle.

Als Gründe für die stark gestiegenen Zahlen nannte Fickenscher die Rückkehr vieler Menschen aus dem Urlaub und den mit Tests verbundenen Beginn des neuen Schuljahres. Das könne aber "nicht alles erklären", offenkundig hielten einige Altersgruppen wenig von Schutzmaßnahmen. Fickenscher bezog dies auf das Impfen und Abstandhalten.

Erste Priorität müsse sein, das Impfen möglichst intensiv voranzutreiben, betonte der Mediziner. Mit 67,1 Prozent bei Erstimpfungen und 59,0 Prozent beim vollständigen Schutz hat der Norden jeweils die dritthöchste Quote.

13.01 Uhr: Inzidenz spielt im Südwesten ab Montag keine Rolle mehr

Ab kommenden Montag dürfen alle Menschen in Baden-Württemberg unabhängig von der Inzidenz wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen - vorausgesetzt, sie sind geimpft, genesen oder getestet. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz werde in der neuen Corona-Verordnung, die am 16. August in Kraft treten soll, nicht mehr auftauchen, teilte das Gesundheitsministerium in Stuttgart mit.

Die Regelung sieht etwa vor, dass es bei kulturellen Veranstaltungen im Innenbereich sowie in Clubs und Diskotheken keine Personenobergrenze mehr geben soll, die Einrichtungen könnten unter Vollauslastung öffnen - sofern Besucher geimpft oder genesen seien oder in diesem Fall einen PCR-Test vorweisen könnten. Bei der Innen-Gastro, bei Friseuren und körpernahen Dienstleistern soll ein Antigenschnelltest ausreichen.

12.55 Uhr: Gottesdienste ohne Corona-Tests, aber mit Abstand und Maske

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat begrüßt, dass sich für den Besuch von Gottesdiensten durch die neuen Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern nichts ändere. "Es gelten weiterhin die AHA+L-Regeln für die Gottesdienste", teilte ein Sprecher mit. Die detaillierten Hygienekonzepte auf Grundlage der jeweils mit den Ländern abgestimmten Regeln hätten sich bewährt, Gottesdienste hätten bislang nicht zum Pandemiegeschehen beigetragen.

In der Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Beratungen am Dienstag hatte es zunächst noch geheißen, dass die sogenannte 3G-Regel - geimpft, genesen und getestet - auch für den Besuch von Gottesdiensten gelte. Der verabschiedete Beschluss enthält diesen Passus nicht mehr.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hatte nach den Beratungen erklärt, dass ein Gottesdienstbesuch etwas anderes sei als ein Disco-Besuch. "Hier geht es um ein Grundrecht - das Grundrecht der Religionsausübung. Insofern ist da die Regel nicht drin", sagte er. Er gehe davon aus, dass Gottesdienstbesucher ohnehin in der Regel geimpft seien.

12.47 Uhr: Indiens Finanzmetropole lässt nur noch Geimpfte in Lokalzüge

Lokalzüge in der indischen Finanzmetropole Mumbai dürfen ab Ende dieser Woche nur noch Menschen transportieren, die seit mindestens 14 Tagen vollständig gegen Corona geimpft sind. Seit heute stellt die Bahn gegen Vorlage einer Impfbescheinigung den dazu nötigen Pass aus. Das teilten die Behörden in Mumbai mit. Lediglich Mitarbeiter der Regierung und Gesundheitspersonal dürften auch ungeimpft Zug fahren.

In dem 1,3 Milliarden-Einwohner-Land Indien sind mehr als acht Prozent der Bevölkerung ganz und weitere 20 Prozent halb gegen Corona geimpft. Die Corona-Zahlen sind nach einer heftigen zweiten Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde, relativ stabil. Während zum Höhepunkt der zweiten Welle an einigen Tagen mehr als 400.000 Infektionen erfasst wurden, sind es nun um die 30.000 bis 40.000 am Tag.

12.40 Uhr: Macron - Gesundheitslage in Frankreich "mehr als schwierig"

Angesichts immer weiter steigender Infektionszahlen hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zu Wachsamkeit aufgerufen. "Unter dem Einfluss der sogenannten Deltavariante ist die Gesundheitssituation mehr als schwierig", sagte er in der präsidialen Sommerresidenz in Brégançon zum Auftakt eines Beratungstreffens. Die Gesundheitskrise sei noch nicht überstanden.

Besonders besorgt zeigte sich der Präsident ob der Lage in den Überseegebieten Guadeloupe und Martinique. In den vergangenen Wochen waren die Infektionszahlen dort in die Höhe geschossen. Innerhalb einer Woche steckten sich auf Martinique auf 100.000 Menschen zuletzt mehr als 1.100 an, auf Guadeloupe sogar über 1.800. Vollständig geimpft seien aber nur etwa 20 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen, sagte Macron. Die Kapazität in den Krankenhäusern sei begrenzt, es gebe eine "Explosion schwerer Verläufe".

Auch auf dem französischen Festland bereite die Gesundheitssituation Sorge, sagte Macron, etwa in den südlichen Regionen Provence-Alpes-Côte-d'Azur und Okzitanien sowie auf Korsika. In den dortigen Krankenhäusern wurden Notfallpläne aktiviert, um mehr Patienten aufnehmen zu können. Landesweit steckten sich zuletzt auf 100.000 Menschen innerhalb einer Woche etwa 235 an.

  • Zum Artikel "Frankreich und Griechenland: Impfpflicht für Gesundheitspersonal"

12.28 Uhr: 900 Corona-Infektionen in Österreich - Schärfere Maßnahmen in Tirol

Mit etwas über 900 neu gemeldeten Corona-Infektionen hat Österreich den höchsten Tageswert seit Mitte Mai erreicht. Die jüngste Fallzahl, die vom nationalen Krisenstab veröffentlicht wurde, liegt deutlich über dem Sieben-Tagesschnitt von rund 600.

Am Mittwoch traten im Tiroler Bezirk Lienz neue Maßnahmen in Kraft, nachdem dort die Sieben-Tage-Inzidenz auf 332 geklettert war - ein Vielfaches des österreichweiten Wertes, der am Montag bei 43 lag. In dem Bezirk, der auch als Osttirol bekannt ist, muss beim Einkaufen nun wieder eine FFP2-Maske getragen werden. Für Veranstaltungen wurden ebenfalls Maskenpflicht sowie eine Begrenzung auf 100 Personen eingeführt. Zudem gilt in den Gemeinden Innervillgraten und Oberlienz eine Ausreisetestpflicht für nicht Geimpfte.

Die hohen Zahlen in Osttirol haben laut den regionalen Behörden mit Reiserückkehrern und mit der relativ geringen Impfquote zu tun.

  • Zum Artikel "(Ein)Reisen mit Corona: Was zu beachten ist"

12.19 Uhr: Testkosten für Ungeimpfte ab Oktober noch offen

Wie teuer die Corona-Tests für Ungeimpfte ab Mitte Oktober werden, ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums noch offen. PCR-Tests würden momentan mit 43 Euro vergütet, Schnelltests mit elf Euro, sagt ein Sprecher. Das könne ein Ansatzpunkt sein.

Geimpfte müssten Tests, die sie womöglich machen wollen, dann auch selbst zahlen, das sei "Sache des Einzelnen". Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, in Unternehmen gebe es aber weiter für alle kostenlose Testmöglichkeiten. "Kostenlos bleibt die Impfung", ergänzte er.

Soziale Ausgleichszahlungen für ärmere Ungeimpfte, die sich künftig verstärkt testen lassen müssen, sind nach Angaben des Arbeits- und Sozialministeriums nicht geplant. Ziel sei es, dass die Bürger das kostenlose Impfangebot annehmen, unabhängig von ihrer sozialen Situation, sagte ein Sprecher.

12.07 Uhr: Industrie kritisiert Bund-Länder-Beschlüsse zu Corona

Der Bundesverband der Deutschen Industrie hält die Beschlüsse von Bund und Ländern für nicht ausreichend, um die Corona-Pandemie einzudämmen. "Angesichts der nahenden vierten Corona-Welle ist das Treffen einen konkreten, einheitlichen und praxistauglichen Maßnahmenfahrplan schuldig geblieben", kritisierte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang in Berlin. Impfen sei die einzige Antwort auf die wieder steigende Virus-Ausbreitung: "Echte Impulse zum Zünden des Impfturbos fehlen. Oberste Prämisse der Politik muss es sein, einen weiteren Lockdown mit hohen ökonomischen und sozialen Kosten unbedingt zu verhindern."

Die Politik lasse die Unternehmen mit Blick auf die Fortführung der Testangebotspflicht für Ungeimpfte im Dunkeln stehen, kritisierte Lang weiter. Die Befreiung Geimpfter und Getesteter von staatlichen Testauflagen und bestimmten Quarantänepflichten sei zu begrüßen: "Richtig ist es, zur Bewertung der Krisenlage einen neuen Indikatoren-Dreiklang aus Inzidenz, Hospitalisierung und Impfquote einzuführen. Bund und Länder haben nicht beantwortet, wie diese neuen Indikatoren zu einer Veränderung der Corona-Schutzmaßnahmen führen. Das ist zu wenig."

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11.52 Uhr: Bayerisches Gastgewerbe verliert deutlich bei Umsatz und Personal

Obwohl ab Mai die Hotels und Gaststätten in Bayern wieder öffnen durften, haben die Betriebe massive Einbußen in diesem Jahr hinnehmen müssen. Das zeigt ein Bericht des Landesamtes für Statistik in Fürth: Demnach haben die Hotels, Restaurants und Gaststätten im Freistaat von Januar bis Juni nominal ein Drittel (34,3 Prozent) weniger Umsatz gemacht als im ersten Halbjahr 2020. Beim Blick auf das Vor-Corona-Jahr 2019 ist der Unterschied noch deutlicher: In dem ersten Halbjahr 2021 machten die bayerischen Hotel- und Gastro-Betriebe laut Landesamt für Statistik 60 Prozent weniger Umsatz als im gleichen Zeitraum 2019.

Auch die Zahl der Beschäftigten hat die Statistik-Behörde erfasst und verglichen: Demnach waren im ersten Halbjahr dieses Jahres 19,7 Prozent weniger Männer und Frauen im Hotel- und Gaststättenbereich tätig als in der ersten Jahreshälfte 2020. Im Vergleich zu 2019 sind es 30 Prozent weniger.

  • Zum Artikel "Corona-Hilfen des Bundes – Hürden im Bürokratie-Dschungel"

11.38 Uhr: Zahl der täglichen Corona-Toten in Mexiko so hoch wie zuletzt im April

In Mexiko ist die Zahl der täglichen Corona-Toten wieder besorgniserregend angestiegen. Das Gesundheitsministerium in Mexiko-Stadt meldete 786 Todesfälle binnen 24 Stunden und damit die höchste tägliche Opferzahl seit April. Seit Beginn der Pandemie wurden in Mexiko insgesamt 245.476 Corona-Tote sowie knapp drei Millionen Infektionen registriert.

Mexiko gehört zu den am stärksten von der Corona-Pandemie getroffenen Ländern der Welt. Das 126-Millionen-Einwohner-Land leidet derzeit unter einer dritten Corona-Welle, die durch die hochansteckende Delta-Variante ausgelöst wurde. Offenbar verhinderte aber die Impfkampagne im Land eine erneute Überlastung der Krankenhäuser. Waren auf dem vorherigen Pandemie-Höhepunkt im Januar mehr als 90 Prozent der Krankenhausbetten belegt, sind es derzeit nach Regierungsangaben nur 54 Prozent.

Insgesamt rund 51 Millionen Menschen in Mexiko haben mindestens eine Corona-Impfspritze erhalten. 27,6 Millionen von ihnen sind bereits vollständig geimpft.

11.19 Uhr: "Notabgabe" von Milliardären zur Impf-Finanzierung gefordert

Oxfam und weitere Organisationen fordern eine Vermögensabgabe von Milliardären zur Finanzierung von Impfungen und Hilfen in der Corona-Pandemie. Mit einer einmaligen Abgabe von 99 Prozent auf Gewinne, die Milliardäre während der Pandemie gemacht hätten, ließen sich weltweit Covid-19-Impfungen und ein Zuschuss von 20.000 US-Dollar für jeden Arbeitslosen finanzieren, heißt es laut einer Berechnung, die am Donnerstag veröffentlicht werden soll.

Hinter der Forderung stehen neben Oxfam die Allianz "Fight Inequality", das Institute for Policy Studies und die Initiative "Patriotic Millionaires". Die Organisationen verlangen von Regierungen, Superreiche, die von der Corona-Krise profitiert hätten, zur Finanzierung der Krisenkosten stärker zu besteuern. Eine einmalige 99-Prozent-Steuer würde den Berechnungen zufolge 5,4 Billionen US-Dollar einbringen.

Zugrunde gelegt wurde die Zahl von 2.690 Milliardären auf der Welt. Seit Beginn der Pandemie hätten allein 325 Menschen diese Vermögensstufe überschritten. Umgekehrt seien durch die Corona-Krise mehr als 200 Millionen Menschen in Armut getrieben worden. Frauen auf der ganzen Welt seien im vergangenen Jahr zusammengenommen mindestens 800 Milliarden Dollar an Einkommen entgangen.

11.03 Uhr: Selbstzahlung bei Tests wohl ohne große Auswirkung auf Einzelhandel

Laut Einzelhandelsverband HDE wird der ab 11. Oktober geplante Kurswechsel bei Schnelltests die Branche nicht ausbremsen: "Nach unserer Einschätzung wird mit einer Selbstzahlung von Corona-Tests kein spürbar negativer Einfluss auf den Einzelhandelskonsum verbunden sein. Zudem wird mit einem weiteren Impffortschritt die Notwendigkeit solcher Tests voraussichtlich abnehmen", hieß es in einer Mitteilung.

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10.44 Uhr: Corona-Impfungen kommen weiter leicht voran

Die Corona-Impfungen in Deutschland kommen weiter leicht voran. Vollständig geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun knapp 46,2 Millionen Menschen oder 55,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine erste Dosis bekommen haben 52,1 Millionen Menschen oder 62,7 Prozent aller Einwohner.

Am Dienstag wurden bundesweit insgesamt mehr als 404.000 Impfungen vorgenommen - davon führten mehr als 334.800 Dosen zu einer vollständigen Impfung. Im Vergleich der Bundesländer liegt Bremen weiter an der Spitze mit nun 71,7 Prozent mindestens einmal und 65,2 Prozent vollständig geimpften Einwohnern. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 53,0 Prozent mindestens einmal und 49,1 Prozent vollständig geimpften Einwohnern.

Insgesamt wurden in Deutschland seit Start der Kampagne, die laut Impfdashboard nun seit 229 Tagen läuft, 95,8 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht.

  • Zum Artikel "Intensivmediziner: 'Wir sind noch nicht über den Berg'"

10.33 Uhr: Gesamtzahl der Infektionen in Indien übersteigt 32 Millionen

In Indien übersteigt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen die Marke von 32 Millionen. Binnen 24 Stunden verzeichnete das Gesundheitsministerium 38.353 Neuinfektionen, insgesamt sind es damit 32,04 Millionen. Weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA.

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt in Indien um 497 auf 429.179. Mehr Todesfälle weisen nur die USA und Brasilien auf. In dem lateinamerikanischen Land starben rund 564.800 Menschen, mehr als 20,2 Millionen Menschen haben sich nachweislich angesteckt.

10.08 Uhr: Israel weitet Quarantäne-Auflagen für Reiserückkehrer aus

Wegen massiv steigender Corona-Neuinfektionen müssen in Israel unter anderem auch Reiserückkehrer aus Deutschland ab Mittwoch sieben Tage in Quarantäne. Dies gelte auch für Geimpfte und Genesene, hatte die Regierung vergangene Woche mitgeteilt. Deutsche und andere ausländische Individualtouristen dürfen unterdessen weiterhin nicht nach Israel einreisen.

Gleichzeitig stieg die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 400 - das erste Mal seit Ende März. Auf dem Höhepunkt der Pandemie in Israel im Januar hatte die Zahl der Schwerkranken bei etwa 1.200 gelegen.

Seit Anfang Juni steigen die Infektionszahlen in Israel wieder deutlich an. Heute meldete das Ministerium 5.755 neue Infizierte für den Vortag. Am Montag waren es erstmals seit einem halben Jahr mehr als 6.000 festgestellte Infektionen an einem Tag gewesen. Für den Neuanstieg wird vor allem die Delta-Variante verantwortlich gemacht, die als besonders ansteckend gilt.

Medienberichten zufolge plant die Regierung angesichts der steigenden Infektionszahlen weitere Beschränkungen für Versammlungen. Der Grüne Pass, der Erleichterungen für Geimpfte und Genesene bedeutet, soll demnach auf alle Bereiche der Wirtschaft für alle Personen ab drei Jahren ausgedehnt werden. Die Regierung hat bereits mit einem möglichen erneuten Lockdown gedroht, sollten die Menschen nicht Versammlungen vermeiden und sich vermehrt impfen lassen.

  • Zum Artikel "(Ein)Reisen mit Corona: Was zu beachten ist"

09.55 Uhr: Sputnik V wirkt laut russischer Regierung zu rund 83 Prozent gegen Delta-Variante

Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V verfügt nach Angaben des russischen Gesundheitsministers Michail Muraschko über eine rund 83-prozentige Wirksamkeit gegen die Delta-Variante des Virus. Sie sei damit niedriger als bislang gedacht. Die Entwickler des Vakzins hatten im Juni erklärt, Sputnik V biete zu rund 90 Prozent Schutz gegen die Delta-Variante, die als besonders ansteckend gilt und von russischen Behörden für den Anstieg der Infektionszahlen in den vergangenen beiden Monaten verantwortlich gemacht wird.

09.38 Uhr: Holetschek sieht Nachbesserungsbedarf bei Corona-Indikatoren

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht nach den Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Strategie noch Nachbesserungsbedarf bei den Indikatoren. "Bei dem Thema Inzidenz und weitere Faktoren hätte ich mir schon gewünscht, dass man vielleicht klarere Parameter gefunden hätte. Da ist der Bund auch nochmal gefordert, was vorzulegen", sagte der CSU-Politiker im Deutschlandfunk.

Die Indikatoren waren am Dienstag ein Thema der Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder. In ihrem Beschluss hieß es dazu, die Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 werde als "wichtige Größe zur Beurteilung des Infektionsgeschehens" betrachtet. Daneben wurde betont, dass Bund und Länder "alle Indikatoren, insbesondere die Inzidenz, die Impfquote, und die Zahl der schweren Krankheitsverläufe sowie die resultierende Belastung des Gesundheitswesens berücksichtigen", um die Corona-Maßnahmen gegebenenfalls anzupassen.

Holetschek, aktueller Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz, sprach nach den Beratungen insgesamt von einer Standortbestimmung vor dem Herbst, die wichtig gewesen sei. Er verwies insbesondere auf den Appell, sich impfen zu lassen.

  • Zum Artikel "Söder findet neue Corona-Beschlüsse unzureichend"

09.23 Uhr: Erstmals mehr als 2.000 Corona-Fälle an einem Tag in Südkorea

In Südkorea hat die Zahl der Corona-Fälle pro Tag trotz strikter Beschränkungen erstmals die Marke von 2.000 überschritten. Mehr als 1.400 der 2.223 Neuinfektionen binnen 24 Stunden seien im Großraum Seoul registriert worden, teilten Behördenvertreter mit. Gesundheitsminister Kwon Deok Cheol ergänzte, dass sich das Virus auch in anderen Landesteilen mit hohem Tempo ausbreite. Er rief die Bevölkerung auf, während den Ferientagen rund um den für das kommende Wochenende vorgesehenen Nationalfeiertag anlässlich der Befreiung Koreas zu Hause zu bleiben.

"In unserem Kampf gegen Covid-19 treten wir in eine neue Phase ein, eine neue Krise", erklärte Kwon. In Südkorea haben bisher rund 42 Prozent der berechtigten Bevölkerung eine erste Impfdosis erhalten. Das Land hat mehr als 51 Millionen Einwohner.

09.02 Uhr: Kritik aus Bayern an Corona-Beschlüssen

Die jüngsten Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern stoßen neben Zustimmung auch in Bayern auf viel Kritik aus unterschiedlicher Richtung.

Die Grünen im Landtag beklagen besonders, dass eine Strategie für die Schulen fehle. "Die Ergebnisse sind wirklich enttäuschend", sagte Christina Haubrich, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, einer Mitteilung zufolge. Wie der angestrebte Präsenzunterricht umgesetzt werden könne, bleibe offen. "Dabei wären zum Beispiel PCR-Pooltests an allen Schulformen eine extrem wichtige und gleichzeitig einfache Maßnahme, um die Einrichtungen offen halten zu können."

Die AfD im Landtag warnte vor eine Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte. "Durch sinnlose Testpflichten sollen Menschen, die die Impfung skeptisch sehen oder ablehnen, drangsaliert werden", kritisierte die Fraktionsvorsitzende Ebner-Steiner.

Der Sozialverband VdK kritisierte, Pflegeheime seien erneut vergessen worden. Für alle Besucher und Mitarbeiter müsse es weiter kostenlose Tests geben. "Nur so lassen sich Leben retten", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele einer Mitteilung zufolge: "Die ungeimpften Bewohner sind der Gefahr der Infektion besonders ausgesetzt, wenn wir jetzt nicht weiter testen."

Für die Gastronomie fordert der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) mehr Verhältnismäßigkeit bei Zugangsregeln. "Das Gastgewerbe gilt seit Anbeginn der Corona-Krise als Sündenbock", beklagte Geschäftsführerin Ursula Zimmermann: "Dabei macht diese Branche einen zu vernachlässigenden Anteil in den Infektionen aus." Besonders für Clubs und Diskotheken gebe es keine Öffnungsperspektiven.

08.53 Uhr: Historischer Einbruch bei Ausbildungsverträgen in Corona-Krise

Die Corona-Krise hat zu einem historischen Rückgang der Ausbildungszahlen in Deutschland geführt. Im vergangenen Jahr wurden 465.700 Verträge für eine Lehre in der dualen Berufsausbildung geschlossen, das waren 47.600 oder 9,3 Prozent weniger als 2019, teilte das Statistische Bundesamt mit. Es handle sich um den größten prozentualen Rückgang seit dem Beginn der Zeitreihe 1977.

"Die Zahl der Neuverträge befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Noch nie seit Beginn der Statistik vor über 40 Jahren hat es in einem Jahr weniger als 500.000 neue Azubis gegeben", erklärte Rotraud Kellers aus dem für die Berufsbildungsstatistik zuständigen Referat im Statistischen Bundesamt: "Besonders deutlich gingen die Neuabschlüsse im Gast- und Verkehrsgewerbe zurück, also in sehr stark von den Corona-Maßnahmen betroffenen Branchen."

Im Ausbildungsbereich Industrie und Handel, zu dem das Gast- und Verkehrsgewerbe gehören, sank die Zahl der Neuabschlüsse 2020 am stärksten mit fast zwölf Prozent oder 36.000 neuen Azubi-Verträgen weniger. Die größten Rückgänge gab es bei Tourismuskaufleuten mit fast zwei Dritteln weniger neuen Ausbildungsverträgen (-61,1 Prozent), gefolgt von Hotelfachmännern- und -frauen (-31 Prozent) und Kochausbildungen (-19,8 Prozent). Im Handwerk fiel der Rückgang bei den Lehrverträgen mit minus 6,5 Prozent oder 9.000 weniger neuen Verträgen geringer aus.

08.42 Uhr: Chefökonom - Corona-Beschlüsse führen zu "Mager-Wachstum" im Herbst

Die neuen Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern könnten das Wirtschaftswachstum in Deutschland dämpfen. "Nach unseren Schätzungen könnten die Corona-Beschränkungen das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal um ein halbes Prozent senken", schrieb Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer in einer Analyse. Die vor allem für Ungeimpfte beschlossenen Beschränkungen würden etwa ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung treffen und seien somit zwar nicht mit den Restriktionen in zurückliegenden Corona-Wellen vergleichbar, "geichwohl stellen sie für viele ohnehin geschwächte Dienstleistungsunternehmen eine erneute wirtschaftliche Belastung dar", betonte Krämer.

Von Oktober bis Dezember dürfte das Bruttoinlandsprodukt daher nur um 0,2 Prozent zulegen. "Wir rechnen für das vierte Quartal mit einem Mager-Wachstum", sagte Krämer dazu. Auch wegen der Folgen neuer Corona-Beschränkungen hatten die Commerzbank-Ökonomen bereits ihre Wachstumsprognose für das Gesamtjahr 2021 von 4,0 auf 3,3 Prozent gesenkt.

08.24 Uhr: DIVI-Präsident Marx - "Wir sind bei Corona noch nicht über den Berg"

Der Präsident des DIVI Intensivmedizinregisters, Gernot Marx, kann derzeit keine Entwarnung bezüglich der Corona-Pandemie geben. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte der Intensivmediziner "Wir sind noch nicht über den Berg. Wir haben es selber in der Hand, ob eine vierte Welle steil wird oder ob sie flach bleibt."

Dazu müssten noch mehr Menschen geimpft werden. "Ich verstehe gar nicht, warum man sich nicht impfen lässt – außer man hat vielleicht medizinische Konstellation, die das verhindert. Wenn man das viele Leid der verstorbenen und der Angehörigen und derer, die die Infektion überlebt haben, kann ich es persönlich nicht nachvollziehen, warum man dieses tolle Errungenschaft der Impfung nicht nutzen kann." Er könne es daher gut verstehen, wenn die Politik nun auch mit Druck auf Ungeimpfte zugeht: "Jetzt ist jedes Mittel richtig, sowohl zu motivieren als auch einen gewissen Druck auszüben."

Marx begrüßte im Interview, dass sich die Bund-Länder-Runde gestern darauf verständigt habe, neben der Zahl der Neuinfektionen auch die Belegung der Intensiv-Betten in Deutschland in die Corona-Lageberurteilung einzubeziehen: "Ich begrüße das und bin auch froh, dass jetzt nicht im Schnellschussverfahren festgelegt worden ist, dass das und das jetzt noch dazugerechnet werden muss. Das ist relativ komplex. Aber ich gehe davon aus, dass die Neuaufnahmen von Corona-Patienten in die Krankenhäuser und die Belegungsquote der Intensivbetten durch Covid-Fälle dazugehören."

08.15 Uhr: VdK fordert kostenfreie Tests für Pflegeheime

Der Sozialverband VdK fordert nach den Beratungen von Bund und Ländern Ausnahmen von den geplanten kostenpflichtigen Corona-Tests für alle ungeimpften Mitarbeiter und Besucher von Pflegeheimen. Kostenlose Tests vor Ort seien hier auch über den Oktober hinaus dringend notwendig, um das Leben der Bewohner zu schützen, erklärte der Verband in Berlin. Allein im Juni dieses Jahres habe es laut Robert Koch-Institut noch 40 aktive Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gegeben, die mit Krankenhausaufenthalten und Todesfällen verbunden gewesen seien.

"Es darf nie wieder die Situation eintreten, dass über Monate Menschen in Pflegeheimen sterben", betonte VdK-Präsidentin Verena Bentele. In diesen Einrichtungen werde es niemals eine Impfquote von 100 Prozent geben. "Die ungeimpften Bewohner sind der Gefahr der Infektion besonders ausgesetzt, wenn wir jetzt nicht weiter testen", warnte Bentele. Da aktuell noch keine gesicherten Erkenntnisse über die nachlassende Wirkung der Impfung bei älteren und immungeschwächten Personen vorlägen, sei es zu früh, jetzt auf bewährte Schutzmaßnahmen zu verzichten.

Den Bund-Länder-Beschlüssen zufolge gilt spätestens vom 23. August an die sogenannte 3G-Regel für Besucherinnen und Besucher von Krankenhäusern und Heimen. Ab dem 11. Oktober werden Corona-Tests bis auf Ausnahmen nicht mehr vom Staat finanziert.

08.02 Uhr: Müller - Beschlüsse sind "ausdrücklicher Hinweis" an Nichtgeimpfte

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), hat hervorgehoben, dass die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse keine Impfpflicht beinhalten. "Die gibt es nicht", betonte Müller im Inforadio des RBB. Allerdings werde der Druck auf Menschen ohne Impfung bewusst erhöht. Müller, der derzeit der Ministerpräsidentenkonferenz vorsteht, sprach von einem "ernst gemeinten und ausdrücklichen Hinweis" an die Menschen, die Impfangebote anzunehmen: "Macht es, sonst wird es für euch kompliziert und möglicherweise auch teurer."

Den Bund-Länder-Beschlüssen vom Dienstag zufolge gilt spätestens vom 23. August an die 3G-Regel für Besucherinnen und Besucher von Krankenhäusern und Heimen, für Feste, Kultur- und Sportveranstaltungen in Innenräumen sowie für die Innengastronomie. Auch Fitness-Studios, Schwimm- und Sporthallen sowie Friseure, Kosmetikerinnen und Hotel-Betriebe müssen sich Test- oder Impfnachweise oder aber Zertifikate über eine Genesung vorlegen lassen. Ab dem 11. Oktober werden Corona-Tests bis auf Ausnahmen nicht mehr vom Staat finanziert.

In Deutschland sind derzeit 55,1 Prozent der Bevölkerung vollständig und 62,5 Prozent einmal geimpft. Der Zulauf zu den Impfangeboten sinkt aber seit Wochen.

  • Zum Artikel "Corona-Beschlüsse: Für Ungeimpfte wird es ungemütlich"

07.47 Uhr: Hausärzte kritisieren Festhalten an Inzidenz

Nach dem Gipfel von Bund und Ländern kritisieren die Deutschen Hausärzte die vorerst fortdauernde Ausrichtung der Corona-Politik am Inzidenzwert. Es hätte "endlich eines bundeseinheitlichen, umfassenden Bewertungssystems des Pandemiegeschehens auf Basis unterschiedlicher Faktoren bedurft", sagt der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Virus könne "Teil eines Alltags" werden, der Risiken mitbedenke, "ohne in der angstbehafteten Krisensituation zu verharren".

07.35 Uhr: RKI räumt Unsicherheit bei Impfquoten-Interpretation ein

Bei der Interpretation von Impfquoten-Daten gibt es laut Robert Koch-Institut (RKI) eine "gewisse Unsicherheit". Mehrere Überlegungen legten nahe, dass die Meldungen im sogenannten Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM) die Impfquoten vermutlich unterschätzen, geht aus einem aktuellen RKI-Report hervor. Vor allem unter jungen Erwachsenen und Erwachsenen im mittleren Alter könnten demnach schon mehr Menschen eine erste Impfung erhalten haben als offiziell verzeichnet.

Das DIM speist sich aus Meldungen von Impfzentren, Krankenhäusern, mobilen Impfteams und mittlerweile auch Betriebsmedizinern, laut RKI fließen zudem Daten der niedergelassenen Ärzte und Privatärzte ein. Zusammen sind sie Grundlage für das sogenannte Impfdashboard. Daneben gibt es noch eine weitere RKI-Erhebung namens Covimo, für die Impfquoten anhand von Befragungen hochgerechnet werden.

In der jüngsten Covimo-Erhebung von Ende Juni bis Mitte Juli unter rund 1000 Erwachsenen hat sich laut Report eine Diskrepanz zum DIM ergeben. Die Quote der mindestens einmal Geimpften fiel dabei "um einiges höher" aus, besonders in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen: Während in der Befragung 79 Prozent angaben, geimpft zu sein, waren es laut Meldesystem 59 Prozent. Die Autoren des Reports schreiben, die tatsächliche Impfquote liege voraussichtlich zwischen den Werten beider Quellen.

"In Bezug auf die Impfquoten zu vollständig Geimpften lag hingegen kein wesentlicher Unterschied vor", heißt es im Report. Eine gewisse Untererfassung in solchen Überwachungssystemen gilt für Fachleute auch als erwartbar.

  • Zur Datenanalyse "Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland"

07.05 Uhr: Ethikerin Buyx sieht keine versteckte Impfpflicht

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, sieht in den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen zur Eindämmung der Corona-Pandemie keine versteckte Impfpflicht. "Eine Impfpflicht beinhaltet, dass man insgesamt sanktioniert wird, wenn man nicht geimpft ist - unabhängig davon was man macht", sagte Buyx im Interview mit "ZDFheute live" am Dienstagabend.

Die Menschen hätten nach der sogenannten 3G-Regel allerdings Alternativen, wenn sie zum Beispiel in ein Restaurant gehen möchten. Den Beschlüssen zufolge müssen sie von einer Corona-Infektion genesen, geimpft oder negativ auf das Virus getestet sein. "Und ich muss auch nicht ins Restaurant gehen", sagte Buyx. Studien zufolge gebe es rund fünf Prozent Impfverweigerer in Deutschland, die sich nicht impfen lassen werden, auch wenn die Politik den Druck auf sie erhöht. Bei den anderen noch nicht Geimpften gebe es eine Reihe von anderen Gründen, diese müssten vor allem besser informiert und mit niedrigschwelligen Impfangeboten erreicht werden, sagte Buyx.

06.10 Uhr: Die australische Metropole Melbourne bleibt im Lockdown

Die australische Millionenmetropole Melbourne bleibt eine weitere Woche im Lockdown. Die Regionalregierung habe diese Entscheidung getroffen, nachdem innerhalb von 24 Stunden weitere 20 Neuinfektionen bestätigt worden seien, teilte der Regierungschef des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, am Mittwoch mit. "Es gibt zu viele Fälle, deren Ursprung uns nicht klar ist, zu viele unbeantwortete Fragen, zu viele Mysterien, als dass wir jetzt sicher aus dem Lockdown herauskommen könnten", betonte er. "Wenn wir jetzt aufmachen, dann werde die Fallzahlen innerhalb kürzester Zeit stark ansteigen", so Andrews. In anderen Teilen Victorias waren die Beschränkungen hingegen am Dienstag weitgehend aufgehoben worden.

Die Maßnahmen in Melbourne waren vor einer Woche verhängt worden. Es ist bereits der sechste Lockdown in der Stadt an der Ostküste seit Beginn der Pandemie. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen. Der seit Ende Juni geltende Lockdown in der schwer betroffenen Stadt Sydney und Teilen des Bundesstaats New South Wales war zuletzt bereits bis Ende August verlängert worden. Die Behörden verzeichneten hier am Mittwoch 344 neue Fälle.

Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern war wegen extrem strikter Regeln lange sehr erfolgreich im Kampf gegen die Pandemie. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich nun aber die Lockdowns. Zudem kommt die Impfkampagne auch wegen großer Skepsis in der Bevölkerung nur schleppend voran.

06.00 Uhr: Söder sieht Entwicklung zu 2G-Strategie

Auch ohne weitgehende Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erhebliche Einschränkungen auf freiwillig Ungeimpfte zukommen. "Auf Dauer werden wir uns von der 3G-Strategie zu einer 2G-Strategie entwickeln", sagt Söder im Interview mit RTL/ntv mit Blick auf Geimpfte, Genesene und Getestete. Er habe Verständnis für Vereine oder Hotels, die bereits jetzt freiwillig Ungeimpften den Zutritt verwehren. Es sei die "tatsächliche Folge" einer jeweils individuellen, freien Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen. 2G bedeutet, dass freiwillig Ungeimpfte zu bestimmten Veranstaltungen oder Innenräumen auch mit Test keinen Zutritt mehr haben.

05.45 Uhr: Deutscher Städte- und Gemeindebund begrüßt Ende kostenloser Corona-Tests

"Es ist richtig, dass ab dem 11. Oktober die Bürgertests nur noch für die Personen kostenfrei sind, die nicht geimpft werden können", sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Zeitung "Rheinische Post". Wer ein Impfangebot nicht annehme, müsse akzeptieren, dass er für den Zugang zu bestimmten öffentlichen Veranstaltungen einen selbst finanzierten negativen Test vorweisen müsse.

Landsberg bedauert aber, dass es auf der Ministerpräsidentenkonferenz keinen Beschluss zu einem neuen Indikator gab. "Bedauerlicherweise gibt es keine einheitlichen Regelungen wie die unterschiedlichen Parameter - Inzidenz, Impfquote, Krankenhausbelastung - vor Ort umgesetzt werden." Dies könnten die Länder bzw. Kommunen nun in eigener Verantwortung regeln. Es werde aber schwieriger für die Menschen zu überschauen, was wann wie wo gelte.

05.30 Uhr: RKI registriert 4.996 Neuinfektionen, Inzidenz steigt auf 25,1

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Mittwochmorgen lag sie bei 25,1 - am Vortag hatte der Wert 23,5 betragen, vor einer Woche lag er bei 18,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4.996 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.09 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3.571 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 14 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 25 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.799.425 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.671.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.817.

Dienstag, der 10. August 2021

22.10 Uhr: Neuinfektionen in der Türkei knapp unter Drei-Monats-Hoch

Über die Türkei rollt eine weitere Infektionswelle. Das Gesundheitsministerium gibt 26.597 neue Coronavirus-Fälle bekannt. Damit werden nur knapp die Spitzenwerte von Anfang Mai verpasst. Bislang haben rund zwei Drittel aller Erwachsenen mindestens eine Impfung erhalten, knapp die Hälfte hat zwei Impfungen bekommen. Anfang Juli hatte es etwa 4.000 Neuinfektionen pro Tag in der Türkei gegeben. In der vergangenen Woche war mit 26.822 Infektionen der höchste Stand seit drei Monaten erreicht worden.

21.25 Uhr: Spahn: Für Geimpfte wird es keinen erneuten Lockdown geben

Nach den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn allen Geimpften Hoffnung auf einen entspannteren Herbst und Winter gemacht. "Für diese drei von vier Erwachsenen, die sich haben impfen lassen, wird es keinen erneuten Lockdown geben", sagte der CDU-Politiker in einem ARD-"Extra" am Dienstagabend. Das sei aktuelle Rechtslage und bundesgesetzlich geregelt. Die Geimpften könnten sich sicher sein, dass es für sie keine neuen Beschränkungen gebe. Spahn appellierte erneut an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Noch seien nicht genügend Menschen geimpft, um eine sehr starke Belastung oder Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden.

19.50 Uhr: USA versprechen Mexiko bis zu 8,5 Millionen weitere Impfdosen

Mexiko soll nach Angaben von Außenminister Marcelo Ebrard bis zu 8,5 Millionen weitere Dosen Corona-Impfstoff aus den USA bekommen. 3,5 Millionen Dosen des Präparats von Moderna und bis zu 5 Millionen Dosen des Mittels von Astrazeneca würden in den kommenden Wochen erwartet, erklärte Ebrard am Dienstag. US-Vizepräsidentin Kamala Harris hatte Mexikos Präsidenten Andrés Manuel López Obrador den Angaben zufolge in einem Telefonat am Montag darüber informiert. Es war zunächst unklar, ob es sich um eine Spende handelte. Die USA hatten dem Nachbarland bereits mehr als vier Millionen Impfdosen gespendet. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte am Dienstag, es gebe noch keine endgültige Entscheidung, wie viel Impfstoff Mexiko bis wann erhalten werde.

19.15 Uhr: Niedersachsen pocht auf neuen Corona-Bewertungsmaßstab

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) beharrt auch nach den Beratungen von Bund und Ländern darauf, dass künftig neben der Inzidenz weitere Kriterien zur Bewertung der Corona-Pandemie herangezogen werden müssen. In einer Protokollerklärung zu dem Beschluss, den die Regierungschefs von Bund und Ländern am Dienstag verabschiedeten, heißt es, Niedersachsen halte einen neuen Maßstab zur Einschätzung des Pandemiegeschehens für die Zukunft geboten. Der Beschluss der Regierungschefs von Bund und Ländern sieht dies nicht vor. Weil sagte nach den Beratungen, die Diskussion um einen neuen Maßstab sei «noch nicht zu Ende». Mit der Protokollerklärung bringe das Bundesland zum Ausdruck, dass es in dieser Frage nicht mit dem Beschluss einverstanden sei. Er gehe davon aus, dass einer neuen niedersächsischen Verordnung, die zwischen dem 23. und dem 25. August veröffentlicht werden soll, auch ein neuer Maßstab zugrunde liegen werde. Man prüfe nun verschiedene Modelle und bereite eine Lösung vor. Von Bund und Länder habe er sich "insgesamt eine präzisere Vorbereitung in dieser Frage gewünscht".

18.40 Uhr: Mehr Druck auf Menschen ohne Impfung

Kostenlose Corona Tests werden zum 11. Oktober abgeschafft. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder haben sich am Dienstag bei einer Videokonferenz außerdem darauf verständigt, dass die Bewegungsfreiheit nicht Geimpfter künftig stärker davon abhängt, dass sie sich testen lassen. Eine Testpflicht für den Zutritt zu öffentlichen Innenräumen soll spätestens vom 23. August an für alle Personen gelten, die nicht vollständig geimpft oder nicht von einer Covid-Infektion genesen sind. Mit dieser sogenannten 3G-Regel, "Geimpft, Genesen, Getestet", wollen Bund und Länder den Druck auf nicht Geimpfte erhöhen.

18.25 Uhr: Einzelhandelsverband zufrieden mit Corona-Beschlüssen

Der Einzelhandelsverband HDE nennt die Abkehr von der reinen Orientierung an der Inzidenz und den Verzicht auf weitere Lockdowns positiv. Es gehe jetzt darum, noch mehr Menschen zu impfen. Der Handel werde dabei helfen, sagte HDE-Lobbyist Stefan Genth.

18.10 Uhr: Arbeitgeber fordern Auslaufen von Testangebotspflicht

Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) fordert, dass spätestens im Oktober die Pflicht der Betriebe endet, Präsenzbeschäftigten kostenlos Schnelltests anzubieten. "Wenn der Staat sich aus der Finanzierung der kostenfreien Corona-Tests zurückzieht, muss auch das verpflichtende Testangebot der Arbeitgeber enden", erklärt die BDA. "Die entsprechende Regelung in der Corona-Arbeitsschutzverordnung muss daher spätestens mit dem 11. Oktober auslaufen."

17.50 Uhr: US-Immunologe: Corona-Impfung im Kampf gegen Varianten wichtig

Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat angesichts der Gefahr durch Varianten des Coronavirus erneut zum Impfen aufgerufen. Wenn man zulasse, dass das Virus weiter frei - besonders unter den Ungeimpften - zirkuliere, gebe man ihm die Möglichkeit, weiter zu mutieren, sagte Fauci am Dienstag dem Sender MSNBC. Es sei ein Glück, dass der aktuelle Impfstoff auch bei der Delta-Variante gut gegen eine schwere Erkrankung schütze. Es sei aber offen, ob das bei neuen Varianten weiter der Fall sein werde. Mit Blick auf den Streit um Maskenpflichten etwa in Schulen betonte Fauci, dass individuelle Freiheiten zwar wichtig seien. "Aber ich denke, dass wir uns jetzt in einer so ernsten Situation befinden, dass es unter bestimmten Umständen eine Pflicht geben sollte." Durch die Ausbreitung der Delta-Variante ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA wieder stark gestiegen - auf rund 100.000 Fälle im Sieben-Tage-Schnitt.

17.35 Uhr: Berlins Bürgermeister - Ungeimpfte gefährden sich und andere

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller nennt die aktuelle Impfquote von rund 60 Prozent gut. Es gebe aber noch viel zu tun. "Impfen, impfen, impfen ist nach wie vor das Gebot der Stunde." Wer sich nicht impfen lasse, gefährde sich und andere. Mit Tests sei zwar viel möglich. Es gebe aber höhere Inzidenzen bei Ungeimpften. Bei den 15- bis 25-Jährigen liege sie in Berlin beispielsweise bei etwa 100.

17.20 Uhr: Bund und Länder wollen "epidemische Lage" verlängern

Bund und Länder wollen die sogenannte epidemische Lage von nationaler Tragweite verlängern. Dies kündigt Bundeskanzlerin Angela Merkel nach den Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz an. Die Pandemie sei wegen der Delta-Variante des Coronavirus noch nicht vorbei und auch "beim Impfen sind wir nicht da, wo wir hinmüssen", sagt Merkel zur Begründung. Als Ziel nennt sie eine Impfquote von deutlich mehr als 70 Prozent bis hin zur Marke von 80 Prozent. Die "epidemische Lage" ermöglicht es der Bundesregierung, in der Pandemie am Parlament vorbei per Verordnungen zu regieren. Derzeit läuft die Regelung bis zum 11. September. Verlängert werden muss sie durch einen Beschluss des Bundestags.

  • Zum Artikel: "Merkel informiert über neue Corona-Beschlüsse"

17.04 Uhr: USA versprechen Mexiko bis zu 8,5 Millionen weitere Impfdosen

Mexiko soll bis zu 8,5 Millionen weitere Dosen Coronavirus-Impfstoff aus den USA bekommen. 3,5 Millionen Dosen des Vakzins von Moderna und bis zu 5 Millionen Dosen des Mittels von Astrazeneca würden in den kommenden Wochen erwartet, teilte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard in einer Pressekonferenz mit.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hatte Mexikos Präsidenten Andrés Manuel López Obrador den Angaben zufolge in einem Telefonat am Montag darüber informiert. Es war zunächst unklar, ob es sich um eine Spende handelte. Die USA hatten dem Nachbarland bereits mehr als vier Millionen Impfdosen gespendet.

16.50 Uhr: Bundesregierung will Corona-Wirtschaftshilfen offenbar verlängern

Die Bundesregierung hat sich nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa auf die Verlängerung von Corona-Wirtschaftshilfen geeinigt. Die bisher bis Ende September laufende Überbrückungshilfe III Plus sowie die Erleichterungen zum Zugang für das Kurzarbeitergeld sollen bis Jahresende verlängert werden, wie es in Regierungskreisen am Rande der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder hieß.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatten eine Verlängerung der Überbrückungshilfe bereits in Aussicht gestellt, Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte sich für eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds ausgesprochen. Beides sind zentrale und milliardenschwere Instrumente der Regierung, um die Folgen der Pandemie auf Jobs und Firmen abzufedern.

  • Zum Artikel: "Corona-Hilfen des Bundes – Hürden im Bürokratie-Dschungel"

16.41 Uhr: Auch Ärztegewerkschaft wirbt für neue Impfkampagne

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat die laufende staatliche Impfkampagne kritisiert und eine neue gefordert, um das Impftempo zu erhöhen. "Die Werbekampagne zur Corona-Schutzimpfung geht an vielen Ungeimpften vorbei", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Der Slogan "Ärmel hoch!" sei vielleicht am Beginn der Kampagne sinnvoll gewesen, jetzt jedoch erweise er sich "immer mehr als Rohrkrepierer", zitiert das Blatt die Gewerkschaftschefin. Laut Johna ist eine zielgruppengerechte Ansprache nötig, die auch jüngere Menschen erreicht, die in den sozialen Medien unterwegs seien. "Das bedeutet dann auch, mit Hilfe von bekannten Multiplikatoren beispielsweise auf den großen Messengerkanälen Fake News zu entlarven und für das Impfen zu werben."

  • Zum Artikel "RKI-Analyse: Impfkampagne hat Zehntausende Todesfälle verhindert"

16.38 Uhr: Drei Viertel der erwachsenen Briten vollständig geimpft

In Großbritannien sind mittlerweile drei Viertel der Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft. Premierminister Boris Johnson bezeichnete den Meilenstein auf Twitter als "riesigen nationalen Erfolg", auf den man stolz sein solle. Knapp 90 Prozent der erwachsenen Briten haben eine erste Impfdosis erhalten. Lange Zeit hatte Großbritannien mit seiner Impfkampagne die Nase weit vorn. Mittlerweile haben jedoch viele europäische Länder aufgeholt. In den jüngeren Altersgruppen stockt mittlerweile auch die Impfbereitschaft im Vereinigten Königreich. Mit einer Social-Media-Kampagne, Anreizen von Lieferdiensten und Impfungen in Clubs sollen Jüngere überzeugt werden, sich impfen zu lassen.

  • Zum Artikel: "Großbritannien streicht Quarantäne für Ungeimpfte"

16.25 Uhr: Bayerns Wohlfahrtsverbände wollen kostenfreie Corona-Tests beibehalten

Die Freie Wohlfahrtspflege Bayern hat die politisch Verantwortlichen im Freistaat und in der Bundesrepublik aufgerufen, das bewährte System der kostenlosen Corona-Tests beizubehalten. Die Vorsitzende Margit Berndl verwies in München darauf, dass insbesondere Tests dabei helfen, Infektionsketten zu durchbrechen. "Diese Strategie ist unerlässlich, solange die Bevölkerung noch nicht entsprechend vollständig geimpft ist beziehungsweise noch keine Herdenimmunität gewährleistet ist."

  • Zum Artikel "Bund-Länder-Gipfel zu Corona: Das will Bayern"

16.10 Uhr: Elternverband fordert Verbot von Distanzunterricht bis zur 6. Klasse

Distanzunterricht erst ab der sechsten Klasse und auch dann nur in Ausnahmefällen, neue Quarantäneregeln und die komplette Kostenübernahme für Raumluftfilter: Das sind einige der Forderungen, die der Bayerische Elternverband (BEV) in einem offenen Brief an die Staatsregierung stellt. "Kinder und Eltern haben in den letzten beiden Schuljahren unverhältnismäßig viele und schwere Opfer gebracht", heißt es in dem in Rosenheim veröffentlichten Schreiben.

Deshalb müsse die Sicherung des Präsenzunterrichtes oberste Priorität haben, argumentiert der Verband mit Blick auf Bildungsverlust, Sozialkontakte und psychische Probleme von Kindern und Jugendlichen. Um den Unterricht in den Schulgebäuden sicherzustellen, müssten die Pooltestungen bis zur sechsten Klasse ausgeweitet werden. Auch sollten die Quarantäneregeln nicht immer gleich das Ausschließen ganzer Klassen zur Folge haben. Nötig sind aus Verbandssicht zudem verbindliche Regeln zu Luftreinigungsanlagen, die noch dazu in voller Höhe und nicht nur zu Hälfte vom Freistaat finanziert werden sollten.

  • Zum Artikel: "Mehr Digitalisierung - was Deutschland jetzt braucht"

15.56 Uhr: Brüssel genehmigt Corona-Hilfen für die Deutsche Bahn

Die EU-Wettbewerbshüter haben grünes Licht für Beihilfen von 550 Millionen Euro an die Deutsche Bahn gegeben. Damit sollen Corona-Schäden ausgeglichen werden, die zwischen Mitte März und Juni 2020 entstanden, wie die EU-Kommission mitteilte. Neben dem Staatskonzern sollen auch dessen Tochterunternehmen profitieren können. Brüssel hält die Maßnahme für angemessen, "da die vorgesehene Entschädigung nicht über die zur Deckung der Schäden erforderliche Höhe hinausgeht".

  • Zum Artikel: "Corona-Hilfen des Bundes – Hürden im Bürokratie-Dschungel"

15.41 Uhr: Britischer Forscher hält Impfstoff-resistente Corona-Varianten für unausweichlich

Ein britischer Experte hält die Entstehung von Corona-Varianten, die sich der Wirkung der derzeit verfügbaren Impfstoffe entziehen, nur für eine Frage der Zeit. "Es ist unausweichlich, dass wir Escape-Varianten bekommen werden", sagte der Mikrobiologe und Gesundheitsexperte Paul Hunter von der Universität East Anglia in einer parteiübergreifenden Expertenanhörung in London. Als Mutanten mit sogenanntem Immun-Escape werden Varianten bezeichnet, die zumindest teilweise resistent gegen die Wirkung der derzeit verwendeten Corona-Impfstoffe sind.

Hunter geht davon aus, dass es in den kommenden Jahren saisonale Corona-Wellen geben wird - auch durch Mutationen, die sich in gewissem Maße der Wirkung der Impfstoffe entziehen. Jeder Brite werde sich im Schnitt alle vier bis fünf Jahre infizieren, schätzt er.

15.35 Uhr: Bund und Länder beschließen Ende von kostenlosen Corona-Tests

Corona-Tests müssen Ungeimpfte ab dem 11. Oktober in der Regel selbst bezahlen. Bund und Länder verständigten sich Regierungskreisen zufolge darauf, dass der Bund das Angebot kostenloser Bürgertests für alle dann beendet. Für Personen, die nicht geimpft werden können und für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt, soll es aber weiterhin kostenlose Antigen-Schnelltests geben. Dies gilt insbesondere für Schwangere, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Bund und Länder begründen dies damit, dass mittlerweile allen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot gemacht werden könne. Eine dauerhafte Übernahme der Kosten für alle Tests durch den Bund und damit die Steuerzahler sei daher nicht angezeigt.

15.33 Uhr: Portugal empfiehlt Impfung für 12- bis 15-Jährige

In Portugal wird die Impfungen nun auch für die Altersgruppe von zwölf bis 15 Jahren empfohlen. Die Teenager benötigten kein ärztliches Rezept, sondern müssten nur in Begleitung ihrer Eltern oder ihres Vormunds erscheinen, teilt die Gesundheitsbehörde DGS mit.

  • Zum Artikel "Stiko und Ema: Wie sie über Impf-Empfehlungen entscheiden"

15.31 Uhr: Inzidenzwert in Bayern steigt leicht an – Ansbach bei Null

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen hat nach eigenen Angaben seit gestern 208 neue Corona-Fälle in Bayern registriert (Stand 10.08.2021, 8.00 Uhr). Damit hat sich der Sieben-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner wieder leicht erhöht, von gestern 15,92 auf heute 16,13. Außerdem sind dem Landesamt drei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit Corona gemeldet worden, einer aus Oberbayern, ein weiterer aus Unterfranken und der Dritte aus Schwaben.

Die Stadt Aschaffenburg (53,52) und der Landkreis Berchtesgadener Land (50,98) liegen mit ihren Inzidenzwerten bei über 50. Diese Marke ist ausschlaggebend für eine mögliche Verschärfung der Corona-Regeln. Acht bayerische Städte und Landkreise verzeichnen laut LGL Inzidenzwerte zwischen 25 und 50, darunter die Städte Würzburg (25,79) und Bamberg (31,02). Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 656.275 Menschen im Freistaat mit Corona infiziert.

15.17 Uhr: Ärztepräsident fordert neue langfristige Corona-Strategie

Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert angesichts steigender Impfquoten eine Neuausrichtung der Corona-Politik. "Notwendig ist eine Langfrist-Strategie, wie wir auf Dauer mit dem Virus koexistieren können", sagte der Chef der Bundesärztekammer anlässlich der Bund-Länder-Beratungen zum Kurs im Herbst. "Wir können unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben nicht immer wieder aufs Neue stilllegen." Statt "simpler Lockdown-Politik mit dem Holzhammer im Sinne bloßer Kontaktreduzierung" brauche es zielgenauere und wissenschaftlich basierte Anti-Corona-Maßnahmen.

Reinhardt sprach sich für ein bundesweit einheitliches Ampelsystem mit verschiedenen Indikatoren aus. Entscheidend für die Beurteilung der Gefahrenlage seien neben der Zahl der Neuinfektionen schwere Klinikfälle, die Zahl der tatsächlich an Covid-19 Erkrankten, die Rate positiver Tests, die Impfquote und die Altersstruktur der Infizierten. Die meisten Daten lägen vor, man müsse sie nur nutzen.

Dauerhafte Einschränkungen nur für Ungeimpfte müssten eine «Ultima Ratio» bleiben, wenn sich eine Überlastung der Kliniken nicht anders verhindern lasse. Entscheidender sei jetzt, dass Bund und Länder die Impfkampagne neu justierten. "Die Aufforderung "Ärmel hoch" allein reicht nicht mehr aus", sagte der Ärztepräsident mit Blick auf das Kampagnen-Motto. Es brauche Klarheit, warum sich manche nicht impfen lassen wollten, um Gruppen gezielt ansprechen zu können.

  • Zum Artikel "Ärztepräsident: Ungeimpfte sollen für Corona-Tests bezahlen"

15.11 Uhr: Düsseldorfer Karneval soll nur für Geimpfte und Genesene stattfinden

Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) will in der kommenden Karnevalssession nur mit Geimpften und Genesenen feiern. "Mit der Initiative wollen wir die Menschen auch dazu aufrufen, sich impfen zu lassen", sagte CC-Sprecher Hans-Peter Suchand auf epd-Anfrage und bestätigte damit Berichte des WDR und der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Ein negativer Corona-Test werde voraussichtlich nicht ausreichen, um an den Veranstaltungen des CC in geschlossenen Räumen teilzunehmen. Welche Regeln für die Feierlichkeiten unter freiem Himmel gelten sollen, ist noch nicht entschieden.

14.55 Uhr: Südkorea meldet erstmals mehr als 2.000 neue Fälle

Südkorea verzeichnet einem Medienbericht zufolge erstmals mehr als 2.000 neue Corona-Fälle. Die Behörden melden binnen 24 Stunden 2021 weitere Positiv-Tests, meldet die Nachrichtenagentur Yonhap.

14.37 Uhr: Hilfswerk fordert Kinder nicht indirekt vom sozialen Leben auszuschließen

Das Deutsche Kinderhilfswerk plädiert anlässlich der Bund-Länder-Beratungen für die Beibehaltung von kostenfreien und leicht zugänglichen Corona-Testmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Zugleich solle es Impfangebote für Kinder ab zwölf Jahren geben, erklärte die Hilfsorganisation in Berlin. Diese müssten freiwillig sein und nach Beratung von den betreuenden Kinder- und Jugendärzten angeboten werden.

Bund und Länder müssten zudem mehr Maßnahmen als bisher für einen sicheren Schul- und Kitabetrieb umsetzen. Dieser müsse auch ohne die flächendeckende Impfung von Kindern und Jugendlichen abgesichert werden.

  • Zum Artikel "Würzburger Studie zeigt: Corona-Tests bei Kindern bewähren sich"

14.24 Uhr: Holetschek will Versorgung von Post-Covid-Patienten verbessern

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will die Versorgung von Menschen mit Corona-Langzeitfolgen vorantreiben. "Wir wollen praktische Projekte und Ansätze finden, wie wir die Versorgung fördern und damit die Behandlung für Patientinnen und Patienten optimieren können", sagte Holetschek anlässlich eines Besuchs bei Long-Covid-Grundlagenforschern im Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen.

Die Grundlagenforschung des Instituts und die Versorgungsforschung der Förderinitiative des Freistaats ergänzten sich gut, sagte der Minister. "Ich ermutige die Einrichtungen und Krankenhäuser sowie Netzwerke und Verbünde, sich mit innovativen Projekten zu bewerben und so gemeinsam neue Versorgungsfelder zu erschließen."

14.05 Uhr: Kein Corona-Lockdown trotz steil steigender Opferzahlen im Iran

Trotz steigender Corona-Zahlen ist im Iran der Eilantrag des Gesundheitsministers für einen Lockdown abgelehnt worden. Medienberichten zufolge stimmte der Corona-Krisenstab einstimmig gegen den Antrag des Ministers Said Namaki, der wegen der drastisch steigenden Anzahl der täglichen Corona-Toten und Neuinfektionen einen zweiwöchigen Lockdown beantragt hatte. Die Gründe wurden nicht genannt.

Eine rasante Ausbreitung der Delta-Variante in den vergangenen Wochen hat die Corona-Krise im Iran erheblich verschärft. Im Durchschnitt gibt es alle drei Minuten einen Toten und alle drei Sekunden einen neu Infizierten. Auch heute wurden mehr als 500 Corona-Tote und fast 40.000 Neuinfektionen binnen eines Tages registriert. Die Gesamtzahl der Corona-Opfer im Iran liegt nun bei mehr 95.000, die der Infektionen bei mehr als 4,2 Millionen.

13.39 Uhr: Ökonom - Biontech kurbelt deutsches Wirtschaftswachstum an

Der Erfolg des Mainzer Biopharma-Unternehmens Biontech mit seinem Corona-Impfstoff schiebt Ökonomen zufolge das Wirtschaftswachstum in Deutschland an. "Biontech könnte in diesem Jahr rund 0,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitragen", sagte der Wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien, der Nachrichtenagentur Reuters, "auch das Wirtschaftswachstum dürfte dadurch um etwa einen halben Punkt zulegen". Viele Experten trauen Europas größter Volkswirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum von etwa vier Prozent zu, wovon etwa ein Achtel allein auf Biontech entfiele.

"Ich kann mich an keinen Fall erinnern, in dem ein Unternehmen einen solchen Einfluss auf das deutsche BIP hatte", sagte Dullien. "Manchmal gibt es jedoch seltene Fälle, in denen einzelne Unternehmen eine gesamtwirtschaftliche Relevanz haben", sagte der Wissenschaftler: "Biontech ist so ein seltenes Beispiel."Dulliens Berechnungen basieren auf der am Montag angehobenen Prognose des Unternehmens. Sie stellt in diesem Jahr mit dem Covid-19-Vakzin Verkaufserlöse von 15,9 Milliarden Euro in Aussicht. Dies entspreche rund einem halben Prozent des deutschen BIP.

"Die Rechnung ist plausibel", sagte ING-Chefökonom Carsten Brzeski zu Dulliens Kalkulation. "Es gibt nicht viele Unternehmen, die von Null auf Hundert so durchstarten wie Biontech – und das binnen eines Jahres." Beim gesamtwirtschaftlichen Effekt müsse aber noch abgezogen werden, wie viel Staatsgeld an das Unternehmen geflossen sei. Zur Beschleunigung der Impfstoffentwicklung hatte der Bund im vergangenen Jahr bis zu 375 Millionen Euro für Biontech in Aussicht gestellt.

13.29 Uhr: Bayern gibt rund 738.000 Impfdosen an den Bund zurück

Angesichts der vorerst geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen hat Bayern 738.350 Dosen an den Bund zurück gegeben. Darunter sind 685.100 Dosen des Mittels von Astrazeneca, wie aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Hinzu kommen 53.250 Dosen von Johnson & Johnson.

Bundesweit schickten die Länder mehr als 2,7 Millionen Dosen aus ihren Verteilzentren an den Bund zurück. Dieser will die Impfstoffe nun rasch an andere Staaten mit akutem Bedarf spenden. In einem nächsten Schritt sollen die Länder bis zum 20. August auch Rückmeldungen zu nicht benötigten Dosen geben, die schon von den Verteilzentren in die regionalen Impfzentren gebracht wurden - zunächst ebenfalls für die Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson.

Die Bundesregierung hat zugesagt, bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben. Eine erste Tranche soll jetzt bereits über die Hilfsinitiative Covax an fünf Länder gehen.

  • Zum Artikel "Entwicklungsminister: Mehr deutsche Impfdosen an ärmere Länder"

13.14 Uhr: Stiko-Chef kritisiert Zeitplan für Booster-Impfungen

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat sich zurückhaltend zu dem Vorhaben der Regierung geäußert, im September mit Auffrisch-Impfungen gegen das Coronavirus zu beginnen. "Hier handelt es sich um eine politische Vorsorgemaßnahme ohne ausreichende medizinische Evidenz", sagte Mertens der Zeitung "Die Welt". Allerdings gebe es auch keine Hinweise darauf, dass eine solche Drittimpfung schädlich sein könnte.

"Der Aktionismus der Politik verunsichert die Menschen", kritisierte Mertens gleichwohl. Es gebe aus seiner Sicht bei den Auffrisch-Impfungen keinen Zeitdruck. "Da kommt es nicht auf eine oder zwei Wochen früher oder später an", sagte der Stiko-Vorsitzende. Es sei ja nicht so, "dass irgendeine Gruppe von Geimpften von einem Tag auf den anderen den Schutz verliert". Vielmehr erfolge dies allenfalls "sehr langsam und schleichend".

Mertens wies auch darauf hin, dass es bislang kaum wissenschaftliche Daten zu möglichen Nebenwirkungen von Drittimpfungen gebe. Allerdings gebe es auch keine Überlegungen, die das erwarten lassen. Dies sei ähnlich wie bei Impfungen für Kinder und für Schwangere.

Auch bei diesen Bevölkerungsgruppen zögert die Stiko bislang jeweils mit einer Impfempfehlung - zum Ärger der Regierenden im Bund und in den Ländern. Im Fall der Altersgruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen hatten die Gesundheitsminister sich schließlich ohne Stiko-Empfehlung für eine Impfkampagne ausgesprochen, die inzwischen auch angelaufen ist. Sie stützen sich dabei auf die Freigabe der Impfungen für diese Altersgruppe durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA).

13.04 Uhr: FDP-Chef Lindner fordert von Corona-Gipfel Kurswechsel

FDP-Chef Christian Lindner fordert vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern einen Kurswechsel. "Das Pandemiegeschehen hat sich verändert", sagte Lindner im Bundestag. Das müsse sich in der Corona-Politik widerspiegeln. Geimpfte und Genesene müssten sofort ihre Grundrechte zurückbekommen: "Diese Menschen sind geschützt." Ungeimpfte Personen sollten mit einem aktuellen Corona-Test aber auch nicht ausgeschlossen werden vom gesellschaftlichen Leben. Die Selbstbestimmung der Menschen müsse erhalten werden.

Das Kanzleramt strebt an, dass Corona-Tests ab Oktober mit wenigen Ausnahmen kostenpflichtig werden. Die Debatte darüber hält Lindner für verfrüht. Es müsse zwar demnächst in diese Richtung gehen, aber abhängig vom Pandemiegeschehen und dem Impffortschritt. Es wäre nichts gewonnen, wenn junge Leute am Ende im privaten Bereich feierten anstatt in Clubs mit Hygienekonzept und Testpflicht.

Lindner ergänzte, der Impfstoff müsse jetzt dort angeboten werden, wo sich die Menschen aufhielten. Er kritisierte, dass es in einer Beschlussvorlage des Bundes keine Details zu den geplanten Auffrischungsimpfungen für alte Menschen und Personen mit Vorerkrankungen gebe: "Das kann jetzt bereits logistisch vorbereitet werden."

12.55 Uhr: China verzeichnet mit 143 Corona-Neuinfektionen höchsten Wert seit Januar

In China ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf den höchsten Stand seit sieben Monaten gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, wurde das Coronavirus binnen 24 Stunden bei 143 Menschen nachgewiesen - das war der höchste Wert in der Volksrepublik seit Januar, als 144 neue Fälle gemeldet wurden. China kämpft derzeit gegen den größten Corona-Ausbruch seit Monaten, der von der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus befeuert wird. Mehrere Städte wurden bereits unter einen strikten Lockdown gestellt, Millionen Menschen wurden auf das Coronavirus getestet und Reisebeschränkungen verhängt.

Viele der neuen Fälle in der Volksrepublik werden auf einen Infektionsherd in einem Testzentrum in der ostchinesischen Stadt Yangzhou zurückgeführt. In der Stadt, die rund 4,6 Millionen Einwohner hat, wurden bei fünf Massentests schon 1,6 Millionen Tests vorgenommen, um die Virusausbreitung einzudämmen. Weil es aber offenbar bei den Tests selbst zu Ansteckungen kam, wurden nach Angaben der Stadtverwaltung mehrere Beamte verwarnt.

  • Zum Artikel: "Wuhan lässt gesamte Bevölkerung auf Corona testen"

12.27 Uhr: Nach Tragödie in russischer Klinik wieder genügend Sauerstoff da

Einige Stunden nach dem Tod mehrerer Corona-Patienten als Folge eines Sauerstoff-Ausfalls ist die Versorgung in dem betroffenen russischen Krankenhaus wieder sichergestellt. Aus einer Nachbarregion seien drei Tonnen Sauerstoff in die Republik Nordossetien-Alanien im Kaukasus gebracht worden, meldete die russische Staatsagentur Ria Nowosti.

Am Montagabend war Regierungsangaben zufolge ein unterirdisches Rohr gebrochen. Daraufhin wurde die Sauerstoff-Versorgung in einer Klinik in Wladikawkas, der Hauptstadt der Republik, kurzzeitig unterbrochen. Neun schwerkranke Patienten starben. Regierungschef Menjajlo zufolge waren ihre Lungen durch Covid-19-Infektionen stark beschädigt.

Die Überlebenden wurden vorübergehend über Sauerstoffflaschen versorgt. In der Nacht starben zwei weitere Patienten auf der Intensivstation - trotz wieder hergestellter Sauerstoffzufuhr hätten ihre Lungen versagt, erklärte Menjajlo.

12.18 Uhr: Nach Kochsalzlösung-Impfung vermutet Polizei weitere Fälle

Nach Impfungen mit Kochsalzlösungen im April im Kreis Friesland (Niedersachsen) könnten nach Behörden-Angaben mehr Menschen als zunächst angenommen betroffen sein. "Es geht um insgesamt 8.557 Menschen, die womöglich ganz oder teilweise keinen Impfschutz erhalten haben, obwohl sie davon ausgehen", sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) in Jever. Es betreffe 9.673 Impfungen, die im Zeitraum vom 5. März bis zum 20. April vorgenommen wurden. Um die möglicherweise fehlende Impfungen nachzuholen, werden die Betroffenen nun vom Landkreis Friesland angeschrieben.

Ende April hatte eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums bei Schortens eingeräumt, sechs Spritzen statt mit dem Biontech-Impfstoff mit Kochsalzlösung gefüllt zu haben. Ihr soll zuvor beim Anmischen ein Fläschchen mit dem Vakzin heruntergefallen sein, was sie anschließend vertuschen wollte. Danach wurde der Impfschutz von mehr als 100 Menschen, die an diesem Tag geimpft wurden, zunächst mit Antikörpertests überprüft. Nun steht laut Polizei der Verdacht weiterer Fälle im Raum.

Wie der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, Peter Beer, sagte, müsse nach Zeugen-Aussagen davon ausgegangen werden, dass innerhalb des Zeitraumes weitere Menschen anstelle des Impfstoffes Kochsalzlösungen erhalten haben. Die Frau schweigt zu den Vorwürfen. Der Zeitraum und die genaue Zahl der Betroffenen lasse sich daher nicht weiter eingrenzen.

12.08 Uhr: Über ein Viertel stationärer Corona-Patienten erneut im Krankenhaus - hohe Sterblichkeit

Mehr als ein Viertel aller im Krankenhaus behandelten Corona-Erkrankten ist später erneut stationär behandelt worden. Das geht aus einer bundesweiten Langzeitstudie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido) auf Basis der Daten von 8.679 Versicherten hervor. Demnach erfolgte der zweite Krankenhausaufenthalt in 36 Prozent der Fälle wegen Problemen mit der Atmung. Bei 29 Prozent der Erkrankten waren neurologische Störungen der Grund.

In der Auswertung zeigte sich außerdem eine hohe Sterblichkeitsrate bei stationär behandelten Covid-19-Patientinnen und -patienten. Demnach starben 30 Prozent von ihnen während des ersten Krankenhausaufenthalts oder im ersten halben Jahr danach. 24 Prozent der Erkrankten starben im ersten Monat nach der Aufnahme ins Krankenhaus. Ein halbes Jahr nach der Erstaufnahme lag der Anteil der Verstorbenen den Angaben zufolge bereits bei 30 Prozent.

Besonders hoch war die Sterblichkeit bei über 80-Jährigen: Mehr als jeder Zweite aus dieser Altersgruppe sei sechs Monate nach einer stationär behandelten Corona-Infektion gestorben. Eine ebenso hohe Sterblichkeitsrate wurde demnach bei beatmeten Patientinnen und Patienten festgestellt.

11.52 Uhr: Immunologin plädiert für Impfung von Kindern

Die Medizinprofessorin Christine Falk hat sich für die Corona-Schutzimpfung auch für unter Zwölfjährige ausgesprochen. "Auch Kinder haben Risiken, wenn sie an Corona erkranken. Die Risiko-Nutzen-Abwägung einer Impfung würde ich persönlich zugunsten der Vakzine entscheiden", sagte die Ärztin der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

Falk ist Professorin am Institut für Transplantationsimmunologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Die vierte Welle werde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Kinder erwischen, betonte sie. Zwar sei umstritten, wie häufig Long-Covid auch die Jungen treffen könne. Milde Verläufe seien aber keine Garantie gegen langfristige Schäden.

Für die Impfung spreche auch, dass diese vermutlich auch gegen künftige Virusvarianten schütze, sagte die Medizinerin. Es sei "nicht zu erwarten, dass die aktuellen Impfstoffe ihre Wirkung ganz verlieren“, erklärte sie. Mit Blick auf den Schulbeginn nach den Ferien sagte Falk, dass das Impfen allein den normalen Schulbetrieb nicht sicherstellen könne. Das Schutzkonzept müsste auch Belüftungssysteme und Tests beinhalten.

  • Zum Artikel "Stiko und Ema: Wie sie über Impf-Empfehlungen entscheiden"

11.34 Uhr: Branchenverband erwartet Luftverkehr erst 2025 wieder auf Vor-Corona-Niveau

Nach dem Einbruch in der Corona-Krise fliegen die Menschen erst nach und nach wieder. In diesem Jahr könnte ein Drittel der Verkehrsleistung von 2019 erreicht werden, wenn sich die Erholung fortsetze, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft in Berlin mitteilte. Bei weiteren Impfungen, zurückgehenden Reisebeschränkungen und einer robusten Konjunktur sind demnach 2022 bis zu 80 Prozent der Vorkrisen-Zahlen möglich: "Das Niveau von 2019 würde hingegen erst auf Höhe von 2025 erreicht werden."

Im ersten Halbjahr 2021 waren von den deutschen Flughäfen so wenig Menschen geflogen wie vor 50 Jahren. "Wir sind praktisch im Luftverkehr in einem anderthalbjährigen Lockdown", sagte Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. Erst seit Juni zeichne sich eine Belebung ab. Im internationalen Verkehr sei die Hälfte des Angebots wieder da, vor allem Flüge für Urlauber in die sogenannten Warmwasserregionen am Mittelmeer.

11.20 Uhr: Spahn - Mehr als eine Million Kinder ab 12 Jahren geimpft

Die Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen gehen weiter voran. Bei den 12- bis 17-Jährigen haben mittlerweile mehr als eine Million eine erste Impfung erhalten, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mitteilte. Dies entspricht nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 22,5 Prozent dieser Altersgruppe. Spahn betonte erneut: "Wir haben genug Impfstoff für alle Altersgruppen."

Bund und Länder hatten angekündigt, mit Blick auf den Schulstart nach den Sommerferien mehr Impfgelegenheiten für Kinder anzubieten - auch in Impfzentren wie bereits in Praxen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Impfungen bei Kindern vorerst nur bei höherem Risiko für schwere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes. Impfungen sind laut Stiko aber mit ärztlicher Aufklärung und als individuelle Entscheidung von Kindern und Eltern möglich. Die Impfstoffe von Biontech und Moderna sind ab 12 Jahren zugelassen.

Insgesamt sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun 45,8 Millionen Menschen oder 55,1 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft. Mindestens eine erste Impfung haben 52 Millionen Menschen oder 62,5 Prozent der Bevölkerung.

11.00 Uhr: IG Metall und Gesamtmetall rufen zu Corona-Impfung auf

Die IG Metall und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall haben an die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie appelliert, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. "Nehmen Sie – egal wo – die Impfangebote an", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. "Nur wenn wir schnell eine hohe Impfrate erreichen, können wir eine drohende vierte Welle verhindern und die Rückkehr zur Normalität entscheidend beschleunigen", erklärten Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Die Impfung sei eine persönliche Entscheidung. Aber es gehe auch um das gesellschaftliche Zusammenleben. Sich impfen zu lassen, sei auch ein Akt der Solidarität.

10.44 Uhr: SC Freiburg schenkt Geimpften 1.100 Stadion-Tickets

Wer sich vom 13. bis 15. August im zentralen Impfzentrum in der Freiburger Messe die Erstimpfung gegen das Corona-Virus verabreichen lässt, hat die Chance auf ein kostenloses Ticket für ein Heimspiel des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg. Die ersten 1.100 Geimpften bekommen vom Sport-Club eine Stehplatzkarte für eine Partie im neuen Stadion geschenkt. Dort wird die Mannschaft von Trainer Christian Streich ab Mitte Oktober ihre Bundesliga-Heimspiele austragen.

"Impfungen sind der entscheidende Schritt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und damit zurück zur Normalität. Mit unserer Aktion 'SC-Impftickets' wollen wir dazu einen Beitrag leisten", sagte SC-Vorstand Oliver Leki. Der SC führt die Aktion gemeinsam mit der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) sowie dem Uniklinikum durch.

10.34 Uhr: VdK mahnt zur Vorsicht bei Kostenpflicht für Corona-Tests

Der Sozialverband VdK mahnt, bei der geplanten Abschaffung der kostenlosen Corona-Schnelltests für Ungeimpfte spezielle Fälle nicht aus den Augen zu verlieren. "Unbedingt notwendig sind Ausnahmeregelungen nicht nur für jene, die sich nicht impfen lassen können oder für die es keine Impf-Empfehlung gibt, sondern ganz besonders auch für Pflegeheime", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Aus den hohen Corona-Todeszahlen in Pflegeeinrichtungen in der Vergangenheit müsse gelernt werden, forderte Bentele. Jeder, der eine solche Einrichtung betrete, müsse "weiterhin kostenlos vor Ort getestet werden". Sie nannte hierbei geimpfte oder genesene Besucher sowie interne und externe Mitarbeiter. Bentele verwies auf wissenschaftliche Erkenntnisse, wonach auch bereits Geimpfte weiterhin Überträger des Coronavirus sein können.

Vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Pandemie am Nachmittag zeichnet sich ab, dass Ungeimpfte bald für Corona-Tests zahlen müssen. In einer Beschlussvorlage für die Runde heißt es, ab Oktober sollten die Tests kostenpflichtig sein. Ausnahmen soll es geben für Menschen, die nicht geimpft werden können oder für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt.

  • Zum Artikel "Bund-Länder-Gipfel zu Corona: Das will Bayern"

10.27 Uhr: Bangladesch startet Impfungen von Rohingya-Flüchtlingen

In Bangladesch ist mit der Impfung von Flüchtlingen aus Myanmar gegen das Coronavirus begonnen worden. Das UN-Flüchtlingshilfswerk teilte mit, rund 500 Mitarbeiter und Freiwillige des Roten Halbmonds unterstützten die Ärzte und Pfleger, die im Auftrag der Regierung unterwegs seien. In den Lagern leben mehr als eine Million Angehörige der Minderheit der Rohingya, die aus dem benachbarten Myanmar flüchteten.

Die hochansteckende Delta-Variante treibt auch in Bangladesch die Infektionszahlen in die Höhe. Aus dem Bezirk Cox's Bazar, der im Süden des Landes an Myanmar grenzt, wurden bisher 20.000 Infektionen und 200 Todesfälle gemeldet. Allerdings erklärte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, eine Positivrate der Corona-Tests von landesweit 30 Prozent deute auf eine weit größere Verbreitung des Virus.

10.21 Uhr: Düsseldorfer Karnevalisten lassen nur Geimpfte und Genesene zu

Die Düsseldorfer Karnevalisten wollen in der nächsten Saison nur Geimpfte und Genesene zu Feiern zulassen. "Wir (...) werden zu unseren Veranstaltungen keinen Eintritt gewähren, wenn lediglich ein negativer Corona-Test vorliegt", sagte der Geschäftsführer des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC), Hans-Jürgen Tüllmann, der "Rheinischen Post": "Das reicht uns nicht, um uns vor dem Virus zu schützen. Damit wollen wir auch dazu aufrufen, sich impfen zu lassen."

Das Festkomitee Kölner Karneval ist diesbezüglich noch nicht zu einer Entscheidung gekommen. "Wir diskutieren das noch", sagte eine Sprecherin. Die Düsseldorfer Regelung sei gewiss nicht abwegig und auch für Köln eine Option. Es sei aber noch ein wenig Zeit bis zum Beginn der neuen Karnevalssaison am 11.11. und deshalb könne man noch etwas abwarten, wie sich die Dinge entwickelten.

10.10 Uhr: Sterbefallzahl im Juli zwei Prozent über Schnitt - Zahl der Covid-19-Toten geht zurück

Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland hat im Juli zwei Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre gelegen. Insgesamt starben im vergangenen Monat 76.547 Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Innerhalb des Monats gab es eine uneinheitliche Entwicklung. Zu Monatsbeginn bis zum 4. Juli wurde der Vergleichswert erstmals seit Mitte April unterschritten.

Die Zahl der Covid-19-Toten ging unterdessen zurück. Zwischen dem 12. und 18. Juli gab es 46 Fälle, vier weniger als in der Vorwoche. Die Zahlen lagen bis einschließlich der 28. Kalenderwoche vor.

Auf Länderebene konnten die Statistiker Zahlen bis einschließlich der 27. Kalenderwoche vom 5. bis zum 11. Juli berücksichtigen. In dieser Woche lag sie in neun Bundesländern über, in sieben unter dem mittleren Wert der Vorjahre. Am höchsten waren die Abweichungen in Brandenburg und Bremen mit jeweils plus 17 Prozent sowie in Berlin mit plus 15 Prozent. Am deutlichsten unter dem Durchschnittswert lag Hamburg mit minus 15 Prozent.

09.52 Uhr: Länder geben rund 2,7 Millionen Impfdosen an Bund zurück

Angesichts der vorerst geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen geben die Länder rund 2,7 Millionen Dosen aus ihren Verteilzentren an den Bund zurück. Darunter sind 2,58 Millionen nicht benötigte Dosen des Mittels von Astrazeneca, wie aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Hinzu kommen Dosen von Johnson & Johnson.

Der Bund will die Impfstoffe nun rasch an andere Staaten mit akutem Bedarf spenden. In einem nächsten Schritt sollen die Länder bis zum 20. August auch Rückmeldungen zu nicht benötigten Dosen geben, die schon von den Verteilzentren in die regionalen Impfzentren gebracht wurden - zunächst ebenfalls für die Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Die Bundesregierung hat zugesagt, bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben. Eine erste Tranche soll jetzt bereits über die internationale Hilfsinitiative Covax an fünf Länder gehen.

Aus den Verteilzentren geben nun 15 der 16 Länder nicht benötigten Impfstoff zurück - nur das Saarland meldete laut der Übersicht keine Dosen dafür an den Bund. Aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sollen demnach allein 922.000 Dosen des Mittels von Astrazeneca zurückgehen, aus Bayern 685.000 Dosen.

09.31 Uhr: Mehr als 6.000 Coronainfektionen an einem Tag in Israel registriert

Erstmals seit einem halben Jahr sind in Israel wieder mehr als 6.000 Coronainfektionen an einem Tag nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsministerium berichtete, wurden am Montag 6.275 Fälle erfasst. Gleichzeitig nähert sich die Zahl der schwerkranken Patienten der Marke von 400. Am Dienstag wurden in den israelischen Krankenhäusern 394 schwerkranke Covid-Patienten behandelt. Der Zustand von 87 von ihnen wurde als kritisch eingestuft.

Gut 58 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis sind vollständig geimpft. Vor kurzem hatte das Gesundheitsministerium Zahlen vorgelegt, nach denen die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante.

Angesichts der steigenden Infektionszahlen gelten seit Sonntag wieder verschärfte Maßnahmen, darunter eine Maskenpflicht bei Events im Freien mit mehr als 100 Teilnehmern. Selbst Veranstaltungen mit weniger als 100 Teilnehmern dürfen nur noch Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Corona-Testergebnis besuchen. Auch Kinder müssen zudem nun beim Eintritt ein negatives Corona-Testergebnis vorzeigen. Vertreter des Gesundheitsministeriums schließen weitere Verschärfungen nicht aus.

09.19 Uhr: Laschet - Werden neuen Lockdown verhindern

In der Corona-Pandemie wird es dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet zufolge keinen neuen Lockdown geben. Dieser müsse und werde verhindert werden, sagt Laschet, der auch Kanzlerkandidat der Union ist, kurz vor dem neuen Corona-Gipfel von Bund und Ländern.

Er pocht dazu auf seinen fünf Punkte umfassenden Plan, den er am Montag im CDU-Präsidium vorgelegt hatte. Für diese fünf Punkte werde er sich bei den Beratungen einsetzen. Sie zielen unter anderem auf mehr Corona-Tests und Impfanreize ab. "Wir wollen und werden mehr testen, um einen neuen Lockdown zu verhindern", sagt Laschet. Wer geimpft ist, bleibe aber von der Test-Pflicht ausgenommen.

Tests müssten zudem bald wieder selbst und nicht von den Steuerzahlern bezahlt werden. Dies werde voraussichtlich Anfang Oktober der Fall sein. Von der heutigen Sitzung müsse ein neuer Impf-Appell ausgehen.

08.52 Uhr: MPK-Chef Müller - Kostenlose Corona-Tests noch bis Mitte Oktober

Die Menschen in Deutschland können sich nach Erwartung des Berliner Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) noch bis Mitte Oktober kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. "Ich gehe davon aus: Ab Mitte Oktober wird dieses kostenlose Angebot aufgehoben", sagte Müller als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vor den Beratungen der Runde am Dienstag.

Als sehr wahrscheinlichen Umstellungstermin nannte Müller den 10. oder 11. Oktober. "Dann hat ab jetzt jeder acht Wochen Zeit, sich impfen zu lassen. Wer dieses Angebot leider nicht in Anspruch nimmt, der muss dann für Tests auch bezahlen." Ausgenommen seien Menschen, die nicht geimpft werden können, Schwangere und Kinder.

Bestehen bleibt nach Müllers Erwartung die sogenannte 3G-Regel. Danach erhalten zu Veranstaltungen nur die Menschen Zutritt, die geimpft, genesen oder negativ getestet sind. "In die Richtung geht es, dass wir bei den 3G bleiben. Wer nicht mit einer Impfung nachweisen kann, dass er sicher ist für andere, der muss das dann eben mit einem Test machen."

  • Zum Artikel "Bund-Länder-Gipfel zu Corona: Das will Bayern"

08.08 Uhr: Söder warnt vor "Pandemie der Ungeimpften"

Vor den Bund-Länder-Beratungen in Berlin stellt sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hinter das Vorhaben, künftig Corona-Tests für freiwillig Ungeimpfte kostenpflichtig zu machen. "Wer sich nicht impfen lässt, trägt auch die Verantwortung, und die heißt dann auch, dass die Steuerzahler dafür nicht alle Kosten übernehmen können. Und das muss man dann selbst zahlen", sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.

Kinder beziehungsweise Schülerinnen und Schüler seien von kostenpflichtigen Tests aber nicht betroffen - sie würden ja in der Schule getestet. Oberstes Ziel sei die Verhinderung eines weiteren Lockdowns - und damit verbundene Schulschließungen, so Söder.

Mit Blick auf weniger Einschränkungen für vollständig Geimpfte und Genesene stellte sich der Bayerische Ministerpräsident gegen die Haltung des Nordrhein-Westfälischen Ministerpräsienten Armin Laschet (CDU) und spricht sich dafür aus, freiwillig Ungeimpfte und Geimpfte unterschiedlich zu behandeln: "Wer geimpft ist, stellt keine Gefahr dar, deshalb muss man ihm verfassungsrechtlich zwingend die Grundrechte zurückgeben".

Der Staat müsse aber entscheiden, wie die Grenzwerte künftig berechnet würden, so Söder. Dabei komme es auf drei Faktoren an: Die Zahl der Infektionen, aber auch die Impfquote und - damit zusammenhängend - die Zahl der Hospitalisierungen, also der Krankenhausbelastungen. "Wenn die Hospitalisierung gering bleibt, können Einschränkungen nicht gerechtfertigt werden" sagte Söder.

07.47 Uhr: Sportpolitiker fordern Gleichbehandlung bei Stadion-Besuchen

Sportpolitikerinnen und Sportpolitiker aus Regierung und Opposition haben sich in der Corona-Diskussion für die Gleichbehandlung von geimpften, genesenen und getesteten Stadionbesuchern ausgesprochen. "Eine Unterscheidung zwischen geimpften, genesenen oder negativ getesteten Zuschauern halte ich aus verfassungsrechtlichen Gründen für problematisch", sagte der sportpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eberhard Gienger, der "Augsburger Allgemeinen". Seiner Meinung nach "müssen geimpfte, genesene oder negativ getestete Zuschauer beim Zutritt ins Stadion gleich behandelt werden", forderte der CDU-Politiker und plädierte für bundesweit einheitliche Regeln zum Start der Fußball-Bundesliga.

Ähnlich wie der frühere Turn-Weltmeister Gienger äußerte sich die Sportpolitische Sprecherin und Obfrau der FDP-Bundestagsfraktion im Sportausschuss, Britta Dassler. Da man im Fall von Fußballstadien über den Außenbereich spreche, lasse sich "eine Zugangsreduzierung auf Geimpfte und Genesene (2G) kaum rechtfertigen", sagte Dassler der Zeitung: "Daher sollte grundsätzlich der Zugang für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) möglich sein." Das Hausrecht der Vereine bleibe davon aber natürlich unberührt, meinte die FDP-Abgeordnete.

Vor dem Start der 59. Spielzeit wird in der Bundesliga über die Zugangsrechte von Ungeimpften und steigende Inzidenzen an den Spielorten diskutiert. Anstoß der Debatte ist eine Neuerung beim 1. FC Köln, der ab Ende August nur noch geimpfte oder genesene Zuschauer in sein Stadion lassen möchte. Bund und Länder werden an diesem Dienstag grundsätzlich über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten.

07.03 Uhr: Australien - Corona-Rekordzahlen in New South Wales trotz Lockdown

Der australische Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney bekommt seine bisher schwerste Corona-Welle trotz strenger Regeln nicht in den Griff. Innerhalb von 24 Stunden seien in der Region 356 Neuinfektionen verzeichnet worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Vier ältere Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Alle waren nicht gegen das Virus geimpft.

Große Teile der Region, darunter auch Sydney, befinden sich bereits seit Ende Juni in einem strikten Lockdown. Die Maßnahmen sollen bis mindestens Ende August gelten. Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern war wegen extrem strikter Regeln lange sehr erfolgreich im Kampf gegen die Pandemie. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich nun aber die Fälle. Die Impfkampagne kommt unter anderem wegen Skepsis in der Bevölkerung nur schleppend voran.

06.22 Uhr: Vizekanzler Scholz wirbt für Corona-Impfungen und kostenpflichtige Tests

Vor der heutigen Bund-Länder-Konferenz hat Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) für Corona-Impfungen geworben. Inzwischen seien 52 Millionen Menschen geimpft und "niemand ist ein Alien geworden", sagte der SPD-Kanzlerkandidat der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Viele, die bislang skeptisch gewesen sind, werden sich nun hoffentlich auch impfen lassen, und dann müssen sie sich auch nicht länger testen lassen."

Ginge es nach dem Finanzminister, so wären Corona-Tests bald kostenpflichtig. "Die Tests sollten in absehbarer Zeit nicht mehr aus Steuermitteln bezahlt werden", sagte er. Es sei genug Impfstoff vorhanden, sodass sich jeder Erwachsene impfen lassen könne. Scholz plädierte für einen Zeitpunkt "im Herbst, damit sich die Leute darauf einstellen können".

Anders als etwa Hamburgs SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher sprach sich Scholz gegen einen Ausschluss Ungeimpfter vom öffentlichen Leben aus: "Wir haben die Tests eingerichtet, damit die Leute bei negativem Ergebnis auch ins Restaurant, Kino oder den Fitnessclub gehen dürfen." Dabei sollte es auch bei steigenden Inzidenzen bleiben - "auch, um den Überblick über das Pandemiegeschehen zu behalten", sagte er.

06.12 Uhr: Beschlussentwurf - Bund und Länder planen Ende kostenloser Schnelltests im Oktober

Die bisher kostenlosen Corona-Schnelltests sollen im Oktober für die meisten Bürger abgeschafft werden. Das geht aus dem Entwurf einer Beschlussvorlage für die heutige Bund-Länder-Konferenz hervor.

Begründet wird das Ende der kostenlosen Tests mit dem inzwischen für alle Erwachsenen geltenden Impfangebot. Ein konkretes Datum für das Ende wurde in dem Papier nicht genannt. Bestehen bleiben sollen die kostenlosen Testmöglichkeiten laut der Beschlussvorlage hingegen für Menschen, die nicht geimpft werden können oder für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt. Als Beispiele werden insbesondere Schwangere sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren genannt.

Insgesamt wollen Bund und Länder den Druck auf Ungeimpfte erhöhen. Noch im August soll laut der Beschlussvorlage eine sogenannte 3G-Regel greifen, die den Zutritt zu zahlreichen Orten nur noch für Geimpfte, Genesene oder getestete Menschen erlaubt. Wer weder geimpft noch kürzlich von einer Covid-19-Erkrankung genesen ist, soll zu Krankenhäusern, Pflegeheimen, Veranstaltungen, Gottesdiensten, Fitnessstudios, Hotels sowie zur Innengastronomie und körpernahen Dienstleistungen nur bei Vorlage eines negativen Corona-Tests Zugang bekommen. Ein Antigen-Schnelltest darf dabei nicht älter als 24 Stunden, ein PCR-Test nicht älter als 48 Stunden sein.

Neben der 7-Tage-Inzidenz soll dem Papier zufolge künftig auch die sogenannte Hospitalisierung von Corona-Patienten eine wichtige Rolle bei der Entscheidung über neue Maßnahmen spielen. Gemeint ist damit die Zahl der coronabedingten Krankenhaus-Einlieferungen. So könne angesichts der zunehmenden Impfquote in der Bevölkerung besser abgeschätzt werden, inwiefern steigende Neuinfektionen noch zu einer Gefahr für Betroffene und das Gesundheitssystem werden können, heißt es in dem Entwurf.

  • Zum Artikel "Die bayerischen Positionen zur Ministerpräsidentenkonferenz"

05.54 Uhr: RKI registriert 2.480 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 23,5

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt sie nun bei 23,5 - am Vortag hatte der Wert 23,1 betragen, vor einer Woche lag er bei 17,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.480 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1.766 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 19 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls 19 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.794 429 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.669.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 9. 803.

02.34 Uhr: Berater von US-Seuchenbehörde denken über Booster-Impfung nach

Ein Beratergremium der US-Seuchenbehörde CDC prüft die Notwendigkeit von Auffrischungsimpfungen. Der Ausschuss wolle sich am Freitag treffen, um jüngste Daten zu bewerten, teilt die Behörde mit. Grund sei der Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen in den USA aufgrund der ansteckenderen Delta-Variante. Israel bietet über 60-Jährigen bereits eine dritte Impfung mit dem Mittel von Biontech/Pfizer an.

  • Zum Artikel "Corona-Impfung: Wer bekommt die dritte Dosis und warum?"

Montag, 9. August 2021

21.15 Uhr: Sauerstoffrohr kaputt - neun Tote auf russischer Covid-Station

Nach einer Panne bei der Sauerstoffversorgung sind neun Patienten einer russischen Corona-Station gestorben. Grund des Unglücks sei ein Riss in einem Sauerstoff-Versorgungsschlauch in der Klinik in Wladikawkas, zitierten russische Nachrichtenagenturen den Regierungschef der Republik Nord-Ossetien, Sergej Minjailo. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren alle Todesopfer künstlich beatmet worden.

Den Angaben zufolge befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 71 Menschen auf der Corona-Station in intensivmedizinischer Behandlung. 13 von ihnen wurden demnach künstlich beatmet. Minjailo erklärte, die Lungen der neun gestorbenen Patienten seien bereits vor dem Unglück zu "90 Prozent beschädigt" gewesen. Es sei deshalb verfrüht, ihren Tod allein auf den Riss in dem Sauerstoff-Versorgungsschlauch zurückzuführen.

In den vergangenen Monaten war es mehrfach zu tödlichen Bränden auf Covid-Stationen russischer Krankenhäuser gekommen. Die Feuer nahmen dabei jeweils von Beatmungsgeräten ihren Ausgang.

20.45 Uhr: Andrang bei der "Langen Nacht des Impfens" in Berlin

Bei der ersten "Langen Nacht des Impfens" in einem Berliner Impfzentrum hat es bereits kurz vor Einlass eine lange Schlange gegeben. Zu entspannter Techno-Musik wollten sich am Montagabend viele junge Menschen in der Arena Berlin im Ortsteil Treptow gegen das Coronavirus impfen lassen. Bis Mitternacht sollte dort ohne Anmeldung eine Impfung mit den Impfstoffen von Biontech sowie von Johnson&Johnson möglich sein. Ins Leben gerufen wurde die Aktion vom Senat, der Clubcommission und dem Deutschen Roten Kreuz.

Die Arena in Treptow ist ein ehemaliges Bus-Depot. Vor der Pandemie wurde die Multifunktionshalle nahe der Spree unter anderem für Konzerte genutzt. Im Moment ist sie eines der fünf Berliner Impfzentren.

20.35 Uhr: Krankenhäuser in den USA wieder voller mit Covid-Patienten

In den USA füllen sich die Krankhäuser wieder mit Corona-Patienten. Die Zahl der Einweisungen kletterte laut Reuters-Berechnungen im Wochenvergleich um 40 Prozent - auf den höchsten Stand seit sechs Monaten. Betroffen seien auch zunehmend Kinder. Grund ist die ansteckendere Delta-Variante, die sich vor allem in Louisiana, Florida und Arkansas ausbreitet.

20.00 Uhr: US-Soldaten müssen sich gegen Corona impfen lassen

Für die Soldatinnen und Soldaten der US-Streitkräfte soll spätestens ab 15. September eine Impfpflicht gegen das Coronavirus gelten. Das geht aus einem Schreiben von Verteidigungsminister Lloyd Austin hervor. Falls die Impfungen schon vorher eine reguläre Zulassung der zuständigen US-Behörde FDA bekämen, könnte die Impfpflicht schon früher eingeführt werden, erklärte Austin. In den US-Streitkräften dienen mehr als 1,3 Millionen Soldatinnen und Soldaten, von denen rund 1,05 Millionen bereits vollständig geimpft sind, wie Daten des Pentagons zeigen.

Präsident Joe Biden muss der Anordnung noch zustimmen - das gilt aber als reine Formsache. Biden erklärte in einer Stellungnahme umgehend, dass er Austins Vorgehen voll unterstütze. "Diese Impfungen werden Leben retten. Punkt. Sie sind sicher. Sie sind wirksam", so Biden.

19.20 Uhr: Auf Kreuzfahrten darf in Florida eine Impfung verlangt werden

Der US-Staat Florida darf Kreuzfahrtanbieter vorerst nicht untersagen, von seinen Passagieren eine Corona-Impfung zu verlangen. Das entschied eine Bundesrichterin und erklärte zur Begründung, das Gesetz erscheine verfassungswidrig und werde vor Gericht wahrscheinlich keinen Bestand haben.

Der Gouverneur von Florida, der Republikaner Ron DeSantis, hatte das sogenannte Impfpass-Verbot im Mai mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Das Verbot schütze jedoch nicht die Privatsphäre und verhindere auch keine Diskriminierung von ungeimpften Reisenden, erklärte Richterin Kathleen Williams schriftlich. Gleichzeitig schienen die Grundrechte des Kreuzfahrtanbieters Norwegian Cruise Lines verletzt zu werden.

In einem fast 60-seitigen Urteil legte die Richterin dar, dass Florida es versäumt habe, eine rechtliche Grundlage für das Verbot der Anforderung an Kreuzfahrtpassagiere zu liefern, einen Impfnachweis vorzulegen. Norwegian habe dagegen erläutert, dass die Aussetzung der Impfpflicht an Bord die öffentliche Gesundheit gefährde und möglicherweise zu sogenannten Super-Spreader-Ereignissen führe, wenn die Passagiere von Bord gingen.

18.33 Uhr: Nepal startet nach monatelanger Verzögerung Corona-Zweitimpfungen für Senioren

Mit monatelanger Verzögerung haben in Nepal die Corona-Zweitimpfungen begonnen. Menschen über 65 Jahre, die im März ihre erste Spritze erhalten hätten, könnten sich seit Montag die zweite Impfstoffdosis verabreichen lassen, sagte der Chef des nepalesischen Gesundheitsnotfallzentrums, Samir Kumar Adhikari, der Nachrichtenagentur AFP. Nepal hatte sein Impfprogramm nach einem vom Nachbarland Indien verhängten Exportstopp für Impfstoffe unterbrechen müssen.

18.13 Uhr: Länder-Gesundheitsminister für längere "epidemische Lage"

Die Gesundheitsminister der Länder haben sich dafür ausgesprochen, dass der Bundestag die vorerst bis 11. September bestehende "epidemische Lage von nationaler Tragweite" verlängert. Hintergrund sei, dass eine Fortführung von Infektionsschutzmaßnahmen auch danach absehbar sei, heißt es in einem einstimmigen Beschluss der Ressortchefs von Montag. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Der Bundestag hatte zuletzt am 11. Juni festgestellt, dass die Sonderlage wegen der Corona-Pandemie fortbesteht - ohne eine erneute Bestätigung des Parlaments würde sie nach drei Monaten auslaufen.

Die festgestellte Lage gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Zudem beziehen sich konkrete Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Kontaktbeschränkungen, die die Länder festlegen können, laut Infektionsschutzgesetz auf die Feststellung dieser "epidemischen Lage".

17.13 Uhr: CDU-Politiker: Masken gehören auch in fünf Jahren noch zum Leben

Auch in fünf Jahren werden in Deutschland noch Masken zum Schutz vor Corona getragen - so sieht es zumindest der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel. "Die Maske wird, glaube ich, auch in fünf Jahren unser Leben noch mitgestalten", sagte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag im Deutschlandfunk. Er hoffe dabei aber mehr auf die Vernunft der Einzelnen als auf verbindliche Vorgaben.

Insgesamt sprach sich Rüddel dafür aus, angesichts der recht hohen Impfquote das gesellschaftliche Leben hierzulande mehr zu öffnen und den Mut zu haben, "dass wir im Herbst wieder zu deutlich mehr Normalität kommen". Der Abgeordnete mit dem Wahlkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz sagte: "Wir sind jetzt fast zwei Jahre im Ausnahmezustand und müssen wieder lernen, normal zu werden." Zum Leben gehöre auch ein gewisses Risiko, sagte er mit Blick auf die Corona-Pandemie.

  • Zum Artikel "Urteil: Kinder dürfen ohne Maske auf Indoor-Spielplatz"

16.57 Uhr: Umfrage: Fast ein Viertel der Hotels und Restaurants vor Betriebsaufgabe

Die Lage im Gastgewerbe bleibt angespannt: 23,6 Prozent aller Hotels und Restaurants sehen sich laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) konkret vor einer Betriebsaufgabe. Mit Blick auf die für Dienstag geplante Ministerpräsidentenkonferenz forderte der Verband am Montag deshalb, die "Grundlage für eine dauerhafte Öffnung aller Betriebe" zu schaffen. An der Dehoga-Blitzumfrage beteiligten sich fast 5.500 Betriebe.

"Im 18. Corona-Monat liegen nicht nur vielfältige und wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse vor, sondern stehen mit Impfungen und Testungen auch wirkungsvolle Instrumente zur Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung", erklärte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Wichtig seien insbesondere niedrigschwellige Impfangebote.

  • Zum Artikel "Corona-Hilfen des Bundes – Hürden im Bürokratie-Dschungel"

16.17 Uhr: Biontech plädiert für Auffrischung mit aktuellem Corona-Impfstoff

Das Biopharma-Unternehmen Biontech spricht sich für eine möglich Auffrischungsimpfung mit seinem vorhandenen Vakzin aus. "Wir denken, dass es im Moment am besten ist, mit einer Auffrischungsdosis für den bestehenden Virusstamm fortzufahren, um die Situation in den Griff zu bekommen", sagte Firmenchef Ugur Sahin am Montag. Patienten, die einen dritte Dosis desselben Impfstoffs bekommen hätten, zeigten deutlich höhere Antikörperwerte als nach der zweiten Dosis. Es sei nicht klar, welche Virusvarianten in den kommenden Monaten auftauchen könnten, erklärte Sahin. Von daher sei es nicht sinnvoll, das Vakzin jetzt anzupassen.

  • Zum Artikel "Corona-Impfung: Wer bekommt die dritte Dosis und warum?"

15.35 Uhr: Ministerpräsident Schleswig-Holstein: Inzidenz-Warnschwellen haben ausgedient

Die alten Inzidenz-Warnschwellen von 35, 50 und 100 haben laut Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ausgedient. Diese sagten mit zunehmender Impfquote nichts mehr aus über den Zustand in den Krankenhäusern. Er rechne allerdings nicht damit, dass beim Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Dienstag bereits neue Werte festgelegt würden.

15.05 Uhr: Italienische Gewerkschaften kritisieren Corona-Nachweis für Kantinen

Gewerkschaften in Italien befürchten wegen neuer Corona-Regeln aus ihrer Sicht ungerechte Einschränkungen für Arbeitnehmer. Demnach ist zum Beispiel auch für Kantinen ein Nachweis über eine Impfung gegen Covid-19 oder ein Test auf das Coronavirus nötig. Seit dem 6. August ist das für jeglichen Restaurantbetrieb für Tische in Innenräumen verpflichtend. Die Kantinen in den Unternehmen hätten jedoch Plexiglas und würden regelmäßig desinfiziert, sagte der Chef des Gewerkschaftsbundes Cgil, Maurizio Landini, der Zeitung "La Repubblica" (Montag). "Das sind keine Restaurants, sondern ein Service für diejenigen, die arbeiten", so Landini.

  • Zum Artikel "Italien: Nur noch mit Greenpass in Bars und Restaurants"

14.39 Uhr: CDU will kostenpflichtige Corona-Tests für Ungeimpfte

Die CDU hat sich für kostenpflichtige Corona-Tests ab Oktober ausgesprochen. Die Tests sollten zahlungspflichtig für diejenigen sein, für die auch eine Impfung bereitstehen würde, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach einer Sitzung des Parteipräsidiums am Montag in Berlin. "Also sollen, so ist unsere feste Überzeugung, die kostenlosen Tests in zwei Monaten auslaufen", sagte er. Das solle aber nicht für Menschen gelten, für die eine Impfung nicht generell empfohlen werde.

"Bitte lassen Sie sich impfen", appellierte Ziemiak an die Bevölkerung. Die Impfkampagne in Deutschland hatte sich zuletzt deutlich verlangsamt; laut Bundesgesundheitsministerium sind derzeit 54,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

  • Zum Artikel "Wie geht's weiter? Marathonsitzung zu Corona-Vorgehen erwartet"

13.50 Uhr: Papst Franziskus mit "Grünem Pass" gegen Corona ausgestattet

Papst Franziskus ist nun auch mit einem sogenannten Grünen Pass (Green Pass) ausgestattet. Wie die römische Zeitung "Il Messaggero" (Montag) berichtet, wurde ein Exemplar des in Italien gängigen Anti-Corona-Nachweises für das Kirchenoberhaupt beantragt. In den kommenden Tagen sollen auch alle geimpften Vatikan-Angestellten das Dokument bekommen. Der Papst selbst ist bereits seit Anfang des Jahres vollständig geimpft.

12.40 Uhr: Deutschland gibt erste Impfdosen an fünf Länder ab

Deutschland gibt erste Corona-Impfdosen des Herstellers Astrazeneca an fünf andere Länder mit akutem Bedarf ab. Wie die Bundesregierung am Montag mitteilte, sollen in einer ersten Tranche 213.600 Dosen nach Afghanistan gehen, 271.200 nach Äthiopien, 357.600 in den Sudan, 100.800 nach Tadschikistan und 355 200 nach Usbekistan. Die Impfstoffe sollen über die internationale Hilfsinitiative Covax verteilt werden.

Die Staaten hätten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besonders hohen Bedarf und könnten die Dosen auch unmittelbar in ihren Impfkampagnen einsetzen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin. Deutschland leiste damit einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Pandemiebekämpfung. Dies könne zudem das Entstehen neuer Virusvarianten verhindern, "die das Potenzial haben, auch uns zu bedrohen".

Die Bundesregierung hat zugesagt, bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben. Davon sollen 80 Prozent Covax zur Verfügung gestellt werden und 20 Prozent direkt an andere Länder gehen.

12.00 Uhr: American Jewish Comitee: Anti-Corona-Demonstrationen nicht unterschätzen

Das American Jewish Committee (AJC) warnt davor, die Teilnehmer von Corona-Demonstrationen und die Proteste selbst zu unterschätzen. Der Direktor des AJC Berlin Ramer Institute, Remko Leemhuis, schreibt in einer am Montag vorgestellten und vom AJC in Auftrag gegebenen Studie über Verschwörungsmythen: "Zweifellos waren einige der auf diesen Demonstrationen geäußerten Verschwörungsmythen derart grotesk, dass sie bei der Betrachterin und dem Betrachter eher Schmunzeln als Sorge ausgelöst haben." Allerdings hätten etwa auch die Attentäter von Halle und Hanau solchen Erzählungen, die schon vor der Pandemie im Internet verbreitet wurden, angehangen.

11.43 Uhr: Arbeitsministerium erwägt Homeoffice-Pflicht ab Inzidenz von 50

Bei der Bund-Länder-Runde am Dienstag soll nach Vorstellungen des Bundesarbeitsministeriums auch über eine erneute Homeoffice-Verpflichtung für Betriebe beraten werden. Das Ministerium habe vorgeschlagen, dass ab einer bundesweiten Corona-Inzidenz von mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen Homeoffice wieder verpflichtend angeboten werden müsse, erfuhr Reuters am Montag aus Regierungskreisen. Mobiles Arbeiten sei eine bewährte und besonders effektive Maßnahme zur Reduzierung von Infektionsrisiken. Angesichts der Vorbehalte in der Wirtschaft sei aber fraglich, dass die Bundesregierung und die Ministerpräsidentenkonferenz den Vorschlag übernähmen.

Die Bund-Länder-Runde will über die Corona-Pandemie und einen Milliardenfonds für Fluthilfen nach den Überschwemmungen vor allem im Westen Deutschlands beraten. Das Arbeitsministerium strebt dabei nach Angaben aus Regierungskreisen auch einen Beschluss an, die Corona-Sonderregeln für Kurzarbeit bis zum Jahresende zu verlängern. Für alle Betriebe sollen bis zum 31. Dezember 2021 die herabgesetzten Voraussetzungen für den Zugang zum Kurzarbeitergeld gelten. Zudem sollen die Beiträge zur Sozialversicherung den Arbeitgebern bis Jahresende vollständig erstattet werden. Die Kosten werden im Ministerium je nach Pandemie-Entwicklung auf bis zu zwei Milliarden Euro geschätzt.

  • Zum Artikel "Nach Corona: Homeoffice bei Arbeitgebern immer beliebter"

11.17 Uhr: Corona-Impfungen in Deutschland kommen voran

Die Corona-Impfungen hierzulande kommen weiter leicht voran - vor allem mit Zweitimpfungen. Vollständig geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Montag nun knapp 45,6 Millionen Menschen oder 54,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine erste Dosis bekommen haben 51,9 Millionen Menschen oder 62,4 Prozent aller Einwohner. Minister Jens Spahn dankte allen, "die sich jeden Tag für niedrigschwellige und kreative Aktionen einsetzen" und auch an diesem Wochenende wieder geimpft hätten. "Jede Impfung zählt!", schrieb der CDU-Politiker bei Twitter.

Am Sonntag wurden bundesweit insgesamt 110.000 Impfungen gemacht - darunter waren laut Robert Koch-Institut (RKI) gut 25.000 Erstimpfungen und knapp 85.000 Zweitimpfungen. Im Vergleich der Bundesländer liegt Bremen weiter an der Spitze mit nun 71,6 Prozent mindestens einmal und 64,5 Prozent vollständig geimpften Einwohnern. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 52,8 Prozent mindestens einmal und 48,8 Prozent vollständig geimpften Einwohnern.

  • Zum Artikel "RKI-Analyse: Impfkampagne hat Zehntausende Todesfälle verhindert"

11.09 Uhr: Bundesjustizministerin Lambrecht plädiert für kostenpflichtige Corona-Tests

Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich für ein Ende der kostenlosen Corona-Tests ausgesprochen. Jeder, der sich impfen lassen könne, habe ein Impfangebot, sagte sie im rbb-Inforadio. "Aber wenn ich mich selbst entscheide, dieses Angebot nicht anzunehmen, dann muss ich auch die Konsequenzen tragen und kann nicht erwarten, dass dann die Allgemeinheit diese Tests zahlt", sagte die SPD-Politikerin.

Damit schließt sich Lambrecht der Meinung mehrerer Mitglieder der Bundesregierung an, etwa Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sowie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

10.58 Uhr: Tourismusbranche gegen Lockdowns und für mehr Corona-Hilfe

Die Tourismuswirtschaft fordert die Ministerpräsidentenkonferenz auf, einen neuen Lockdown für die Branche unbedingt zu verhindern. Zudem müsse die Verlängerung der Überbrückungshilfe und der Kurzarbeitsregelungen bis mindestens Jahresende beschlossen werden, erklären mehrere Organisationen wie der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), der Dehoga, der Deutsche Reise-Verband (DRV), der Deutsche Tourismusverband (DTV), der Hotelverband Deutschland (IHA) und der Internationale Bustouristik Verband (RDA). Bund und Länder müssten die Basis für dauerhafte Öffnungen schaffen und der Branche wieder verlässliche Perspektiven geben.

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10.40 Uhr: Divi-Vorstand Kluge fordert Impfanreize

Das Vorstandsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Stefan Kluge, hat angesichts steigender Zahlen Impfanreize gefordert. "Wir sehen das jetzt schon: Weltweit sind die Ungeimpften die größte Gruppe auf den Intensivstationen. Die Impfung ist der goldene Ausweg", sagte Kluge am Montag im Sender NDR Info.

Der Leiter der Intensivmedizin am UKE Hamburg erwartet von den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag neben Impfanreizen auch neue Kriterien zum Abbilden der Infektionslage. Die 7-Tage Inzidenz als Richtwert sollte bestehen bleiben, sagte Kluge auf NDR Info weiter. Aber der Wert müsse hochgesetzt werden. "Wir können nicht mehr bei 50 irgendwelche Maßnahmen ergreifen. Und die Auslastung der Intensivstationen sollte eine Rolle spielen." Es würden zwar auch noch andere Kriterien diskutiert. "Aber ich glaube, wir brauchen einfache Parameter, die für die Bevölkerung transparent und nachvollziehbar sind."

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10.25 Uhr: Hunderte Kliniken auf Philippinen nähern sich Belastungsgrenze

Auf den Philippinen geraten angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Varianten des Coronavirus immer mehr Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen. Die Kapazitäten von fast einem Fünftel aller Kliniken seien nahezu ausgeschöpft, teilt das Gesundheitsministerium mit. Von den insgesamt 1.291 Krankenhäusern hätten 236 mit einer Belegung von mehr als 85 Prozent "kritische Niveaus" erreicht. In den vergangenen Wochen erhöhte sich die Zahl der Infektionen nach offiziellen Angaben täglich um 8.000 bis 10.000 neue Fälle.

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09.59 Uhr: Handel lehnt vor Bund-Länder-Treffen weitere Lockdowns ab

Vor dem Bund-Länder-Treffen am Dienstag hat der Handelsverband HDE neben einem Plan zur Beschleunigung der Impfungen eine langfristig angelegte Präventionsstrategie zur Verhinderung eines neuen Lockdowns gefordert. "Mit den Lehren und Erkenntnissen aus dem bisherigen Pandemiemanagement lässt sich ein erneuter monatelanger Lockdown ohne Perspektive und Planungssicherheit verhindern", sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth vom Branchenverband HDE. Zudem dürfe sich die Politik im Kampf gegen die Corona-Krise nicht nur auf die Inzidenz-Werte fixieren. Mit einer Impfkampagne will der Handel mehr Menschen dazu bringen, sich impfen zu lassen.

09.31 Uhr: Bayerischer Tourismus erholt sich etwas

Die Reiselust nach dem Lockdown war im Juni 2021 größer als noch vor einem Jahr. Die rund 11.300 im Juni in Bayern geöffneten Beherbergungsbetriebe verzeichneten demnach 1,9 Millionen Gästeankünfte, das sind 10,4 Prozent mehr im Vergleich zum Juni 2020, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Zudem wurden im Juni 2021 6,2 Millionen Übernachtungen gezählt - 14,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Für das erste Halbjahr registrierte das Landesamt in Bayern 4,1 Millionen Gästeankünfte und gut 14,7 Millionen Übernachtungen. Die erste Jahreshälfte war jedoch weitgehend von Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie geprägt und es gab nur wenig Reiseverkehr. Zum Vergleich: 2019 gab es bereits im Januar und im Februar mehr Gäste-Ankünfte als 2021 im kompletten ersten Halbjahr.

Das Landesamt bezieht sich bei seiner Erhebung auf Hotels, Pensionen, Gasthöfe oder Tagungszentren mit zehn oder mehr Gästebetten sowie auf Campingplätze mit mehr als zehn Stellplätzen.

09.12 Uhr: Lockdown in Victoria wird aufgehoben - aber nicht in Melbourne

Ein coronabedingter Lockdown im australischen Bundesstaat Victoria wird aufgehoben, jedoch nicht in der Metropole Melbourne. Aus der Millionenstadt seien alle in den jüngsten Tagen nachgewiesenen Fälle gemeldet worden, sagte der lokale Regierungschef Daniel Andrew. So seien am Montag elf Neuinfektionen hinzugekommen. Im Rest des Staates Victoria endeten die Sperrmaßnahmen daher ab Dienstag.

Der Nachbarstaat New South Wales meldete am Montag 283 Neuinfektionen sowie einen Todesfall in Verbindung mit Covid-19 binnen 24 Stunden. Damit sind im jüngsten Corona-Ausbruch, der Mitte Juni in Sydney begann, inzwischen 29 Menschen mit oder an dem Virus gestorben. Seit Ende Juni gilt in Sydney ein strikter Lockdown, der mindestens bis zum 28. August andauern soll.

09.00 Uhr: Schottland streicht fast alle Corona-Regeln

Drei Wochen nach dem Ende fast aller Corona-Regeln in England hat auch der britische Landesteil Schottland die meisten Vorschriften aufgehoben. Seit Montag sind - mit wenigen Ausnahmen - die Abstandsregeln aufgehoben. Für Pubs und Restaurants sowie Veranstaltungen gelten keine Kapazitätsgrenzen mehr. Nachtclubs dürfen öffnen. In Behörden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen allerdings weiterhin Masken getragen werden. Auch in Schulen gilt zunächst noch Maskenpflicht. Allerdings muss bei einem Corona-Fall nicht mehr die gesamte Klasse nach Hause in Isolation.

Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach vom "bisher vielleicht bedeutendsten Datum" in der Pandemie. Zugleich rief sie alle auf, vorsichtig zu bleiben. Die Pandemie sei noch nicht vorbei. Bereits seit Samstag sind auch in Wales so gut wie alle Corona-Maßnahmen bis auf die Maskenpflicht beendet. In England gibt es bereits seit dem 19. Juli keine gesetzlichen Vorgaben mehr zum Maskentragen. Am schärfsten sind die Regeln noch in der Provinz Nordirland. Hier will die Regierung in wenigen Tagen entscheiden, ob gelockert wird.

08.52 Uhr: Alle bayerischen Kreise melden Corona-Neuinfektionen

In allen bayerischen Kreisen hat es in den vergangenen sieben Tage Corona-Neuinfektionen gegeben. Damit weist - anders als in den vergangenen Tagen - kein Landkreis und keine kreisfreie Stadt mehr eine Inzidenz von null auf. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 185 neue Fälle. Die Inzidenz für den Freistaat lag am Montagmorgen demnach bei 15,9 - und damit unter dem Bundesschnitt von 23,1.

Spitzenreiter war weiterhin die Stadt Aschaffenburg mit einem Wert von 56,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am Montag sind die gemeldeten Fallzahlen meist niedriger. Die Zahlen hat das RKI um 3.13 Uhr veröffentlicht, nachträgliche Korrekturen sind möglich.

08.47 Uhr: Deutschlands Exporte im Juni wieder über Vorkrisenniveau

Deutschlands Exporte sind im Juni weiter gewachsen und lagen erstmals wieder über dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Sie kletterten um 1,3 Prozent im Vergleich zum Mai und um 23,6 Prozent im Vergleich zum Juni 2020, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Auch die Importe erreichten wieder Vorkrisenniveau.

Die Ausfuhren erreichten im Juni einen Wert von 118,7 Milliarden Euro. Damit lagen sie kalender- und saisonbereinigt 1,1 Prozent höher als im Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland. Die Importe kletterten von Mai bis Juni um 0,6 Prozent auf 102,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten sie um 27 Prozent zu, wie die Statistiker mitteilten. Damit lagen die Einfuhren sogar 10,0 Prozent höher als im Februar 2020.

08.40 Uhr: Schleswig-Holstein will an 3-G-Strategie in Innenräumen festhalten

Nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) sollten Geimpfte, Genesene und Getestete in der Corona-Pandemie weiterhin gleich behandelt werden. "Dass staatlich verordnet nur noch Geimpfte und Genesene beispielsweise in Innenräume von Restaurants dürfen, halte ich für ausgesprochen schwierig. Das wäre de facto eine Impfpflicht durch die Hintertür", sagte der FDP-Politiker dem "Hamburger Abendblatt": "An der aktuellen 3-G-Strategie aus geimpft, genesen, getestet sollte man festhalten."

Garg glaubt nicht, dass man zurückhaltende und skeptische Menschen von einer Impfung überzeugt, in dem man sie unter Druck setzt. "Man muss sie stattdessen überzeugen von den unglaublichen Vorteilen einer Impfung: Das sind der Schutz der eigenen Gesundheit, der Schutz der Menschen, die einem am allerwichtigsten sind und der Dienst an der Gemeinschaft."

Der Minister machte aber auch deutlich, dass er beispielsweise für kostenpflichtige Tests für Nichtgeimpfte vor einem Restaurantbesuch sei, wenn "jede und jeder die Möglichkeit hatte, ein Impfangebot wahrzunehmen". Ausgenommen seien diejenigen, die sich nicht impfen lassen könnten oder dürften, sagte er der Zeitung.

08.23 Uhr: Große Impfskepsis in Afrika

In Deutschland zögern immer noch viele, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, doch das ist kein Vergleich zur großen Impfskepsis in Afrika. Rund 20 Prozent der Menschen wollen die Spritze verweigern. Das könnte schwerwiegende Folgen für den Rest der Welt haben.

"Die Pharmakonzerne sind für ihre leeren Versprechen bekannt. Selbst Geimpfte können Corona bekommen. Was nützt das also?", sagt eine Frau, die in Goma in der Demokratischen Republik Kongo lebt. So wie sie denken viele der knapp 90 Millionen Kongolesen. "Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist gering", sagt Dr. Jean-Jacques Muyembe-Tamfum, der Generaldirektor des Nationalen Instituts für Biomedizinische Forschung (INRB). Es kursierten zahlreiche Gerüchte über die Impfstoffe: Sie führten zum Tod, sie verursachten genetische Veränderungen, die Risiken seien größer als der Gesundheitsnutzen.

In Afrika, einem Kontinent mit rund 1,3 Milliarden Menschen und rasantem Bevölkerungswachstum, sind viele strikt gegen das Impfen und die Impfquote bleibt niedrig. Bei einer Umfrage der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) in 15 afrikanischen Ländern im Februar sagten durchschnittlich 20 Prozent der Befragten, sie werden die Spritze verweigern. Solange die Nachfrage nach Impfungen nicht steige, werde sich das Virus weiter ausbreiten und zu vielen neuen Varianten mutieren, sagen Experten.

07.51 Uhr: Japans Regierung nach Olympia in der Kritik

Nach Abschluss der Olympischen Spiele in Tokio haben Tausende Teilnehmer die Heimreise angetreten, während sich die Regierung des Gastgeberlandes weiter vor gewaltigen Herausforderungen sieht. Die japanische Tageszeitung "Asahi Shimbun", eine der Sponsoren der Spiele, verwies in einem Leitartikel auf die andauernde kritische Corona-Lage in Japan. Managementfehler der Regierung von Premier Yoshihide Suga und die "erzwungene Abhaltung der Olympischen Spiele markierten ein tiefes Misstrauen und eine Spaltung in der Gesellschaft", schrieb das Blatt.

Dies zu beheben, sei "die größte Herausforderung, der sich die Politik stellen sollte". Während die japanischen Athletinnen und Athleten eine Rekordzahl an Gold-Medaillen eingefahren und für eine feierliche Stimmung angesichts der Pandemie gesorgt hätten, sei Ministerpräsident Suga weit von Gold entfernt, meinte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Sugas politisches Schicksal stehe "auf dem Spiel".

07.43 Uhr: China bestraft 30 Funktionäre für Fehler in Corona-Krisenmanagement

Mehr als 30 Funktionäre in China sind für mutmaßliche Versäumnisse im Umgang mit einem aktuellen Corona-Ausbruch gefeuert oder anderweitig bestraft worden. Entlassen wurden unter anderem ein Vize-Bürgermeister, Leiter von Stadtbezirken und Gesundheitsgremien sowie Personal im Krankenhaus- und Flughafenmanagement und in der Tourismusbranche. Die nationale Gesundheitskommission meldete am Montag 95 neue Corona-Fälle nach lokalen Übertragungen binnen 24 Stunden.

07.30 Uhr: Nebenwirkung bei dritter Impfung offenbar oft wie bei zweiter

Die Nebenwirkungen einer dritten Corona-Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer sind einer Befragung des israelischen Krankenversicherers Clalit zufolge weitgehend vergleichbar mit denen bei der zweiten. Clalit erklärte, man habe von Ende Juli bis Anfang August rund 240.000 Personen ein drittes Mal mit dem Vakzin geimpft. Diese seien später dazu befragt worden. 4.500 der Geimpften hätten an der Befragung teilgenommen. 88 Prozent von ihnen hätten erklärt, sich nach der dritten Impfung "genauso oder besser" wie nach der zweiten gefühlt zu haben. 31 Prozent hätten über Nebenwirkungen berichtet, zumeist über Schmerzen an der Einstichstelle. Ein Prozent habe sich aufgrund von Nebenwirkungen in medizinische Behandlung begeben, 0,4 Prozent hätten Atemprobleme gehabt. Clalit verwies darauf, dass es sich nur um erste und selbst berichtete Einschätzungen handele.

07.24 Uhr: FDP fordert Regierung auf, Ängste vor Impfung zu zerstreuen

FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae hat die Bundesregierung aufgefordert, mit einer "unaufgeregten Aufklärungskampagne" Ängste vor einer Corona-Impfung zu zerstreuen. Dies wäre besser als mit "Drohungen eines unmittelbaren oder mittelbaren Impfzwangs Vorbehalte zu verstärken", sagte Thomae der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor der Konferenz von Bund und Ländern am Dienstag.

Auch die Diskussion über die Kostenpflichtigkeit von Corona-Tests schade der Pandemiebekämpfung mehr als dass sie nütze, sagte Thomae. "Ohne Freiwilligkeit wird diese Krise nicht erfolgreich zu besiegen sein. Deshalb muss für das Testen verstärkt geworben werden. Das gilt ebenfalls für Genesene und Geimpfte, die zwar weitgehend vor Erkrankung geschützt sind, aber nicht vor einer Weitergabe des Virus an andere. Die Kostenlosigkeit der Tests möglichst lange, auch bis in das Jahr 2022 hinein aufrecht zu erhalten, ist gut angelegtes Geld", sagte der FDP-Politiker.

07.01 Uhr: Eurostar will Zugverbindungen ausbauen

Der Eurotunnel-Zugbetreiber Eurostar will dank gelockerter Reisebeschränkungen zwischen Großbritannien und dem europäischen Kontinent bald wieder mehr Züge fahren lassen. In der zweiten Augusthälfte werde man an den Wochenenden wieder einige weitere Züge zwischen London und Paris einsetzen, wie eine Sprecherin des Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

"Wir werden die Nachfrage beobachten und die Verbindungen im August darüber hinaus aufstocken, wenn das benötigt wird." Das Unternehmen hatte sein Angebot in der Corona-Krise wegen strenger Reisebeschränkungen und Lockdown-Maßnahmen drastisch reduziert - von insgesamt 56 Zügen täglich auf zeitweise je nur eine Verbindung zwischen London und Paris sowie zwischen London und Amsterdam via Brüssel. Die Passagierzahlen brachen um 95 Prozent ein.

06.16 Uhr: Entwicklung in Großbritannien macht Virologe Schmidt-Chanasit Hoffnung

Für den Hamburger Virologen Jonas Schmidt-Chanasit macht die Entwicklung in Großbritannien nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen trotz hoher Inzidenz Hoffnung. "Die Entwicklung in Großbritannien zeigt, dass man nicht einfach behaupten kann: 'Wenn wir fast alle Maßnahmen aufheben, läuft alles aus dem Ruder'. Wir sehen jetzt genau das Gegenteil", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Lage dort sei zwar nicht eins zu eins auf andere Länder übertragbar. "Aber das macht doch Hoffnung, dass man durch die Impfungen so etwas erreichen kann, dass man trotz Aufhebung fast aller Maßnahmen auch sinkende Fallzahlen sieht und keine Überlastung des Gesundheitssystem."

Die britische Regierung hatte am 19. Juli im Rahmen eines "Freedom Days" (Freiheitstags) fast alle Corona-Einschränkungen zurückgenommen und stattdessen an die Eigenverantwortung der Bürger appelliert - trotz stark steigender Fallzahlen. Zu dem Zeitpunkt hatten 88 Prozent der Erwachsenen eine erste Impfung erhalten. Knapp 68 Prozent waren bereits zwei Mal geimpft. Die Infektionen waren in den Tagen darauf zurückgegangen und auch zuletzt nur wieder vergleichsweise leicht gestiegen.

06.10 Uhr: Flughafen Nürnberg rechnet auch mittelfristig mit weniger Passagieren

Der Flughafen Nürnberg rechnet in den nächsten zehn Jahren auch bei Abklingen der Corona-Krise nicht mit einer Rückkehr des Fluggastaufkommens von vor der Krise. Insbesondere bei Geschäftsreisenden sei nicht davon auszugehen, dass das Aufkommen von 2018 schnell wieder erreicht werde, sagte Flughafen-Geschäftsführer Michael Hupe der Deutschen Presse-Agentur. Er rechne damit, dass in diesem Segment mittelfristig Abstriche von 20 Prozent und mehr gemacht werden müssten. Videokonferenzen und Sparüberlegungen bei Unternehmen, aber auch ökologische Aspekte bei Privatleuten spielten eine Rolle. "Wie viel Fernreise darf es noch sein", laute einer der Fragen, sagte Hupe.

06.05 Uhr: Teile des Mittelstands befürchten Nachfrageflaute nach Corona

Das in der Corona-Krise veränderte Konsumverhalten wird nach Einschätzung der KfW den Wandel in der mittelständischen Wirtschaft in der Deutschland beschleunigen. Nach einer Umfrage der staatlichen Förderbank befürchten rund 650.000 kleinere und mittlere Firmen (17 Prozent), dass die Nachfrage nach ihren Produkten oder Dienstleistungen dauerhaft unter dem Vorkrisenniveau bleibt. Vor allem Handelsunternehmen (20 Prozent) machen sich Sorgen, aber auch fast jedes fünfte mittelständische Industrieunternehmen (19 Prozent).

Firmen, die besonders stark von den Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie betroffen sind, blicken den Angaben zufolge eher pessimistisch in die Zukunft. Mehr als die Hälfte von ihnen erwartet einen dauerhaften Nachfragerückgang. "Die Corona-Krise könnte als Katalysator für Veränderungen im Mittelstand in die Geschichte eingehen", meint KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. "Für einen Teil des Mittelstands wird das pandemiebedingt geänderte Konsumverhalten zu einem nachhaltigen Nachfragerückgang führen."

06.01 Uhr: Linken-Chefin Hennig-Wellsow gegen Vorteile für Geimpfte

Vor den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag über den Corona-Kurs spricht sich die Linken-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow gegen Privilegien für Geimpfte aus. "Ich möchte nichts von Sonderrechten für Geimpfte hören", sagt Hennig-Wellsow der Zeitung "Augsburger Allgemeinen". Die Gesellschaft müsse solidarisch zusammenstehen und Rücksicht aufeinander nehmen.

05.59 Uhr: Patientenschützer kritisieren Fronten in Impfdebatte

Patientenschützer sehen die Debatte über mögliche Nachteile für Ungeimpfte in der nächsten Corona-Welle mit Sorge. "Die Debatte um Impfungen polarisiert. Mittlerweile geht ein Riss durch die Gesellschaft", sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der "Deutschen Presse-Agentur". Die "Frontstellung" sei mittlerweile am Arbeitsplatz angekommen, selbst Freunde und Familien seien von den Konflikten betroffen. "Deshalb muss Schluss damit sein, eine Impfpflicht oder die Benachteiligung von Ungeimpften öffentlich herbeizureden", forderte Brysch.

"Gegen vergiftende Polemik haben Bund und Länder auf Fakten und Information zu setzen", fügte er hinzu. Bund und Länder beraten am Dienstag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Im Fokus der politischen Debatte steht die Frage, wie mehr Menschen zum Impfen bewegt werden können - und ob es für Nicht-Geimpfte Einschränkungen geben soll.

05.55 Uhr: Tunesien impft mehr als eine halbe Million Menschen an einem Tag

In Tunesien nimmt die Impfkampagne Fahrt auf. Das Gesundheitsministerium meldet 551.00 Impfungen binnen 24 Stunden. Das Land kämpft infolge des Virus mit überfüllten Intensivstationen und Notaufnahmen. Bislang verzeichnet Tunesien mehr als 20.000 Todesfälle und über 610.000 Coronavirus-Infektionen. Das langsame Tempo der Impfungen und der Umgang mit der Pandemie hatten Proteste gegen die Regierung von Premierminister Hichem Mechichi ausgelöst, infolgedessen er vor zwei Wochen von Präsident Kais Saied abgesetzt wurde. Bis Mitte Oktober sollen nach Angaben des Ministeriums nun 50 Prozent der 11,6 Millionen Einwohner geimpft sein.

05.40 Uhr: Chef des Gesundheitsausschusses warnt vor "automatischen Lockdowns"

Bei dem anstehenden Virus-Gipfel will der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Bundestags, Erwin Rüddel (CDU), eine neue Richtung bei der Corona-Politik der Regierung einschlagen. "Es stellt sich die Frage, ob es unsere Gesellschaft nicht auch aushalten kann, diejenigen, die sich bewusst nicht impfen lassen und dann schwer erkranken, entsprechend zu versorgen, statt das gesamte Land und die Wirtschaft mit dem Damoklesschwert des Lockdowns zu ängstigen und zu schädigen", sagt Rüddel der Zeitung "Bild".

Von der Ministerpräsidentenkonferenz müsse das Signal kommen, dass es "keine automatischen Lockdowns mehr geben wird - auch keine nur für Ungeimpfte." Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Inzidenz nicht mehr als Richtschnur für die Corona-Lage hergenommen werde. Die Inzidenz sage angesichts der Impfquote nichts mehr aus über die tatsächliche Belastung des Gesundheitssystems aus.

05.38 Uhr: RKI registriert 1.183 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 23,1

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gestiegen und liegt nun bei 23,1. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1.183 Neuinfektionen sowie zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 17,8 gelegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Wert steigt seit Wochen in Deutschland wieder kontinuierlich an.

05.15 Uhr: Weil und Kretschmann für kostenpflichtige Corona-Tests

Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Baden-Württemberg, Stephan Weil (SPD) und Winfried Kretschmann (Grüne), haben sich dafür ausgesprochen, Corona-Tests künftig in der Regel nicht mehr gratis anzubieten. "Ich halte es ausdrücklich für richtig, dass Ungeimpfte ab dem Herbst ihre Tests selbst bezahlen müssen. Bis dahin hatte jeder die Möglichkeit, sich kostenfrei impfen zu lassen", sagte Weil dem Berliner "Tagesspiegel".

Kretschmann sagte der "Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten": "Auf Dauer wird die öffentliche Hand die Tests nicht finanzieren können. Das ist auch eine Frage von fairer Lastenverteilung, denn es gibt ja ein kostenfreies Impfangebot für alle." Dabei geht es nur um jene, für die es eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission gibt - also nach derzeitigem Stand keine Kinder - und bei denen keine medizinischen Gründe dagegen sprechen. Angesichts steigender Infektionszahlen erhofft sich Kretschmann von der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag eine klare Linie, wie es im Herbst weitergehen soll.

04.50 Uhr: Restaurants und Cafés in Frankreich nur noch mit Gesundheitspass

In Frankreich sind ab diesem Montag Restaurantbesuche und Zugreisen nur noch mit einem Nachweis über Corona-Impfung, Genesung oder einen negativen Test erlaubt. Die verschärften Gesundheitsregeln sollen für Personen über 18 Jahre bis Mitte November gelten. Gegen die umstrittenen Maßnahmen, mit denen Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron gegen die steigenden Corona-Neuinfektionen kämpfen will, haben erst wieder am Wochenende über 200.000 Menschen landesweit demonstriert.

Der Nachweis über eine vollständige Impfung, Genesung oder negativen Test wird nun in Restaurants, Cafés, Zügen, Fernreisebussen, Flugzeugen, auf Messen und in Gesundheitseinrichtungen Pflicht. Der negative Test darf maximal 72 Stunden zurückliegen. Für Gesundheitspersonal tritt ab Montag eine Impfpflicht in Kraft. Der digitale Gesundheitspass wird bereits seit Mitte Juli in Kinos, Museen oder bei Großveranstaltungen verlangt. 

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