Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD)
Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD)
Bild
Es bleibt beim Ausstieg aus fossilen Heizungen - also Heizungen mit Öl oder Gas. Das hat Umweltminister Schneider in der SZ betont.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Rolf Vennenbernd
Schlagwörter
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Rolf Vennenbernd
Audiobeitrag

Es bleibt beim Ausstieg aus fossilen Heizungen - also Heizungen mit Öl oder Gas. Das hat Umweltminister Schneider in der SZ betont.

Audiobeitrag
>

Ende fossiler Heizungen: Umweltminister will daran festhalten

Ende fossiler Heizungen: Umweltminister will daran festhalten

Öl- und Gasheizungen in Deutschland könnten nun doch zum Auslaufmodell werden: Zumindest wenn es nach Bundesumweltminister Schneider geht. Der SPD-Politiker will am Ausstieg fossiler Anlagen festhalten – trotz anderslautendem Koalitionsvertrag.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Im Frühjahr 2023 hat die Ampel-Koalition mit dem Gebäudeenergiegesetz für Furore gesorgt: Im Kern ging es bei der Initiative des damaligen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) darum, fossile Heizungen schrittweise zu verbieten und den Umstieg zu klimafreundlicheren Systemen wie Wärmepumpen zu fördern. Für die Union war das Vorhaben ein rotes Tuch, weswegen man sich im Vertrag für die neue schwarz-rote Koalition darauf verständigte, das sogenannte "Heizungsgesetz" wieder zu streichen.

Für den Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) aber offenbar kein Grund, nicht am Ausstieg aus fossilen Heizungen festzuhalten. Er will das Ziel trotz der Festlegungen im Koalitionsvertrag weiter vorantreiben.

Minister kündigt Unterstützung für Heizungstausch an

"Am Umstieg auf saubere Heizungen ändert sich nichts, auch nicht am Abschied von fossilen Heizungen", sagte Schneider der "Süddeutschen Zeitung" (externer Link, möglicherweise Bezahlschranke). "Aber wir müssen Menschen dabei unterstützen. Und zwar diejenigen am meisten, die es sich am wenigsten leisten können."

Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, sie wollten "das Heizungsgesetz abschaffen". Das klinge zwar resolut, sagte der SPD-Politiker. "Aber das wird in der Sache keine Rolle rückwärts." Es gehe allenfalls um Änderungen im Detail.

Schneider: Auch Abschied vom Verbrennungsmotor wird kommen

Laut Schneider steckt dahinter auch keine politische Ideologie. Er verweist dabei auf die Fahrzeugbranche: Auch der Abschied vom Verbrennungsmotor werde sich nicht mehr aufhalten lassen, so Schneider. Dieser sei längst beschlossen, "und zwar nicht nur von der Politik, sondern vor allem vom Weltmarkt". "Die deutschen Hersteller haben aber die Entwicklung verschlafen." Es sei "absurd", deswegen wieder auf Verbrenner zu setzen, erklärt der Minister. 

Nach EU-Vorgaben dürfen ab 2035 nur noch Pkw neu zugelassen werden, die kein CO2 ausstoßen – das ist das faktische Verbrenner-Aus. Damit bleiben der deutschen Industrie noch zehn Jahre Zeit, aufzuholen. "Und das traue ich ihr zu", sagte Schneider.

Wirtschaft lehnt Verbote bislang ab

"Verbote lähmen die Debatte", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, in der vergangenen Woche erst den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Menschen werden dann nicht durch die tollen Innovationen überzeugt, sondern fühlen sich gezwungen, umzusteigen", warnte sie. 

Mit Informationen der AFP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!