Archivbild, 29.8.2024: Luftangriff auf Flüchtlingslager Nuseirat.
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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 38 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 38 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 16. bis 22. September im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mittwoch, 18. September 2024

23.15 Uhr: Zahl der Toten nach Explosionen am Mittwoch steigt auf 20

Im Libanon sind am Mittwoch erneut elektronische Geräte explodiert. Mindestens 20 Menschen wurden dabei getötet und weitere 450 verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte.

23.30 Uhr: Westliche Diplomaten beraten am Donnerstag über Lage in Nahost

Ranghohe Diplomaten der USA, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs und Italiens treffen sich am Donnerstag in Paris zu Gesprächen über die Lage im Nahen Osten. Nach Diplomatenangaben aus Paris wird US-Außenminister Antony Blinken an dem Treffen in der französischen Hauptstadt teilnehmen, nachdem er zuvor bereits bei einem Besuch in Kairo die Wichtigkeit einer Feuerpause bekräftigt hatte. Das Treffen findet vor dem Hintergrund wachsender Furcht vor einer Ausweitung des Krieges im Nahen Osten statt.

Den Angaben aus Paris zufolge nimmt auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) teil. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es dagegen, für Deutschland werde der Politische Direktor des Auswärtigen Amtes an dem kurzfristig anberaumten Treffen teilnehmen. Der ebenfalls teilnehmende italienische Außenminister Antonio Tajani erklärte, die Gruppe werde über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Lage im Libanon sprechen. Daneben werde der Krieg in der Ukraine Thema sein. Großbritannien bestätigte seine Teilnahme zunächst nicht.

22.02 Uhr: Deutschland exportiert deutlich weniger Waffen nach Israel

Deutschland hat in diesem Jahr deutlich weniger Kriegswaffen nach Israel exportiert als in Vorjahr. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Gruppe BSW im Bundestag hervor. Denn laut Regierungskreisen hat der Bund die Bearbeitung von Exportlizenzen für Waffen nach Israel ausgesetzt, weil es rechtlichen und politischen Drucks gegeben habe. Einen Exportstopp gibt es laut der Bundesregierung jedoch nicht und auch kein Exportverbot, so Regierungssprecher Steffen Hebestreit.

Allerdings hat Deutschland im Vorjahr 2023 Waffen in zehn Mal so hohem Wert (326,5 Millionen Euro) exportiert wie 2022. Das geht aus Daten des Wirtschaftsministeriums hervor, das die Exportlizenzen genehmigt. Bis zum 21. August wurden Waffenexporte im Wert von 14,5 Millionen Euro genehmigt, wovon die Kriegswaffen 32.449 Euro ausmachen. Das get aus der Anfrage des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) weiter hervor.

Laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck werde bei den Waffenlieferungen genau auf den Zweck der Waffen geschaut. Abwehrsysteme würden schnell genehmigt, deutlich zurückhaltender sei man dagegen bei Waffen, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen könnten, wo "zumindest der Verdacht im Raum steht, dass humanitäres Völkerrecht missachtet wird".

20.42 Uhr: Inzwischen 14 Tote und 450 Verletzte im Libanon

Nach den Explosionen von elektronischen Kommunikationsgeräten meldet das libanesische Gesundheitsministerium inzwischen 14 Todesopfer und 450 Verletzte.

20.37 Uhr: Israel droht der Hisbollah mit neuen Schlägen

Das israelische Militär hat offenbar weitere Pläne für den Kampf gegen die Hisbollah im Libanon in der Schublade. Generalstabschef Herzi Halevi sagte am Mittwoch: "Wir haben viele Fähigkeiten, die wir noch nicht aktiviert haben. Jedes Mal, wenn wir in einer bestimmten Phase arbeiten, sind die nächsten beiden Phasen bereit, stark voranzuschreiten. In jeder Phase muss der Preis für die Hisbollah hoch sein."

20.11 Uhr: Blinken - Eskalationen gefährden Verhandlungen über Waffenruhe in Gaza

US-Außenminister Antony Blinken hat sich am Mittwoch frustriert über "überraschende Eskalationen" im Nahen Osten geäußert. Immer, wenn die USA und andere Vermittler Fortschritte in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ausmachten, drohe ein Ereignis, die Gespräche zu stoppen, sagte Blinken auf eine Frage zu den Explosionen im Libanon am Vortag.

18.58 Uhr: Israel verkündet "neue Phase" des Krieges

Israels Verteidigungsminister Joav Galant kündigt eine "neue Phase" des Krieges im Nahen Osten an. Israel sehe die Front nun im Norden. In einer Rede auf einem Luftwaffenstützpunkt sagte er: "Wir treten in eine neue Phase des Krieges ein, die uns Mut, Entschlossenheit und Ausdauer abverlangt.". Somit sollen Kräfte und Ressourcen in den Norden verlagert werden, so Galant weiter.

Die Hisbollah und der Iran machen Israel für den mutmaßlich koordinierten Angriff auf Hunderte Funkempfänger verantwortlich. Israel hat sich nicht offiziell dazu geäußert.

18.21 Uhr: Guterres befürchtet "dramatische Eskalation"

Laut UN-Generalsekretär Antonio Guterres könnten die Explosionen von elektronischen Geräten ein Präventivschlag sein, auf den ein größerer Angriff der israelischen Armee folgen könne. Das könne eine "dramatische Eskalation" im Nahen Osten bedeuten, so Guterres.

17.58 Uhr: Mindestens 9 Tote und 300 Verletzte im Libanon

Die Zahl der Toten bei den heutigen Explosionen von Walkie-Talkies und anderen elektronischen Geräten im Libanon ist auf neun gestiegen. So die Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums. Es habe mehr als 300 Verletzte gegeben.

17.45 Uhr: UN-Vollversammlung fordert Rückzug Israels aus besetzten Gebieten

Die UN-Vollversammlung verlangt, dass Israel sein Militär aus den besetzten Palästinensergebieten innerhalb eines Jahres abzieht. Dafür gab es eine große Mehrheit 124 Stimmen, 43 Staaten enthielten sich - unter ihnen Deutschland - und dagegen stimmten Israel, die Vereinigten Staaten und zwölf weiteren Staaten. Die Resolution ist völkerrechtlich nicht bindend. Einige Staaten gaben keine Stimme ab.

Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hatte im Juli in einem Rechtsgutachten festgestellt, dass die Besatzung der palästinensischen Gebiete illegal sei und so schnell wie möglich beendet werden müsse.

17.09 Uhr: Offenbar 100 Verletzte bei neuen Explosionen im Libanon

Die Explosionen elektronischer Geräte im Libanon haben einen Menschen getötet und mindestens 100 Menschen verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilt. Die Explosionen wurden aus mehreren Landesteilen gemeldet.

Der ranghohe Hisbollah-Funktionär Hashim Safieddine reagierte unterdessen auf die explodierten Pager vom Dienstag: "Diese Aggression hat ihre eigene Strafe und Vergeltung, und die Strafe wird kommen."

16.59 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro - Pager-Explosionen "schockierend"

Das UN-Menschenrechtsbüro hat die Explosionen von Hunderten Pagern am Dienstag scharf verurteilt. Gleichzeitig tausende unbekannte Menschen anzugreifen verstoße gegen die internationalen Menschenrechtsnormen. Schließlich habe man nicht wissen können, wer die Geräte gerade nutze und wer sonst in der Umgebung sei. Das sei "schockierend". Auch ein Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht komme in Betracht.

Die Sprecherin Ravina Shamdasani sagte in Genf: "Die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung sind inakzeptabel. Die Angst und der Terror, die dadurch ausgelöst werden, sind weitreichend." Die Vorfälle müssten transparent untersucht und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. 

16.51 Uhr: Hamas - Fünf Tote bei israelischem Angriff in Gaza-Stadt

Ein israelischer Angriff auf eine Schule in der Stadt Gaza hat laut palästinensischen Angaben fünf Todesopfer gefordert. Die Ibn Al-Hajtam-Schule sei in eine Notunterkunft umfunktioniert worden, so die örtliche Zivilschutzbehörde.

Israels Armee bestätigte den Angriff, die ehemalige Schule sei aber von der Hamas genutzt worden, um "terroristische Aktivitäten" gegen Israel zu planen und auszuführen. Die israelische Luftwaffe habe einen "präzisen Angriff auf Hamas-Terroristen" in dem Haus geflogen, wobei man "zahlreiche Maßnahmen" ergriffen habe, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Eine Opferzahl nannte die israelische Armee nicht.

16.35 Uhr: Neue Explosionen im Libanon - diesmal auch Walkie-Talkies betroffen

In einer Hisbollah-Hochburg am südlichen Stadtrand von Beirut sowie im Süden und Osten des Landes sind am Mittwoch weitere Kommunikationsgeräte von Hisbollah-Mitgliedern explodiert. In einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt sei "eine Anzahl von Walkie-Talkies explodiert", verlautete aus Hisbollah-Kreisen.

Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur meldete Explosionen von Pagern und anderen Kommunikationsgeräten im Osten und Süden des Libanon, AFP-Reporter berichteten von Explosionen in Sidon im Süden und in Baalbeck im Osten des Landes.

16.27 Uhr: Peseschkian - Pager-Explosionen "Schande" des Westens

Die koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon hat Irans Präsident als "Schande" des Westens bezeichnet. Es sei ein "Beweis für den Niedergang", dass "Werkzeuge, die ursprünglich zur Förderung des Wohlstands und des Komforts der Menschheit geschaffen wurden, als Mittel des Terrors und der Zerstörung eingesetzt werden", sagte Massud Peseschkian laut dem Präsidialamt nach einer Kabinettssitzung. 

Insbesondere den USA als Partner Israels machte Irans Präsident schwere Vorwürfe. Das Ereignis habe gezeigt, "dass die westlichen Länder und die Amerikaner zwar öffentlich behaupten, sie strebten einen Waffenstillstand an, in Wirklichkeit aber die Verbrechen (...) des zionistischen Regimes voll und ganz unterstützen". Die USA hatten zuvor ausdrücklich betont, nichts mit den Vorfällen zu tun zu haben. "Ich kann ihnen sagen, dass die USA nicht daran beteiligt waren und dass die USA nicht im Voraus von diesem Vorfall wussten“, so der Sprecher des US-Außenministeriums Matthew Miller.

16.15 Uhr: Libanon bereitet sich auf "ausgedehnte israelische Angriffe" vor

Die Regierung in Beirut macht für die zahlreichen Pager-Explosionen gestern im Libanon Israel verantwortlich und bereitet ihr Land auf weitere Angriffe vor. Der Leiter des Notfallausschusses der Regierung, Nasser Yassin, sagte laut der libanesischen Nachrichtenagentur NNA: "Wir haben mögliche Szenarien für den Fall ausgedehnter israelischer Angriffe vorgestellt."

Rund 100 Schulen, die als Notunterkünfte dienen könnten, würden derzeit mit dem Nötigsten ausgestattet, um etwaigen Binnenflüchtlingen Unterschlupf zu bieten. Nahrungsmittelreserven reichten nach Regierungsangaben im Libanon derzeit für mehr als drei Monate. Zudem sei man unter anderem mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen in Kontakt, um 50.000 Nahrungsmittelpakete für vertriebene Familien bereitzustellen.

14.19 Uhr: Blinken - "Fortschritte" bei Waffenruhe-Verhandlungen

Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es US-Außenminister Antony Blinken zufolge in den letzten anderthalb Monaten Fortschritte gegeben. Man sei sich bei 15 von 18 Punkten einig, sagte er am Rand eines Treffens mit Ägyptens Präsident und anderen Vertretern der Regierung in Kairo.

Einige Fragen müssten aber noch geklärt werden, das hänge vom politischen Willen ab. Wichtig sei, dass alle Beteiligten eine Eskalation des Konflikts vermieden. Es ist Blinkens zehnte Nahost-Reise seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober vergangenen Jahres. Grundlage der aktuellen Gespräche ist ein Ende Mai von US-Präsident Joe Biden vorgestellter, mehrstufiger Plan.

13.04 Uhr: Al-Sisi spricht von "verstärkten Anstrengungen" für Waffenruhe

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat im Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken verstärkte Anstrengungen für eine Waffenruhe und ein Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln zugesichert. In einer Erklärung von Al-Sisis Büro nach dem Treffen mit Blinken hieß es, der Staatschef habe sich mit Blinken "über Möglichkeiten ausgetauscht, die gemeinsamen Anstrengungen Ägyptens, der USA und Katars zu intensivieren, um Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Feuerpause und einen Austausch von Geiseln gegen Häftlinge zu erreichen". Blinken und al-Sisi trafen sich für rund eineinhalb Stunden.

Der ägyptische Staatschef forderte laut seinem Büro ein "entschlossenes Eingreifen, um Hindernisse für die Einfuhr riesiger Mengen an Hilfsgütern" in den Gazastreifen zu beseitigen und "israelische Übergriffe im Westjordanland" zu beenden. Die USA, Ägypten und Katar vermitteln seit Monaten indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas.

12.57 Uhr: Jordanien - Israel riskiert Flächenbrand im Nahen Osten

Der jordanische Außenminister Ayman Safadi wirft Israel vor, eine Ausweitung des Krieges zu einem regionalen Flächenbrand zu riskieren. Israel treibe den Nahen Osten mit einer gefährlichen Eskalation an mehreren Fronten an den Rand eines Regionalkriegs, sagt Safadi in der jordanischen Hauptstadt Amman nach einem Treffen der islamisch-arabischen Ministerkontaktgruppe, die sich für eine Waffenruhe im Gazastreifen einsetzt. Frieden sei ohne eine Zwei-Staaten-Lösung nicht möglich, betonte Safadi.

12.48 Uhr: EU-Außenbeauftragter Borrell verurteilt Pager-Explosionen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Explosion hunderter Pager im Libanon verurteilt. Er sprach von "Angriffen, die die Sicherheit und Stabilität des Libanon gefährden und die Gefahr einer Eskalation in der Region erhöhen". Er halte diese Situation für "äußerst besorgniserregend".

Borrell betonte, er habe sich mit dem libanesischen Außenminister Abdallah Bou Habib über die Lage ausgetauscht. Auch wenn die Angriffe offenbar gezielt erfolgt seien, hätten sie "schwere, wahllose Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung zur Folge", hieß es in der Erklärung weiter. Es seien auch Kinder unter den Opfern. Zu den möglichen Urhebern äußerte sich der Spanier nicht.

Die ersten Teile von Borrells Stellungnahme waren in der Ich-Form formuliert. Das bedeutet, dass der Außenbeauftragte nicht im Namen der EU-Länder spricht, die im Nahost-Konflikt sehr widersprüchliche Haltungen haben. Im einzigen abgestimmten Satz der Erklärung heißt es "Die Europäische Union appelliert an alle Beteiligten, einen allumfassenden Krieg zu verhindern, der schwerwiegende Folgen für die gesamte Region und darüber hinaus haben würde".

12.43 Uhr: Zahl der Toten durch Pager-Explosionen steigt auf 12

Die Zahl der Todesopfer bei der offenbar koordinierten Explosion Tausender tragbarer Funkempfänger im Libanon ist nach Angaben der Regierung des Libanon auf zwölf gestiegen. Unter den Toten seien auch zwei Kinder, teilte Gesundheitsminister Firass Abiad mit.

12.22 Uhr: Israel - Drohnen abgefangen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben zwei verdächtige, aus dem Libanon und Irak kommende Drohnen abgefangen. Eine davon sei über dem Mittelmeer nahe der Küste im Norden von Israel gestoppt worden. Die andere Drohne sei von Kampfjets der israelischen Luftwaffe abgefangen worden. Verletzte oder Schäden wurden nicht gemeldet.

12.11 Uhr: Israels Armee erhöht Alarmbereitschaft

Israels Armee hat nach den Pager-Explosionen im Libanon die Alarmbereitschaft von Luftabwehr, Luftwaffe und Militärgeheimdienst erhöht. Das berichtete der israelische Armeesender. Eine Elite-Division solle außerdem vom Gazastreifen an die Grenze zum Libanon verlegt werden. In der Nacht seien im Militärhauptquartier in Tel Aviv Beratungen zur Lagebewertung geführt worden. Israel achte nun auf jede mögliche Aktion der Hisbollah, so der Sender. Die Heimatfront, die für die Notfallbereitschaft der Zivilbevölkerung zuständig ist, habe aber bisher ihre Anweisungen nicht verändert.

10.36 Uhr: Pager-Explosion: Iran wirft Israel "Massenmord" vor

Nach der Massenexplosion von Pagern im Libanon mit mindestens neun Toten hat der Iran Israel "Massenmord" vorgeworfen. Außenministeriumssprecher Nasser Kanani habe den "terroristischen Akt", der auf libanesische Bürger gezielt habe, scharf als "ein Beispiel für Massenmord" verurteilt, erklärte das iranische Außenministerium am Mittwoch. 

09.58 Uhr: Taiwanische Firma: Hisbollah-Pager von ungarischem Partnerunternehmen hergestellt

Die mit Sprengstoff präparierten Pager der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon wurden nach Angaben des taiwanischen Unternehmens Gold Apollo von seinem ungarischen Partner hergestellt. Gold Apollo habe eine "langfristige Partnerschaft" mit der in Budapest ansässigen BAC Consulting KFT aufgebaut, um seine Marke zu verwenden, erklärte Gold Apollo am Mittwoch. Das in den Medienberichten erwähnte Modell werde "von BAC hergestellt und verkauft".

Der Chef von Gold Apollo, Hsu Ching Kuang, sagte zudem vor Journalisten in Taipeh, die Pager seien "zu 100 Prozent" nicht in Taiwan hergestellt worden. Das taiwanische Wirtschaftsministerium erklärte seinerseits, dass die in Taiwan hergestellten Pager von Gold Apollo nur eine "Empfangsfunktion" hätten. Die Kapazität der eingebauten Batterie entspreche "ungefähr der einer gewöhnlichen AA-Batterie, die nicht explodieren und Tod oder Verletzungen verursachen kann". Eine Stellungnahme von BAC war zunächst nicht zu erhalten.

09.24 Uhr: Iran schickt Rettungsteams in den Libanon

Nach mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon hat der Iran erste Hilfsteams in das Mittelmeerland entsandt. Neben Ärzten und Krankenschwestern sei auch der Leiter der Roten Halbmond-Gesellschaft aufgebrochen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Auch Irans Botschafter im Libanon, Modschtaba Amani, wurde Medienberichten zufolge bei der Explosion eines Pagers verletzt. Dieser habe einem Leibwächter gehört, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Die Hisbollah ist der wichtigste nichtstaatliche Verbündete der Islamischen Republik Iran.

08.58 Uhr: Rede von Hisbollah-Chef Nasrallah für Donnerstag angekündigt

Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah wird nach Angaben der libanesischen Miliz am Donnerstag eine Rede halten. Am Dienstag waren bei der Explosion zahlreicher tragbarer Funkempfänger im Libanon, die von der Hisbollah zur Kommunikation genutzt werden, neun Menschen getötet und rund 3.000 verletzt worden. In libanesischen Sicherheitskreisen heißt es, der israelische Geheimdienst Mossad habe in den sogenannten Pagern Sprengsätze platziert gehabt. Die Hisbollah hat Vergeltung gegen Israel angekündigt. Israel äußerte sich bislang nicht zu den Explosionen.

08.37 Uhr: Israelische Armee meldet Tod von vier Soldaten im südlichen Gazastreifen

Die israelische Armee hat den Tod von vier ihrer Soldaten bei Kämpfen im Gazastreifen bekanntgegeben. Die Soldaten seien am Dienstag im Süden des Palästinensergebiets bei Kämpfen getötet worden, erklärte die Armee am Mittwoch. Unter den Getöteten ist demnach auch eine Sanitäterin.

07.58 Uhr: UN-Sprecher: Zugang zu nördlichem Gazastreifen "extrem eingeschränkt"

Eine Bewertungsmission der Vereinten Nationen hat am Dienstag zum ersten Mal seit vier Wochen den nördlichen Gazastreifen erreicht. Das berichtete UN-Sprecher Stephane Dujarric. Das Team habe mehr als fünf Stunden an einem israelischen Checkpoint warten müssen, ehe ihm gestattet worden sei, sich auf den Weg in die Stadt Gaza zu machen. Der Zugang für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sei weiter "extrem eingeschränkt".

07.16 Uhr: Taiwanischer Hersteller bestreitet Verbindung zu Funkgeräten

Nach der zeitgleichen Explosion Hunderter Funkempfänger im Libanon hat die in Taiwan ansässige Marke jener sogenannten Pager eine Verbindung zu dem Vorfall von sich gewiesen. Wie der Vorstand von Gold Apollo, Hsu Ching-Kuang, in Neu-Taipeh sagte, trugen die Geräte lediglich das Logo der Firma und wurden nicht seinem Unternehmen in Taiwan gefertigt. Auf telefonische Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte Gold Apollo, dass eine in Ungarn ansässige Firma die Funkgeräte entworfen und gefertigt habe.

06.46 Uhr: US-Außenminister Blinken zu Gesprächen in Kairo eingetroffen

US-Außenminister Antony Blinken ist zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen in Ägypten eingetroffen. Sein Flugzeug landete am Mittwochmorgen in der Hauptstadt Kairo, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtet. Es wird erwartet, dass Blinken sich mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi treffen wird. Zudem ist eine Pressekonferenz mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty geplant. Es ist Blinkens zehnte Nahost-Reise seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober. Nach Israel wird er diesmal nicht reisen.

06.20 Uhr: US-Militär: Abschuss von zwei Reaper-Drohnen durch Huthi

Die USA haben den Abschuss zweier Drohnen des Typs MQ-9 Reaper durch die jemenitische Huthi-Miliz binnen weniger als einer Woche bestätigt. Die erste Drohne sei am 10. September vom Himmel geholt worden, die zweite am Montag, teilte das US-Militär am Mittwoch mit. Die Drohnen, die jeweils etwa 30 Millionen Dollar kosten, können in einer Höhe von mehr als 15 Kilometern fliegen und bis zu 24 Stunden in der Luft bleiben. Sowohl das US-Militär als auch die CIA setzen die Fluggeräte seit Jahren über dem Jemen ein.

05.13 Uhr: Hisbollah schwört Vergeltung nach Explosionen im Libanon

Im Libanon explodieren zeitgleich Hunderte Funkempfänger. Angeblich wurden sie von israelischen Agenten auf dem Lieferweg abgefangen und mit Sprengstoff versehen. Die Hisbollah droht deshalb jetzt mit Vergeltung. Israels Armee und Geheimdienste bekannten sich zwar nicht zu den Explosionen, wurden von der Hisbollah und ihrem wichtigsten Unterstützer Iran aber umgehend als Drahtzieher beschuldigt. Israels Armee deutete an, sich auf eine Vergeltung vorzubereiten. Generalstabschef Herzi Halevi habe am Abend eine Lagebesprechung abgehalten, die sich auf die "Bereitschaft in allen Bereichen, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive" konzentriert habe, hieß es.

05.02 Uhr: UN: Explosionen im Libanon "äußerst besorgniserregend"

Nach mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon haben die Vereinten Nationen vor einer Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah gewarnt. "Diese Entwicklungen sind äußerst besorgniserregend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass dies in einem äußerst instabilen Kontext geschieht", sagte Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Die UN beobachteten die Situation. "Wir können die Risiken einer Eskalation im Libanon und in der Region nicht genug betonen", fügte Dujarric hinzu. 

02.23 Uhr: Bericht - Israel hat Sprengstoff in Hisbollah-Pagern platziert

Laut einem Bericht ist Israel verantwortlich für die massenhaften Explosionen von Pagern im Libanon. Israel habe demnach eine Lieferung der Geräte an die pro-iranische Hisbollah abgefangen und diese mit Sprengstoff präpariert. Die libanesische Miliz habe die Pager in Taiwan bestellt, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf mehrere US-Vertreter und Informanten aus anderen Ländern. Dem israelischen Geheimdienst sei es gelungen, die Lieferung abzufangen und in den Pagern einige Gramm Sprengstoff zu platzieren. 

Bei den Explosionen der Hisbollah-Pager waren am Dienstag nach Angaben der libanesischen Regierung neun Menschen getötet worden, unter ihnen ein Mädchen. Fast 2800 weitere Menschen wurden demnach verletzt.

01.27 Uhr: WHO-Hilfskonvoi im Gazastreifen von israelischen Panzern beschossen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der israelischen Armee den Beschuss eines Hilfskonvois im Gazastreifen vorgeworfen. Der von der WHO angeführte Konvoi sei am Samstag auf dem Rückweg von einer Mission im nördlichen Gazastreifen gewesen und habe die Freigabe zum Passieren eines Kontrollpunkts erhalten, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag im Onlinedienst X. Zwei Panzer hätten dann aber Schüsse in Richtung des Konvois abgegeben. "Das ist inakzeptabel", erklärte Tedros. "Glücklicherweise wurde niemand verletzt."

Dienstag, 17. September 2024

22.52 Uhr: Politiker im Libanon wirft Israel "Kriegsverbrechen" vor

Ein einflussreicher und mit der Hisbollah verbündeter Politiker im Libanon hat den mutmaßlich koordinierten Angriff über Hunderte tragbare Funkempfänger als "Massaker und Kriegsverbrechen Israels" bezeichnet. Die internationale Gemeinschaft könne sich nach diesem Angriff durch die "israelische Terrormaschine" nicht mehr mit Erklärungen zufriedengeben, in denen solche Handlungen verurteilt und angeprangert würden, sagte der Parlamentsvorsitzende Nabih Berri. Israel gefährde die Sicherheit der Region und führe sie zu "großem Unheil".

22.00 Uhr: Experte - Womöglich Sprengladung in explodierten Pagern eingebaut

Nachdem Hunderte Funkempfänger von Hisbollah-Kämpfern im Libanon und Syrien nahezu zeitgleich explodiert sind, stellen sich auch viele Experten die Frage, wie ein solcher mutmaßlich koordinierter Angriff technisch zu bewerkstelligen ist. Lithium-Ionen-Batterien, wie sie in den Pagern verwendet wurden, könnten beim Überhitzen auch Feuer fangen. "Aber ich habe noch nie gesehen, dass eine so explodiert ist", sagte der Waffenexperte Alex Plitsas vom Think Tank Atlantic Council, der Videos davon gesehen hatte. "Es sieht aus wie eine kleine Sprengladung." Das würde nahelegen, dass Israel über eine Lieferung von Pagern an die Hisbollah informiert gewesen sei und sie manipuliert habe, sagte Plitsas. In jedem Fall wäre es dann eine von langer Hand geplante Aktion gewesen.

Ein Hisbollah-Funktionär sagte der Nachrichtenagentur AP, die Gruppe habe kürzlich Pager eines Herstellers erhalten, den sie zuvor nicht genutzt habe. Welcher Hersteller das war, sagte er nicht. Die Hisbollah verwendet solche Empfänger statt Handys, um nicht geortet werden zu können.

Jehoschua Kalisky vom Institut für Studien zur nationalen Sicherheit in Tel Aviv sagte, möglicherweise sei auch ein elektronisches Signal aus der Ferne an die Pager gesandt werden, wodurch diese in Brand gerieten und explodierten.

21.38 Uhr: Lufthansa setzt Verbindungen nach Tel Aviv und Teheran aus

Die Deutsche Lufthansa setzt mit sofortiger Wirkung alle Verbindungen von und nach Tel Aviv sowie von und nach Teheran aus. Grund sei die kurzfristige Veränderung der Sicherheitslage, teilt die Fluggesellschaft mit. Die Aussetzung der Flüge gelte bis einschließlich 19. September. Der israelische und der iranische Luftraum würden für diesen Zeitraum ebenfalls von allen Lufthansa Group Airlines umflogen. Die Lufthansa beobachte die Situation weiterhin genauestens und werde die Lage in den kommenden Tagen weiter bewerten. Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder erhielten alternativ den vollständigen Ticketpreis zurück.

21.05 Uhr: Hamas nennt Pager-Explosionen im Hisbollah-Umfeld "zionistische Aggression"

Die radikalislamische Hamas hat die Pager-Explosionen im Umfeld der libanesischen Hisbollah-Miliz als "zionistische terroristische Aggression" bezeichnet. "Wir verurteilen die zionistische terroristische Aggression auf libanesische Bürger durch detonierende Kommunikationsgeräte in mehreren Gebieten des Libanon aufs Schärfste", teilte die Hamas am Dienstag in einer Erklärung mit. Bei den Angriffen sei kein Unterschied zwischen "Widerstandskämpfern" und Zivilisten gemacht worden. Bei den Explosionen sind laut libanesischen Behörden neun Menschen getötet und fast 2.800 verletzt worden.

20.45 Uhr: Iran bezeichnet Explosionen im Libanon als Terrorakt

Irans Außenminister Abbas Araghchi verurteilt die mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon als "Terrorakt". In einem Gespräch mit seinem libanesischen Kollegen Abdullah Bou Habib sprach Irans Topdiplomat sein Beileid aus und bot Unterstützung an, wie das Außenministerium in Teheran in einer Mitteilung erklärte. Araghchi machte Israel für die Explosionen verantwortlich.

In einem separaten Telefongespräch erkundigte sich Irans Außenminister zudem bei der Ehefrau des verletzten Botschafters über dessen Gesundheitszustand. Dieser war bei einer der Explosionen in dem Mittelmeerland ebenfalls verletzt worden, befindet sich aber nach Angaben iranischer Medien nicht in einem kritischen Zustand.

20.35 Uhr: Palästinenser werben für UN-Resolution zu Rückzug Israels

Die Palästinenser haben an die UN-Vollversammlung der Vereinten Nationen appelliert, für eine Resolution zum Rückzug Israels aus besetzten Gebieten zu stimmen. Hintergrund ist eine Resolution der Palästinenser, mit der diese in der UN-Vollversammlung den Druck auf Israel zum Rückzug aus besetzten Gebieten erhöhen will. Eine Reihe von Staaten hatte die am Dienstag begonnene Sitzung des größten UN-Gremiums beantragt. Die Beschlussvorlage soll die Umsetzung eines Rechtsgutachtens des obersten UN-Gerichts zum Nahost-Konflikt durchsetzen, eine Abstimmung wird am Mittwoch erwartet.

20.25 Uhr: USA nicht vorab über Pager-Explosionen im Libanon informiert

Die USA waren über die bevorstehende Massenexplosion von Pagern im Libanon, die sich gegen die Schiiten-Miliz Hisbollah richtete, nach Angaben aus Washington vorab nicht informiert und auch nicht daran beteiligt. "Ich kann Ihnen sagen, dass die USA nicht daran beteiligt waren und dass die USA nicht im Voraus von diesem Vorfall wussten", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag in Washington. "Im Moment sammeln wir Informationen."

Zugleich mahnte die US-Regierung den Iran, nichts zu tun, was die derzeit angespannte Lage verschärft. "Wir möchten den Iran dringend bitten, diesen Vorfall nicht auszunutzen, um weitere Instabilität zu schaffen", sagte Miller. Der Iran unterstützt die Hisbollah im Libanon, die nach dem Beginn des Gaza-Krieges ihre Angriffe auf Israel intensiviert hatte.

20.00 Uhr: Nach Explosionen - Libanon wirft Israel Cyber-Attacke vor

Der Libanon hat Israel vorgeworfen, eine "Cyber-Attacke" verübt zu haben. Nach der beinahe zeitgleichen Explosion Hunderter Funkempfänger, sogenannter Pager, im Libanon und Syrien bereite man eine Beschwerde an den UN-Sicherheitsrat vor, teilte das Außenministerium in Beirut am Montag mit. "Diese gefährliche und vorsätzliche israelische Eskalation geht einher mit israelischen Drohungen, den Krieg gegen den Libanon in großem Umfang auszuweiten, und mit der Unnachgiebigkeit der israelischen Positionen, die zu noch mehr Blutvergießen, Zerstörung und Verwüstung aufrufen."

Mindestens neun Menschen waren bei der Explosion der Pager getötet und 2750 weitere verletzt worden. Unter den Verletzten war auch der iranische Botschafter in Beirut. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi verurteilte in einem Telefonat mit seinem libanesischen Amtskollegen Abdallah Bu Habib den mutmaßlichen israelischen Angriff, wie die Nachrichtenagentur Irna berichtete. Araghchi habe Solidarität mit dem Libanon bekundet und angeboten, Verletzte im Iran behandeln zu lassen.

18.50 Uhr: UN sieht Risiko einer Eskalation im Libanon

Die Vereinten Nationen (UN) zeigen sich über die Entwicklungen im Libanon extrem besorgt. Man bedauere die zivilen Opfer, sagt UN-Sprecher Stephane Dujarric. Es bestehe das Risiko einer Eskalation im Libanon. Die Lage sei extrem volatil.

18.35 Uhr: Insider - Hisbollah-Chef Nasrallah bei Explosionen nicht verletzt

Der Chef der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz Hassan Nasrallah wurde einem Insider zufolge bei der Serie von Pager-Explosionen im Libanon nicht verletzt. Das erfärt die Nachrichtenagentur Reuters aus ranghohen Hisbollah-Kreisen.

18.31 Uhr: Explodierte Funkempfänger - Hisbollah kündigt Vergeltung an

Die Hisbollah im Libanon hat Israel für die mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger verantwortlich gemacht und Vergeltung angekündigt. Der "israelische Feind" sei voll verantwortlich für die "kriminelle Aggression", Israel werde eine "gerechte Vergeltung" für diese "sündige Aggression" erhalten, hieß es weiter.

Israels Armee kommentierte die Vorfälle zunächst nicht. Unmittelbar vor den Explosionen hatten israelische Medien über "dramatische Konsultationen" der politischen Führung berichtet. 

18.21 Uhr: UN-Expertin - Gefangennahme und Festhalten der Geiseln im Gazastreifen ist Folter

Die Gefangennahme und das andauernde Festhalten der Geiseln im Gazastreifen sind von einer von der UNO eingesetzten Expertin als "Folter" eingestuft worden. "Geiselnahme und Geiselhaft verstoßen gegen internationale Gesetze und sind Formen von Folter und unmenschlicher Behandlung", erklärte die UN-Sonderberichterstatterin für Folter, Alice Jill Edwards, am Dienstag. Die Sonderberichterstatterin, die vom UN-Menschenrechtsrat eingesetzt wurde, aber nicht in dessen Namen spricht, hatte in der vergangenen Woche eigenen Angaben zufolge ehemalige Geiseln sowie Angehörige getroffen. Sie verlangte die sofortige Freilassung aller Geiseln. "Menschen dürfen nie als Verhandlungsmasse oder Druckmittel für politische Zwecke eingesetzt werden", betonte Edwards. 

Dies gelte auch für die Angehörigen der Opfer, sagte die Expertin. "Das Leid, das die Familien angesichts der Ungewissheit über das Schicksal ihrer immer noch im Gazastreifen gefangenen Angehörigen erleiden, gilt vor internationalen Gerichten ebenfalls als verbotene Folter und grausame Behandlung", fuhr Edwards fort.

18.00 Uhr: Hisbollah beschuldigt Israel

Die Hisbollah-Miliz im Libanon wirft Israel vor, hinter den explodierenden Pagern zu stecken, durch die mindestens acht Menschen getötet und über 2.700 verletzt wurden. Israel werde dafür seine "gerechte Strafe" bekommen, kündigt die radikal-islamische Gruppierung an.

Eine Quelle aus dem Hisbollah-Umfeld sagte, die Vorfälle seien die Folge eines Eindringens Israels in das Kommunikationssystem der Miliz. In einem Bericht der libanesischen Nachrichtenagentur ANI war von einem "beispiellosen feindlichen Sicherheitsvorfall" die Rede, bei dem in mehreren Regionen tragbare Pager explodiert seien. Israel äußerte sich zunächst nicht zu den Explosionen.

17.47 Uhr: Regierung meldet acht Tote und 2.750 Verletzte nach Explosionen im Libanon 

Der Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz spitzt sich weiter zu: Bei mutmaßlich koordinierten Explosionen vieler tragbarer Funkempfänger sind im Libanon rund 2.750 Menschen verletzt und 8 Menschen getötet worden. Der Zustand von rund 200 Verletzten sei kritisch, erklärte der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Beirut. 

Verletzt wurden nach Angaben der Hisbollah-Miliz auch Mitglieder der Organisation. Unter den Verletzten sollen auch Mitglieder der Elitetruppe Radwan gewesen sein. Zudem sollen hochrangige Hisbollah-Vertreter verletzt worden sein, wie eine der Miliz nahestehende Quelle bestätigte. Die Gründe für die zeitgleichen Explosionen würden untersucht, erklärte die Organisation. 

16.03 Uhr: Insider - Über 1.000 Verletzte im Libanon durch explodierende Pager

Im Libanon werden nach Angaben aus Sicherheitskreisen über 1.000 Menschen durch explodierende Pager verletzt. Die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtet, auch ihr Botschafter sei durch die Explosion des Gerätes zum Empfang kurzer Botschaften verletzt worden. Drei Mitarbeiter aus Sicherheitskreisen sagen Reuters, bei den Pagern habe es sich um neueste Modelle gehandelt, die die Hisbollah in den vergangenen Monaten eingeführt habe.

15.35 Uhr: Hisbollah - Dutzende Mitglieder durch zeitgleich explodierende Pager verletzt

Dutzende Mitglieder der Hisbollah-Miliz sind schwer verletzt worden, als ihre Pager zeitgleich explodierten. Das verlautet aus deren Umfeld. Ein Journalist der Nachrichtenagentur Reuters beobachtete zehn Hisbollah-Mitglieder mit Wunden in Beiruts südlichem Vorort Dahijeh. Eine Hisbollah-nahe Quelle macht laut der Agence France-Presse (AFP) Israel für die Vorfälle verantwortlich. Es habe das Kommunikationssystem der Miliz beeinflusst. Pager sind früher verbreitete kleine Geräte, auf denen per Funk kurze Botschaften empfangen werden können.

13.41 Uhr: Mehrere Tote im Libanon nach israelischem Angriff

Israels Militär hat nach eigenen Angaben im Südlibanon drei Mitglieder der proiranischen Hisbollah getötet. Bei dem Angriff auf den Ort Blida nahe der israelischen Grenze wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums auch zwei Menschen verletzt. Die Hisbollah äußerte sich zu der Angelegenheit zunächst nicht. Sie reklamierte aber mehrere Angriffe auf Ziele im Norden Israels für sich. Das israelische Militär gab darüber hinaus an, weitere Gebiete im Libanon mit Artillerie angegriffen zu haben.

13.27 Uhr: Hamas - vier Tote durch israelischen Angriff im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind heute nach palästinensischen Angaben mindestens vier Menschen getötet worden, darunter ein Kind. Mehrere Häuser seien bei den Angriffen am frühen Morgen getroffen worden, berichten Einsatzkräfte des Zivilschutzes der militant-islamistischen Hamas. Israel betont, dass seine Angriffe nur auf extremistische Kämpfer abzielten und nicht auf Zivilisten und beschuldigt die Hamas und andere bewaffnete Gruppen, Zivilisten zu gefährden, weil sie in dicht besiedelten Gebieten im Einsatz seien.

13.15 Uhr: Israel - Terroristen-Kommandeur in humanitärer Zone getötet

Israels Armee hat eigenen Angaben nach bei einem Angriff innerhalb einer humanitären Zone in Chan Junis im Gazastreifen einen wichtigen Kommandeur einer palästinensischen Terrororganisation getötet. Demnach handelt es sich um Ahmed Aisch Salame al-Haschasch vom "Palästinensischen Islamischen Dschihad" (PIJ). Er habe den Abschuss von Raketen auf Israel verantwortet, und zwar aus einem Gebiet, das als humanitäre Zone ausgewiesen ist. "Die Terrororganisationen im Gazastreifen missbrauchen weiterhin systematisch die zivile und humanitäre Infrastruktur, um terroristische Aktivitäten und Angriffe auf israelische Zivilisten auszuführen", so Israels Armee. Der tödliche Angriff erfolgte demnach bereits gestern.

10.42 Uhr: Hisbollah-Kreise - Bereit für "jegliches Szenario" Israels

Als Reaktion auf Beschlüsse des israelischen Sicherheitskabinetts sieht sich die Hisbollah informierten Kreisen zufolge auf "jegliches Szenario" vorbereitet. Quellen aus der proiranischen Schiitenorganisation sagten der Deutschen Presse-Agentur, dass ihre Kämpfer seit dem 8. Oktober bereitstünden. Israels Sicherheitskabinett hatte zuvor die Rückkehr der geflüchteten israelischen Bürger in ihre Wohnorte im Norden des Landes zu einem neuen Kriegsziel gemacht. Der einzige Weg dahin sei "ein militärischer Einsatz", wie Israels Verteidigungsminister Joav Galant nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein sagte.

08.00 Uhr: Deutsche Medien fordern ungehinderten Zugang zum Gazastreifen

Medienhäuser aus Deutschland fordern von den Regierungen in Israel und Ägypten in einem offenen Brief Zugang für ihre Berichterstatter zum Gazastreifen. In dem gemeinsamen Appell heißt es: "Fast ein Jahr Krieg, und noch immer verhindern Ihre Regierungen, dass wir uns unbegleitet und unabhängig ein Bild über die Situation in Gaza machen können. Der fast absolute Ausschluss internationaler Medien bei einer Krise dieser enormen weltweiten Tragweite ist in der jüngeren Geschichte beispiellos." Der offene Brief ist von Chefredakteuren und Intendanten von öffentlich-rechtlichen wie privaten überregionalen Medienhäusern und der größten deutschen Nachrichtenagentur dpa unterzeichnet.

06.15 Uhr: USA - Kritik an israelischen Angriffen

Die amerikanische Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, ist besorgt über israelische Angriffe im Gazastreifen. Sie kritisierte das Militär für Attacken auf Schulgebäude, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Zivilisten in dem Küstengebiet. Vor dem UN-Sicherheitsrat verwies sie auf den Tod der türkisch-amerikanischen Aktivistin Aysenur Eygi, die bei einem Protest im Westjordanland von einer israelischen Kugel getroffen wurde. Man werde weiterhin Zugang zu den israelischen Ermittlungen verlangen und Rechenschaft einfordern.

05.29 Uhr: UN-Generalsekretär - Nichts rechtfertigt "kollektive Bestrafung" im Gazastreifen

UN-Generalsekretär António Guterres hat eine "kollektive Bestrafung" der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen angeprangert. "Selbstverständlich verurteilen wir alle Angriffe der Hamas-Terroristen sowie die Geiselnahmen", sagte Guterres in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP in New York. Aber "die Wahrheit ist, dass es keine Rechtfertigung für die kollektive Bestrafung der palästinensischen Bevölkerung gibt - und das ist es, was wir im Gazastreifen auf dramatische Weise sehen." Das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung sei "unvorstellbar", sagte Guterres.

03.53 Uhr: Israel setzt Rückkehr Geflohener aus dem Norden auf die Agenda

Israels Sicherheitskabinett hat im Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz die Rückkehr geflüchteter Bürger in den Norden des Landes zum weiteren Ziel des Gaza-Krieges erklärt. Israel werde "auf das Erreichen dieses Ziels" hinarbeiten, teilte das Büro des Ministerpräsidenten in der Nacht nach einer Kabinettssitzung laut Medien mit. Seit Beginn der fast täglichen Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah sind Zehntausende Menschen in beiden Ländern aus dem Grenzgebiet geflohen. Die Gebiete im Norden Israels waren nach Angriffen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon geräumt worden. Zehntausende Israelis mussten ihre Häuser verlassen, die durch Raketenbeschuss zum Teil schwer beschädigt wurden. Sie konnten bislang nicht in ihre Heimat zurückkehren.

03.32 Uhr: Brennender Tanker im Roten Meer abgeschleppt

Knapp einen Monat nach dem Angriff jemenitischer Huthi-Rebellen ist der im Roten Meer in Brand geratene griechische Öltanker "Sounion" erfolgreich abgeschleppt worden. Die EU-Marinemission Aspides teilte auf der Plattform X mit, der Tanker sei unter Schutz der Mission in ein sicheres Gebiet gebracht worden, ohne dass Öl ausgelaufen sei. Es werde alles dafür getan, eine - von Experten und Diplomaten befürchtete - Umweltkatastrophe in der Region zu verhindern. Das Schiff, das etwa 65 Kilometer von der Küste Eritreas entfernt lag, hat etwa 150.000 Tonnen Öl geladen.

03.00 Uhr: Blinken reist zu Gesprächen über Waffenruhe nach Ägypten

US-Außenminister Antony Blinken wird am Mittwoch und Donnerstag zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen in Ägypten sein. Geplant sind Treffen mit ägyptischen Regierungsvertretern, um über die laufenden Bemühungen um ein Abkommen zu sprechen, "das die Freilassung aller Geiseln sicherstellt, das Leiden des palästinensischen Volkes lindert und dazu beiträgt, eine breitere regionale Sicherheit zu schaffen", teilte Ministeriumssprecher Matthew Miller am Montag mit.

01.00 Uhr: USA warnen Netanjahu vor weiterer Eskalation

Der US-Gesandte Amos Hochstein hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und weitere israelische Behördenvertreter vor einer weiteren Eskalation des Konflikts mit der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gewarnt. Ansonsten werde dies nicht dabei helfen, das Ziel zu erreichen, dass zur Evakuierung gezwungene Israelis in ihre Häuser im Norden des Landes zurückkehren könnten, sagte Hochstein nach Angaben eines US-Regierungsvertreters, der anonym bleiben wollte. Zudem habe Hochstein Netanjahu am Montag deutlich gemacht, dass Israel einen umfassenden und langwierigen regionalen Konflikt riskiere, wenn es im Libanon einen groß angelegten Krieg vorantreibe.

Montag, 16. September 2024

20.45 Uhr: Propalästinensischer Protest gegen Vortrag von Volker Beck

Ein Auftritt des früheren Grünen-Politikers Volker Beck bei einer Veranstaltung zum Thema Antisemitismus in Berlin ist von einem größeren Polizeieinsatz wegen einer aggressiven propalästinensischen Demonstration begleitet worden. Polizisten und Absperrgitter hielten die mehr als 100 Demonstranten am Montagnachmittag von der Veranstaltung in der Uni-Bibliothek der TU Berlin fern. 

19.52 Uhr: Israels Minister - Militäreinsatz im Libanon einziger Weg

Ein möglicher größerer Krieg zwischen Israel und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah rückt nach Aussagen der Regierung in Jerusalem näher. Verteidigungsminister Joav Galant sagte nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Vermittler Amos Hochstein, der einzige Weg, die Rückkehr geflüchteter israelischer Bürger im Norden in ihre Wohnorte zu gewährleisten, sei "ein militärischer Einsatz". Die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung rücke dagegen immer weiter in die Ferne, weil die Hisbollah ihr Schicksal mit der islamistischen Terrororganisation Hamas verbunden habe und sich weigere, den Konflikt zu beenden, sagte Galant. 

19.49 Uhr: Hamas-Chef Sinwar - Sind bereit für "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel

Die Hamas ist nach den Worten ihres Chefs Jahja Sinwar bereit für einen "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel. "Wir haben uns darauf vorbereitet, einen langen Abnutzungskrieg zu führen, der den politischen Willen des Feindes brechen wird", sagte der Chef des Politbüros der Hamas in einer an die Huthi-Miliz im Jemen gerichteten Botschaft. 

17.39 Uhr: Peseschkian - Israel will Iran in regionalen Krieg verwickeln

Irans Präsident Massud Peseschkian wirft Israel vor, sein Land in einen regionalen Krieg ziehen zu wollen. Zur Begründung nannte er die Tötung des Auslandschefs der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in der iranischen Hauptstadt Teheran vor mehr als sechs Wochen. "Israel versucht, uns durch die Ermordung Hanijas in einen regionalen Krieg zu verwickeln. Wir behalten uns das Recht auf Verteidigung (...) vor", sagte Irans Präsident bei seiner ersten Pressekonferenz nach Amtsübernahme.

15.59 Uhr: Israelische Siedler sollen Schule gestürmt haben

Nach palästinensischen Angaben haben Israelische Siedler im Westjordanland eine Schule gestürmt. Die Angreifer hätten Lehrkräfte geschlagen und den Direktor gefesselt, wie ein palästinensischer Anwalt berichtet, der die Schule zum Zeitpunkt der Tat besuchte. Nach Angaben des israelischen Militärs hatten Palästinenser einen Israeli in der Nähe angegriffen und ihm eine Kopfverletzung zugefügt, bevor sie in die Schule flohen. Eine Gruppe von Israelis sei den Angreifern daraufhin gefolgt, und es sei zu einer Konfrontation gekommen. Bei dem Zwischenfall wurden laut dem Palästinensischen Roten Halbmond sieben Palästinenser verletzt.

15.25 Uhr: Ein Toter und Verletzte bei Angriff in Hula

Bei einem israelischen Angriff in Hula im Süden des Libanon ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden wurden außerdem zwei Personen verletzt. Das israelische Militär gab an, terroristische Infrastruktur in der Gegend um Hula angegriffen zu haben. Außerdem sei eine Reihe von Projektilen aus dem Libanon abgefangen worden. Die Hisbollah-Miliz feuerte nach eigenen Angaben Raketen auf verschiedene Ziele im Norden Israels.

11.51 Uhr: Palästinenser-Zivilschutz: Mindestens 18 Tote bei israelischen Luftangriffen

Bei Einsätzen der israelischen Armee gegen Stellungen der mit den Huthis verbündeten radikalislamischen Hamas im Gazastreifen wurden in der Nacht zum Montag nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes mindestens 18 Menschen getötet.

Zehn Menschen seien in der Flüchtlingssiedlung Nusseirat getötet worden, sagte ein Arzt im Al-Awda-Krankenhaus der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit Angaben des Zivilschutzes. 15 weitere Menschen seien verletzt worden. Laut dem palästinensischen Zivilschutz wurden zudem sechs weitere Menschen im Süden der Stadt Gaza getötet. Darüberhinaus seien zwei Menschen bei einem Angriff in Rafah gestorben. In allen Fällen seien Wohnhäuser getroffen worden.

11.14 Uhr: Palästinenser – über 11.000 tote Minderjährige auf Namensliste

Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde hat eine Liste mit den Namen von Palästinensern veröffentlicht, die seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr getötet worden seien. Die Liste ist 649 Seiten lang, es werden 34.344 Namen genannt, die Zählung geht bis zum 31. August. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Auf den ersten 14 Seiten lautet die Altersangabe bei 710 Menschen "0" - also Babys unter einem Jahr. Insgesamt 11.355 Getötete sind laut der Namensliste Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die ältesten Todesopfer waren laut der Liste zwei Männer im Alter von 100 und 101 Jahren. Die Angaben decken sich mit den Schätzungen von Hilfsorganisationen, wonach ein Drittel der Opfer des Gazakrieges Kinder sind.

Insgesamt sind nach Angaben der Behörde seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober mehr als 41.200 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee hatte vor einem Monat mitgeteilt, im Gaza-Krieg seien "mehr als 17.000 Terroristen" getötet worden. Auch diese Zahl lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

09.28 Uhr: Galant – Zeit für Vereinbarung mit Hisbollah läuft ab

Das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz schließt sich nach Worten des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant. Galant sagte seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin nach Angaben seines Büros mit Blick auf einen möglichen größeren Krieg: "Die Richtung ist klar."

Der US-Vermittler Amos Hochstein, der sich seit Monaten um eine Deeskalation bemüht, wollte in Israel erneut Gespräche führen. Nach Medienberichten trifft er neben Galant auch den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Der Dauerbeschuss an der Nordgrenze könne nicht weitergehen, sagte Netanjahu nach Angaben der "Jerusalem Post".

08.52 Uhr: Drei Kinder bei israelischem Luftangriff getötet

Israelische Luftangriffe haben im Gazastreifen in der Nacht zum Montag nach palästinensischen Angaben mindestens 16 Menschen das Leben gekostet. Bei einem Angriff im Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Küstengebiets wurde ein Haus zerstört. Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben, darunter zwei Kinder.

Das Awda-Krankenhaus, in das die Leichen gebracht wurden, bestätigte die Zahl der Toten. Weitere 13 Menschen seien verletzt worden. Den Krankenhausunterlagen zufolge waren unter den Toten eine Mutter, ihr Kind und ihre fünf Geschwister. Bei einem weiteren Angriff auf ein Haus in der Stadt Gaza wurden sechs Menschen getötet, darunter zwei Kinder, wie die Zivilverteidigung, die der Hamas-Regierung untersteht, mitteilte.

07.56 Uhr: Huthi-Rakete führt zu Luftalarm in Israel

Eine Rakete der jemenitischen Huthi-Miliz ist am Sonntag in offenem Gebiet in Israel gelandet. Der Einschlag löste Luftalarm am internationalen Flughafen Ben Gurion aus. Israel deutete an, dass eine militärische Reaktion folgen könnte. Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor, aber israelische Medien sendeten Bilder von Menschen, die an dem Flughafen in Schutzräume eilten. Kurz danach teilte der Airport mit, der Betrieb sei bereits wieder aufgenommen.

00.30 Uhr: Messerangriff auf Polizisten in Jerusalem - Täter erschossen

Nach einem Messerangriff auf einen Beamten der israelischen Grenzschutzpolizei in Jerusalem hat die Polizei den Täter erschossen. Der Mann habe am Sonntag in der Jerusalemer Altstadt auf den Beamten eingestochen, teilte die Polizei mit. Der Polizist sei dabei leicht verletzt worden. Seine Kollegen hätten das Feuer auf den Angreifer eröffnet und ihn "neutralisiert". Zur Identität des Mannes machte die Polizei keine Angaben. 

00.05 Uhr: Drei israelische Geiseln vermutlich bei Luftangriff getötet

Die israelischen Streitkräfte haben eingeräumt, dass drei im vergangenen Dezember im Gazastreifen tot aufgefundene Geiseln "mit hoher Wahrscheinlichkeit" bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen sind. Das teilte das Militär nach Abschluss einer internen Untersuchung mit.

Demnach wurden die drei vermutlich bereits im November getötet. Gemeinsam mit ihnen sei bei dem Luftangriff auch der ranghohe Hamas-Extremist Ahmed Ghandur ums Leben gekommen. Den Erkenntnissen zufolge wurden die Geiseln zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Tunnelkomplex gefangengehalten, in dem sich auch Ghandur befand. Die Armee habe zum Zeitpunkt des Angriffs keine Hinweise auf die Anwesenheit der Geiseln dort gehabt. Ihr hätten im Gegenteil Informationen vorgelegen, denen zufolge die drei sich andernorts befanden. Die sterblichen Überreste der drei Geiseln, Nik Beizer, Ron Sherman und Elia Toledano, waren im Dezember nach Israel überführt worden.

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