Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell
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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 42 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 42 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 14. bis 20. Oktober im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Donnerstag, 17. Oktober 2024

23.45 Uhr: WHO will Cholera-Ausbruch im Libanon verhindern

Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist nach dem ersten gemeldeten Cholera-Fall in der aktuellen Krise im Libanon alarmiert. Sie arbeite mit Hochdruck daran, einen größeren Cholera-Ausbruch zu verhindern, berichtete sie in Genf. Die libanesischen Gesundheitsbehörden hatten diese Woche einen ersten Fall bestätigt. 

23.19 Uhr: WHO - Israel verwehrt Nothilfespezialisten Zugang zu Gaza

Israel hat medizinischen Spezialkräften, die zur Unterstützung von Kliniken in den Gazastreifen wollten, nach UN-Angaben die Einreise verweigert. Insgesamt seien seit August acht Organisationen und gut 50 spezialisierte Einsatzkräfte betroffen gewesen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Anfrage. 

22.48 Uhr: Scholz - Sinwar für schlimmste Verbrechen verantwortlich

Nach der Tötung von Jihia al-Sinwar hat Bundeskanzler Olaf Scholz darauf hingewiesen, dass der Extremist schlimmste Verbrechen begangen hat. Für den "furchtbaren, brutalen, menschenverachtenden Angriff der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger, die getötet, vergewaltigt und auf schlimmste Weise menschlich erniedrigt worden sind", sei Sinwar der Verantwortliche, sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel.

Über die Frage, ob die Befreiung der israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas nun leichter oder schwieriger werde, wollte Scholz keine Spekulationen anstellen.

22.42 Uhr: Medienbericht - Blinken reist zu Gesprächen nach Nahost

US-Außenminister Antony Blinken wird einem Medienbericht zufolge in den kommenden Tagen in den Nahen Osten reisen. Wie das Nachrichtenportal Axios meldet, soll dabei über Möglichkeiten gesprochen werden, eine Feuerpause und eine Freilassung der Geiseln voranzutreiben. Eine Stellungnahme von Blinken liegt zunächst nicht vor.

22.41 Uhr: Netanjahu und Biden wollen Freilassung von Geiseln vorantreiben

Nach der Tötung von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar wollen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und US-Präsident Joe Biden gemeinsam an der Freilassung der Geiseln im Gazastreifen arbeiten. Biden habe Netanjahu angerufen und ihm zur Tötung von Sinwar gratuliert, erklärte Netanjahus Büro am Donnerstag. Beide Politiker seien sich einig, dass es eine Möglichkeit gebe, "die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen voranzutreiben". Dabei würden sie zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen.

22.37 Uhr: Britischer Premier - Werden Sinwars Tod nicht betrauern

Der britische Premierminister Keir Starmer hat nach dem Tod von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar an die Opfer des Massakers vom 7. Oktober erinnert. 

Als Anführer der terroristischen Gruppe Hamas sei Sinwar der Kopf hinter dem tödlichsten Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Holocaust gewesen, als 1.200 Menschen in Israel niedergemetzelt wurden, sagte der Labour-Politiker einer Mitteilung zufolge. "Großbritannien wird seinen Tod nicht betrauern." Stattdessen seien seine Gedanken bei den Familien der Opfer.

22.29 Uhr: Hunderte demonstrieren für Freilassung der Hamas-Geiseln in Tel Aviv

Sowohl Israelis als auch Palästinenser haben sich nach dem von Israel vermeldeten Tod von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar für ein Ende des Gaza-Krieges ausgesprochen. Hunderte von Menschen demonstrierten am Donnerstagabend in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln der Hamas. Einige trugen Schilder mit der Aufschrift "Sinwars Ende, beendet den Krieg".

22.20 Uhr: Israels Armeechef bestätigt eher zufällige Tötung Sinwars

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat Medienberichte bestätigt, wonach Hamas-Chef Jihia al-Sinwar eher zufällig im Gazastreifen getötet wurde. Die Streitkräfte hätten im Gaza-Krieg mehrere Spezialeinsätze auf Grundlage ausgezeichneter Geheimdienstinformationen vorgenommen, sagte Halevi am Donnerstag an jenem Ort in Rafah, wo Sinwar nach israelischen Angaben getötet wurde. "Hier hatten wir das nicht."

Nach Angaben aus israelischen Militärkreisen lieferten sich Soldaten auf einer Patrouille ein Gefecht mit Extremisten, die ihnen dort begegnet worden war. Als einer von ihnen – wie sich später herausstellte Sinwar – in ein Gebäude rannte, feuerte ein Panzer auf das Haus, das daraufhin in sich zusammenstürzte. Das Militär habe zwar in der Gegend nach Hamas-Kommandeuren gesucht. Sinwar sei aber nicht das Ziel des Einsatzes gewesen, sagte die Gewährsperson.

20.33 Uhr: Medien - Tötung Sinwars eher zufällig

Der Hamas-Chef Jihia al-Sinwar wurde nach Medienberichten bei einem eher zufälligen Zusammenstoß mit israelischen Soldaten getötet. Die Streitkräfte seien am Mittwoch bei einem Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen unterwegs gewesen, berichteten verschiedene israelische Medien. 

Es sei zu einer Konfrontation mit Sinwar und zwei weiteren bewaffneten Palästinensern gekommen. Erst nach seiner Tötung sei den Soldaten die Ähnlichkeit mit dem Hamas-Chef aufgefallen. Die getöteten Männer hätten große Mengen an Bargeld und gefälschte Pässe bei sich gehabt. Sinwar habe eine Weste mit Handgranaten getragen. 

20.29 Uhr: Harris - Tötung Sinwars Chance für Ende des Krieges

Auch US-Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris haben den von Israel vermeldeten Tod von Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar begrüßt. Biden sagte am Donnerstag, es sei ein guter Tag für Israel. Harris erklärte, durch den Tod von Sinwar entstehe die Möglichkeit, endlich den Krieg im Gazastreifen zu beenden.

20.06 Uhr: Galant lobt Israels Militär für Tötung Sinwars

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat seine Streitkräfte für die von der Regierung vermeldete Tötung von Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar gelobt. Sein Tod sende eine klare Botschaft an die Bewohner des Gazastreifens, teilte Galant am Donnerstag mit. "Der Mann, der eine Katastrophe und Tod über den Gazastreifen gebracht hat; der Mann, der euch als Folge seiner mörderischen Taten hat leiden lassen – das Ende dieses Mannes ist gekommen".

19.56 Uhr: Netanjahu - Rechnung mit Sinwar beglichen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den von seiner Regierung vermeldeten Tod von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar begrüßt. Israel habe seine Rechnung mit Sinwar beglichen, sagte Netanjahu am Donnerstag. Sein Tod sei ein bedeutender Moment im Konflikt mit der militant-islamischen Palästinenserorganisation. Jeder, der jetzt seine Waffen aufgebe und bei der Befreiung der Geiseln im Gazastreifen mithelfe, erhalte freies Geleit, sagte Netanjahu. Gleichzeitig fügte er aber hinzu: "Unser Krieg ist noch nicht vorbei."

19.51 Uhr: Nato-Generalsekretär - Werde Sinwar nicht vermissen

Der neue Nato-Generalsekretär hat nach dem von Israel vermeldeten Tod von Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar an dessen Rolle als führender Extremist erinnert. Sinwar gelte gemeinhin als der Architekt hinter den Terrorangriffen auf Israel am 7. Oktober 2023, sagte Rutte am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Ich habe sie verurteilt, alle Verbündeten haben sie verurteilt. Jede vernünftige Seele in der Welt hat sie verurteilt", betonte Rutte. "Wenn er also gestorben ist, werde ich persönlich ihn nicht vermissen."

19.39 Uhr: US-Republikaner Johnson wertet Tod von Sinwar als Zeichen der "Hoffnung"

In den USA hat der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, die Tötung von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar als Zeichen der "Hoffnung" gewertet. "Sein Tod bringt Hoffnung für alle, die in Freiheit leben wollen, und Erleichterung für die Israelis, die er zu unterdrücken versucht hat", erklärte Johnson am Donnertag in Washington, während die Regierung in Israel fast zeitgleich die Tötung Sinwars bestätigte. 

Sinwars Tod bedeute "jedoch nicht das Ende von Israels Überlebenskampf", betonte Johnson. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden müsse nun mit Israel zusammenarbeiten, um maximalen Druck auf den Iran auszuüben, erklärte Johnson weiter.

19.29 Uhr: Baerbock - "Leid der Menschen im Gazastreifen muss endlich aufhören"

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert die Hamas in einer ersten Reaktion auf, jetzt sofort alle Geiseln freizulassen und die Waffen niederzulegen. Das Leid der Menschen im Gazastreifen müsse endlich aufhören, heißt es in einer Erklärung. Baerbock bezeichnet Sinwar als "brutalen Mörder und Terroristen", der Israel habe vernichten wollen. "Als Drahtzieher des Terrors am 7. Oktober brachte er tausenden Menschen den Tod und unermessliches Leid über eine ganze Region."

19.04 Uhr: Israels Militär bestätigt Tötung von Sinwar

Das israelische Militär bestätigt, dass es Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar bei einem Einsatz am Mittwoch im Süden des Gazastreifens getötet hat.

18.44 Uhr: Israels Außenminister - Hamas-Anführer Sinwar ist tot

Der Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar ist nach den Worten des israelischen Außenministers Israel Katz tot. "Der Massenmörder Jihia al-Sinwar, der für das Massaker und die Gräueltaten vom 7. Oktober verantwortlich war, wurde heute von IDF-Soldaten getötet", erklärt Katz mit Verweis auf das israelische Militär.

18.22 Uhr: Hamas-Kreise - Hinweise auf Tötung Sinwars

In Hamas-Kreisen wird von Hinweisen gesprochen, dass der Anführer der Islamisten, Jihia al-Sinwar, bei einem israelischen Einsatz getötet worden sei. Eine formelle Stellungnahme der Organisation liegt weiter nicht vor. Die israelische Polizei gibt ihrerseits bekannt, dass forensische Untersuchungen der Zähne und der DNA vorgenommen würden. Nach deren Abschluss werde man bestätigen können, dass es sich bei dem Toten um Sinwar handelt.

17.55 Uhr: Palästinenser - 28 Tote bei israelischem Luftangriff auf Flüchtlingsunterkunft

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Unterkunft für Vertriebene im nördlichen Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. 98 weitere Personen seien verletzt worden, sagte Fares Abu Hamsa vom Notfall-Team des Hamas-geführten Gesundheitsministeriums im Norden des Gazastreifens. Unter den Toten seien auch vier Kinder.

17.14 Uhr: Abgeordneter - Hisbollah wird mit allen Mitteln weiterkämpfen

Ein Abgeordneter der Hisbollah hat ein Einlenken des militärischen Arms seiner Organisation ausgeschlossen. Die schiitische Miliz werde mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mittel weiterkämpfen, um Israel aufzuhalten und letztlich eine Waffenruhe zu erzielen, sagte Hassan Fadlallah am Donnerstag vor Journalisten. Er betonte, dass es israelischen Soldaten nicht gelungen sei, bei ihrer Bodenoffensive irgendein libanesisches Dorf unter ihre Kontrolle zu bringen.

16.56 Uhr: Sicherheitskreise - Gebäude in Beirut nach angeblich israelischen Drohungen evakuiert

Ein Gebäude im Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut, in dem unter anderem Botschaften und Medienbüros untergebracht sind, ist wegen angeblich israelischer Drohungen evakuiert worden. Die Gebäudeverwaltung habe drei Anrufe erhalten, in denen zur Evakuierung des Gebäudes aufgerufen worden sei, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus libanesischen Sicherheitskreisen.

Demnach sei bei den Anrufen behauptet worden, sie würden aus Israel stammen. In dem Gebäude ist unter anderem der Sender Al-Dschasira untergebracht sowie die Botschaften Norwegens und Aserbaidschans.

16.00 Uhr: Medien - Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet

Hamas-Führer Sinwar ist israelischen Medien zufolge bei einem Angriff im Gazastreifen getötet worden. Das meldeten die Sender Kan und N12 unter Berufung auf das israelische Militär. Bisher sei es allerdings nicht möglich gewesen, die Leiche zu bergen, da das gesamte Areal mit Sprengsätzen versehen sei, so Kan. Eine genetische Prüfung sei vergleichsweise unproblematisch, weil Sinwar jahrelang in israelischer Haft verbracht habe und Israel daher über seine DNA verfüge. 

15.59 Uhr: Insider - Israels Kriegskabinett über wahrscheinlichen Tod Sinwars informiert

Die Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts sind Insidern zufolge darüber informiert worden, dass Hamas-Führer Jihia al-Sinwar sehr wahrscheinlich tot ist. Fast zeitgleich mit der Aussage der zwei Personen melden israelische Medien unter Berufung auf israelische Regierungskreise den Tod von Sinwar. Eine Stellungnahme der radikal-islamischen Hamas liegt zunächst nicht vor.

15.10 Uhr: Israelische Armee prüft möglichen Tod von Sinwar

Die israelische Armee prüft nach eigenen Angaben, ob Hamas-Chef Jihia al-Sinwar bei einem Einsatz im Gazastreifen getötet worden ist. Insgesamt seien bei einem Angriff in dem Küstenstreifen "drei Terroristen ausgeschaltet worden". Man untersuche nun, ob einer von ihnen Sinwar war.

"Gegenwärtig kann die Identität der Terroristen nicht bestätigt werden", hieß es in der Mitteilung. In dem Gebäude, wo die Männer getötet wurden, habe es keine Anzeichen für die Anwesenheit von Geiseln gegeben. In sozialen Medien kursierten Bilder einer Leiche, die eine Ähnlichkeit mit Sinwar aufweist. Er gilt als Drahtzieher des Massakers am 7. Oktober 2023, Auslöser des Gaza-Kriegs und der regionalen Eskalation.

14.19 Uhr: Bundesentwicklungsministerium stockt Libanon-Hilfe um 60 Millionen Euro auf

Angesichts des eskalierenden Konfliktes zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat das Bundesentwicklungsministerium seine Hilfe für Binnenvertriebene und Flüchtlinge um 60 Millionen Euro erhöht. Der Haushaltsausschuss des Bundestages habe diese zusätzlichen Mittel für die Libanon-Hilfe am Donnerstag bewilligt, teilte das Ministerium mit. Mit dem Geld sollen die Menschen unterstützt werden, die aus den umkämpften Gebieten geflohen sind, darunter seien auch viele syrische Flüchtlinge, die ein weiteres Mal vertrieben wurden.

"Der Libanon ist ein Land, das auch vor der jüngsten Eskalation schon stark belastet war und pro Kopf mehr Flüchtlinge aufgenommen hat als jedes andere Land der Welt. Die Bombardements steigern die ohnehin schon angespannte Lage ins Unermessliche", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).

14.07 Uhr: Libanon-Flüchtlinge verschärfen humanitäre Lage in Syrien

In Syrien verschärft sich mit der Ankunft Hunderttausender Flüchtlinge aus dem Nachbarland Libanon die humanitäre Lage. "Syrien ist schon am Boden nach einem Konflikt über 13 Jahre", erklärte Angelita Caredda, Nahost-Leiterin beim Norwegischen Flüchtlingsrat (NRC). Neben dem Gazastreifen und dem Libanon entstehe in Syrien nun die "dritte humanitäre Krise in nur zwölf Monaten".

Nach UN-Angaben sind mehr als 270.000 Menschen, unter ihnen auch viele syrische Flüchtlinge, vor den israelischen Angriffen im Libanon ins benachbarte Syrien geflohen. In Syrien waren zuvor bereits mehr als 16 der mehr als 22 Millionen Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das ist die größte Zahl seit Beginn des dortigen Bürgerkriegs im Jahr 2011. Etwa drei Millionen Menschen leiden starken Hunger.

13.53 Uhr: Berichte über Tote und Verletzte bei Luftangriff in Gaza

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im nördlichen Gazastreifen hat es nach örtlichen Medienberichten zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Die israelische Armee teilte mit, die Luftwaffe habe dort einen "operativen Treffpunkt für Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad angegriffen". 

Dutzende von Terroristen beider Organisationen hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs in dem Gebäude aufgehalten, das als Unterkunft für Vertriebene diente, hieß es in der Mitteilung. Diese seien an Raketenangriffen auf israelisches Gebiet sowie Angriffen auf israelische Truppen in den vergangenen Tagen beteiligt gewesen. Örtliche Medien berichteten dagegen von zivilen Opfern bei dem Angriff in dem Flüchtlingsviertel Dschabalija.

13.45 Uhr: Mindestens 19 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde bei einem israelischen Angriff mindestens 19 Menschen getötet worden. Darunter seien auch Kinder. Das israelische Militär habe eine Schule in Dschabalia beschossen, in der Vertriebene untergebracht gewesen seien. Dutzende Menschen seien verletzt worden, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörde. "Es gibt kein Wasser, um das Feuer zu löschen. Es gibt nichts."

12.42 Uhr: Israels Armee hat neue Front im Libanon eröffnet

Israels Armee hat bei der Bodenoffensive im südlichen Libanon laut US-Medienberichten eine neue Front eröffnet. Israelische Truppen rückten nun auch in Nakura an der Mittelmeerküste vor, berichtete die "New York Times" nach der Auswertung von Satellitenfotos. Auf den Bildern sei zu sehen, wie israelische Militärfahrzeuge in den vergangenen Tagen die Grenze zum Nachbarland überquert hätten.

Der Auswertung zufolge rückt die Armee aus Gebieten im Norden Israels vor, die zu geschlossenen militärischen Zonen erklärt wurden. Demnach sind die Bodentruppen inzwischen an drei Fronten im Grenzgebiet in den Libanon vorgerückt: nahe Nakura an der Mittelmeerküste, weiter östlich im Raum Bint Dschubail sowie im Gebiet um den Ort Udaissa. 

Die "New York Times" wertete auch Bilder aus, die eine weitgehende Zerstörung in den Dörfern Jarun und Marun al-Ras im Grenzgebiet zeigen. Dort wurden der Auswertung zufolge neben zahlreichen Gebäuden auch mindestens drei Moscheen zerstört.

11.40 Uhr: UNO - Nahezu die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens lebt in Armut

Ein Jahr nach dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas lebt nahezu die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens UN-Angaben zufolge in Armut. Die Armutsquote von "fast 100 Prozent" zeuge von der "katastrophalen Lage der Familien, die darum kämpfen, ihre Grundbedürfnisse zu decken", teilte die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) am Donnerstag mit. 

Die IAO geht davon aus, dass sich auch die Armut im von Israel besetzten Westjordanland im Laufe des Jahres verdoppelt hat. Rund ein Drittel der Bevölkerung war dort laut Berechnungen der IAO Mitte des Jahres arm. "Die Auswirkungen des Krieges werden noch für Generationen spürbar sein", sagte die IAO-Direktorin für die arabischen Staaten, Rada Dscharadat.

11.21 Uhr: Scholz bekräftigt Festhalten an Waffenlieferungen nach Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Deutschlands Festhalten an Waffenlieferungen nach Israel bekräftigt. Die Unterstützung Israels bedeute, "die Verteidigungsfähigkeit Israels sicherzustellen, etwa durch die Lieferung von militärischen Gütern oder Waffen", sagte Scholz am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels, auf dem auch die Lage im Nahen Osten erörtert werden soll. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte kürzlich gefordert, keine Waffen mehr an Israel zu liefern, die im Gaza-Krieg eingesetzt werden könnten.

"Israel hat jedes Recht, sich gegen die Hamas zu verteidigen und sie auch militärisch zu bekämpfen", fügte Scholz hinzu. Die jüngsten Angriffe auf UN-Blauhelme im Libanon erwähnte Scholz nicht. Die Bundesregierung hatte nach den Angriffen "Aufklärung" von der israelischen Regierung verlangt.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnte davor, dass die humanitäre Notlage in Nahen Osten dauerhaft anhalte. "18.000 Kinder sind Waisen, 20 Prozent der libanesischen Bevölkerung ist auf der Fluch", sagte Borrell. Er hoffe, dass der europäische Rat die israelischen Angriffe auf UN-Soldaten im Libanon "scharf verurteilen" werde.

11.20 Uhr: Bundeswehr-Korvette schießt Drohne vor Libanon ab

Die in der UN-Mission Unifil in libanesischen Gewässern operierende Bundeswehr-Korvette "Ludwigshafen am Rhein" hat eine Drohne zum Absturz gebracht. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin bestätigt, es habe am Morgen einen Vorfall vor der libanesischen Küste gegeben. Dabei sei ein "nicht identifizierbares unbemanntes Flugobjekt kontrolliert zum Absturz ins Wasser gebracht" worden. Die Besatzung sei wohlauf, es habe weder Personen- noch Materialschäden gegeben.

11.17 Uhr: Israelische Armee ruft zur Evakuierung von Teilen der Bekaa-Ebene im Libanon auf

Die israelische Armee hat am Donnerstag die Einwohner eines Gebietes in der Bekaa-Ebene im Ostlibanon zur Evakuierung aufgerufen und  vor einem Angriff "in naher Zukunft" gewarnt. Armeesprecher Avichay Adraee veröffentlichte am Donnerstag im Onlinedienst X eine "dringende Warnung an die Bewohner der Bekaa-Region". Dies gelte insbesondere für die Umgebung von mehreren Gebäuden, die in parallel veröffentlichten Luftaufnahmen rot markiert waren. 

"Sie wohnen in der Nähe von Einrichtungen (...) der Hisbollah, die in naher Zukunft von den Verteidigungskräften ins Visier genommen werden", fügte der israelische Militärsprecher hinzu. Er forderte die Bewohner auf, sich "mindestens 500 Meter" von diesen Zielen entfernt in Sicherheit zu bringen.  

10.49 Uhr: Israels Armee: Mehr als 45 Hisbollah-Kämpfer getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden mehr als 45 Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet. Darunter sei auch der Kommandeur eines Bataillons in Bint Dschubail im Süden des Libanons, teilte das Militär mit. Er stehe hinter Angriffen auf Israel von südlibanesischen Dörfern aus. Zudem habe die Armee im Libanon «150 Terrorziele angegriffen», hieß es in der Mitteilung. Dabei soll es sich um Waffenlager, Raketenabschussrampen sowie Infrastruktur handeln. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

10.36 Uhr: Irans Außenminister bei ungewöhnlichem Besuch in Ägypten

Irans Außenminister führt angesichts des Kriegs in Nahost Gespräche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Laut Staatsmedien kam Abbas Araghtschi am Morgen bereits mit seinem Kollegen Badr Abdel-Atti zusammen, um über die Eskalation in der Region zu sprechen. Es ist das erste Mal seit mehr als zehn Jahren, dass ein iranischer Außenminister nach Ägypten reist. Eigentlich sind die Beziehungen beider Länder angespannt.

Differenzen gibt es unter anderem in ihrer Haltung zu Israel. Ägypten schloss 1979 einen Friedensvertrag mit Israel, während Teheran den jüdischen Staat als Erzfeind betrachtet und bewaffnete Gruppen im Kampf gegen Israel unterstützt. Irans Regierung sieht in der kritischen Haltung Ägyptens gegen die israelische Kriegsführung im Gazastreifen und Libanon eine Chance, gemeinsame Interessen zu verfolgen. Bereits vor Ausbruch des Gaza-Kriegs wollten Ägypten und der Iran ihre Beziehungen normalisieren.

10.17 Uhr: Reaktion wird "schmerzhaft": Irans Revolutionsgardenchef warnt Israel vor Vergeltungsangriff

Der Chef der iranischen Revolutionsgarden hat Israel am Donnerstag vor Vergeltungsangriffen für den iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober gewarnt. Sollte die israelische Armee den "Fehler" machen und iranische Ziele "in der Region oder im Iran" angreifen, werde der Iran "schmerzhaft" zurückschlagen, sagte Hossein Salami bei der Beerdigung eines Generals der Revolutionsgarden, der zusammen mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Angriffe Ende September getötet worden war.

Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert, von denen die meisten abgefangen wurden. Laut Teheran handelte es sich um einen Vergeltungsangriff für die Tötung von Nasrallah. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant wiederum hatte nach dem iranischen Angriff mit einer "tödlichen, präzisen und überraschenden" Reaktion Israels gedroht.

09.12 Uhr: Salve von 30 Raketen vom Libanon aus auf Israel abgefeuert

Eine Salve von rund 30 Raketen ist nach israelischen Militärangaben vom Libanon aus auf den Norden Israels abgefeuert worden. In zahlreichen Ortschaften, darunter auch in der Hafenstadt Haifa, heulten am Tag des jüdischen Laubhüttenfests Warnsirenen. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer. Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte Angriffe auf israelische Militärstützpunkte im Grenzgebiet für sich. 

In der Nacht fing die Luftwaffe derweil über dem Roten Meer eine Drohne ab, die sich israelischem Gebiet genähert hatte. In der südlichen Negev-Wüste hatten Warnsirenen geheult. Der sogenannte Islamische Widerstand im Irak erklärte, seine Kämpfer hätten ein "wichtiges Ziel" in Eilat mit Drohnen angegriffen.

05.05 Uhr: Präzisionsangriffe auf Huthi-Waffenlager im Jemen

Die USA fliegen nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin Präzisionsangriffe auf fünf unterirdische Waffenlager im Jemen, die von den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kontrolliert werden. "Die US-Streitkräfte zielen auf mehrere unterirdische Huthi-Einrichtungen, in denen verschiedene Waffenteile lagern, mit denen die Huthis zivile und militärische Schiffe in der gesamten Region angegriffen haben", sagt Austin. Über mögliche Opfer oder das genaue Ausmaß der Schäden liegen derzeit noch keine Informationen vor.

02.12 Uhr: Syrische Medien – Israelischer Angriff auf Hafenstadt Latakia

Syrische Staatsmedien berichten von einem israelischen Angriff auf die Hafenstadt Latakia am Mittelmeer. Die Stadt sei Ziel einer "Aggression" geworden, meldet die staatliche Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf Militärkreise. Nähere Angaben zu möglichen Schäden oder Opfern liegen zunächst nicht vor. Israel äußert sich in der Regel nicht zu derartigen Berichten. Die israelische Regierung hat jedoch wiederholt erklärt, Einsätze in Syrien durchzuführen, um den Einfluss des Iran und der mit ihm verbündeten Milizen zurückzudrängen.

01.24 Uhr: Austin mahnt Israel zu weiteren Schritten in humanitärer Krise

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin drängt nach Angaben des Pentagons Israel in einem Telefonat mit seinem Kollegen Joaw Gallant zu weiteren Maßnahmen zur Linderung der humanitären Krise im Gazastreifen. "Der Minister ermutigte die israelische Regierung, weitere Schritte zur Bewältigung der katastrophalen humanitären Lage zu unternehmen und nahm die jüngsten Maßnahmen Israels zur Erhöhung der humanitären Hilfe für Gaza zur Kenntnis", heißt es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums. Dem Gespräch war ein Brief Washingtons an Israel vorausgegangen, in dem Anfang der Woche auf eine Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen gedrungen wurde.

01.21 Uhr: Netanjahu - "Hochmoderne" russische Waffen im Libanon gefunden

Israels Streitkräfte haben nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu bei Durchsuchungen von Stützpunkten der Hisbollah-Miliz im Südlibanon "hochmoderne" russische Waffen gefunden. Der französischen Tageszeitung "Le Figaro" (Mittwochsausgabe) sagte Netanjahu, dass nach einer UN-Resolution von 2006 nur die libanesische Armee südlich des Flusses Litani über Waffen verfügen dürfe. "Die Hisbollah hat jedoch hunderte von Tunneln und Verstecken in diesem Gebiet gegraben, wo wir gerade eine Anzahl hochmoderner russischer Waffen gefunden haben", zitierte ihn die Zeitung.

Die israelische Armee reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP über die Äußerungen Netanjahus. Die "Washington Post" berichtete in Berufung auf israelische Beamte, dass bei den israelischen Razzien im Libanon russische und chinesische Panzerabwehrwaffen gefunden worden seien.

Mittwoch, 16. Oktober 2024

22.20 Uhr: Offenbar mindestens 27 Tote bei Angriffen auf Städte im Südlibanon

Bei israelischen Angriffen auf den Libanon sind nach libanesischen Angaben mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden. Allein 15 Tote meldete der Zivilschutz in der Stadt Kana im Südlibanon nach einem Angriff am Abend zuvor. Weitere 16 Menschen seien in Nabatije ums Leben gekommen, als dort ein Gebäude der Kommunalverwaltung unter Beschuss genommen worden sei, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

52 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden. Die Gouverneurin der gleichnamigen Provinz, Huwaida Turk, sagte der Nachrichtenagentur AP, unter den Toten sei auch der Bürgermeister von Nabatije, Ahmad Kahil.

21.22 Uhr: Katar - Seit Wochen keine Gespräche über Feuerpause in Gaza

In den vergangenen drei bis vier Wochen hat es nach Darstellung Katars keine Gespräche mehr über eine Feuerpause im Gazastreifen gegeben. Man "dreht sich nur im Kreis mit einem Schweigen aller Parteien", sagte Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani nach dem Treffen der EU und des Golf-Kooperationsrates in Brüssel. In seinem zweiten Amt als Außenminister hat Scheich Mohammed als Vermittler bei den Verhandlungen zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas gedient.

21.21 Uhr: UN - Angriffe Israels töten weitere Zivilisten

Die israelischen Angriffe im Libanon haben den Vereinten Nationen zufolge immer "schwerwiegendere Auswirkungen auf zivile Infrastrukturen und die Zivilbevölkerung". Gesundheitseinrichtungen, Moscheen, historische Märkte, Wohnkomplexe und nun auch Regierungsgebäude würden in Schutt und Asche gelegt, hieß es in einer Erklärung des UN-Nothilfebüros Ocha.

Vertriebene Familien fühlten sich weiterhin gefährdet, auch wenn sie bereits in vermeintlich sichere Gebiete geflohen seien. Am Morgen habe ein "verheerender Angriff" in Nabatija im Südlibanon "das Leben weiterer Zivilisten gefordert".

20.09 Uhr: UN-Soldaten - Israelischer Panzer beschießt Wachturm

Ein israelischer Panzer hat nach Darstellung der UN-Soldaten im Libanon einen ihrer Wachtürme beschossen. Der Panzer des Typs Merkava habe am Morgen nahe Kfar Kela das Feuer eröffnet, heißt es in einer Unifil-Erklärung. Der Turm sei beschädigt und zwei Kameras zerstört worden. Eine Stellungnahme Israels lag zunächst nicht vor.

19.15 Uhr: UN - Lebensnotwendige Güter in Gaza werden knapp

Die Vereinten Nationen haben die prekäre Situation in Gaza beklagt. Die amtierende UN-Nothilfekoordinatorin Joyce Msuya beschuldigte Israel auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats, die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter in den Gazastreifen zu blockieren, und erklärte, dass im Norden des Landes, wo eine israelische Offensive im Gange ist, kaum noch Nahrungsmittel vorhanden seien. "Alle überlebenswichtigen Vorräte gehen zur Neige", sagte sie. "Es gibt kaum noch Lebensmittel, die verteilt werden können, und die meisten Bäckereien werden in den nächsten Tagen ohne zusätzlichen Treibstoff wieder schließen müssen."

18.54 Uhr: USA verlangen sofortigen Schub an Hilfslieferungen nach Gaza

Die USA fordern einen sofortigen Schub an Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern in den Gazastreifen. Die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, sprach von der Notwendigkeit von Feuerpausen, um Impfungen und die Verteilung von Vorräten zu ermöglichen. Ihre Regierung werde sich weiter dafür einsetzen, dass zusätzliche Hilfe in den Norden des Gazastreifens gelange. Ihr israelischer Kollege Danny Danon sagte, man arbeite mit Partnern daran, dass Hilfe die Bedürftigen im Gazastreifen erreiche.

18.53 Uhr: Pistorius fordert Ende der Angriffe auf UN-Truppe im Libanon

Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein niederländischer Kollege Ruben Brekelmans haben ein Ende von Angriffen auf Blauhelmsoldaten der UN-Truppe im Südlibanon gefordert. "Derartige Dinge müssen unterbleiben. Wir sind auf allen Ebenen in Kontakt mit unseren israelischen Partnern und machen das sehr, sehr deutlich", sagte der SPD-Politiker in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Gast.

18.52 Uhr: Behörden - 17 Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen sind im Libanon nach Behördenangaben 17 Menschen getötet worden. Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei den Angriffen in verschiedenen Gebieten im Land außerdem 182 Menschen verletzt worden seien. 

18.28 Uhr: Israel - Weiterer Hisbollah-Kommandeur getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren Hisbollah-Kommandeur im Südlibanon getötet. Die Armee teilte mit, dass Dschalal Mustafa Hariri, der Hisbollah-Befehlshaber in der Region Kana, bei einem Angriff zusammen mit anderen Hisbollah-Kämpfern getötet worden sei.

18.27 Uhr: Israels Außenminister - Deutschland muss nötige Waffen liefern

Israels Außenminister Israel Katz fordert Deutschland auf, die in seinem Land benötigten Waffen zu liefern. "Wir erwarten, dass Deutschland die Waffen liefert, die Israel benötigt. Deutschland hat eine besondere Verantwortung für die Sicherheit Israels, und jetzt ist die Zeit dafür", sagte Katz der "Bild". 

18.19 Uhr: Gallant wirft Frankreich "feindliche Politik gegen das jüdische Volk" vor

Nach dem Ausschluss israelischer Firmen von einer Militärmesse in Paris hat Israels Verteidigungsminister Joaw Gallant Frankreich vorgeworfen, eine feindliche Politik gegenüber dem jüdischen Volk zu betreiben. Das Vorgehen von Präsident Emmanuel Macron sei eine "Schande für die französische Nation und die Werte der freien Welt", schrieb Gallant auf dem Kurznachrichtendienst X. "Frankreich verfolgt eine feindliche Politik gegenüber dem jüdischen Volk und setzt diese konsequent um", schrieb er weiter. Eine Stellungnahme der Regierung in Paris lag zunächst nicht vor. Dem Veranstalter Euronaval zufolge sind sieben israelische Firmen von der Marinemesse vom 4. bis 7. November ausgeschlossen.

18.12 Uhr: Zwei Helfer bei Angriff im Libanon leicht verletzt

Zwei Helfer des Libanesischen Roten Kreuzes sind nach eigenen Angaben infolge eines israelischen Angriffs im Südlibanon verletzt worden. Zwei Krankenwagen seien am Nachmittag in dem Ort Dschuaija eingetroffen, nachdem es dort einen israelischen Angriff gegeben habe, teilte die Hilfsorganisation auf der Plattform X mit. Der Einsatz erfolgte demnach in Abstimmung mit der UN-Friedensmission Unifil. Kurze Zeit später sei der Ort erneut bombardiert worden. Dabei seien zwei freiwillige Rettungskräfte leicht verletzt worden, hieß es. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

18.11 Uhr: Christlicher Patriarch im Libanon distanziert sich von Hisbollah

Der maronitische Patriarch im Libanon, Kardinal Bechara Boutros Rai, hat sich scharf von der islamischen Terrorarmee Hisbollah distanziert. In einem online verbreiteten Interview der katholischen Zeitschrift "Il Regno" sagte Rai, die Hisbollah habe "gegen den Willen des Volkes, das den Krieg nicht will, und gegen den Willen der Regierung entschieden, diesen Krieg zu führen. Es ist ein aufgezwungener Krieg, und wir müssen die Konsequenzen erleiden."

18.10 Uhr: Nahost-Krise dominiert EU-Gipfel mit Golfstaaten

Die Krise im Nahen Osten hat den ersten EU-Gipfel mit den Ländern des Golf-Kooperationsrates dominiert. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen rief die sechs Golfländer in Brüssel auf, den Iran zum Einlenken zu bewegen und sich weiter für eine Verhandlungslösung im Gaza-Krieg einzusetzen. 

Der scheidende EU-Ratspräsident Charles Michel sagte, beide Seiten wollten eine "Strategische Partnerschaft für das 21. Jahrhundert" schließen. Zum Golf-Kooperationsrat gehören sechs Länder: Bahrain, Kuwait, Katar, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. 

17.54 Uhr: USA - Israel darf keine "Politik des Aushungerns" betreiben

Die USA achten nach eigenen Angaben darauf, dass Israel keine "Politik des Aushungerns" im Norden des Gazastreifens verfolgt. Ein derartiges Vorgehen wäre "fürchterlich und inakzeptabel" und würde internationales und US-Recht berühren, sagte die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, vor dem Sicherheitsrat in New York.

Die israelische Regierung habe erklärt, dass sie eine derartige Politik nicht verfolge. Man werde sicherstellen, dass Israels Vorgehen dieser Aussage entspreche. Ihr israelischer Kollege Danny Danon sagte vor der Sitzung des Rates, das Problem sei die radikal-islamische Hamas, die Hilfslieferungen stehle und damit "ihre Terrormaschine füttert". Die Islamisten haben entsprechende Vorwürfe zurückgewiesen.

17.26 Uhr: Staatsmedien -Tote bei israelischem Angriff auf Bekaa-Tal

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Gebäude im Bekaa-Tal im Osten des Libanon sind den Staatsmedien zufolge zwei Menschen getötet worden. Bei den Toten handele es sich um eine Ortsansässige und eine vertriebene Person, hieß es in dem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA. Demnach trafen israelische Kampfflugzeuge ein zweistöckiges Gebäude in Jammuneh.

17.21 Uhr: Beschuss von Blauhelmen - EU-Länder wollen laut Rom "Druck auf Israel ausüben

Die 16 europäischen Länder, die an der UN-Friedenstruppe im Südlibanon beteiligt sind, wollen nach dem Beschuss der Blauhelme laut italienischen Angaben "größtmöglichen Druck auf politischer und diplomatischer Ebene auf Israel ausüben". Ziel sei es, "weitere Zwischenfälle zu vermeiden", teilte das Außenministerium in Rom mit. 

17.19 Uhr: Großbritannien erwägt Sanktionen gegen israelische Minister

Der britische Premierminister Keir Starmer hat eine mögliche Sanktionierung von zwei ultranationalistischen israelischen Kabinettsmitgliedern angekündigt. Starmer sagte im Unterhaus, die Regierung erwäge, Sanktionen gegen Finanzminister Bezalel Smotrich und den Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, zu verhängen. Die beiden hätten sich abscheulich über die Situation in Gaza und im Westjordanland geäußert.

Großbritannien, Frankreich und Algerien beriefen für Mittwoch eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates über die humanitäre Lage im nördlichen Gazastreifen ein, die Starmer als katastrophal bezeichnete.

17.01 Uhr: Baerbock - Haben Waffenexporte an Israel nicht blockiert

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat den Eindruck zurückgewiesen, wonach Waffenexporte an Israel in den vergangenen Monaten grundsätzlich nicht genehmigt wurden. Der zuständige Bundessicherheitsrat habe immer wieder Lieferungen gestattet, es werde aber immer im Einzelfall entschieden, sagte Baerbock in einer Regierungsbefragung des Bundestags.

17.00 Uhr: WHO - Mehr als 150.000 Kinder im Gazastreifen erhalten zweite Polio-Impfdosis

Mehr als 150.000 Kinder im Gazastreifen haben nach UN-Angaben die zweite Polio-Impfdosis erhalten. Nach zwei Tagen einer zweiten Impfrunde seien 156.943 Kinder geimpft worden, erklärte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, im Onlinedienst X. Mehr als 128.000 Kinder hätten zudem Vitamin-A-Präparate erhalten.

16.35 Uhr: Leiter des Palästinenserhilfswerks warnt vor Hungersnot im Gazastreifen

Der Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, hat bei einem Berlin-Besuch vor einer Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. Es bestehe die Gefahr, "dass wir in eine Situation geraten, in der eine Hungersnot oder akute Unterernährung leider wieder wahrscheinlich ist", sagte Lazzarini am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Er zeichnete ein düsteres Bild der humanitären Lage im Gazastreifen, der "zu einer Art Ödland geworden ist, das, wie ich sagen würde, fast unbewohnbar ist". Ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs würden "eine Million Minderjährige derzeit in den Trümmern leben". Kinder seien auch besonders anfällig für Infektionskrankheiten. Der UNRWA-Chef beklagte einen "drastischen Rückgang" der Anzahl der Konvois mit Nahrungsmittelhilfe im Süden des Gazastreifens. In den Norden seien zuletzt fast keine Hilfslieferungen mehr gelangt.

16.20 Uhr: Libanon droht baldiger Medikamentenmangel

Dem Libanon droht nach Angaben des libanesischen Apothekerverbands aufgrund des Krieges zwischen Israel und der Hisbollah ein Mangel an Medikamenten. "Unser Restbestand an Medikamenten ist gefährdet", sagte der Verbandsvorsitzende, Joe Salloum, der Deutschen Presse-Agentur. Schon jetzt herrsche bei einigen Arzneimitteln ein Mangel.

Ein Problem sei, dass aufgrund des Krieges derzeit nur noch die landeseigene Fluggesellschaft Middle East Airlines den einzigen internationalen Flughafen im Land anfliege. Viele Apotheken seien zudem aufgrund der weitflächigen israelischen Angriffe im Land derzeit geschlossen. "Wir versuchen, die Bestände aus den bombardierten oder zerstörten Apotheken auf sicherem Wege zu beschaffen", so Salloum.

15.20 Uhr: Israel erneut unter Beschuss - Vier Leichtverletzte

Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon auf die israelische Stadt Karmiel sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom vier Menschen leicht verletzt worden. Sie seien von Raketensplittern getroffen und in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Zeitung "Times of Israel" berichtete, ein Wohnhaus in einem überwiegend von israelischen Arabern bewohnten Ort bei Karmiel habe einen Volltreffer erlitten. In sozialen Medien waren Fotos und Videos eines zerstörten Hauses zu sehen.

Nach Angaben der israelischen Armee war die Gegend um die Stadt und andere Orte in Galiläa im Norden Israels von etwa 30 Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Die meisten der Geschosse seien abgefangen worden. Einige seien jedoch auch eingeschlagen.

14.25 Uhr: 50 Lkw mit Hilfsgütern erreichen den Gazastreifen

Das israelische Militär hat laut eigenen Angaben 50 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Norden des Gazastreifens fahren lassen. Die israelische Militärbehörde Cogat, die für zivile Angelegenheiten in dem Küstengebiet zuständig ist, teilte am Mittwoch mit, die Lieferung sei auf Anweisung von Verteidigungsminister Joav Galant und der "politischen Ebene" erfolgt.

Zuvor hatten die USA Israel aufgefordert, die Hilfsbemühungen für die Menschen im Gazastreifen zu verstärken. US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin schrieben am Sonntag in einem Brief an ihre israelischen Kollegen, Israel habe 30 Tage Zeit, die Zahl der täglich in den Gazastreifen fahrenden Lastwagen mit Hilfsgütern auf 350 zu erhöhen – andernfalls würden die USA ihre Waffenlieferungen überdenken.

13.40 Uhr: Scholz sichert Israel weitere Waffenlieferungen zu

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israel im Kampf gegen die Terrormilizen Hamas und Hisbollah weitere Waffenlieferungen zugesagt. "Es gibt Lieferungen und wird auch immer weitere Lieferungen geben. Darauf kann sich Israel verlassen", sagte Scholz im Bundestag bei einer Regierungserklärung zum bevorstehenden EU-Gipfel. Deutschland müsse Israel "in der Lage halten, sein Land zu verteidigen", betonte Scholz: "Israel kann sich auf unsere Solidarität verlassen - jetzt und in aller Zukunft."

Gleichzeitig erklärte der Kanzler, dass es auch weiterhin der humanitären Hilfe für die Menschen in Gaza bedürfe und dass die Regeln des Völkerrechts eingehalten werden müssten. Es brauche außerdem auch eine Perspektive für eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern, sagte Scholz. Es brauche auch einen Waffenstillstand, der mit der Freilassung der israelischen Geiseln ende. Im Norden von Israel müsse es zu einer Waffenruhe kommen. Scholz ermahnte den Iran, Israel nicht weiter mit Raketen anzugreifen. "Der Iran spielt mit dem Feuer. Das muss aufhören", sagte er.

13.20 Uhr: Wieder Luftalarm im Norden Israels

In mehreren Gemeinden im Norden Israels ist erneut Luftalarm ausgelöst worden. Die Sirenen heulten in den Orten Kfar Giladi und Misgaw Am, wie die Armee mitteilte. Sie liegen unmittelbar an der faktischen Grenze zum Libanon. In der Nacht zuvor sei eine weiter südlich gelegene Region, in der auch die Stadt Safed liegt, mit etwa 50 Raketen aus dem Libanon angegriffen worden, teilte die Armee weiter mit. Einige der Geschosse seien abgefangen worden, andere in offenem Gelände eingeschlagen.

Die Schiitenmiliz Hisbollah, die Israel seit dem Beginn des Gaza-Krieges fast täglich beschießt, teilte mit, sie habe Raketen auf Safed und drei weitere Orte in der Nähe abgefeuert. Über Opfer oder größere Schäden wurde nichts mitgeteilt.

13.17 Uhr: Schub bei Rüstungsexport-Genehmigungen nach Israel

Die Bundesregierung hat in den vergangenen acht Wochen Rüstungsexporte im Wert von rund 31 Millionen Euro nach Israel genehmigt. Das ist mehr als doppelt so viel wie in den ersten siebeneinhalb Monaten des Jahres. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Wirtschaftsministeriums und früheren Antworten auf parlamentarische Anfragen hervor. Laut dem Bericht des Ministeriums an den Wirtschaftsausschuss wurden bis zum 13. Oktober Genehmigungen im Umfang von 45,74 Millionen Euro erteilt. Bis zum 21. August hatte der Gesamtwert noch bei 14,46 Millionen Euro gelegen. Es handelt sich um vorläufige Zahlen, die im Nachhinein noch korrigiert werden können.

Ob sich unter den genehmigten Gütern auch Kriegswaffen befinden, ist unklar. Das Ministerium machte dazu unter Verweis auf die Vertraulichkeit von Entscheidungen des Bundessicherheitsrats keine Angaben. Im Bericht an den Ausschuss werden zwar Güterkategorien genannt, die unter anderem Munition, Bomben und Kriegsschiffe umfassen. Statt Genehmigungen für Waffenlieferungen kann es sich hier aber auch um Erlaubnisse zur Lieferung etwa von Ersatzteilen handeln.

12.53 Uhr: Libanon bezeichnet Angriff auf Stadtverwaltung in Nabatija als "Verbrechen"

Bei dem Angriff israelischer Flugzeuge auf Gebäude der Stadtverwaltung im südlibanesischen Nabatija wurden nach libanesischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet. Laut Agenturmeldungen ist auch der Bürgermeister Nabatijas, Ahmad Kahil, unter den Toten. Der geschäftsführende libanesische Regierungschef, Nadschib Mikati, bezeichnete den Angriff auf die Stadtverwaltung als "Verbrechen".

Das israelische Militär teilte hingegen mit, es habe Dutzende terroristische Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Gebiet Nabatijas angegriffen und unterirdische Infrastruktur der Eliteeinheit Radwan im Süden des Libanons zerstört. Die Angaben beider Seiten können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

12.37 Uhr: Chef des UN-Palästinahilfswerks UNWRA fordert mehr Unterstützung

Das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge UNRWA fordert mehr internationale Unterstützung für seine Arbeit. Falls es der israelischen Regierung gelinge, die Arbeit des Hilfswerks in Gaza zu verbieten, wie es derzeit versucht werde, drohe die letzte mögliche Versorgung der Menschen wegzubrechen, warnte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in Berlin. Die Lage in Gaza sei dramatisch, das Leid enorm. Rund eine Million Minderjähriger seien traumatisiert, mehr als 600.000 Schulkinder erhielten keine Bildung, berichtete Lazzarini. Das habe es nie zuvor gegeben.

Gaza sei ein Ort der schrecklichen Superlative, so Lazzarini weiter. Und der Hunger im Land sei "menschengemacht" und vermeidbar. Besonders im Norden Gazas sei die Situation sehr schwierig und es gebe kaum Zugang. Die Lage sei dramatischer als je zuvor. Die Menschen seien ständig auf der Flucht und es gebe keine sicheren Orte: "Es gibt keine Verwaltung, keinen Staat mehr."

12.04 Uhr: UN-Experten fordern Ende von Siedlergewalt gegen Palästinenser

Palästinensischen Bauern im Westjordanland steht nach Einschätzung von UN-Experten eine hochgefährliche Olivenernte bevor. Grund seien erwartbare Angriffe durch Israels Besatzungstruppen und jüdische Siedler. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf forderte eine ausländische Präsenz als "Puffer zwischen den Palästinensern und ihren Angreifern". Die israelische Armee wird in der Erklärung des Büros aufgerufen, "ihre Bemühungen auf den Rückzug der Besatzung und den Abbau der Siedlerkolonien zu konzentrieren", wozu Israel völkerrechtlich verpflichtet sei, statt die Ernte zu behindern.

Die Einschüchterungen und Angriffe durch bewaffnete israelische Siedler und Soldaten stellten einen Angriff auf die palästinensische Selbstbestimmung und Ernährungssouveränität dar, so die UN-Sonderberichterstatter: "Die Einschränkung der Olivenernte, die Zerstörung von Obstgärten und das Verbot des Zugangs zu Wasserquellen sind ein Versuch Israels, seine illegalen Siedlungen zu erweitern."

11.45 Uhr: Streit über UN-Truppen verschärft Ton zwischen Netanjahu und Macron

Im Streit über israelische Angriffe auf UN-Friedenstruppen im Libanon verschärft sich der Ton zwischen Israels Ministerpräsident Netanjahu und Frankreichs Staatschef Macron. In einem Telefonat hatte Macron nach Angaben des Élysée-Palasts seine Empörung über die Angriffe vorgebracht. Israel müsse sofort aufhören, die Blauhelmsoldaten zum Ziel zu nehmen, habe er gesagt. Angriffe seien nicht zu rechtfertigen.

Französische Medien berichteten zudem von einer Mahnung Macrons an Netanjahu: Dieser solle nicht vergessen, dass Israel durch eine Entscheidung der UN gegründet worden sei, sagte Macron den Berichten zufolge bei einer Kabinettssitzung. Es sei nicht der richtige Zeitpunkt, sich von Entscheidungen der UN zu distanzieren. Netanjahu hielt öffentlich dagegen, Israel sei keinesfalls durch einen UN-Beschluss gegründet worden, sondern durch den Sieg im arabisch-israelischen Krieg von 1948. Israel betonte, es nehme keinesfalls UN-Truppen zum Ziel und wirft warf der libanesischen Hisbollah vor, diese als Schutzschilde zu missbrauchen. 

11.36 Uhr: UN - Zustrom von Libanon-Flüchtlingen verschärft Hungerkrise in Syrien

Der Zustrom von Flüchtlingen aus dem Libanon hat laut dem Welternährungsprogramm die Hungerkrise in Syrien weiter verschärft. Die Lage in Syrien sei sehr beunruhigend, erklärte der Vize-Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, Carl Skau, laut einer in Damaskus veröffentlichten Mitteilung.

Schätzungsweise 260.000 Menschen seien vor der Gewalt im Libanon nach Syrien geflüchtet, so Skau. In Syrien habe bereits die Hälfte der Bevölkerung nicht genug zu essen. Rund drei Millionen Menschen in Syrien litten unter schwerem Hunger. Das Welternährungsprogramm rief internationale Geber dazu auf, rund 54 Millionen US-Dollar bereit zu stellen. Mit dem Geld sollen in den nächsten sechs Monaten Lebensmittel für die hungernden Menschen beschafft werden.

11.07 Uhr: Hilfswerk – Junge Christen verlassen Israel und Palästinenser-Gebiete

Durch den Krieg im Nahen Osten wandern nach Beobachtung des katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" verstärkt junge Christen aus Israel und den palästinensischen Gebieten aus, wobei eine Abwanderungstendenz seit Jahren besteht. Nach Angaben von "Kirche in Not" liegt die Zahl der Christen in den palästinensischen Gebieten bei etwa 50.000, in Israel unter 180.000, darunter sind zahlreiche arabische Christen mit israelischer Staatsbürgerschaft.

10.53 Uhr: Fünf Tote bei israelischem Angriff auf Südlibanon

Bei einem israelischen Angriff auf den Süden des Libanon sind mindestens fünf Menschen getötet worden, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilt. Sicherheitskreisen zufolge ist bei dem Treffer auf das Verwaltungsgebäude in Nabatijeh der Bürgermeister der Stadt ums Leben gekommen.

10.10 Uhr: Gouverneurin meldet israelische Luftangriffe auf Nabatijeh im Libanon

Die israelische Luftwaffe hat nach Behördenangaben zahlreiche Angriffe auf die Stadt Nabatijeh im Süden des Libanon geflogen. Es habe am Morgen mindestens elf Angriffe auf die Stadt und ihre Umgebung gegeben, sagte Gouverneurin Howaida Turk der Nachrichtenagentur AFP. Durch die Angriffe habe sich ein "Feuer-Ring" rund um Nabatijeh gebildet. Opferzahlen waren demnach zunächst nicht bekannt. Bereits am Wochenende war das Geschäftszentrum von Nabatijeh bei einem israelischen Luftangriff zerstört worden.

09.46 Uhr: Iran warnt Israel vor möglichem Vergeltungsangriff

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat mit einer "entschiedenen" Antwort Teherans gedroht, falls Israel den Iran als Vergeltung für einen iranischen Raketenangriff angreifen sollte. "Der Iran tut zwar alles, um den Frieden und die Sicherheit in der Region zu wahren, ist aber auch auf eine entschiedene und zu bedauernde Reaktion auf jegliche Abenteuer Israels vorbereitet", sagte Araghtschi in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres. Dies teilte Araghtschis Büro am Mittwoch mit. Nach Darstellung Teherans handelte es sich bei seinem Angriff um eine Vergeltung für die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff.

09.40 Uhr: Österreich – EU zieht Unifil-Soldaten nicht aus dem Libanon ab

Die am UN-Einsatz Unifil im Libanon beteiligten EU-Staaten haben nach Angaben von Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg nicht die Absicht, ihre Soldaten abzuziehen. Schallenberg äußerte sich in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Israel hatte die Vereinten Nationen aufgefordert, die UN-Truppen wegen der anhaltenden Kämpfe gegen die radikal-islamische Hisbollah aus dem Süden des Libanon abzuziehen. Die Bundesregierung und andere EU-Staaten haben Israel mehrfach aufgefordert, die Sicherheit der Unifil-Soldaten zu garantieren. Seit 1978 setzt sich die Unifil mit UN-Mandat für den Frieden zwischen Libanon und Israel ein.

06.55 Uhr: Erneut Luftangriffe auf den Süden Beiruts

Kurz nach einer Evakuierungsaufforderung der israelischen Armee ist der Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut laut Berichten von AFP-Journalisten von Luftangriffen getroffen worden. Zwischen den Gebäuden im schiitisch geprägten Viertel Haret Hreik stieg nach dem Angriff am Mittwochmorgen schwarzer Rauch auf. Zuvor hatte das israelische Militär die Bewohner aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Es würden in Kürze Ziele der Hisbollah angegriffen werden.

05.30 Uhr: USA drohen Israel mit Kürzung von Militärhilfe

Angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen erhöht die US-Regierung den Druck auf ihren Verbündeten Israel. US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin forderten in einem Schreiben an ihre jeweiligen israelischen Kollegen konkrete Maßnahmen, um die sich verschlechternde Lage in dem palästinensischen Küstenstreifen anzugehen, sagten US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.

Die USA setzten Israel in dem Brief eine Frist von 30 Tagen, um konkrete Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage zu unternehmen, andernfalls drohe eine mögliche Kürzung der US-Militärhilfe, sagten US-Vertreter. In dem Schreiben wird auf US-Gesetze verwiesen, die Militärhilfe an Staaten verbieten, die US-Lieferungen von humanitärer Hilfe behinderten.

Dienstag, 15. Oktober 2024

23.23 Uhr: Gaza-Kriegsschäden wohl 14 bis 20 Milliarden Dollar

Der Präsident der Weltbank, Ajay Banga, schätzt die Kriegsschäden durch die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen auf 14 bis 20 Milliarden Dollar. Die Zerstörungen durch Israels Bombardierung des Südlibanon dürften diese regionale Summe noch erhöhen, sagte Banga auf einer Veranstaltung von Reuters in Washington. Der Krieg habe bisher nur relativ geringe Auswirkungen auf die Weltwirtschaft gehabt. Aber eine erhebliche Ausweitung des Konflikts würde laut Banga andere Länder, die einen größeren Beitrag zum globalen Wachstum leisten, mit hineinziehen.

22.05 Uhr: US-Regierung nennt Bilder nach israelischem Angriff in Gaza "entsetzlich"

Nach einem tödlichen Angriff des israelischen Militärs auf ein Krankenhausgelände im Gazastreifen hat die US-Regierung Israel eigenen Angaben zufolge um Aufklärung gebeten. "Ja, ich habe einige dieser Bilder gesehen, und sie sind entsetzlich", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, auf Nachfrage. "Wir haben die Israelis im Laufe des Wochenendes mit Nachdruck um detaillierte Informationen zu diesen konkreten Einsätzen gebeten", sagte Kirby.

US-Medien berichteten unter Berufung auf palästinensische Behörden und die Vereinten Nationen von mindestens vier Toten und zahlreichen Verletzten bei dem Angriff. Auf dem Krankenhausgelände befand sich den Berichten zufolge ein Flüchtlingslager für Menschen, die innerhalb des Gazastreifens Schutz gesucht hatten. Überlebende schilderten laut "New York Times", wie nach dem Angriff Flammen von Zelt zu Zelt sprangen, während Menschen in Panik flohen. Auch eine als Schutzraum genutzte Schule sei demnach getroffen worden.

20.40 Uhr: US-Regierung übt deutliche Kritik an Israels Angriffen auf Beirut

Die US-Regierung hat gegenüber dem Verbündeten Israel deutliche Kritik an den Angriffen der israelischen Luftwaffe auf Ziele in Libanons Hauptstadt Beirut zum Ausdruck gebracht. "Wir haben deutlich gemacht, dass wir gegen die Kampagne sind", die in den vergangenen Wochen in Beirut zu beobachten gewesen sei, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag vor Journalisten in Washington. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter und zugleich größter Waffenlieferant.

19.55 Uhr: Hisbollah droht und fordert Waffenruhe

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat trotz der massiven israelischen Luftangriffe ihre fortbestehende Kampfbereitschaft bekundet. Die Miliz drohte am Dienstag damit, Ziele in ganz Israel anzugreifen. Eine Waffenruhe sei der einzige Ausweg aus dem Konflikt, sagte Hisbollah-Vizechef Naim Kassem aber auch. Die Miliz feuerte erneut Raketen auf nordisraelische Städte ab und griff nach eigenen Angaben einen israelischen Panzer im Grenzgebiet an. Israel flog seinerseits weitere Luftangriffe.

Kassem betonte in einer Ansprache, seine Miliz lasse sich "nicht besiegen". Da Israel den "gesamten Libanon" ins Visier genommen habe, habe die Hisbollah das Recht, "jeden Ort" in Israel anzugreifen. "Die Lösung ist eine Waffenruhe", fügte der Hisbollah-Vizechef Kassem hinzu. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte nach Angaben seines Büros in einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, er lehne eine "einseitige Waffenruhe ab, die die Sicherheitslage im Libanon nicht verändern würde".

19.10 Uhr: Mützenich fordert Einbestellung von Israels Botschafter

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Israel für den Beschuss der UN-Blauhelmtruppen im Libanon scharf kritisiert und die Einbestellung des israelischen Botschafters gefordert. "Das ist ein Ereignis, was ich mir so hätte nicht vorstellen können", sagte der Vorsitzende der größten Regierungsfraktion zu dem Beschuss.

Mützenich verwies darauf, dass auch deutsche Soldaten gefährdet seien. "Ich erwarte schon, dass die Bundesregierung den israelischen Botschafter über unsere Haltung informiert. Und deswegen würde ich mir auch gut vorstellen können, wenn die Bundesregierung den israelischen Botschafter zu dieser Frage auch ins Auswärtige Amt einbestellt."

18.15 Uhr: 41 Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind erneut Dutzende Menschen getötet worden. Am Montag wurden in verschiedenen Regionen insgesamt 41 Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium am Nachmittag mitteilte. 124 weitere seien verletzt worden.

Die meisten Menschen wurden demnach bei einem Luftangriff im Norden des Landes getötet. Der Angriff im überwiegend von Christen bewohnten Ort Aito traf nach Angaben von Sicherheitskreisen ein Gebäude, in dem Binnenflüchtlinge Zuflucht gesucht hatten.

Nach Darstellung des israelischen Militärs wurde ein Ziel mit Verbindung zur Hisbollah angegriffen. Der Fall werde untersucht. Alle Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

17.35 Uhr: EU und Golfstaaten beraten bei Gipfel über Lage in Nahost

Vertreter der Europäischen Union und der Golfstaaten beraten bei einem Gipfeltreffen am Mittwoch (ab 15.00 Uhr) in Brüssel über die Lage im Nahen Osten. Ziel sind nach Angaben hochrangiger EU-Beamter gemeinsame Bemühungen, eine weitere Eskalation der Konflikte in der Region zu verhindern. "Beide Seiten sind deswegen besorgt", betonte ein EU-Beamter.

An dem Treffen nehmen Staats- und Regierungschefs der sechs Staaten des Golf-Kooperationsrates teil, zu dem Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gehören. Die EU wird unter anderen durch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und ihren Außenbeauftragten Josep Borrell vertreten.

16.53 Uhr: Union will von Regierung Aufklärung über Waffenexporte nach Israel

Unionsfraktionschef Friedrich Merz fordert von Kanzler Olaf Scholz (SPD) Aufklärung über die Gründe für Verzögerungen bei der Genehmigung neuer Waffenlieferungen an Israel. Wie aus Antworten des Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfragen der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hervorging, hatte die Bundesregierung zwischen März und dem 21. August keine Kriegswaffenexporte nach Israel mehr genehmigt. Die Bundesregierung hatte aber betont, es gebe keinen Waffenexport-Boykott gegenüber Israel.

Nach der Bundestagsdebatte zum Jahrestag des Überfalls der islamistischen Hamas auf Israel am vergangenen Donnerstag habe die Union erfahren, "dass es sehr kurzfristig danach eine Reihe von Exportgenehmigungen gegeben hat, die verschiedenen deutschen Unternehmen erteilt worden sind", so Merz. "Man kann durchaus aus verschiedenen Gründen zu dem Ergebnis kommen, dass man Rüstungsgüter und Ersatzteile nach Israel nicht liefern will", sagte Merz. "Aber wenn das so ist, dann soll man der deutschen Öffentlichkeit nicht den Eindruck vermitteln, als ob alles getan wird, um diesem Land in der Selbstverteidigung zu helfen."

16.49 Uhr: US-Team für Aufbau von Raketenabwehrsystem in Israel

Ein Team aus US-Soldaten ist nach Angaben aus dem Pentagon für den Aufbau des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel eingetroffen. Die Militärangehörigen würden vor Ort eine Batterie von THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) installieren, die vor möglichen neuen Angriffen mit ballistischen Raketen aus dem Iran schützen solle, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington, Pat Ryder. In den kommenden Tagen würden weitere Komponenten und zusätzliches US-Militärpersonal in Israel erwartet.

Die Batterie soll den Angaben zufolge in naher Zukunft einsatzbereit sein. Der genaue Zeitrahmen bleibe aus Sicherheitsgründen aber geheim, hieß es.

15.41 Uhr: Großbritannien verhängt Sanktionen wegen Baus israelischer Siedlungen

Großbritannien hat Sanktionen verhängt, die sich gegen den international nicht anerkannten Bau israelischer Siedlungen im besetzten Westjordanland richten. Ziel seien Organisationen, die am Bau solcher Siedlungen beteiligt sind, teilt die britische Regierung mit. Betroffen sind demnach sieben Siedler-Außenposten beziehungsweise Organisationen. Dazu gehört das Unternehmen AMANA, das laut Großbritannien "am Bau illegaler Siedler-Außenposten beteiligt war sowie israelische Siedler finanzierte und mit anderen wirtschaftlichen Ressourcen versorgte, die an Drohungen und der Verübung von Aggressions- und Gewaltakten gegen palästinensische Gemeinden im Westjordanland beteiligt waren".

15.36 Uhr: SPD-Fraktionschef - Baerbock soll israelischen Botschafter einbestellen

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) aufgefordert, den israelischen Botschafter Ron Prosor in Berlin wegen der israelischen Angriffe auf die UN-Friedenstruppe Unifil im Libanon einzubestellen. "Ich erwarte schon, dass die Bundesregierung den israelischen Botschafter über unsere Haltung informiert", sagt er vor der SPD-Fraktionssitzung. "Deswegen würde ich mir auch gut vorstellen, dass die Bundesregierung den israelischen Botschafter zu dieser Frage auch ins Auswärtige Amt einbestellt."

15.32 Uhr: Hisbollah - Haben das Recht auf Angriff überall in Israel

Die radikale Hisbollah im Libanon droht Israel mit einem umfassenden Angriff und wirbt zugleich für eine Waffenruhe. In der vergangenen Woche habe die Hisbollah neue Überlegungen angestellt, damit Israel "Schmerz empfinden" werde, sagt der stellvertretende Generalsekretär, Naim Qassem. "Da Israel überall im Libanon angegriffen hat, haben wir das Recht, überall in Israel anzugreifen." Die Hisbollah werde sich auf das israelische Militär, seine Zentralen und Kasernen konzentrieren. Als Lösung des Konfliktes schlägt Qassem zugleich eine Waffenruhe vor.

14.35 Uhr: Meloni plant Besuch im Libanon

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni plant einen Besuch im Libanon. Einen Termin lässt sie in ihrer Rede vor dem Parlament aber offen. Die Reise sei bereits geplant, da Außenminister Antonio Tajani sich darauf vorbereite, "in der kommenden Woche nach Israel und Palästina zu reisen". Italien ist einer der größten Truppensteller für die Unifil-Friedenstruppen im Libanon. Deren Beschuss durch das israelische Militär kritisiert Meloni ebenso wie die Hisbollah-Miliz. Diese versuche, "das Gebiet unter der Gerichtsbarkeit der Unifil zu militarisieren" und verstoße damit gegen die UN-Resolutionen.

14.28 Uhr: Neue Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israels Norden

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut eine Salve von Raketen auf den israelischen Norden abgefeuert. Rund 20 Geschosse seien über die Grenze auf israelisches Gebiet geflogen, teilte die israelische Armee mit. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Zuvor hatten in den Küstenstädten Haifa und Naharija Warnsirenen geheult. 

Eine der Raketen schlug nach Angaben von Sanitätern unmittelbar neben einem Haus im Großraum Haifa ein. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer. 

14.03 Uhr: UN - Ein Viertel des Libanon unter israelischem Evakuierungsbefehl

Der Libanon steht nach Angaben der Vereinten Nationen inzwischen zu mehr als einem Viertel unter Evakuierungsbefehl des israelischen Militärs. Es gebe Anordnungen für die Bewohner von zwanzig weiteren Ortschaften, ihre Häuser umgehend zu verlassen, erklärte die Nahost-Direktorin des UN-Flüchtlingshilfswerkes, Rema Jamous Inseis, in Genf. "Jetzt stehen über 25 Prozent des Landes unter einem direkten israelischen Militärbefehl zur Evakuierung", sagte sie: "Die Menschen folgen diesem Aufruf zur Evakuierung und fliehen mit fast nichts."

Vor zwei Wochen war das israelische Militär mit Bodentruppen in den Südlibanon eingerückt. Nach Angaben der libanesischen Regierung wurden in den vergangenen zwölf Monaten mindestens 2.309 Menschen durch israelische Angriffe getötet - die meisten von ihnen seit Ende September. Mehr als 1,2 Millionen Menschen seien auf der Flucht.

13.51 Uhr: Union fordert Aufklärung über Waffenexporte nach Israel

Die Union fordert von Außenministerin Baerbock Aufklärung über Waffenlieferungen nach Israel. Man werde Baerbock in der Regierungsbefragung am Mittwoch fragen, ob die Berichte stimmten, dass Waffenexporte an Israel in den vergangenen Monaten nicht genehmigt worden seien, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei. Man habe konkrete Hinweise von Firmen, dass dies der Fall gewesen sei.

Frei sprach sich für die Lieferung von Waffen an den jüdischen Staat aus, der sich "im existenziellen Selbstverteidigungskampf" befinde. Israel zu unterstellen, es würde das Völkerrecht brechen, halte er "wirklich für unsäglich". Bundeskanzler Scholz hatte vergangene Woche angekündigt, dass Deutschland bald neue Waffen an Israel liefern werde. Die Bundesregierung erklärte, dass sie nie einen Liefer-Stopp beschlossen habe. Seit März wurden laut Statistik aber kaum Rüstungsgüter geliefert.

13.40 Uhr: Baerbock will Unifil-Mission im Libanon stärken

Außenministerin Annalena Baerbock sieht ungeachtet des wiederholten Beschusses der UN-Blauhelme im Libanon durch israelische Truppen eine künftig noch stärkere Rolle der Beobachtermission Unifil. Israels Regierung habe die UN immer wieder zur Umsetzung der Resolution 1701 aufgefordert, sagte Baerbock in Berlin. Unifil spiele eine entscheidende Rolle dabei, "dass von der Hisbollah keine Gewalt mehr auf Israel ausgehen wird" und dass die Menschen in den Norden Israels und im Libanon wieder nach Hause zurückkehren könnten.

Die Resolution verbietet die Präsenz der libanesischen Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet zu Israel. Das israelische Militär muss sich demnach hinter die sogenannte Blaue Linie - die libanesisch-israelische Grenze - zurückziehen. Baerbock sagte, die Unifil müsse ihre Aufgaben künftig "noch stärker und noch bewusster vornehmen". Deswegen dürfe die Mission nicht beschossen, sondern müsse im Gegenteil geschützt werden. 

13.36 Uhr: Israel - Ein Polizist durch Schüsse getötet, vier Verletzte

Bei einem Schusswaffenangriff in Zentralisrael sind israelischen Angaben zufolge ein Polizist getötet und vier Zivilisten verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, näherte sich der Angreifer der zweispurigen Schnellstraße in der Nähe der Stadt Jawne südlich von Tel Aviv, schoss auf den Beamten und dann auf vier Zivilisten.

Ohad Jeheskeli, ein Sprecher des nahen Assuta-Krankenhauses, sagte, der Beamte sei auf dem Weg dorthin gestorben und drei Zivilisten seien ins Krankenhaus gebracht worden. Ein Sanitäter, der am Tatort eintraf, habe den Angreifer angeschossen, teilten israelische Rettungskräfte mit. Ob der Schütze noch lebte, blieb zunächst unklar. Es habe sich um einen extremistischen Angriff gehandelt, erklärte die Polizei.

13.31 Uhr: Experten - Israel droht Mangel an Abfangraketen

Israel droht nach Einschätzung von Experten bei zunehmenden Angriffen des Iran oder dessen Verbündeten ein Mangel an Abfangraketen. Israel stehe vor einem ernsten Munitionsproblem, sagte die Expertin und frühere US-Verteidigungsbeamtin Dana Stroul der "Financial Times". Sollte der Iran auf einen möglichen israelischen Angriff mit schweren Luftschlägen reagieren und sich die Hisbollah im Libanon anschließen, könnte Israels Luftverteidigung "überfordert sein".

Die US-Regierung hatte am Wochenende angekündigt, eine Batterie des Raketenabwehrsystems THAAD nach Israel zu schicken, um die Luftverteidigung nach den jüngsten Raketenangriffen zu stärken. Doch auch die Vorräte der USA seien begrenzt, sagte Stroul der Zeitung: "Die USA können die Ukraine und Israel nicht im gleichen Tempo weiter versorgen. Wir erreichen einen Wendepunkt." Ehud Eilam, Ex-Mitarbeiter des israelischen Verteidigungsministeriums, sagte der "Financial Times", es sei nur eine "Frage der Zeit, bis Israel die Abfangraketen ausgehen und es priorisieren muss, wie sie eingesetzt werden".

13.12 Uhr: Zweite Polio-Impfrunde im Gazastreifen kommt voran

Mehr als 92.000 Kinder haben im Gazastreifen die zweite Dosis ihrer Polio-Impfung erhalten. Die zweite Runde der Impfkampagne sei am Montag ohne Zwischenfälle gestartet, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Die WHO ist mit Partnerorganisationen zunächst im zentralen Gazastreifen aktiv. Israel hat wie bei der ersten Impfrunde im September stundenweisen Feuerpausen zugestimmt, damit Familien sicher zu den Impfstationen gehen können. 

Insgesamt sollen mehr als 590.000 Kinder unter zehn Jahren die zweite Dosis für einen vollständigen Schutz vor der Infektionskrankheit erhalten.

12.56 Uhr: Trauerfeier für General der Revolutionsgarde in Teheran

Im Iran ist ein General der Iranischen Revolutionsgarde beigesetzt worden, der zusammen mit dem Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah getötet wurde. Für die Trauerfeier versammelte sich zum ersten Mal seit dem iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober eine größere Anzahl von Anführern der paramilitärischen Organisation.

An der Beerdigung von General Abbas Nilforuschan in Teheran nahm neben Präsident Massud Peseschkian und dem Justizchef des Landes auch der Oberbefehlshaber der Garde, General Hossein Salami, teil. Auch andere Generäle der Garde waren anwesend, darunter Esmail Kaani, der Chef der Al-Kuds-Brigaden, den nach dem Angriff auf Nasrallah einige für tot gehalten hatten. Die Führung der Garde war in den zwei Wochen seit dem iranischen Angriff auf Israel am 1. Oktober nicht derartig öffentlich sichtbar gewesen.

12.37 Uhr: UNO fordert unabhängige Untersuchung von israelischem Angriff im Nordlibanon

Nach einem israelischen Angriff auf ein Dorf im Norden des Libanon fordert das UN-Menschenrechtskommissariat eine unabhängige Untersuchung. Der Vorfall müsse "rasch, unabhängig und gründlich" untersucht werden, sagte ein Sprecher in Genf. Bei dem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus in dem von Christen bewohnten Dorf Aito waren am Montag 22 Menschen getötet worden, darunter zwölf Frauen und zwei Kinder.

Es stelle sich die Frage, ob bei dem Angriff das Kriegsrecht und die "Prinzipien von Verhältnismäßigkeit und Zielgerichtetheit" eingehalten worden seien, betonte der Sprecher. Es war das erste Mal, dass die überwiegend von Christen bewohnte Bergregion im Nordlibanon Ziel israelischer Angriffe wurde. Bislang hatte die Armee ihre Attacken hauptsächlich auf Hisbollah-Hochburgen in mehrheitlich schiitisch geprägten Gebieten des Landes und in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut konzentriert.

11.38 Uhr: Laut Gesundheitsbehörde mindestens 42.344 Tote im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor einem Jahr mindestens 42.344 Menschen getötet worden. Mindestens 99.013 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Unter den Opfern sind auch zahlreiche Frauen und Kinder.

11.31 Uhr: Palästinenser - Wohl mehr als 40 Tote bei israelischen Angriffen

Bei Angriffen des israelischen Militärs im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben am Dienstag mehr als 40 Menschen getötet worden. Mindestens elf Menschen seien allein in Dschabalia, dem größten der acht historischen Flüchtlingslager, getötet worden, teilt die Gesundheitsbehörde mit. Dschabalia ist seit mehr als zehn Tagen im Fokus der israelischen Militäroffensive. In Bani Suhaila im Osten der Stadt Chan Junis seien zehn Menschen ums Leben gekommen, als ein Haus von einer israelischen Rakete getroffen worden sei.

Auch in Sabra, einem Vorort von Gaza-Stadt, wurden drei Häuser beschossen. Rettungskräften zufolge wurden zwei Leichen geborgen, zwölf wurden noch in den Trümmern vermutet. Fünf Menschen wurden den Angaben zufolge beim Beschuss eines Hauses im Lager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens getötet.

10.11 Uhr: Libanesische Medien melden israelische Angriffe im Osten und Süden des Libanon

Die israelische Armee hat libanesischen Angaben zufolge am Dienstagmorgen mehrere Luftangriffe im Osten und Süden des Libanon geflogen. Dabei habe sie im Bekaa-Tal angegriffen und ein Krankenhaus in der Stadt Baalbek außer Betrieb gesetzt, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur (NNA). Auch Dörfer im Süden des Libanon seien angegriffen worden, hieß es weiter.

06.10 Uhr: Israel zeigt Gesprächsbereitschaft mit USA

Israel signalisiert Bereitschaft zum Dialog mit den USA, unterstreicht jedoch gleichzeitig seine Autonomie in Entscheidungsfragen. Israel würde den USA zwar Gehör schenken, aber werde letztendlich eigene Entscheidungen basierend auf nationalen Interessen treffen, erklärt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Erklärung bezieht sich auf einen Artikel der Zeitung "Washington Post", demzufolge Netanjahu der Regierung von Präsident Joe Biden mitgeteilt habe, Israel würde im Falle eines Angriffs auf den Iran militärische Ziele ins Visier nehmen, nicht jedoch Nuklear- oder Ölanlagen.

06.00 Uhr: Israel will nach eigenen Angaben nicht die Öl- oder Atomanlagen des Iran angreifen

Israel hat den USA Medienberichten zufolge versichert, bei einem möglichen Vergeltungsangriff auf den Iran nicht auf die Atom- oder Ölanlagen des Landes abzielen zu wollen. In Berufung auf nicht näher benannte US-Beamte berichtete die "Washington Post", dass der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu dem Weißen Haus mitgeteilt habe, dass ein möglicher Gegenschlag sich nur auf iranische Militäreinrichtungen beziehen würde. 

Das "Wall Street Journal" berichtete ebenfalls, dass Netanjahu US-Präsident Joe Biden diese Zusicherung in der letzten Woche gegeben habe. Außerdem sei dies auch in jüngsten Gesprächen zwischen US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und seinem israelischen Amtskollegen Joav Gallant geäußert worden. Der Plan "wurde in Washington mit Erleichterung aufgenommen", berichtete die "Washington Post" weiter. Biden hatte sich gegen Angriffe auf iranische Atom- oder Ölanlagen gewandt. Netanjahus Büro teilte zu dem Bericht mit: "Wir hören uns die Ansichten der Vereinigten Staaten an, aber wir treffen unsere endgültigen Entscheidungen auf der Basis unserer nationalen Sicherheitsinteressen."

05.30 Uhr: USA warnen Iran vor "schwerwiegenden Konsequenzen" bei Angriff

Das US-Präsidialamt warnt den Iran vor "schwerwiegenden Konsequenzen" im Falle eines Angriffs auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump oder andere US-Bürger. "Wir betrachten dies als eine Angelegenheit der nationalen und inneren Sicherheit von höchster Priorität und verurteilen den Iran aufs Schärfste für diese dreisten Drohungen", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, Sean Savett. Die USA beobachteten die iranischen Drohungen gegen den damaligen Präsidenten Donald Trump seit Jahren sehr genau. Der Iran müsse mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen, sollte es zu einem Angriff auf US-Bürger kommen, einschließlich aktiver und ehemaliger Regierungsmitglieder.

02.33 Uhr: Missionschef - UN-Friedenssoldaten im Libanon halten ihre Stellungen

Trotz der israelischen Aufforderung zum Abzug sollen die Soldaten der UN-Beobachtermission im Libanon (Unifil) ihre Arbeit vorerst fortsetzen. "Es wurde die Entscheidung gefällt, dass Unifil derzeit alle ihre Stellungen hält, obwohl sie von den israelischen Streitkräften zum Abzug aus ihren Positionen nahe der Grenze aufgefordert wurde", sagte Chef der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix.

Bei den Kämpfen zwischen den israelischen Streitkräften und der Schiiten-Miliz Hisbollah waren die Blauhelme in den vergangenen Tagen mehrmals unter Feuer geraten, mindestens vier Soldaten wurden dabei verletzt. Die UN-Mission überwacht das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon bereits seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10.000 UN-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt, darunter auch die Bundeswehr. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte zuletzt den sofortigen Abzug der Blauhelmsoldaten aus der Kampfzone im Süden des Libanon.

Montag, 14. Oktober 2024

23.06 Uhr: Israel will Irans Militär und keine Atomanlagen angreifen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einem Medienbericht zufolge den USA zugesagt, eher militärische Ziele statt Öl- oder Atomanlagen im Iran anzugreifen. Demnach deute dies auf einen begrenzten Gegenschlag hin, um einen großangelegten Krieg mit Israels Erzfeind zu vermeiden, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen aus US-Regierungskreisen.

22.15 Uhr: UN wollen Friedenstruppe im Südlibanon schützen

Die Vereinten Nationen haben angekündigt, ihre Friedenstruppe Unifil im Südlibanon zu schützen. UN-Generalsekretär António Guterres stehe in regelmäßigem Kontakt mit dem Unifil-Kommandeur, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. "Unifil bewertet und überprüft kontinuierlich alle Faktoren, um ihre eigene Haltung und Präsenz zu bestimmen", sagte er. "Die Mission ergreift alle möglichen Maßnahmen, um den Schutz ihrer Friedenssoldaten zu gewährleisten."

21.45 Uhr: Israels Militär - Unterirdisches Hisbollah-Gelände entdeckt Nahost

Israelische Bodentruppen haben im Südlibanon nach Angaben der Armee ein unterirdisches Gelände der Hisbollah entdeckt. Dieses soll als Kommandozentrale der Elitetruppe Radwan der libanesischen Miliz gedient haben, in der Waffen, Munition und Motorräder bereitstanden, wie das Militär mitteilte. Die Armee veröffentlichte ein Video, wonach in dem Komplex Schlafzimmer, eine Küche sowie Sanitäranlagen zu sehen sind.

20.26 Uhr: Netanjahu - Haben Unifil-Soldaten nicht absichtlich angegriffen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Vorwürfe zurückgewiesen, das Militär seines Landes habe absichtlich Friedenstruppen der UN (Unifil) im Libanon angegriffen. Dies sei "absolut falsch". Israels Militär tue vielmehr sein Möglichstes, um zu vermeiden, dass Unifil-Personal zu Schaden komme, während Israel Kämpfer der Hisbollah treffe, sagte Netanjahu.

"Aber der beste Weg zur Gewährleistung der Sicherheit des Unifil-Personals besteht darin, dass die Unifil der Bitte Israels nachkommt und sich vorübergehend aus der Gefahrenzone zurückzieht."

20.11 Uhr: Borrell fordert Debatte über Israels Vorgehen

EU-Chefdiplomat Josep Borrell will beim nächsten Treffen der Außenminister der Mitgliedstaaten eine Debatte über mögliche Verletzungen des humanitären Völkerrechts durch Israel führen. Wie Mitarbeiter des Spaniers in Luxemburg erklärten, könnte dann bei einer einstimmigen Einschätzung zulasten Israels auch Konsequenzen veranlasst werden. Spanien und Irland hatten bereits vor mehreren Monaten angeregt, ein Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Israel auf den Prüfstand zu stellen.

20.10 Uhr: Israels Militär - Kommandeur der Hamas-Luftkampfeinheit getötet

Mehr als einen Monat nach einem israelischen Luftangriff in einer humanitären Zone im Gazastreifen erklärt das israelische Militär, dabei den Chef der Luftkampfeinheit der islamistischen Hamas getötet zu haben. Er sei direkt am Massaker des 7. Oktobers 2023 beteiligt und mitverantwortlich für die Invasion israelischen Territoriums mit Gleitschirmen und Drohnen gewesen, teilte die Armee bei Telegram mit. 

19.20 Uhr: 4-Länder-Erklärung mit Deutschland - Angriffe auf Unifil müssen aufhören

Die israelischen Angriffe auf die Unifil-Friedenstruppen im Südlibanon stehen nach Ansicht der Bundesregierung im Widerspruch zum internationalen humanitären Recht und müssen sofort eingestellt werden. In einer gemeinsamen Erklärung mit Italien, Großbritannien und Frankreich betonte Deutschland deren "unentbehrliche stabilisierende Rolle" in der Region. Israel und andere Parteien müssten zu jeder Zeit die Sicherheit der Blauhelm-Soldaten gewährleisten.

19.19 Uhr: Guterres - Verurteile hohe Zahl ziviler Opfer im Norden von Gaza

UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilt einem Sprecher zufolge eine große Anzahl ziviler Opfern in im nördlichen Gazastreifen. "Er fordert alle Konfliktparteien nachdrücklich auf, sich an das humanitäre Völkerrecht zu halten und betont, dass die Zivilbevölkerung jederzeit respektiert und geschützt werden muss", sagte Stephane Dujarric zu Reportern.

18.57 Uhr: Netanjahu kündigt nach Drohnenangriff "gnadenloses" Vorgehen gegen Hisbollah an

Nach dem tödlichen Hisbollah-Angriff auf einen Militärstützpunkt hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu angekündigt, weiterhin hart gegen die libanesische Miliz vorzugehen. "Wir werden die Hisbollah weiterhin gnadenlos in allen Teilen des Libanon angreifen - auch in Beirut", sagte Netanjahu bei einem Besuch des von einer Drohne getroffenen Stützpunktes in der Stadt Binjamina.

18.56 Uhr: Chef von UN-Flüchtlingshilfswerk fordert Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen

Der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, hat ein Ende der Kämpfe im Libanon und im Gazastreifen gefordert. "Eine von einem sinnvollen Friedensprozess gestützte Waffenruhe ist der einzige Weg, um den Kreislauf aus Gewalt, Hass und Elend zu durchbrechen", sagte Grandi zu Beginn der jährlichen Sitzung des UNHCR-Exekutivausschusses in Genf. Lediglich ein Ende der Kämpfe könne "die Gefahr eines großen regionalen Krieges mit globalen Auswirkungen eindämmen".

18.55 Uhr: Hisbollah meldet Raketenangriff auf nordisraelische Stadt Safed

Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben die nordisraelischen Stadt Safed mit mehreren Raketen angegriffen. Es sei eine "große Raketensalve" abgefeuert worden, erklärte die pro-iranische Miliz. Sie bezeichnete die Attacke als Vergeltung für israelische Angriffe auf "libanesische Städte, Dörfer und Zivilisten".

Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte am Sonntag einen tödlichen Drohnenangriff auf einen Ausbildungsstützpunkt des israelischen Militärs verübt und ihre Angriffe am Montag fortgesetzt.

18.53 Uhr: Israel ändert nach tödlichem Angriff Vorgehen bei Raketenalarm

Nach einem tödlichen Drohnenangriff der libanesischen Hisbollah-Miliz auf einen israelischen Armeestützpunkt nahe der Stadt Binjamina ändert die Luftwaffe ihr Vorgehen bei Raketenalarm. Die Warnbereiche bei Raketenalarm würden erweitert, berichteten israelische Medien unter Berufung auf die Luftwaffe. Das bedeutet, dass an mehr Orten Sirenen ertönen werden und es dadurch auch mehr Fehlalarme geben wird. Bei dem Drohnenangriff am Sonntag waren nach Angaben des israelischen Militärs vier Soldaten getötet worden.

18.51 Uhr: Israel - Drei Geschosse aus dem Libanon abgefangen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben drei Geschosse aus dem Libanon abgefangen. Sie seien in israelisches Gebiet eingedrungen. Zudem hätten israelische Kampfjets die Abschussrampe getroffen, von der aus die Geschosse abgefeuert worden seien. Es habe auf israelischer Seite keine Verletzten gegeben. Unmittelbar vor dem Beschuss hatte es in Israel Luftalarm gegeben. Dem Militär zufolge waren daraufhin Millionen Menschen in Schutzräume geflohen.

17.15 Uhr: Zwei Menschen in Dschenin erschossen

Israelische Streitkräfte haben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Dschenin im Westjordanland zwei Palästinenser erschossen. Ein israelischer Offizier sagte, die Truppen hätte sich während eines Antiterroreinsatzes in der Gegend von Dschenin ein Feuergefecht mit bewaffneten Extremisten geliefert. Einer der Bewaffneten sei dabei getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa gab das Alter eines der Getöteten mit 17 Jahren an. Vier weitere Menschen wurden dem Bericht zufolge bei dem Einsatz verletzt.

16.51 Uhr: Raketenalarm im Großraum Tel Aviv

Im Großraum Tel Aviv hat es erneut Raketenalarm gegeben. Die israelische Armee teilte mit, Auslöser des Alarms seien Geschosse aus dem Libanon gewesen. Einzelheiten würden noch untersucht, hieß es weiter. Im Stadtzentrum waren dumpfe Explosionen zu hören, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte im israelischen TV mit, zunächst keine Berichte über Verletzte erhalten zu haben.

16.44 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro - Entsetzt über Israels Vorgehen in Nordgaza

Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen erklärt, es sei entsetzt über die seit mehr als einer Woche andauernden Angriffe Israels auf den nördlichen Gazastreifen. Dort seien zehntausende Zivilisten ohne Lebensmittel und Vorräte eingeschlossen, heißt es in einer Mitteilung. Man habe Berichte erhalten, wonach Israel an einem wichtigen Knotenpunkt Sandhügel errichtet habe, die den nördlichen Gazastreifen faktisch abriegeln würden. Zudem werde auf Menschen geschossen, die zu fliehen versuchten.

"Im Schatten der Eskalation der Feindseligkeiten im gesamten Nahen Osten scheint Israels Militär den nördlichen Gazastreifen vollständig vom Rest des Gazastreifens abzuschneiden und seinen Einsatz unter völliger Missachtung des Lebens und der Sicherheit der palästinensischen Zivilbevölkerung durchzuführen." Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen

15.41 Uhr: Iran stoppt indirekte Gespräche mit den USA

Der Iran hat seine indirekten Gespräche mit den Vereinigten Staaten in Oman abgebrochen. Grund für die Entscheidung sei die besondere Lage in der Region, sagte der iranische Außenminister Abbas Araghchi am Montag während eines Besuchs im Oman laut einem Bericht der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna. "Wir sehen keinen Grund für die Gespräche, solange wir die aktuelle Krise nicht überwinden können."

Der Iran unter dem neuen Präsidenten Massud Peseschkian hat signalisiert, dass er mit den USA über eine Lockerung der Sanktionen verhandeln möchte. Seitdem der damalige Präsident Donald Trump die USA aus dem Atomabkommen herauslöste, begann Teheran damit, Uran auf nahezu waffenfähiges Niveau anzureichern. US-Geheimdienste und ihre Vertreter betonen jedoch, dass der Iran keine Anstrengungen zum Bau einer Atomwaffe unternommen hat.

Das Sultanat Oman am östlichen Rand der arabischen Halbinsel ist seit langem ein Vermittler zwischen dem Iran und den USA, insbesondere in den Geheimgesprächen, die 2015 zum Abschluss des Atomabkommens zwischen Teheran und den Weltmächten führten.

15.32 Uhr: Israelische Menschenrechtler warnen vor Zwangsumsiedlung in Gaza

Israelische Menschenrechtler warnen vor Zwangsumsiedlung in Gaza Jerusalem (KNA) Israelische Menschenrechtler haben vor israelischen Plänen gewarnt, die palästinensische Bevölkerung im Norden des Gazastreifens zwangsumzusiedeln. Es gebe "alarmierende Anzeichen dafür", dass die israelische Armee mit einer "stillschweigenden" Umsetzung solche Pläne begonnen habe, heißt es in einer Mitteilung der Gruppen Gischa, B'Tselem, Ärzte für Menschenrechte Israel und Jesch Din von Montag.

Der Plan sehe vor, die Zivilbevölkerung des nördlichen Gazastreifens vollständig zwangsumzusiedeln, "unter anderem durch die Verweigerung der Einfuhr lebenswichtiger humanitärer Hilfsgüter und von Treibstoff".

15.19 Uhr: Irischer Außenminister – Israel will "freie Hand" im Libanon

Der irische Außenminister Micheál Martin hat Israel beschuldigt, sein Vorgehen im Libanon verschleiern zu wollen. Auf die Frage, welches Ziel Israel mit der Forderung verfolgt, die Unifil-Friedenstruppen zu evakuieren, sagte Martin am Montag: "Im Wesentlichen geht es darum, Augen und Ohren aus dem Südlibanon zu vertreiben und sich selbst freie Hand zu lassen." Israel wolle nicht, dass die Welt zusieht, wie die Streitkräfte im Libanon und im Gazastreifen vorgehen, sagte er bei einem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. "Die Welt hat kein vollständiges Bild von dem, was in Gaza passiert", sagte er weiter.

15.04 Uhr: 18 Tote bei israelischem Luftangriff im Libanon

Im Libanon sind bei einem israelischen Luftangriff laut Einsatzkräften mindestens 18 Menschen getötet worden. Vier weitere Bewohner des Ortes Aito im Norden des Landes seien bei der Attacke verletzt worden, teilte das libanesische Rote Kreuz mit. Die Rettungsarbeiten dauerten demnach an. Zunächst blieb unklar, weshalb das Haus Ziel der israelischen Luftwaffe geworden war. 

Das Gesundheitsministerium des Mittelmeerstaats hatte zunächst neun Tote und eine verletzte Person gemeldet. Das Ziel soll eine Notunterkunft für Binnenflüchtlinge gewesen sein, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die Gegend des Luftangriffs in dem multireligiösen Land wird überwiegend von Christen bewohnt.

14.20 Uhr: Frankreich – Unifil muss Mandat im Libanon erfüllen können

Frankreich lehnt Forderungen der israelischen Regierung nach einem Rückzug der Unifil-Friedenstruppen im Südlibanon strikt ab und kritisiert ihren Beschuss. "Der Schutz der Friedenstruppen ist eine Verpflichtung, die allen Parteien obliegt", erklärt das Außenministerium in Paris. Es müsse ihnen weiterhin ermöglicht werden, ihr von den Vereinten Nationen erteiltes Mandat zu erfüllen. Bei mehrfachem israelischen Beschuss wurden bislang fünf Blauhelm-Soldaten verletzt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat von den UN verlangt, dass die von ihnen entsandten Friedenstruppen die Gefahrenzone verlassen müssten.

13.58 Uhr: Menschen verbrennen in Zelt nach israelischem Angriff auf Klinik

Bei einem Luftangriff auf den Innenhof eines Krankenhauses im Gazastreifen am Montagmorgen sind palästinensischen Angaben zufolge vier Menschen getötet worden. Der Angriff entfachte zudem ein Feuer in einem Zeltlager für Geflüchtete, bei dem mehr als zwei Dutzend Menschen schwere Verbrennungen erlitten, wie palästinensische Rettungskräfte mitteilten. Auf Bildern der Nachrichtenagentur Reuters waren verkohlte Opfer zu sehen. Aufnahmen der Nachrichtenagentur AP zeigten Kinder unter den Verwundeten. Mindestens 25 Menschen wurden mit Brandwunden in das Nasser-Krankenhaus im südlichen Gazastreifen gebracht.

Das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus im Zentrum der Stadt Deir al-Balah musste bereits eine große Zahl von Verwundeten versorgen, die bei einem weiteren Angriff auf ein in eine Unterkunft umgewandeltes Schulgebäude am Sonntag verletzt wurden. Bei dem Angriff kamen palästinensischen Angaben zufolge mindestens 20 Menschen ums Leben.

13.46 Uhr: Berichte - Israel greift erstmals Region im Norden des Libanon an

Das israelische Militär hat laut Berichten von von Anwohnern und libanesischen Rundfunksendern erstmals Ziele in der Region Aitou im Norden des Libanon angegriffen. Es ist das erste Mal seit einem Jahr, dass das Gebiet, in dem mehrheitlich Christen leben, von Israel beschossen wird. Im Libanon leben schiitische und sunnitische Moslems, Drusen, orthodoxe und maronitische Christen, was sich auch in der Verteilung der politischen Macht im Libanon widerspiegelt. Die Hisbollah, die sich Gefechte mit Israel liefert, ist eine schiitische Miliz und vor allem im Süden des Libanons aktiv.

13.18 Uhr: Israelische Armee - Zwei aus Syrien kommende Drohnen abgewehrt

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge am Montag zwei aus Richtung Syrien kommende Drohnen abgewehrt. Die Drohnen konnten abgefangen werden, bevor sie israelisches Gebiet erreichten, wie die Armee mitteilte. Zuvor hatte die Armee erklärt, sie habe mehrere aus dem Libanon abgefeuerte Geschosse abgefangen. In den Regionen Scharon, Menasche und Wadi Ara war demnach Alarm ausgelöst worden.

Am Sonntag waren bei einem Angriff der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz auf einen Ausbildungsstützpunkt in Binjamini südlich von Haifa mindestens vier israelische Soldaten getötet und mehr als 60 Menschen verletzt worden. 

13.03 Uhr: Gesundheitsbehörde - 42.289 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde mindestens 42.289 Menschen getötet worden. Über 98.684 Menschen seien durch die Kämpfe verletzt worden, hieß es. Hilfsorganisationen gehen davon aus, dass ein Drittel der Toten und Verletzten Kinder sind.

12.24 Uhr: EU - Israelische Attacken auf UN-Friedenstruppe "völlig inakzeptabel"

Die EU-Staaten haben sich auf eine gemeinsame Verurteilung des israelischen Beschusses von UN-Blauhelmtruppen im Libanon verständigt. In dem am Rande eines Außenministertreffens in Luxemburg veröffentlichten Erklärung heißt es, die Angriffe der israelischen Streitkräfte stellten einen schweren Verstoß gegen das Völkerrecht dar und seien "völlig inakzeptabel". Man erwarte dringend Erklärungen und eine gründliche Untersuchung seitens der israelischen Behörden.

Die EU-Erklärung zu den Vorfällen mit mehreren verletzten Blauhelmsoldaten hatte eigentlich bereits Ende vergangener Woche veröffentlicht werden sollen. Wegen einer Blockade durch Tschechien zog sich der Prozess allerdings hin. In dem nun veröffentlichten Text wird auch ein sofortiges Ende der fortgesetzten Raketenangriffe der Hisbollah auf Israel gefordert. Zugleich wird aber auch große Besorgnis über die israelischen Militäraktionen dagegen geäußert, die in dicht besiedelten Gebieten erfolgten, viele zivile Opfer forderten und zu massiven Vertreibungen führten.

12.10 Uhr: Bundesregierung will weiter Waffen nach Israel liefern

Die Bundesregierung will weitere Waffen nach Israel liefern. Das sagte Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. Es habe zudem "zu keinem Zeitpunkt" einen Rüstungsstopp gegenüber Israel gegeben, erklärte er. Details dürfe er allerdings nicht nennen. Ein Sprecher des Außenministeriums ergänzte, die Bundesregierung sehe keine Anzeichen für einen Völkermord im Gazastreifen. Das Völkerrecht werde grundsätzlich bei allen Waffenlieferungen berücksichtigt.

12.06 Uhr: Spanien fordert Aussetzung von Freihandelsabkommen der EU mit Israel

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez hat die EU-Staaten dazu aufgerufen, das Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit Israel auszusetzen. Damit solle das Vorgehen Israels im Gazastreifen und im Libanon sanktioniert werden, sagte er. Seit Monaten versuchen Spanien und Irland die anderen EU-Mitglieder zu überzeugen, Verträge der Staatengemeinschaft mit Israel wegen des Vorwurfs des Bruchs von Menschenrechten zu überprüfen.

11.56 Uhr: Bundesregierung erwartet von Israel Aufklärung zu Vorgehen gegen UN-Truppe

Die Bundesregierung beobachtet die Lage im Südlibanon mit wachsender Besorgnis. Das sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Fünf UN-Blauhelmsoldaten seien verletzt worden, der Beschuss und die Erstürmung des UN-Stützpunktes seien "in keiner Weise hinnehmbar", so der Sprecher, "die Blauhelm-Soldaten müssen geschützt werden", forderte er.

"Alle Konfliktparteien, auch die israelische Armee, sind verpflichtet, ihre Kampfhandlungen ausschließlich gegen militärische Ziele der anderen Konfliktpartei zu richten", sagte der Sprecher. Die Bundesregierung erwarte Aufklärung von Israel zu seinem Vorgehen. Der Schutz der Peacekeeper habe "oberste Priorität".

11.43 Uhr: Israel - Haben mehrere Geschosse aus dem Libanon abgefangen

Einen Tag nach dem tödlichen Hisbollah-Drohnenangriff auf einen Militärstützpunkt in Israel hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mehrere aus dem Libanon abgefeuerte Geschosse abgefangen. Sämtliche aus dem Libanon gefeuerten Geschosse seien "erfolgreich" abgefangen worden, erklärte die Armee. Zuvor wurde demnach in den israelischen Regionen Scharon, Menasche und Wadi Ara Alarm ausgelöst.

Die libanesische Hisbollah-Miliz erklärte, sie habe eine Kaserne in der Nähe der israelischen Küstenstadt Netanja nördlich von Tel Aviv angegriffen und eine "Raketensalve" auf den Marinestützpunkt Stella Maris nahe Haifa abgefeuert. Am Sonntag waren bei einem Angriff der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz auf einen Ausbildungsstützpunkt in Binjamini mindestens vier israelische Soldaten getötet und mehr als 60 Menschen verletzt worden. 

10.50 Uhr: Israels Armee - Aktion auf UN-Stützpunkt war abgesprochen

Die israelische Armee hat Vorwürfe der UN-Beobachtermission Unifil wegen des Vordringens auf einen ihrer Stützpunkte reagiert. Ein israelischer Panzer sei mehrere Meter in einen Unifil-Posten gefahren, um verletzte Soldaten zu evakuieren, erklärte das Militär. Zu keiner Zeit habe für die Blauhelmsoldaten eine Gefahr bestanden. Die Evakuierung sei zudem mit Unifil abgestimmt worden.

Die UN-Mission hatte der Armee in einer Erklärung von Sonntag vorgeworfen, gewaltsam in eine Unifil-Position eingedrungen zu sein und mit zwei Panzern deren Haupttor zerstört zu haben. "Das Durchbrechen und Betreten einer UN-Stellung ist ein weiterer eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht und die Resolution 1701 (2006) des Sicherheitsrats", so Unifil. Jeder vorsätzliche Angriff auf Friedenstruppen sei eine schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts. Mehrere Unifil-Soldaten mussten demnach infolge israelischer Rauchbomben behandelt werden.

10.37 Uhr: Israelischer Armeechef nennt Hisbollah-Angriff auf Militärstützpunkt "schmerzhaft"

Der israelische Armeechef Herzi Halevi hat den tödlichen Drohnenangriff der libanesischen Hisbollah-Miliz auf einen Militärstützpunkt in Israel als "schmerzhaft" bezeichnet. "Wir befinden uns im Krieg, und ein Angriff auf einen Ausbildungsstützpunkt an der Heimatfront ist schwierig und die Folgen sind schmerzhaft", sagte Halevi bei einem Besuch auf dem von dem Angriff betroffenen Stützpunkt.

Bei dem Angriff der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz auf einen Ausbildungsstützpunkt in Binjamini südlich von Haifa waren am Sonntag mindestens vier israelische Soldaten getötet und mehr als 60 Menschen verletzt worden. Es war der tödlichste Hisbollah-Angriff seit der deutlichen Verschärfung des Konflikts im September.

10.15 Uhr: Palästinenser - Mindestens zehn Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. 30 Personen seien verletzt worden, teilten palästinensische Mediziner mit. Unter den Opfern seien Frauen und Kinder. Der Angriff habe eine Stelle für die Verteilung von Nahrungsmitteln in dem Lager getroffen. Die israelische Armee erklärte, man untersuche den Vorfall.

09.50 Uhr: Borrell verurteilt Angriffe auf Blauhelme im Libanon

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Angriffe auf die UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) während der israelischen Offensive gegen die Hisbollah-Miliz scharf verurteilt. Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah waren zuvor fünf Blauhelmsoldaten verletzt worden. Am Sonntag warf die UN-Mission der israelischen Armee vor, mit Panzern in eine Stellung der Blauhelmsoldaten im Südlibanon eingedrungen zu sein. Zwei israelische Panzer seien "gewaltsam" eingedrungen, hieß es. Israelische Soldaten hätten am Samstag zudem Lieferungen der Unifil den Weg versperrt. Die Angriffe waren international auf scharfe Kritik gestoßen. UN-Generalsekretär António Guterres sprach von einem möglichen Kriegsverbrechen.

09.47 Uhr: Drohne vom Radar verschwunden? Israel untersucht Angriff auf Militärbasis

Israel wurde von dem Drohnenangriff auf eine Militärbasis bei Binjamina, bei dem es vier Tote und zahlreiche Verletzte gab, offenbar überrascht, das Militär kündigte eine Untersuchung an. "Wir werden untersuchen, wie eine Drohne ohne Vorwarnung eindringen und eine Basis treffen kann", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. "Wir sind verpflichtet, für einen besseren Schutz zu sorgen", wurde er zitiert: "Wir werden diesen Vorfall untersuchen, daraus lernen und uns verbessern".

Israelische Medien berichteten, die Drohne sei offenbar vom Radar verschwunden. Nach einer ersten Untersuchung habe die Hisbollah vom Libanon aus zwei Kamikaze-Drohnen gestartet, meldete die Times of Israel. Beide Drohnen seien vom Radar geortet und eine vor der Küste abgeschossen worden. Flugzeuge und Hubschrauber hätten die zweite Drohne verfolgt, sie sei dann aber vom Radar verschwunden. Die Hisbollah erklärte, man habe bei dem "komplexen Einsatz" Israels Abwehr durch mehrere Drohnen abgelenkt, zudem seien die neuartigen Drohnen vom Radar nicht erfasst worden.

09.30 Uhr: Palästinenser - Mindestens vier Tote bei Luftangriff auf Krankenhaus in Gaza

Bei einem Luftangriff auf den Innenhof eines Krankenhauses im Gazastreifen am Montagmorgen sind palästinensischen Angaben zufolge vier Menschen getötet worden. Der Angriff habe zudem ein Feuer in einem Zeltlager für Geflüchtete entfacht, bei dem mehr als zwei Dutzend Menschen schwere Verbrennungen erlitten, teilten palästinensische Rettungskräfte mit. Aufnahmen der Nachrichtenagentur AP zeigten Kinder unter den Verwundeten. Mindestens 25 Menschen wurden mit Brandwunden in das Nasser-Krankenhaus im südlichen Gazastreifen gebracht.

Das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus im Zentrum der Stadt Deir al-Balah musste bereits eine große Zahl von Verwundeten versorgen, die bei einem weiteren Angriff auf ein in eine Unterkunft umgewandeltes Schulgebäude am Sonntag verletzt wurden. Bei dem Angriff kamen palästinensischen Angaben zufolge mindestens 20 Menschen ums Leben. Die israelischen Streitkräfte griffen seit Beginn des Gaza-Krieges wiederholt Schulgebäude, Zeltlager und andere Unterkünfte an mit der Begründung, die Hamas verschanze sich dort.

09.04 Uhr: Israelischer Minister fordert Abzug von UN-Truppen aus Libanon

Israels Energieminister Eli Cohen hat die UN-Friedenstruppen Unifil im Südlibanon als nutzlos bezeichnet und fordert ihren Abzug. Die Unifil würde israelische Bürger nicht vor Angriffen der Hisbollah schützen, sagte er. "Der Staat Israel wird alles tun, um die Sicherheit seiner Bürger zu gewährleisten. Wenn die UN nicht helfen können, sollten sie zumindest nicht im Weg stehen und ihr Personal aus den Kampfgebieten abziehen", erklärte Cohen.

08.46 Uhr: Reiseverkehr aus Deutschland in Nahost-Region eingebrochen

Seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist der Flugverkehr von Deutschland in den Nahen Osten eingebrochen. In den elf Monaten von Oktober 2023 bis August 2024 reisten 666.700 Fluggäste nach Israel, Jordanien, Irak, Iran oder in den Libanon, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das waren rund ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der Passagiere, die nach Israel flogen, sank besonders stark - um 50,4 Prozent von 547.800 auf 251.800. In den Libanon flogen 30,4 Prozent weniger Menschen als im Vorjahr. "Der Rückgang betrifft somit am stärksten den Flugverkehr mit den beiden Staaten in der Region, in die üblicherweise die meisten Passagiere aus Deutschland reisen", erklärten die Statistiker. Die Zahl der Passagiere mit dem Flugziel Iran legte hingegen zunächst sogar zu - um 4,7 Prozent auf 92.500. Seit April diesen Jahres war das Fluggastaufkommen in das Land dann jedoch ebenfalls stark rückläufig. 

08.14 Uhr: Borrell und Lammy fordern sofortigen Waffenstillstand

Vor dem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg haben der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der britische Außenminister David Lammy ein Ende der Kampfhandlungen im Nahen Osten gefordert. "Wir fordern sofortige Waffenstillstände in Gaza und im Libanon", schrieben Borrell und Lammy in einem gemeinsamen Gastbeitrag im "Handelsblatt". "Wir setzen uns diplomatisch für einen dauerhaften Frieden in der Region ein, der das Völkerrecht vollständig respektiert", erklärten die beiden Politiker weiter. 

Borrell und Lammy bekräftigten das Selbstverteidigungsrecht Israels und verurteilten die iranischen Angriffe auf Israel "aufs Schärfste". Zugleich betonten sie: "Eine neue Spirale der Gewalt liegt im Interesse von niemandem."

07.38 Uhr: Polio-Impfkampagne in Gaza geht in zweite Runde

Heute soll im Gazastreifen die zweite Runde der Impfungen gegen Kinderlähmung beginnen. Nach UN-Angaben sollen rund 590.000 Kinder unter zehn Jahren geimpft werden. Israel und die UN-Organisatoren vereinbarten dafür gebietsspezifische humanitäre Feuerpausen. Die Polio-Impfungen müssen in zwei Dosen verabreicht werden, eine erste Runde hatte es bereits Anfang September gegeben. Im Sommer war der erste Polio-Fall seit 25 Jahren in dem abgeriegelten Palästinensergebiet entdeckt worden, das im Gaza-Krieg zu großen Teilen verwüstet worden ist.

07.30 Uhr: Neuseelands Premier Luxon verurteilt Israels Vorgehen gegen Unifil

Der neuseeländische Premierminister Christopher Luxon hat das Vorgehen des israelischen Militärs gegen die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) scharf verurteilt. Es sei völlig inakzeptabel, dass Israel die UN-Friedenstruppen ins Visier nehme, sagte er in der Hauptstadt Wellington zu Journalisten. Die ganze Welt sei darüber entrüstet, dass Israel UN-Einrichtungen angreife. "Sie sind dort im Rahmen einer Friedensmission, um den Frieden an dieser Grenze zu bewahren", sagte er.

07.14 Uhr: Israel meldet nach Hisbollah-Drohnenangriff vier Tote und 60 Verletzte

Nach dem Drohnenangriff der libanesischen Hisbollah-Miliz auf einen israelischen Armeestützpunkt nahe der Stadt Binjamina meldet die israelische Armee mittlerweile mehr Verletzte. Zusätzlich zu den vier getöteten Soldaten seien sieben weitere Soldaten schwer verletzt worden. Insgesamt erlitten bei der Attacke am Sonntag laut Rettungsdiensten mehr als 60 Menschen Verletzungen. Damit ist es einer der blutigsten Angriffe auf Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor gut einem Jahr.

06.04 Uhr: WHO gelingt Belieferung zweier Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens

Nach mehreren gescheiterten Versuchen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwei Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens mit dringend benötigtem medizinischen Material beliefern können. "Der WHO und ihren Partnern ist es gestern nach neun Versuchen in dieser Woche endlich gelungen, die Krankenhäuser Kamal Adwan und Al-Sahaba zu erreichen", erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntagabend im Online-Dienst X. Außer medizinischen Gütern wurden auch Blutkonserven und Treibstoff geliefert.

04.33 Uhr: USA drängen auf Deeskalation an israelisch-libanesischer Grenze

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Joah Gallant die Sicherheit der Beobachtermission der Vereinten Nationen (Unifil) und die der libanesischen Streitkräfte angemahnt. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung über das Gespräch hervor. Austin habe gegenüber Gallant auch bekräftigt, dass Israel so schnell wie möglich von militärischen Operationen im Libanon zu diplomatischen Lösungen übergehen müsse. Ziel sei es, die Sicherheit der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der Grenze zu gewährleisten. Ein diplomatischer Weg sei notwendig, um die Situation zu entschärfen und langfristige Stabilität in der Region zu fördern.

02.24 Uhr: Israels Armee meldet Angriff auf Hamas-Kommandozentrale

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, das früher als Krankenhaus gedient habe, hieß es in der Nacht. In demselben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben bereits zuvor angegriffen.

Die Kommandozentrale habe Hamas-Terroristen zur Planung und Ausführung von Anschlägen auf Israels Truppen und den Staat Israel gedient, hieß es. Die Angaben der israelischen Armee lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Armee sprach von einem weiteren Beispiel für den systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße. Man habe vor dem "präzisen Angriff" zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht.

01.55 Uhr: Hisbollah droht Israel mit noch heftigeren Angriffen

Nach dem Drohnenangriff auf einen israelischen Armeestützpunkt nahe der Stadt Binjamina mit vier Toten und Dutzenden Verletzten hat die libanesische Hisbollah-Miliz Israel mit noch heftigeren Angriffen gedroht, falls das Nachbarland seine Offensive im Libanon nicht stoppen sollte. Die proiranische Miliz warnte "den Feind, dass das, was er heute im Süden Haifas erlebt hat, nur ein kleiner Vorgeschmack auf das ist, was ihn erwartet, wenn er beschließt, seine Aggression gegen unser edles und geliebtes Volk fortzusetzen", hieß es in einer in der Nacht veröffentlichten Mitteilung.

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