Nach einem israelischen Angriff auf einen Vorort von Beirut, Libanon, am 20. Oktober 2024 steigen Rauch und Flammen auf.
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Nach einem israelischen Angriff auf einen Vorort von Beirut, Libanon, am 20. Oktober 2024 steigen Rauch und Flammen auf.

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 43 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 43 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 21. bis 27 Oktober im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 27. Oktober 2024

20.01 Uhr: Israels Armee: Im Iran nur Teil unseres Potenzials genutzt

Israels Militär will nach eigener Darstellung beim jüngsten Angriff auf Ziele im Iran nur einen Teil seiner Kapazitäten genutzt haben. "Wir können viel mehr tun", sagte Generalstabschef Herzi Halevi bei einer Lagebesprechung im Militärhauptquartier in Tel Aviv. "Wir richteten Schläge auf strategische Systeme im Iran und wir sind auf alle Szenarien an allen Schauplätzen vorbereitet", zitiert ihn eine Mitteilung der israelischen Streitkräfte. 

Israel hatte am Samstag in mehreren Wellen Luftabwehrsysteme, Militärstützpunkte und Raketenfabriken in mehreren Gebieten des Irans angegriffen. Der Vergeltungsschlag war die Antwort auf eine iranische Attacke am 1. Oktober, bei der Israel mit rund 200 ballistischen Raketen beschossen worden war. 

"Unsere Botschaft ist sehr, sehr klar", führte Halevi weiter aus. Israel werde jeder Bedrohung, wo und wann auch immer sie auftaucht, entgegentreten. "Wir werden wissen, wie wir zuzuschlagen haben." Diese Botschaft habe durch die Angriffe auf den Iran eine "bedeutende Verstärkung" erfahren.

19.24 Uhr: Ägyptens Präsident stellt Plan für zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vor

In den neuen Bemühungen um ein Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi einen Vorschlag für eine zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vorgestellt. Während dieser Zeit sollten vier Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Austausch gegen "einige Inhaftierte in israelischen Gefängnissen" freigelassen werden, sagte al-Sisi am Sonntag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem algerischen Kollegen Abdelmadjid Tebboune in Kairo.

Al-Sisi erläuterte, dass nach der zweitägigen Feuerpause weitere Verhandlungen innerhalb von zehn Tagen vorgesehen seien. Ziel sei es, "eine vollständige Waffenruhe und die Zufuhr von Hilfsgütern" in den Gazastreifen zu gewährleisten. Ägypten ist neben Katar und den USA ein wichtiger Vermittler bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas.

18.14 Uhr: Israels Angriffe im Iran - Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats am Montag

Der UN-Sicherheitsrat wird sich am Montag in einer Dringlichkeitssitzung mit den israelischen Luftangriffen auf Ziele im Iran befassen. Das kündigte am Sonntag die amtierende Schweizer Präsidentschaft des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen an. Die Sitzung war demnach vom Iran beantragt worden. Der Antrag für die Dringlichkeitssitzung sei von Algerien, China und Russland unterstützt worden.

Israel hatte in der Nacht zum Samstag als Reaktion auf einen iranischen Raketenangriff von Anfang Oktober militärische Ziele im Iran beschossen. Nach israelischen Angaben richteten sich die Angriffe gegen Raketenfabriken und Luftabwehr-Anlagen. Nach iranischen Angaben wurden dabei vier iranische Soldaten getötet. Der Iran bezeichnete den Sachschaden als "begrenzt".

Der Iran unterstrich nach den israelischen Raketenangriffen sein "Recht und die Pflicht zur Selbstverteidigung", verzichtete jedoch auf eine explizite Drohung mit unmittelbarer militärischer Vergeltung. Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, erklärte, die Angriffe dürften "weder überbewertet noch verharmlost werden".

Der iranische Präsident Masud Peseschkian sagte am Sonntag in einer Kabinettssitzung, sein Land strebe "nicht den Krieg" mit Israel an, werde aber eine "angemessene Antwort" auf die Luftangriffe geben.

17.49 Uhr: Ägypten schlägt zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vor

Ägypten hat eine zweitägige Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas vorgeschlagen. Während dieser Zeit sollten vier Geiseln im Gazastreifen freigelassen werden, sagte der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Sonntag in Kairo. Der Vorschlag sehe auch die Freilassung palästinensischer Gefangener vor. Zudem solle humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geliefert werden.

Ägypten gehört neben den USA und Katar zu den Vermittlern im Gaza-Krieg. Israel und die Hamas reagierten zunächst nicht auf den ägyptischen Vorschlag.

17.39 Uhr: Hamas-Ministerium: 33 Tote bei Angriffen im Norden des Gazastreifens

Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens sind nach Darstellung des Gesundheitsministeriums der militant-islamistischen Hamas mindestens 33 Menschen getötet worden. Bei Angriffen am Samstagabend auf Häuser und andere Gebäude in der Stadt Beit Lahija seien 22 Menschen ums Leben gekommen, davon seien elf Frauen und zwei Kinder, hieß es am Sonntag. 15 weitere Menschen seien verletzt worden. Bei einem israelischen Angriff auf eine als Unterkunft verwendete Schule im Flüchtlingslager Schati seien elf Menschen getötet worden, sagte Hussein Mohessin vom Gesundheitsministerium der Hamas. Das israelische Militär kommentierte die Angaben zunächst nicht.

16.53 Uhr: Ein Toter und zahlreiche Verletzte nach Hamas-Anschlag in Israel

In Israel sind am Sonntag mindestens ein Mensch getötet und mindestens 29 Menschen zum Teil schwer verletzt worden, nachdem ein Lkw in eine Bushaltestelle nahe einem Geheimdienststützpunkt gefahren war. Der Lkw-Fahrer wurde laut Polizeiangaben "neutralisiert". Die radikalislamische Hamas bekannte sich zu einem "heldenhaften" Angriff in Ramat Hascharon nördlich von Tel Aviv.

Nach ihren ersten Erkenntnissen war der Lkw in einen an der Haltestelle stehenden Bus gefahren, der gerade seine Passagiere absetzte. Zivilisten vor Ort hätten auf den Lkw-Fahrer geschossen und ihn "neutralisiert".

16.03 Uhr: Israels Präsident bittet wegen Hamas-Massaker um Entschuldigung

Israels Präsident Izchak Herzog hat die Angehörigen der Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober vergangenen Jahres im Namen des israelischen Staates um Entschuldigung gebeten. "Ich stehe hier als Präsident des Staates Israel und entschuldige mich", sagte Herzog bei einer Gedenkveranstaltung in Jerusalem.

Anders als Herzog hat Regierungschef Benjamin Netanjahu bislang nicht um Entschuldigung gebeten. Er hat zwar Fehler des Sicherheitsapparates eingeräumt, aber eine Untersuchung der Verantwortlichkeiten, die auch ihn das Amt kosten könnte, will Netanjahu erst nach Ende des Krieges zulassen.

Herzog äußerte sich deutlich. "Es tut uns leid, dass wir es versäumt haben, Ihre Angehörigen zu verteidigen, es tut uns leid, dass wir den grundlegendsten Vertrag zwischen einem Land und seinen Bürgern gebrochen haben, nämlich ihr Leben und ihre Sicherheit zu verteidigen", sagte er. 

15.17 Uhr: Angehörige von Hamas-Geiseln unterbrechen Netanjahu-Rede

In Israel haben Angehörige von Hamas-Geiseln lautstark eine Rede von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu während der Gedenkfeierlichkeiten zum 7. Oktober unterbrochen. "Mein Vater wurde ermordet", schrie einer der anwesenden Familienangehörigen demnach immer wieder.

Für Sonntag wurden im katarischen Doha neue Verhandlungen zwischen Israel, den USA und Katar erwartet, um über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln zu sprechen. Zuletzt wuchs der Druck auf die israelische Regierung hinsichtlich eines Abkommens zur Freilassung der Geiseln, die sich nach mehr als einem Jahr noch immer in der Gewalt der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen befinden. Kritiker werfen Netanjahu jedoch vor, die indirekten Verhandlungen zu verschleppen.

14.42 Uhr: Westliche Außenminister warnen Knesset vor Anti-UNRWA-Gesetz

Die Außenministerinnen und Außenminister von Deutschland, Kanada, Australien, Frankreich, Japan, Südkorea und Großbritannien warnen das israelische Parlament vor einem Anti-UNRWA-Gesetz. Hintergrund ist eine Knesset-Debatte, die Immunität des UN-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten aufzuheben und jegliche Kontakte zwischen israelischen staatlichen Stellen und UNRWA zu verbieten. "Ohne die Arbeit des UNRWA wäre die Bereitstellung von Hilfe und Dienstleistungen, einschließlich Bildung, Gesundheitsversorgung und Verteilung von Treibstoff im Gazastreifen und im Westjordanland, stark behindert, wenn nicht gar unmöglich", heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Dies hätte "verheerende Folgen" für die bereits kritische und sich rasch verschlechternde humanitäre Lage, insbesondere im nördlichen Gazastreifen.

13.27 Uhr: Palästinenser: Mindestens 45 Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben heute mindestens 45 Palästinenser getötet worden. Die meisten von ihnen seien im Norden des Küstenstreifens ums Leben gekommen, teilen die palästinensischen Gesundheitsbehörden mit. Unter anderem seien 20 Menschen bei einem Luftangriff auf Häuser in Dschabalia getötet worden. Das israelische Militär teilt mit, es habe in der Region in den vergangenen 24 Stunden "mehr als 40 Terroristen eliminiert".

12.12 Uhr: Hisbollah fordert Anwohner in Israel zu Evakuierung auf

Nach mehr als einem Jahr der Angriffe auf Israels Norden hat die Hisbollah-Miliz erstmals Warnungen an die Einwohner israelischer Ortschaften veröffentlicht und diese zur Evakuierung aufgerufen. Dazu gehören unter anderem Kiriat Schmona und Naharija, wie die Hisbollah am Samstagabend mitteilte. Zur Begründung heißt es: "Ihre Siedlungen sind Einsatzorte feindlicher militärischer Kräfte für Angriffe auf den Libanon geworden. Damit sind sie legitime militärische Ziele für die Luft- und Raketentruppen des Islamischen Widerstands." 

Bei den 25 Ortschaften handelt es sich um Wohnorte. Laut humanitärem Völkerrecht sind unterschiedslose Angriffe auf militärische und zivile Ziele verboten. Zivile Ziele verlieren ihren Schutzstatus, wenn sie militärisch genutzt werden.

Auch das israelische Militär fordert Menschen im Gazastreifen und im Libanon regelmäßig zu Evakuierungen auf. Nach Militärangaben werden dann Ziele der Hamas oder der Hisbollah beschossen. Israel wirft beiden Terrororganisationen vor, aus Wohngebieten heraus zu operieren und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu nehmen.

11.30 Uhr: Netanjahu: Angriff auf den Iran war "präzise und mächtig"

Der Angriff im Iran war nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu "präzise und mächtig". Er habe "alle seine Ziele erreicht", sagte der Regierungschef bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Herzlberg in Jerusalem für die Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober vergangenen Jahres.

Israel befinde sich in einem existenziellen Kampf gegen die "Achse des Bösen" unter Führung des Irans, sagte Netanjahu. Israels Feinden müssten dabei einen "sehr hohen Preis" zahlen. Der Iran habe Israel zu Monatsbeginn mit Hunderten von ballistischen Raketen angegriffen. "Dieser Angriff ist gescheitert."

10.14 Uhr: Lkw fährt in Israel in Bushaltestelle - Dutzende Verletzte

Nördlich von Tel Aviv ist am Sonntag ein Lkw in eine Bushaltestelle in der Nähe eines Militärstützpunktes gefahren. "Dutzende Menschen" seien bei dem Vorfall in Ramat Hascharon verletzt worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom am Morgen mit. Die Polizei bestätigte den Vorfall und sprach von vielen Verletzten. Nähere Angaben zum mutmaßlichen Hintergrund machte sie zunächst nicht.

10.01 Uhr: Vier israelische Soldaten gefallen

Bei Kämpfen im Südlibanon sind nach Angaben des israelischen Militärs vier israelische Soldaten ums Leben gekommen.

09.58 Uhr: Zwei Verletzte in Israel bei Angriffen aus dem Libanon

Bei dem Einschlag einer Drohne der libanesischen Hisbollah-Miliz in eine Fabrik für Flugzeugteile in der nordisraelischen Stadt Bar Lew sind zwei Menschen leicht verletzt worden. Das teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf X mit.

Nach Angaben der Armee ist die Drohne während des Anflugs aus dem Libanon geortet worden, dann aber in das Fabrikgebäude eingeschlagen. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden. Auf Fotos in israelischen Medien waren kleinere Schäden an der Fassade und am Dach des Gebäudes zu erkennen.

Auch in anderen Städten Galiläas im Norden Israels gab es erneut Luftalarm wegen Raketen aus dem Libanon. Über mögliche Opfer oder größere Schäden dort wurde zunächst nichts bekannt.

Die mit dem Iran verbündete libanesische Hisbollah-Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor einem Jahr. Israel antwortet mit fast täglichen massiven Luftangriffen und seit September auch mit einer Bodenoffensive.

09.08 Uhr: Irans Religionsführer mahnt überlegtes Handeln an

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem israelischen Angriff ein überlegtes Vorgehen angemahnt. "Wie die Kraft und der Wille des iranischen Volkes dem zionistischen Regime (Israel) verdeutlicht werden sollen, müssen die Verantwortlichen entscheiden", sagte Chamenei (85) laut der Staatsagentur Irna bei einer Veranstaltung in der Hauptstadt Teheran. "Es soll das getan werden, was dem Wohl dieses Volkes und Landes entspricht", fügte er hinzu.

Chameneis Worte nach dem israelischen Luftangriff fallen vergleichsweise moderat aus. Im Kontext des Nahost-Konflikts und nach der Tötung iranischer Generäle oder führender Verbündeter hatte das Staatsoberhaupt in den vergangenen Monaten auch Rache geschworen. Seine Äußerungen gelten als letztes Wort, an dem sich sowohl Regierung als auch Militär orientieren. Bei dem israelischen Angriff waren nach offizieller Darstellung vier Soldaten getötet und mehrere Militärstandorte wie Radaranlagen beschädigt worden.

08.15 Uhr: WAFA - Mindestens 40 Tote bei Angriffen auf den Norden des Gazastreifens

Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens sind der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA zufolge mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. 80 seien bei den Angriffen auf mehrere Häuser in Beit Lahija am Samstag verletzt worden, berichtet die Agentur unter Berufung auf medizinisches Personal.

08.03 Uhr: Irans Parlament tagt hinter verschlossenen Türen

Einen Tag nach dem israelischen Angriff ist Irans Parlament zu einer Sitzung hinter verschlossenen Türen zusammengekommen. Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf, ehemaliger General der Revolutionsgarden, leitete die Beratungen, wie iranische Medien übereinstimmend berichteten.

Irans Parlament hat begrenzten Einfluss. Die eigentliche Macht konzentriert sich auf die Staatsführung, mit Religionsführer Ali Khamenei an der Spitze. Nach der Wahl in diesem Jahr dominiert jedoch eine Mehrheit konservativer Hardliner das Parlament, die auch Einfluss auf die Stimmung in den radikalen Flügeln im Militär ausüben dürfte.

Ghalibaf sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, dass eine militärische Antwort Irans auf den israelischen Angriff sicher sei - obwohl er diesen als "passiv" bewertete und damit das Ausmaß relativierte. Er berief sich demnach auf das Selbstverteidigungsrecht gemäß der UN-Charta. Gleichzeitig betonte Ghalibaf die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen.

02.27 Uhr: Libanon meldet weiteren Luftangriff im Süden Beiruts

Die israelische Luftwaffe hat am frühen Sonntagmorgen erneut einen Luftangriff auf Ziele im Süden Beiruts geflogen. Der Angriff ereignete sich kurz nach Mitternacht, wie die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete. Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner zweier Viertel in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt dazu aufgefordert, die Gebiete zu verlassen, da sich dort Einrichtungen der Hisbollah-Miliz befänden.

01.51 Uhr: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens in der Stadt Gaza in einem Gebäude befunden, das früher eine Schule gewesen sei, hieß es in der Nacht. Die Kommandozentrale habe Hamas-Terroristen zur Planung und Ausführung von Anschlägen auf Israels Truppen und den Staat Israel gedient. Die Angaben der israelischen Armee ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Auf X gibt es Berichte über Verletzte. Angeblich wurde die Schule als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Auch diese Informationen sind noch ungesichert.

Samstag, 26. Oktober 2024

22.23 Uhr: Berichte - Mindestens 30 Tote bei Angriff im Norden Gazas

Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff sind im nördlichen Gazastreifen nach örtlichen Berichten mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Den Beschreibungen zufolge sollen fünf Häuser in einem Wohnviertel der grenznahen Stadt Beit Lahia angegriffen worden sein. Eine unbekannte Zahl von Menschen werde unter den Trümmern vermutet.

Katastrophenschutz und Rettungsdienste könnten wegen der anhaltenden Kampfhandlungen den Schauplatz nicht erreichen, hieß es weiter. Bewohner der umliegenden Häuser würden die Verwundeten in Eselskarren wegbringen oder zu Fuß wegtragen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

21.05 Uhr: Proteste im Zentrum Tel Avivs

Hunderte Menschen haben im Zentrum von Tel Aviv für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen demonstriert. Die Redner griffen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu scharf an, der ihrer Ansicht nach die indirekten Verhandlungen verschleppe. "Wem willst du jetzt die Schuld geben, nachdem (Hamas-Chef Jihia al-)Sinwar tot ist? Den Geiseln?", zitierte die Times of Israel den Bruder eines von der Hamas Entführten.

20.53 Uhr: Palästinenser melden Tote nach Angriffen im Gazastreifen

Nach palästinensischen Angaben sind bei israelischen Angriffen auf mehrere Häuser im Gazastreifen mindestens 30 Menschen getötet worden. Schauplatz der Angriffe sei Beit Lahija im Norden des Küstengebiets gewesen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

20.53 Uhr: Hisbollah fordert Siedler zur Flucht auf

Die libanesische Hisbollah fordert Bewohner von mehr als zwei Dutzend israelischen Siedlungen zur sofortigen Flucht auf. Denn diese Siedlungen würden vom Militär genutzt und seien deswegen legitime Ziele, heißt es in einem Video.

19.36 Uhr: Sicherheitskräfte im Iran getötet

Im Südosten des Irans haben militante Rebellen mindestens zehn Sicherheitskräfte getötet. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Sistan und Belutschistan, in der Stadt Taftan, wie die Staatsagentur Irna berichtete. Behörden sprachen von einem Terroranschlag. Die militant-islamistische Gruppe Dschaisch al-Adl reklamierte den Angriff auf der Plattform Telegram für sich. Die Rebellengruppe hatte ihre Angriffe zuletzt verstärkt. Unter anderem in den USA und Iran ist die Gruppe als Terrororganisation eingestuft. Die Provinz gilt wirtschaftlich als schwächer gestellt.

19.25 Uhr: Iran meldet vier getötete Soldaten

Am Morgen hatte die Armee zunächst zwei Tote gemeldet. Jetzt heißt es nach Angaben des Militärs, dass bei dem israelischen Angriff vier Soldaten getötet worden sind. Sie seien im Rahmen der Verteidigung gefallen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA. Die weiteren Todesopfer seien ihren Verletzungen vom Morgen erlegen.

18.36 Uhr: EU ruft zu "äußerster Zurückhaltung auf"

Die Europäische Union hat alle Seiten zu Zurückhaltung aufgerufen. Die EU erkenne zwar das Recht Israels auf Selbstverteidigung an, rufe aber alle Parteien "zu äußerster Zurückhaltung" auf, um eine "unkontrollierbare Eskalation" im Nahen Osten zu vermeiden, hieß es in einer Erklärung der 27 EU-Mitgliedstaaten. Eine solche Eskalation liege "in niemandes Interesse".

17.59 Uhr: Biden hofft auf Ende der Eskalation

US-Präsident Joe Biden sagt, bei den israelischen Luftangriffen auf den Iran seien offenbar nur militärische Ziele getroffen worden. Biden stützte seine Aussage auf Angaben von US-Geheimdiensten. Er hoffe, der Angriff sei "das Ende" der Eskalation.

17.47 Uhr: Mehr als 200 Geschosse aus dem Libanon abgefeuert

Aus dem Libanon sind heute nach israelischen Militärangaben mehr als 200 Geschosse auf Israel abgefeuert worden. Berichte über mögliche Verletzte gibt es noch nicht. Zuvor hatte die Armee von rund 80 Geschossen gesprochen. Mehrere Gebäude und Autos in der nordisraelischen Stadt Nahariya seien durch Teile von rund 30 Raketen beschädigt worden, teilte das Militär mit.

Der israelische Feuerwehr- und Rettungsdienst ließ wissen, es werde gegen Brände vorgegangen, die in sieben Gegenden im Norden Israels durch Raketenangriffe ausgelöst worden seien.

17.11 Uhr: Libanon meldet Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind heute 19 Menschen getötet worden, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Terrormiliz vor gut einem Jahr ist demnach auf 2.653 gestiegen. Beide Seiten hatten erneuten gegenseitigem Beschuss gemeldet.

16.04 Uhr: Türkei - Israel hat regionale Kriegsgefahr erhöht

Die Türkei hat Israel nach dessen Luftangriffen auf den Iran für eine erhöhte Kriegsgefahr in der Region verantwortlich gemacht. Israel habe die Region "an den Rand eines größeren Kriegs gebracht", teilte das türkische Außenministerium mit. "Dem Terror durch Israel in der Region ein Ende zu setzen, ist zu einer historischen Pflicht im Zusammenhang mit der Herstellung der internationalen Sicherheit und des Friedens geworden".

Die internationale Gemeinschaft müsse sofort Maßnahmen ergreifen, "um das Gesetz durchzusetzen und die Netanyahu-Regierung zu stoppen", erklärte das Ministerium. Die Türkei ist ein scharfer Kritiker der militärischen Einsätze Israels im Gazastreifen und im Libanon. Ankara hat Unterstützung für die Hamas im Gazastreifen geäußert.

15.10 Uhr: Wieder Beschuss zwischen Israel und Hisbollah

Nach dem israelischen Angriff auf den Iran geht der Beschuss zwischen Israels Militär und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon unvermindert weiter. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium kam bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gesundheitszentrum im Süden des Landes ein Sanitäter ums Leben. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden.

Israels Militär hat sich bisher nicht konkret zu dem Vorfall geäußert. Die israelische Luftwaffe griff laut eigenen Angaben Ziele der Hisbollah im Libanon an. Hisbollah-Stellungen in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut hätten sich auch unter zivilen Gebäuden in dicht besiedelten Gebieten befunden.

Israels Armee meldete, bisher seien heute rund 80 Geschosse vom Libanon aus auf israelisches Gebiet gefeuert worden. Auch mehrere Drohnen aus dem nördlichen Nachbarland seien abgefangen worden. Die Hisbollah reklamierte mehrere Angriffe für sich.

14.50 Uhr: Israel tötet Hamas-Kommandeur

Israelische Einsatzkräfte haben im Westjordanland ein hochrangiges Mitglied der Hamas getötet. Islam Dschamil Odeh habe in naher Zukunft Anschläge geplant, teilten Israels Armee, der Inlandsgeheimdienst Schin Bet sowie die Polizei mit. Israel sowie der militärische Arm der Hamas bezeichnete den Getöteten als Anführer der Al-Kassam-Brigaden in Tulkarem.

Bei dem Einsatz am Morgen in der Stadt im Nordwesten des Palästinensergebiets habe Odeh das Feuer auf die israelischen Sicherheitskräfte eröffnet, als diese ihn umstellt hätten, hieß es in der Mitteilung der Armee weiter. Die Einsatzkräfte hätten zurückgeschossen und den Hamas-Kommandeur dabei getötet. Seinen Vorgänger hatte Israel bereits Anfang Oktober bei einem Einsatz getötet. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod des 29-Jährigen.

14.50 Uhr: Habeck fordert Deeskalation

Nach dem israelischen Angriff auf den Iran hofft Vizekanzler Robert Habeck auf eine Beruhigung der Situation. "Die Lage im Nahen Osten ist natürlich sehr, sehr angespannt, aber der Schlag von Israel gegen den Iran war präzise", sagte der Grünen-Politiker in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. "Und jetzt hoffe ich, dass die Situation sich beruhigt. Ich fordere auch alle auf, dass sie die Situation deeskalieren. Es muss jetzt wieder Richtung Frieden gehen."

13.55 Uhr: Scholz ruft zur Zurückhaltung auf

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Iran nach dem israelischen Vergeltungsangriff zur Zurückhaltung aufgerufen. "Das sollte jetzt nicht immer weitergehen, indem jetzt massive eskalatorische Reaktionen stattfinden, sondern es muss jetzt einmal zu Ende kommen, damit eine Möglichkeit für eine friedliche Entwicklung im Nahen Osten eröffnet wird", sagte der SPD-Politiker im indischen Goa.

Die israelische Regierung habe berichtet, dass sie präzise und gezielt militärische Einrichtungen angegriffen habe - als Reaktion auf den massiven iranischen Raketenangriff auf Israel Anfang Oktober, schilderte Scholz. Demnach sei auch versucht worden, die Verluste an Menschenleben gering zu halten. "Und das dient natürlich dazu, dass jetzt auch die Möglichkeit da ist, eine weitere Eskalation zu vermeiden".

Die wichtigste Maßnahme wäre nun, dass die Vorschläge für einen Waffenstillstand in Gaza und für die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln von allen Parteien angenommen werden, sagte der Kanzler. Mit Blick auf die Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon rief er die proiranische Schiitenmiliz auf, sich gemäß der UN-Resolution 1701 hinter den Litani-Fluss zurückzuziehen.

13.41 Uhr: Russland "tief besorgt" über Eskalation

Das russische Außenministerium hat sich zutiefst besorgt über die Eskalation zwischen Israel und dem Iran geäußert und auf eine Normalisierung der Lage im Nahen Osten gedrängt, nachdem Israel Luftangriffe auf Militäranlagen im Iran durchgeführt hatte.

"Wir fordern alle beteiligten Parteien auf, Zurückhaltung zu üben, die Gewalt zu beenden und ein katastrophales Szenario zu vermeiden", sagte die Sprecherin des Ministeriums, Maria Zakharova, der Nachrichtenagentur Reuters zufolge.

Auch das Außenministerium des Libanon verurteilt den Angriff, und nannte ihn ein Vergehen an Irans Souveränität und eine ernste Bedrohung für regionalen und internationalen Frieden.

12.04 Uhr: Ägypten und Katar verurteilen israelische Angriffe

Ägypten hat sich besorgt über die israelischen Angriffe auf den Iran gezeigt. Es verurteile alle Aktionen, die die Sicherheit und Stabilität in der Region bedrohten, erklärte das Außenministerium.

Katar verurteilte die Angriffe und rief zu Dialog auf, um Stabilität in der Region zu wahren, teilt das Außenministerium mit.

11.45 Uhr: Iran - Haben Recht und Verpflichtung zur Verteidigung

Die Regierung in Teheran hat die israelischen Angriffe auf den Iran verurteilt. Der Iran habe "das Recht und die Pflicht, sich gegen ausländische Aggressionen zu verteidigen", erklärte das iranische Außenministerium. Der israelische Angriff sei ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Teheran wisse um seine Verantwortung für Frieden und Sicherheit in der Region, hieß es weiter.

10.15 Uhr: Iran - zwei Soldaten bei israelischem Angriff getötet

Bei dem israelischen Angriff im Iran sind nach Angaben des Militärs zwei Soldaten getötet worden. Sie seien im Rahmen der Verteidigung gefallen, berichtete die Agentur Tasnim unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee. Weitere Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

07.30 Uhr: Iran gibt Luftraum wieder frei

Der Iran gibt den Flugraum ab 07.30 Uhr (MESZ, 09.00 Uhr Ortszeit) wieder frei. Das berichtet die halb-staatliche Nachrichtenagentur Tasnim. Wegen der israelischen Angriffe waren in der Nacht alle Flüge ausgesetzt worden.

06.30 Uhr: US-Regierung warnt Iran vor weiterer Eskalation

Die US-Regierung hat den Iran aufgerufen, nach dem israelischen Vergeltungsangriff den Konflikt nicht weiter zu eskalieren. Ein ranghoher Regierungsbeamter verwies darauf, dass Israel der US-Empfehlung gefolgt sei, die Attacke auf militärische Ziele zu begrenzen und Opfer in der Bevölkerung zu vermeiden.

Kurz zuvor hatten die USA Israel ihre Unterstützung zugesichert. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant Israels Recht auf Selbstverteidigung und das "eiserne Bekenntnis" der Vereinigten Staaten zu Israels Sicherheit bekräftigt, teilte das Pentagon mit.

05.40 Uhr: Iran meldet "begrenzte Schäden" an Militärstützpunkten

Nach den israelischen Angriffen auf den Iran hat das iranische Militär Schäden an mehreren Militärstützpunkten gemeldet. In den Provinzen Ilam, Chusestan und Teheran seien "begrenzte Schäden" zu verzeichnen, hieß es in einer Erklärung im iranischen Staatsfernsehen. Bilder wurden nicht gezeigt. Nach Angaben des Militärs habe die iranische Luftabwehr den Schaden durch die israelischen Angriffe begrenzen können. Beweise dafür lieferte die Armee nicht.

05.10 Uhr: Israels Armee: Angriff im Iran ist abgeschlossen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Angriff auf Ziele im Iran abgeschlossen. "Unsere Flugzeuge sind sicher heimgekehrt", hieß es in der Mitteilung der Armee. "Der Vergeltungsschlag ist abgeschlossen und die Mission wurde erfüllt."

04.20 Iran behält sich Antwort auf Angriff Israels vor

Der Iran behält sich der heimischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge vor, auf den Angriff Israels auf militärische Ziele im Iran zu reagieren. Der Iran sei darauf vorbereitet, berichtet die Agentur unter Berufung auf Insider. "Es gibt keinen Zweifel, dass Israel mit einer angemessenen Reaktion auf seine Taten rechnen muss", wird ein Insider zitiert.

04.00 Uhr: Israel greift Ziele im Iran an

Israel hat seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag auf den Iran gestartet. Iranischen Medien zufolge waren Militärstützpunkte im Süden und Südwesten Teherans Ziel der Angriffe. Später gab es auch Explosionen im Zentrum der iranischen Hauptstadt. Inzwischen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben die Angriffe abgeschlossen. "Wir haben auf präzise Art und Weise Ziele in verschiedenen Regionen im Iran angegriffen", sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari. Darunter seien Werkstätten zur Herstellung von Raketen, wie sie der Iran bei zwei Angriffen auf Israel in diesem Jahr eingesetzt habe.

02.50 Uhr: US-Medien - Iranische Atomanlagen nicht Ziel israelischer Angriffe

Die israelischen Angriffe auf den Iran zielen laut US-Medienberichten nicht auf iranische Atomanlagen oder Ölfelder. Die Attacke konzentriere sich auf militärische Ziele, berichteten die US-Sender ABC und NBC. Die USA seien vorab über die Angriffe informiert worden, bestätigte ein Sprecher des Weißen Hauses, der namentlich nicht genannt werden wollte.

01.48 Uhr: Israel beschießt Ziele im Iran

Israel hat eigenen Angaben zufolge Angriffe auf militärische Ziele im Iran ausgeführt. Zuvor hatten iranische Medien, darunter das Staatsfernsehen, über laute Explosionen in der Nähe der Hauptstadt Teheran berichtet.

Freitag, 25. Oktober 2024

21.36 Uhr: Libanon meldet erneute israelische Angriffe auf Südbeirut

Die israelische Luftwaffe habe am Freitagabend erneut Angriffe im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen, zwei seien im Vorort Haret Hreik erfolgt. Das berichtet die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Zuvor hatte die israelische Armee einen Evakuierungsaufruf für zwei Vororte im Süden Beiruts veröffentlicht. Dort würden Einrichtungen der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen, teilte Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X mit. Viele Bewohner sind wegen der anhaltenden israelischen Angriffe bereits geflohen.

18.48 Uhr: Zwei der Schwerverletzten in Nordisrael gestorben

Zwei der drei Personen, die durch einen Raketenangriff aus dem Libanon heute schwer verletzt worden waren, sind verstorben. Das teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom sowie das Medizinische Zentrum Galiläas mit. Bei den Toten handelt es sich demnach um eine Frau und einen Mann.

17.14 Uhr: Krieg im Libanon - Bisher 163 medizinische Mitarbeiter getötet

Seit Ausbruch der Kämpfe zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär vor gut einem Jahr sind im Libanon nach Behördenangaben bei israelischen Angriffen 163 Rettungskräfte und Angestellte des Gesundheitssektors getötet worden. 272 weitere Retter und Angestellte seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. 

Acht Krankenhäuser und über 100 weitere medizinische Versorgungszentren mussten den Angaben nach wegen israelischer Angriffe ihren Betrieb einstellen. Das entspricht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation etwa einem Drittel aller Gesundheitseinrichtungen im Land. 

17.10 Uhr: Drei Soldaten bei Kämpfen in Nord-Gaza getötet

Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der israelischen Armee drei israelische Soldaten getötet worden. Die drei Männer im Alter von 21 und 22 Jahren seien bei der Explosion einer Bombe gegen einen Panzer in Dschabalija ums Leben gekommen, hieß es. Bei dem Zwischenfall seien außerdem mehrere Soldaten verletzt worden, die nun im Krankenhaus behandelt würden.

Die israelische Armee ist seit Wochen im Flüchtlingslager Dschabalija im Einsatz. Die Lage in dem umkämpften Flüchtlingsviertel im Norden des Gazastreifens ist Augenzeugen zufolge katastrophal. Armeeangaben zufolge sind rund 45.000 Zivilisten aus der Gegend geflohen. Palästinensische Quellen berichten immer wieder von zivilen Toten bei Angriffen.

17.02 Uhr: Israels Armee hält Hunderte Menschen in Krankenhaus im Gazastreifen fest

Israelische Truppen halten nach palästinensischen Angaben im einzigen noch funktionierenden Krankenhaus im Norden des Gazastreifens hunderte Mitarbeiter und Patienten fest. "Israelische Streitkräfte haben das Kamal Adwan Krankenhaus in der Stadt Dschabalija gestürmt und halten sich dort auf", teilte das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Freitag mit. Dem Ministerium zufolge hält die israelische Armee in dem Krankenhaus Hunderte Patienten, medizinisches Personal und einige Vertriebene fest.

Die Zivilisten aus den umliegenden Regionen hatten in dem Krankenhaus Zuflucht vor den israelischen Angriffen gesucht.

16.21 Uhr: Drei Menschen in Nordisrael bei Raketenbeschuss schwer verletzt

Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon sind am Freitag in Israel drei Menschen schwer verletzt worden. Israelische Rettungsdienste teilten mit, bei den Verletzten handele es sich um zwei Männer im Alter von 21 Jahren und eine 35-jährige Frau, die in Madschd al-Kurum, einer überwiegend arabischen Stadt im Norden des Landes, von Schrapnell getroffen worden seien. Sechs weitere Menschen seien ebenfalls verletzt worden, darunter ein 80-jähriger Mann. Nach Angaben des israelischen Militärs traf der Raketenbeschuss eine Sporthalle der Stadt.

Extremisten feuerten am Freitag 45 Geschosse aus dem Libanon auf Israel ab. Einige wurden von der israelischen Luftabwehr abgefangen, andere schlugen in offenem Gelände ein, wie das Militär mitteilte.

16.15 Uhr: UN - Mehr als 150.000 Menschen in Gaza tot, verwundet oder vermisst

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat sich besorgt über die hohe Zahl der Opfer infolge des Krieges im Gaza-Streifen geäußert. Mehr als 150.000 Menschen seien laut Berichten tot, verwundet oder vermisst, erklärte Türk am Freitag in Genf. Seine größte Befürchtung sei, dass diese Zahl angesichts der Intensität, des Ausmaßes und der Härte der Militäroperation Israels im nördlichen Gaza-Streifen "dramatisch ansteigen" werde.

Im Norden des Gaza-Streifens setze das israelische Militär die Bevölkerung der Bombardierung, der Belagerung und der Gefahr des Verhungerns aus. Israel stelle die Menschen vor die Wahl zwischen Massenflucht und Festsitzen in einer Konfliktzone.

15.05 Uhr: UN-Hochkommissar zu Gaza - Staaten müssen Genozid verhindern

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, fordert die Staatengemeinschaft auf, die Bevölkerung im Gazastreifen vor schweren Menschenrechtsverletzungen zu schützen. "Wir sind möglicherweise mit Gräueltaten konfrontiert, die sich bis zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausweiten könnten", warnte er mit Blick auf die israelische Kriegsführung im nördlichen Gazastreifen.

Die gesamte Bevölkerung in diesem Gebiet sei von Bomben, Belagerung, Vertreibung und Hunger betroffen, sagte der österreichische UN-Diplomat. Die Menschen seien dem Risiko ausgesetzt, festgenommen oder beschossen zu werden. Es sei aber auch "völlig inakzeptabel", dass palästinensische bewaffnete Gruppen die eigene Bevölkerung in Gefahr brächten, indem sie sie sich unter Zivilisten mischten, betonte er.

Türk erinnerte daran, dass Staaten nicht nur verpflichtet sind, gegen Kriegsverbrechen vorzugehen. "Nach der Völkermordkonvention sind die Vertragsstaaten auch dafür verantwortlich, Maßnahmen zu ergreifen, um ein solches Verbrechen zu verhindern, wenn eine Gefahr erkennbar wird", sagte er. "Ich flehe Sie an, den Schutz der Zivilbevölkerung und die Menschenrechte an erste Stelle zu setzen und dieses Minimum an Menschlichkeit nicht aufzugeben", appellierte er an Staats- und Regierungschefs.

15.50 Uhr: Verletzte in Israel nach Beschuss aus dem Libanon

Im Norden Israels sind durch Beschuss aus dem Libanon mindestens neun Menschen verletzt worden. Sie seien in eine Klinik gebracht worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Eine Frau sowie ein Mann schweben den Angaben nach in Lebensgefahr. Ein weiterer Mann sei bei dem Vorfall in Madschd al-Kurum, einem arabisch geprägten Ort in Galiläa, schwer verletzt worden. Alle Opfer erlitten demnach Wunden durch Splitter. Nach Angaben der israelischen Armee wurde ein Fitnessstudio getroffen. 

Israels Militär meldete zudem rund 30 Geschosse, die vom Libanon auf die Gegend abgefeuert worden seien. Einige wurden demnach abgefangen. Insgesamt registrierte die Armee im Norden Israels bis zum Nachmittag rund 45 Geschosse aus dem Nachbarland.

Die libanesische Hisbollah reklamierte einen Angriff auf die benachbarte Stadt Karmiel für sich. Sie habe eine Raketensalve auf den Ort, der jüdisch geprägt ist, abgefeuert.

13.39 Uhr: Unicef - Israel für qualvollen Tod von Kindern verantwortlich

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef wirft Israel vor, für den qualvollen Tod von Kindern im Gazastreifen verantwortlich zu sein. Die Kinder würden dringend benötigte medizinische Behandlung nicht erhalten. Dies ist die Folge davon, dass israelische Behörden immer weniger Genehmigungen zum Passieren des Grenzübergangs Rafah nach Ägypten erteilen würden. Früher seien fast dreihundert Kinder pro Monat aus dem Gazastreifen gebracht worden, sagt Unicef-Vertreter James Elder in Genf. Jetzt sei die Zahl auf weniger als eines pro Tag gesunken. Israelische Behörden äußeren sich nicht zu den Gründen für die Ablehnung von Grenzübertritten für medizinische Notfälle.

13.15 Uhr: Gesundheitsbehörde: Mindestens 38 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Seit Donnerstagabend sind mindestens 38 Menschen durch israelische Angriffe im Gazastreifen getötet worden, teilt die Gesundheitsbehörde in dem Küstengebiet mit. Im Norden sei das Kamal-Adwan-Krankenhaus gestürmt worden. Personal und Patienten seien aufgefordert worden, zu gehen, berichtet der Direktor der Pflegeabteilung, Eid Sabbah, in einer an Reuters adressierten Sprachnachricht. In London spricht der jordanische Außenminister Ayman Safadi gegenüber seinem US-Amtskollegen Antony Blinken von ethnischen Säuberungen im Norden des Gazastreifens. Vor zwei Wochen hatten israelische Streitkräfte in der Region eine erneute Offensive gestartet. Die israelische Armee erklärt, dort hätten sich Kämpfer der radikal-islamischen Hamas neu formiert.

12.41 Uhr: Israelische Luftangriffe verhindern Flucht von Zivilisten

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR warnt, durch israelische Luftangriffe auf den wichtigsten Grenzübergang nach Syrien würden Fluchtwege versperrt. "Die Angriffe auf die Grenzübergänge sind äußerst besorgniserregend", sagt die Sprecherin der UNHCR-Vertretung in Jordanien, Rula Amin. "Sie blockieren den Weg in Sicherheit für Menschen, die vor Konflikten fliehen." Seit Beginn der israelischen Offensive hätten etwa 430.000 Menschen den Libanon in Richtung Syrien verlassen.

12.40 Uhr: Unicef - 2.500 kranke Kinder müssen aus Gaza evakuiert werden

Das UN-Hilfswerk Unicef hat das „tödlich langsame“ Tempo bei der Evakuierung kranker und verletzter Kinder aus dem abgeriegelten Gaza-Streifen kritisiert. Rund 2.500 Kinder bräuchten dringend eine medizinische Behandlung außerhalb des umkämpften Gebiets, erklärte Unicef-Sprecher James Elder bei einer Videokonferenz am Freitag.

Kinder müssten sterben, weil sie daran gehindert würden, die dringend benötigte medizinische Versorgung zu erhalten. Seit der Schließung des Grenzübergangs Rafah am 7. Mai aufgrund der dortigen israelischen Bodenoffensive sei die Zahl der evakuierten Kinder auf nur noch 22 pro Monat gesunken, sagte Elder.

Insgesamt durften laut dem Sprecher des UN-Kinderhilfswerks seit der Schließung des Grenzübergangs 127 Kinder, viele mit Schädeltraumata, Amputationen, Verbrennungen, Krebs und schwerer Unterernährung, den Gaza-Streifen verlassen. Vom 1. Januar bis zum 7. Mai hätten durchschnittlich 296 kranke und verwundete Kinder pro Monat ausreisen können.

11.03 Uhr: Libanon schließt nach israelischen Angriffen Grenzübergänge nach Syrien

Der Libanon schließt zwei Grenzübergänge nach Syrien, teilt Verkehrsminister Ali Hamieh mit. Zuvor hatte Israel die syrische Seite des Grenzübergangs Al-Kaa angegriffen. Hamieh sagt Reuters, durch den Luftangriff könne die syrische Seite nicht mehr genutzt werden. Israel hat in diesem Monat durch Luftangriffe bereits den Hauptgrenzübergang Masnaa unpassierbar gemacht. Nur noch im Norden des Libanon ist ein Grenzübergang nach Syrien offen.

09.45 Uhr: Fünf israelische Soldaten im Süden des Libanon getötet

Bei den Kämpfen im Süden des Libanon sind fünf israelische Soldaten gestorben. Das teilt die Armee mit.

09.20 Uhr: Russland half Huthi-Miliz offenbar mit Satellitendaten bei Angriffen im Roten Meer

Russland hat einem Bericht zufolge den jemenitischen Huthis mit Satellitendaten bei den Angriffen der Miliz auf Schiffe im Roten Meer geholfen. Das "Wall Street Journal" berichtete am Donnerstag unter Berufung auf eine "mit der Angelegenheit vertraute Person" und zwei europäische Verteidigungsbeamte, dass die Huthis die von iranischen Mittelsmännern übermittelten russischen Satellitendaten hätten nutzen können, um Schiffe mit Raketen und Drohnen ins Visier zu nehmen. Bei mehr als 100 Huthi-Angriffen in fast einem Jahr wurden vier Seeleute getötet. Die USA und Großbritannien attackieren als Reaktion auf die Huthi-Angriffe bereits seit Januar Ziele der Huthis im Jemen.

06.35 Uhr: Medien: Drei TV-Mitarbeiter bei israelischem Angriff im Libanon getötet

Mindestens drei Mitarbeiter von TV-Sendern sind nach Berichten libanesischer Medien bei einem israelischen Angriff getötet worden. Demnach starben ein Kameramann und ein Techniker des pro-iranischen Senders Al-Majadeen sowie ein Kameramann des zum Hisbollah-Netzwerk gehörenden Senders Al-Manar. Reporter berichten, das Gästehaus, in dem die Medien-Mitarbeiter untergebracht waren, sei gezielt angegriffen worden.

05.03 Uhr: Hoffen auf neue Bewegung im Dialog über Waffenruhe

Nach der Tötung von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar im Gazastreifen hoffen Unterhändler in der Region auf einen Impuls für die Verhandlungen über eine Waffenruhe. Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, reist am Sonntag in den Golfstaat Katar, um Gespräche über eine Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas zu führen. Bei dem Treffen mit CIA-Chef William Burns sowie Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani solle es um Möglichkeiten gehen, die Verhandlungen "vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen" wieder in Gang zu bringen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete unterdessen, dass hochrangige Delegationen der Hamas und Ägyptens zu Gesprächen in Kairo zusammen gekommen seien.

05.02 Uhr: EU-Ratschef erwartet Debatte über mögliche Israel-Sanktionen

Der Präsident des Europäischen Rates erwartet angesichts der Kritik an Israels Art der Kriegsführung im Nahen Osten eine schwierige Debatte über mögliche Einschränkungen der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Land. Mehrere Staats- und Regierungschefs hätten beim EU-Gipfel in der vorigen Woche das bestehende Partnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und Israel angesprochen, sagte Charles Michel in einem Interview des Nachrichtenagenturnetzwerks European Newsroom (enr). Früher oder später werde dies ein ernsteres Thema werden.

05.00 Uhr: Medien: Iran bereitet sich auf israelischen Vergeltungsschlag vor

Angesichts eines geplanten israelischen Vergeltungsschlags arbeitet das iranische Militär einem Medienbericht zufolge bereits mögliche Antwortszenarien aus. Sollten die israelischen Streitkräfte den Iran massiv angreifen und auch die Öl- und Nuklearanlagen des Landes ins Visier nehmen, werde die Reaktion heftig ausfallen, berichtete die US-Zeitung «The New York Times» unter Berufung auf vier iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der Revolutionsgarden. In einem solchen Fall könnte der Iran bis zu 1.000 ballistische Raketen auf Israel abfeuern.

04.11 Uhr: Israel - Befehlskette der Hisbollah zerschlagen

Mehr als drei Wochen nach Beginn der Bodenoffensive im Libanon haben die israelischen Streitkräfte die Schiiten-Miliz Hisbollah nach eigener Einschätzung bereits empfindlich geschwächt. "Wir haben die Befehlskette der Hisbollah gründlich zerschlagen", sagte Generalstabschef Herzi Halevi nach Militärangaben bei einer Lagebesprechung. Nun bestehe die Möglichkeit, dass die Kampfhandlungen beendet werden könnten.

01.23 Uhr: Israel meldet 2.000 getötete Hisbollah-Kämpfer

Das israelische Militär geht von 2.000 getöteten Hisbollah-Kämpfern seit Beginn der Kämpfe mit der libanesischen Schiitenmiliz im Oktober 2023 aus. Das Militär machte am Donnerstag keine Angaben dazu, wie die Zahl ermittelt wurde. Es war deshalb nicht möglich, sie unabhängig zu bestätigen. Etwa 1200 der Extremisten seien getötet worden, nachdem Israel am 30. September dieses Jahres seine Bodenoffensive im Südlibanon begonnen habe, teilte das Militär mit. Die Zahl der bei den Gefechten mit der Hisbollah seit dem vergangenen Jahr getöteten israelischen Soldaten liege bei 56. Das libanesische Gesundheitsministerium hat bislang mehr als 2.590 Tote durch israelische Bombardements und die Bodenoffensive vermeldet.

01.14 Uhr: Israels Militärchef Halevi - Möglichkeiten für Ende des Konflikts mit Hisbollah

Der israelische Generalstabschef Herz Halevi sieht Möglichkeiten für ein Ende des Konflikts mit der Hisbollah-Miliz im Libanon. "Im Norden (Israels) besteht die Möglichkeit, zu einem klaren Abschluss zu kommen. Wir haben die oberste Befehlskette der Hisbollah gründlich zerschlagen", sagt Halevi in einer Videoerklärung.

00.57 Uhr: USA wollen keine langwierige Militär-Kampagne Israels im Libanon

Die USA wollen laut US-Außenminister Antony Blinken keine langwierige israelische Militär-Kampagne im Libanon. Zu Beginn der Bemühungen um neue Gespräche über einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen im Gazastreifen am Donnerstag sagte Blinken zudem, er hoffe, dass der Iran eine deutliche Botschaft erhalte, dass jeder weitere Angriff auf Israel seine eigenen Interessen gefährde. Israel hat Vergeltung für einen iranischen Raketenbeschuss am 1. Oktober geschworen.

00.56 Uhr: UNRWA-Fahrer von israelischen Soldaten im Gazastreifen getötet

Ein Fahrer des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) ist im Gazastreifen von israelischen Streitkräften getötet worden. Wie die Vereinten Nationen am Donnerstag mitteilten, wurde sein als den UN zugehörig gekennzeichnetes Fahrzeug getroffen. Der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq sagte zu Journalisten, auch der Bruder des Mannes sei zu Tode gekommen. Zudem seien drei Passanten leicht verletzt worden.

Der israelische UN-Botschafter Danny Danon sagte, der UNRWA-Fahrer sei ein Kommandeur der Hamas gewesen, der sich am von der militanten Palästinenserorganisation angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt habe. Das Palästinenserhilfswerk bestätigte, dass sich der Name des Mannes auf einer Liste mit 100 Mitarbeitern der Einrichtung befand, die laut Israel dem militärischen Flügel der Hamas angehören, und die dem UNRWA im Juli zugeschickt wurde.

00.36 Uhr: Libanesisches Gesundheitsministerium: Zwölf Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen auf zwei Dörfer im Ostlibanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministerium am Donnerstag mindestens zwölf Menschen getötet worden. Das Ministerium meldete sieben Tote, darunter drei Kinder, im Dorf Al-Chodr in der Region Baalbeck-Hermel sowie fünf Tote im Dorf Halanija in derselben Region. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete indes, dass Israel am Donnerstag nach Evakuierungsaufrufen erneut südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut aus der Luft angegriffen habe.

Donnerstag, 24. Oktober 2024

23.34 Uhr: Hamas - Freilassung der Geiseln nur bei Aggressions-Stopp

Der ranghohe Hamas-Funktionär Osama Hamdan sagte dem pro-iranischen libanesischen Fernsehsender Al-Majadeen, dass sich die Position der radikal-islamischen Miliz nicht geändert habe. "Die Geiseln, die vom Widerstand festgehalten werden, werden nur zurückkehren, wenn die Aggression gestoppt wird und sie sich vollständig zurückziehen", fügt Hamdan hinzu. Frühere Versuche, einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung von israelischen Geiseln zu vereinbaren, waren gescheitert.

22.12 Uhr: Zivilschutz - Viele Tote bei Angriffen auf Flüchtlingsviertel in Gaza

Viele Tote und Verletzte forderten israelische Angriffe palästinensischen Angaben zufolge am Donnerstag im Norden des Gazastreifens. Der palästinensische Zivilschutz meldet Bombenangriffe auf Häuser im Flüchtlingsviertel Dschabalija. Präzisere Zahlen gebe es noch nicht. Der israelischen Armee ist der Vorfall laut eigener Aussage nicht bekannt, die Zahlen seien falsch. Tausende Zivilisten hätten das Viertel bereits verlassen. 

Das Flüchtlingsviertel ist umkämpft, was die Zivilisten vor die Wahl stellt, zu bleiben oder sich auf den gefährlichen Weg durch das Kriegsgebiet Richtung Süden zu machen, wie Bewohner der dpa telefonisch berichteten.

22.05 Uhr: Israel - Fünf gefallene Soldaten im Libanon

Laut der israelischen Armee sind bei Kämpfen im Südlibanon fünf ihrer Soldaten getötet worden. Damit stieg Zählungen der Nachrichtenagentur AFP zufolge die Zahl der seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon am 30. September getöteten israelischen Soldaten auf 27. 

21.22 Uhr: Offenbar Verhandlungen mit Hamas in Ägypten

In Kairo habe sich offenbar ägyptische Unterhändler mit einer Delegation von Hamas-Anführern getroffen. Das berichtet der Sender Al-Kahera News. Es gehe darum, die festgefahrenen Gespräche über einen Waffenstillstand im Gazastreifen wieder aufzunehmen.

20.15 Uhr: Mossad-Chef nimmt an Verhandlungen in Doha teil

Israel will den Chef des Geheimdienstes Mossad nach Doha schicken, um einen Geiseldeal und Verhandlungen für eine Waffenruhe in Gaza vorzubereiten. Laut dem Büro des Präsidenten Benjamin Netanjahu wird David Barnea am Sonntag nach Katar reisen. Gesprächspartner sind der Chef des US-Geheimdienstes CIA, Bill Burns, und Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani.

20.04 Uhr: Libanon meldet 19 Tote im Krieg mit Israel

Im Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon sind innerhalb von 24 Stunden 19 Menschen getötet worden. Das meldet das libanesische Gesundheitsministerium. Darüberhinaus seien 118 Menschen verletzt worden. Damit sei die Zahl der Toten in dem vor einem Jahr begonnenen Konflikt zwischen beiden Lagern auf knapp 2.600 gestiegen.

17.41 Uhr: Israel schickt Delegation nach Doha

Die isrealische Regierung will nach eigenen Angaben am Sonntag eine Delegation nach Doha schicken. Nähere Details sind bislang nicht bekannt. In Doha soll den USA und Katar zufolge über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Hamas-Geiseln verhandelt werden.

16.19 Uhr: Rettungsdienst - Gebäude in Israel von Hisbollah-Rakete getroffen

Eine von der Hisbollah-Miliz im Libanon abgefeuerte Rakete hat ein Wohnhaus im nordisraelischen Karmiel direkt getroffen. Ein 84-Jähriger sei durch Raketensplitter verletzt worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Die Hisbollah reklamierte den Angriff auf den Wohnort für sich. Auch in anderen Ortschaften im Norden Israels gab es wiederholt Raketenalarm. 

15.50 Uhr: Frankreich zu Libanon - UN-Resolution muss umgesetzt werden

Die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 bleibt nach Angaben Frankreichs das Ziel für eine Lösung des kriegerischen Konflikts zwischen Israel und der radikal-schiitischen Hisbollah im Libanon. Das betont Außenminister Jean-Noel Barrot bei der Libanon-Konferenz in Paris.

Barrot mahnte zudem, der Libanon müsse das zweijährige Machtvakuum beenden und einen neuen Präsidenten wählen. "Um seine Einheit angesichts der Herausforderungen zu bewahren und in Zukunft am Verhandlungstisch vertreten zu sein, muss der Libanon einen Staatschef haben."

15.43 Uhr: Katar - "Keine Klarheit" über Gespräche zu Waffenruhe

Wie es mit den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg weitergeht, ist nach Angaben des Vermittlers Katar unklar. "Ich glaube, dass es bis jetzt keine Klarheit gibt über den Weg vorwärts", sagte Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken.

Seit der Tötung ihres Anführers Jihia Sinwar habe es Kontakt mit der Hamas-Führung gegeben, sagte Al Thani, darunter bei Treffen der politischen Hamas-Vertreter in Doha in vergangenen Tagen. Dem Eindruck der katarischen Seite nach sei die Position der Hamas aber unverändert, nämlich dass Grundlage für Verhandlungen mit Israel weiterhin der Plan für eine Waffenruhe sein müsste, den US-Präsident Joe Biden im Mai vorgestellt hatte.

15.28 Uhr: Blinken erwartet bald neues Treffen der Unterhändler für Gaza-Waffenruhe

US-Außenminister Antony Blinken erwartet, dass sich die Unterhändler für eine Waffenruhe im Gazastreifen in den kommenden Tagen erneut treffen werden. "Wir haben über Optionen gesprochen, diesen Moment zu nutzen, und über nächste Schritte, um den Prozess voranzutreiben, und ich gehe davon aus, dass sich unsere Unterhändler in den kommenden Tagen treffen werden", sagte Blinken am Donnerstag vor Reportern nach Gesprächen mit dem wichtigen Vermitterland Katar.

14.56 Uhr: Staatsmedien - Tote bei israelischen Luftangriffen in Syrien

Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele in Syrien hat es laut örtlichen Staatsmedien und Aktivisten Tote und Verletzte gegeben. Israelische Kampfjets hätten ein Verwaltungsgebäude in der Nähe einer Tankstelle des Militärs im Damaszener Viertel Kafr Susa getroffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Dabei sei eine Person getötet worden, drei weitere seien verletzt worden.

Der Angriff habe Brände in der Gegend ausgelöst. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, der israelische Angriff sei aus Richtung der Golanhöhen und aus dem Norden des Libanon erfolgt.

14.33 Uhr: Blinken - Neue US-Millionenhilfen für notleidende Palästinenser

US-Außenminister Antony Blinken hat zusätzliche amerikanische Nothilfen im Umfang von 135 Millionen Dollar (rund 125 Millionen Euro) für die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen angekündigt. Es sei unerlässlich, dass Hilfe in das Gebiet gelange, sagte Blinken am Donnerstag bei einem Besuch in Katar. Die US-Regierung hat Israel zuletzt gedrängt, mehr humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen.

14.30 Uhr: Katar - Bemühen uns mit USA und Ägypten weiter um Waffenruhe

Die USA, Katar und Ägypten bemühen sich weiter um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln sowie im Gegenzug palästinensischer Gefangener aus der Haft in Israel.

"Diese schmerzhafte Zeit in der Region muss zu Ende gehen", sagt Katars Regierungschef, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani. Er ist zugleich Außenminister und hat mit seinem US-Kollegen Antony Blinken in Doha beraten. Blinken sagt, er rechne damit, dass die Unterhändler in den kommenden Tagen zusammenkommen werden.

Bei den Beratungen in Doha sei erörtert worden, wie man den Tod des Hamas-Führers Jihia al-Sinwar nutzen und die Verhandlungen über eine Waffenruhe vorantreiben könne.

14.06 Uhr: Borrell - EU gibt 60 Millionen Euro für Libanons Armee

Die Europäische Union wird der libanesischen Armee in diesem Jahr zwanzig Millionen Euro und im nächsten Jahr vierzig Millionen Euro zur Verfügung stellen. Das kündigt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bei der Libanon-Konferenz in Paris an.

12.54 Uhr: Hisbollah - Israelischer Panzer mit Rakete zerstört

Die Hisbollah-Miliz hat im südlichen Libanon nach eigenen Angaben einen israelischen Panzer mit einem Lenkflugkörper zerstört. Im Ort Aita al-Schaab gebe es seit dem Morgengrauen anhaltende Gefechte mit Raketen und Maschinengewehren, teilte die Hisbollah mit. Ein weiterer israelischer Panzer habe sich dem Ort genähert, den die Hisbollah ebenfalls attackiert habe.

Die Miliz erklärte zudem, sie habe weitere Ziele in Israel angegriffen, unter anderem nördlich von Haifa. Sie habe auch eine Versammlung israelischer Truppen im Ort Al-Manara im Grenzgebiet mit Raketen beschossen.

12.46 Uhr: Mikati fordert bei Libanon-Konferenz "sofortige Waffenruhe"

Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, sich für eine "sofortige Waffenruhe" im Libanon einzusetzen. Die internationale Gemeinschaft solle "zusammenhalten" und Bemühungen "zur Umsetzung einer sofortigen Waffenruhe" im Kampf zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon unterstützen, forderte Mikati am Donnerstag auf einer internationalen Hilfskonferenz in Paris.

Mikati äußerte zudem die Ansicht, dass die UN-Resolution 1701 "der Eckpfeiler der Stabilität und Sicherheit im Südlibanon" bleibe. Die Resolution 1701 war während des Libanon-Kriegs 2006 verabschiedet worden und sieht unter anderem vor, dass im Grenzgebiet zu Israel lediglich Truppen der UN-Mission Unifil und der libanesischen Armee eingesetzt werden. Die Hisbollah blieb ungeachtet dessen dort.

12.41 Uhr: Palästinenser melden 16 Tote bei Angriff auf Gebäude in Gaza

Bei einem israelischen Angriff auf eine als Unterkunft genutzte Schule im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen getötet worden. 32 weitere seien bei der Attacke vom Donnerstag im Flüchtlingslager Nuseirat verletzt worden, teilten Vertreter des Awda-Krankenhauses mit, in das die Opfer gebracht wurden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

12.35 Uhr: Hisbollah-nahe Zeitung: Baerbock "spricht für den Feind"

Nach dem Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock gibt es in libanesischen Medien Kritik an ihrer Position zum Krieg in Nahost sowie Deutschlands Waffenlieferungen an Israel. Baerbock unterstütze "das Töten von Zivilisten in Gaza offen" und wiederhole nun "das israelisch-westliche Narrativ" über angebliche Erfolge im Krieg gegen die Hisbollah, schrieb die libanesische Zeitung "Al-Akhbar", die der Miliz nahesteht. 

Baerbock "spricht für den Feind" in Beirut, fasste das Blatt den Besuch zusammen. Ihre Aussagen hätten keine Relevanz, weil sie nur eine "Kopie der US-Position" seien.

11.48 Uhr: Baerbock gegen Schwarz-Weiß-Debatte über Rüstungsexporte

Außenministerin Annalena Baerbock warnt in der Diskussion um Rüstungsexportgenehmigungen für Israel vor undifferenziertem Schwarz-Weiß-Denken. "Das ist kein Gegensatz, sondern das sind zwei Seiten der gleichen Medaille: Das Recht auf Selbstverteidigung im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht", sagte die Grünen-Politikerin am Rande einer Unterstützerkonferenz für den Libanon in Paris. Bei Exporten an Drittstaaten wie Israel werde jede Lieferung im Rahmen des humanitären, des europäischen und des internationalen Rechts geprüft. "Das tun wir auch hier."

11.45 Uhr: Frankreich sagt Libanon 100 Millionen Euro Soforthilfe zu

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat dem von Krieg und Krisen erschütterten Libanon 100 Millionen Euro an humanitärer Soforthilfe zugesichert. "Der Krieg muss so schnell wie möglich enden, wir brauchen einen Waffenstillstand im Libanon", sagte Macron bei einer internationalen Hilfskonferenz. Er sicherte dem Land und den Menschen Unterstützung in der Not und beim Wiederaufbau "eines freien, souveränen Libanons" zu. 

Die Vereinten Nationen haben die unmittelbar benötigte Soforthilfe für das Land auf 400 Millionen Euro beziffert.

10.35 Uhr: Putin - Naher Osten am Rande eines umfassenden Krieges

Nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin steht der Nahe Osten am Rande eines umfassenden Krieges. Auf dem Treffen der Brics-Staaten im russischen Kasan rief er zu einem Ende der Gewalt auf.

"Die Kämpfe, die vor einem Jahr im Gazastreifen begonnen haben, haben sich mittlerweile auf den Libanon ausgeweitet." Auch andere Länder in der Region seien betroffen. "Das Ausmaß der Konfrontation zwischen Israel und dem Iran hat stark zugenommen. All dies gleicht einer Kettenreaktion und bringt den gesamten Nahen Osten an den Rand eines umfassenden Krieges."

09.56 Uhr: Baerbock - Deutschland sagt Libanon 96 Millionen Euro zu

Deutschland stellt dem Libanon insgesamt weitere 96 Millionen Euro an Hilfen zur Verfügung. Das kündigte Außenministerin Annalena Baerbock in Paris an. Die Summe setzt sich laut Baerbock zusammen aus 60 Millionen Euro an Entwicklungshilfe sowie 36 Millionen Euro humanitärer Hilfe. Die 60 Millionen Euro hatte Bundeskanzler Olaf Scholz bereits am Mittwoch angekündigt. In Paris nimmt Baerbock an einer Libanon-Konferenz zur Zukunft des Landes teil. "Wir müssen nun alles dafür tun, dass es nicht zu einem erneuten Krieg zwischen Israel und dem Libanon kommt", betont Baerbock.

09.33 Uhr: Israel - Dutzende Kämpfer im Gazastreifen getötet

Die israelische Armee hat bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben Dutzende Gegner getötet. Zudem seien dort seit Anfang Oktober mehr als 200 Kämpfer der islamistischen Hamas gefangen genommen worden. 

09.03 Uhr: Hamas möchte mit Fatah Regierung im Gazastreifen bilden

Die radikal-islamische Hamas will nach Angaben ihres Politbüro-Mitglieds Musa Abu Marsuk nach dem Krieg gemeinsam mit der rivalisierenden Fatah von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas eine Regierung der nationalen Einheit im Gazastreifen bilden. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA nach Gesprächen von Marsuk mit dem russischen Vize-Außenminister Michail Bogdanow in Moskau. "Wir haben Themen bezüglich der palästinensischen nationalen Einheit und der Bildung einer Regierung, die den Gazastreifen nach dem Krieg regieren sollte, besprochen", sagte Marsuk demnach.

Nach dem Bericht bat er Russland, Abbas zu Verhandlungen über eine Einheitsregierung zu bewegen. Hamas und Fatah sind eigentlich verfeindet. Hamas-Kämpfer vertrieben 2007 die Fatah und damit die Palästinensische Autonomiebehörde von Abbas aus dem Gazastreifen.

08.21 Uhr: CDU-Politiker Ziemiak sieht Libanon kurz vor dem Kollaps

Nach seinem Libanon-Besuch sieht der Vorsitzende der deutsch-libanesischen Parlamentariergruppe, Paul Ziemiak, dringenden Handlungsbedarf: "Die Hisbollah hat den Libanon als Geisel genommen. Wir sehen, dass es zu einem "failed state" (gescheiterter Staat) kommen kann, wenn nicht jetzt etwas passiert", sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Er nannte allen voran humanitäre Hilfe und die Wahl eines Präsidenten. 

Außerdem müsse Deutschland mehr Druck auf Israel ausüben in der Frage, welche Ziele wie ausgewählt werden, sagte Ziemiak weiter. Gleichzeitig betonte er das Recht Israels, sich selbst zu verteidigen. Die Hisbollah schieße weiterhin jeden Tag Raketen auf Israel. Ziemiak war am Mittwoch mit Außenministerin Annalena Baerbock in den Libanon gereist.

06.41 Uhr: UN-Sonderbeauftragter für Syrien warnt vor regionalem Flächenbrand

Der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Geir Pedersen, hat vor einer Ausbreitung des Nahostkonflikts gewarnt. Ein Übergreifen der kriegerischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen und im Libanon auf andere Regionen wie Syrien hätte ernste Auswirkungen auf die internationale Sicherheit, sagte er in einer ungewöhnlich deutlichen Erklärung an den UN-Sicherheitsrat.

Laut Pedersen haben israelische Angriffe auf die Straße zwischen der libanesischen Hauptstadt Beirut und der syrischen Hauptstadt Damaskus flüchtende Zivilisten behindert und "eine wichtige Handelsader zwischen den beiden Ländern abgewürgt". Der Handelsverkehr sei zurückgegangen und die Gaspreise in Syrien hätten sich verdoppelt. "Wir sehen alle Zutaten für einen militärischen, humanitären und wirtschaftlichen Sturm, der über ein ohnehin schon verwüstetes Syrien hereinbricht", sagte Pedersen.

06.29 Uhr: Drei libanesische Soldaten bei Luftangriff getötet

Bei einem israelischen Luftangriff sind nach Angaben der libanesischen Armee drei Soldaten ums Leben gekommen. Die Männer, darunter ein Offizier, seien am Rande des Dorfes Jater im Süden des Libanon tödlich verletzt worden. Sie halfen der Armee zufolge gerade dabei, Verletzte in Sicherheit zu bringen.

05.15 Uhr: Hilfskonferenz für Libanon in Paris - Gefechte gehen weiter

Wenige Stunden vor Beginn einer internationalen Hilfskonferenz für den Libanon in Paris sind die südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut erneut von schweren israelischen Luftangriffen erschüttert worden. Die Hisbollah-Miliz wiederum beschoss erneut Israel. Bei einer Hilfskonferenz für den Libanon soll es heute in Paris um Unterstützung für die notleidende Bevölkerung sowie den Aufbau eines funktionierenden Staatswesens gehen. An der Konferenz in Paris will Außenministerin Annalena Baerbock teilnehmen.

05.05 Uhr: Ein Toter und sieben Verletzte bei israelischem Luftangriff in Syrien

Bei israelischen Luftangriffen auf die syrische Hauptstadt Damaskus und einen Militärstützpunkt nahe der westlichen Stadt Homs ist nach syrischen Angaben ein Soldat getötet worden. Sieben weitere seien verletzt worden, teilt das syrische Verteidigungsministerium mit. Das Ministerium spricht von "materiellen Schäden", ohne jedoch nähere Angaben zu machen. Zuvor hatten syrische Staatsmedien von Explosionen in Damaskus nach einem israelischen Angriff auf ein Wohnhaus im Stadtteil Kafr Sousa berichtet.

04.31 Uhr: Deutschland weitet Rüstungsexporte an Israel deutlich aus

Die Bundesregierung weitet ihre Genehmigungen für Rüstungslieferung an Israel stärker aus als bisher bekannt. Alleine seit August wurden nach Angaben des Auswärtigen Amts Ausfuhren von Rüstungsgütern im Wert von 94,05 Millionen Euro an das Land erlaubt, das mit der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon im Krieg ist. Das ist mehr als doppelt so viel wie die 45,74 Millionen Euro, die das Wirtschaftsministerium noch vergangene Woche dem Wirtschaftsausschuss des Bundestags für das gesamte Jahr bis zum 13. Oktober gemeldet hat. Die neue Zahl geht aus einer Antwort des Auswärtigen Amts auf eine Anfrage der BSW-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 

03.46 Uhr: Israelische Angriffe auf syrische Hauptstadt Damaskus

Israel führt nach Angaben syrischer Staatsmedien Luftangriffe auf die syrische Hauptstadt Damaskus durch. Über der Stadt seien Explosionen zu hören, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Israel habe ein Wohnhaus im zentralen Stadtteil Kafr Sousa ins Visier genommen. Angaben über Tote oder Verletzte liegen zunächst nicht vor. Israel äußert sich in der Regel nicht zu Berichten über Angriffe in Syrien.

01.18 Uhr: Scholz sagt Libanon weitere 60 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zu

Deutschland stellt dem Libanon für humanitäre Hilfe weitere 60 Millionen Euro zu Verfügung. Das kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einem Telefonat mit dem geschäftsführenden libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati an, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte. Entscheidend sei, dass jetzt ein Einstieg in einen politischen Prozess gefunden werde, hieß es weiter. Ziele sollten die Sicherheit der Menschen in Israel sein sowie die Souveränität des Libanon, frei von ausländischer Beeinflussung. 

00.47 Uhr: US-Verteidigungsminister mahnt Israel zu Schutz libanesischer Streitkräfte

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bringt gegenüber seinem israelischen Amtskollegen seine tiefe Besorgnis über Berichte von Angriffen auf die libanesischen Streitkräfte zum Ausdruck. Dies teilt das Pentagon nach einem Telefonat Austins mit Verteidigungsminister Joaw Gallant mit. Austin habe Israel aufgefordert, Maßnahmen zum Schutz der libanesischen Streitkräfte und der UN-Friedenstruppen (Unifil) im Libanon zu gewährleisten.

00.38 Uhr: Schwere Luftangriffe auf südliche Vororte von Beirut

Bei schweren Luftangriffen auf südliche Vororte Beiruts sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, darunter ein Kind. Einer Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort zufolge kam es zu mindestens zehn Angriffen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, vier Luftschläge israelischer Kampfflugzeuge hätten in der Umgebung des Vororts Lailaki einen großen Brand verursacht und eine Wohnhausanlage komplett zerstört. Ein weiterer Luftangriff traf das Gebiet Al-Dschanah nahe dem internationalen Flughafen.

Mittwoch, 23. Oktober 2024

22.46 Uhr: Menschenrechtler verurteilen Angriffe auf Hisbollah-Bank

Bei Israels Angriffen auf die Vereinigung Al-Kard al-Hassan im Libanon handelt es sich der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zufolge um Kriegsverbrechen. "Dass eine bewaffnete Gruppe eine finanzielle Institution, Vereinigung oder Bank nutzt, bedeutet noch keinen wirksamen Beitrag zu militärischen Handlungen", teilte HRW mit. "Deshalb ist es kein rechtmäßiges militärisches Ziel im Rahmen des Kriegsrechts."

21.20 Uhr: Israel vermutet geplante "Invasion" der Hisbollah

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die libanesische Hisbollah-Miliz beschuldigt, einen Angriff auf Israel nach dem Vorbild des Hamas-Großangriffs vom 7. Oktober geplant zu haben. "Sie haben eine Invasion geplant", sagte Netanjahu heute den französischen Sendern Cnews und Europe 1. Israel habe etwa 100 Meter hinter der libanesischen Grenze ein Tunnelsystem entdeckt, über das die Hisbollah mit "Geländewagen, Motorrädern und Raketen" habe angreifen wollen. Die Dimensionen des geplanten Angriffs seien "größer als die des 7. Oktober" gewesen, fügte er hinzu.

Die Hisbollah erklärte am Mittwoch, sie habe die israelische Armee durch Raketenbeschuss und Artilleriefeuer daran gehindert, auf libanesisches Gebiet vorzudringen.

20.23 Uhr: Streit zwischen Israel und Sender Al-Dschasira

Zwischen der israelischen Armee und dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira ist es erneut zu einem Schlagabtausch über die Berichterstattung über den Gaza-Krieg gekommen. Die Armee teilte mit, sie habe in dem Küstenstreifen Unterlagen gefunden, denen zufolge sechs Journalisten des Senders zugleich Mitglieder der islamistischen Hamas oder des Islamischen Dschihad seien.

Al-Dschasira wies die Anschuldigungen zurück. Es seien "fabrizierte Anschuldigungen" und ein Versuch, die verbliebenen Journalisten im Gazastreifen zum Schweigen zu bringen. Israel wolle das Geschehen des Krieges vor der Weltöffentlichkeit verbergen. Die israelische Regierung wirft Al-Dschasira Voreingenommenheit vor und hat die Büros des Senders in Israel und im Westjordanland geschlossen.

19.11 Uhr: Hamas-Delegation in Russland

Eine Delegation der radikalislamischen Hamas ist nach Angaben eines ihrer Vertreters zu Gesprächen über eine mögliche Beendigung des Kriegs im Gazastreifen nach Moskau gereist. Unter der Leitung des in Katar ansässigen Verhandlungsführers Mussa Abu Marsuk solle mit russischen Regierungsvertretern über Wege zur "Beendigung der Aggression und des Kriegs im Gazastreifen und in der Region" gesprochen werden, verlautete es heute aus Hamas-Kreisen.

Beim derzeit stattfindenen Gipfeltreffen der sogenannten Brics-Staaten im russischen Kasan, an dem auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teilnimmt, hatten zuletzt mehrere Staats- und Regierungschefs zu einem Stopp der Kämpfe im Nahen Osten aufgerufen, die derzeit zu eskalieren drohen.

17.56 Uhr: Israel - 150 Extremisten in Gaza festgenommen

Das israelische Militär hat im Norden des Gazastreifens mehr als 150 mutmaßliche palästinensische Extremisten festgenommen. Man habe die Personen im Flüchtlingslager Dschabalia ausfindig gemacht, teilten die Streitkräfte heute mit. Einige der Verdächtigen hätten sich ergeben. Zudem habe das Militär im Laufe des vergangenen Tages die Evakuierung von 20.000 weiteren Bewohnern aus Dschabalia ermöglicht.

17.00 Uhr: Hisbollah bestätigt Tod von möglichem Nasrallah-Nachfolger

Die Hisbollah hat heute den Tod ihres Spitzenfunktionärs Haschem Safieddine bestätigt, der als Nachfolger des ebenfalls getöteten Hisbollah-Chef Nasrallah gehandelt wurde. Safieddine sei bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen. Das hatte Israel bereits am Dienstag gemeldet.

16.27 Uhr: Deutschland gibt Libanon 60 Millionen Euro

Deutschland wird dem Libanon nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz weitere 60 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung stellen. Gleichzeitig forderte er eine politische Lösung für den Konflikt. Der erste Schritt müsse eine vollständige Entwaffnung von Milizen im südlichen Libanon sein, wie es die UN-Sicherheitsrats-Resolution 1701 aus dem Jahr 2006 vorsieht.

16.01 Uhr: Atomanlagen - Iran demonstriert Sorglosigkeit wegen israelischem Angriff

Der Iran macht sich angeblich keine Sorgen wegen potentieller Angriffe auf seine Atomanlagen. Laut dem iranischen Atomchef, Mohammed Eslami, ist das iranische Verteidigungspotenzial so gut, dass es "jede militärische Drohung neutralisieren" kann. Gleichzeitig drohte er für den Fall eines Angriffs auf die Atomanlagen mit einer "vernichtenden" Antwort.

15.36 Uhr: Caritas und missio sehen Libanon am Abgrund

Die beiden katholischen Hilfswerke Caritas international und missio Aachen sehen den Libanon angesichts der Luftschläge aus Israel am Abgrund. Laut missio Aachen haben schon vor dem Krieg 80 Prozent der Menschen im Libanon in Armut gelebt. Nun sei die Lage noch deutlich dramatischer. "Da geht es jetzt einfach nur noch ums blanke Überleben", sagte die stellvertretende Leiterin der missio-Auslandsabteilung, Romina Elbracht.

Caritas international forderte ein Ende der Bombardements. "Dieses Vorgehen fordert viele unschuldige und unbeteiligte Opfer. Das muss ebenso enden wie die anhaltende Bedrohung humanitärer Helferinnen und Helfer, Opfer militärischer Attacken zu werden", sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller. Er wirft dem israelischen Militär vor, bei Luftangriffen im Südlibanon auch Gebäude von christlichen Hilfsorganisationen zerstört zu haben.

Nach Angaben der libanesischen Regierung starben bei den Angriffen inzwischen 2.450 Menschen, wie Caritas international erklärte. Rund 11.500 seien verletzt worden, 1,2 Millionen seien auf der Flucht.

15.16 Uhr: Neue Gaza-Gespräche kreisen um begrenzte Waffenruhe

Im Gazakrieg ist derzeit eine begrenzte Waffenruhe im Gespräch. In dem dahingehenden Vermittlungsvorschlag aus Ägypten geht es darum, dass zwölf Tage Waffenruhe für humanitäre Hilfe herrscht und die Hamas dafür sechs Geiseln freilässt. Darüber diskutiert hat auch schon das israelische Sicherheitskabinett, hieß es aus israelischen Regierungskreisen.

Laut einem ägyptischen Regierungsvertreter ist der Vorschlag aber noch nicht belastbar. Weder von Israel noch von der Hamas gab es eine Stellungnahme, ob sie sich auf ein solches Szenario einlassen würden.

15.15 Uhr: Galant spekuliert über Angriff auf den Iran

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant spekuliert über einen Angriff auf den Iran. Der könne die militärische Einsatzbereitschaft des Landes unter Beweis stellen. Galant sagte heute auf dem Luftwaffenstützpunkt Hatzerim in Südisrael: "Jeder, der versucht, uns zu schaden, wird Schaden erleiden." Damit spielt er auf den angekündigten Vergeltungsschlag für die iranischen Raketenangriffe vom 1. Oktober an.

14.24 Uhr: Baerbock verteidigt deutsche Waffenlieferungen an Israel

Außenministerin Annalena Baerbock hat deutsche Waffenlieferungen an Israel verteidigt. Deutschland habe deutlich gemacht, Israel bei seinem Recht auf Selbstverteidigung zu unterstützen – "auch mit Waffen", sagte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut. 

Jede Waffenlieferung sei an das humanitäre Völkerrecht gebunden. Es sei ebenso die deutsche Verantwortung, für das humanitäre Völkerrecht und für humanitäre Hilfe einzustehen. "Dafür trägt die israelische Regierung eine Verantwortung, dass dieses humanitäre Völkerrecht befolgt wird", so Baerbock.

12.59 Uhr: Auswärtiges Amt gegen israelische Besiedlung des Gazastreifens

Das Auswärtige Amt hat Forderungen des israelischen Polizeiministers Itamar Ben-Gvir verurteilt, dass im Gazastreifen wieder israelische Siedlungen errichtet werden sollen. Man verurteile dies aufs Schärfste, sagt eine Sprecherin. "Das wäre nicht nur völkerrechtswidrig, sondern auch sicher schädlich für jegliche politische Lösung, auch mit Blick auf eine Zwei-Staaten-Lösung", fügt sie hinzu.

11.37 Uhr: Skandinavische Länder sehen drohendes UNRWA-Verbot mit Sorge

Die skandinavischen Länder haben in einer Erklärung eindringlich vor den Folgen eines durch Israel drohenden Verbots des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge UNRWA gewarnt. Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Island erklärten, sie seien "zutiefst besorgt über die in der Knesset eingebrachten Gesetzesentwürfe". Diese würden - sollten sie angenommen werden - das UNRWA daran hindern, seine Arbeit im Westjordanland, in Ost-Jerusalem und im Gazastreifen fortzusetzen.

In dem gemeinsamen Schreiben, das von den Außenministern der nordischen Länder unterzeichnet wurde, erklärten sie, dass die Situation in der Region weiter destabilisiert werden könnte, wenn das UN-Hilfswerk "nicht mehr in der Lage wäre, seine Kernaufgaben wahrzunehmen", und dass dies "die Aussichten auf eine Zwei-Staaten-Lösung grundlegend gefährden könnte". Außerdem forderten sie Israel nachdrücklich auf, dem UNRWA weiterhin "ungehinderten humanitären Zugang" zu palästinensischen Geflüchteten zu gewähren.

10.38 Uhr: Weitere Tote im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 16 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. Sanitäter meldeten zwölf Tote durch Luftangriffe auf Gaza-Stadt, darunter vier Mitglieder der Stadtverwaltung. Bei einem Luftangriff auf Deir al-Balah im Zentrum der Region starben den Angaben nach zwei Palästinenser. Weiter zwei Opfer gab es bei Angriffen in Beit Lahija. Nach Angaben der Behörde sind seit Beginn der erneuten israelischen Angriffe vor 19 Tagen mindestens 650 Menschen getötet worden.

10.56 Uhr: Israelisches Militär greift libanesische Küstenstadt Tyros an

Das israelische Militär hat nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA die Küstenstadt Tyros angegriffen. Auf Live-Bildern im arabischen Fernsehen war zu sehen, wie dichte Rauchwolken aus Gebäuden in der Innenstadt aufstiegen. Zuvor hatte das israelische Militär Evakuierungsaufrufe an die Bewohner gerichtet.

10.46 Uhr: Gewalt im Gaza-Streifen verhindert laut WHO weitere Polio-Impfungen

Aufgrund der eskalierenden Gewalt im nördlichen Gazastreifen hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die Impfkampagne gegen Polio ausgesetzt. Bombardierungen, Massenvertreibungen und das Fehlen humanitärer Pausen verhinderten den Beginn der dritten Phase der Kinder-Vakzinierung, teilte die WHO mit. In dieser dritten und letzten Phase hätten gut 119.000 Kinder im Norden des Gaza-Streifens geimpft werden sollen.

10.15 Uhr: Baerbock sieht Libanon am Rande des Kollaps

Bei ihrer Ankunft am Morgen im Libanon hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) vor einer "völligen Destabilisierung" des Landes gewarnt. Baerbock betonte, die humanitäre Lage werde jeden Tag verzweifelter: "Der Libanon steht am Rande des Kollaps." Hunderttausende Menschen seien auf der Flucht, Kinder würden von ihren Eltern getrennt, Krankenhäuser arbeiteten am Rand ihrer Kapazität.

Mit Blick auf die Hisbollah betonte Baerbock: "Auch in Libanon sehen wir, wie verantwortungslos sich Terroristen hinter Zivilistinnen und Zivilisten verstecken und von dort weiterhin Raketen auf Israel abfeuern." Das sei unerträglich. Gleichzeitig müsse Israel "seine Operationen an den engen Grenzen des Selbstverteidigungsrechts und des humanitären Völkerrechts ausrichten und das Leben unschuldiger Zivilistinnen und Zivilisten schützen". Zudem seien beide Konfliktparteien verpflichtet, die UN-Friedenstruppen Unifil zu schützen.

09.45 Uhr: Baerbock zu Gesprächen in Beirut eingetroffen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) ist zu einem Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut eingetroffen. Sie wolle sich vor Ort ein Bild der Lage machen, erklärt die Ministerin. Sie landete am Vormittag in einer kleinen Maschine der Flugbereitschaft der Bundeswehr auf dem internationalen Rafik-Hariri-Flughafen in der libanesischen Hauptstadt. Im Anschluss sind unter anderem Gespräche mit Politikern und Vertretern von Hilfsorganisationen geplant.

Der Besuch war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden. Es ist bereits die vierte Reise der deutschen Außenministerin in den Libanon seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.

09.29 Uhr: Blinken beendet Israel-Besuch mit Forderung an Netanjahu

US-Außenminister Antony Blinken hat zum Ende seines Besuchs in Israel die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein weiteres Mal zu neuen Verhandlungen über eine Waffenruhe mit der Hamas gedrängt. Nach einer Reihe taktischer Erfolge gegen die islamistische Palästinenserorganisation sollte Israel jetzt einen "dauerhaften strategischen Erfolg" anstreben, sagte Blinken, bevor er am Mittwoch nach Saudi-Arabien weiterreiste.

Blinken hatte am Dienstag unter anderem Regierungschef Netanjahu getroffen. Dabei habe er auch klar gemacht, dass Israel mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen lassen müsse. Sollte es das nicht tun, riskiere es - wie angekündigt - den Verlust von US-Militärhilfen. In dieser Hinsicht habe es seit vergangener Woche schon Fortschritte gegeben. Doch es sei noch mehr nötig, sagte Blinken.

09.13 Uhr: Keine Lufthansa-Flüge nach Teheran und Beirut bis 2025

Die Lufthansa nimmt Flüge nach Teheran und Beirut in den kommenden Monaten nicht wieder ins Programm. Die Verbindung nach Teheran sei bis 31. Januar ausgesetzt, die nach Beirut bis 28. Februar. Auch andere Fluggesellschaften meiden die Region.

08.42 Uhr: Israels Armee forderte Bewohner in libanesischer Stadt Tyros zur Evakuierung auf

"Sie müssen sofort das rot markierte Gebiet verlassen und sich nördlich des Flusses Awali begeben", schrieb Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X an die Bewohner der südlibanesischen Stadt Tyros gerichtet. Der Evakuierungsaufforderung fügte er eine Karte mit den betroffenen Straßen in der Stadt bei. "Jeder, der sich in der Nähe von Hisbollah-Elementen, -Einrichtungen und -Kampfausrüstung aufhält, bringt sich in Lebensgefahr." Israel hatte libanesischen Staatsmedien zufolge bereits am Dienstag Ziele südlich von Tyros angegriffen.

08.15 Uhr: Caritas international verurteilt militärisches Vorgehen

Die Hilfsorganisation Caritas international mit Sitz in Freiburg hat den Beschuss und die Beschädigung von Gebäuden einer Partnerorganisation im Süden Beiruts deutlich kritisiert. "Wir sind höchst beunruhigt, dass nunmehr wiederholt unsere Partner im Libanon Opfer militärischer Angriffe geworden sind", sagte Leiter Oliver Müller. "Nur weil unsere Partner der Evakuierungsaufforderung bereits nachgekommen waren, kamen keine Kolleginnen und Kollegen zu Schaden."

In den schwer beschädigten Gebäuden des Partners Amel befand sich das Gemeindezentrum, in dem Aktivitäten für Kinder und Jugendliche angeboten wurden. Die Arbeit gehe nun in mobilen Teams weiter.

07.33 Uhr: Raketenalarm im Stadtzentrum von Tel Aviv

Den zweiten Tag in Folge hat es im Zentrum der israelischen Küstenstadt Tel Aviv Raketenalarm gegeben. Es waren dumpfe Explosionen zu hören. Nach Angaben der israelischen Armee wurden zwei Raketen vom Libanon aus auf Israel abgefeuert. Sie seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, einige Menschen hätten sich verletzt, als sie in Schutzräume liefen. Auch US-Außenminister Blinken hielt sich zum Zeitraum des Alarms in Tel Aviv auf. Mitarbeiter seines Ministeriums und mit Blinken mitreisende Journalisten verließen den Frühstückssaal des Hotels und begaben sich mit anderen Gästen sowie Personal in den Schutzraum. Bereits am Dienstag hatte die libanesische Hisbollah-Miliz fünf Raketen auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert.

05.11 Uhr: Vier Millionen Palästinenser laut UN bis Ende 2024 von Armut betroffen

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden bis Ende dieses Jahres mehr als vier Millionen Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland in Armut leben. Mit dem zweiten Kriegsjahr ist die Wirtschaft weiter ins Stocken geraten, wie ein Bericht des UN-Entwicklungsprogramms und der UN-Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien zeigt. Dem Bericht zufolge ist davon auszugehen, dass das Bruttoinlandsprodukt der palästinensischen Gebiete in diesem Jahr im Vergleich zu einem Szenario ohne Krieg um 35,1 Prozent schrumpfen und die Arbeitslosigkeit möglicherweise auf 49,9 Prozent steigen wird. Der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms, Achim Steiner, sagte dazu, dass sich neben den "schrecklichen Verlusten an Menschenleben" auch eine ernste Entwicklungskrise entfalte.

05.01 Uhr: Israelisches Militär fängt Drohnen über Rotem Meer ab

Die israelische Armee fängt nach eigenen Angaben in der Nähe der Stadt Eilat zwei Drohnen ab, die von Osten kommend in israelische Gewässer eingedrungen sind. Die unbemannten Flugobjekte seien im Bereich des Roten Meeres entdeckt und abgefangen worden, teilt das Militär mit. Weitere Einzelheiten sind zunächst nicht bekannt.

00.05 Uhr: Blinken verschiebt Jordanien-Besuch

US-Außenminister Antony Blinken hat seinen ursprünglich für den heutigen Mittwoch geplanten Besuch in Jordanien nach Angaben des jordanischen Außenministers Aiman al-Safadi verschoben. Ein Vertreter des US-Außenministeriums bestätigte die Angaben. Al-Safadi telefonierte am Dienstag mit Blinken und unterstrich dabei die Wichtigkeit einer regionalen Waffenruhe und eines Endes der israelischen Operationen im Gazastreifen und im Libanon. Statt des Treffens mit Blinken sollte Al-Safadi nach Paris reisen, um an einer von Frankreich ausgerichteten Libanon-Konferenz auf Ministerebene teilzunehmen. Blinken dürfte auf seiner Nahost-Reise unter anderem in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten Halt machen.

Dienstag, 22. Oktober 2024

22.19 Uhr: Israel bestätigt Tötung von potenziellem Nasrallah-Nachfolger

Israel hat die Tötung des potenziellen Nasrallah-Nachfolgers Haschem Safieddin in Beirut bestätigt. "Es kann nun bestätigt werden, dass bei einem Angriff vor etwa drei Wochen Haschem Safieddin, der Chef des Exekutivrats der Hisbollah, und Hussein Ali al-Seima, der Chef des Nachrichtendienstes der Hisbollah, zusammen mit anderen Hisbollah-Kommandeuren getötet wurden", erklärte die israelische Armee am Dienstagabend. Safieddin war als möglicher Nachfolger des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gehandelt worden, der Ende September bei einem israelischen Luftangriff in der libanesischen Hauptstadt getötet worden war.

21.10 Uhr: Wieder Tote bei israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei einem Angriff im Nordosten des Landes fünf Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden seien. Bei einem anderen Angriff bei Nabatija im Südlibanon wurden nach Behördenangaben fünf Menschen getötet und 21 weitere verletzt.

Das israelische Militär rief am späten Abend erneut zu Evakuierungen in den als Dahija bekannten Vororten der Hauptstadt Beirut auf. Bereits am Nachmittag hatte Israels Armee dort Gebäude aus der Luft angegriffen.

21.00 Uhr: UN-Büro - Israel vereitelt Hilfslieferungen in den Norden von Gaza

Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten hat Israel vorgeworfen, Bitten um lebensrettende Hilfe für die Palästinenser im Norden des Gazastreifens abzulehnen. Den Menschen dort gingen die Mittel für ihr Überleben rasch aus, meldete das Büro, bekannt als Ocha, laut Angaben eines UN-Sprechers vom Dienstag. Israel habe jedoch Hilfslieferungen abgelehnt.

UN-Sprecher Farhan Haq sagte in New York, Ocha habe die israelischen Behörden außerdem ersucht, Hilfe bei der Rettung von Dutzenden Menschen zu leisten, die unter ihren eingestürzten Häusern im Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens eingeschlossen seien. Auch dieses Ersuchen sei abgelehnt worden.

18.11 Uhr: FBI ermittelt nach Leck zu Israels Angriffsplänen gegen den Iran

Nach der Veröffentlichung von Geheimdokumenten zu Israels Plänen für einen Gegenschlag gegen den Iran hat das FBI Ermittlungen eingeleitet. Wie die US-Bundespolizei in Washington mitteilte, sind an den Ermittlungen das Pentagon und die US-Geheimdienste beteiligt. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, hatte am Montag gesagt, er wisse "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht, ob die Veröffentlichung auf "ein Leck oder einen Hackerangriff" zurückzuführen sei. Die Geheimdokumente waren Medienberichten zufolge in der vergangenen Woche im Onlinedienst Telegram aufgetaucht. Sie enthalten demnach Analysen von Satellitenaufnahmen, die von den US-Behörden erstellt wurden.

18.09 Uhr: Libanon: Zahl der Toten durch Angriff nahe Krankenhaus steigt auf 18

Bei einem israelischen Luftangriff unweit eines der Hauptkrankenhäuser in Beirut sind nach libanesischen Behördenangaben inzwischen mindestens 18 Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, weitere 60 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Sieben der Verletzten waren den Angaben zufolge in kritischem Zustand.

18.02 Uhr: Blinken trifft Netanjahu - "Aus Sinwar-Tod Kapital schlagen"

US-Außenminister Antony Blinken trifft den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Das US-Außenministerium teilt danach mit, Blinken habe Israel aufgefordert, aus dem Tod des Hamas-Führers Jahja Sinwar Kapital zu schlagen, indem es die Freilassung der Geiseln des Angriffs vom Oktober 2023 sicherstellt und den Konflikt in Gaza beendet. Betont worden sei auch, dass Israel die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen verstärken müsse.

17.54 Uhr: Libanon – Benötigen monatlich 250 Millionen Dollar Hilfe

Der Libanon fordert 250 Millionen Dollar pro Monat, um mehr als einer Million Menschen zu helfen, die durch israelische Angriffe vertrieben wurden. Das Geld werde zur Grundversorgung mit Wasser, Nahrungsmitteln, sanitären Einrichtungen und Bildung gebraucht, sagt der zuständige Minister Nasser Yassin der Nachrichtenagentur Reuters im Vorfeld einer Libanon-Geber-Konferenz am Donnerstag in Paris. Der Bedarf werde wohl noch steigen, da Israels Angriffe immer mehr Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Yassin forderte zudem einen Waffenstillstand.

17.42 Uhr: Über 60 Tote in 24 Stunden nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben am Montag 63 Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte am Abend mit, dass 234 Menschen bei Angriffen in verschiedenen Gebieten im Libanon verletzt wurden. Das Gesundheitsministerium teilt die Gesamtzahl der Opfer für gewöhnlich erst am Abend des darauffolgenden Tags mit. Insgesamt wurden den Angaben zufolge seit Ausbruch der Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der proiranischen Hisbollah im Libanon 2.546 Menschen getötet und 11.862 weitere verletzt.

16.52 Uhr: Deutschland und Katar für Zwei-Staaten-Lösung

Deutschland und Katar dringen nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit auf die vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu abgelehnte Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinenser. Es habe Einigkeit bestanden, dass es darauf ankomme, einen politischen Prozess hin zu einer Zwei-Staaten-Lösung anzustoßen, teilte er nach einem Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, in Meseberg mit.

Scholz habe dem Emir für die Vermittlungsbemühungen Katars um ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln der Hamas und um einen Waffenstillstand im Gazastreifen gedankt. Außerdem lobte er die Rolle Katars bei den Kontakten zu Afghanistan. Hintergrund ist die Hilfe Katars etwa bei dem Abschiebeflug von Straftätern nach Afghanistan, mit dem Deutschland keine diplomatischen Beziehungen pflegt.

16.51 Uhr: Hisbollah reklamiert Angriff auf Netanjahu für sich

Die Hisbollah-Miliz hat den Drohnenangriff auf das Wohnhaus des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu im israelischen Küstenort Caesarea vom Wochenende für sich reklamiert. Die Miliz erkläre ihre "volle, vollständige und ausschließliche Verantwortung" für die Aktion, sagte Hisbollah-Sprecher Mohammed Afif. Netanjahu hatte den Drohnenangriff als Attentatsversuch bezeichnet und mit Vergeltung gedroht.

Die Drohne war am Samstagmorgen über der Privatresidenz der Netanjahus abgeschossen worden. Aufnahmen des Angriffs, die israelische Medien am Dienstag veröffentlichten, zeigen nur leichte Schäden, etwa ein Schlafzimmerfenster, das Risse und Brandspuren aufwies. Verletzt wurde niemand - weder Netanjahu noch seine Frau befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Haus.

16.23 Uhr: London: Keine riskanten Waffenexporte nach Israel mehr

Großbritannien liefert nach Angaben der Regierung kein Gerät mehr nach Israel, das beim Begehen mutmaßlicher Kriegsverbrechen genutzt werden könnte. Das sagte die Staatssekretärin im Außenministerium, Anneliese Dodds, im Unterhaus in London. Nach Aussetzung der Erlaubnis für bestimmte Waffenexporte gebe es "keine bestehenden Exportlizenzen für Gegenstände nach Israel, von denen wir annehmen, dass sie zur Begehung oder Ermöglichung einer schweren Verletzung des internationalen humanitären Völkerrechts verwendet werden könnten", sagte Dodds. Die einzige Ausnahme seien Teile für F-35-Kampfflugzeuge.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Entscheidung als schändlich

16.05 Uhr: Gebäude im Süden Beiruts bei Angriff zerstört

Bei einem israelischen Luftangriff ist am Dienstag ein Gebäude in einem südlichen Vorort von Beirut zerstört worden. Der israelisch-arabische Militärsprecher Avichay Adraee übermittelte 40 Minuten vor dem Angriff eine Warnung und sagte, in den beiden angegriffenen Gebäuden befänden sich Einrichtungen der militant-islamistischen Hisbollah Miliz. Opfer wurden nicht unmittelbar gemeldet.

Das Gebäude stand gegenüber von einem großen Park, in dem sich zahlreiche vertriebene Familien niedergelassen haben. Er liegt nicht weit entfernt von der Residenz des französischen Botschafters. Zum Zeitpunkt der Warnung des Militärs veranstaltete der Hauptsprecher der Hisbollah nur wenige hundert Meter entfernt eine Pressekonferenz. Die Veranstaltung wurde schnell abgebrochen, und die Journalisten und der Sprecher verließen den Ort.

15.48 Uhr: UNRWA-Chef: Über Gaza liegt der "Geruch des Todes"

Der Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks für die Palästinenser (UNRWA), Philippe Lazzarini, hat seine Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen wiederholt. Es brauche wenigstens ein kleines Zeitfenster, "um das Leben von Zivilisten zu retten, die mit diesem Konflikt nichts zu tun haben", schrieb er am Dienstag auf der Online-Plattform X.

Lazzarini beklagte eine seit Wochen anhaltende israelische Bombardierung und steigende Opferzahlen. Es gebe weder Lebensmittel noch medizinische Versorgung, und der Tod sei allgegenwärtig. "Der Geruch des Todes liegt überall in der Luft, da die Leichen auf den Straßen oder unter den Trümmern liegen", so Lazzarini.

15.02 Uhr: Festnahmen wegen mutmaßlicher Anschlagspläne

Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne im Auftrag des Irans sind in Israel sieben Personen festgenommen worden. Ziel der geplanten Anschläge seien ein israelischer Wissenschaftler und ein Bürgermeister gewesen, teilte der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. Den Verdächtigen waren in dem Komplott demnach verschiedene Aufgaben zugedacht. Die Zielpersonen der Anschläge wurden namentlich nicht genannt.

In den vergangenen Wochen hatte Israel bereits eine Reihe von Festnahmen mutmaßlicher iranischer Spione gemeldet. Beim aktuellen Fall waren die Verdächtigen laut Schin Bet Bewohner von Jerusalem und wohnten in einem palästinensisch geprägten Stadtviertel. Unter anderem hätten sie auch vorgehabt, ein Polizeiauto zu sprengen und eine Granate auf ein Wohnhaus zu werfen. Ein iranischer Agent habe den sieben umgerechnet um die 46.000 Euro geboten, hieß es von Schin Bet.

13.20 Uhr: Blinken trifft Netanjahu

US-Außenminister Antony Blinken hat Gespräche in Israel aufgenommen. In Jerusalem traf er zunächst den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Neben einer Deeskalation in der Region geht es Blinken bei seinen Gesprächen vor allem um die Bemühungen um eine Waffenruhe in Gaza und die Freilassung der Geiseln.

In Israel und weiteren Ländern der Region wolle er "intensive Gespräche" über eine Beendigung des Gaza-Kriegs, die Freilassung der Geiseln und die Linderung des Leidens palästinensischer Zivilisten führen, schrieb Blinken zuvor auf der Plattform X. Auch ein Treffen mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog stand auf seinem Programm. 

12.30 Uhr: Israelische Medien: Bodenoffensive im Libanon könnte binnen Wochen enden

Die israelische Armee könnte die Bodenoffensive im Libanon nach Medienberichten innerhalb von einigen Wochen abschließen. Ein Abzug der Truppen müsse jedoch aus Sicht der Armee von einer politischen Vereinbarung flankiert werden, berichteten israelische Medien übereinstimmend. Dann sei auch eine baldige Rückkehr der Einwohner des israelischen Nordens in ihre Wohnorte möglich. 

In den Gegenden nördlich der Grenze sei die Hisbollah weitgehend geschlagen, hieß es in den Berichten. Die proiranische Miliz habe allerdings immer noch die Fähigkeit, Israel mit Raketen und Drohnen anzugreifen. Die israelische Zeitung "Jediot Achronot" berichtete, Israels Nordkommando arbeite an einem Plan für die Sicherung der Nordgrenze nach einem Ende des Kriegs. Teil davon sei eine fortwährende technologische Überwachung des Grenzgebiets, um sicherzustellen, dass die Hisbollah ihre Fähigkeiten nicht wieder aufbauen könne.

11.59 Uhr: Libanesische Staatsmedien – Grenzübergang zu Syrien getroffen

Bei einem israelischen Luftangriff ist libanesischen Staatsmedien zufolge ein wichtiger Grenzübergang zu Syrien getroffen worden. Die Attacke vom frühen Dienstagmorgen habe einen tiefen Krater auf der Autobahn hinterlassen, die durch den Übergang Dscheidat Jabus führe, meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA.

Bereits Anfang Oktober war durch einen israelischen Luftangriff ein Krater nahe der libanesischen Seite des Grenzübergangs Masnaa entstanden. Für Fahrzeuge war der Übergang deswegen nicht länger passierbar. Vertriebene können nur zu Fuß durch oder um die Krater herumgehen.

Das israelische Militär hat der Hisbollah-Miliz vorgeworfen, den Übergang Masnaa zu nutzen, um Militärausrüstung aus Syrien in den Libanon zu transportieren. Zu Berichten über den jüngsten Luftangriff nahe dem anderen Grenzübergang äußerten sich Israels Streitkräfte zunächst nicht.

11.07 Uhr: Krankenhausleiter – Kein Bunker der Hisbollah unter Klinik

Der Direktor des Al-Sahel-Krankenhauses südlich von Beirut bestreitet Vorwürfe der israelischen Armee, dass sich unter dem Klinikgebäude ein Bunker der Hisbollah-Miliz befinde. "Die israelischen Vorwürfe sind unwahr und ein Weg, die Angriffe auf den Libanon und dessen Einrichtungen zu rechtfertigen", schrieb Fadi Alameh auf der Plattform X. Alameh rief die libanesische Armee und die UN-Mission Unifil auf, das Gebäude zu durchsuchen, um zu belegen, ob es dort "Tunnel" gebe oder nicht.

10.20 Uhr: Mindestens 13 Tote bei Angriff in Beirut

Bei einem israelischen Luftangriff in der Nähe des Hariri-Krankenhauses in Beirut sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 13 Menschen getötet worden. Weitere 57 Menschen seien verletzt worden, teilt das Ministerium weiter mit.

08.28 Uhr: Erneut Luftalarm in Tel Aviv

Im Zentrum der israelischen Küstenstadt Tel Aviv hat es erneut Luftalarm gegeben. Es seien mehrere dumpfe Explosionen zu hören gewesen, schilderte eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Nach dem Ertönen der Sirenen seien im Zentrum des Landes fünf Geschosse identifiziert worden, die aus dem Libanon abgefeuert worden seien, teilte die israelische Armee am Morgen mit. Die meisten Geschosse wurden demnach abgefangen. Ein Projektil sei in offenem Gelände niedergegangen. Berichte über mögliche Verletzte gab es zunächst nicht. 

Auch auf den Norden Israels und die nördlichen Golanhöhen seien etwa 15 Geschosse aus dem Libanon abgefeuert worden, hieß es. Einige von ihnen seien abgefangen worden, die übrigen in offene Gebiete gefallen. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Auch nach diesem Angriff gab es zunächst keine Berichte über Verletzte.

05.55 Uhr: Israel – Hisbollah-Finanzverantwortlicher in Syrien getötet

Bei einem gezielten israelischen Luftangriff auf ein Auto in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Berichten zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten, bei dem Angriff seien zwei Personen getötet worden.

Wie das israelische Militär mitteilte, galt der Angriff einem hochrangigen Hisbollah-Mitglied, das dabei getötet worden sein soll. Laut Israels Armeesprecher Daniel Hagari handelte es sich um den Nachfolger des kürzlich getöteten Finanzchefs der Schiitenmiliz. Die Aktivisten der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle hatten zuvor berichtet, einer der Toten sei kein syrischer Staatsbürger gewesen.

04.45 Uhr: Israel greift erneut südliche Vororte Beiruts an

Die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind erneut von israelischen Luftangriffen erschüttert worden. Dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge sollen dabei mehrere Menschen ums Leben gekommen sein. Israels Militär hatte die Bewohner bestimmter Gebäude zur Evakuierung aufgefordert und greift weiter die Finanzstrukturen der proiranischen Hisbollah in dem Land an. In einem Bunker unter einem Krankenhaus im Süden Beiruts habe die vom Iran unterstützte Schiiten-Miliz Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar versteckt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

03.38 Uhr: US-Außenminister startet neue Nahost-Mission

US-Außenminister Antony Blinken trifft am Dienstag in Israel ein, der ersten Station einer umfassenderen Nahost-Reise. Ziel der Gespräche nach dem Tod des Hamas-Führers Jahja Sinwar sei es, die Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen wiederzubeleben, die Zukunft des Gebiets zu erörtern und die humanitäre Hilfe zu verbessern, sagt ein hochrangiger Vertreter des Außenministeriums der Nachrichtenagentur Reuters.

Die geplante einwöchige Reise des US-Chefdiplomaten umfasst auch einen Aufenthalt in Jordanien am Mittwoch und in Doha. Die US-Regierung hatte die Tötung Sinwars durch das israelische Militär in der vergangenen Woche als möglichen Durchbruch bezeichnet, der endlich den Weg zu einem Ende des Gaza-Krieges ebnen könnte.

Unterdessen setzt Israel seine Militäroperationen gegen die Hamas im Gazastreifen und gegen die Hisbollah im Libanon fort, während sich die Region auf die israelische Reaktion auf den iranischen Raketenangriff am 1. Oktober vorbereitet.

00.23 Uhr: Umfrage – 60 Prozent lehnen weitere Waffenlieferungen an Israel ab

Die Deutschen sind mehrheitlich dagegen, weiter Waffen an Israel zu liefern. Wie eine am Dienstag veröffentlichte Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern" ergab, lehnen 60 Prozent Rüstungsexporte nach Israel ab. 31 Prozent finden sie richtig. Neun Prozent äußern keine Meinung. 

Der Umfrage zufolge ist die Ablehnung von Waffenlieferungen an Israel bei den Anhängern der Grünen mit 50 Prozent am geringsten, 39 Prozent finden sie richtig. Bei den Wählern der beiden anderen Regierungsparteien überwiegt die Ablehnung (SPD 60 Prozent, FDP 52 Prozent). Bei den Anhängern der Union sind 56 Prozent gegen Rüstungsexporte nach Israel. Bei den Anhängern der AfD sind es 75 Prozent und bei den Wählern des Bündnisses Sahra Wagenknecht 85 Prozent. Besonders groß ist Ablehnung von Waffenlieferungen der Erhebung zufolge generell in Ostdeutschland: 75 Prozent sind demnach dagegen und nur 16 Prozent dafür.

Für die repräsentative Erhebung befragte Forsa am 17. und 18. Oktober telefonisch 1.007 Teilnehmer. Die mögliche Fehlerquote liegt bei plus/minus drei Prozentpunkten.

Montag, 21. Oktober 2024

23.17 Uhr: Vier Tote nach Angriffen auf Krankenhaus in Beirut

Bei einem israelischen Angriff in der Nähe eines Krankenhauses in Beirut sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens vier Menschen - ein Kind und drei Erwachsene - getötet und Dutzende verletzt worden.

23.05 Uhr: Israel greift wieder südliche Vororte Beiruts an

Die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind erneut von israelischen Luftangriffen erschüttert worden. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, wurde unter anderem das Viertel Haret Hreik getroffen. Einer der Luftschläge soll nach libanesischen Angaben die Umgebung der Universitätsklinik getroffen haben. Dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge sollen dabei mehrere Menschen ums Leben gekommen sein. 

Israels Armeesprecher Daniel Hagari hatte in einer Ansprache zuvor weitere Angriffe gegen die Finanzstruktur der Hisbollah angekündigt. Bei einem gezielten Luftschlag in Damaskus sei der Nachfolger des kürzlich getöteten Finanzchefs der Schiitenmiliz ausgeschaltet worden, sagte Hagari.

22.31 Uhr: UN-Organisationen appellieren an Netanjahu – Leid unzähliger Menschen lindern

Die Leiter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen WFP und des UN-Kinderhilfswerks Unicef riefen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dazu auf, das Leiden unzähliger Menschen im Gazastreifen, im Westjordanland und im Libanon zu lindern. Das geht aus einem Reuters vorliegenden Schreiben hervor. "Effektive und bedeutungsvolle humanitäre Aktionen sind mit Ihrem politischen Willen und Engagement möglich", schreiben Unicef-Direktorin Catherine Russell und WFP-Direktorin Cindy McCain. Nach UN-Angaben ist die Menge der in den Gazastreifen gelangenden Hilfsgüter so niedrig wie noch nie in diesem Jahr. Internationale Organisationen warnen vor einer drohenden Hungersnot. Die UN beschuldigten Israel, Hilfslieferungen zu behindern oder zu blockieren.

22.24 Uhr: Klinikleiter widerspricht Israel – kein Gold und Bargeld unter Gebäude

Der Direktor eines Krankenhauses im Süden von Beirut hat israelische Behauptungen zurückgewiesen, wonach die Hisbollah unter seiner Klinik Gold und Millionen Dollar an Bargeld lagert. Fadi Alameh sagte dem Fernsehsender Al-Dschadid, dass das Sahel-Krankenhaus, das er leitet, eine seit 42 Jahren bestehende Privatklinik sei, die keiner politischen Gruppe nahestehe. Er rief die libanesische Armee und andere Organisationen auf, unter dem Krankenhaus nach Hisbollah-Verstecken zu suchen. Dort befänden sich lediglich Operationssäle.

Alameh, der auch Abgeordneter im libanesischen Parlament ist, sagte, seine Klinik werde in Erwartung israelischer Angriffe geräumt.

Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, dass nach Geheimdiensterkenntnissen der Bunker unter dem Krankenhaus früher vom mittlerweile getöteten Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah genutzt worden sei und jetzt als Geldbunker diene. Dem Sprecher zufolge kam das Geld vom Iran über die iranische Botschaft in Beirut ins Land. Beweise dafür legte er nicht vor.

22.13 Uhr: UN schildern katastrophale Lage im Gazastreifen

Die Vereinten Nationen berichten von entsetzlichen Zuständen im Norden des Gazastreifens. Dabei wird Israel auch die Behinderung von humanitärer Hilfe vorgeworfen. Ein UN-Büro warnt vor einer möglichen "Vernichtung" der Bevölkerung.

21.01 Uhr: Hamas will nach Sinwar-Tötung vorerst keinen Nachfolger bestimmen

Die radikalislamische Hamas will offenbar vorerst keinen Nachfolger ihres bei einem israelischen Armeeeinsatz getöteten Chefs Jahja Sinwar bestimmen. Der Ansatz der Hamas-Führung sei es, "bis zu den nächsten Wahlen im März keinen Nachfolger" für Sinwar zu ernennen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen. Stattdessen solle ein fünfköpfiges Gremium, dessen Mitglieder sich derzeit in Katar befänden, derweil die Führung der islamistischen Gruppierung übernehmen.

Das Komitee war den Angaben zufolge im August nach der Tötung des damaligen Hamas-Chefs Ismail Hanija in Teheran gebildet worden. Es sei befugt, "strategische Entscheidungen zu treffen". Ihm gehören demnach neben dem Hamas-Vertreter für den Gazastreifen, Chalil al-Hajja, der Vertreter der radikalislamischen Palästinenserorganisation im Westjordanland, Saher Dschabarin, und der Hamas-Auslandsrepräsentant Chaled Meschaal an. Als viertes Ausschuss-Mitglied wurde der Name Mohammed Darwisch genannt, der Vorsitzende des Schura-Rates der Hamas ist. Der fünfte Name verlautete aus Sicherheitsgründen nicht.

20.42 Uhr: Israel bekennt sich zu Raketenangriff in Damaskus

Israel bekennt sich zum Raketenangriff auf ein Auto in Damaskus. Dabei sei ein für Finanzen zuständiges führendes Mitglied der Hisbollah-Miliz im Libanon getötet worden, erklärt Armee-Sprecher Daniel Hagari. "Wir werden weiterhin gegen die Hisbollah in Syrien und anderswo vorgehen", kündigt er an. Bei dem Angriff wurden nach syrischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt.

20.31 Uhr: Unifil-Kommandeur – Blauhelme halten sämtliche Stellungen

Die Soldaten der Blauhelmtruppe Unifil halten ihrem Kommandeur zufolge trotz "enormer Herausforderungen und Drucks" alle ihre Stellungen im Libanon. Das teilte der Chef des Unifil-Einsatzes Aroldo Lázaro im Kurznachrichtendienst X mit. In der Nähe von zwei Stellungen irischer Blauhelme habe es intensive Kämpfe gegeben. Er sei sehr stolz auf deren Moral und ihr Engagement für das UN-Mandat.

Bei den Kämpfen zwischen den israelischen Streitkräften und der Schiitenmiliz Hisbollah waren die Blauhelme mehrmals unter Beschuss der Israelis geraten, mindestens vier Soldaten wurden dabei verletzt. Zuletzt warfen die Friedenstruppen Israel vor, mit einem Bulldozer absichtlich den Wachturm und Zaun eines Unifil-Postens zerstört zu haben. Auch israelische Panzer sollen Unifil zufolge bereits auf deren Stützpunkte eingedrungen sein.

20.29 Uhr: Noch keine Geiseln-Verhandlungen seit Sinwars Tod

Seit der Tötung des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar in der vergangenen Woche hat es nach Angaben des Weißen Hauses keine neuen Gespräche über die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gegeben. Es habe erste Gespräche mit israelischen Partnern darüber gegeben, was die nächsten Schritte seien, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Zugleich stellte er klar: "Ich kann heute nicht hier sitzen und Ihnen sagen, dass die Verhandlungen in Doha oder Kairo oder sonst wo wieder aufgenommen werden."

20.25 Uhr: Israel meldet Angriff auf Hisbollah-Bunker mit Bargeld und Gold

Bei seinen "Angriffen auf die Finanzstruktur" der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben auch einen Bunker getroffen, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden. "Eines unserer Hauptziele der vergangenen Nacht war ein unterirdischer Tresor mit Millionen von Dollar in Bargeld und Gold", sagte am Montag der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Das Geld sei "zur Finanzierung der Angriffe der Hisbollah auf Israel" genutzt worden.

20.22 Uhr: UN-Chef verurteilt anhaltende Gewalt in Gaza

UN-Generalsekretär António Guterres fordert Israel zu einem Ende von Luftangriffen auf Zivilisten auf. "Der Generalsekretär verurteilt eindeutig den anhaltenden und weit verbreiteten Verlust von Menschenleben in Gaza", teilte Sprecher Farhan Haq mit. Jüngste Angriffe Israels auf Krankenhäuser im Norden des Küstenstreifens verschlimmerten die Lage weiter, dabei müssten Unbeteiligte geschützt werden. Der Generalsekretär fordere sofortigen und ungehinderten Zugang für Rettungsteams, um Leben zu retten.

20.18 Uhr: Rechtsextreme fordern Siedlungen im Gazastreifen

Hunderte rechtsextreme Demonstranten haben in Israel für den Wiederaufbau jüdischer Siedlungen im Gazastreifen demonstriert. Unter den Menschen, die sich am Montag unweit der Grenze zu dem Palästinensergebiet versammelten, befanden sich laut einem Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP auch Abgeordnete und Minister. "Das Land Israel gehört uns", sagte der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir unter dem Beifall der Anwesenden. "Wenn wir wollen, können wir uns wieder im Gazastreifen ansiedeln."

19.40 Uhr: USA untersuchen Missbrauchsvorwürfe gegen israelische Soldaten

Die USA überprüfen nach einem Medienbericht Hinweise auf Verbrechen israelischer Soldaten, was sich auf die amerikanische Unterstützung Israels auswirken könnte. Das hätten zwei israelische und zwei amerikanische Regierungsmitarbeiter angegeben, berichtet das Nachrichtenportal Axios. Es gehe konkret um die Einheit "Force 100" der israelischen Armee. Die sei für Gefangene aus dem Gazastreifen zuständig. Mehrere Mitglieder der Einheit stehen in Israel vor Gericht, weil ihnen der sexuelle Missbrauch eines palästinensischen Häftlings vorgeworfen wird.

18.55 Uhr: USA suchen nach Geheimdienstleck zu Israels Iran-Plänen

Nach einer unerlaubten Veröffentlichung von US-Geheimdienstinformationen über Israels Pläne für einen Vergeltungsschlag gegen den Iran untersucht die Regierung in Washington nach wie vor die Hintergründe. Es sei weiter unklar, ob die streng geheimen Dokumente durch ein internes Leck oder einen Hackerangriff auf der Plattform Telegram gelandet seien, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, am Montag. Präsident Joe Biden sei jedenfalls sehr besorgt.

In den Dokumenten, die dem geheimdienstlichen Kartographiedienst NGA und dem Abhördienst NSA zugeschrieben wurden und die vor wenigen Tagen auf Telegram auftauchten, hieß es, dass Israel derzeit noch militärische Vorbereitungen für einen Angriff auf den Iran treffe.

17.20 Uhr: UN-Büro warnt vor Israels Militärschlägen im Norden Gazas

Das UN-Büro für Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten hat vor einer möglichen "Vernichtung" der Bevölkerung im nördlichen Gaza-Streifen gewarnt. Israels Militäroperationen in dem Gebiet könnten dazu führen, hieß es am Montag in einer von den UN in New York verbreiteten Mitteilung.

Israel setze eine Kombination aus "unerbittlichen Angriffen, Zwangsvertreibungen und strengen Beschränkungen der humanitären Hilfe" ein. Für die eingeschlossene Zivilbevölkerung im Norden des Gaza-Streifens sei das Leben "unmöglich" geworden. Viele Menschen stünden am Rande des Hungertodes.

17.19 Uhr: Iran protestiert bei IAEA gegen möglichen Angriff auf Atomanlagen

Der Iran hat in einer Protestnote an die UN-Atomenergiebehörde IAEA die Möglichkeit eines israelischen Angriffs auf seine Atomanlagen verurteilt. Eine solche Attacke würde Teheran als Bedrohung des Weltfriedens und der globalen Sicherheit ansehen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Baghaei, am Montag. Die Protestnote sei an IAEA-Generalsekretär Rafael Grossi übermittelt worden. Israel hat immer wieder davor gewarnt, dass der Iran an Atombomben baue. Teheran streitet das ab.

16.40 Uhr: UN-Helfer – Entsetzliche Not im Gazastreifen

Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) hat wegen der humanitären Lage im Gazastreifen schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. "Im Moment gelangt fast nichts in den Gazastreifen", sagte der Vize-Direktor der UNRWA in dem Küstenstreifen, Sam Rose, dem Sender CNN.

Der Leiter der UNRWA, Philippe Lazzarini, schilderte die Not und den Schrecken im Gazastreifen in drastischen Worten. Die israelischen Behörden hinderten humanitäre Hilfsorganisationen weiter daran, die Menschen im Norden des Küstenstreifens mit wichtigen Hilfsgütern wie Medikamenten und Lebensmitteln zu versorgen. Krankenhäuser würden beschossen hätten keinen Strom mehr, schrieb er auf X. Wegen der Enge seien einige Vertriebene gezwungen, in Toiletten zu hausen. 

Es gebe auch Berichte, dass Menschen, die zu fliehen versuchten, getötet würden. Die Leichen auf den Straßen könnten nicht geborgen werden. "Ein Waffenstillstand wäre ein Anfang, um diesem endlosen Alptraum ein Ende zu setzen", sagte Lazzarini. 

16.12 Uhr: Israel – Fünf Drohnen über dem Mittelmeer abgefangen

Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben über dem Mittelmeer fünf Drohnen abgefangen. Sie seien gestoppt worden, bevor sie in israelisches Gebiet vorgedrungen seien, teilte die Armee mit. Die Sicherheit des internationalen Flughafens Ben Gurion sei nicht bedroht. 

Die Flughafenbehörde in Tel Aviv hatte zuvor nach Medienberichten mitgeteilt, die Abflüge seien in Absprache mit Sicherheitsvertretern gestoppt worden. Anschließend wurde ohne Angaben von Gründen eine Rückkehr zur Routine erklärt. 

Der Flughafen von Tel Aviv wird wegen der angespannten Lage in Nahost von vielen internationalen Airlines seit geraumer Zeit nicht mehr angeflogen. Die Lufthansa beispielsweise erklärte am Montag, dass sie ihren Flugstopp in die israelische Metropole bis einschließlich 10. November verlängert habe. Dies gelte auch für die weiteren Fluggesellschaften ihrer Unternehmensgruppe: Austrian Airlines, Brussels Airlines, Lufthansa Cargo und Swiss.

14.53 Uhr: Bundesregierung fordert von Israel mehr Hilfe für Gazastreifen

Die Bundesregierung verlangt von Israel angesichts der weiterhin dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen erneut mehr Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet. Berichte über eine hohe Anzahl von getöteten Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, sowie eine weitreichende Abriegelung insbesondere des nördlichen Gazastreifens von Hilfsgütern seien sehr besorgniserregend, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Sprecherin nannte besonders die Lage im Norden des Gazastreifens verzweifelt. 

Die Bundesregierung rufe Israel und alle Konfliktparteien dazu auf, ihren Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht nachzukommen, betonte die Sprecherin. Es müsse nun endlich in einem ganz anderen Ausmaß als bisher humanitäre Hilfe zu den notleidenden Menschen besonders in den nördlichen Teil des Gazastreifens gelangen.

Die Sprecherin kritisierte zudem die Zerstörung eines Beobachtungsturms und eines Begrenzungszaunes einer Stellung der UN-Friedenstruppen im Libanon durch Israel. Man habe das israelische Vorgehen mit größter Besorgnis zur Kenntnis genommen. Die Sicherheit eines vom UN-Sicherheitsrat mandatierten Einsatzes und dessen Personals dürfe nicht gefährdet werden. «Wir erwarten von der israelischen Seite, dass jeder einzelne Vorfall aufgeklärt wird», forderte die Sprecherin.

14.31 Uhr: Israels Polizei – Spionagering für Iran ausgehoben

Die israelischen Sicherheitsbehörden haben nach Polizeiangaben ein Spionagenetzwerk jüdischer Israelis für den Iran aufgedeckt. Es handele sich um sieben Personen aus Haifa und Umgebung, die zwei Jahre lang sensible Informationen gesammelt hätten, etwa über Militärbasen und die Energie-Infrastruktur des Landes, teilte die Polizei gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. 

Dafür hätten sie Hunderttausende Dollar bekommen, häufig in Kryptowährung, hieß es weiter. Sie hätten auch Informationen über israelische Persönlichkeiten gesammelt. Zuletzt hatte es mehrere Fälle von Spionage in Israel für den Iran gegeben. Diese Affäre wurde von Medien jedoch als besonders schwerwiegend eingestuft. 

13.26 Uhr: Libanons Regierung laut eigenen Angaben ohne Kontakt zur Hisbollah

Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hat nach eigener Aussage seit Wochen keinen Kontakt mehr zu Vertretern der Hisbollah-Miliz. "Es gab seit Mitte vergangenen Monats keine Kommunikation mit der Hisbollah", sagte Mikati dem Nachrichtensender Al-Arabija. Er ließ offen, wie häufig und auf welchem Weg er zuvor mit Mitgliedern der schiitischen Organisation kommunizierte. 

Mikatis Aussage ist ein Hinweis darauf, dass die Hisbollah-Führung sich seit Ausweitung der israelischen Angriffe vor mehreren Wochen nur noch verdeckt bewegt und Kontakte nach außen einschränkt. Nach der Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah sowie ranghoher Kommandeure dürften die noch verbleibenden Führungsmitglieder ihre Aufenthaltsorte häufig wechseln. Sichere Kommunikation scheint für sie inzwischen – wenn überhaupt – bei persönlichen Treffen möglich.

Die Hisbollah hat im Libanon neben ihren Aktivitäten als bewaffnete Miliz auch großen politischen Einfluss. Sie stellt zwei Minister und hat 13 Abgeordnete im Parlament. Zudem ging sie auch Koalitionen mit anderen Parteien ein.

12.59 Uhr: WHO will bis zu 1.000 Frauen und Kinder aus Gaza ausfliegen

Bis zu 1.000 Frauen und Kinder, die medizinisch versorgt werden müssen, sollen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kürze aus dem Gazastreifen in europäische Städte gebracht werden. Die Evakuierungen würden vom europäischen WHO-Regionalbüro gemeinsam mit der Europäischen Union und einzelnen EU-Mitgliedstaaten organisiert, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, der Nachrichtenagentur AFP in Kopenhagen.

12.40 Uhr: Lufthansa fliegt weiter nicht nach Tel Aviv

Die Lufthansa hat wegen der anhaltenden Kämpfe im Nahen Osten ihren Flugstopp nach Israel verlängert. Bis einschließlich 10. November werden die Flüge der Gesellschaften Lufthansa, Brussels, Swiss und Austrian nach Tel Aviv gestrichen, wie der Konzern in Frankfurt mitteilt. Jets der Gesellschaft Eurowings sollen dort bis einschließlich 30. November nicht landen.

Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder den Ticketpreis zurückerhalten. Vorläufig keine Änderungen gibt es bei den Verbindungen nach Beirut (bis 30.11.) und Teheran (bis 31.10.), die ebenfalls derzeit nicht angeflogen werden.

11.04 Uhr: Israel entschuldigt sich für Angriff auf libanesische Soldaten

Das israelische Militär hat sich für einen Angriff im Süden des Libanon entschuldigt, bei dem drei libanesische Soldaten getötet worden sind. Bei der Attacke vom Sonntag sei ein Lastwagen in einer Gegend getroffen worden, in der die israelischen Streitkräfte zuvor ein Fahrzeug der Hisbollah ins Visier genommen hätten, das einen Raketenwerfer und Geschosse transportiert habe, hieß es in der Mitteilung des Militärs. Die Soldaten hätten nicht gewusst, dass der zweite Lastwagen der libanesischen Armee gehört habe.

Israels Militär betonte, es gehe nicht gegen die libanesische Armee vor. Für "diese ungewollten Umstände" bitte man um Entschuldigung.

Die regulären Streitkräfte gelten im Libanon zwar als geachtete Institution, sind jedoch nicht mächtig genug, um die Hisbollah-Miliz in die Schranken zu weisen oder das Land vor israelischen Angriffen zu verteidigen. Im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah steht die libanesische Armee weitgehend an den Seitenlinien.

10.35 Uhr: Anwohner: "Nichts außer Schäden" nach Angriffen bei Beirut

Nach israelischen Luftangriffen in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut berichten Anwohner von schwerer Zerstörung. "Man sieht nichts außer Schäden", sagte ein Anwohner namens Ali der Deutschen Presse-Agentur. Ein angegriffenes Gebäude der Al-Kard al-Hassan, einer Art eigene Bank der Hisbollah, sei komplett zerstört und benachbarte Gebäude seien beschädigt, sagte er weiter. Die Hisbollah-Miliz sperrte das Viertel nach den Angriffen ab und ließ nur Anwohner das Gebiet betreten.

Israels Armee hatte kurz vor und während der Luftangriffe am späten Abend erneut zu Evakuierungen aufgefordert. Am Morgen kehrten sichtlich erschöpfte Anwohner in ihre Häuser zurück, die die Nacht woanders oder auf der Straße verbracht hatten, wie eine dpa-Reporterin berichtete.

10.25 Uhr: Neue Raketenangriffe der Hisbollah auf Israel

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut eine Salve von Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee flogen rund 40 Geschosse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet. Einige davon habe die Raketenabwehr abgefangen, andere seien einschlagen. Es gab zunächst keine Berichte über Schäden oder Verletzte.

09.05 Uhr: Austin – US-Flugabwehrsystem Thaad in Israel einsatzbereit

Das US-Flugabwehrsystem Thaad ist nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin in Israel "einsatzbereit" stationiert. "Wir haben die Fähigkeit, es sehr schnell in Betrieb zu nehmen, und wir liegen im Rahmen unserer Erwartungen", ergänzte Austin, ohne konkreter werden zu wollen.

08.20 Uhr: Israel übermittelt USA Bedingungen für Kriegsende im Libanon

Israel hat einem Medienbericht zufolge den USA seine Bedingungen für eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Krieges im Libanon übermittelt. Dazu gehöre, dass dem israelischen Militär eingeräumt werde, "aktive Gewalt" einzusetzen, um sicherzustellen, dass die Hisbollah nicht aufrüstet und ihre militärische Infrastruktur im Süden an der Grenze zu Israel wieder aufbaut, berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf Regierungsvertreter aus Israel und den USA.

Israel fordere zudem, dass seine Luftwaffe im libanesischen Luftraum Handlungsfreiheit habe. Es sei höchst unwahrscheinlich, dass die USA den Bedingungen Israels zustimme, sagt einer der US-Regierungsvertreter. Beim US-Präsidialamt sowie beim US-Außenministerium waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.

06.14 Uhr: US-Vermittler zu Gesprächen im Libanon 

US-Vermittler Hochstein führt an diesem Montag in Beirut Gespräche mit dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten des Libanons, Nadschib Mikati, und dem Parlamentssprecher und Hisbollah-Verbündeten Nabih Berri, wie Regierungskreise der dpa bestätigten. Seit der ersten Wahl nach Ende des Bürgerkriegs 1992 ist die Hisbollah, die politisch und militärisch vom Iran unterstützt wird, im Parlament vertreten. Sie engagiert sich karitativ, besitzt aber auch einen militärischen Arm, dem nach Schätzungen Zehntausende Kämpfer angehören. Dieser wird von der EU als Terrororganisation eingestuft. In Deutschland gilt seit 2020 ein Betätigungsverbot für die gesamte Hisbollah.

Hochstein bemüht sich schon seit Monaten um eine Deeskalation zwischen der Hisbollah-Miliz und Israel. Auch US-Außenminister Antony Blinken wird nach Angaben von Vizepräsidentin Kamala Harris in den kommenden Tagen zu Gesprächen mit den Konfliktparteien in den Nahen Osten reisen. "Wir brauchen ein Ende des Krieges", sagte Harris in einem TV-Interview. Medienberichten zufolge wird Blinken am Dienstag in Israel erwartet.

06.09 Uhr: Israels Armee nimmt Finanzstruktur der Hisbollah ins Visier

Israels Militär weitet den Krieg im Libanon auf Finanzeinrichtungen der proiranischen Hisbollah aus, die ein wichtiger Machtpfeiler der Schiiten-Miliz sind. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete am Abend von erneut heftigen Luftangriffen in den als Dahija bekannten Vororten der Hauptstadt Beirut und anderen Landesteilen. Ins Visier gerieten diesmal auch Zweigstellen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah.

"In den kommenden Tagen werden wir aufdecken, wie der Iran die terroristischen Aktivitäten der Hisbollah finanziert, indem er zivile Einrichtungen, Verbände und Nichtregierungsorganisationen nutzt", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntagabend.