Der UN-Sicherheitsrat befasst sich in einer Dringlichkeitssitzung mit den israelischen Luftangriffen auf Ziele im Iran.
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Blick in des Saals des UN-Sicherheitsrats der Vereinten Nationen.

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 44 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 44 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 28. Oktober bis 3. November im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 3. November 2024

21.12 Uhr: Menschenrechtler - Details zu Gefangennahme in Syrien

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien gibt an, weitere Details zur Gefangennahme eines Syrers durch eine israelische Spezialeinheit zu haben. Israel habe den Mann, der als Milchfahrer gearbeitet habe, am 19. Juli im Dorf Al-Rasatija festgenommen. "Eine israelische Militäreinheit mit drei Autos und einem gepanzerten Fahrzeug überquerte die Grenze, fuhr in das Dorf und nahm den Mann mit auf die besetzten Golanhöhen", so die Beobachtungsstelle. 

Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben der Organisation sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

19.57 Uhr: Libanon - Krankenhäuser nach israelischem Beschuss beschädigt

Das libanesische Gesundheitsministerium macht Israel dafür verantwortlich, dass bei israelischen Luftangriffen erneut Krankenhäuser im Libanon beschädigt worden seien. Schweren Schaden habe etwa das Regierungskrankenhaus in Tebnine im Südlibanon genommen. Dabei habe es mindestens zehn Verletzte gegeben. Sieben von ihnen hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Krankenhaus befunden.

18.23 Uhr: Israel meldet Bodenoperation in Syrien

Das israelische Militär ist nach eigenen Angaben zu Lande in syrisches Territorium eingedrungen und hat einen syrischen Staatsbürger festgenommen. Er habe Verbindungen zum Iran, sei seit Monaten militärisch überwacht worden und soll sich Aktionen des Iran gegen die Golanhöhen beteiligt gewesen sein. Es ist das erste Mal im aktuellen Nahostkonflikt, dass Israel die Entsendung von Truppen nach Syrien eingeräumt hat. Aus Syrien gab es dazu bislang keine Stellungnahme.

Laut einer Mitteilung hat die Aktion bereits in den vergangenen Monaten stattgefunden. Die Truppen hätten den Mann, namens Ali Soleiman al-Assi, in dem Gebiet von Saida im Süden Syriens gefangengenommen und zum Verhör nach Israel gebracht. Er sei Mitglied eines iranischen Terrornetzwerks und soll im Grenzgebiet geheimdienstliche Informationen über israelische Truppen "für künftige Terroraktivitäten des Netzwerks gesammelt" haben. Damit sei ein Anschlag verhindert worden.

17.50 Uhr: Netanjahu droht Hisbollah mit "hartem" Gegenschlag

Bei einem Besuch an der libanesischen Grenze hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der Hisbollah mit einem "harten" Gegenschlag gedroht. Laut dem israelischen Militär hatte die Miliz am Sonntag vom Libanon aus mehr als 100 Geschosse auf israelisches Territorium abgeschossen.

17.20 Uhr: 52 Staaten fordern mit Türkei Waffenembargo gegen Israrel

52 Länder haben sich der türkischen Forderung an die Uno angeschlossen, keine Waffen mehr an Israel zu liefern. Das meldet das türkische Außenministerium: Die Staaten und zwei Organisationen hätten ein entsprechendes Schreiben an die Vereinten Nationen unterzeichnet. Das Schreiben sei am 1. November an die Vereinten Nationen übergeben worden. Der türkische Außenminister Hakan Fidan kommentierte die Aktion: "Wir müssen bei jeder Gelegenheit darauf hinweisen, dass der Verkauf von Waffen an Israel eine Beteiligung an seinem Völkermord darstellt." 

Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem Saudi-Arabien, Brasilien, Algerien, China, Iran, Russland, die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit. 

14.35 Uhr: Polioimpfungen - Zehntausende Kinder in Nordgaza zweite Dosis bekommen

Am Samstag haben mehr als 58.600 Mädchen und Jungen im nördlichen Gazastreifen die zweite Dosis der Impfstoffs gegen Kinderlähmung bekommen. Das gaben das Kinderhilfswerk Unicef sowie die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Militärbehörde Cogat bekannt. Am Samstag war die Impfkampagne wieder angelaufen.

14.24 Uhr: Mindestens drei Tote nach israelischem Angriff bei Sidon im Südlibanon

Bei einem israelischen Luftangriff in der Nähe der Stadt Sidon im Süden des Libanon sind mindestens drei Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte, bei dem "Angriff des israelischen Feindes in Haret Saida" habe es einer vorläufigen Bilanz zufolge drei Tote und neun Verletzte gegeben. Dem Angriff war kein Evakuierungsaufruf durch die israelische Armee vorausgegangen.

Im Osten des Landes kündigte die israelische Armee am Sonntag indes Angriffe auf weitere Ziele der Hisbollah-Miliz an. In Evakuierungsaufforderungen an Bewohner in Baalbek und Duris warnte Militärsprecher Avichay Andraee im Onlinedienst X vor Angriffen auf "Einrichtungen und Anlagen in Verbindung mit Hisbollah" in "der nahen Zukunft". Beide Orte waren bereits am 30 Oktober angegriffen worden. 

14.03 Uhr: Irans Revolutionsgarden - Neue Operation gegen Israel gewiss

Ein hochrangiger iranischer Kommandeur hat einen neuen Militärschlag gegen Israel angekündigt. Über die Einzelheiten könne man keine Angaben machen, sagte Ali Fadawi, Vize-Kommandeur der Revolutionsgarden, laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Eine neue Operation werde aber auf jeden Fall stattfinden.

13.30 Uhr: 23 Tote bei Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind nach Angaben palästinensischer Gesundheitsbehörden am Sonntag mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen.

Die palästinensische Seite wirft Israel "ethnische Säuberungen" vor, mit denen die Entvölkerung zweier Ortschaften und eines Flüchtlingslagers bezweckt werde, um Pufferzonen zu schaffen. Israel bestreitet dies und spricht von eigenen Angriffen gegen Hamas-Kämpfer, die von dort aus operierten.

12.02 Uhr: Tote nach Kämpfen und Angriffen im Gazastreifen

Israels Armee setzt eigenen Angaben nach ihre Angriffe auf Ziele in Dschabalija im Norden des Gazastreifens fort. Dort seien am Samstag mehrere Menschen getötet worden, das Militär sprach von Terroristen. Für den Einsatz in der Gegend hatte die Armee Verstärkung aus anderen Teilen des Gazastreifens geholt. 

Die Lage in Dschabalija ist Augenzeugen zufolge katastrophal. Aus dem Gebiet, in dem die Kämpfe derzeit besonders heftig sind, gibt es immer wieder palästinensische Berichte über getötete Zivilisten infolge israelischer Angriffe.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise drei Tote bei einem israelischen Luftangriff in Dschabalia am Morgen. Auch im Süden des Gebiets gab es demnach drei Todesopfer infolge eines israelischen Angriffs. In beiden Fällen sollen jeweils eine Mutter und ihre zwei Kinder ums Leben gekommen sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

10.21 Uhr: Hisbollah-Kommandeur in Chiam getötet

Israels Luftwaffe hat Armeeangaben zufolge einen weiteren wichtigen Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet. Faruk Amin Alasi sei als Kommandeur der Schiitenorganisation in der Gegend von Chiam im Süden des Landes verantwortlich für zahlreiche Raketenangriffe auf israelische Orte gewesen, teilte das israelische Militär mit. Die Armee habe zudem einen Kompaniechef der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan in der Gegend von Chiam getötet, der ebenfalls für Raketenangriffe auf Israel zuständig gewesen sein soll.

Die Hisbollah äußerte sich bislang nicht zu ihren beiden mutmaßlich getöteten Mitgliedern. In Chiam, das nah an der Grenze zu Israel liegt, gibt es immer wieder heftige Kämpfe zwischen Israels Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz.

Bei ihren Einsätzen im Südlibanon hätten israelischen Truppen "Radwan-Kräfte und weitere Hisbollah-Terroristen durch Luftangriffe und Nahkämpfe ausgeschaltet", hieß es in einer Mitteilung des Militärs weiter. Die Einsatzkräfte hätten zudem große Waffenbestände der Hisbollah gefunden.

Die Angaben der Armee ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Nach Angaben aus dem Libanon werden bei israelischen Angriffen immer wieder auch Zivilisten getötet. 

09.46 Uhr: Humanitäre Lage im Libanon laut UN schlimmer als 2006

Die humanitäre Lage im Libanon ist nach Angaben der Vereinten Nationen mittlerweile noch schlimmer als im vergangenen Krieg 2006. "Die Situation ist in vergangenen Tagen weiter eskaliert", teilte das UN-Nothilfebüro Ocha mit.  "Die Schäden für die Bevölkerung haben sich durch die Zerstörung kritischer Infrastruktur verschärft, darunter im Gesundheitswesen", hieß es weiter. Viele Krankenhäuser seien von der hohen Zahl an Opfern überwältigt und würden dringend um Blutspenden bitten.

02.48 Uhr: USA warnen Iran - Können Israel bei Angriff nicht stoppen

Die US-Regierung hat den Iran Medienberichten zufolge vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt. Sollte Teheran wie angekündigt erneut Israel angreifen, könne Washington die Regierung in Jerusalem kaum noch zur Zurückhaltung bewegen, berichtete die US-Nachrichtenseite "Axios" unter Berufung auf einen US-Beamten und einen ehemaligen israelischen Funktionär. Der zu der israelischen Zeitung "The Jerusalem Post" gehörende Onlinedienst "Walla" berichtete seinerseits, die US-Regierung habe den Iran über Schweizer Diplomaten gewarnt, sie könne im Falle eines iranischen Angriffs die israelischen Streitkräfte nicht erneut dazu bewegen, sich auf einen relativ begrenzten und präzisen Gegenschlag zu beschränken. Die Warnung stellte demnach einen seltenen Kontakt zwischen den beiden verfeindeten Ländern USA und Iran dar. 

02.07 Uhr: US-Langstreckenbomber im Nahen Osten eingetroffen

Angesichts der starken Spannungen im Nahen Osten haben die USA Langstreckenbomber vom Typ B-52 in die Region verlegt. Bomber vom Typ B-52 Stratofortress seien "im Verantwortungsbereich" des US-Zentralkommandos für den Nahen Osten und die angrenzenden Länder (Centcom) eingetroffen, erklärte das Centcom. Das Verteidigungsministerium in Washington hatte zuvor die Verlegung weiterer Militärausrüstung in den Nahen Osten angekündigt, darunter neben den Langstreckenbombern, Kampfjets und Tankflugzeugen auch Zerstörer zur Abwehr ballistischer Raketen.

Samstag, 2. November 2024

21.23 Uhr: Israel meldet 900 tote Gegner in Nord-Gaza

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei der Anfang Oktober begonnenen Bodenoffensive in Dschabalija im Norden des Gazastreifens rund 900 "Terroristen" der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen getötet. Zudem seien 700 Palästinenser gefangengenommen worden, von denen 300 als Mitglieder von Terrorgruppen hätten identifiziert werden können, teilte die Armee weiter mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Die Lage in Dschabalija ist Augenzeugen zufolge katastrophal. Zehntausende Zivilisten sind bereits aus dem Gebiet geflohen, die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser ist kaum noch möglich. Palästinensische Quellen berichten immer wieder von vielen getöteten Zivilisten durch israelische Angriffe. Auch diese Angaben waren zunächst nicht überprüfbar.

21.03 Uhr: USA warnen Iran vor weiterem Angriff auf Israel

Die USA haben einem Medienbericht zufolge den Iran vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt. Wenn der Iran die Warnung übergehe, werde Washington nicht in der Lage sein, Israel zurückzuhalten, berichtet das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf einen US-Vertreter.

Dem Portal zufolge will der Iran Israel in den kommenden Tagen von irakischem Territorium aus angreifen - möglicherweise noch vor den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November. .

20.41 Uhr: Israel bestätigt Festnahme eines Mannes im Libanon

Das israelische Militär äußert sich zu der libanesischen Meldung, ein Marinekommando habe eine Person im libanesischen Küstenort Batrun gefangen genommen und mit einem Schnellboot entführt. Es handle sich dabei um ein hochrangiges Hisbollah-Mitglied, so das israelische Militär. Der Mann sei auf israelisches Territorium gebracht worden und werde zurzeit verhört.

Laut dem geschäftsführenden libanesischen Verkehrsminister Ali Hamia handelt es sich bei dem Mann um Imad Amhaz, einen ziviler Kapitän, der in Batrun an einem Institut für Meereswissenschaften studiere. Das berichtete der libanesische TV-Sender Al-Dschadid. Libanesische Sicherheitskreise melden, der Mann sei in Waffenschmuggel der Hisbollah zwischen dem Libanon und Syrien involviert gewesen.

20.07 Uhr: Israel meldet Tod eines Hisbollah-Kommandeurs

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der Hisbollah-Raketeneinheit Nasser-Brigade im Südlibanon getötet. Er sei für mehrere Angriffe auf Israel seit Oktober 2023 verantwortlich. Die Hisbollah hat den Tod des Kommandeurs zunächst nicht bestätigt.

19.55 Uhr: WHO - Polio-Impfstation im Gazastreifen beschossen

Bei einem Angriff auf ein Polio-Impfzentrum im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag sechs Menschen verletzt worden, vier von ihnen Kinder.

Das Zentrum für medizinische Grundversorgung sei getroffen worden, während Eltern ihre Kinder zur Polio-Impfung gebracht hätten, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus im Onlinedienst X. Dies sei während einer humanitären Pause geschehen, die vereinbart worden sei, um die Impfungen zu ermöglichen. 

19.49 Uhr: Israel zählt 780 tote Soldaten seit Beginn des Krieges

Im Gazakrieg sind nach israelischen Angaben inzwischen insgesamt 780 israelische Soldaten ums Leben gekommen. Das meldet das israelische Militär.

19.05 Uhr: Libanon - Bisher fast 3.000 Tote durch israelische Angriffe

Der Libanon meldet insgesamt mindestens 71 durch israelische Angriffe getötete Menschen am Freitag. 169 Menschen wurden darüberhinaus verletzt, so daslibanesische Gesundheitsministerium. Die meisten Opfer hätten Angriffe im Nordosten des Landes verursacht.  

Insgesamt beläuft sich demnach die Zahl der Opfer seit Ausbruch der Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der proiranischen Hisbollah im Libanon vor über einem Jahr auf mindestens 2.968 Tote und 13.319 Verletzte. Unter den Todesopfern seien fast 600 Frauen und 183 Minderjährige. Das Gesundheitsministerium unterscheidet dabei nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Hisbollah.

14.18 Uhr: Insider - Israel ließ Person im Libanon gefangennehmen

In der libanesischen Hafenstadt Batrun sind - einem Insider aus Sicherheitskreisen zufolge - mutmaßlich israelische Marinesoldaten gelandet und haben eine Person gefangen genommen.

Auch der der Hisbollah nahestehende Journalist Hassan Illaik erklärt über den Kurzmitteilungsdienst X, eine Gruppe israelischer Soldaten sei in der Ortschaft gelandet, habe eine Person gefangen genommen und habe sich mit Schnellbooten wieder entfernt. Der Journalist veröffentlicht ein Video, das den Vorgang zeigen soll. Der libanesischen staatlichen Nachrichtenagentur zufolge untersuchen Sicherheitsbehörden die Angelegenheit. Von israelischen und von libanesischen Behörden liegen zunächst keine Stellungnahmen vor.

12.45 Uhr: Israels Armee weitet Einsatz in Dschabalija in Nordgaza aus

Die israelische Armee weitet nach eigenen Angaben die Kämpfe in der Gegend von Dschabalija im Norden des Gazastreifens aus. Eine Kampftruppe habe sich dem Einsatz vor Ort angeschlossen, teilte die Armee mit. Diese war demnach bereits zuvor andernorts im Gazastreifen aktiv. Wie lange sie nun in Dschabalija bleiben soll, sagte die Armee zunächst nicht. "Bislang wurden bei der Operation in Dschabalija Hunderte Terroristen ausgeschaltet und festgenommen", so das Militär weiter. Israels Armee geht derzeit in mehreren Orten im Norden des Küstengebiets wieder öfter gegen verbliebene Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas vor. Die Lage in Dschabalija ist Augenzeugen zufolge katastrophal. Zehntausende Zivilisten sind bereits aus dem Gebiet geflohen. Palästinensische Quellen berichten immer wieder von vielen getöteten Zivilisten bei israelischen Angriffen.

10.15 Uhr: Israels Armee - 120 Hamas- und Hisbollah-Ziele angegriffen

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb von 24 Stunden mehr als 120 Ziele im Gazastreifen und im Libanon aus der Luft angegriffen. Die israelische Luftwaffe habe etwa Waffenlager und Raketenabschussrampen der islamistischen Terrororganisation Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz getroffen, teilte das Militär mit. Weiter hieß es: "Soldaten führen weiterhin begrenzte, örtlich konzentrierte, gezielte Angriffe gegen Ziele der Hisbollah im Südlibanon aus." Am Freitag hatte das Militär erklärt, die Luftwaffe habe innerhalb von 24 Stunden mehr als 200 Stellungen im Gazastreifen und im Libanon angegriffen. Die Hisbollah wiederum feuerte im gleichen Zeitraum Armeeangaben zufolge Dutzende Geschosse Richtung Israel.

10.00 Uhr: Irans Religionsführer droht Israel und USA erneut

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach den jüngsten militärischen Konfrontationen seinen Erzfeinden Israel und den USA mit einer entschiedenen Antwort gedroht. "Die Feinde, ob das zionistische Regime oder Amerika, werden sicher eine vernichtende Antwort auf das erhalten, was sie Iran und der Widerstandsfront entgegenbringen", sagte der 85-jährige Chamenei bei einer Veranstaltung in Teheran. Ob damit auch eine militärische Antwort auf den israelischen Vergeltungsangriff vor einer Woche gemeint war, blieb zunächst offen.

Zuletzt war die Gefahr eines großen, offenen Kriegs zwischen dem Iran und Israel gestiegen. Am vergangenen Samstag übte der jüdische Staat mit einem Luftangriff Vergeltung für eine iranische Raketenattacke Anfang Oktober. Danach gab es widersprüchliche Aussagen und Berichte darüber, ob Irans Militär reagieren wird. Zur sogenannten Widerstandsfront zählen mit Iran verbündete Milizen, darunter die Hisbollah im Libanon oder auch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen.

05.30 Uhr: 19 Verletzte in Zentral-Israel nach Raketenbeschuss aus Libanon

Nach einem Raketenangriff aus dem Libanon sind in der zentralisraelischen Region Scharon nach Angaben der israelischen Polizei insgesamt 19 Menschen verletzt worden. Zuvor hatte der staatliche Rettungsdienst mitgeteilt, dass sieben Menschen in der Stadt Tira verletzt worden seien. In den frühen Morgenstunden hatte das israelische Militär gemeldet, dass drei Raketen aus dem Libanon ins Land eingedrungen waren und Sirenenalarm in Zentral-Israel ausgelöst wurde. "Ein heruntergefallenes Projektil wurde höchstwahrscheinlich in dem Gebiet identifiziert", fügte die Armee hinzu und wies darauf hin, dass Einzelheiten noch untersucht würden.

04.20 Uhr: Zusätzliche US-Waffen nach Nahost - Warnung an den Iran

Die USA wollen die angekündigte Verlegung weiterer militärischer Mittel in den Nahen Osten als Warnung an den Iran verstanden wissen. "Sollte der Iran, seine Partner oder seine Stellvertreter diesen Moment nutzen, um amerikanisches Personal oder Interessen ins Visier zu nehmen, werden die Vereinigten Staaten alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unser Volk zu verteidigen", erklärte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Israel hatte den Iran am 26. Oktober angegriffen und heftigen Schaden an militärischer Infrastruktur hinterlassen. Der Iran hatte Israel seinerseits zwei Mal im Jahr 2024 angegriffen - am 13. April und am 1. Oktober. 

00.30 Uhr: USA verlegen weitere Militärkräfte in den Nahen Osten

Angesichts der Spannungen im Nahen Osten verlegt das US-Verteidigungsministerium zusätzliche militärische Kapazitäten in die Region. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Entsendung weiterer Kriegsschiffe zur Raketenabwehr, eines Jagdgeschwaders, von Tankflugzeugen und mehreren Langstreckenbombern des Typs B-52 genehmigt, teilte das US-Ministerium mit. Neben der jüngsten Stationierung einer zusätzlichen Batterie des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel und der Verstärkung der US-Streitkräfte im östlichen Mittelmeer sollen die Maßnahmen demnach die Sicherheit in der Region stärken und Abschreckung signalisieren. Die Verstärkung soll in den kommenden Monaten erfolgen, während der US-Flugzeugträger "Abraham Lincoln" und dessen Begleitschiffe auf den Abzug aus der Region vorbereitet werden.

Freitag, 1. November 2024

23.00 Uhr: Libanon - Dutzende Tote nach israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Osten des Libanons sind nach offiziellen Angaben mindestens 52 Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte am späten Abend mit, weitere mindestens 72 Personen seien verletzt worden. Zunächst war von zehn Toten die Rede gewesen. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hatte es geheißen, es habe rund 16 Luftangriffe auf mehrere Orte im Gouvernement Baalbek-Hermel gegeben. Die Hisbollah-Miliz ist in der verarmten Region im Osten besonders stark vertreten. Israels Armee hatte dort in den vergangenen Tagen bereits massiv angegriffen. Als Reaktion feuerte die Hisbollah nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Ziele im Norden Israels ab.

21.45 Uhr: UN-Organisationen - Bevölkerung Nord-Gazas vom Tode bedroht

Die Leiter von 15 UN-Hilfsorganisationen und privater Gruppen haben in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende der Kämpfe im Gazastreifen gefordert. Besonders dramatisch sei die Lage im Norden des Küstenstreifens, wo Israels Armee Anfang Oktober eine neue Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas gestartet hatte. "Die gesamte palästinensische Bevölkerung in Nord-Gaza ist akut vom Tod durch Krankheit, Hunger und Gewalt bedroht", heißt es in der Erklärung, die auf der Internetseite des UN-Koordinationsausschusses IASC veröffentlicht wurde.

Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderem die Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), des Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), des Kinderhilfswerks (Unicef), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Welternährungsprogramms (WFP) sowie etwa der Hilfsorganisation Oxfam. "Die gesamte Region steht am Rande des Abgrunds", warnen die Unterzeichner.

20.25 Uhr: Israel meldet Tötung eines hochrangigen Hamas-Mitglieds

Israel meldet die Tötung eines der letzten hochrangigen Mitglieder der Hamas. Iss al-Din Kassab sei dafür zuständig gewesen, sich mit anderen Gruppen im Gazastreifen abzusprechen, teilt das Militär mit. Er sei bei einem Luftangriff in Chan Junis getötet worden.

Die militant-islamistische Gruppe bestätigte in einer Erklärung Kassabs Tod. Israel habe sein Auto angegriffen. Hamas-Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters, er sei ein Vertreter einer Gruppe im Gazastreifen gewesen, jedoch kein Entscheidungsträger im politischen Büro.

19.31 Uhr: Israel - Festnahmen wegen möglichen Geheimnisverrats

In Israel sind wegen des Verdachts der Weitergabe geheimer Informationen aus dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanyahu mehrere Personen festgenommen worden. Das berichteten israelische Medien übereinstimmend, nachdem ein Ermittlungsrichter eine Nachrichtensperre zu dem Fall teilweise aufgehoben habe. Die Weitergabe der geheimen Informationen könne Israels Kriegsziele im Gazastreifen gefährden, hieß es weiter.

Netanyahus Büro wies Medienberichte zurück, unter den Festgenommenen seien Mitarbeiter des Büros. Der Regierungschef forderte eine sofortige Aufhebung der Nachrichtensperre. "Sie dient nur als Deckmantel für die böswillige und vorsätzliche Verunglimpfung des Amtes des Ministerpräsidenten", teilte das Presseamt der Regierung mit. An den Ermittlungen waren Medienberichten zufolge der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet, die Armee und die Polizei beteiligt.

19.04 Uhr: Hamas lehnt Vorschlag für kurze Waffenruhe ab

Die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach Angaben eines Vertreters einen Vorschlag für eine kurze Waffenruhe im Gazastreifen abgelehnt. Die von den Vermittlern Ägypten und Katar vorgelegten Vorschläge "beinhalten weder eine dauerhafte Einstellung der Aggression, noch führen sie zu einem Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen oder zur Rückkehr der Vertriebenen", sagte das Mitglied des Hamas-Politbüros, das anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP. Der Vorschlag habe eine Erhöhung der Zahl der Hilfslieferungen sowie einen teilweisen Gefangenenaustausch vorgesehen.

Bei Gesprächen zwischen dem Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, dem Direktor des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, sowie des katarischen Regierungschefs Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, die am Montag zu Ende gingen, war eine "kurzzeitige" Waffenruhe von "weniger als einem Monat" vorgeschlagen worden, wie AFP am Mittwoch aus Verhandlungskreisen erfahren hatte.

16.43 Uhr: Fast 16.000 tote und verletzte Libanesen seit Oktober 2023

Seit Oktober 2023 sind bei den Kämpfen zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz laut den UN mehr als 2.800 Libanesinnen und Libanesen getötet worden. Rund 13.000 Menschen aus dem Land hätten Verletzungen erlitten, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Freitag in Genf mit.

Die meisten Opfer seien im vergangenen Oktober gezählt worden, nachdem der Konflikt eskaliert sei, erklärte Jens Laerke, Sprecher des UN-Büros. Nach den jüngsten Räumungsbefehlen der israelischen Armee sei eine weitere Welle der Vertreibung in Libanons Hauptstadt Beirut zu beobachten.

Viele Menschen müssten Tage und Nächte in ihren Fahrzeugen verbringen. Mehr als die Hälfte der Binnenflüchtlinge seien Frauen und Mädchen. Nach UN-Angaben waren Mitte Oktober 1,2 Millionen Menschen aus dem Libanon auf der Flucht vor der Gewalt.

16.42 Uhr: Offenbar mindestens 24 Tote bei Luftangriffen im Libanon

Bei israelischen Luftangriffen im Nordosten des Libanons sind der staatlichen Nachrichtenagentur des Landes zufolge mindestens 24 Menschen getötet worden. Die NNA meldete am Freitag, dass es vier Angriffe in verschiedenen Dörfern gegeben habe. In der Stadt Junine im Bekaa-Tal werde unter den Trümmern eines angegriffenen Hauses noch nach Überlebenden gesucht.

16.05 Uhr: Iran will auf "Israels Aggression" antworten

Ein Berater des iranischen geistlichen Oberhaupts Ajatollah Ali Chamenei kündigt Vergeltung für den jüngsten israelischen Angriff an. Man werde mit Sicherheit zur angemessenen Zeit und auf angemessene Art auf die "israelische Aggression" antworten, sagt Kamal Charrasi dem Sender Al-Majadin. Zudem kündigt er an, dass die Islamische Republik vermutlich die Reichweite ihrer ballistischen Raketen erhöhen werde. Zu Kernwaffen heißt es, der Iran habe nun die technischen Fähigkeiten zum Bau einer Atombombe. Eine Fatwa - ein religiöses Gutachten - von Chamenei verbiete dies jedoch. Eine Änderung der Atomdoktrin sei denkbar, wenn der Iran sich einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt sehen würde.

16.00 Uhr: Guterres warnt vor "ethnischer Säuberung" Gazas

UN-Generalsekretär António Guterres warnt gegenüber der britischen Zeitung "Guardian" vor einer "ethnischen Säuberung" Gazas durch Israel (externer Link), sollte die internationale Gemeinschaft dies nicht verhindern. Bislang sei das nur durch die standhafte Bevölkerung Gazas verhindert worden und durch die Weigerung arabischer Staaten, einem Massentransfer der Menschen Gazas zuzustimmen. Israel habe zum Ziel, die Menschen Gazas zu vertreiben, um das Gebiet zu besetzen, so Guterres gegenüber dem Guardian. Der jordanische Außenminister Ayman Safadi hatte in der vergangenen Woche gegenüber seinem US-Amtskollegen Antony Blinken von einer bereits stattfindenden ethnischen Säuberung gesprochen.

15.10 Uhr: Israelisches Kabinett genehmigt umstrittenen Haushalt

Das israelische Kabinett hat einen umstrittenen Haushaltsentwurf für 2025 genehmigt. "Wir sind für einen wichtigen, schwierigen, aber notwendigen Haushalt in einem Kriegsjahr zusammengekommen", teilte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Freitag nach der Zustimmung mit, die von seinem Büro bekanntgegeben wurde. Der Haushalt sieht Verteidigungsausgaben von mindestens 27,2 Milliarden Dollar vor, wie israelische Medien berichteten. Doch könnte die Summe bei weiteren Gesprächen des Kabinetts auf 40 Milliarden Dollar erhöht werden. Ehe er in Kraft tritt, muss der Entwurf vom israelischen Parlament genehmigt werden.

14.31 Uhr: UN warnen vor Bedrohung des Unesco-Weltkulturerbes im Libanon

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat Besorgnis über schwerwiegende Auswirkungen des israelischen Militäreinsatzes auf Zivilisten und zivile Ziele im Libanon geäußert. Dazu gehörten die Zerstörung von Gotteshäusern und die Gefährdung unschätzbar wertvoller archäologischer Stätten, teilte das Kommissariat am Freitag mit.

Zu den bisher zerstörten oder schwer beschädigten Stätten zählen laut dem Kommissariat Moscheen in den Dörfern Jarun, Marun el-Ras, Blida und Kfar Tibnit. Anfang Oktober sei auch eine melkitisch-griechisch-katholische Kirche in der Hafenstadt Tyrus beschädigt worden. Zivile Objekte, religiöse Gebäude und andere Stätten von kultureller Bedeutung seien durch das Völkerrecht vor Angriffen geschützt, sofern sie nicht zu militärischen Zielen würden, erklärte das Büro. Auch in einem solchen Fall müssten Angriffe auf diese Stätten aber den Grundsätzen der Verhältnismäßigkeit und Vorsicht folgen.

14.20 Uhr: Zehn Tote bei israelischen Luftangriffen im Libanon

Bei zwei israelischen Luftangriffen im Nordosten des Libanons sind der staatlichen Nachrichtenagentur des Landes zufolge zehn Menschen getötet worden. Die NNA meldete, acht Menschen seien in Amhas ums Leben gekommen, wo ein Haus in einem Dorf zerstört worden sei. Die zwei anderen Menschen seien im Dorf Taraja ums Leben gekommen.

Israel hatte in dieser Woche mehr Luftangriffe auf die nordostlibanesische Region Baalbek-Hermel geflogen. Dabei sollen Dutzende Menschen getötet worden sein. Der libanesische Abgeordnete Hussein Hadsch Hassan, der die Gegend im Parlament vertritt, sprach davon, dass bislang 60 000 Menschen das Gebiet verlassen hätten. Viele seien in sicherere Städte und Dörfer in der Nähe gekommen.

13.10 Uhr: USA drängen Libanon zu Waffenruhe

Die USA haben Insidern zufolge die libanesische Regierung dazu aufgefordert, einseitig eine Waffenruhe mit Israel zu erklären. Ziel sei es, dadurch die festgefahrenen Gespräche zur Beendigung der Feindseligkeiten zwischen Israel und der radikalislamischen Hisbollah-Miliz wiederzubeleben. Der US-Gesandte Amos Hochstein habe das Anliegen diese Woche dem kommissarischen libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati vorgetragen. Mikatis Büro dementiert in einer Erklärung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters die Angaben, die von einem ranghohen libanesischen Informanten und einem ranghohen Diplomaten stammten.

13.00 Uhr: WHO besorgt wegen Angriffen auf Gesundheitswesen im Libanon

aDie Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich angesichts zunehmender israelischer Angriffe auf Gesundheitspersonal und medizinische Einrichtungen im Libanon "zutiefst besorgt" geäußert. Die WHO weise "immer und immer wieder" darauf hin, "dass das Gesundheitswesen kein Ziel ist, dass Gesundheitspersonal kein Ziel ist", erklärte Sprecherin Margaret Harris in Genf. Harris betonte, die Zahlen seien "schockierend", bei den israelischen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Libanon seien bereits 102 medizinische Mitarbeiter getötet und weitere 83 verletzt worden. 

Insgesamt habe die WHO 55 Angriffe auf das Gesundheitswesen registriert, das libanesische Gesundheitsministerium spreche jedoch von weitaus mehr Angriffen, erklärte Harris. Zudem würden viele Gesundheitsmitarbeiter außerhalb ihrer Dienstzeit getötet und verletzt. 

12.00 Uhr: UN nehmen Polio-Impfungen im nördlichen Gaza-Streifen wieder auf

Die Vereinten Nationen wollen morgen die Polio-Impfungen im nördlichen Teil des umkämpften Gaza-Streifens wieder aufnehmen. Rund 120.000 Kinder sollen eine zweite Dosis erhalten, teilte das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) mit. Dies geschehe zu einer Zeit, in der der Norden des Gebiets "unerbittlich bombardiert" werde, sagte UNRWA-Mitarbeiterin Louise Wateridge. Sie warnte, dass Polio nur eines der vielen lebensbedrohlichen Risiken sei, denen die Menschen im Gaza-Streifen ausgesetzt seien. Mitte vergangener Woche mussten die UN aufgrund der eskalierenden Gewalt im nördlichen Gaza-Streifen die Impfkampagne gegen Polio aussetzen. Bomben, Massenvertreibungen und das Fehlen humanitärer Pausen verhinderten die Fortsetzung der Kinder-Vakzinierung, hatte die Weltgesundheitsorganisation erklärt.

10.30 Uhr: Israel beschießt viele Ziele im Gazastreifen und im Libanon

Die israelische Luftwaffe hat Militärangaben zufolge innerhalb von 24 Stunden mehr als 200 Ziele im Gazastreifen und im Libanon angegriffen. Ziele seien Kommandozentralen und Raketenwerfer der islamistischen Terrororganisation Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz gewesen, erklärte die Armee. Die Truppen der israelischen Armee setzten "ihre begrenzten, örtlich konzentrierten und gezielten Aktivitäten im Südlibanon fort, bei denen sie Terroristen ausschalteten, Waffen aufspürten und terroristische Infrastrukturanlagen und Abschussrampen zerstörten", hieß es in einer Mitteilung des Militärs. 

Nach Angaben von Palästinensern und aus dem Libanon wurden auch Zivilisten getötet. So seien bei den israelischen Angriffen auf den Zentralgazastreifen 47 Menschen getötet worden. Dutzende seien bei den Angriffen auf Deir al-Balah, das Flüchtlingslager Nuseirat und die Stadt Al-Sawaida verletzt worden, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA.

09.10 Uhr: Thailand fordert von Israel besseren Schutz für Arbeiter

Nach dem Tod von vier thailändischen Staatsbürgern in Nordisrael hat die Regierung in Bangkok von Israel einen besseren Schutz von Landarbeitern gefordert. Der Arbeitgeber der Männer habe vom israelischen Militär die Erlaubnis erhalten, seine Mitarbeiter für ein bis zwei Stunden in das Gebiet zu bringen, sagte ein Sprecher des thailändischen Außenministeriums. Der Arbeitgeber sei unter den Todesopfern. Thailand habe Israel aufgefordert, thailändischen Arbeitern keine Genehmigungen mehr für den Zutritt zu militärischen Sperrgebieten zu erteilen, um zu verhindern, dass sich solche Verluste wiederholen. Ein weiterer Arbeiter wurde bei dem Angriff am Donnerstag schwer verletzt.

Bei dem Angriff mit zwei Raketen aus dem Libanon wurden in Nordisrael insgesamt sieben Menschen getötet. Fünf Tote wurden aus Metulla gemeldet, darunter die vier thailändischen Arbeiter. Ein 30-jähriger Mann und eine 60 Jahre alten Frau kamen bei einem weiteren Raketenangriff auf einen Vorort der Stadt Haifa ums Leben.

05.30 Uhr: Israels Armee weist Behauptung von UNRWA-Chef zurück

Das israelische Militär weist in einer Erklärung jegliche Verantwortung für die Beschädigung des Gebäudes der UN-Hilfsorganisation UNRWA zurück. "Die Behauptung, die UNRWA-Büros in Nur Shams seien von IDF-Soldaten zerstört worden, ist falsch", hieß es in der Erklärung, die sich auf die israelischen Streitkräfte bezog. "Terroristen haben in der Nähe der UNRWA-Büros Sprengstoff deponiert, der dann in einem Versuch, IDF-Soldaten zu schädigen, zur Explosion gebracht wurde. Die Sprengsätze haben wahrscheinlich Schäden an dem Gebäude verursacht", hieß es in der Erklärung der IDF. UNRWA-Chef Philippe Lazzarini hatte zuvor behauptet, Israels Armee habe das Büro mit Bulldozern beschädigt und das Gebäude unbenutzbar gemacht.

03.50 Uhr: USA - Israel soll Beziehungen mit palästinensischen Banken für ein Jahr verlängern

Die USA kritisieren Israel für eine zu kurzfristige Verlängerung der Ausnahmeregelung für die Zusammenarbeit zwischen israelischen und palästinensischen Banken. Zuvor hatte ein Sprecher des israelischen Finanzministers erklärt, er werde die Ausnahmeregelung zur Verlängerung der Zusammenarbeit der Banken um einen weiteren Monat unterzeichnen, nachdem das Kabinett zugestimmt habe. "Die sehr kurzfristige Dauer dieser Verlängerung führt zu einer weiteren drohenden Krise bis zum 30. November und vergrößert die Unsicherheit für internationale Banken, israelische Unternehmen, die im Westjordanland tätig sind, und vor allem für die Palästinenser und Palästinenserinnen", teilten US-Außenminister Antony Blinken und Finanzministerin Janet Yellen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Sie forderten Israel auf, die Bankbeziehungen für mindestens ein Jahr zu verlängern, um eine Wirtschaftskrise im israelisch besetzten Westjordanland abzuwenden, und warnten, dass die eigene Sicherheit auf dem Spiel stehe.

04.50 Uhr: Israel fliegt Luftangriffe auf Süden von Beirut

Die israelischen Streitkräfte haben erstmals seit knapp einer Woche wieder die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut angriffen. Die Luftangriffe hätten "massive Zerstörungen" hinterlassen, Gebäude "dem Erdboden gleichgemacht" und Feuer ausgelöst, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Im Bezirk Libanonberg wurde angeblich eine Wohnung von einer israelischen Drohne getroffen. Dabei seien mindestens zwei Menschen getötet worden, darunter ein Mitglied der Hisbollah-Miliz. Wenige Stunden zuvor hatte das israelische Militär Angriffe auf Einrichtungen der Schiiten-Miliz Hisbollah in den südlichen Vororten von Beirut angekündigt. Die Streitkräfte veröffentlichten zwei Karten mit den Zielen und riefen die Bewohner dazu auf, mindestens 500 Meter Abstand zu den Gebäuden zu halten.

Donnerstag, 31. Oktober 2024

20.06 Uhr: Iran bereitet Angriff auf Israel vom Irak aus vor

Der Iran bereitet einem Medienbericht zufolge einen Angriff auf Israel vom irakischen Territorium aus in den kommenden Tagen vor. Der Angriff könne möglicherweise noch vor den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November gestartet werden, berichtet das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf israelische Geheimdienstinformationen.

Es werde erwartet, dass der Angriff vom Irak aus mit einer großen Anzahl von Drohnen und ballistischen Raketen ausgeführt werde. Ein Angriff durch pro-iranische Milizen im Irak könnte ein Versuch Teherans sein, einen weiteren israelischen Angriff auf strategische Ziele im Iran zu vermeiden. Israel hatte am Wochenende seinen lang erwarteten Angriff auf den Iran ausgeführt, die Öl- und Atomanlagen des Erzfeindes jedoch offenbar ausgespart.

19.50 Uhr: Blinken: Fortschritte bei Gesprächen über Libanon-Waffenruhe

US-Außenminister Antony Blinken sieht "gute Fortschritte" in den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz. "Es bleibt noch mehr zu tun", sagte Blinken in Washington. Die Fortschritte würden sich aus seiner jüngsten Reise in die Region und den derzeit anhaltenden Gesprächen ergeben. Man arbeite "sehr hart" daran, «Fortschritte bei der Verständigung darüber erzielen, was für die wirksame Umsetzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates erforderlich wäre", fügte Blinken hinzu. Die UN-Resolution 1701 sieht vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss zurückzieht - etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

Der US-Gesandte Amos Hochstein hat unterdessen im Bemühen um eine Waffenruhe Gespräche in Israel geführt. Er traf zunächst Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. An dem Gespräch war auch der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, beteiligt. Die beiden Unterhändler trafen anschließend auch den israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. Libanons geschäftsführender Gesundheitsminister Firas Abiad sagte dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira, dass es bisher keine Anzeichen dafür gebe, dass die Regierung Ergebnisse von den Gesprächen in Israel erhalten habe.

19.42 Uhr: Israel im Krieg mit rund 1.300 Drohnen angegriffen worden

Seit Kriegsbeginn vor mehr als einem Jahr ist Israel Berichten zufolge insgesamt mit rund 1.300 Drohnen angegriffen worden. Diese seien im Libanon, Gazastreifen, Irak, Syrien, Jemen sowie Irak gestartet worden, berichteten israelische Medien unter Berufung auf die Armee. 231 der unbemannten Luftfahrzeuge seien auf israelischem Gebiet eingeschlagen. 

Die Quote der abgefangenen Drohnen liege bei rund 80 Prozent. Einem Bericht der "Jerusalem Post" zufolge liegt sie für Raketen bei rund 90 Prozent. Drohnen töteten demnach zahlreiche Soldaten und Zivilisten in Israel.Den

Berichten zufolge verfügt die Hisbollah im Libanon noch über etwa 30 Prozent ihres Drohnenvorrats im Vergleich zu vor dem Krieg, es sollen demnach noch Hunderte sein.

18.09 Uhr: Netanjahu: Stopp von Irans Atomprogramm wichtigstes Ziel

Ein Stopp des iranischen Atomprogramms bleibt nach den Worten von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiter vorrangiges Ziel seiner Politik. "Das Atomprogramm zu stoppen, war und ist unser wichtigstes Anliegen", sagte Netanjahu vor Soldaten. Er habe dieses Ziel niemals aus den Augen verloren und die israelischen Sicherheitsdienste würden es ebenfalls nicht aus den Augen verlieren.

Den Iran daran zu hindern, Atomwaffen zu erlangen, sei das oberste Ziel, das er Israels Streitkräften sowie allen Sicherheitsdiensten gesetzt habe, sagte Netanjahu. Er könne nicht im Detail auf seine Pläne eingehen, um die "Erreichung dieses obersten Ziels" nicht zu gefährden. Israel habe im Iran derzeit mehr Handlungsfreiheit als je zuvor. «Wenn nötig, können wir jeden Ort im Iran treffen», sagte Netanjahu weiter.

15.42 Uhr: Tausende Libanesen fliehen in christlich-geprägtes Gebiet

Tausende Libanesen haben in einem von Christen bewohnten Gebiet im Bekaa-Tal im Osten des Landes Schutz gesucht. Der Vorsitzende des Gemeindeverbands von Deir al-Ahmar, Jean Fachri, sagte, zahlreiche Menschen seien in das Gebiet geströmt, nachdem Israel in dieser Woche die Zivilbevölkerung in der Stadt Baalbek und der Umgebung zur Evakuierung aufgefordert hatte. Die Straße in das Gebiet habe sich in einen Parkplatz verwandelt. "Dies ist das erste Mal, dass wir eine so große Katastrophe erleben", sagte Fachri. Etwa 12.000 Menschen seien untergekommen - rund 2500 von ihnen in Notunterkünften und der Rest in Privathäusern.

15.28 Uhr: Vier Palästinenser bei Kämpfen nahe Tulkarem getötet

Bei einem israelischen Militäreinsatz nahe Tulkarem im nördlichen Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet worden. Bei einem von ihnen handelte es sich nach palästinensischen Medienberichten um ein führendes Mitglied des bewaffneten Hamas-Arms in Tulkarem. Zwei weitere Männer seien bei einem Drohnenangriff getötet worden. Ein vierter Mann kam nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen während des Rückzugs der Armee ums Leben.

15.21 Uhr: Rakete schlägt auf Stützpunkt der irischen Blauhelme ein

Ein Stützpunkt der irischen Blauhelme im Südlibanon ist von einer auf Israel abgefeuerten Rakete getroffen worden. Niemand sei verletzt worden, teilte das irische Militär am Donnerstag mit. Stabschef Sean Clancy sagte, die Katjuscha-Rakete sei am Mittwoch in einem unbewohnten Gelände von Camp Shamrock gelandet und habe minimale Schäden verursacht.

Die Rakete war laut dem Stabschef unterwegs in Richtung Israel. Es sei unklar, ob sie abgestürzt oder vom israelischen Abwehrsystem Iron Dome abgefangen worden sei. Etwa 350 irische Soldaten sind derzeit als Friedenssoldaten im Rahmen der Unifil-Mission der Vereinten Nationen im Libanon im Einsatz.

15.07 Uhr: Sechs Sanitäter bei israelischen Angriffen getötet

Bei israelischen Angriffen auf drei Ziele im Südlibanon sind libanesischen Angaben zufolge sechs Sanitäter von mit Milizen verbündeten Rettungsorganisationen getötet worden. Unter den Getöteten seien fünf Sanitäter des Islamischen Gesundheitskomitees, das der Hisbollah-Miliz nahe steht, teilte das libanesische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Ein weiterer Getöteter habe für die Risala-Pfadfinder gearbeitet, die der Amal-Bewegung nahe stehen, einer mit der Hisbollah verbündeten Gruppe. Die Angriffe trafen demnach einen Versammlungspunkt des Islamischen Gesundheitskomitees im Dorf Derdghaija sowie Fahrzeuge der Rettungskräfte.

13.22 Uhr: Tote bei Luftangriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 30 Menschen getötet worden. Wie die Gesundheitsbehörden im Gazastreifen weiter mitteilten, nahm das israelische Militär vor allem Ziele im Norden des Küstengebiets ins Visier. Dort sei auch die Kamal-Adwan-Klinik in Beit Lahija getroffen worden. Angestellte seien verletzt und der Betrieb unterbrochen worden. Berichte über Todesopfer lagen zunächst nicht vor.

Das israelische Militär hatte das Krankenhaus vergangene Woche gestürmt, kurzzeitig besetzt und nach eigenen Angaben rund 100 mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen. Israel wirft der Hamas vor, dass sich Dutzende Kämpfer dort versteckt und zum Teil als Klinik-Angestellte ausgegeben hätten. Die Gesundheitsbehörden und die Hamas weisen dies zurück.

13.07 Uhr: Sieben Menschen in Nordisrael bei Raketeneinschlägen getötet

Bei Raketenangriffen aus dem Libanon sind im Norden Israels insgesamt sieben Menschen getötet worden. Auf einem Feld nahe der israelischen Grenzstadt Metulla schlugen zunächst zwei Geschosse ein, wie Israels Militär mitteilte. Fünf Menschen kamen ums Leben. Bei ihnen handelt es sich nach Medienberichten um einen israelischen Landwirt und vier ausländische Arbeiter. Ein weiterer Mensch habe schwere Verletzungen erlitten. Wenige Stunden später kamen in der Nähe von Haifa durch weiteren Beschuss aus dem Libanon auf den Norden Israels zwei Menschen ums Leben. [aktualisiert um 15.19 Uhr]

12.55 Uhr: Staatsmedien - Acht Tote durch Luftangriffe im Ost- und Südlibanon

Bei israelischen Luftangriffen sind libanesischen Staatsmedien zufolge im Osten und Süden des Landes acht Menschen getötet worden. Sieben Tote habe es bei einer Attacke auf ein Ziel im Ostlibanon gegeben, meldete die Nachrichtenagentur NNA. Bei einem weiteren Angriff auf ein Motorrad auf der Autobahn zwischen Tyros und Sidon sei ein Mann ums Leben gekommen.

Israels Streitkräfte forderten Bewohner weiterer Gebiete im Süden des Libanon zur Evakuierung auf. Vom Aufruf war auch das palästinensische Flüchtlingslager Raschidije nahe der Hafenstadt Tyrus betroffen.

12.39 Uhr: Starker Anstieg bei Einbürgerungsanträgen aus Israel

Seit dem Terrorangriff der Hamas beantragen immer mehr Israelis die deutsche Staatsbürgerschaft. Wie das Bundesinnenministerium auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion mitteilte, gingen in den ersten neun Monaten des Jahres bereits 18.448 Einbürgerungsanträge aus Israel ein. Im vergangenen Jahr waren es demnach lediglich 9.178, im Jahr zuvor 5.705.

Die Zahl von 18.448 Einbürgerungsanträgen erfasst nach Angaben des Innenministeriums allerdings nur die Anträge von Personen mit gewöhnlichem Aufenthalt in Israel. Israelische Staatsangehörige, die in einem anderen Staat - etwa den USA - leben, seien in der Statistik nicht erfasst.

12.18 Uhr: US-Gesandter spricht mit Netanjahu über Waffenruhe im Libanon

Im Bemühen um eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz hat der US-Gesandte Amos Hochstein Gespräche in Israel aufgenommen. Er traf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, wie eine Sprecherin bestätigte. Der geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Nadschib Mikati, hatte zuvor gesagt, er hoffe "innerhalb von Tagen" auf eine Waffenruhe. Bedingungen dafür seien eine Umsetzung der UN-Resolution 1701, die Stationierung der libanesischen Armee im Süden des Libanons und die Konsolidierung ihrer Präsenz in dem Grenzgebiet. 

Die UN-Resolution 1701 sieht vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss zurückzieht - etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt. Ein US-Vorschlag soll laut Medienberichten darauf abzielen, dass Israels Soldaten den Libanon nach Ende der Feindseligkeiten innerhalb von sieben Tagen verlassen. Stattdessen sollen demnach insgesamt 10.000 Soldaten der regulären libanesischen Armee innerhalb der ersten 60 Tage nach Unterzeichnung des Abkommens an der Grenze zu Israel stationiert werden. 

12.10 Uhr: Weiter schwere Gefechte im südlichen Libanon

Im Raum des strategisch wichtigen Orts Chiam im Süden des Libanons gibt es Medienberichten zufolge weiter schwere Gefechte zwischen israelischen Bodentruppen und Kämpfern der Hisbollah-Miliz. Israels Truppen würden versuchen, dort vorzurücken, hieß es. 

Die Hisbollah erklärte, israelische Soldaten nahe Chiam am Morgen viermal angegriffen zu haben. Die Zeitung "L'Orient Le Jour" berichtete, die Hisbollah leiste in der Gegend "erbitterten Widerstand" gegen israelische Truppen. Die Armee würde in der Gegend mit Artillerie, Maschinengewehren sowie aus der Luft angreifen, so der Fernsehsender LBCI. Es habe mehrere schwere Explosionen gegeben.

11.56 Uhr: EU-Außenminister warnen vor palästinensischem Wirtschaftskollaps

Frankreich, Großbritannien und Deutschland haben Israel aufgefordert, ein Abkommen zur Bankenzusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten zu verlängern. "Sollte dies nicht geschehen, würde der grenzüberschreitende Handel vollständig eingestellt, was für die palästinensische Wirtschaft katastrophal wäre", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Außenministerien der drei Länder von Donnerstag.

11.51 Uhr: Israel ruft wieder zur Evakuierung von Baalbek auf

Das israelische Militär hat bei den Kämpfen gegen die Hisbollah-Miliz den zweiten Tag in Folge zur Evakuierung der nordostlibanesischen Provinzhauptstadt Baalbek aufgerufen. Auch die Bewohner umliegender Gebiete sollten sich in Sicherheit bringen, teilt das Militär mit. Am Mittwoch hatte Israel ungeachtet internationaler Bemühungen um eine Waffenruhe seine Offensive im Libanon fortgesetzt und dabei die Angriffe auf Baalbek und die umliegenden Dörfer konzentriert. Zehntausende Menschen flohen daraufhin aus der Stadt, die als Hochburg der radikal-islamischen Hisbollah gilt. Baalbek liegt weit entfernt von der eigentlichen Front im Süden des Libanon. Die Stadt ist für ihre antiken römischen Tempel bekannt.

10.50 Uhr: Israels Armee - 150 Ziele im Gazastreifen und Libanon angegriffen

Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben binnen 24 Stunden rund 150 Ziele im Gazastreifen und im Libanon angegriffen. Es handele sich um Ziele der islamistischen Terrororganisation Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz, hieß es in der Mitteilung der Armee. Es war die Rede von "Terror-Infrastruktur, Kommandozentren, Waffenlagern, Spähposten und Raketenabschussrampen, die den Staat Israel bedrohen". 

Am Mittwoch sei nördlich von Tyrus eine Hisbollah-Zelle durch einen Luftschlag getötet worden, nachdem sie eine Rakete auf ein Flugzeug der israelischen Armee abgefeuert habe. Das Flugzeug sei nicht getroffen worden.

09.40 Uhr: Militäraktion im Westjordanland - drei Tote

Bei einem israelischen Militäreinsatz nahe Tulkarem im nördlichen Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben drei Menschen getötet worden. Bei einem von ihnen handelte es sich nach palästinensischen Medienberichten um ein führendes Mitglied des bewaffneten Hamas-Arms in Tulkarem. Zwei weitere Männer seien bei einem Drohnenangriff gestorben. 

Die israelische Armee sprach von einem Anti-Terror-Einsatz in der Region. "Eine Drohne hat aus der Luft eine Zelle bewaffneter Terroristen angegriffen, die unsere Soldaten beschossen habe", teilte das Militär mit. Der Einsatz dauere noch an. 

09.22 Uhr: Berichte über israelischen Angriff auf Klinik im nördlichen Gazastreifen

Die israelische Armee hat nach palästinensischen Angaben ein Krankenhaus im umkämpften Norden des Gazastreifens beschossen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, der dritte Stock des Kamal-Adwan-Krankenhauses in Beit Lahia sei beschossen worden. Dabei sei großer Schaden entstanden und dort gelagerte Arzneimittelreserven zerstört worden. 

06.10 Uhr: Hoffnung auf Waffenruhe im Libanon

Kurz vor der US-Präsidentenwahl deutet sich die Möglichkeit einer Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz an. Er hoffe, dass es dazu "innerhalb von Tagen" kommt, sagte der geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Nadschib Mikati, dem örtlichen Fernsehsender Al-Jadeed. Eine Bestätigung der libanesischen Hisbollah-Miliz, Israels oder der USA gab es zunächst nicht. Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochststein, wird jedoch heute zu Gesprächen in Israel erwartet. Er habe ihn informiert, dass es dabei um eine mögliche Waffenruhe gehen werde, sagte Mikati. Auch der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, wird israelischen Medien zufolge dabei sein. 

05.00 Uhr: UN-Sicherheitsrat fordert von Israel Abkehr von UNRWA-Verbot

Der UN-Sicherheitsrat fordert von Israel, das beschlossene Arbeitsverbot für das Palästinenserhilfswerk UNRWA rückgängig zu machen. "Die Mitglieder des Sicherheitsrats warnten eindringlich vor allen Versuchen, die Aktivitäten und das Mandat des UNRWA zu zerschlagen oder zu schmälern." Jede Unterbrechung oder Aussetzung seiner Arbeit hätte schwerwiegende humanitäre Folgen für Millionen palästinensischer Flüchtlinge, hieß es in einer einstimmigen Stellungnahme des mächtigsten UN-Gremiums in New York, dem auch die Vetomächte USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich angehören.

Mittwoch, 30. Oktober 2024

21.48 Uhr: Libanesische Regierung hofft auf Waffenruhe mit Israel

Der geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Mikati, hofft auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz "innerhalb von Tagen". Mikati sagte dem libanesischen Fernsehsender Al-Jadeed, der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochststein, habe ihn informiert, dass er erneut nach Israel reisen werde für Gespräche über solch eine mögliche Waffenruhe. 

Das US-Außenministerium bestätigte inzwischen, dass es einen neuen Vermittlungsversuch geben werde.

17.50 Uhr: Ärzte ohne Grenzen kritisiert Angriffe auf Baalbek

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hat sich auf der Plattform X (externer Link) "zutiefst besorgt" über die israelischen Angriffe in Baalbek geäußert. Tausende Menschen, auch Mitarbeitende der Organisation, seien auf der Flucht und auf der Suche nach Schutz. Wichtige humanitäre Aktivitäten würden unterbrochen. Das israelische Militär hatte zuvor die Bewohner der libanesischen Stadt und umliegender Orte zur Evakuierung aufgerufen.

16.05 Uhr: Neuer Hisbollah-Chef bereit zu Waffenruhe

Der neue Hisbollah-Chef Naim Kassem ist nach eigenen Angaben bereit zu einer Waffenruhe mit Israel - unter bestimmten "Bedingungen". "Wenn die Israelis entscheiden, dass sie die Aggression stoppen wollen, sagen wir, dass wir zustimmen, aber unter unseren Bedingungen", sagte Kassem am Mittwoch in seiner ersten Rede als neuer Hisbollah-Chef. Ein passender Plan liege aber derzeit nicht auf dem Tisch, fügte er hinzu.

Laut israelischen Medien werden der US-Nahostgesandte Brett McGurk und der US-Sondergesandte für den Libanon, Amos Hochstein, am Mittwoch in die Region reisen, um mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und weiteren israelischen Regierungsvertretern über die möglichen Bedingungen für eine Waffenruhe mit der Hisbollah zu sprechen. Ihr Ziel ist es demnach, eine von Hochstein vorbereitete Vereinbarung umzusetzen, die sich auf die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats stützt.

15.37 Uhr: Deutsche Marine meidet Rotes Meer wegen Gefahr durch Huthi-Angriffe

Die Bundesmarine umfährt wegen der akuten Bedrohungslage das Rote Meer weiträumig. Die beiden deutschen Marineschiffe "Baden-Württemberg" und "Hessen" verzichten auf ihrer Rückreise aus Indien nach Europa auf eine Fahrt durch den Suezkanal und nehmen den weitaus längeren Weg um Afrika, wie ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin sagte. Grund dafür sei, dass die schiitischen Huthi-Milizen im Jemen, einem Anrainerstaat des Roten Meers, in der Lage seien, "durchaus komplexe Luftangriffe durchzuführen".

14.13 Uhr: Berlin - UNRWA braucht weiter Zugang

Die Bundesregierung hat an die israelische Regierung appelliert, dem Palästinenserhilfswerk UNRWA auch weiterhin Zugang zu von Hunger bedrohten Menschen zu gewährleisten. UNRWA müsse auch zukünftig in der Lage sein, lebensrettende Hilfe für Palästinenser zu leisten, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Das am Montagabend vom israelischen Parlament verabschiedete Gesetz zum Verbot von UNRWA trete in 90 Tagen in Kraft. Die israelische Regierung müsse die Umsetzung entsprechend gestalten, forderte die Bundesregierung. Es hätten Gespräche darüber begonnen, welche Optionen es gebe, wenn für das Hilfswerk kein ungehinderter Zugang möglich sei.

13.40 Uhr: Human Rights Watch - Israelische Angriffe auf Gesundheitssystem vermutlich Kriegsverbrechen

Angriffe des israelischen Militärs auf medizinisches Personal und Gesundheitseinrichtungen im Libanon stellen nach Auffassung von Menschenrechtlern zum Teil mutmaßliche Kriegsverbrechen dar. Israels Armee habe wiederholt Sanitäter, Krankenhäuser und medizinische Zentren im Libanon angegriffen, kritisierte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in ihrem jüngsten Bericht zum Krieg zwischen der Hisbollah und Israel. 

HRW habe drei Angriffe von Anfang Oktober dokumentiert, bei denen es sich mutmaßlich um Kriegsverbrechen handele und bei denen israelische Streitkräfte unrechtmäßig medizinisches Personal, Transportmittel und Einrichtungen angegriffen hätten.

13.32 Uhr: Klinik in Israel - Aus Libanon abgefeuerte Rakete verletzt zwei Männer

Eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete hat nach Krankenhausangaben im Norden Israels zwei Männer verletzt, einen von ihnen schwer. Sie seien im unweit von der Grenze gelegenen Ort Metula von Granatsplittern getroffen worden, teilte das Rambam-Hospital mit.

Die militante Hisbollah im Libanon hat seit dem 8. Oktober 2023 Tausende Raketen auf Israel abgefeuert, um die radikalislamische Hamas zu unterstützen. Im September eskalierte der Konflikt zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee, als letztere ihre Luftangriffe auf Ziele im Libanon massiv ausweitete. Anfang Oktober startet Israels Militär eine Bodenoffensive im Libanon.

13.24 Uhr: Libanon - Israelische Truppen rücken im Süden des Landes weiter vor

Israelische Bodentruppen rücken nach libanesischen Angaben weiter im Süden des Landes vor. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete, israelische Streitkräfte versuchten, in den Ort Chijam einzudringen. Es ist der größte Vormarsch im Südlibanon seit Beginn der israelischen Bodenoffensive vor gut einem Monat. Das israelische Militär greife in Chijam auch aus der Luft an, hieß es. Truppen versuchten "unter schwerem Feuerschutz von Kampfflugzeugen, Drohnen und Artillerie" in die Stadt zu gelangen, so NNA. Augenzeugen sagten dass die israelischen Truppen von östlicher Seite in den Ort vordrangen.

13.21 Uhr: Internationales Bündnis für Zweistaatenlösung tagt in Saudi-Arabien

In Saudi-Arabien wird nach Angaben von Staatsmedien am Mittwoch das erste Treffen eines internationalen Bündnisses stattfinden, das im Rahmen einer Zweistaatenlösung auf einen Palästinenserstaat hinarbeiten soll. Aus Diplomatenkreisen hieß es, bei dem Treffen der "Internationalen Allianz zu Umsetzung der Zweistaatenlösung" in Riad solle es um humanitäre Hilfen für den Gazastreifen, das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA und die Förderung einer Zweistaatenlösung gehen.

Zuvor hatte die amtliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA die saudiarabische Initiative zur Bildung der Allianz gemeldet. Prinz Faisal bin Farhan stellte sie demnach am Rande der UN-Generalversammlung Ende September vor. Das Bündnis umfasst nach seinen Angaben arabische und muslimische Länder sowie europäische Partner. Die EU wird durch Sven Koopmans, den Sonderbeauftragten für den Nahost-Friedensprozess, vertreten.

13.12 Uhr: Bemühungen um Waffenruhe mit Hisbollah: US-Gesandter reist nach Israel

Bezüglich Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz wird ein US-Gesandter am Donnerstag in Israel erwartet. Vermittler Amos Hochstein werde bei Gesprächen mit israelischen Spitzenpolitikern versuchen, eine Vereinbarung über ein Ende des Krieges im Libanon zu erzielen, berichteten israelische Medien. Auch der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, solle an den Gesprächen beteiligt sein. Der Armeesender berichtete, nach Einschätzung israelischer Militärs könne eine Vereinbarung "innerhalb von Tagen" abgeschlossen werden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Dienstagabend nach Medienberichten dringende Beratungen über mögliche Auswege aus dem Krieg geführt. Israel fordert demnach einen Abzug der Hisbollah in das Gebiet nördlich des Litani-Flusses, wie es eine UN-Resolution vorsieht. Außerdem solle eine große Anzahl libanesischer Soldaten entlang der israelischen Grenze stationiert werden.

13.03 Uhr: Sanitäter - 20 Tote im Gazastreifen bei neuen Angriffen Israels

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben örtlicher Rettungskräfte mindestens 20 Menschen getötet worden. Acht Menschen seien im Ort Salatin nahe der Stadt Beit Lahija im Norden des Palästinenser-Gebiets ums Leben gekommen. Sieben weitere Menschen seien bei israelischen Angriffen im Zentrum und Süden des Gazastreifens gestorben, fünf Menschen seien in Gaza-Stadt getötet worden.

Am Dienstag sollen bei einem Luftangriff auf ein Haus in Beit Lahija mindestens 93 Palästinenser getötet worden sein. Die USA sprachen von einem "entsetzlichen Ereignis" und forderten von Israel Aufklärung. Insgesamt sind im Gazastreifen nach Angaben der dortigen von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor gut einem Jahr mindestens 43.163 Palästinenser getötet und mindestens 101.510 verletzt worden.

12.36 Uhr: Vermittler wollen Hamas offenbar kurzzeitige Feuerpause im Gazastreifen anbieten

In den neuen Bemühungen um ein Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zu einer Waffenruhe und der Freilassung von Geiseln im Gazastreifen wollen die Vermittler offenbar der Palästinenserorganisation eine kurzzeitige Feuerpause anbieten. Bei einem am Montag beendeten Treffen in Doha zwischen Mossad-Chef David Barnea, CIA-Direktor William Burns und Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani sei eine "kurzzeitige" Waffenruhe von "weniger als einem Monat" vorgeschlagen worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlungskreisen. 

Der Vorschlag sieht demnach vor, von der Hamas festgehaltene Geiseln im Gazastreifen gegen in israelischen Gefängnissen inhaftierte Palästinenser auszutauschen und die Hilfe für den Gazastreifen aufzustocken. Nach Ansicht von US-Vertretern könnte eine Einigung über eine kurzzeitige Feuerpause zu einem dauerhaften Abkommen führen, hieß es.

12.20 Uhr: Christlicher Parteiführer im Libanon hofft auf Schwächung der Hisbollah

Der libanesische christliche Politiker Samir Geagea hat sich zuversichtlich geäußert, dass der anhaltende Krieg zwischen Israel und der Hisbollah die schiitische Miliz zu einer Entwaffnung zwingen könnte. Der Libanon habe nun die einmalige Gelegenheit, sich aus dem lähmenden Griff des Iran zu befreien, sagte der Vorsitzende der zum prowestlichen Bündnis gehörenden "Christlichen Libanesischen Streitkräfte" dem Nachrichtenportal "Politico".

Die Hisbollah und der Iran ließen sich nicht getrennt sehen, so Geagea. Für Teheran gebe es auch keine Grenzen zwischen Iran, Irak, Libanon und Syrien, so der maronitische Christ. Wenn der Libanon nun die richtigen Schritte ergreife, werde der Hisbollah kein anderer Weg als die Entwaffnung bleiben. Das Land müsse sicherstellen, dass die Miliz nicht den Südlibanon als Ausgangspunkt für Angriffe auf Israel nutze. Es gelte, die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates umzusetzen, die 2007 den zweiten Krieg zwischen Libanon und Israel beendete. Sie regelt den Waffenstillstand und definiert eine Pufferzone im Südlibanon, aus der sich bewaffnete Milizen zurückziehen müssen.

10.36 Uhr: Israelischer Evakuierungsaufruf für libanesische Stadt Baalbek

Das israelische Militär hat die Bewohner der libanesischen Stadt Baalbek im Osten des Landes und umliegender Orte angesichts bevorstehender Angriffe zur Evakuierung aufgerufen. Sie sollten ihre Häuser sofort räumen, bevor die Armee gegen Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz vorgehen werde, teilte ein Sprecher des Militärs mit. Auf einer Karte markierte die Armee große Teile Baalbeks sowie die angrenzende Orte Duris und Ain Bordai. Rund 80.000 Menschen leben in Baalbek. Zudem haben viele Binnenflüchtlinge aus dem Südlibanon in Baalbek und der umliegenden Region Zuflucht vor israelischen Angriffen gesucht. Die Gegend gilt als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz.

Viele Bewohner verließen in Panik die betroffenen Gebiete, wie Augenzeugen berichteten. Per Lautsprecher aus Moscheen wurden die Menschen demnach in Befürchtung bevorstehender Angriffe auch von libanesischer Seite zur Evakuierung aufgerufen. Es war die erste Aufforderung dieser Art in dem Gebiet seit Beginn des aktuellen Kriegs zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär im Libanon. Israelische Medien sprachen von einer "außergewöhnlichen" Evakuierungsaufforderung. 

10.22 Uhr: Welternährungsprogramm - UNRWA-Verbot macht Arbeit fast unmöglich

Der Deutschland-Chef des UN-Welternährungsprogramms (WFP), Martin Frick, hat das von Israel beschlossene Verbot des Pälästinenserhilfwerks UNRWA als gravierend bezeichnet. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte Frick: "Das wird uns die Arbeit, die jetzt schon unglaublich schwer ist, noch weiter erschweren, ich würde fast sagen, unmöglich machen."​ UNRWA sei für das Welternährungsprogramm der "wichtigste Partner bei der Verteilung von Lebensmitteln, weil die meisten Schutzunterkünfte, Schulen aber auch medizinischen Versorgungspunkte von UNRWA betrieben werden", erklärte WFP-Deutschland-Direktor Frick. 

Dass, wie von Israels Regierungschef Netanjahu vorgeschlagen, eine andere Organisation die Arbeit von UNRWA übernehmen kann, bezweifelte Frick. Er appellierte an Israel, das UNRWA-Verbot zurückzunehmen, die Situation im Gazastreifen sei einmalig, weil praktisch die gesamte Bevölkerung hungere und in Armut lebe: "Wir halten diese Forderung aufrecht und hoffen, dass wir besseren Zugang zu den Millionen Menschen bekommen, die in extremen Hunger und Armut leben."

08.02 Uhr: Israel – Mehr als 100 Hisbollah-Ziele angegriffen

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut mehr als 100 Stellungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Dutzende von "Hisbollah-Terroristen" seien am Vortag "eliminiert" worden, teilte das Militär mit. Bodentruppen setzten zugleich ihre "begrenzten und gezielten" Angriffe gegen die Schiiten-Miliz im Süden des Nachbarlandes fort, hieß es. 

Man habe große Mengen an Waffen entdeckt, Tunnelschächte gesprengt und Raketen zerstört, die in zivilen Gebieten aufgestellt und auf israelische Gemeinden gerichtet gewesen seien, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs konnten unabhängig nicht überprüft werden. Nach libanesischen Angaben werden bei Israels Angriffen auch immer wieder zahlreiche Zivilisten getötet. 

04.46 Uhr: Hamas-Ministerium: Zahl der Toten bei Gaza-Angriffen steigt auf 88

Die Zahl der Toten bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist palästinensischen Angaben zufolge auf 88 angestiegen. In der Stadt Beit Lahija nahe der israelischen Grenze sei am Dienstag ein fünfstöckiges Haus getroffen worden, was mindestens 70 Menschen das Leben gekostet habe, teilte das Gesundheitsministerium mit, das von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird. Mehr als die Hälfte der Todesopfer seien Frauen und Kinder, erklärte das Gesundheitsministerium. Weitere 23 Menschen würden vermisst. Bei einem zweiten Angriff in der Stadt habe es mindestens 18 Tote gegeben.

01.47 Uhr: Israels Armee – Terroristen in humanitärer Zone angegriffen

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben islamistische Terroristen in einer humanitären Schutzzone im Gazastreifen attackiert. Wie das israelische Militär in der Nacht bekanntgab, seien Mitglieder der Hamas und des Islamischen Dschihad während "terroristischer Aktivitäten" in der Stadt Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens angegriffen worden. Vor dem "präzisen Angriff" seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte das Militär auf Telegram weiter mit. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht. Ihre Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

00.44 Uhr: UNRWA-Verbot – Guterres nimmt Israel in die Pflicht

UN-Generalsekretär António Guterres hat in einem Brief an den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gegen ein neues Gesetz protestiert, mit dem das UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Israel verboten wird. "Ich appelliere an Sie und die israelische Regierung", die womöglich "verheerenden Folgen zu verhindern und dem UNRWA zu erlauben, seine Aktivitäten in den besetzten palästinensischen Gebieten, einschließlich Ost-Jerusalem, im Einklang mit seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen fortzusetzen", schrieb Guterres in dem Brief.

Dienstag, 29. Oktober 2024

22.01 Uhr: Libanon - Offenbar mindestens zehn Menschen bei israelischem Angriff getötet

Bei einem israelischen Angriff auf die südlibanesische Stadt Sarafand sind nach Angaben des Bürgermeisters mindestens zehn Menschen getötet worden. Unter den Opfern befänden sich hauptsächlich Frauen und Kinder, sagte er der Nachrichtenagentur "Reuters".

21.45 Uhr: Israels Armeechef droht dem Iran mit weiteren Angriffen

Israels Armeechef Herzi Halevi hat dem Iran mit weiteren Angriffen gedroht, sollte das Land Vergeltung für den israelischen Beschuss am vergangenen Wochenende üben. Bei erneuten iranischen Raketenangriffen "werden wir wieder wissen, wie wir den Iran erreichen (...) und sehr, sehr hart zuschlagen", warnte Halevi in einer Ansprache vor israelischen Soldaten, die an den Angriffen auf Ziele im Iran in der Nacht zum Samstag beteiligt gewesen waren.

21.20 Uhr: Libanon meldet mehr als 80 Tote innerhalb von 24 Stunden

Im Libanon sind bei israelischen Angriffen nach Behördenangaben 82 Menschen am Montag getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei den Angriffen in verschiedenen Gebieten des Landes zudem 180 Menschen verletzt worden seien. Die meisten Opfer habe es bei Angriffen im Osten und im Süden des Landes geben.

Das Gesundheitsministerium teilte die Gesamtzahl der Opfer für gewöhnlich erst am Abend des darauffolgenden Tags mit. 

20.56 Uhr: Armee - Vier israelische Soldaten im Gazastreifen gefallen

Das israelische Militär hat den Tod von vier Soldaten im Gazastreifen bestätigt. Sie seien bei Gefechten getötet worden. Ein Offizier sei schwer verwundet. Damit steigt die Zahl der gefallenen israelischen Soldaten seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 auf 776.

20.16 Uhr: Frühere Hamas-Geisel - Wurde mehrere Tage in Käfig gesteckt

Eine ehemalige Hamas-Geisel hat Bedrückendes aus ihrer Gefangenschaft im Gazastreifen berichtet. "Ich wurde mit fünf jungen Frauen in einen Käfig gesteckt", sagte die 22-Jährige bei einer Veranstaltung des israelischen Konsulats in New York in einem von der israelischen Nachrichtenseite ynet veröffentlichten Video. Ihre Mitgefangenen werden demnach weiterhin im Gazastreifen festgehalten.

20.14 Uhr: Kritik der Vetomächte an Israel wegen angestrebtem UNRWA-Verbot

Die Vetomächte der Vereinten Nationen haben das vom israelischen Parlament beschlossene Arbeitsverbot für das Palästinenserhilfswerk UNRWA in seltener Einigkeit kritisiert. 

Die USA seien "über diese Gesetzgebung zutiefst beunruhigt", sagte der Außenministeriumssprecher Matthew Miller in Washington. Der chinesische UN-Botschafter Fu Cong verurteilte die israelische Entscheidung im Sicherheitsrat "auf Schärfste". Russlands Botschafter Wassili Nebensja sprach von einem Risiko, dass es ein endgültiges Ende des Hilfswerks geben könnte.

18.52 Uhr: Wohnhaus bombardiert - USA fordern Aufklärung

Die USA fordern von Israel Aufklärung über einen Angriff auf ein Haus in Beit Lahija im Norden des Gazastreifens. Dabei sollen mindestens 93 Palästinenser getötet worden sein. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, spricht von einem "entsetzlichen Ereignis mit einem entsetzlichen Ergebnis". Er verweist auf Berichte, nach denen viele Kinder unter den Toten sein sollen. Führende Mitarbeiter der US-Regierung hätten sich an Israel gewandt, um zu erfahren, was geschehen sei.

18.30 Uhr: Israel verspricht nach UNRWA-Verbot weiter Hilfe für Gaza

Nach dem vom israelischen Parlament beschlossenen Arbeitsverbot für das Palästinenserhilfswerk UNRWA will Israel offiziellen Angaben zufolge humanitäre Hilfe für den Gazastreifen mit Hilfe anderer Organisationen gewährleisten. "Israel ist dem Völkerrecht und der Bereitstellung humanitärer Hilfe für Gaza verpflichtet", sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Israel werde dafür weiterhin mit UN-Agenturen und internationalen Organisationen zusammenarbeiten.

18.29 Uhr: Junger Mann in Israel bei Raketenangriff aus dem Libanon getötet

Bei massiven Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels ist nach Militärangaben ein junger Mann getötet worden. Er habe in Maalot-Tarschicha, einem jüdisch-arabischen Ort, durch einen direkten Treffer tödliche Verletzungen erlitten. Nach Medienberichten handelte es sich um einen 22-jährigen arabischen Staatsbürger Israels. 

Insgesamt wurden bis zum Nachmittag nach Armeeangaben rund 60 Geschosse aus dem Libanon auf Israel abgefeuert. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere eingeschlagen.

18.26 Uhr: Galant – Raketenarsenal der Hisbollah deutlich minimiert

Die Hisbollah im Libanon hat nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers seit Kriegsbeginn einen Großteil ihrer Schlagkraft eingebüßt. Er schätze, dass die libanesische Miliz nur noch über rund 20 Prozent ihres früheren Arsenals an Raketen und anderen Geschossen verfüge, sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros bei einem Besuch eines Armeestützpunktes im Norden Israels. Unklar blieb, auf welcher Grundlage er zu dieser Einschätzung gelangt ist.

18.16 Uhr: Dutzende Verletzte nach Angriff Israels im libanesischen Sidon

Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist nach libanesischen Angaben mindestens ein Mensch getötet worden und Dutzende verletzt worden. Der Angriff soll libanesischen Sicherheitskreisen zufolge eine Wohnung in der Küstenstadt Sidon, etwa 40 Kilometer südlich von der Hauptstadt Beirut, getroffen haben. Mindestens drei Gebäude seien beschädigt worden. Es wird erwartet, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird. 

18.00 Uhr: Medien - Familien von Terroristen könnte Abschiebung aus Israel drohen

Nahe Angehörige von Terroristen sollen nach dem Willen eines Ausschusses des israelischen Parlaments in den Gazastreifen oder in andere Länder abgeschoben werden können. Das berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Über die Gesetzesinitiative, die auch arabische Staatsbürger Israels betreffen würde, solle am Montag im Parlament abgestimmt werden, berichtete das Nachrichtenportal Ynet. 

17.37 Uhr: Israels UNRWA-Verbot: Außenministerium "tief besorgt"

Das Außenministerium hat sich "tief besorgt" über das vom israelischen Parlament beschlossene Arbeitsverbot für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA gezeigt. Das erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. "UNRWA stellt unentbehrliche und lebensrettende humanitäre Hilfe und Grundversorgungsleistungen für Palästina-Flüchtlinge in Gaza, in Ost-Jerusalem, im Westjordanland sowie in der gesamten Region bereit. Ohne die Arbeit von UNRWA stünde die lebenswichtige humanitäre Hilfe in Gaza am Rand des Zusammenbruchs."

16.32 Uhr: Welternährungsprogramm warnt vor Hungersnot im Gazastreifen

Das Welternährungsprogramm WFP ruft dazu auf, eine drohende Hungersnot im Gazastreifen abzuwenden. Im Norden des Gebietes seien Hilfslieferungen stark eingeschränkt. Die Wahrscheinlichkeit steige, dass dort immer mehr Menschen zu wenig zu essen bekommen. Das WFP fordert die Öffnung von Grenzübergängen zwischen Israel und dem Gazastreifen für Hilfslieferungen und den Schutz der Lkw-Konvois.

16.23 Uhr: Unifil vermutet Hisbollah oder verbündete Gruppe hinter Raketeneinschlag

Die Rakete, die das Unifil-Hauptquartier im südlibanesischen Nakura getroffen hat, ist nach Angaben der Blauhelmtruppe aus nördlicher Richtung gekommen. Vermutlich sei sie von der radikalislamischen Hisbollah-Miliz oder einer mit ihr verbündeten Gruppe abgefeuert worden. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Bei dem Vorfall waren nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Wien acht österreichische Soldaten leicht verletzt worden.

16.08 Uhr: Iran will Verteidigungshaushalt mehr als verdreifachen

Vor dem Hintergrund der verschärften Spannungen mit Israel will der Iran seinen Verteidigungshaushalt mehr als verdreifachen. "Wir haben alle Anstrengungen unternommen, um dem Verteidigungsbedarf des Landes zu entsprechen", sagte Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani bei der Vorstellung des Haushalts am Dienstag. Deshalb sei ein "bedeutsamer Anstieg von mehr als 200 Prozent im Militärhaushalt des Landes" vorgesehen.

Konkretere Zahlen nannte die Sprecherin allerdings nicht. Laut Schätzung des Stockholmer Sipri-Instituts lag das iranische Verteidigungsbudget für 2023 bei 10,3 Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Euro).

15.21 Uhr: Satellitenbilder – Stützpunkt im Iran durch Angriffe beschädigt

Die jüngsten israelischen Angriffe auf den Iran haben allem Anschein nach einen Stützpunkt des paramilitärischen Revolutionsgarde beschädigt, der für die Herstellung von Raketen genutzt wird. Satellitenbilder, die am Dienstag von der Nachrichtenagentur AP analysiert wurden, zeigten, dass ein Hauptgebäude auf dem Gelände des Stützpunkts Scharud zerstört wurde. Die Basis liegt in Semnan, etwa 370 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Teheran.

15.13 Uhr: Katar – Gespräche zu Gaza-Waffenruhe laufen weiter

Die Gespräche zur Beendigung des Gaza-Kriegs werden nach Angaben aus Katar in "Doha, Kairo und in europäischen Hauptstädten" fortgesetzt. Bei einer Pressekonferenz sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari, es sei viel erreicht worden. Dies berichtete die katarische Nachrichtenseite "Al Sharq". Zu genauen Details könne er sich nicht äußern, hieß es. Es gebe jedoch "parallele Linien" bei den Bemühungen zur Eindämmung der Eskalationen im Libanon und im Gazastreifen.

Katar versuche alle Möglichkeiten zu nutzen, um eine dauerhafte Lösung zu finden und den "palästinensischen Brüdern" gerecht zu werden, hieß es weiter.

15.01 Uhr: Acht österreichische Unifil-Soldaten bei Raketenbeschuss verletzt

Im Libanon sind acht österreichische Soldaten der UN-Friedenstruppe Unifil durch Raketenbeschuss verletzt worden. Nach Angaben des österreichischen Verteidigungsministeriums handelt es sich um leichte, oberflächliche Verletzungen. Eine notärztliche Betreuung der Soldaten war nicht notwendig. Woher der Beschuss kam, lasse sich noch nicht sagen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner verurteilt den Beschuss: "Es kann und wird nicht toleriert, dass die Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission beabsichtigt oder unbeabsichtigt in Gefahr gebracht werden."

14.55 Uhr: Organisation: 400.000 Kinder sind im Libanon auf der Flucht

Mehr als 400.000 Kinder sind laut dem internationalen Kinderhilfswerk World Vision aufgrund der andauernden Kämpfe von Hisbollah und der israelischen Armee im Libanon auf der Flucht. Mehr als jedes fünfte Kind musste demnach flüchten, um der Gefahr von Verletzungen und Tod zu entgehen, teilte die deutsche Gliederung der Organisation mit Sitz im hessischen Friedrichsdorf am Dienstag mit.

14.17 Uhr: UN – Verbot von UNRWA hätte dramatische Folgen

Nach dem Verbot des Palästinenserhilfswerks UNRWA in Israel warnen die Vereinten Nationen vor den Folgen für die humanitäre Hilfe in den palästinensischen Gebieten. Falls Israel die Gesetze umsetze, drohe ein Ende der Arbeit des Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge im Gaza-Streifen und im Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalems, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres am Montag (Ortszeit) in New York. Auch Hilfsorganisationen fürchten eine weitere Verschärfung der humanitären Krise.

14.14 Uhr: Vier israelische Soldaten im Gazastreifen getötet

Die Gefechte im Norden des Gazastreifens haben am Dienstag laut Militärangaben vier israelische Soldaten das Leben gekostet. Die Streitkräfte machten in ihrer Mitteilung keine Angaben zu den Umständen der Todesfälle. Nach Medienberichten kamen die Soldaten im Alter von 20 bis 22 Jahren kamen bei der Explosion eines Sprengsatzes in einem Gebäude in dem Flüchtlingsviertel Dschabalija ums Leben. Nach Militärangaben wurde dabei auch ein Offizier schwer verletzt. 

14.11 Uhr: Gallant: Qassem nur "vorübergehend" Hisbollah-Chef

Der israelische Verteidigungsminister Joaw Gallant bezeichnet die Ernennung von Naim Qassem zum Hisbollah-Chef als "vorübergehend". Das werde er nicht lange Zeit bleiben, erklärt Gallant auf X. "Vorübergehende Ernennung. Nicht für lange." Der Countdown habe begonnen. Die Hisbollah hat am Dienstag den bisherigen Vize-Generalsekretär Qassem zum neuen Anführer gewählt. Das israelische Militär hat zahlreiche Kommandeure und Anführer der libanesischen Hisbollah und der Hamas im Gazastreifen gezielt getötet. Am 27. September starb der bisherige Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah bei einem israelischen Angriff auf einen Vorort im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut.

14.00 Uhr: EU - Israel soll UNRWA-Verbot rückgängig machen

Die EU wendet sich gegen die in Israel beschlossenen zwei Gesetze zum Verbot des Palästinenserhilfswerks UNRWA. "Wir fordern Israel auf, seine Entscheidung rückgängig zu machen. Es liegt an ihnen, was sie damit machen. Aber der Appell von unserer Seite ist sehr klar", sagte eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel. Das UNRWA sei das wichtigste Hilfswerk für die Versorgung der Palästinenser in den besetzten Gebieten und ein Stabilitätsfaktor für die gesamte Region. "Es gibt keine Alternative zum UNRWA", sagte die Sprecherin.

Am Montagabend hatte bereits der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Kritik geübt. "Dieses Gesetz steht in krassem Widerspruch zum Völkerrecht und zum humanitären Grundprinzip der Menschlichkeit und wird die ohnehin schon schwere humanitäre Krise noch weiter verschärfen", erklärte er. Auch der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic verurteilte das UNRWA-Verbot öffentlich.

13.26 Uhr: Junger Mann in Israel bei Raketenangriff aus dem Libanon getötet

Bei massiven Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels ist nach Militärangaben ein junger Mann getötet worden. Er habe in Maalot-Tarschicha, einem jüdisch-arabischen Ort, durch einen direkten Treffer tödliche Verletzungen erlitten. Nach Medienberichten handelte es sich um einen 22-jährigen arabischen Staatsbürger Israels. Insgesamt seien rund 50 Geschosse aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. 

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und inzwischen auch einer Bodenoffensive. Nach offiziellen israelischen Angaben sind seit Kriegsbeginn 64 Menschen im Norden des Landes durch Beschuss aus dem Libanon getötet worden, davon 32 Zivilisten, zwei ausländische Staatsbürger und 30 Soldaten.

13.01 Uhr: Palästinenser - Anti-UNRWA-Gesetze Israels verstoßen gegen Völkerrecht

Die von Israel beschlossenen Gesetze gegen das UN-Hilfswerk für die Palästinenser (UNRWA) sind nach Worten des palästinensischen Außenministeriums ein schwerer Völkerrechts-Verstoß. "Das Ministerium verurteilt aufs Schärfste die fortwährenden Versuche Israels, die UNRWA zu zerschlagen, und betrachtet die Handlungen der Knesset als Angriff auf die Vereinten Nationen und als Verstoß gegen die Verpflichtungen Israels als UN-Mitglied", heißt es in einer Erklärung.

Das Hilfswerk sei "Lebensader" für Millionen palästinensische Flüchtlinge. Seine Arbeit zu verhindern, werde katastrophale Folgen haben. Die internationale Gemeinschaft müsse unverzüglich eingreifen, so die Forderung. Die vom israelischen Parlament beschlossenen Gesetze seien Teil einer Strategie. Dabei gehe es darum, das Rückkehrrecht vertriebener Palästinenser aufzuheben und die Erinnerung an begangenes Unrecht im Zuge der Staatsgründung Israels zu delegitimieren.

12.34 Uhr: Unicef verurteilt israelisches Arbeitsverbot für UNRWA

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat das vom israelischen Parlament beschlossene Arbeitsverbot für das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge verurteilt. Unicef-Sprecher James Elder sagte, der Beschluss bedeute, dass ein neuer Weg gefunden worden sei, Kinder zu töten. Wenn das UNRWA nicht mehr arbeiten könne, werde das System der Hilfe im Gazastreifen wahrscheinlich zusammenbrechen.

Unicef wäre dann praktisch nicht mehr in der Lage, lebensrettende Hilfsgüter zu verteilen, erklärte Elder. Dies würde die Lieferung von Impfstoffen, Winterkleidung, Hygienesets, Gesundheitspaketen, Wasser und therapeutischer Nahrung zur Bekämpfung von Unterernährung behindern. Das israelische Parlament verabschiedete am Montag ein Gesetz, das dem UNRWA die Arbeit auf israelischem Territorium untersagt. Ein weiteres Gesetz kappt die Beziehungen zu dem Hilfswerk, Verbindungen zwischen israelischen Vertretern und der Organisation sind verboten.

12.23 Uhr: Libanesische Medien - Israelische Panzer dringen tief in den Südlibanon ein

Israelische Panzer sind libanesischen Medienberichten zufolge bis in an den Rand der südlibanesischen Ortschaft Khiam vorgerückt. "Eine große Anzahl von Panzern" der israelischen Armee bis auf einen Hügel östlich von Khiam vorgedrungen, meldete die staatliche Nationale Nachrichtenagentur. Das Gebiet liegt rund sechs Kilometer von der israelisch-libanesischen Grenze entfernt. Das Vordringen nach Khiam stellt den weitesten Vorstoß seit Beginn des israelischen Bodeneinsatzes Ende September dar.

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hatte einen Tag nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit regelmäßigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Als Reaktion beschoss Israel Ziele im Nachbarland. Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon deutlich verstärkt und zudem Ende September auch Bodeneinsätze gegen Stellungen der pro-iranischen Miliz im Südlibanon begonnen.

12.04 Uhr: Hamas - 93 Tote bei Angriff im nördlichen Gazastreifen

Die Zahl der Toten bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen ist nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Medienbüros auf 93 gestiegen. Rund 40 Menschen würden noch vermisst, sagte Sprecher Ismail Thawabta. Zuvor war noch von mehr als 60 Toten die Rede gewesen. Die Angaben aus dem Gazastreifen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Nach Schilderungen von Augenzeugen war ein mehrstöckiges Wohnhaus in Beit Lahia getroffen worden. Dabei seien auch zahlreiche Menschen verletzt worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man gehe den Berichten nach. 

Die israelische Armee ist seit Wochen wieder intensiv im Norden des Gazastreifens im Einsatz. Sie spricht von der Bekämpfung versprengter Zellen der islamistischen Terrororganisation Hamas. Die Versorgungslage in dem Gebiet ist Augenzeugen zufolge katastrophal. Zehntausende Zivilisten sind bereits aus dem Areal geflohen.

11.30 Uhr: Migrationsorganisation IOM – Können UNRWA nicht ersetzen

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) kann nach eigenen Angaben das UN-Hilfswerk für Palästinenser nicht ersetzen. "Das UNRWA ist für die Menschen im Gazastreifen absolut unverzichtbar", sagte IOM-Generaldirektorin Amy Pope vor der Presse. "Und ich möchte nicht, dass bei irgendjemandem der falsche Eindruck entsteht, dass die IOM diese Rolle spielen kann, denn das können wir nicht. Aber wir können den Menschen, die sich derzeit in der Krise befinden, Unterstützung bieten." Israel hat dem UNRWA die Tätigkeit auf seinem Territorium untersagt, was international auf Kritik stößt.

10.57 Uhr: Netanjahu dementiert Vorschlag für Geisel-Abkommen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Berichte über einen neuen Vorschlag für ein Geiselabkommen mit der Hamas dementiert. Israel habe keinen Vorschlag für die Freilassung von vier Geiseln im Gegenzug für einen 48-stündigen Waffenstillstand in Gaza erhalten, heißt es in einer Mitteilung aus Netanjahus Büro von Montagabend. "Wenn ein solcher Vorschlag unterbreitet worden wäre, hätte der Premierminister ihn sofort angenommen."

Medienberichten zufolge hatte der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi ein Abkommen vorgeschlagen, welches die Freilassung von vier Geiseln im Austausch für eine 48-stündige Waffenruhe sowie die Freilassung einiger palästinensischer Gefangener vorsehe.

10.52 Uhr: Israels Militär - Luftalarm in Aschkelon

In der israelischen Stadt Aschkelon haben nach Angaben des Militärs am Morgen die Sirenen vor einem Luftangriff gewarnt. Eine Drohne sei in den israelischen Luftraum eingedrungen, aber auf freiem Feld in der Umgebung der Stadt niedergegangen. Die Huthi-Rebellen im Jemen haben zuvor erklärt, sie hätten Aschkelon mit Drohnen angegriffen. Sie haben sich solidarisch mit der radikalen Hamas im Gazastreifen erklärt und mehrfach Schiffe im Roten Meer angegriffen, die sie in Verbindung mit Israel bringen.

10.28 Uhr: Palästinenser – 60 Menschen bei Angriff im Gazastreifen getötet

Die Zahl der Todesopfer nach einem israelischen Angriff auf die Stadt Beit Lahija im Norden des Gazastreifens ist gestiegen. Laut palästinensischen Angaben wurden mindestens 60 Menschen getötet. Am Dienstagmorgen wurde ein Haus in der Stadt Beit Lahija nahe der israelischen Grenze getroffen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte, das von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird.

Der Leiter der Abteilung für Lazarette im Gesundheitsministerium, Marwan al-Hams, teilte die Zahl der Todesopfer des Angriffs auf einer Pressekonferenz mit. Weitere 17 Menschen würden vermisst, sagte er. In dem Gebäude hatten den Angaben zufolge Vertriebene Zuflucht gefunden.

Das israelische Militär äußerte sich nicht zu einem Angriff in dem Gebiet.

10.24 Uhr: Schwere Angriffe im östlichen Libanon - mindestens 60 Tote

Israels Luftwaffe ist im östlichen Libanon nach lokalen Angaben sehr schwere Angriffe geflogen. Im Zeitraum von 24 Stunden seien allein im Osten des Landes mindestens 60 Menschen getötet und etwa 60 weitere verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium am Morgen mit. Israelische Kampfflugzeuge hätten etwa ein Dutzend Gegenden in den Provinzen Baalbek-Hermel und Bekaa angegriffen, hieß es weiter. Retter würden unter Trümmern nach weiteren Opfern suchen.

Der Gouverneur von Baalbek-Hermel, Baschir Chodr, sprach von den schwersten Angriffen in seiner Region seit Kriegsbeginn. Chodr und diverse Beobachter verbreiteten in sozialen Medien Videos von großer Zerstörung nach den Angriffen.

10.03 Uhr: Huthi - Haben israelische Stadt Aschkelon mit Drohnen angegriffen

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ein Industriegebiet in der israelischen Stadt Aschkelon mit Drohnen angegriffen. Das erklärt ein Militärsprecher der schiitischen Organisation. Die Huthi gehören zur sogenannten Achse des Widerstandes, die vom Iran geführt wird und der auch die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon angehören. Aschkelon liegt im Süden Israels.

09.42 Uhr: Hisbollah ernennt Naim Kassem zu ihrem neuen Chef

Die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon hat Naim Kassem zu ihrem neuen Chef ernannt. Kassem war bislang Stellvertreter des Ende September gezielt getöteten Generalsekretärs Hassan Nasrallah. Dieser stand von 1992 bis zu seinem gewaltsamen Tod am 27. September an der Spitze der einflussreichen schiitischen Organisation.

09.28 Uhr: Türkei - Israel verstößt mit Einsatzverbot für UNRWA gegen Völkerrecht

Die Türkei wirft Israel vor, mit dem Einsatzverbot für das UN-Hilfswerk für Palästinensern (UNRWA) auf seinem Territorium gegen das Völkerrecht zu verstoßen. Es sei das Ziel Israels, vertriebene Palästinenser an der Rückkehr in ihre Heimat zu hindern, erklärt das Außenministerium in Ankara. Zudem sollten so die Bemühungen um eine Zweistaatenlösung im israelisch-palästinensischen Konflikt unterbunden werden. Das Hilfswerk UNRWA leiste den Palästinensern lebenswichtige Hilfe.

"Es ist die rechtliche und moralische Verpflichtung der internationalen Gemeinschaft, entschieden gegen Versuche vorzugehen, das durch eine Resolution der UN-Generalversammlung ins Leben gerufene UNRWA zu verbieten", erklärt das Ministerium. "Als Vorsitzender der Arbeitsgruppe zur Finanzierung des UNRWA wird die Türkei der Agentur weiterhin politische und finanzielle Unterstützung zukommen lassen."

08.20 Uhr: Agentur - Mindestens 55 Tote bei israelischem Angriff auf Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Beit Lahija im Norden des Gazastreifens sind der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa und der Hamas zufolge mindestens 55 Menschen getötet worden. Viele der Todesopfer seien Frauen und Kinder, meldet Wafa unter Berufung auf Mediziner. Auch der zivile Notfalldienst im Gazastreifen berichtet von 55 in Beit Lahija getöteten Palästinenserinnen und Palästinensern. Es sei ein Wohngebäude getroffen worden. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Viele Opfer würden noch unter den Trümmern des Gebäudes vermutet. Das israelische Militär gab zunächst keine Stellungnahme ab.

07.22 Uhr: Internationale Kritik an Verbot von UN-Hilfswerk UNRWA in Israel

Das Einsatzverbot des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Israel hat internationale Kritik hervorgerufen. Das israelische Vorgehen gegen UNRWA sei "ein gefährliches Signal der Missachtung der Vereinten Nationen und der internationalen Zusammenarbeit", sagte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne). Kritik kam auch aus London. "Dieses Gesetz gefährdet die gesamte internationale humanitäre Hilfe im Gazastreifen sowie die Bereitstellung wichtiger Gesundheits- und Bildungsdienste im Westjordanland", erklärte der britische Premierminister Keir Starmer. Irland, Norwegen, Slowenien und Spanien verurteilten die Entscheidung des israelischen Parlaments in einer gemeinsamen Erklärung.

Das UNRWA-Verbot werde "das Leiden der Palästinenser verstärken", sagte der Leiter des Hilfswerks, Philippe Lazzarini. UN-Generalsekretär António Guterres warnte, dass das Gesetz bei Umsetzung "verheerende Folgen" haben und das "UNRWA wahrscheinlich daran hindern würde, seine wichtige Arbeit fortzusetzen". Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte in den Onlinenetzwerken, dass Israel "bereit" sei, die Hilfe für den Gazastreifen fortzusetzen - "auf eine Weise, die Israels Sicherheit nicht bedroht".

06.31 Uhr: Reporter ohne Grenzen fordert besserem Schutz von Journalisten

Nach dem Tod von drei Journalisten bei einem israelischen Angriff im Südlibanon hat die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen die Konfliktparteien im Nahost-Krieg zu einem besseren Schutz von Journalisten aufgefordert. Die Lebensgefahr für Journalisten in dem Krieg sei deutlich gestiegen, sagte der Nahost-Sprecher der deutschen Sektion von Reporter ohne Grenzen, Christopher Resch, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).

Resch forderte Israel auf, Medien den Zugang zum Gazastreifen zu gewähren, statt dort nur von der israelischen Armee begleitete Besuche zu gestatten. "Seit Tag 1 des Kriegs erleben wir ein riesiges Maß an Desinformation und Propaganda – von allen Seiten", sagte er. "Der freie Zugang von Journalisten wäre einer der wenigen Schlüssel gegen diese absolute Desinformation." 

06.21 Uhr: USA warnen den Iran vor einem weiteren Angriff gegen Israel

Die USA haben dem Iran im Falle eines weiteren Angriffs gegen Israel mit "schwerwiegenden Konsequenzen" gedroht. Auf einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates, die auf Ersuchen des Iran einberufen wurde, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield, dass die Vereinigten Staaten eine weitere Eskalation zwischen Israel und dem Iran verhindern wollten. Sollte der Iran jedoch einen weiteren Gegenangriff starten, würden die USA Israel schützen.

06.16 Uhr: Weiter keine deutschen Kriegswaffen für Israel

Die Bundesregierung genehmigt zwar wieder in größerem Stil Rüstungslieferungen an Israel, Kriegswaffen sind aber weiterhin nicht dabei. Bei den vom 1. August bis 17. Oktober erlaubten Exporten im Wert von 94,05 Millionen Euro handele es sich ausschließlich um "sonstige Rüstungsgüter", heißt es in einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der BSW-Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 

Das bedeutet, dass die Bundesregierung insgesamt seit Anfang März keine Lieferung von Kriegswaffen mehr genehmigt hat. Sie hat aber immer betont, dass es keinen generellen Exportstopp dafür gibt, sondern im Einzelfall entschieden wird.

03.43 Uhr: UN-Chef Guterres warnt vor "verheerenden Folgen" des UNRWA-Verbots in Israel

UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt vor schwerwiegenden Konsequenzen eines Verbots der UN-Palästinenserhilfsorganisation UNRWA in Israel. Die Umsetzung eines solchen Gesetzes "könnte verheerende Folgen für palästinensische Flüchtlinge im besetzten palästinensischen Gebiet haben, was inakzeptabel ist", erklärt Guterres. Es gebe keine Alternative zur UNRWA. Die Implementierung dieser Gesetze würde der Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts sowie Frieden und Sicherheit in der gesamten Region schaden. Guterres bezeichnet die UNRWA als "unverzichtbar" und kündigt an, die Angelegenheit vor die UN-Generalversammlung zu bringen. Das israelische Parlament hat das Gesetz am Montag verabschiedet. Die Befürworter des Verbotes begründeten das Gesetz mit dem Vorwurf, dass einige UNRWA-Mitarbeiter in den Hamas-Überfall auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen seien.

02.14 Uhr: Medienbericht – Vorschlag von CIA-Direktor für Waffenruhe

CIA-Direktor Bill Burns bringt einem Medienbericht zufolge einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt ins Spiel. Wie das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf drei israelische Regierungsvertreter berichtet, schlägt Burns eine 28-tägige Feuerpause vor. Der Plan umfasse die Freilassung von etwa acht Geiseln durch die Hamas und die Entlassung Dutzender palästinensischer Gefangener durch Israel. Burns habe die Idee am Sonntag bei einem Treffen mit israelischen und katarischen Vertretern diskutiert.

Montag, 28. Oktober 2024

23.02 Uhr: Netanjahu - Israel hat keinen Vorschlag für zweitägige Waffenruhe erhalten

In den neuen Bemühungen um ein Abkommen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas hat Israel Regierungschef Benjamin Netanjahu zufolge keinen Vorschlag erhalten. Netanjahu sagte bei einer Parlamentssitzung seiner Likud-Partei, dass Israel "kein Angebot zur Freilassung von vier Geiseln im Gegenzug für eine 48-stündige Waffenruhe im Gazastreifen" erhalten habe, wie sein Büro mitteilte.

Wäre solch ein Angebot gemacht worden, hätte es der Ministerpräsident sofort angenommen, erklärte sein Büro mit Blick auf einen am Sonntag vom ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi präsentierten Vorschlag. 

22.29 Uhr: Offenbar mindestens 16 Tote bei israelischen Luftangriffen im Libanon

Mindestens 16 Menschen sind bei israelischen Luftangriffen auf drei Dörfer östlich der Stadt Baalbek im Süden des Libanon getötet. Das teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

22.17 Uhr: Internationaler Gerichtshof: Südafrika reicht Hauptvorwurf gegen Israel ein

Südafrika hat im Verfahren um seinen Völkermordvorwurf gegen Israel dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag ein fast 5.000 Seiten langes Dokument vorgelegt. Es handle sich um den Hauptbeweis dafür, dass Israel die "besondere Absicht hat, Völkermord zu begehen", hieß es in einer Erklärung von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa. Das Gericht bestätigte den Eingang des Dokuments. Veröffentlicht werden soll es erst später.

20.11 Uhr: UN-Hilfswerk verliert Arbeitserlaubnis in Israel

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA muss seine Arbeit in Israel im kommenden Jahr einstellen. Das israelische Parlament billigte einen umstrittenen Gesetzentwurf, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt. Dies bedeutet, dass die Organisation auch ihre Einsätze in den Palästinensergebieten kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert.

Israel hatte in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfe gegen das UNRWA erhoben. Demnach sollen mehrere Mitarbeiter der Organisation in das Massaker vom 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sein. UNRWA betreibt nach eigenen Angaben 19 Camps im Westjordanland.

19.24 Uhr: Israel – Irans militärische Fähigkeiten durch Angriff deutlich geschwächt

Die militärischen Fähigkeiten Irans sind nach israelischen Angaben durch die Luftangriffe vom Wochenende stark beeinträchtigt worden. Es seien präzise Schläge gegen Radare und Luftabwehrsysteme erfolgt, teilte das Büro von Verteidigungsminister Joav Gallant mit. Dies sei ein großer Nachteil für den Iran, falls Israel noch einmal angreife. Zudem seien Rüstungsbetriebe erfolgreich angegriffen worden. "Sowohl ihre Angriffs- als auch ihre Verteidigungsfähigkeiten wurden geschwächt", erklärte Gallant. Dem Iran zufolge hatten die israelischen Angriffe vom Samstag nur einen begrenzten Schaden angerichtet.

18.48 Uhr: Netanjahu will Beziehungen zu arabischen Ländern weiter normalisieren

Angesichts der angespannten Lage in Nahost hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angekündigt, die Normalisierung der Beziehungen seines Landes mit weiteren arabischen Ländern voranbringen zu wollen.

Er strebe danach, "den Prozess fortzusetzen, den ich vor einigen Jahren mit der historischen Unterzeichnung der Abraham-Abkommen begonnen habe, um Frieden mit anderen arabischen Ländern zu erreichen", sagte Netanjahu am Montag im israelischen Parlament in Jerusalem auch mit Blick auf den Iran. 

17.31 Uhr: Israel – Verhandlungen über neue Initiative für Gaza-Waffenruhe

Bei Waffenruhe-Gesprächen in Katar ist nach israelischen Angaben über eine neue Initiative verhandelt worden, die frühere Vorschläge kombiniert. Sie berücksichtige "die zentralen Fragen und die jüngsten Entwicklungen in der Region", teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit, ohne weitere Details zu nennen. 

Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sei nach Gesprächen mit CIA-Chef William Burns sowie Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani wieder aus Doha abgereist. In den kommenden Tagen sollten im Bemühen um eine Einigung die Gespräche mit den Vermittlern fortgesetzt werden.

16.41 Uhr: Hisbollah schießt Dutzende Raketen auf Israel ab

Die Hisbollah-Miliz hat ihren Raketenbeschuss auf Nordisrael unvermindert fortgesetzt. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden Dutzende Geschosse registriert. Ein Teil sei abgefangen worden, andere in offenem Gelände niedergegangen. Zunächst gab es keine Berichte über Opfer oder größere Schäden. 

15.33 Uhr: Israelische Luftangriffe auf libanesische Stadt Tyros

Israels Militär hat nach einem Aufruf zur Evakuierung von Teilen der südlibanesischen Hafenstadt Tyros eine Serie von Luftangriffen auf das Stadtgebiet geflogen. Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Aufnahmen von Lokalmedien und der libanesischen Zivilschutzbehörde zeigten dichte Rauchwolken über der Küstenstadt am Mittelmeer, Feuer und weitverbreitete Schäden an Wohngebäuden waren zu sehen. Berichte über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor. Nach dem israelischen Evakuierungsaufruf zogen Teams des libanesischen Zivilschutzes mit Lautsprechern durch die Stadt und riefen Anwohner zum Verlassen der Gegenden auf. Tyros ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

15.25 Uhr: Ägypten fordert gemeinsame Anstrengungen für Waffenruhe

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat zu gemeinsamen internationalen Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und im Libanon aufgerufen. Es sei nötig, dass alle Parteien, darunter die Europäische Union, sich dafür zusammentäten, erklärte das Büro von al-Sisi nach seinem Treffen in Kairo mit Martin Weber, dem Vorsitzenden der konservativen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament. Al-Sisi rief Israel auch auf, Militäreinsätze im besetzten Westjordanland zu stoppen und einen ungehinderten und sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe im Gazastreifen zuzulassen. Ägypten gilt neben den USA und Katar als wichtiger Vermittler zwischen der militant-islamistischen Hamas und Israel.

14.19 Uhr: 100.000 Menschen von Nahrung und Medizin abgeschnitten

Durch Israels jüngste Offensive im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischer Darstellung etwa 100.000 Menschen von Nahrung und medizinischer Versorgung abgeschnitten worden. Der Katastrophenschutz nannte Dschabalia, Beit Lahija und Beit Hanun als betroffene Orte. Die drei Krankenhäuser der Region teilten mit, sie könnten kaum noch den Betrieb aufrechterhalten. Zwei gaben an, durch israelischen Beschuss beschädigt worden zu sein und über keine Medikamente, Lebensmittel oder Brennstoff mehr zu verfügen. Mindestens ein Arzt, eine Pflegekraft und zwei behandelte Kinder seien in den vergangenen Tagen gestorben, weil sie nicht hätten versorgt werden können. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Angaben nicht prüfen.

13.40 Uhr: Schwere Gefechte zwischen Hisbollah und Israel im Libanon

Im Libanon kommt es nach dortigen Quellen zu schweren Gefechten zwischen Kämpfern der proiranischen Hisbollah-Miliz und israelischen Bodentruppen. Israels Soldaten durchkämmen das Grenzgebiet um Kafr Kila, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Israels Armee greife in der Gegend mit Artillerie, Panzern und Kampfflugzeugen an. Die Truppen sprengten Dutzende Häuser im Raum Aitarun und Jarun, verlautete aus Sicherheitskreisen. Israels Angriffe vor allem im Süden des Landes, etwa im Raum Bint Dschubail und Nabatija, gingen in der Nacht und am Morgen weiter, ebenso in Mardschajun nördlich von Udaissa.

Das libanesische Gesundheitsministerium zählt seit Beginn des aktuellen Kriegs zwischen Israel und der Hisbollah vor einem Jahr mehr als 2.600 Tote und rund 12.400 Verletzte. Nach offiziellen Angaben sind durch die israelischen Angriffe inzwischen mehr als 160 Sanitäter getötet und 270 weitere verletzt worden.

13.28 Uhr: Palästinenser - Mehr als 43.000 Menschen im Gazastreifen getötet

Der israelische Militäreinsatz im Gazastreifen hat seit seinem Beginn vor mehr als einem Jahr nach palästinensischer Darstellung mehr als 43.000 Menschen das Leben gekostet. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen, das von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird, teilte mit, bisher seien mindestens 43.020 Getötete gezählt worden. 101.110 Menschen hätten Verletzungen erlitten.

Das Ministerium unterscheidet in seinen Angaben nicht zwischen Zivilisten und Angehörigen von Terrorgruppen. Es hieß lediglich, Frauen und Kinder machten mehr als die Hälfte der Todesopfer aus. In die Zählung eingeflossen seien auch 96 Tote, die in den vorangegangenen zwei Tagen in Krankenhäuser im Gazastreifen gebracht worden seien, erklärte das Ministerium. Auslöser des Gaza-Krieges war der Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023.

12.45 Uhr: Israels Parlament berät über Verbot des UNRWA

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Israels Parlament bald über ein Verbot des Palästinenserhilfswerks UNWRA in letzter Lesung abstimmen, möglicherweise am heutigen Montag. Zwei entsprechende Gesetzentwürfe zur Einschränkung der Arbeit von UNRWA werden derzeit beraten. Israel hält die UNRWA für von der Hamas unterwandert, die Bundesregierung äußerte sich besorgt über die Pläne, die eine weitere Verschärfung der Lage im Gazastreifen zur Folge haben könnten.

12.34 Uhr: Israel ruft zur Evakuierung großer Teile von Tyros auf

Israel hat die Evakuierung von großen Teilen der libanesischen Stadt Tyros angeordnet. In der Erklärung des Militärs werden auch Bezirke genannt, für die bereits eine Aufforderung zur Räumung vorliegt. Die neuen reichen bis kurz vor ein Hotel in der Stadt, in dem gewöhnlich Journalisten unterkommen. Tyros liegt am Mittelmeer und ist Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Israel greift nach eigenen Angaben dort Ziele im Rahmen seiner Offensive gegen die radikal-islamische Hisbollah-Miliz an.

12.22 Uhr: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Tel Aviv

Der Lufthansa-Konzern hat seinen Flugstopp ins israelische Tel Aviv angesichts der anhaltenden Kämpfe verlängert. Wegen der weiterhin angespannten Sicherheitslage werden die Konzerngesellschaften den Ben-Gurion-Flughafen bis einschließlich 25. November nicht anfliegen, wie das Unternehmen mitteilte. Das gilt für die Airlines Lufthansa, Austrian, Swiss und Brussels. Eurowings hatte schon zuvor bekanntgegeben, bis einschließlich 30. November dort nicht zu landen. 

Die Verbindungen in die libanesische Hauptstadt Beirut bleiben bis einschließlich 28. Februar 2025 ausgesetzt. Die iranische Hauptstadt Teheran wird zunächst bis einschließlich 31. Januar 2025 nicht angeflogen.Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder den Ticketpreis zurückerhalten.

12.11 Uhr: Israel - Haben etwa 100 Hamas-Kämpfer in Krankenhaus festgenommen

Israels Militär hat die Festnahme von etwa 100 mutmaßlichen Kämpfern der radikal-islamischen Hamas bei einer Razzia in einem Krankenhaus im Gazastreifen bekannt gegeben. Einige der "Terroristen" hätten versucht, bei der Evakuierung von Zivilisten aus dem Kamal-Adwan-Hospital zu fliehen, heißt es in einer Erklärung des Militärs. In dem Krankenhaus und der Umgebung seien Waffen, Geld und Geheimdokumente gefunden worden. Gesundheitsbehörden im Gazastreifen haben den Vorwurf zurückgewiesen, die Hamas habe sich in dem Hospital aufgehalten.

12.04 Uhr: Israels Laserverteidigung in einem Jahr einsatzbereit

Der Iron Beam (Eiserner Strahl) soll nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums in einem Jahr als lasergestützte Ergänzung der bestehenden Luftverteidigung einsatzbereit sein. Das Verteidigungsministerium unterzeichnete einen Vertrag im Wert von mehr als zwei Milliarden Schekel (knapp 500 Millionen Euro) mit den Herstellern Rafael und Elbit. "Dieses Abkommen läutet eine neue Ära ein - die Ära der Laserverteidigung", zitierte das israelische Nachrichtenportal ynet den Generaldirektor des Verteidigungsministeriums, Ejal Samir.

Das Iron Beam-System wurde zum Abfangen von Raketen, Mörsergranaten, Drohnen und Marschflugkörpern entwickelt. Es soll als kostengünstige Ergänzung zum Iron Dome in Israels mehrstufiges Verteidigungsnetzwerk integriert werden. Nach US-Angaben kann das System Ziele wie Drohnen für etwa vier Dollar pro Einsatz neutralisieren.

11.55 Uhr: Iran - Nutzen "alle Mittel" für Reaktion auf Israels Angriff

Der Iran wird nach Angaben des Außenministeriums in Teheran "alle verfügbaren Mittel nutzen", um auf den israelischen Angriff auf militärische Ziele auf seinem Territorium zu reagieren. Details nannte der Sprecher des Ministeriums, Esmaeil Baghaei, auf der wöchentlichen Pressekonferenz nicht. Wie die Antwort des Irans ausfallen werde, hänge von der Natur des israelischen Angriffes ab, sagte er lediglich.

Ajatollah Ali Chamenei, das geistliche und politische Oberhaupt der Islamischen Republik, hatte am Sonntag erklärt, es sei an der politischen Führung, zu entscheiden, wie sie am besten die Macht des Irans demonstrieren könnten. Israels Angriff dürfe "weder heruntergespielt noch übertrieben" werden. Dutzende israelische Kampfjets hatten am Samstag in drei Wellen Raketenwerke und andere militärische Standorte in der Nähe der Hauptstadt Teheran und im Westen des Irans angegriffen.

10.02 Uhr: Irak beklagt bei UN Verletzung seines Luftraums durch Israel

Vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zu den israelischen Luftangriffen auf Ziele im Iran hat der Irak eine Beschwerde bei den Vereinten Nationen eingereicht. In einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres und den UN-Sicherheitsrat verurteilte Regierungssprecher Bassim Alawadi Israels "eklatante Verletzung des irakischen Luftraums und der irakischen Souveränität" bei den Angriffen auf den Iran in der Nacht zu Samstag, wie die Nachrichtenagentur AFP zitierte. Alawadi erklärte, der Irak werde "diesen Verstoß" auch bei Gesprächen mit den USA zur Sprache bringen.

Auch die Nachrichtenagentur Reuters meldete, der Irak habe bei den Vereinten Nationen (UN) Beschwerde dagegen eingelegt, dass Israel den irakischen Luftraum für seinen Angriff auf den Iran genutzt hat. Das teilte demnach ein Regierungssprecher in Bagdad mit.

09.45 Uhr: Israelisches Kabinett tritt an unbekanntem Ort zusammen

Die wöchentliche Kabinettssitzung der israelischen Regierung wird Medienberichten zufolge aus Sicherheitsgründen an einen unbekannten Ort verlegt. Üblicherweise treten die Minister im Büro von Regierungschef Benjamin Netanyahu oder im Hauptquartier der Streitkräfte zusammen.

Mehrere israelische Medien berichteten, zur Verlegung der Sitzung sei es wegen versuchter Angriffe auf Politiker gekommen. Nach Informationen des Portals ynet wurde den Ministern zudem untersagt, ihre Berater zu dem Treffen, das an einem unterirdischen Ort stattfinde, mitzubringen. Eine offizielle Stellungnahme von Netanyahus Büro gab es zunächst nicht. Die Kabinettssitzung an diesem Montag ist die erste nach dem israelischen Angriff auf den Iran in der Nacht zu Samstag. Vor kurzem war Netanyahus Privathaus in Caesarea Ziel eines Drohnenangriffs.

08.42 Uhr: Medien - Irans Revolutionsgarden drohen mit "harten Konsequenzen"

Nach den israelischen Raketenangriffen am Wochenende hat der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, Israel einem Medienbericht zufolge mit "harten Konsequenzen" gedroht. "Die harten Konsequenzen werden unvorstellbar sein", zitierte die iranische Nachrichtenagentur Tasnim Salami. Israel habe bei den Luftangriffen am Samstag "seine unheilvollen Ziele nicht erreicht", fügte er hinzu.

Israel hatte in der Nacht zum Samstag als Reaktion auf einen iranischen Raketenangriff von Anfang Oktober militärische Ziele im Iran beschossen. Nach israelischen Angaben richteten sich die Angriffe gegen Raketenfabriken und Luftabwehr-Anlagen.

06.24 Uhr: Iran - Zivilist bei israelischen Angriffen getötet

Bei den israelischen Vergeltungsangriffen auf den Iran am Samstag ist iranischen Angaben zufolge ein Zivilist getötet worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, handelt es sich dabei um einen Mann, der in einem südwestlichen Vorort der Hauptstadt Teheran lebte. Weitere Details nannte Irna nicht, betonte aber, dass der Mann kein Mitglied des iranischen Militärs gewesen sei.

04.07 Uhr: UN-Dringlichkeitssitzung nach Israels Angriffen im Iran

Der UN-Sicherheitsrat befasst sich am Montag in einer Dringlichkeitssitzung mit den israelischen Luftangriffen auf Ziele im Iran. Nach Angaben der amtierenden Schweizer Präsidentschaft des Gremiums war die Sitzung vom Iran beantragt worden. Der Antrag für die Dringlichkeitssitzung sei von Algerien, China und Russland unterstützt worden.

Israel hatte in der Nacht zum Samstag als Reaktion auf einen iranischen Raketenangriff von Anfang Oktober militärische Ziele im Iran beschossen. Nach israelischen Angaben richteten sich die Angriffe gegen Raketenfabriken und Luftabwehr-Anlagen. Nach iranischen Angaben wurden bei den Angriffen vier iranische Soldaten getötet, der Sachschaden war demnach "begrenzt". Der Iran unterstrich sein "Recht und die Pflicht zur Selbstverteidigung", verzichtete jedoch auf eine explizite Drohung mit unmittelbarer militärischer Vergeltung.

00.01 Uhr: Libanon meldet weitere Todesopfer

Bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon sind nach Behördenangaben im Laufe des Tages mindestens 21 Menschen getötet worden. Seit Ausbruch der Kämpfe zwischen der Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär vor mehr als einem Jahr seien bisher insgesamt mindestens 2.672 Menschen getötet und 12.468 weitere verwundet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Die Zahl der bei israelischen Angriffen getöteten Rettungskräfte und Angestellte des Gesundheitssektors sei auf 168 gestiegen, hieß es. 275 weitere Retter und Angestellte seien verletzt worden, teilte das Ministerium weiter mit.