Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Sonntag, 15. Dezember 2024
21.11 Uhr: Großbritannien kündigt millionenschweres Hilfspaket für Syrien an
Großbritannien kündigt ein Hilfspaket im Volumen von 50 Millionen Pfund (umgerechnet rund 60 Millionen Euro) an, um bedürftigen Syrern zu helfen. "Der Sturz des grausamen Assad-Regimes ist eine einmalige Chance für die Menschen in Syrien", sagt der britische Außenminister David Lammy. "Wir sind entschlossen, das syrische Volk zu unterstützen, wenn es einen neuen Kurs einschlägt."
20.43 Uhr: Selenskyj kündigt humanitäre Hilfe für Syrien an
Die Ukraine ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj zu humanitärer Hilfe für Syrien bereit. In Absprache mit seiner Regierung sei Nahrungsmittelhilfe aus dem Programm "Grain from Ukraine" erörtert worden, um der Bevölkerung Syriens zu helfen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Jetzt können wir den Syrern mit ukrainischem Weizen, Mehl und unserem Öl helfen - unseren Produkten, die weltweit zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit eingesetzt werden."
19.59 Uhr: Britischer Minister - Haben Kontakt zu syrischen Rebellen
Großbritannien hat nach Angaben von Außenminister David Lammy Kontakt zur islamistischen Rebellengruppe, die den Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad angeführt hat. Die Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) bleibe zwar eine verbotene Organisation, sagte Lammy der BBC und dem Sender Sky News zufolge. "Aber wir können diplomatischen Kontakt unterhalten – und wir haben diplomatischen Kontakt, wie man es erwarten würde", sagte Lammy. Auch die USA hatten nach Regierungsangaben schon Kontakt zu der Islamistengruppe, die dort ebenfalls verboten ist.
18.49 Uhr: Russland zieht Botschaftspersonal aus Syrien ab
Russland hat einen Teil seines Botschaftspersonals aus der syrischen Hauptstadt Damaskus ausgeflogen. Das teilte das russische Außenministerium in Moskau mit. Neben den russischen Botschaftsangehörigen seien auch Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen Nordkoreas und von Belarus außer Landes gebracht worden, ebenso wie Personal der Vertretung des international nicht anerkannten Abchasiens. Die vom russischen Militärflughafen Chmeimim in Syrien gestartete Sondermaschine sei inzwischen in Moskau eingetroffen.
Geschlossen sei die russische Botschaft in Damaskus aber nicht, sie setze ihre Arbeit fort, betonte das Außenamt in Moskau. Ein Grund für die Teilevakuierung wurde nicht genannt.
18.38 Uhr: Israel plant Verdopplung der Bevölkerung auf den besetzten Golanhöhen
Das israelische Kabinett hat einen Plan zur Verdopplung der Bevölkerung auf den besetzten Golanhöhen einstimmig verabschiedet. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag mit. "Im Lichte des Krieges und der neuen Front in Syrien" handele es sich um eine "Entscheidung, die die Ortschaften auf den Golanhöhen und den Staat Israel stärkt", hieß es in der Erklärung.
Netanjahu betonte, Israel habe "keinerlei Interesse an einer Konfrontation" mit Syrien. "Die Politik Israels gegenüber Syrien wird von der sich entwickelnden Realität vor Ort bestimmt werden", sagte er in einem von seinem Büro veröffentlichten Video.
18.19 Uhr: Netanjahu spricht mit Trump über Syrien und Geiseln
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erörtert nach eigenen Angaben mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump die Entwicklungen in Syrien und die Bemühungen um die Freilassung israelischer Geiseln. "Wir haben kein Interesse an einem Konflikt mit Syrien", erklärt Netanjahu. Die israelischen Aktivitäten in Syrien dienten dazu, "die potenziellen Bedrohungen aus Syrien zu vereiteln und die Übernahme von terroristischen Elementen in der Nähe unserer Grenze zu verhindern".
18.10 Uhr: Journalist stirbt bei israelischen Angriffen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen wurde nach Angaben von Medizinern ein Reporter getötet. Dabei soll es sich um einen Videojournalisten des Senders Al-Dschasira gehandelt haben. Das israelische Militär will nach eigenen Angaben den Vorfall prüfen. In Hamas-Medien heißt es, dass der Leiter des zivilen Notfalldienstes in der Flüchtlingssiedlung Nuseirat ebenfalls um Leben bekommen sein soll.
17.15 Uhr: Mindestens 40 Tote nach israelischem Angriff im nördlichen Gazastreifen
Bei einem israelischen Angriff auf eine ehemalige Schule im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 40 Menschen getötet worden. Das Gebäude in der Stadt Beit Hanun habe als Unterkunft für vom Krieg vertriebene Menschen gedient, sagte ein Sprecher. Viele der Opfer seien verbrannt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Der Vorfall ereignete sich am Sonntagmorgen. Israelische Truppen sollen die ehemalige Schule umstellt und das Feuer eröffnet haben, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. In diesem Bericht war zunächst von mindestens 15 Toten die Rede. Der Zivilschutzsprecher sagte mehrere Stunden später, die Zahl der Todesopfer sei auf mindestens 40 gestiegen. Arabische Medienberichte hatten zuvor darauf hingewiesen, dass es keine Möglichkeit gab, Schwerverletzte abzutransportieren und medizinisch zu versorgen.
Das israelische Militär teilte mit, dass es in Beit Hanun eine Ansammlung von Hamas-Kämpfern gezielt angegriffen habe. Dutzende von Terroristen seien aus der Luft und bei Bodenoperationen getötet worden.
16.15 Uhr: Israel baut Siedlungen auf besetzten Golanhöhen aus
Israel baut jüdische Siedlungen auf den besetzten Golanhöhen aus. Die Regierung in Jerusalem teilte mit, sie habe angesichts des Krieges und der neuen Lage in Syrien das Ziel gebilligt, die Zahl der Israelis auf dem Golan zu verdoppeln. "Die Stärkung des Golan bedeutet eine Stärkung des Staates Israel, und sie ist in dieser Zeit besonders wichtig", erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "Wir werden an ihm festhalten, ihn zum Blühen bringen und uns dort ansiedeln."
Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. Es wurde 1967 von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens. Israel verlegte nach dem Umsturz in Syrien Truppen in Gebiete jenseits der Waffenstillstandslinie auf den Golanhöhen. Die Soldaten rückten in die sogenannte Pufferzone ein, die unter UN-Überwachung steht.
15.30 Uhr: Irland kritisiert Israel
Der irische Premierminister Simon Harris äußert sein Unverständnis über die Entscheidung der Israels, die israelische Botschaft in Irland zu schließen. "Dies ist eine zutiefst bedauerliche Entscheidung der Netanjahu-Regierung", schrieb Harris im Kurznachrichtendienst X. "Ich weise die Behauptung, Irland sei antiisraelisch, entschieden zurück." Sein Land setze sich für Frieden, Menschenrechte und internationales Recht ein. Irland befürworte eine Zwei-Staaten-Lösung. "Irland wird sich immer für Menschenrechte und Völkerrecht einsetzen", betonte Harris. "Nichts wird davon ablenken."
14.15 Uhr: Israel schließt Botschaft in Irland
Israels Außenminister Gideon Saar hat die Schließung der israelischen Botschaft in Irland angeordnet. Grund sei "die extrem antiisraelische Politik der irischen Regierung", teilte das Außenministerium in Jerusalem mit. Irland gehört zu den schärfsten Kritikern des israelischen Vorgehens im Gazastreifen. Irlands Außenminister Micheál Martin hatte zuletzt von einer "kollektiven Bestrafung des palästinensischen Volkes durch die Absicht und die Auswirkungen der militärischen Aktionen Israels in Gaza" gesprochen, bei denen nach palästinensischen Angaben bisher fast 45.000 Menschen getötet wurden.
14.00 Uhr: Israel sieht sich durch Syrien weiter bedroht
Die israelische Regierung sieht ihr Land trotz moderater Töne der Rebellenführer weiterhin von Syrien bedroht. "Die unmittelbaren Risiken für das Land sind nicht verschwunden", sagte Verteidigungsminister Israel Katz am Sonntag. "Die jüngsten Entwicklungen in Syrien erhöhen die Stärke der Bedrohung - trotz des moderaten Images, das die Rebellenführer vorgeben zu präsentieren."
Der als Syriens neuer starker Mann geltende Rebellenanführer Abu Mohammed al-Golani hatte Israel am Samstag kritisiert. Das Nachbarland benutze falsche Vorwände, um seine Angriffe auf Syrien zu rechtfertigen. Er habe kein Interesse an neuen Konflikten, da sich sein Land nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad auf den Wiederaufbau konzentrieren wolle. Al-Golani führt die islamistische Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) an.
11.24 Uhr: Palästinenser - Mindestens 20 Tote bei israelischen Angriffen in Gaza
Die israelische Armee hat nach palästinensischen Angaben bei Angriffen im Gazastreifen mindestens 20 Menschen getötet. Zu den meisten Opfern kam es Medizinern und Anwohnern zufolge im Norden, wo die israelische Armee seit Wochen besonders massiv vorgeht. Mindestens elf Palästinenser starben demnach bei drei Luftangriffen auf Häuser in Gaza-Stadt. Die übrigen Opfer wurden in den Städten Beit Lahija, Beit Hanun und in der Flüchtlingssiedlung Dschabalia beklagt. In Beit Hanun haben demnach israelische Soldaten die Chalil-Aweida-Schule gestürmt, in der Familien Schutz gesucht haben. Dabei sollen mehrere Menschen getötet worden sein. Mehrere Männer seien von der Armee festgenommen worden. Die Armee äußerte sich zunächst nicht dazu.
Samstag, 14. Dezember 2024
21.58 Uhr: Tel Aviv - Rund 2.000 Menschen fordern Ende des Gaza-Kriegs
Rund 2.000 Menschen haben vor dem israelischen Armeehauptquartier in Tel Aviv für einen Geisel-Deal und für die Beendigung des Gaza-Kriegs demonstriert. Angehörige der von Islamisten in den Gazastreifen verschleppten Geiseln richteten auf einer Kundgebung wütende Appelle an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, wie die "Times of Israel" berichtete.
19.52 Uhr: Hisbollah-Chef - Militärische Versorgungsroute durch Assad-Sturz zerstört
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat eigenen Angaben zufolge durch den Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad ihre "militärische Versorgungsroute" verloren. "Die Hisbollah hat aktuell eine militärische Versorgungsroute über Syrien verloren", sagte Hisbollah-Chef Naim Kassem in einer Fernsehansprache. Dies sei im "Widerstandskampf" der Hisbollah jedoch nur ein Detail, fügte er hinzu. "Der Widerstand muss sich den Gegebenheiten anpassen", sagte der Milizenführer.
18.00 Uhr: Rückzug Israels aus demilitarisierter Zone gefordert
Jordanien und Ägypten fordern den Rückzug Israels aus der demilitarisierten Zone im israelisch-syrischen Grenzgebiet. Am Freitag hatte Israels Verteidigungsminister Israel Katz Truppen angewiesen, den Winter über den Berg Hermon besetzt zu halten. Damit nehmen Befürchtungen zu, Israel wolle die demilitarisierte Zone besetzen. Sie war nach dem arabisch-israelischen Krieg von 1973 eingerichtet worden.
15.30 Uhr: Einsatz gegen Bewaffnete im Westjordanland
Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland gehen in Dschenin erneut gegen bewaffnete Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) vor. Ziel der seit dem Morgen andauernden Aktion sei es, die Stadt aus der Hand der "Gesetzlosen" zu befreien, sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa.
Der Ort im Norden des Westjordanlands gilt als Hochburg gewaltbereiter Islamisten. Auch israelische Polizei- und Militäreinheiten sind dort häufig im Einsatz. Nach PIJ-Angaben wurde ein Kommandeur im Zuge des Einsatzes getötet. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
14.20 Uhr: Weitere Tote bei Angriff im Zentrum des Gazastreifens
Bei einem weiteren israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind einem palästinensischen Bericht zufolge mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen und viele weitere verletzt worden. Israel habe das Gemeindehaus in der Stadt Deir al-Balah im Zentrum des Gebiets getroffen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Dort seien Dutzende Vertriebene untergekommen. Unter den Getöteten soll demnach auch der Bürgermeister der Stadt sein. Das israelische Militär gab an, Bewaffnete angegriffen zu haben, die von Unterkünften für Vertriebene und Hilfsgüterlagern aus operierten. Der Bürgermeister sei auch als Kader des militärischen Flügels der Hamas tätig gewesen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren.
12.25 Uhr: Tote bei israelischem Angriff auf Schule in Gaza
Bei einem israelischen Angriff auf eine Schule in Gaza sind mindestens sieben Palästinenser getötet worden, darunter eine Mutter mit ihrem Baby, wie der Rettungsdienst in Gaza-Stadt mitteilte. Nach diesen Angaben wurden zudem zwölf Menschen in der Notunterkunft für Vertriebene verletzt.
Nach israelischer Darstellung hat die Luftwaffe eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich in einem Gebäude befunden, das früher eine Schule gewesen sei, hieß es in der Nacht. Der Angriff habe Hamas-Terroristen gegolten, die dort Anschläge auf Israels Truppen in Gaza und auf israelisches Gebiet geplant hätten. Die jeweiligen Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
12.20 Uhr: Ägypten und USA beraten Feuerpause im Gazastreifen
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi erörtert mit Abgesandten der US-Regierung die Bemühungen um eine Feuerpause im Gazastreifen. Das teilt sein Büro mit. Zur US-Delegation gehören der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan und der Nahost-Beauftragte Brett McGurk.
Für Israel geht es dabei um die Freilassung von Geiseln. Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas pocht auf den Rückzug der Armee aus dem Gazastreifen und eine dauerhafte Waffenruhe. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beharrt dagegen auf die Vernichtung der Hamas.
09.35 Uhr: Israel fliegt erneut Angriffe in Syrien
Israels Luftwaffe hat nach Angaben von Beobachtern in der Nacht erneut Ziele in Syrien angegriffen. Das israelische Militär habe unter anderem ein Forschungszentrum nördlich der Hauptstadt Damaskus zerstört, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
In der vergangenen Nacht gab es demnach bis zu 40 Angriffe, ein Großteil in der Gegend um Kalamun, etwa 90 Kilometer nördlich von Damaskus. Dabei seien unter anderem ein Waffenlager, ein Militärflughafen und unterirdische Tunnel beschossen worden.
Die Organisation mit Sitz in Großbritannien stützt sich auf Informanten in Syrien. Das israelische Militär wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Berichten äußern.
08.00 Uhr: Kirchenführer fordern Waffenstillstand für Gaza
Die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem haben nach dem Waffenstillstand zwischen Israel und dem Libanon auch ein Ende des Krieges in Gaza gefordert. In ihrer Weihnachtsbotschaft, die am späten Freitagabend in Jerusalem bekannt wurde, erneuerten sie ihren Appell zur Freilassung aller Gefangenen und Festgenommenen, zur Rückkehr der Obdachlosen und Vertriebenen und zur Behandlung der Kranken und Verwundeten.
Veröffentlicht wurde die traditionelle Weihnachtsbotschaft von den Oberhäuptern der Griechisch-Orthodoxen, der Katholiken, Armenier, Kopten, Syrer sowie der Anglikaner, Lutheraner und weiterer in Jerusalem vertretenen Kirchen und Gemeinschaften.
06.00 Uhr: Angriff auf Hamas-Kommandozentrale in Gaza
Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens in der Stadt Gaza in einem Gebäude befunden, das früher eine Schule gewesen sei, hieß es in der Nacht.
In der Erklärung der Armee heißt es weiter: Der Angriff habe Hamas-Terroristen gegolten, die dort Anschläge auf Israels Truppen in Gaza und auf israelisches Gebiet geplant hätten. Überprüfen lassen sich die Angaben der israelischen Armee nicht. Die Armee sprach von einem "präzisen Angriff". Außerdem habe man zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Fast täglich greift die Armee Ziele im Gazastreifen an, meist gibt es dabei eine hohe Anzahl von Opfern unter der Zivilbevölkerung.
Freitag, 13. Dezember 2024
20.20 Uhr: Klinikdirektor - Drei Verletzte bei israelischen Angriffen auf Krankenhaus
Bei israelischen Angriffen auf ein Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen und dessen Umgebung sind nach Angaben des Krankenhausdirektors drei Mitarbeiter des medizinischen Personals verletzt worden. Die Einrichtung sei bei den Angriffen, die in der Nacht zum Freitag begonnen hätten, zudem isoliert worden, sagte Krankenhausdirektor Hossam Abu Safija.
Mit Sprengstoff beladene Drohnen hätten die Notaufnahme und den Empfangsbereich des Kamal-Adwan-Krankenhauses ins Visier genommen. Ein Arzt sei dabei bereits zum dritten Mal verletzt worden.
17.55 Uhr: Israels Armee - erneut Waffen in Syrien sichergestellt
Israels Armee hat eigenen Angaben nach bei ihrem andauernden Einsatz in Syrien erneut Panzerabwehrraketen und Munition beschlagnahmt. Bereits in den vergangenen Tagen hatten israelische Einheiten dort Waffen gefunden.
Israels Armee hatte nach der Übernahme der Macht durch islamistische Rebellen in Syrien Truppen ins syrische Grenzgebiet verlegt. Nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu soll es sich dabei um eine vorübergehende Maßnahme handeln.
Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien hat Israels Armee inzwischen auf rund 300 Quadratkilometern syrischen Gebiets Soldaten stationiert. Die 1974 vereinbarte Pufferzone in Syrien umfasst israelischen Medien zufolge 235 Quadratkilometer. Das israelische Vordringen auf syrisches Gebiet stößt international auch auf Kritik.
16.54 Uhr: Niederländisches Gericht lehnt Verbot von Waffenexporten nach Israel ab
Ein niederländisches Gericht hat das von einer pro-palästinensischen Organisation geforderte umfassende Verbot von Waffenexporten nach Israel abgelehnt. "Es gibt keinen Grund, dem Staat ein vollständiges Verbot für den Export von militärischen Gütern und Gütern mit doppeltem Verwendungszweck aufzuerlegen", erklärte das Den Haager Gericht. Der niederländische Staat halte sich an völkerrechtliche Vorgaben zum Export von Waffen und Gütern, die für militärische Zwecke verwendet werden könnten, teilte das Gericht weiter mit. Das Gericht verwies zudem auf das Selbstverteidigungsrecht Israels, dem ein vollständiges Verbot von Waffenexporten in das Land entgegenstehe.
Geklagt hatten mehrere Nichtregierungsorganisationen, die der niederländischen Regierung vorwarfen, einen israelischen "Völkermord" im Gazastreifen zu ermöglichen. In der vergangenen Woche hatte auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Israel "Völkermord" an den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen. Israel bestreitet dies vehement. Auch die Bundesregierung wies den Vorwurf zurück. Ein Völkermord setze die "klare Absicht zur Ausrottung einer Volksgruppe voraus", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Sebastian Fischer.
16.08 Uhr: Toter bei israelischem Einsatz im Westjordanland
Die israelische Polizei hat nach eigenen Angaben im besetzten Westjordanland einen Palästinenser getötet. Er sei während der Festnahme eines gesuchten Terroristen in dem Ort Beit Awa bei Hebron als Gefahr eingestuft und erschossen worden.
Aus dem Ort kam auch der Mann, der am Mittwoch einen israelischen Bus südlich von Jerusalem beschossen und dabei einen Jungen getötet und drei weitere Menschen verletzt hatte. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah handelt es sich bei dem Toten um einen 32-Jährigen. Einwohner des Ortes beschrieben das Opfer als geistig behindert, wie lokale Medien berichteten. Seit Beginn des Gazakriegs im Oktober 2023 hat sich auch die Sicherheitslage im Westjordanland verschlechtert.
14.05 Uhr: Bild festgenommener Palästinenser gepostet? - Israels Armee ermittelt
Israels Armee will eigenen Angaben zufolge einen Vorfall prüfen, bei dem ein Soldat palästinensische Verdächtige fotografiert und das Bild anschließend in sozialen Medien veröffentlicht haben soll. Das Verhalten des Soldaten stehe nicht im Einklang mit den Werten der Armee, teilte diese auf Anfrage mit. Israelische Medien hatten zuvor über den Vorfall berichtet.
10.59 Uhr: Blinken sieht "ermutigende Anzeichen" für Waffenruhe im Gazastreifen
US-Außenminister Antony Blinken sieht nach eigenen Angaben "ermutigende Anzeichen" für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach einem Gespräch mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan sagte Blinken am Freitag, beide hätten "über Gaza gesprochen" und die Möglichkeit, eine Waffenruhe zu erreichen. "Und was wir in den vergangenen Wochen gesehen haben, sind weitere ermutigende Anzeichen dafür, dass das möglich ist", fuhr er fort.
09.21 Uhr: Israelische Armee äußert sich zu Luftangriff in Nuseirat
Auf Anfrage teilte Israels Armee mit, ein hochrangiges Mitglied des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) in der Gegend von Nuseirat angegriffen zu haben. Er sei verantwortlich für Anschläge auch auf israelische Zivilisten gewesen. Details dazu nannte das israelische Militär zunächst nicht. Laut einer ersten Untersuchung der Armee gab es nach dem Angriff weitere Explosionen. Das deute darauf hin, dass in dem Gebäude, in dem sich der Terrorist aufgehalten habe, Waffen getroffen worden seien. Aufgrund der Explosionen sei wahrscheinlich auch ein nahegelegenes Gebäude beschädigt worden. Israels Militär prüfe die Einzelheiten sowie die Berichte über die Zahl der Opfer, hieß es weiter.
07.50 Uhr: Netanjahu: Israelisches Vorgehen gegen Iran und Verbündete löste "Kettenreaktion" aus
Das israelische Vorgehen gegen den Iran und seine Verbündeten hat nach den Worten des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu eine "Kettenreaktion" ausgelöst, die den gesamten Nahen Osten verändern könnte. "Die historischen Ereignisse, die wir heute erleben, sind eine Kettenreaktion", sagte Netanjahu am Donnerstag in einer Videoansprache, die an das iranische Volk gerichtet war. Netanjahu nannte in diesem Zusammenhang das Vorgehen gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, die "Dezimierung" der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon und die Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah sowie "die Schläge, die wir der Terrorachse des iranischen Regimes versetzt haben". Der Iran habe Dutzende Milliarden Dollar ausgegeben, um die Regierung des nun gestürzten syrischen Machthabers Baschar al-Assad sowie die Hamas und die Hisbollah zu stützen.
03.00 Uhr: Welternährungsprogramm: Hilfskonvois im Gazastreifen angegriffen
Zwei UN-Hilfskonvois sind nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen im Gazastreifen angegriffen worden. Am Mittwoch habe ein Konvoi mit 70 Lastwagen den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom überquert, um in den zentralen Gazastreifen zu fahren. In der nahe gelegenen humanitären Zone kam es zu Angriffen durch die israelische Armee. Laut Welternährungsprogramm sollen dabei Schätzungen zufolge mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Kommunikation mit dem Konvoi sei für mehr als zwölf Stunden unterbrochen gewesen. "Schließlich wurden die Lastwagen gefunden, aber alle Lebensmittel und Hilfsgüter wurden geplündert", teilte die UN-Organisation mit.
01.00 Uhr: Palästinenser: Viele Tote bei Luftangriff in Flüchtlingsviertel
Bei einem israelischen Luftangriff im zentralen Abschnitt des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge am Abend wieder viele Tote gegeben. Mindestens 25 Palästinenser seien im Flüchtlingsviertel in Nuseirat ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Demnach hatte Israels Militär dort Wohnhäuser getroffen. Später war in Medienberichten sogar von 33 Toten die Rede. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, dass es neben den Toten auch Dutzende Verletzte in Nuseirat gegeben habe. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen.
Donnerstag, 12. Dezember 2024
23.50 Uhr: Mindestens 20 Tote in Nuseirat nach israelischem Angriff
Bei einem israelischen Luftangriff auf Wohngebäude in der Flüchtlingssiedlung Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens sind nach Angaben von Medizinern mindestens 20 Palästinenser getötet worden. Unter den Opfern seien auch mehrere Kinder, sagten die Mediziner.
20.33 Uhr: Tote im Libanon trotz Waffenstillstand mit Israel
Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei dem Angriff in Chiam nahe der Grenze zu Israel eine weitere Person verletzt worden sei.
20.08 Uhr: Paraguay verlegt Botschaft in Israel erneut nach Jerusalem
Paraguay hat den Sitz seiner Botschaft in Israel erneut nach Jerusalem verlegt. Der paraguayische Präsident Santiago Peña nahm am Donnerstag an der Feier zur Botschaftsverlegung teil, er hatte die erneute Verlegung bereits im Wahlkampf vor der Präsidentschaftswahl im Mai 2023 versprochen. "Wir waren an Ihrer Seite, wir sind an Ihrer Seite und wir werden immer an der Seite des israelischen Volkes stehen", sagte Peña bei der Zeremonie.
19.47 Uhr: Israel - Acht Hamas-Mitglieder in Gaza getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge erneut mehrere Hamas-Mitglieder im Gazastreifen getötet. Bei einem gezielten Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude sei ein Kommandeur der Waffenproduktionsabteilung ums Leben gekommen, teilten das israelische Militär sowie der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.
19.14 Uhr: US-Sicherheitsberater sieht veränderte Haltung der Hamas
Die vereinbarte Waffenruhe im Libanon hat nach Einschätzung des amerikanischen Sicherheitsberaters Jake Sullivan den Weg für ein ähnliches Abkommen im Gazastreifen geebnet. Der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden sagte, die Haltung der militant-islamistischen Hamas am Verhandlungstisch habe sich verändert, nachdem Israel die Führung der Hisbollah-Miliz im Libanon dezimiert und dort eine Waffenruhe erreicht hatte.
19.13 Uhr: US-Gesandter Sullivan: Netanjahu bereit für Gaza-Deal
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden sieht nach einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Hoffnung auf ein Abkommen im Gaza-Krieg noch im Dezember. Der israelische Ministerpräsident sei bereit für einen Deal, sagte Jake Sullivan israelischen Medien zufolge in Tel Aviv.
Sein Ziel sei es, ein Abkommen über eine Waffenruhe sowie die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln noch in diesem Monat abzuschließen.
09.34 Uhr: Palästinenser: Zwölf Sicherheitskräfte für Gaza-Hilfstransporte getötet
Bei israelischen Angriffen im Süden des Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge am Donnerstag zwölf Sicherheitskräfte getötet worden, die Hilfstransporte absicherten. Laut dem Sprecher der Zivilschutzbehörde, Mahmud Basal, kamen sieben von ihnen bei einem Angriff in der Stadt Rafah ums Leben, fünf weitere wurden in Chan Junis getötet. Zudem habe es rund 30 Verletzte gegeben. Die mit Mehl beladenen Lastwagen seien auf dem Weg zu Lagern des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA gewesen, sagte Basal. Mit den Angriffe ziele Israel darauf ab, "alle Dienstleistungen für die Bürger im Gazastreifen zu zerstören". Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Vorfällen.
09.25 Uhr: Nach Terrorangriff - Tatverdächtiger hat sich Sicherheitskräften gestellt
Der Tatverdächtige, der einen Terrorangriff auf einen Bus nahe Betlehen verübt haben soll, hat sich nach einer Verfolgung den israelischen Sicherheitskräften gestellt. Bei dem Terroranschlag auf einen Bus im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge ein zwölf Jahre altes Kind getötet und drei weitere Menschen verletzt worden. Der israelische Junge war am späten Abend vom Rettungsdienst Magen David Adom in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er jedoch am frühen Morgen seinen schweren Schussverletzungen erlag, wie die Armee mitteilte. Mehrere weitere Personen seien verletzt worden.
09.22 Uhr: Palästinenser: Über 30 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 35 Menschen getötet worden. In Gaza-Stadt seien bei einem Angriff auf ein Wohngebäude sieben Menschen ums Leben gekommen, meldet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Darunter seien auch Kinder und Frauen. Weitere 15 Menschen seien bei der Bombardierung eines Hauses westlich der Flüchtlingssiedlung Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens getötet worden. Dort hätten von den anhaltenden Kämpfen Vertriebene Zuflucht gesucht. In der südlichen Grenzstadt Rafah seien 13 Palästinenser getötet und mehrere weitere verletzt worden. Hier soll eine Gruppe getroffen worden sein, die für den Schutz von Lkws mit Hilfsgütern zuständig gewesen sei. Im benachbarten Chan Junis wurden Sanitätern zufolge mehrere Menschen bei einem Luftangriff auf eine solche Schutztruppe verletzt. Eine Stellungnahme des israelischen Militärs lag zunächst nicht vor.
06.29 Uhr: 12-Jähriger bei Terrorangriff im Westjordanland getötet
Bei einem Terroranschlag auf einen Bus im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge ein zwölf Jahre altes Kind getötet und drei weitere Menschen verletzt worden. Der Junge war am späten Abend vom Magen David Adom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er jedoch am frühen Morgen seinen schweren Schussverletzungen erlag, wie die "Times of Israel" berichtete. Drei weitere Personen seien verwundet worden, hieß es. Der Täter sei auf der Flucht.
05.15 Uhr: Hoffnung auf Gaza-Deal nach Umsturz in Syrien
Nach dem Umsturz in Syrien schöpfen die Vermittler im Gaza-Krieg Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Die Hamas sei jetzt zu einer Vereinbarung bereit, die es Israels Truppen bei Einstellung der Kämpfe erlauben würde, vorübergehend im Gazastreifen zu bleiben, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf arabische Vermittler. Die Hamas habe zudem den Vermittlern eine Liste mit Geiseln übergeben, die sie im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung freilassen würde. Damit hätten die Islamisten zwei Kernforderungen der Israelis nachgegeben, berichtete die Zeitung.
02.15 Uhr: Mediziner: Acht Palästinenser bei Beschuss auf Hilfstransport getötet
Mediziner teilen mit, dass sich die Zahl der Opfer nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah acht Palästinenser getötet worden. Die Männer hätten Hilfsgütertransporte sichern sollen, hieß es. Mindestens 30 Menschen seien verwundet worden, und da sich mehrere von ihnen in einem kritischen Zustand befänden, befürchteten die Ärzte, dass die Zahl der Toten noch weiter steigen könnte.
00.47 Uhr: USA geben ersten Rückzug israelischer Kräfte aus dem Libanon bekannt
Die israelische Armee hat sich nach US-Angaben im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung aus einer Stadt im Südlibanon zurückgezogen. Das US-Zentralkommando (Centcom) erklärte am Mittwoch, der Befehlshaber des Kommandos, General Erik Kurilla, sei während des laufenden ersten Rückzugs der israelischen Streitkräfte anwesend gewesen. Es sei ein "wichtiger erster Schritt bei der Umsetzung einer dauerhaften Einstellung der Kämpfe und legt den Grundstein für weitere Fortschritte", wurde Kurilla zitiert. "Wir begrüßen die Bemühungen der Armee" zur Herstellung von "Stabilität im Süden", erklärte der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati im Onlinedienst X. Das israelische Militär teilte indes mit, dass seine siebte Brigade die "Mission in Chiam im Südlibanon abgeschlossen" habe.
Mittwoch, 11. Dezember 2024
23.55 Uhr: Verletzte bei Angriff im Westjordanland
Bei einem mutmaßlichen Terroranschlag auf einen Bus im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge mehrere Israelis verletzt worden. Ein 12-jähriges Kind habe bei dem Vorfall südlich von Jerusalem schwere Schussverletzungen erlitten, meldete der Magen David Adom Rettungsdienst. Auch eine 40-jährige Frau sei durch Schüsse leicht verletzt worden. Zusammen mit zwei weiteren Verletzten wurden sie in ein Krankenhaus gebracht. Israels Militär fahndet nach eigenen Angaben nach dem Täter. Das Gebiet im Raum Bethlehem sei mit Straßensperren abgeriegelt worden, hieß es.
23.40 Uhr: Mindestens sieben Palästinenser bei Beschuss in Rafah getötet
Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah sind nach Angaben von Medizinern mindestens sieben Palästinenser getötet worden. Die Männer hätten in Rafah Transporter für Hilfsgüter sichern sollen, heißt es.
23.15 Uhr: UN-Generalversammlung fordert sofortigen Gaza-Waffenstillstand
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat mit großer Mehrheit einen sofortigen, bedingungslosen und dauerhaften Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen sowie die sofortige Freilassung aller Geiseln gefordert. 158 Vertreter der 193 Mitglieder zählenden Generalversammlung stimmten für den Antrag. Deren Resolutionen sind nicht bindend, haben aber politisches Gewicht und spiegeln eine globalere Sicht auf den Krieg wider. Die USA, Israel und sieben andere Länder stimmten gegen die Resolution, mehrere Staaten enthielten sich.
22.10 Uhr: Israels Armee zieht sich aus Chiam im Südlibanon zurück
Israels Armee hat sich eigenen Angaben zufolge aus dem Ort Chiam im Süden des Libanon zurückgezogen. Die israelischen Einsatzkräfte hätten dort ihre Mission erfüllt, teilte das Militär mit. Dort würden nun im Einklang mit dem Abkommen über eine Waffenruhe Soldaten der libanesischen Armee sowie die UN-Friedenstruppe Unifil Stellung beziehen.
Israel und die Hisbollah hatten sich erst Ende November auf eine Waffenruhe geeinigt. Israels Bodentruppen sollen innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus dem Libanon abziehen. Zunächst bleibe Israels Armee noch in mehreren Gegenden im Südlibanon stationiert, hieß es in einer Mitteilung des Militärs weiter.
Die Armee geht dort nach eigener Darstellung im Rahmen des Abkommens noch gegen Bedrohungen vor. Dabei gibt es vereinzelt auch noch tödliche Angriffe. In Chiam hatte es vor Beginn der Waffenruhe heftige Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Hisbollah-Kämpfern gegeben.
20.25 Uhr: Israels Armee weiter in Pufferzone in Syrien im Einsatz
Vier Kampfgruppen der israelischen Armee sind Militärangaben nach weiter im Süden Syriens im Einsatz. Ein Brigade-Kampfteam gehe dort etwa gegen Bedrohungen entlang der Grenze vor, teilte das israelische Militär am Abend mit. Sie habe dabei auch mehrere nicht mehr genutzte Panzer der syrischen Armee beschlagnahmt. Ziel des israelischen Einsatzes sei es, die Sicherheit der Zivilbevölkerung im angrenzenden Norden Israels zu gewährleisten.
Weitere Einheiten hätten auf der syrischen Seite des Bergs Hermon innerhalb der Pufferzone einen Außenposten der syrischen Armee mit einem Waffenlager entdeckt. Sie hätten dort etwa Minen, Sprengstoff und Raketen beschlagnahmt.
18.00 Uhr: Israels Verteidigungsminister - Chance auf Geiselabkommen
Israels Verteidigungsminister Israel Katz sieht nach Angaben seines Büros die Möglichkeit für eine Vereinbarung, die eine Freilassung der Geiseln ermöglichen würde. Dies habe Katz in einem Gespräch mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin gesagt, heißt es. Auch die Geiseln der radikal-islamischen Hamas mit US-Staatsbürgerschaft wären davon erfasst.
Ägypten und Katar wie auch die USA hatten sich in den vergangenen Monaten vergeblich darum bemüht, eine neue Feuerpause zwischen Israel und der Hamas zustande zu bringen. Am vergangenen Wochenende verlautete aber aus dem Hamas-Umfeld, dass die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg "sehr wahrscheinlich" in dieser Woche in Kairo wieder aufgenommen würden. Dabei gehe es auch um einen "Gefangenenaustausch", also die Freilassung von Geiseln und gleichzeitige Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. Am Montag hatte es aus Hamas-Kreisen geheißen, die Gruppe habe eine Liste der noch lebenden Geiseln erstellt. Darunter seien mehrere Doppelstaatler mit israelischer und US-Nationalität.
17.55 Uhr: UNO fordert milliardenschwere Hilfen für Gaza und Westjordanland
Die Vereinten Nationen haben Hilfen in Höhe von rund vier Milliarden Dollar (etwa 3,88 Milliarden Euro) für den Gazastreifen und das Westjordanland im kommenden Jahr gefordert. Der tatsächliche Bedarf liege sogar bei mindestens 6,6 Milliarden Dollar, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha). Angesichts der von Israel auferlegten Beschränkungen bei der Bereitstellung von Hilfsgütern werde es jedoch schwierig, die Maßnahmen auf dieses Niveau zu erhöhen. Daher werde sich bei dem Aufruf auf die dringendsten Bedürfnisse konzentriert.
Ocha erklärte, dass die "Geschwindigkeit und das Ausmaß des Tötens und der Zerstörung im Gazastreifen beispiellos in der jüngeren Geschichte" seien. Gleichzeitig habe die Gewalt im Westjordanland "stark zugenommen". Es bestehe ein "erhebliches Risiko", dass sich auch dort die Lage verschärfe.
16.40 Uhr: Israels Armee: Zwei Beteiligte des Hamas-Massakers getötet
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Norden des Gazastreifens zwei am Hamas-Massaker vor mehr als 14 Monaten in Israel beteiligte Personen getötet. Einer habe damals als Kompaniechef der einen tödlichen Angriff auf einen israelischen Militärposten in Grenznähe zum Gazastreifen angeführt, teilten Israels Militär sowie der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.
Das Militär traf demnach bei einem weiteren Luftschlag den Leiter der Gleitschirmeinheit in Dschabalija. Dieser habe am 7. Oktober 2023 das Vordringen der Hamas auf israelisches Gebiet aus der Luft geleitet. Terroristen flogen damals auch mit Gleitschirmfliegern nach Israel.
16.10 Uhr: Frankreich fordert Israel zum Rückzug aus Pufferzone zu Syrien auf
Frankreich hat Israel zum Rückzug aus dem entmilitarisierten Grenzgebiet zu Syrien auf den Golanhöhen aufgerufen. "Wie die Vereinten Nationen betont haben, stellt jede militärische Präsenz in der Pufferzone zwischen Israel und Syrien eine Verletzung des Abkommens von 1974 über den Truppenabzug dar", erklärte das französische Außenministerium am Mittwoch in Paris.
Frankreich fordere Israel daher auf, "sich aus der Zone zurückzuziehen und die Souveränität und territoriale Integrität Syriens zu respektieren". Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad am Sonntag hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu die Armee seines Landes angewiesen, in die Pufferzone auf den Golanhöhen einzurücken und die Kontrolle über dieses Gebiet sowie "angrenzende strategische Positionen" zu übernehmen.
16.00 Uhr: Ein Toter bei israelischem Angriff im Südlibanon
Ein israelischer Luftangriff im Südlibanon hat laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA einen Menschen das Leben gekostet. Ein weiterer Mensch sei bei dem Angriff am Mittwoch in der Nähe der Stadt Bin Dschbeil verletzt worden, berichtete NNA. Ein Haus sei getroffen worden. Details wurden in dem Bericht nicht genannt; das israelische Militär äußerte sich nicht. Seit Inkrafttreten einer Waffenruhe am 27. November, die den 14-monatigen bewaffneten Konflikt zwischen Israel und der militant-islamistischen Hisbollah-Miliz offiziell vorerst beendete, kamen bei israelischen Luftangriffen mehr als ein Dutzend Menschen ums Leben.
08.58 Uhr: Sanitäter – mindestens 31 Tote bei israelischen Gaza-Angriffen
Die Zahl der getöteten Palästinenser bei israelischen Angriffen im Norden und Zentrum des Gazastreifens am Mittwoch hat sich auf 31 Menschen erhöht. Die Angaben stammen von Sanitätern in der Region. Allein 22 Menschen seien bei einem Luftangriff auf ein Haus in Beit Lahija umgekommen, darunter Frauen und Kinder. Mehrere Menschen würden zudem noch vermisst, meldet die palästinensische Nachrichtagentur Wafa. Das israelische Militär erklärte, es prüfe den Bericht.
08.46 Uhr: UN – Hilfslieferungen in den Norden des Gazastreifens nahezu unmöglich
Seit mehr als zwei Monaten sind humanitäre Hilfslieferungen in den Norden des Gazastreifens nach Angaben der UN größtenteils unmöglich. Deshalb hätten zwischen 65.000 und 75.000 Palästinenserinnen und Palästinenser keinen Zugang zu Lebensmitteln, Wasser, Strom und Gesundheitsversorgung, teilten die Vereinten Nationen am Dienstag (Ortszeit) mit. Zivilisten, die versuchten, im Gazastreifen zu überleben, hätten es mit einer "völlig verheerenden Situation" zu tun, sagte eine UN-Vertreterin für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau im Gazastreifen, Sigrid Kaag, nach einem Treffen mit dem UN-Sicherheitsrat.
08.35 Uhr: Vier Raketen aus Gazastreifen auf Israel abgefeuert
Militante Palästinenser im Gazastreifen haben erneut insgesamt vier Raketen auf Israel abgefeuert. Die Raketenabwehr habe zwei Geschosse abgefangen, teilte das israelische Militär mit. Zuvor seien zwei weitere Geschosse, die aus dem zentralen Abschnitt des Gazastreifens abgefeuert worden seien, in unbewohnten Gebieten in Israel eingeschlagen. Es gab keine Berichte zu Verletzten.
07.49 Uhr: Krankenhaus – 19 Tote bei israelischem Angriff im Gazastreifen
Bei einem israelischen Angriff auf eine Unterkunft für Vertriebene im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Krankenhausangaben mindestens 19 Menschen getötet worden. Der Angriff soll sich in der Nacht zum Mittwoch in der Stadt Beit Lahija ereignet haben. Die Leichen wurden im Kamal-Adwan-Krankenhaus eingeliefert. Das israelische Militär kommentierte die Angaben zunächst nicht.
05.15 Uhr: Israel warnt die neuen Machthaber in Syrien
Aus Israel kommen scharfe Warnungen an die neuen Machthaber in Syrien. Jede Bedrohung für Israel werde unerbittlich bekämpft, machte Regierungschef Benjamin Netanjahu deutlich. Er hatte zuvor die fast restlose Zerstörung der militärischen Fähigkeiten des Nachbarlandes befohlen. Der Anführer der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) sagte, Syrien sei auf dem Weg zu Stabilität und werde wieder aufgebaut. Die Befürchtungen westlicher Staaten, dass das Blutvergießen in Syrien nach dem Sturz Assads weitergehen könnte, seien "unnötig", sagte HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa dem Nachrichtensender Sky News.
05.00 Uhr: Netanjahu bestätigt Angriffe in Syrien
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat bestätigt, dass sein Land nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad heftige Luftangriffe im Nachbarland ausgeführt hat. Israel werde alles tun, um seine Sicherheit zu garantieren. Daher habe er die Bombardierung strategischer militärischer Einrichtungen des syrischen Militärs genehmigt, damit sie nicht in die Hände der Dschihadisten fallen, so Netanjahu nach Angaben seines Büros. Aktivisten in Syrien hatten von Hunderten israelischen Luftangriffen berichtet, bei denen ein Großteil der Landstreitkräfte der syrischen Armee zerstört worden sei.
01.56 Uhr: Nach Vorwürfen Israels – Hilfsorganisation entlässt Mitarbeiter
Die US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) reagiert auf Vorwürfe Israels gegen ihre Beschäftigten im Gazastreifen und entlässt 62 Mitarbeiter. Das teilte die Organisation auf Nachfrage mit. Gleichzeitig betonte WCK, man sei nicht selbst zu dem Schluss gekommen, dass die betroffenen Personen mit irgendeiner Terrororganisation in Verbindung stünden. Vielmehr folge man einer Aufforderung der israelischen Regierung. Diese Aufforderung folgte auf einen israelischen Luftangriff auf ein Fahrzeug der Organisation, bei dem nach Angaben der israelischen Armee ein Mann gezielt getötet wurde, der für WCK gearbeitet und als Hamas-Kämpfer am Massaker in Israel im Oktober 2023 beteiligt gewesen sein soll.
Dienstag, 10. Dezember 2024
21.15 Uhr: Israelische Armee – Seit Sonntag 480 militärische Ziele in Syrien angegriffen
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat die israelische Armee nach eigenen Anhaben seit Sonntag insgesamt rund 480 Angriffe auf militärische Ziele in Syrien ausgeführt. Die Armee habe "einen Großteil der strategischen Waffenlager" in Syrien ins Visier genommen und "verhindert, dass sie Terroristen in die Hände fallen". Zu den Zielen hätten 15 Schiffe der syrischen Marine, Flugabwehrbatterien und Waffenproduktionsstätten in mehreren Städten gezählt.
Zuvor hatte Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärt, die Marine seines Landes habe in der Nacht auf Dienstag "mit großem Erfolg die syrische Flotte zerstört". Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte die neuen syrischen Machthaber davor, ein Wiedererstarken des iranischen Einflusses in Syrien zuzulassen. Unter Assad war Syrien ein wichtiger Bestandteil der vom Iran angeführten "Achse des Widerstands" gegen Israel, zu der auch die Hisbollah-Miliz im Libanon und die Hamas im Gazastreifen gehören.
20.50 Uhr: Erste Aussage im Korruptionsprozess – Netanjahu weist Vorwürfe als "lächerlich" zurück
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Dienstag zum ersten Mal in seinem Korruptionsprozess ausgesagt und die Vorwürfe als "lächerlich" zurückgewiesen. "Es gibt keine Korruption, keinen Betrug. Es ist einfach lächerlich", sagte Netanjahu vor Gericht. Er ist der erste amtierende israelische Regierungschef, der sich in einem Strafverfahren verantworten muss.
Netanjahu erschien in dem seit vier Jahren laufenden Verfahren am Dienstag zum ersten Mal selbst vor Gericht, um im Zeugenstand Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen. In dem Prozess werden Netanjahu Bestechung, Betrug und Verletzung des öffentlichen Vertrauens in drei verschiedenen Fällen vorgeworfen. Auf die Frage, inwiefern ihn die Anklage belaste, sagte Netanjahu, er sei zu sehr mit wichtigen weltpolitischen Themen befasst, um sich damit beschäftigen zu können. "Zu behaupten, dies sei ein Tropfen auf den heißen Stein, wäre eine Übertreibung", fügte er hinzu.
16.09 Uhr: Journalistenvereinigung – 2024 mehr als 100 Medienschaffende getötet
Mehr als 100 Medienschaffende weltweit sollen ihren Einsatz in diesem Jahr bereits mit dem Leben bezahlt haben. Wie die Internationale Journalistenvereinigung IFJ mitteilte, entfielen mehr als die Hälfte der laut ihr im laufenden Jahr getöteten 104 Medienmitarbeiter und Journalisten auf den Krieg zwischen der militant-islamistischen Hamas und Israel im Gazastreifen. Seit die Hamas den Krieg mit ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 auslöste, seien mindestens 138 Medienschaffende getötet worden, darunter 55 palästinensische Medienschaffende im aktuellen Kalenderjahr.
15.14 Uhr: Israeli und Palästinenser erhalten Menschenrechtspreis
Maoz Inon aus Israel und Issa Amro aus den palästinensischen Gebieten gehören zu den Trägern des deutsch-französischen Preises für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Das teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Der Preis wird gemeinsam von Deutschland und Frankreich anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte verliehen. Die Preisträger riskierten häufig ihre eigene Freiheit, oft sogar ihr Leben für Menschenrechte in Konflikten, so das Auswärtige Amt.
Inon hat zahlreiche touristische Initiativen wie den "Jesus Trail" und "Abraham Hostel and Tours' brand" gegründet. Beim Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden seine Eltern getötet. Seitdem setzt sich Inon zusammen mit Amro mit einer Kampagne für Frieden und Versöhnung im Nahen Osten ein, wie es hieß.
13.10 Uhr: Palästinenser – Mindestens 34 Tote im Gazastreifen bei israelischen Angriffen
Im Gazastreifen sind seit der Nacht zum Dienstag nach palästinensischen Angaben mindestens 34 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. In Beit Hanun im Norden des dicht besiedelten Gebietes hätten mindestens 25 Menschen die Bombardierung eines mehrstöckigen Hauses nicht überlebt, teilten Mediziner mit. Nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes handelt es sich bei den meisten Toten - darunter auch Kinder und Frauen - um Angehörige einer Familie. In sozialen Medien wurden Bilder von Leichen in einem Massengrab verbreitet, die die Toten zeigen sollen. Der Norden des Gazastreifens ist der Brennpunkt der Kämpfe, dort hat die israelische Armee im Oktober eine Offensive gestartet, um nach eigenen Angaben die Neuformierung von Hamas-Kämpfern zu verhindern.
Auch aus dem Süden und dem Zentrum des Palästinensergebietes wurden Angriffe gemeldet. Demnach wurden nach Angaben von Sanitätern bei einem Luftangriff auf ein Haus im Flüchtlingslager Nuseirat in der Mitte des Gazastreifens mindestens sieben Menschen getötet. Bei einem Angriff in Rafah im äußersten Süden wurden demnach zwei weitere Menschen getötet.
10.05 Uhr: Sanitäter – Mindestens 19 Tote bei israelischen Gaza-Angriffen
Das israelische Militär hat nach Angaben von Sanitätern in der Nacht zum Dienstag und am Morgen insgesamt mindestens 19 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Zehn der Opfer seien bei einem israelischen Luftangriff in Beit Hanun im Norden des Küstengebiets umgekommen. Weitere sieben starben den Angaben zufolge bei einem Luftangriff auf ein Haus im Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens. Zwei Menschen seien im südlich gelegenen Rafah getötet worden. Dutzende Menschen seien bei den Vorfällen zudem verletzt worden. Die israelische Marine nahm nach Angaben von Bewohnern außerdem sechs palästinensische Fischer fest, die versuchten, ins Mittelmeer zu fahren. Insgesamt wurden seit Beginn der israelischen Offensive in Gaza nach Angaben der dortigen Behörden mehr als 44.700 Palästinenser getötet.
09.29 Uhr: Berichte – Großteil syrischer Grenze zum Libanon unter israelischer Kontrolle
Der Chef der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdurrahman, und der Fernsehsender Al-Majadin berichteten, dass israelische Soldaten inzwischen einen großen Teil auf der syrischen Seite der Grenze zum Libanon unter ihrer Kontrolle hätten. Israelische Soldaten sollen sich etwa 25 Kilometer südwestlich von Damaskus aufhalten. Ägypten und Saudi-Arabien haben den Vorstoß Israels kritisiert. Das Land nutze die Situation in Syrien aus und verstoße gegen das Völkerrecht.
09.25 Uhr: Israel – Luftangriffe gegen Chemie- und Langstreckenwaffen
Israel hat in den vergangenen Tagen bei Luftangriffen in Syrien eigenen Angaben zufolge mutmaßliche Chemiewaffen und Langstreckenraketen ins Visier genommen. Seit dem Sturz Assads habe die israelische Luftwaffe mehr als 300 Luftangriffe gegen Forschungszentren, Waffenlager und militärische Infrastruktur in Syrien ausgeführt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mit. Angegriffen worden sei auch ein Marinestützpunkt an der Mittelmeerküste.
09.15 Uhr: Israelisches Militär will Pufferzone in Syrien einnehmen
Israelische Soldaten wollen nach Angaben eines Militärvertreters eine Pufferzone in Syrien einnehmen. Zudem sollten "ein paar weitere Stellen, die von strategischer Bedeutung sind", erobert werden, verlautete aus Militärkreisen. Eine Gewährsperson bezeichnete Berichte über eine größere israelische Invasion als Gerüchte. Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hatte Israel Soldaten in eine Pufferzone entsandt, die nach dem Nahost-Krieg 1973 eingerichtet wurde. Israel sprach von einer temporären Maßnahme, die dazu diene, Angriffe zu verhindern.
08.56 Uhr: Großbritannien und Italien setzen Asylverfahren für Syrer aus
Auch Italien und Großbritannien setzen vorläufig ihre Asylverfahren für Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien aus. Damit folge man dem Beispiel anderer europäischer Partner, teilte die italienische Regierung mit. Auch in Deutschland hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vorerst alle rund 47.000 Asylanträge aus dem Land gestoppt.
08.36 Uhr: Österreichs Kanzler will geordnete Rückführung von Syrern
Nach dem Umsturz in Syrien will Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer erreichen, dass Migranten von dort in ihre Heimat zurückkehren. "Es wird jetzt ein geordnetes Rückführungs- und Abschiebeprogramm nach Syrien ausgearbeitet", sagte der ÖVP-Politiker der "Bild". Österreich setzte zudem wie Deutschland und andere europäische Staaten die Bearbeitung aller laufenden Asylanträge von Syrern aus, wie Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erklärte. Gleichzeitig werde auch der Familiennachzug ausgesetzt.
06.36 Uhr: Netanjahu – Wir ändern das Gesicht des Nahen Ostens
Israel sieht sich nach Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem "Existenzkrieg, der uns aufgezwungen wurde". Assads Syrien sei dabei "das wichtigste Glied in Irans Achse des Bösen" gewesen, sagte Netanjahu am Montagabend vor der Presse. Es habe Hass gegenüber Israel geschürt, es im Jom-Kippur-Krieg 1973 angegriffen und sei eine "Waffenpipeline" vom Iran zur Hisbollah im Libanon gewesen, sagte er. Irans "Achse des Bösen" sei noch nicht verschwunden. Aber "wir sind dabei, das Gesicht des Nahen Ostens zu verändern", sagte Netanjahu. "Der Staat Israel etabliert sich zu einem Machtzentrum in unserer Region, wie es seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall war."
06.33 Uhr: UN-Sicherheitsrat – Territoriale Integrität von Syrien bewahren
Der UN-Sicherheitsrat in New York hat sich hinter verschlossenen Türen mit der Situation in dem Bürgerkriegsland Syrien befasst. "Der Rat war sich mehr oder weniger einig mit Blick auf die Notwendigkeit, die territoriale Integrität und Einheit Syriens zu bewahren, den Schutz der Zivilisten zu sichern und sicherzustellen, dass humanitäre Hilfe zu der bedürftigen Bevölkerung kommt", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja nach dem Treffen zu Journalisten. Der Sicherheitsrat war auf Antrag Russlands zusammengekommen.
06.31 Uhr: Auch Italien setzt Asylverfahren für Syrer aus
Angesichts der Lage in Syrien setzt auch Italien vorläufig seine Asylverfahren für Menschen aus dem Bürgerkriegsland aus. Damit folge man dem Beispiel anderer europäischer Partner, teilte die Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit.
06.26 Uhr: Caritas International will Syrien-Hilfe ausweiten
Die Hilfsorganisation Caritas international ist zuversichtlich, nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad mehr humanitäre Hilfe in ganz Syrien leisten zu können. "Besonders groß ist der Bedarf in Idlib, wo zahlreiche Binnenvertriebene unter schwierigsten Bedingungen leben", sagte ein Sprecher.
Den Angaben von Caritas International zufolge sind in dem Bürgerkriegsland über 15 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. 90 Prozent der Bevölkerung leben demnach unterhalb der Armutsgrenze.
06.16 Uhr: Aktivisten - Israel hat "die wichtigsten militärischen Anlagen in Syrien zerstört"
In der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am frühen Dienstagmorgen nach Angaben von Journalisten der Nachrichtenagentur AFP laute Explosionen zu hören gewesen. Zuvor hatten die Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte gemeldet, dass Israel seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad rund 250 Luftangriffe auf Syrien geflogen habe. Demnach hat die israelische Armee "die wichtigsten militärischen Anlagen in Syrien zerstört". Unter anderem habe Israel in den vergangenen 48 Stunden Flughäfen, Waffen- und Munitionslager sowie militärische Forschungszentren ins Visier genommen, erklärte die Aktivisten-Organisation.
03.22 Uhr: US-Justizministerium - Klage gegen zwei syrische Ex-Geheimdienstler
Die USA klagen zwei ehemalige syrische Geheimdienstmitarbeiter wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen an. Den beiden Geheimdienstoffizieren der syrischen Luftwaffe wird Grausamkeit und Unmenschlichkeit gegenüber zivilen Häftlingen, darunter auch US-Bürger, während des Bürgerkriegs vorgeworfen, wie das US-Justizministerium mitteilt. Es seien Haftbefehle erlassen worden, sie seien weiter auf freiem Fuß. Die Beschuldigten konnten zunächst nicht für eine Stellungnahme erreicht werden.
02.02 Uhr: Diplomaten: UN-Sicherheitsrat arbeitet an Erklärung zu Syrien
Der UN-Sicherheitsrat ist bei seiner Haltung zu Syrien Diplomaten zufolge mehr oder weniger einig. Eine Erklärung solle in den kommenden Tagen erarbeitet werden, sagten Vertreter der USA und Russlands. Es sei notwendig, die territoriale Integrität und Einheit Syriens zu wahren, den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass Bedürftige Hilfe erhielten, sagt der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia nach einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Es seien unglaubliche Zeiten für das syrische Volk, sagt der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood. "Jetzt konzentrieren wir uns darauf, herauszufinden, wie sich die Situation entwickelt. Kann es in Syrien eine Regierungsbehörde geben, die die Rechte und die Würde der syrischen Bevölkerung respektiert?" Die Ratsmitglieder seien von der Entwicklung am Wochenende überrascht worden.
Montag, 09. Dezember 2024
23.55 Uhr: Aktivisten - Israel fliegt mehr als 100 Luftangriffe auf Syrien
Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben von Aktivisten mehr als 100 Angriffe auf Militäranlagen in Syrien geflogen. Zwei Menschen seien dabei getötet worden, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. An wichtigen militärischen Einrichtungen sei zudem erheblicher Schaden entstanden.
Getroffen wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle unter anderem Forschungszentren, Waffenlager, Flughäfen und Fliegerstaffeln, wie die Beobachtungsstelle berichtete. Durch die Angriffe seien zudem Flugabwehrsysteme sowie mehrere militärische Anlagen unbrauchbar gemacht worden.
Zu den attackierten Forschungszentren gehörten Einrichtungen in Hama und Damaskus, darunter das Wissenschaftszentrum im Stadtteil Barsa im Norden der syrischen Hauptstadt.
23.39 Uhr: Blinken warnt vor Wiedererstarken des IS in Syrien
US-Außenminister Antony Blinken warnt vor einem Wiedererstarken der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Zwar biete das Ende des Regimes von Baschar al-Assad eine historische Chance, sagte er in Washington. Es bestünden jedoch auch erhebliche Risiken. So werde der IS die Situation nutzen, um sich neu aufzustellen und sichere Häfen zu schaffen. "Wir werden das nicht zulassen, wie unsere Präzisionsangriffe am Wochenende zeigten."
Das US-Militär griff nach eigenen Angaben am Sonntag IS-Ziele in Syrien an. Die Miliz hatte 2014 große Teile von Syrien und des Irak eingenommen und ein Kalifat ausgerufen. Eine US-geführte Koalition trieb sie 2019 zurück.
22.58 Uhr: US-Sondergesandter sucht nach in Syrien verschwundenem Reporter
Die US-Regierung sucht nach dem vor mehr als zwölf Jahren in Syrien verschwundenen amerikanischen Reporter Austin Tice. Roger Carstens, US-Sondergesandter für Geiselangelegenheiten, sei nach Beirut entsandt worden, um nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Informationen zum Verbleib von Tice einzuholen und "ihn so schnell wie möglich nach Hause zu holen", teilte der Sprecher des Außenministeriums in Washington, Matthew Miller, mit.
Am Sonntag hatte US-Präsident Joe Biden erklärt, dass seine Regierung davon ausgehe, dass Tice am Leben sei. Der Journalist, der für die "Washington Post", die Zeitungsgruppe McClatchy und andere Medien arbeitete, verschwand im August 2012 an einem Kontrollposten in einem umkämpften Gebiet westlich von Damaskus. Wochen später tauchte ein Video auf, das Tice mit verbundenen Augen zeigte. Er wurde von bewaffneten Männern festgehalten. Seitdem hat es kein Lebenszeichen mehr von dem heute 43-Jährigen gegeben.
22.12 Uhr: Insider - Katar nimmt Kontakt zu syrischen Aufständischen auf
Katar hat einem Insider zufolge Kontakt zu den siegreichen Milizen in Syrien aufgenommen. Für Dienstag seien nun Gespräche mit dem Leiter der Übergangsregierung, Mohammed al-Baschir, geplant, sagte ein über den Vorgang unterrichteter Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Stellungnahme der katarischen Regierung liegt zunächst nicht vor. Das arabische Land ist ein enger Verbündeter der USA und hat in der Region immer wieder eine Vermittlungsrolle eingenommen.
21.50 Uhr: Netanjahu lehnt Gaza-Kriegsende zum jetzigen Zeitpunkt ab
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Beendigung des Gaza-Kriegs zum jetzigen Zeitpunkt ab. "Wenn wir den Krieg jetzt beenden, dann wird die Hamas zurückkommen, sich erholen und uns wieder angreifen", sagte Netanjahu am Montag auf einer Pressekonferenz in Jerusalem. Die "Katastrophe vom 7. Oktober" dürfe sich nicht wiederholen, dafür habe Israel gekämpft, ebenso wie für die Rückkehr der Geiseln. Netanjahu bekräftigte, die "Vernichtung" der Hamas sei das Ziel Israels, und dieses Ziel sei noch nicht erreicht worden.
21.10 Uhr: Israel will strategische Waffensysteme in Syrien zerstören
Israel hat die Zerstörung von strategischen Waffensystemen in Syrien angekündigt. Man habe kein Interesse daran, sich in die inneren Angelegenheiten Syriens einzumischen, sagt Außenminister Gideon Saar in Jerusalem. Es gehe um den Schutz israelischer Bürger. "Deshalb greifen wir strategische Waffensysteme an, wie zum Beispiel verbliebene chemische Waffen oder Langstreckenraketen, damit sie nicht in die Hände von Extremisten fallen." Verteidigungsminister Israel Katz listete seinerseits "schwere strategische Waffen" auf, darunter diverse Raketenarten und Luftabwehrsysteme. Aus syrischen Sicherheitskreisen verlautete, Israel habe mehrere Luftwaffenstützpunkte angegriffen.
20.20 Uhr: UN - Israels Vorrücken in Pufferzone zu Syrien verletzt internationales Abkommen
Das Vorrücken der israelischen Armee in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen verletzt nach Angaben der UO das 1974 zwischen beiden Staaten geschlossene Abkommen. Nach wie vor sei die israelische Armee an drei Orten in der entmilitarisierten Zone präsent, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag am UN-Hauptsitz in New York. Die UNO habe die israelischen Vertreter darauf hingewiesen, dass dies "eine Verletzung des Entflechtungsabkommen von 1974" bedeute.
Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu die Armee angewiesen, in die Pufferzone auf den Golanhöhen einzurücken und die Kontrolle über dieses Gebiet sowie "angrenzende strategische Positionen" zu übernehmen.
18.24 Uhr: Erdogan kündigt Öffnung von Grenzübergang zu Syrien an
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt die Öffnung des Grenzübergangs Yayladagi zu Syrien an. Das solle eine sichere und freiwillige Rückkehr von Bürgerkriegsflüchtlingen zu ermöglichen. Sein Land sei bereit, den Wiederaufbau des Nachbarstaates auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen, sagte Erdogan nach einer Kabinettssitzung.
Gleichzeitig erklärte er, dass die Türkei das Aufkommen neuer Terrorgruppen an seinen Grenzen nicht zulassen werde. Im Zuge des Bürgerkriegs waren Millionen Syrer in die Türkei geflüchtet.
18.16 Uhr: Syriens Premier - Stimme Machtübergabe an Aufständische zu
Der bisherige syrische Ministerpräsident Mohammed Dschalali hat nach eigenen Angaben einer Machtübergabe an die Aufständischen zugestimmt. Er verwies gegenüber dem Sender Al-Arabija TV auf die "Heilsregierung" der Rebellen.
18.00 Uhr: Merz nach Assad-Sturz - Stärker mit Türkei zusammenarbeiten
CDU-Chef Friedrich Merz fordert nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad eine intensive Zusammenarbeit Europas mit der Türkei für Frieden in der Nahostregion. "Russland ist geschwächt, weil Russland ja Schutzmacht für Syrien und das dortige Regime war. Und die Türkei ist gestärkt. Sie wird jetzt eine noch größere Rolle spielen in der gesamten Region des Nahen und Mittleren Osten", sagte der Unions-Kanzlerkandidat bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew dem Sender RTL aktuell.
17.32 Uhr: Israel greift erneut Armee-Stellungen in Syrien an
Israel hat nach Angaben von Aktivisten erneut Stellungen der Armee der gestürzten Regierung in Syrien angegriffen. "Israelische Luftangriffe zielten auf Militäranlagen, darunter Waffenlager mit Panzer- und Luftabwehrwaffen", teilte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, mit. "Israel vernichtet absichtlich alles, was es als Bedrohung empfindet", fügte er hinzu.
17.30 Uhr: Hamas gratuliert Syrern nach Sturz von Assad
Die islamistische Hamas hat den Syrern nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad Glückwünsche übermittelt und zu Einigkeit aufgerufen. "Die Hamas gratuliert dem syrischen Brudervolk zu seinem Erfolg bei der Verwirklichung seines Strebens nach Freiheit und Gerechtigkeit", erklärte die Palästinenserorganisation. Die Hamas rufe "alle Teile des syrischen Volkes auf, ihre Reihen zu schließen", hieß es weiter.
17.04 Uhr: Razzia gegen Islamisten im Westjordanland
Sicherheitskräfte der gemäßigten palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland gehen nach eigenen Angaben in der Stadt Dschenin gegen Mitglieder der islamistischen Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad vor. Dabei sei ein 19-Jähriger getötet und ein 16-Jähriger durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt worden, berichtete die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Ziel der mehrtägigen Aktion gegen "Gesetzlose" sei die Wiederherstellung von Sicherheit und Ordnung, betonte die Autonomiebehörde.
16.32 Uhr: Internationales Waffenruhe-Komitee für Libanon hält erstes Treffen ab
Vertreter eines für die Überwachung der Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hisbollah im Libanon zuständigen Komitees haben ihr erstes Treffen abgehalten. Die Gruppe aus Vertretern der USA, Frankreichs, der UN-Friedensmission Unifil, des libanesischen Militärs und des israelischen Militärs kamen in der südlibanesischen Stadt Nakura zusammen, wie die US-Botschaft in Beirut mitteilte.
Das Treffen unter Vorsitz der USA habe sich auf die Umsetzung der von den USA vermittelten Waffenruhe von Ende November und der UN-Sicherheitsresolution 1.701 konzentriert, berichtete die Botschaft. Bei der Resolution geht es um den Erhalt der Stabilität an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel. Das Komitee werde regelmäßig zusammenkommen.
16.14 Uhr: Erste "Terror"-Anklagen in Israel gegen Hamas-Mitglieder seit 7. Oktober 2023
Erstmals seit Beginn des Gaza-Krieges vor rund 14 Monaten sind in Israel Anklagen gegen Hamas-Mitglieder wegen Vorwürfen des "Terrorismus" erhoben worden. Die drei angeklagten Mitglieder der islamistischen Palästinenserorganisation waren im Gazastreifen festgenommen worden, wie die israelische Polizei mitteilte. Sie werden den Angaben zufolge beschuldigt, einer "Terrororganisation" anzugehören und Angriffe auf Zivilisten und Sicherheitskräfte in Israel geplant zu haben. Es sei "das erste Mal seit dem Beginn des Krieges" sei, dass solche Anklagen erhoben worden seien.
Der Gaza-Krieg war durch den beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Islamistische Kämpfer töteten dabei nach israelischen Angaben 1.208 Menschen und verschleppten 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. 96 Geiseln werden weiterhin in dem Gebiet festgehalten, 34 von ihnen sollen allerdings bereits tot sein.
16.04 Uhr: Tote bei Luftangriff Israels im Westjordanland
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mehrere Bewaffnete in der Stadt Tubas im Norden des besetzten Westjordanlandes getötet. Israelische Soldaten seien bei einem Anti-Terroreinsatz auf die Personen gestoßen, die dann mit Hilfe einer bewaffneten Drohne ausgeschaltet worden seien. Bei den Toten seien ein Schnellfeuergewehr, zwei Pistolen und eine Handgranate gefunden worden.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah gab es mindestens zwei Tote. Israelische Soldaten hätten die Leichen abtransportiert, berichteten palästinensische Medien.
15.32 Uhr: Offenbar Fortschritte bei Gesprächen über Geisel-Freilassung
Die islamistische Hamas verhandelt nach eigenen Angaben wieder indirekt mit Israel über einen möglichen Austausch weiterer Geiseln aus dem Gazastreifen gegen palästinensische Gefangene. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Hamas-Kreisen erfuhr, wurden Katar und Ägypten als Vermittlern bereits die Namen einiger Geiseln im Gazastreifen genannt. Es gebe Fortschritte bei den Gesprächen.
Die Hamas arbeite zudem mit anderen Gruppierungen im Gazastreifen zusammen, um die Namen aller Geiseln aufzulisten, hieß es. Die Hamas betonte, dass die Gespräche zu positiven Ergebnissen führen könnten, wenn Israel sich dann auch an eine mögliche Übereinkunft halte. Der arabische Nachrichtenkanal "Asharq" berichtete unter Berufung auf mit dem Deal vertraute Personen, Israel werde dabei nicht weniger als 100 Gefangene freilassen im Gegenzug für eine bisher unbekannte Zahl an Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.
14.44 Uhr: Welthungerhilfe - Lage in Syrien auch nach Assads Sturz katastrophal
Auch nach Assads Sturz ist die humanitäre Lage in Syrien nach Angaben der Welthungerhilfe katastrophal. "12,9 Millionen Menschen können sich ohne Hilfe nicht ausreichend ernähren", teilte die Organisation mit. Nach 13 Jahren Bürgerkrieg sei die wirtschaftliche Lage in Syrien desolat und die landwirtschaftliche Produktion stark eingeschränkt. Das werde sich auch nach dem Machtwechsel nicht schnell ändern.
Zugleich müsse man schon jetzt den Wiederaufbau im Blick haben, denn viele Menschen wollten zurück in ihre Heimatgebiete. Dort sei oft aber alles zerstört. "Es gibt weder Strom, Wasser, Krankenhäuser oder Schulen und die Häuser sind ebenfalls durch die jahrelangen Kämpfe schwer beschädigt." Es brauche das Bekenntnis der internationalen Staatengemeinschaft, beim Neuanfang eng an der Seite Syriens zu stehen - auch wenn die politische Zukunft des Landes noch unklar sei.
14.40 Uhr: Faeser - "Konkrete Rückkehrmöglichkeiten" für Syrer nicht vorhersehbar
Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt: "Viele Flüchtlinge, die in Deutschland Schutz gefunden haben, haben jetzt endlich wieder eine Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre syrische Heimat und auf den Wiederaufbau ihres Landes." Allerdings sei die Lage in Syrien noch sehr unübersichtlich. "Deshalb sind konkrete Rückkehrmöglichkeiten im Moment noch nicht vorhersehbar und es wäre unseriös, in einer so volatilen Lage darüber zu spekulieren." Angesichts dieser unklaren Lage sei es aber richtig, "dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge heute einen Entscheidungsstopp für aktuell noch laufende Asylverfahren verhängt hat, bis die Lage klarer ist", erklärt die SPD-Politikerin weiter. "Dann wird das BAMF seine Entscheidungspraxis an die neue Lage anpassen."
13.48 Uhr: Israel öffnet Naturschutzgebiete an Nordgrenze wieder für Besucher
Zwei Wochen nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah sollen fünf Naturschutzgebiete im Norden Israels und auf den besetzten Golanhöhen ab morgen wieder für Besucher geöffnet werden. Es handele sich um die Gebiete Banias, Nachal Snir, Tel Dan, Churschat Tal und Ein Afek, teilte die israelische Behörde für Naturschutzgebiete und Nationalparks mit. Trotz der Waffenruhe bleiben die Spannungen aber hoch, da beide Seiten sich gegenseitig Verstöße vorwerfen.
12.51 Uhr: Bundesamt stoppt Entscheidungen über Asylanträge von Syrern
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit Sitz in Nürnberg setzt Entscheidungen über Asylanträge (Bamf) von Syrerinnen und Syrern vorerst aus. Das bestätigte der Pressesprecher des Bamf, Jochen Hövekenmeier, dem Bayerischen Rundfunk. Nach dem Sturz des Assad-Regimes würde man nun beobachten, wie sich die Lage in Syrien entwickelt. Syrische Geflüchtete könnten weiterhin Asyl beantragen. Auch die Anhörungen fänden weiter statt. Lediglich die Entscheidungen über die Asylanträge würden bis auf Weiteres auf Halt gesetzt.
12.29 Uhr: Israel sieht bessere Chancen auf Geiselabkommen
Die Chancen auf Abschluss eines Abkommens zur Freilassung der verbliebenen 100 Geiseln aus dem Gazastreifen sind nach Einschätzung des israelischen Außenministers gestiegen. Eine Erfolgsgarantie gebe es jedoch nicht, erklärte Gideon Sa'ar in Jerusalem. Die palästinensische Terrororganisation Hamas habe möglicherweise ihre bisher ablehnende Haltung geändert, so der Minister. Er sei daher zuversichtlicher mit Blick auf die weiteren Verhandlungen. Eine mögliche Waffenruhe im umkämpften Gazastreifen sei an das Zustandekommen des Geiselabkommens gebunden.
12.20 Uhr: Radio - Soldaten bei Unfall und nicht bei Kämpfen im Südlibanon getötet
Die vier im Südlibanon ums Leben gekommenen israelischen Soldaten sind laut einem Bericht des Armee-Radiosenders vermutlich bei einem Unfall im Einsatz und nicht bei Kämpfen gestorben. Sie seien bei der Sprengung eines mit Waffen beladenen Tunnels der Hisbollah-Miliz umgekommen, berichtet der Armee-Hörfunk. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, die vier Soldaten seien im Kampf gefallen, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Das Armee-Radio berichtete, der Vorfall habe sich am Sonntag ereignet. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass die Sprengung unabsichtlich weitere Explosionen ausgelöst habe, die zum Einsturz des Tunnels geführt hätten, während sich die Soldaten noch darin befunden hätten.
10.43 Uhr: Drohne schlägt in Haus in israelischer Stadt Javne ein
Eine offensichtlich aus dem Jemen gestartete Drohne ist nach Militärangaben in der israelischen Stadt Javne südlich von Tel Aviv eingeschlagen. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde die oberste Etage eines 15-stöckigen Hauses getroffen. Es sei dichter Rauch aufgestiegen. Niemand sei jedoch verletzt worden. Den Militärangaben zufolge hatten die Warnsirenen nicht wie üblich geheult. Man prüfe den Vorfall.
09.50 Uhr: Tote bei Angriff auf Krankenhaus
Bei Angriffen auf den Gazastreifen sollen in der Nacht zum Montag mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen sein. Die Leichen wurden in das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus gebracht, die Nachrichtenagentur AP konnte in der Leichenhalle der Klinik die Zahl der Toten bestätigen.
Laut dem Krankenhaus kam unter anderem der 2014 aus israelischer Haft entlassene Raed Ghabaien ums Leben, als das Zelt in Suwaida, in dem er sich aufhielt, von einem israelischen Angriff getroffen wurde. Auch seine Frau sei getötet worden. Weitere zwei Tote wurden aus Nuseirat sowie aus der Region Wadi Gaza gemeldet. Von israelischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor.
9.35 Uhr: Israel denkt über Abzug aus Syrien nach
Israel will nach dem Vorrücken in ein Grenzgebiet eigenen Angaben zufolge nicht dauerhaft militärisch in Syrien bleiben. Die Präsenz israelischer Streitkräfte auf syrischem Gebiet sei nur ein "begrenzter, vorübergehender" Schritt, sagt Außenminister Gideon Saar auf einer Pressekonferenz in Jerusalem. Ihr einziges Interesse sei die Sicherheit Israels. Israel hat Panzer in einer Pufferzone auffahren lassen, um ein Übergreifen der Turbulenzen aus Syrien zu verhindern.
09.30 Uhr: Frankreich will Sondergesandten senden
Frankreich will in den kommenden Tagen einen Sondergesandten nach Syrien schicken, um den politischen Übergang nach dem Sturz von Präsident Baschar al-Assad zu unterstützen. Dies kündigt der geschäftsführende Außenminister Jean-Noel Barrot in einem Interview des Senders France Info an. Die Ereignisse in Syrien seien eine herbe Niederlage für Russland, sagt Barrot. Russland könnte nun den Zugang zu seinen Militärstützpunkten in dem Land verlieren. Russland war neben dem Iran jahrelang der wichtigste Unterstützer von Assad, der am Sonntag von Rebellen gestürzt worden war.
09.20 Uhr: Rebellenfahne auf syrischer Botschaft in Moskau
Auf dem Gebäude der syrischen Botschaft in Moskau ist die Fahne der Rebellen gehisst worden. Das berichtet ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Reuters. Die russische Führung war neben dem Iran jahrelang der wichtigste Unterstützer des gestürzten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Dieser soll sich russischen Medienberichten zufolge zusammen mit seiner Familie nach Moskau abgesetzt haben.
09.10 Uhr: Großbritannien denkt über Rolle von HTS nach
Großbritannien könnte ein bestehendes Verbot der syrischen Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Scham (HTS) überdenken, wie Minister Pat McFadden ankündigt. Man werde das in Betracht ziehen, es werde teilweise davon abhängen, wie sich diese Gruppe nun verhält, sagt McFadden im Sender Sky News. Die HTS hat den Sturz von Präsident Baschar al-Assad angeführt und scheint die neue starke Kraft in Syrien zu werden. Der ehemalige Ableger von Al-Kaida in Syrien ist in Großbritannien als Terror-Organisation eingestuft.
08.40 Uhr: Iran mit syrischen Rebellen in Kontakt
Der Iran hat nach dem Sturz seines engen Verbündeten Baschar al-Assad in Syrien eine direkte Kommunikationslinie zu einem Teil der Rebellen-Gruppen eingerichtet, die die Macht in dem Nachbarland übernommen haben. Dies diene dazu, "eine feindliche Entwicklung" zwischen den beiden Ländern zu verhindern, teilt ein ranghoher Vertreter des Iran der Nachrichtenagentur Reuters mit. Ein Dialog mit den Rebellenanführern in Syrien sei der Schlüssel zur Stabilisierung der Beziehungen und zur Vermeidung weiterer regionaler Spannungen. Assad hatte sich nur mit Hilfe Russlands und des Iran in den vergangenen Jahren in dem Bürgerkriegsland an der Macht halten können.
06.31 Uhr: UN berät über Syrien
Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad will der UN-Sicherheitsrat auf Antrag Russlands heute hinter verschlossenen Türen über die Lage in Syrien beraten. Die Beratungen in New York sollen am Abend deutscher Zeit stattfinden, berichten Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Diplomatenkreise. Nach dem überraschend rasanten Sturz des syrischen Diktators Assad steht das geschundene Land vor einer ungewissen Zukunft. Vieles hängt davon ab, ob sich die verschiedenen Rebellengruppen auf eine Verteilung der Macht einigen können - oder ob ein Machtvakuum zu neuer Gewalt führt und Syrien mit seinen ethnischen und religiösen Minderheiten im Chaos versinkt. Was in dem Land nach Assads Sturz folgt, könnte neue Konflikte in der Region auslösen.