Russland hat erneut die Region Charkiw im Nordosten der Ukraine angegriffen.
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Beschädigte Wohnhäuser Charkiw (Archivbild)

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 44 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 44 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 28. Oktober bis 3. November im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 3. November 2024

22.54 Uhr: Moldau - Amtsinhaberin nun doch knapp vorne

Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Moldau ist die pro-europäische Amtsinhaberin Maia Sandu nach Auszählung von 93 Prozent der Stimmen in Führung gegangen. Wie die Wahlkommission am Sonntagabend mitteilte, kam Sandu auf 50,9 Prozent der Stimmen. Sie zog damit an dem russlandfreundlichen Kandidaten Alexandr Stoianoglo vorbei, der 49,1 Prozent der Stimmen erhielt. 

22.16 Uhr: Charkiw - Russische Lenkbombe trifft Supermarkt nahe Wohnhochhäusern

Eine russische Lenkbombe hat in der ukrainischen Stadt Charkiw einen Supermarkt getroffen. Dabei sind mindestens vier Menschen verletzt worden, wie der Regionalgouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram berichtet. Der Supermarkt sei im Schewtschenkiwski-Bezirk in der Nähe des Stadtzentrums getroffen worden. Laut Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow liegt der Supermarkt in der Nähe von Wohnhochhäusern.

21.36 Uhr: Moldau - Pro-russischer Kandidat knapp in Führung

Bei der Stichwahl des Staatsoberhauptes in der Republik Moldau ist der moskaufreundliche Herausforderer von Präsidentin Maia Sandu knapp in Führung. Nach Auszählung von mehr als zwei Drittel der Stimmen liegt der Herausforderer Alexandr Stoianoglo nach Angaben der Wahlkommission mit rund 52 Prozent vorn. Der ehemalige Generalstaatsanwalt tritt für die Partei der Sozialisten des prorussischen Ex-Präsidenten Igor Dodon an.

Amtsinhaberin Sandu von der prowestlichen Partei Aktion und Solidarität (PAS) war in der ersten Runde am 20. Oktober auf 42,45 Prozent der Stimmen gekommen, Stoianoglo erreichte 25,98 Prozent.

19.16 Uhr: 110 russische Angriffe an mehreen Frontabschnitten

Die russischen Streitkräfte haben laut dem ukrainischen Generalstab am Sonntag 110 Angriffe an mehreren Frontabschnitten im Osten des Landes unternommen. Die meisten Angriffe - nämlich 54 - habe es im Sektor Kurachowe gegeben. Nach Angaben des regierungsnahen ukrainischen Militärkanals Deep State haben russische Einheiten dort neue Geländegewinne erzielt und zwei Dörfer erobert. 

Schwere Kämpfe wurden auch aus der Umgebung von Pokrowsk am Rande des Donbass gemeldet. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

16.10 Uhr: Drohnen - Ein Toter und vier Verletzte in Belgorod

In der russischen Region Belgorod ist bei einem Drohnenangriff ein Mann auf einem Hof tödlich verletzt worden. Das berichtete der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in seinem Telegram-Kanal. Im Dorf Oktjabrski seien vier Menschen durch ukrainischen Beschuss verletzt worden.

14.14 Uhr: Linkenchef in der Ukraine - gegen Nato-Einladung und Waffen

Nach einer Reise in die von Russland angegriffene Ukraine hat sich der neue Linken-Vorsitzende Jan van Aken gegen die von Kiew geforderte Einladung in das Militärbündnis Nato und Waffenlieferungen ausgesprochen. "Ich finde zu sagen, die einzige Sicherheit bekommen wir darüber, dass wir in der Nato sind, das halte ich für einen Irrtum", sagte der Co-Parteichef der Deutschen Presse-Agentur in Kiew. Zudem sprach er sich gegen Waffenlieferungen an das Land aus. "Ich finde, man sollte erst all die anderen Optionen zwischen einfach nur Waffenlieferungen und dem Nichtstun ausprobieren", betonte van Aken. 

Als eine Option nannte er schärfere Sanktionen und hob dabei die von Russland für Erdölexporte eingesetzten Öltanker einer "Schattenflotte" hervor. Er finde es unverständlich, "dass die deutsche Küstenwache Däumchen dreht, wenn jeden Tag mehrere Millionen US-Dollar Öl an ihr vorbei schippert". Ein "an die Leine» legen von Öltankern würde «enormen Druck verursachen". "Jeder Krieg ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung, und die muss gegen Russland verschoben werden", unterstrich van Aken. 

13.07 Uhr: Orban - Europa muss bei Trump-Sieg Unterstützung für Ukraine überdenken

Europa muss nach Ansicht des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban bei einem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl am Dienstag seine Unterstützung für die Ukraine überdenken. Er gehe davon aus, dass Trump als Präsident den US-Kurs in Richtung eines Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine umschalten werde, sagte Orban am Sonntag.

Europa könne dann nicht kriegsbefürwortend bleiben und die Lasten des Krieges alleine tragen, sondern müsse sich dann anpassen. Darüber müsse man dann auch beim Gipfeltreffen der Europäischen Union (EU) Ende nächster Woche sprechen.

11.35 Uhr: Weiteres Dorf in Ostukraine erobert

Die russischen Invasionstruppen sind in der Ostukraine nach eigenen Angaben weiter auf dem Vormarsch. Die Streitkräfte hätten die Kontrolle über das Dorf Wyschnewe in der ostukrainischen Region Donezk übernommen, meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Moskauer Verteidigungsministerium. Damit würde die russische Armee weiter in Richtung Pokrowsk vorstoßen, ein für die Ukraine wichtiger Bahn- und Logistikknotenpunkt.

Bereits am Samstag hatte Russland die Einnahme von zwei Ortschaften in der Ostukraine gemeldet. Die russischen Truppen rücken seit geraumer Zeit langsam, aber stetig an der Front im Osten vor.

10.40 Uhr: Ukraine und Russland streiten über Kriegsgefangene

Die Ukraine hat Behauptungen des russischen Außenministeriums zurückgewiesen, sie habe Hunderte für einen Austausch vorgeschlagene Kriegsgefangene nicht zurückhaben wollen. "Wir sind jederzeit bereit, einen Austausch von Kriegsgefangenen durchzuführen! Wir halten uns an die Genfer Konventionen und das humanitäre Völkerrecht!", teilte der zuständige ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez bei Telegram mit. "In der Regel werden diese Prozesse von der Russischen Föderation gebremst. Und sie nutzt dies als Methode, um die ukrainische Gesellschaft zu beeinflussen!"

Zuvor hatte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in einer am Samstagnachmittag eilig einberufenen Videoschalte mit Korrespondenten mehrerer Länder erklärt, Russland habe unlängst 935 ukrainische Kriegsgefangene zum Austausch vorgeschlagen. Kiew habe von der Liste aber nur 279 Gefangene zurückhaben wollen, darunter nach russischen Angaben vor allem ultranationalistische Kämpfer. Sacharowa behauptete, die übrigen mehr als 650 Männer seien von Kiew nicht für "würdig" befunden oder sogar als Verräter bezeichnet worden.

06.57 Uhr: Brände nach Drohnenangriffen auf Kiew

Erneute russische Drohnenangriffe in der Nacht haben in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu Bränden geführt. Herabfallende Wrackteile von abgeschossenen feindlichen Drohnen verursachten die Feuer, wie die Militärverwaltung der Stadt auf Telegram mitteilte. Trümmerteile wurden demnach in mehreren Stadtteilen gefunden. Informationen über Verletzte gab es zunächst nicht. In einem Fall beschädigten die Trümmerteile nach ersten Erkenntnissen den Straßenbelag, einen Beleuchtungsmast und elektrische Leitungen. 

06.05 Uhr: Russland: 19 ukrainische Drohnen abgefangen

Das russische Militär hat nach Angaben aus Moskau in der Nacht 19 ukrainische Drohnen zerstört. 16 Drohnen seien über der südlichen Grenzregion Rostow abgeschossen worden, teilt das Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die übrigen Drohnen seien über den ebenfalls an die Ukraine grenzenden Regionen Belgorod und Brjansk abgefangen worden.

05.55 Uhr: Explosionen in Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind Anwohnern zufolge am frühen Sonntagmorgen Explosionen zu hören. Aus Wohnhäusern sei Rauch aufgestiegen, berichten Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters. Für Kiew, seine Umgebung sowie den größten Teil der Ostukraine habe die meiste Zeit der Nacht eine Warnung vor Luftangriffen gegolten, so das ukrainische Militär in den sozialen Medien.

03.57 Uhr: Armeechef - Ukraine widersetzt sich russischer Offensive

Nach Angaben des ukrainischen Armeechefs Oleksandr Syrsky widersetzt sich die Ukraine derzeit einer der heftigsten russischen Angriffswellen seit 2022. "Die Streitkräfte der Ukraine halten eine der stärksten russischen Offensiven davon ab, eine großangelegte Invasion zu starten", schrieb Syrskyi auf Telegram.

00.47 Uhr: Kiew fordert Liste austauschbereiter Kriegsgefangener von Russland

Der ukrainische Ombudsmann für Menschenrechte, Dmytro Lubinets, fordert Russland auf, eine Liste der zum Austausch bereiten ukrainischen Kriegsgefangenen vorzulegen. Kiew reagiert damit auf die Anschuldigung Moskaus, den Austauschprozess zu behindern. "Ich möchte eine Liste der ukrainischen Kriegsgefangenen, die Russland bereit ist, unverzüglich herauszugeben", schreibt Lubinets auf seinem Telegram-Kanal. "Wir sind immer bereit, Kriegsgefangene auszutauschen."

00.01 Uhr: Moldau: Moskau will bei Stichwahl Stimmabgabe im Ausland stören

Die Republik Moldau geht Insidern zufolge davon aus, dass Russland versuchen wird, die Stimmabgabe von moldauischen Staatsbürgern in Wahllokalen im Ausland bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag stören will. Moldau habe diese Vermutung mehreren EU-Ländern mitgeteilt, heißt es aus Regierungskreisen. Wahllokale in Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Kanada, Rumänien, den USA und Großbritannien könnten von Moskau gezielt ins Visier genommen werden - unter anderem durch Bombenattentate. Moskau bestreitet, sich in die Angelegenheiten Moldaus einzumischen. In Moldau findet am Sonntag die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Die amtierende, prowestliche Präsidentin Maia Sandu geht dabei gegen den ehemaligen Generalstaatsanwalt und EU-Kritiker Alexandr Stoianoglo in die Stichwahl.

Samstag, 2. November 2024

22.21 Uhr: Klitschko berichtet von Luftangriff auf Kiew

Kiew hat am späten Abend einen russischen Luftangriff erlebt. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schreib auf seinem Telegramm-Kanal von einer Explosion in den Vororten von Kiew. "Luftabwehrkräfte operieren in der Hauptstadt und ihrer Region", sagte er. "Bleiben Sie in den Schutzräumen!"

16.00 Uhr: Selenskyj beklagt Tatenlosigkeit des Westens bei Nordkorea-Truppen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den westlichen Partnern Untätigkeit im Umgang mit nach Russland entsandten nordkoreanischen Soldaten vorgeworfen und mehr Waffen für deren Bekämpfung gefordert. Die Ukraine könnte präventiv die Lager angreifen, in denen die Nordkoreaner geschult würden, erklärte Selenskyj am späten Freitagabend. Kiew kenne die Standorte der Camps. Doch könne die Ukraine nicht aktiv werden ohne eine Erlaubnis ihrer Verbündeten, mit Langstreckenwaffen aus westlicher Produktion Ziele tief in Russland ins Visier zu nehmen.

"Amerika schaut zu, Großbritannien schaut zu, Deutschland schaut zu. Alle warten nur darauf, dass das nordkoreanische Militär beginnt, auch Ukrainer anzugreifen", schrieb Selenskyj in einem Telegram-Post. Die US-Regierung teilte am Donnerstag mit, dass rund 8.000 Soldaten aus Nordkorea sich in der russischen Grenzregion Kursk aufhielten. Sie würden darauf vorbereitet, in den kommenden Tagen an der Seite der Truppen des Kreml gegen die ukrainische Armee zu kämpfen, die nach Kurs vorgestoßen ist.

15.51 Uhr: Polens Außenminister weist Kritik aus Kiew zurück

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hat Kritik aus der Ukraine an ausbleibenden Kampfjet-Lieferungen aus seinem Land zurückgewiesen. "Wir haben unsere eigenen Verteidigungsbedürfnisse", sagte der liberalkonservative Politiker dem Sender Polsat News. Die Ukraine müsse verstehen, dass auch Polen als "Frontstaat" den russischen Präsidenten Wladimir Putin abschrecken müsse. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt, dass Polen wieder einmal einen Grund gefunden haben, keine zusätzlichen MiG-29 Kampfjets an sein Land abzugeben. 

Nach Angaben Sikorskis hat das Kabinett in Warschau im Zusammenhang mit der militärischen Hilfe für die Ukraine einen Vorschlag für einen Verteidigungskredit eingebracht. Man hätte es von Anfang an so machen können, argumentierte Sikorski: Die Ukraine könne in polnischen Rüstungsfabriken auf Kredit kaufen und das Geld beim Wiederaufbau zurückzahlen. Nach Medienberichten zu urteilen, dürfte der Vorschlag in Kiew indes auf wenig Gegenliebe stoßen. Selenskyj kritisierte jüngst zudem, dass Polen keine russischen Raketen über der Ukraine abschießen wolle. In Warschau verweist man darauf, dass ein solcher Schritt eine gemeinsame Nato-Entscheidung erfordere.

12.10 Kiew meldet heftige russische Drohnenangriffe und Moskau Einnahme weiterer Dörfer

Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben die Hauptstadt Kiew erneut massiv mit Drohnen angegriffen. "Leider hat der Angriff russischer Drohnen in verschiedenen Bezirken Kiews zu Schäden und Opfern geführt", erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Nach Angaben der ukrainischen Armee startete Russland in der Nacht 71 Drohnen auf Ziele in der Ukraine. Davon seien 39 abgeschossen worden. Auch im Laufe des Samstags wurde Kiew wieder angegriffen.

Die russische Armee meldete ihrerseits, dass sie zwei weitere Dörfer im Osten der Ukraine erobert habe. Eines davon liege in der Region Donezk und das andere in der Region Charkiw, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die russischen Truppen rücken im Osten der Ukraine seit einiger Zeit stetig vor und melden immer wieder die "Befreiung" neuer Dörfer. Zudem gibt es nahezu täglich Raketen- und Drohnenangriffe auf auch andere Regionen der Ukraine.

12.10 Uhr: Zahl der Verletzten nach Raketenangriff in Charkiw steigt

Nach einem russischen Raketenangriff auf eine Polizeistation in Charkiw im Osten der Ukraine ist die Zahl der Verletzten auf 46 gestiegen. Gestern Abend war noch von 30 Verletzten die Rede. Nach Behördenangaben wurden 36 Polizisten, ein Sanitäter und neun Zivilisten verletzt. Ein Mensch kam ums Leben. Nach ersten Ermittlungen war die Polizeidienststelle von mindestens zwei Raketen getroffen worden. Charkiw war in den vergangenen Monaten immer wieder Ziel russischer Luft- oder Raketenangriffe.

08.15 Uhr: Zwei Verletzte bei Drohnenangriff auf Kiew

Bei einem nächtlichen Drohnenangriff der russischen Armee auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens zwei Menschen verletzt worden. Trümmer abgeschossener Drohnen seien in drei Stadtbezirken eingeschlagen, teilt der Chef der Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko, mit. Sie hätten Wohngebäude beschädigt und Brände ausgelöst. Die Angriffe dauerten am Morgen noch an, berichteten Reuters-Reporter. In der Stadt und der Umgebung waren Explosionen zu hören.

05.00 Uhr: Selenskyj fordert westliche Hilfe gegen nordkoreanische Soldaten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Fehlen von Waffen beklagt, um die an die Front heranrückenden nordkoreanischen Soldaten in den Diensten der russischen Arme zu bekämpfen. In seiner allabendlichen Videoansprache fordert er von den Verbündeten der Ukraine Maßnahmen gegen die Präsenz nordkoreanischer Truppen in Russland. Nordkorea habe Fortschritte bei seinen militärischen Fähigkeiten, der Entwicklung von Raketen und der Waffenproduktion gemacht. "Tausende von Soldaten aus Nordkorea befinden sich in der Nähe der ukrainischen Grenze. Die Ukrainer werden gezwungen sein, sich gegen sie zu verteidigen. Und die Welt wird wieder zusehen", so Selenskyj. Die Ukraine habe jeden Ort ausfindig gemacht, an dem nordkoreanische Soldaten in Russland stationiert seien. Aber Kiews westliche Verbündete hätten nicht die nötigen Langstreckenwaffen geliefert, um sie anzugreifen, fügte er hinzu. Jeder, der wirklich wolle, dass sich der Krieg nicht ausweite, dürfe nicht nur zusehen, sondern müsse handeln, so der Präsident.

"Wir können alle Orte sehen, wo sich diese nordkoreanischen Soldaten aufhalten, jedes Lager. Wir könnten vorab zuschlagen, wenn wir denn die Möglichkeit und Reichweite (der Waffen) hätten." Die US-Regierung geht laut Außenminister Antony Blinken davon aus, dass 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland geschickt wurden. 8000 von ihnen sind demnach bereits in die russische Region Kursk an der Grenze zur Ukraine verlegt worden. Selenskyj drängt die USA und Großbritannien seit Monaten, den Einsatz der von ihnen gelieferten Waffen gegen Ziele weit auf russischem Staatsgebiet zu erlauben. Bisher haben die USA und Länder wie Deutschland eine Genehmigung für Angriffe auf Ziele innerhalb Russlands mit ihren Waffen aber nur für unmittelbar an die ostukrainische Region Charkiw angrenzendes Gebiet erteilt.

01.30 Uhr: EVP-Chef Weber fordert "Plan B" zur Verteidigung der Ukraine

Im Vorfeld der Wahlen in den USA ruft der Chef der EVP, Manfred Weber, Europäer und Europäerinnen zu einer stärkeren Unterstützung der Ukraine auf. "Ich vertraue darauf, dass die USA auch unter einem Präsidenten Trump weiter zur Ukraine stehen. Aber wir müssen einen Plan B für die Verteidigung der Ukraine in der Schublade haben", sagte Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Ukraine müsse notfalls bei ihrem Verteidigungskampf stärker unterstützt werden und dazu gehörten auch Waffensysteme wie die Taurus-Marschflugkörper, so Weber. "Wenn die Ukraine fällt, rückt der Krieg näher an Deutschland heran. Deswegen müssen wir die Ukraine bestmöglich unterstützen", sagte er den Zeitungen. Europa sei in der Lage, die Ukraine so zu ertüchtigen, dass sie den Krieg gewinne.

Freitag, 1. November 2024

22.16 Uhr: Slowakischer Premier weist nach Ukraine-Aussagen Kritik zurück

Nach seinen umstrittenen Äußerungen im russischen Staatssender Rossija 1 zur Ukrainew hat der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat Kritik des britischen Botschafters zurückgewiesen. Er frage sich, was Botschafter Nigel Baker das Recht gebe, sich in "meine Medienaktionen einzumischen", sagte Rico in einem von seinem Büro veröffentlichten Video. Baker solle aufhören, sich in die Außenpolitik souveräner Staaten einzumischen. Die Slowakei sei "keine britische Kolonie".

Fico hatte in dem Interview die westliche Unterstützung für die Ukraine verurteilt, die gegen die russische Aggression kämpft. Hilfe für die Ukraine verlängere den Krieg nur, sagte Fico und beschuldigte die europäischen Nationen, nicht an einer friedlichen Lösung interessiert zu sein. Baker schrieb dazu im Kurznachrichtendienst X, der schnellste Weg zum Frieden sei der Abzug russischer Truppen aus der Ukraine. Es sei zu bedauern, dass Fico das Interview einer Moderatorin gegeben habe, die von der EU und Großbritannien mit Sanktionen belegt worden sei. Ficos Interview wurde auch von der slowakischen Opposition und tschechischen Politikern kritisiert.

19.52 Uhr: Ein Toter bei Angriff auf ukrainische Polizeiwache

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Kommissariat in Charkiw im Nordosten der Ukraine ist nach Angaben der Polizei ein Beamter getötet worden. 30 Menschen seien bei dem Angriff mit zwei Raketen verletzt worden, teilte die ukrainische Nationalpolizei mit. 26 der Verletzten bei dem Angriff im Zentrum von Charkiw seien Polizisten, erklärte der Chef der nationalen Polizei auf Facebook. Bei den vier weiteren Verletzten handele es sich um Zivilisten.

Charkiw liegt im Nordosten der Ukraine, rund 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, und ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 immer wieder Ziel von Angriffen. Nach am Freitag von den Behörden veröffentlichten Statistiken wurde die Stadt im Oktober 25 Mal angegriffen, in 21 Fällen mit Lenkbomben. Neun Menschen seien getötet worden, darunter zwei Kinder.

19.33 Uhr: USA geben weitere 425 Millionen Dollar an Militärhilfe für Ukraine

Die USA unterstützen die Ukraine mit weiterer Militärhilfe in Höhe von 425 Millionen Dollar - umgerechnet 392 Millionen Euro. Das Verteidigungsministerium in Washington teilte mit, das Geld werde der Ukraine im Krieg gegen Russland helfen, den dringendsten militärischen Bedarf zu decken, darunter Abfangraketen für die Luftabwehr, Munition für Raketensysteme und Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Panzerabwehrwaffen.

Zum Paket gehörten überdies Luft-Boden-Munition, medizinische Ausrüstung, Sprengmunition und Ersatzteile. Die USA arbeiteten weiter daran, den Bedarf der Ukraine auf dem Schlachtfeld zu decken "und sich gegen die russische Aggression zu verteidigen", hieß es in der Erklärung des Pentagon. Die USA sind der größte finanzielle und militärische Unterstützer der Ukraine in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland.

19.13 Uhr: Raketen treffen Polizeistation in Charkiw

Bei einem russischen Raketenangriff ist in der nordostukrainischen Großstadt Charkiw ein Polizist getötet worden. Außerdem wurden 26 weitere Polizisten und vier Zivilisten verletzt, wie die ukrainische Nationalpolizei mitteilte. Demnach schlugen zwei russischen Raketen in der Polizeistation im Zentrum der Stadt ein. Charkiw liegt rund 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs immer wieder Ziel von Angriffen.

16.54 Uhr: Zwei Männer in Russland wegen angeblicher Agententätigkeit für Kiew verurteilt

Die russische Justiz hat auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim mehrjährige Haftstrafen gegen zwei Männer wegen angeblicher Agententätigkeit für Kiew verhängt. Ein 53-Jähriger wurde nach Justizangaben vom Freitag des Hochverrats schuldig gesprochen und zu 16 Jahren Strafkolonie unter "erschwerten Bedingungen" verurteilt. Der Anklage zufolge soll er im Juli 2022 Fotos und Videos von russischen Soldaten und militärischer Ausrüstung in Sewastopol an den ukrainischen Geheimdienst SBU übermittelt haben.

Bei dem zweiten Verurteilten handelt es sich laut russischem Ermittlungskomitee um einen ukrainischen Staatsbürger, der zu 14 Jahren Haft ebenfalls unter "erschwerten Bedingungen" verurteilt wurde. Demnach handelte der 62-Jährige ebenfalls im Auftrag des SBU. Ihm wird vorgeworfen, im September 2023 einen fehlgeschlagenen Autobombenanschlag auf einen russischen Soldaten in Dschankoi im Norden der Krim verübt zu haben.

16.09 Uhr: Kiew spricht von hohen russischen Verlusten bei Kursk

In den seit Anfang August dauernden Kämpfen in der westrussischen Region Kursk haben die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben der russischen Armee schwere Verluste zugefügt. Insgesamt seien bei den Gefechten knapp 8.000 russische Soldaten getötet worden, was in etwa den Verlust von acht Bataillonen bedeute, teilten die ukrainischen Luftlandetruppen auf Facebook mit. Die ukrainischen Streitkräfte sprachen in diesem Zusammenhang von "unwiederbringlichen Verlusten" der russischen Seite. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Demnach wurden zudem rund 60 russische Panzer und rund 200 Schützenpanzer zerstört oder beschädigt. Zudem seien 136 Artilleriegeschütze, drei Hubschrauber sowie hunderte Drohnen zerstört worden. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Zu den eigenen Verlusten gab die Militärführung in Kiew keine Informationen.

15.12 Uhr: Russland meldet ukrainischen Drohnenangriff auf Öldepot

Ein Öldepot in Südrussland ist russischen Angaben zufolge in der Nacht auf Freitag von einer ukrainischen Drohne getroffen worden. In der Nacht sei "eine Drohne auf (...) ein Öllager in Swetlograd (Region Stawropol, Süden) gestürzt", erklärte der Gouverneur der Region, Wladimir Wladimirow, im Onlinedienst Telegram. Es habe keine Opfer gegeben, die Notfalldienste seien vor Ort, fügte er hinzu. Das russische Verteidigungsministerium erklärte zudem, in der Nacht auf Freitag 83 ukrainische Drohnen in Russland und auf der annektierten Halbinsel Krim abgeschossen zu haben. 

11.15 Uhr: Nordkorea verspricht Russland Unterstützung "bis zum Sieg"

Vor dem Hintergrund von Berichten über eine Entsendung nordkoreanischer Soldaten zur Unterstützung der russischen Seite im Krieg mit der Ukraine ist Nordkoreas Außenministerin Choe Son Hui in Moskau mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zu Gesprächen zusammengetroffen. Choe versicherte, dass ihr Land bis zum "Sieg" in der Ukraine an der Seite Russlands stehen werde. "Wir haben keinerlei Zweifel daran, dass die russische Armee und das russische Volk unter der weisen Führung des ehrenwerten russischen Präsidenten Wladimir Putin einen großen Sieg erringen werden", sagte sie. Lawrow lobte seinerseits die "sehr engen Beziehungen" zwischen dem Militär und den Sicherheitsdiensten beider Länder.

Die US-Regierung geht laut Außenminister Antony Blinken davon aus, dass 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland geschickt wurden. 8000 von ihnen sind demnach bereits in die russische Region Kursk an der Grenze zur Ukraine verlegt worden.

10.00 Uhr: Nordkoreanische Außenministerin in Moskau

Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui ist zu Gesprächen in Moskau eingetroffen. Sie sei von Russlands Außenminister Sergej Lawrow mit einem Blumenstrauß begrüßt worden, teilt die Sprecherin seines Ministeriums, Maria Sacharowa, auf Telegram mit. Zuletzt hatte es Spekulationen über einen Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Russlands im Krieg gegen die Ukraine gegeben. Die USA schätzen, dass 10.000 nordkoreanische Soldaten für Übungen nach Russland verlegt wurden. 8000 davon sollen in der Region Kursk, in die ukrainische Truppen vorgedrungen sind, stationiert sein.

05.55 Uhr: Russland missbilligt Waffenlieferungen der Türkei an Ukraine

Der türkischen Zeitung "Hurriyet" zufolge missbilligt Russland die andauernden Waffenlieferungen an die Ukraine. "Türkische Waffen werden von den ukrainischen Streitkräften eingesetzt, um russische Militärangehörige und Zivilisten zu töten", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit der Zeitung. "Diese Situation kann angesichts der Erklärungen der türkischen Regierung, sie sei bereit, Vermittlungsdienste zu leisten, nur überraschen", so Lawrow weiter.

03.00 Uhr: Experten - Russland begeht Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Ein von den Vereinten Nationen unterstütztes Expertengremium hat Russland wegen der Folter von Zivilisten in der Ukraine Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Erik Møse, der Vorsitzende der Kommission, die zu Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine ermittelt, sagte, man habe ermittelt, dass die russischen Behörden in allen Provinzen der Ukraine, die unter ihre Kontrolle geraten seien, Folterverbrechen verübt hätten, ebenso in den Hafteinrichtungen in der Russischen Föderation, zu denen die Kommission ermittelt habe.

Den weit verbreiteten Einsatz von Folter in der Ukraine und Russland gegen Zivilisten und Gefangene, sowohl Frauen als auch Männer, habe sein Gremium bereits zuvor als Kriegsverbrechen beschrieben. Møse verwies darauf, dass die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft und der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag zu möglichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ermittelten und die Kommission um Beweise gebeten hätten.

Donnerstag, 31. Oktober 2024

22.01 Uhr: Ukraine rechnet auch nach den Wahlen mit US-Unterstützung

Die Ukraine ist zuversichtlich, dass die USA auch nach den Präsidentschaftswahlen ihre Unterstützung fortsetzen werden. "Wir haben eine starke parteiübergreifende Unterstützung, sowohl bei den Republikanern als auch bei den Demokraten. Und natürlich haben wir eine starke Unterstützung des amerikanischen Volkes", sagt der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha. "Ich möchte betonen, dass die Unterstützung für die Ukraine keine Wohltätigkeit ist, sondern ein Beitrag zur transatlantischen Sicherheit, und wir sind zuversichtlich, dass diese Unterstützung fortgesetzt wird", ergänzt er.

21.40 Uhr: Selenskyj hofft auf Waffenhilfe aus Südkorea

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft im Abwehrkampf gegen Russland auf Militärhilfe aus Südkorea nach dem Bekanntwerden der Entsendung nordkoreanischer Soldaten ins Kriegsgebiet. "Wir werden über Waffen reden", kündigte Selenskyj auf seinem Telegramkanal an. Die Ukraine sei stark an der Hilfe interessiert, speziell an Artillerie und Flugabwehr. 

Seinen Angaben nach sind bereits 3.000 nordkoreanische Soldaten in russischen Ausbildungslagern für den Krieg. Ihre Zahl werde bald auf 12.000 steigen, schrieb Selenskyj. Zudem verhandelten Moskau und Pjöngjang über die Entsendung von Pioniertruppen sowie Zivilisten für die Arbeit in russischen Rüstungsbetrieben.

20.44 Uhr: Blinken erwartet bald Einsatz von nordkoreanischen Soldaten

Die USA erwarten, dass nordkoreanische Soldaten in Russland in den kommenden Tagen gegen ukrainische Streitkräfte eingesetzt werden. US-Außenminister Antony Blinken warnt, dass die nordkoreanischen Truppen zu legitimen militärischen Zielen würden, wenn sie gegen Kiew kämpfen sollten. Russland bilde die nordkoreanischen Soldaten in Artillerie, Drohnen und grundlegenden Infanterieoperationen aus. Dies deute darauf hin, dass Moskau die Absicht habe, die Truppen an der Front einzusetzen. Nach US-Angaben befinden sich rund 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland, darunter bis zu 8000 in der Region Kursk, wo die ukrainischen Streitkräfte weiterhin ihr Territorium halten.

20.09 Uhr: Ukraine attackiert russische Region nahe dem Ural

Industriebetriebe in der russischen Teilrepublik Baschkortostan im Vorland des Ural-Gebirges sind nach offiziellen Angaben von Drohnen angegriffen worden. In einem Energiekonzern seien Fensterscheiben zerstört worden, zwei andere feindliche Drohnen seien im Industriegebiet eingeschlagen, teilte Republikchef Radi Chabirow bei Telegram mit. Es habe keine Schäden oder Opfer gegeben. Die Republikhauptstadt Ufa liegt mehr als 1.300 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

19.53 Uhr: Kiew behält trotz EU-Kritik einheitliche TV-Nachrichten bei

Trotz Kritik von der Europäischen Union hält die ukrainische Regierung vorerst am Konzept des zu Kriegsbeginn eingeführten einheitlichen Nachrichtenfernsehens fest. "Der Staat plant, die Unterstützung des TV-Marathons nach dem Ende des Kriegszustands einzustellen", sagte Kulturminister Mykola Totschyzkyj gemäß einer Mitteilung. Man habe die Empfehlungen der Europäischen Kommission zur Kenntnis genommen. Der Minister betonte: "Unser Ziel ist es, einen Raum für Wahrheit und Meinungsfreiheit zu schaffen und diese Arbeit wird jeden Tag fortgesetzt."

Tags zuvor hatte die Europäische Kommission in einem Bericht zur EU-Integration vorsichtige Kritik an der staatlichen Finanzierung des einheitlichen Nachrichtenfernsehens geäußert. "Es sollte überdacht werden, ob dies die beste Plattform für einen freien Meinungsaustausch unter den Ukrainern ist", hieß es in dem Bericht. Gesondert erwähnt wurde der Parlamentssender, der aktuell ausschließlich das Einheitsprogramm zeigt.

19.00 Uhr: Orban erwartet sofortige Trump-Initiative zu Ukraine-Krieg

Im Fall seines Siegs bei der US-Wahl wird Donald Trump nach Überzeugung von Ungarns Regierungschef Viktor Orban sofort eine Initiative für eine diplomatische Lösung des Ukraine-Kriegs auch ohne die Europäer starten. "Wir bereiten uns vor", sagte Orban nach einem Telefonat mit Trump bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien. Orban gilt als einer der wichtigsten europäischen Kontakte Trumps. "Sie werden sich im Handumdrehen mit dem russischen Präsidenten hinsetzen und Verhandlungen führen", sagte Orban mit Blick auf eine etwaige Trump-Regierungsmannschaft weiter. Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt. 

18.39 Uhr: USA - Rund 8.000 nordkoreanische Soldaten nahe Grenze zur Ukraine

In der russischen Region Kursk nahe der Grenze zur von Russland angegriffenen Ukraine halten sich nach Informationen der USA rund 8.000 nordkoreanische Soldaten auf. Sie bereiten sich laut US-Regierung darauf vor, Moskau in dessen Kampf gegen ukrainische Soldaten zu unterstützen. Bei der Präsentation der Erkenntnisse im UN-Sicherheitsrat fragte der stellvertretende Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, die russische Vertretung im Gremium, ob das Land weiter an der Aussage festhalte, dass sich keine nordkoreanischen Soldaten in Russland aufhielten. Die russische Vertretung bei dem Treffen des Sicherheitsrats kommentierte das nicht.

Ukrainische Soldaten waren im August überraschend in die Region Kursk vorgestoßen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sich nordkoreanische Truppen in russischen Uniformen und mit russischer Ausrüstung in Richtung Kursk bewegten.

18.12 Uhr: Mann in Finnland wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine angeklagt

Die finnische Staatsanwaltschaft hat einen Verdächtigen wegen Kriegsverbrechen angeklagt, der in einer Region prorussischer Separatisten in der Ukraine gegen ukrainische Truppen gekämpft haben soll. Die Staatsanwaltschaft machte am Donnerstag keine Angaben zur Identität des Angeklagten, finnische Medien berichteten aber, es handele sich um einen russischen Staatsbürger, der unter einem anderen Namen in Finnland lebe. Der Verdächtige soll die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen haben. Die mutmaßlichen Kriegsverbrechen sollen 2014 begangen worden sein.

Gegen den Verdächtigen wurden fünf Anklagepunkte erhoben. Er und Soldaten seiner Einheit hätten mutmaßlich 22 Soldaten der Ukraine getötet und vier weiteren schwere Verletzungen zugefügt, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

17.50 Uhr: Finnland über "Jamming" und "Spoofing" in der Ostsee besorgt

Die finnische Küstenwache hat seit April zunehmende Störungen der Satellitennavigation von Schiffen in der Ostsee festgestellt. Das führe zu Fehlfunktionen im Automatischen Identifikationssystem (AIS) und dazu, dass Schiffe auf See verloren gingen oder vom Kurs abkämen, erklärte die finnische Küstenwache. Man habe Schiffe warnen müssen, damit sie nicht auf Untiefen aufliefen oder gefährlich in die Nähe von Inseln gerieten. Zudem manipulierten Tanker ihre Standortdaten, um Besuche in Russland zu verschleiern, erläuterte Pekka Niittyla, Kommandant der finnischen Küstenwache.

"In den letzten Wochen haben wir beobachtet, dass AIS-Geräte absichtlich ausgeschaltet wurden, sodass ein falscher Standort für das Schiff angezeigt wurde", beschreibt er das sogenannte "Spoofing". "Unserer Einschätzung nach steht dies im Zusammenhang mit dem Umgehen von Sanktionen oder deren Folgen."

17.18 Uhr: Kreml nennt gigantische Strafe für Google symbolisch

Der Kreml hat eine von einem russischen Gericht gegen den Technologiekonzern Google verhängte gigantische Strafe als symbolträchtig bezeichnet. "Die Forderungen demonstrieren das Wesen der Vorwürfe unserer Fernsehsender gegenüber Google", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zuvor war bekannt geworden, dass die Summe der vom Gericht verhängten Strafen gegen den US-Konzern 2 Sextillionen Rubel (das sind etwa 20 Quintilliarden Euro - eine Zahl mit 34 Nullen) erreicht hat. Der Betrag entspricht nicht nur einem Vielfachen des Werts von Google, sondern sogar einem Vielfachen der jährlichen Wirtschaftsleistung weltweit.

Der Streit dreht sich um die Sperrung einer Reihe von kremltreuen Fernsehsendern auf Youtube. Ein russisches Gericht hat den Google-Konzern Alphabet bereits 2020 dazu aufgefordert, die Kanäle wiederherzustellen. Für jeden Tag, an dem Google dieser Forderung nicht nachkommt, muss der Konzern eine Geldstrafe von 100.000 Rubel (knapp 1000 Euro) zahlen, wobei sich das tägliche Strafmaß jede Woche verdoppeln soll. 

17.06 Uhr: Ungarns Außenminister kritisiert EU bei Besuch in Belarus

Ungarns Außenminister Peter Szijjarto hat bei einem Besuch in Belarus die Europäische Union (EU) und den Westen für die Sanktionen gegen Russland scharf kritisiert. "Wir akzeptieren keine Einschränkungen, mit wem wir zusammenarbeiten", sagte Szijjarto am Donnerstag auf Russisch auf einem Sicherheitsforum in der belarussischen Hauptstadt, auf dem auch Machthaber Alexander Lukaschenko sprach.

Budapest sei gegen umfangreiche Sanktionen gegen Moskau wegen der Offensive in der Ukraine und gegen Minsk wegen der Unterstützung für Russland. "Wir lehnen Sanktionspolitik ab", fuhr Szijjarto fort.

16.52 Uhr: 16 Jahre Haft wegen geplanten Brandanschlags auf Rekrutierungsbüro in Russland

Ein russisches Militärgericht hat einen Studenten wegen eines geplanten Brandanschlags auf ein Rekrutierungsbüro der Armee zu 16 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht befanden den Mann für schuldig, im Auftrag von Ukrainern geplant zu haben, ein Rekrutierungsbüro der Armee in Brand zu setzen, wie russische Nachrichtenagenturen am Donnerstag meldeten.

Der Mann war im November vergangenen Jahres festgenommen worden, als er das Gebäude fotografiert hatte. Das Gericht stufte dies als "Erkundung des Ortes" ein "mit der Absicht, es anschließend in Brand zu setzen". Der wegen "Terrorismus" verurteilte Mann plädierte auf nicht schuldig. Er habe die Fotos nur gemacht, um die Öffnungszeiten zu erfahren und zur Anmeldung zu kommen.

16.17 Uhr: Lukaschenko für ein "Unentschieden" im Ukraine-Krieg

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko plädiert in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine für ein Unentschieden wie bei einem Fußballspiel. "Auf dem Schlachtfeld wird die Ukraine nicht siegen. Das sehen die Ukrainer ein und der Westen. Also muss man sich bewegen, sich einigen", sagte Lukaschenko bei einer Konferenz über Sicherheitsfragen in Minsk. "Wenn es sofort sein soll, könnte es ein Unentschieden sein. Ich sage das mal in der Sportsprache", wurde er von der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta zitiert.

Der enge Verbündete des Kremls erläuterte aber nicht, wie dieses Ziel erreicht werden könnte. Lukaschenko erinnerte nur an die russisch-ukrainischen Gespräche kurz nach Beginn des Krieges 2022. Auch Moskau stellt es heute so dar, als habe es damals eine fast fertige Vereinbarung gegeben. Die Ukraine hätte einem neutralen Status zugestimmt. Sie wäre indes gegenüber Russland völlig schutzlos geworden. Die Frage der von Russland besetzten Gebiete war überhaupt nicht geregelt.

15.23 Uhr: Ukrainische Behörden – Drei Tote bei russischem Angriff

Bei einem russischen Angriff auf ein Gebäude in der nordostukrainischen Stadt Charkiw sind ukrainischen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Darunter seien ein zwölf Jahre alter und ein 15-jähriger Junge, erklärte der örtliche Gouverneur Oleh Synehubow am Donnerstag. 35 Menschen seien verletzt worden.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hatte eine gelenkte Fliegerbombe das Haus am Mittwochabend getroffen. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP vor Ort sahen, wie Rettungskräfte die Trümmer des beschädigten Gebäudes durchsuchten, dessen Fassade teilweise eingestürzt war. Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, erklärte, der Luftangriff habe mehrere Etagen zerstört.

13.20 Uhr: Anklage gegen mutmaßlichen Russland-Spion wegen Mitgliedschaft in ausländischer terroristischer Vereinigung

Im Fall des mutmaßlichen Russland-Spions Dieter S. ist eine erste Anklage erhoben worden - allerdings nicht wegen Spionage. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe wirft dem Deutschrussen nun die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland und die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor. Das Verfahren zum Vorwurf der Spionage für Russland soll demnächst abgeschlossen werden.

S. war im April in Bayreuth festgenommen worden, aut aktueller Anklage wirft der Generalbundesanwalt ihm vor, zwischen Dezember 2014 und August 2016 in der Ostukraine Kämpfer einer bewaffneten Einheit der selbsternannten pro-russischen Volksrepublik Donezk gewesen zu sein. Die pro-russische Vereinigung habe auch immer wieder Gewalt gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt. S. soll 2014 und 2015 gegen das ukrainische Militär gekämpft haben. 

12.52 Uhr: Russland meldet Einnahme eines weiteren Dorfes im Donbass

Das russische Verteidigungsministerium hat die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Ostukraine gemeldet. Seine Soldaten hätten "als Ergebnis aktiver und entschlossener Operationen die Siedlung Jasnaja Poljana befreit", erklärte das Ministerium unter Verwendung des russischen Namens für Jasna Poljana im südlichen Donbass. Die russische Armee rückt seit Wochen in der ostukrainischen Region Donezk vor. 

Jasna Poljana ist ein kleines Dorf, in dem vor Beginn der russischen Offensive weniger als 500 Menschen wohnten, es liegt etwa 20 Kilometer südwestlich der Industriestadt Kurachowe und unweit der Stadt Wuhledar, die erst kürzlich an die russische Armee gefallen war. Russland hatte zuletzt dutzende Städte und Dörfer im Osten der Ukraine eingenommen und seine Soldaten nähern sich Kurachowe und dem größeren logistischen Knotenpunkt Pokrowsk. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Donbass-Region als "Priorität" Russlands bezeichnet. 

12.10 Uhr: Verteidigungsexperte - Zeit für Friedensverhandlungen ist noch nicht gekommen

Diplomatie ist nur unter bestimmten Bedingungen eine Lösung im Ukraine-Krieg. Das sagte der Verteidigungsexperte Nico Lange im BR24-Interview für "Possoch klärt". Russland und die Ukraine bräuchten Hilfe, um Friedensverhandlungen aufzunehmen, allerdings sei im Moment dafür nicht der richtige Zeitpunkt. "Ich glaube, wir haben alle schon gemerkt, einfach immer nur "Frieden" sagen und dann darauf hoffen, dass Frieden kommt, das funktioniert nicht. Da kann man sich vielleicht gut fühlen oder so tun, als sei man ein Friedensbefürworter. Es gibt aber weiter Krieg, weil Wladimir Putin diesen Krieg will. Man muss ihn stoppen."

Dafür müsse man die Ukraine schneller und entschlossener ausrüsten als bisher, "damit die Ukraine Russland so unter Druck setzt, dass Putin an den Verhandlungstisch kommt und dass man ihn zurück zum Frieden drängen kann. Wie die Details dieses Friedens aussehen, darüber muss man zu diesem Zeitpunkt gar nicht spekulieren. Das wird die Ukraine dann selbst entscheiden. Aber wir können beeinflussen, dass es zu diesen Gesprächen überhaupt kommt".

10.24 Uhr: Ungarns Außenminister zu Konferenz nach Belarus gereist

Ungarns Außenminister Peter Szijjarto ist zu einer Sicherheitskonferenz des engen Russland-Verbündeten Belarus gereist. Er sei am Morgen in der belarussischen Hauptstadt eingetroffen, um an der zweiten Minsker Internationalen Konferenz für Eurasische Sicherheit teilzunehmen, teilt Szijjarto auf seiner Facebook-Seite mit. "Wir sind nicht die Einzigen in Europa, die der Meinung sind, wir sollten zur eurasischen Zusammenarbeit zurückkehren, aber wir sind die Einzigen, die mutig genug sind, dies offen zu sagen", schreibt Szijjarto.

Es wird erwartet, dass auch der russische Außenminister Sergej Lawrow an der Konferenz teilnimmt. Ungarn hat derzeit turnusmäßig die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union inne. Die national-konservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban wird in der EU wegen ihrer Russland-Nähe immer wieder kritisiert.

08.56 Uhr: Nordkoreanischer Top-General bei Truppen in Russland

Die Ukraine verfügt nach eigenen Angaben über neue Erkenntnisse zu den nordkoreanischen Truppen, die zur Unterstützung Russlands entsandt worden sein sollen. Die Führung in Pjöngjang habe mindestens 500 Offiziere geschickt, drei Generäle seien der Ukraine namentlich bekannt, hieß es am Mittwoch (Ortszeit) in einer Erklärung der Ukraine vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Darunter sei der Kommandant der nordkoreanischen Sturmtruppen, Generaloberst Kim Yong Bok. Er war jüngst wiederholt mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un aufgetreten. US-Experten zufolge dürfte Kim Yong Bok eine zentrale Rolle bei einem Einsatz nordkoreanischer Truppen im Ukraine-Krieg spielen.

05.37 Uhr: Russische Armee rückt bei Pokrowsk vor

Für den russischen Vormarsch in der Ostukraine ist die Industriestadt Pokrowsk das nächste wichtige Ziel. Der Feind stehe nur noch knapp sieben Kilometer vor der Stadt im Gebiet Donezk, die vor dem Krieg etwa 50.000 Einwohner hatte, sagte der Leiter der Stadtverwaltung, Serhij Dobrjak. Zurzeit harrten noch etwa 12.000 Menschen in Pokrowsk aus, darunter Kinder, auch wenn die Infrastruktur schon zu etwa 80 Prozent zerstört sei.

Am Frontabschnitt Pokrowsk seien am Mittwoch 28 russische Sturmangriffe gezählt worden, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew mit. An der gesamten langen Front im Osten und Süden habe es 134 Gefechte gegeben.

05.10 Uhr: USA und Südkorea fordern von Nordkorea Truppenabzug aus Russland

Die Verteidigungsminister der USA und Südkoreas haben Nordkorea aufgefordert, seine Truppen aus Russland abzuziehen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die Vereinigten Staaten würden "weiterhin mit Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um Russland davon abzuhalten, diese Truppen im Kampf einzusetzen". Es bestehe jedoch die "hohe Wahrscheinlichkeit", dass Russland dies dennoch tun werde. Die nordkoreanischen Truppen würden mit russischen Uniformen und Waffen ausgestattet.

05.00 Uhr: Bombenangriff auf Charkiw fordert Todesopfer

Bei einem Angriff mit einer russischen Gleitbombe auf ein Hochhaus in Charkiw sind zwei Menschen ums Leben gekommen, einer davon ist ein 12-jähriger Junge. 35 weitere Menschen wurden verletzt. Das teilte der Gouverneur der Region, Oleh Synjehubow, über Telegram mit. Die Explosion habe einen Brand ausgelöst und den Eingangsbereich des Hochhauses weitgehend zerstört.

Mittwoch, 30. Oktober 2024

23.05 Uhr: Russische Gleitbombe trifft Hochhaus in Charkiw

Eine russische Gleitbombe hat in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, ein Hochhauses getroffen, teilt Regionalgouverneur Oleh Synjehubow mit. Die Zahl der Opfer sei noch unbekannt. Die Explosion habe ein Feuer ausgelöst. Der Eingangsbereich des Gebäudes sei weitgehend zerstört. Es könnten Menschen unter den Trümmern eingeschlossen sein.

21.42 Uhr: Russland erklärt militärische Unterstützung Nordkoreas für rechtskonform

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja erklärte im UN-Sicherheitsrat, dass die militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea nicht gegen internationales Recht verstoße. Als Begründung führte Nebensja an, die Zusammenarbeit richte sich nicht gegen Drittländer.

Zuvor hatte EU-Chefdiplomat Borrell von Nordkorea einen Stopp der möglichen Unterstützung russischer Kriegsanstrengungen gegen die Ukraine gefordert. Eine fortgesetzte militärische Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine durch Nordkorea werde mit einer angemessenen Reaktion beantwortet, so Borrell.

21.01 Uhr: Schwerer russischer Raketenangriff auf Odessa

Die russische Armee hat die südukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer mit einem Schwall von Raketen beschossen. In der Stadt seien Explosionen zu hören, meldete die Nachrichtenagentur Ukrinform. Nach Angaben eines Militärgouverneurs hat Russland etwa zehn Raketen verschiedener Typen auf das Gebiet Odessa abgefeuert. Über die Schäden werde später informiert. 

Auch die ukrainische Luftwaffe meldete den schweren Angriff. Auf ukrainischen Warn-Apps hieß es, die Raketen seien teils von russischen Flugzeugen über dem Meer, teils von der russisch besetzten Halbinsel Krim abgefeuert worden.

Über Odessa und seine Nachbarhäfen laufen die Getreideexporte der Ukraine. Deshalb wird die Küste immer wieder von Russland attackiert. Die Luftwaffe warnte auch vor zahlreichen russischen Kampfdrohnen, die am Abend über der Ukraine kreisten.

20.42 Uhr: Ukraine rechnet mit baldigem weiterem Unterstützer-Treffen

Die Ukraine rechnet nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bald mit einem weiteren Treffen ihrer militärischen Unterstützerländer in der sogenannten Ramstein-Gruppe. Die Umrisse der Begegnung zeichneten sich ab, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Er nahm sie diesmal in Uschhorod in der Westukraine auf. Details oder ein Datum nannte Selenskyj nicht. Es gehe darum, mit den Partnern jedes einzelne vereinbarte militärische Hilfspaket auch wirklich umzusetzen, sagte er.

18.40 Uhr: Selenskyj fordert Tomahawk-Marschflugkörper von den USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Bericht der "New York Times" (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt) bestätigt, wonach er im geheimen Teil seines sogenannten Siegesplans um Tomahawk-Marschflugkörper aus den USA bittet. "Das war eine geheime Information zwischen der Ukraine und dem Weißen Haus", sagte er vor Journalisten in der isländischen Hauptstadt Reykjavik. 

Selenskyj zeigte sich enttäuscht über den Vertrauensbruch: "Wie soll man diese Nachricht verstehen? Das heißt also, dass es zwischen Partnern keine vertraulichen Informationen gibt", stellte er fest. Würde die Ukraine Mittelstreckenwaffen wie die Tomahawks von den USA bekommen, wäre das eine "präventive Maßnahme".

18.01 Uhr: Russlands Menschenrechtsbeauftragter leugnet Repressionen

Der Menschenrechtsbeauftragte von Kremlchef Wladimir Putin, Waleri Fadejew, bestreitet, dass es politische Repressionen im Land gibt. Russland führe Krieg gegen den Westen. "Und irgendwelche minimalen Einschränkungen gegen die, die faktisch auf der Seite des Feindes auftreten, sind keine Repressionen. Das sind minimale Hygienemaßnahmen", sagte Fadejew auf einer Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Großen Terrors unter Sowjetdiktator Josef Stalin. Als Zeit des Großen Terrors werden die Jahre zwischen 1936 und 1938 bezeichnet, als der sowjetische Machtapparat eine Verfolgungskampagne gegen Bürger startete, die als unzuverlässig galten. Fadejew verwies darauf, dass die Zahl der Häftlinge in Russland auf 300.000 gesunken sei. Tatsächlich sind nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine viele Kriminelle an die Front abgeworben worden. Im Gegenzug wurden sie begnadigt. Die Zahl politischer Häftlinge hingegen ist deutlich gestiegen.

17.58 Uhr: USA verhängen Sanktionen gegen Unterstützer Russlands

Wegen der Unterstützung der russischen "Kriegsmaschinerie" haben die USA Sanktionen gegen hunderte Menschen und Unternehmen in zahlreichen Ländern verhängt. "Aufbauend auf den beispiellosen Maßnahmen, die wir bereits in Abstimmung mit unseren Verbündeten und Partnern verhängt haben, verhängen die Vereinigten Staaten heute Sanktionen gegen fast 400 Unternehmen und Einzelpersonen für die Ermöglichung des illegalen Kriegs Russlands gegen die Ukraine", erklärte US-Außenminister Antony Blinken. Das US-Finanzministerium gab Sanktionen gegen 275 Personen und Unternehmen in Ländern wie Indien, China, der Schweiz und der Türkei bekannt. Sie zielten darauf ab, "globale Umgehungsnetzwerke zu zerschlagen".

17.29 Uhr: EU knüpft Beitritt an Bruch mit Russland

Die Europäische Union knüpft künftige Beitritte an einen Bruch der Kandidatenländer mit Russland. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte in Brüssel, die Beitrittsanwärter könnten nicht Beziehungen zu Russland aufrechterhalten "und erwarten, dass das eigene Land Teil der Europäischen Union wird". Er appellierte vor allem an Georgien, sich zu entscheiden. Kritik übte er auch an der Türkei. Borrell stellte den Jahresbericht über die Fortschritte der zehn Beitrittsanwärter vor. Neben den sechs Westbalkanländern gehören dazu die Ukraine, Moldau, Georgien und die Türkei.

16.42 Uhr: EU-Kommission - Konkrete Gespräche über Ukraine-Beitritt 2025

Die Verhandlungen für einen EU-Beitritt der Ukraine sollen nach Einschätzung der Europäischen Kommission im kommenden Jahr konkreter werden. Trotz des russischen Angriffskriegs habe das Land sein starkes Engagement für Reformen in vielen Bereichen weiter vorangetrieben, heißt es in einem Bericht der Brüsseler Behörde. Unter der Voraussetzung, dass die Ukraine alle Bedingungen erfülle, hoffe man daher, die Verhandlungen über Grundlagen "so bald wie möglich im Jahr 2025" aufnehmen zu können. Dazu gehören etwa die Themen Grundrechte, Justiz, Freiheit und Sicherheit sowie die Finanzkontrolle. 

16.00 Uhr: Selenskyj - "Nur Bruchteil der US-Hilfe erhalten"

Die Ukraine hat nach Darstellung ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bislang nur ein Zehntel der vom US-Kongress Anfang des Jahres bewilligten Hilfe erhalten. "Du tust deinen Job. Du zählst auf Reserven, du zählst auf Spezialbrigaden, du zählst auf diese Ausrüstung", heißt es auf dem Kurznachrichtendienst Telegram in der vollständigen Version von Bemerkungen, die Selenskyj am Vortag auf Englisch vor Journalisten abgab. "Und wenn du zehn Prozent des gesamten Pakets erhältst, über das bereits abgestimmt wurde, dann ist das nicht witzig." Die USA verabschiedeten im April ein Hilfspaket im Umfang von 61 Milliarden Dollar.

13.57 Uhr: Bundeswehr bildet ukrainische Diensthundeführer aus

Die Bundeswehr bildet jetzt auch ukrainische Soldaten und Sicherheitskräfte für Einsätze mit Diensthunden aus. Es gebe Lehrgänge für Minenspürhunde, Kampfmittelspürhunde und für Hunde für den Schutzdienst, sagte die Fachexpertin für die Hundeausbildung bei der Bundeswehr in Bitburg. Alle Hunde stammten aus der Ukraine.

Die Ausbildung für Diensthundeführer aus der Ukraine werde erst seit wenigen Monaten angeboten, sagte ein Sprecher des multinationalen Sondertrainingskommandos in Strausberg (Brandenburg). Sie finde bundesweit an verschiedenen Orten statt. Die Lehrgänge seien kompakt und dauerten mehrere Monate. 

13.15 Uhr: Nordkoreas Außenministerin Choe zu Gesprächen mit Lawrow in Moskau erwartet

Bei ihrem Russland-Besuch wird Nordkoreas Außenministerin Choe Son Hui zu Gesprächen mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Moskau erwartet. Choe treffe zu einem "offiziellen Besuch in Moskau" ein, um mit Lawrow "strategische Konsultationen" abzuhalten, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Informationen über Details wie den genauen Zeitpunkt würden folgen.

Der Besuch aus Pjöngjang erfolgt vor dem Hintergrund westlicher Berichte über die Entsendung Tausender nordkoreanischer Soldaten nach Russland zum Training für den Kampf gegen die Ukraine. US-Angaben zufolge befinden sich bereits 10.000 nordkoreanische Soldaten auf russischem Boden, darunter "eine kleine Zahl" in der an die Ukraine angrenzende Region Kursk. Sie könnten innerhalb von Wochen zum Kampf in die Ukraine geschickt werden, hieß es.

12.26 Uhr: Möglicher Verstoß gegen Russland-Sanktionen - Mann in Nürnberg verhaftet

Weil er unter Verdacht steht, trotz Sanktionen technische Güter für die Verwendung in Russland beschafft zu haben, ist ein Mann in Nürnberg verhaftet worden. Im Zuge der Ermittlungen waren am Mittwoch sechs Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht worden. Ermittler des Zollfahndungsamts Essen vollstreckten den Haftbefehl im Auftrag der Frankfurter Staatsanwaltschaft. 

Der Mann soll gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen haben. So stehe er unter Verdacht, Teil eines internationalen Netzwerkes zu sein. Für die Beschaffung der maritimen technischen Güter soll er sein Unternehmen mit Sitz in Deutschland benutzt haben, wie das Zollfahndungsamt Essen und die Frankfurter Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten. Um welche Güter es sich konkret handelt, gaben die Behörden nicht bekannt. Auch ob diese bereits Russland erreicht haben, blieb unklar. 

11.17 Uhr: Russland meldet Einnahme von weiterem Dorf in Nordost-Ukraine

Die russische Armee hat nach Angaben aus Moskau ein weiteres Dorf im Nordosten der Ukraine eingenommen. Russische Einheiten hätten das Dorf Krugljakowka in der Region Charkiw "befreit", erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch unter Verwendung des russischen Namens für den Ort Krugljakiwka im Nordosten der Ukraine, wo die russischen Truppen Kiew seit Monaten zunehmend unter Druck setzen. Das Dorf Krugljakiwka hatte vor dem Konflikt rund 1200 Einwohner. Es liegt etwa 20 Kilometer südlich der umkämpften Stadt Kupjansk. 

11.08 Uhr: Südkorea erwägt Entsendung von Militärbeobachtern in die Ukraine

Wegen der Informationen über nordkoreanische Truppen zur Unterstützung der russischen Armee erwägt Südkorea eine Entsendung von Militärbeobachtern in die Ukraine. Diese sollen eine erwartete Stationierung nordkoreanischer Truppen an der Seite des russischen Militärs an den Frontlinien im Ukraine-Krieg analysieren, teilt ein Vertreter des Präsidialamts in Seoul mit, der nicht namentlich genannt werden wollte. Der Einsatz nordkoreanischer Truppen an der Seite Russlands und deren dabei gewonnene Erfahrungen mit moderner Kriegsführung stellten eine direkte militärische Bedrohung für Südkorea dar. Mindestens 11.000 nordkoreanische Soldaten seien nach Russland entsandt worden, mehr als 3.000 davon in Frontnähe.

11.03 Uhr: Russische Opposition ruft zu Antikriegsdemo in Berlin auf

Die russische Opposition im Exil hat für den 17. November zu einer Demonstration in Berlin gegen den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgerufen. "Wir müssen uns und der ganzen Welt zeigen, dass es ein antimilitaristisches und freies Russland gibt", sagte Putin-Gegnerin Julia Nawalnaja in einem über soziale Netzwerke verbreiteten Video. Neben Nawalnaja traten auch die beiden bekannten Kremlkritiker Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa auf.

Bei dem Marsch in Berlin solle Putins Rücktritt, der Abzug russischer Soldaten aus der Ukraine und die Freilassung aller politischen Gefangenen in Russland gefordert werden, kündigten die drei Oppositionsführer an. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Unterstützung gegen eine russische Invasion.

08.05 Uhr: Mehrere Verletzte nach Drohnenangriff auf Kiew

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht zu Mittwoch mindestens neun Menschen verletzt worden, darunter ein elfjähriges Mädchen. Die Drohnenattacke habe einen Brand im zweiten und dritten Stock eines neunstöckigen Gebäudes verursacht, teilten die ukrainischen Rettungskräfte im Online-Dienst Telegram mit. Die Flammen breiteten sich demnach auf einer Fläche von 40 Quadratmetern aus, seien dann aber schnell gelöscht worden.

Das russische Verteidigungsministerium teilte derweil mit, dass in der Nacht zu Mittwoch 23 ukrainische Drohnen über russischem Territorium abgefangen worden seien.

06.30 Uhr: Russland – 23 ukrainische Drohnen abgeschossen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht über mehreren westlichen Landesteilen 23 ukrainische Drohnen zerstört. Sieben Drohnen seien über der Region Rostow, fünf über der Region Kursk, vier über der Region Smolensk und die übrigen über den Regionen Orel, Brjansk und Belgorod abgeschossen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

04.16 Uhr: Klitschko – Mindestens neun Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Kiew

Bei einem russischen Drohnenangriff auf Kiew sind nach ukrainischen Angaben mindestens neun Menschen verletzt worden, darunter ein elfjähriges Mädchen. Herabfallende Trümmer einer zerstörten Drohne hätten ein Feuer in einem mehrstöckigen Wohnhaus im Westen der Stadt ausgelöst, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko über Telegram mit. "Nach derzeitigem Stand sind neun Menschen verletzt", so Klitschko. Alle würden vor Ort von Sanitätern versorgt.

Die Militärverwaltung in Kiew veröffentlicht ein Foto, auf dem Flammen aus einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus schlagen. Ein weiteres Feuer sei in einem mehrstöckigen Verwaltungsgebäude ausgebrochen. Reuters-Augenzeugen berichten von einer Reihe von Explosionen in Kiew, die nach dem Einsatz von Luftabwehreinheiten klingen. In der Hauptstadt, der umliegenden Region und fast der gesamten östlichen Hälfte der Ukraine herrscht seit etwa 3.30 Uhr Ortszeit Luftalarm.

04.01 Uhr: Kanada und Südkorea besorgt über möglichen Nordkorea-Einsatz in Ukraine

Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau äußert in einem Telefonat mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol Bedenken über eine mögliche Verschärfung des Ukraine-Kriegs durch den Einsatz nordkoreanischer Truppen. "Ministerpräsident Trudeau sagte, dass die Möglichkeit einer Verschärfung des Ukraine-Kriegs mit der Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland gestiegen ist, und dies wird Auswirkungen auf die gesamte Sicherheit Europas und des indopazifischen Raums haben", teilt das Büro von Präsident Yoon mit. Yoon zeigt sich besorgt über das schnellere Tempo der nordkoreanischen Truppenstationierung als erwartet und bezeichnet die Situation als gefährlich. Angesichts der sich entwickelnden Lage vereinbaren beide Staatsoberhäupter eine engere Zusammenarbeit.

03.20 Uhr: Klitschko – Explosionen und Feuer in Kiew

Mehrere Explosionen erschüttern nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko die ukrainische Hauptstadt Kiew. Nach einem russischen Drohnenangriff sei ein Feuer ausgebrochen, teilt Klitschko über seinen Telegram-Kanal mit. "Die Rettungskräfte sind auf dem Weg zum Ort des Geschehens." Augenzeugen berichten von einer Reihe von Explosionen, die auf den Einsatz von Luftabwehreinheiten hindeuten. Die genauen Umstände und mögliche Schäden sind zunächst unklar.

02.47 Uhr: Ukrainischer Präsidentenberater trifft US-Spitzenpolitiker in Washington

Inmitten wachsender Besorgnis über eine mögliche nordkoreanische Beteiligung am Ukraine-Krieg führt der engste Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, Gespräche mit hochrangigen US-Regierungsvertretern in Washington. Bei den Treffen mit dem Nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan und Außenminister Antony Blinken stehen die weitere Unterstützung für die Ukraine und die jüngsten Entwicklungen im Krieg im Mittelpunkt.

Dienstag, 29. Oktober 2024

22.26 Uhr: Ukrainisches Militär nennt Lage an der Front angespannt

Das ukrainische Militär bleibt eigenen Angaben zufolge im Osten des Landes schwer unter Druck. Besonders angespannt sei die Situation an zwei Frontabschnitten, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Das sind Kupjansk im nordöstlichen ukrainischen Gebiet Charkiw und Kurachowe im Süden der Region Donezk. Insgesamt habe es im Tagesverlauf 158 Gefechte gegeben.

Im Raum Kupjansk, einem strategisch wichtigen Eisenbahnknoten am Fluss Oskil, haben die russischen Truppen demnach 22 Vorstöße versucht. 17 Angriffe seien abgewehrt worden, fünf Attacken liefen noch, teilte der Generalstab mit.

21.21 Uhr: UN-Expertin prangert systematische Folter in Russland an

Eine UN-Expertin wirft Russland in einem neuen Bericht systematische Folter von Kritikern im Inland sowie feindlichen Soldaten vor. Das Papier dokumentiere, "wie Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung als staatlich sanktionierte Instrumente zur systemischen Unterdrückung in der Russischen Föderation verwendet werden", heißt es in dem in New York vorgestellten Bericht. Ausgearbeitet wurde er von der Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in Russland, Mariana Katzarova.

20.55 Uhr: USA - Tausende nordkoreanische Soldaten auf dem Weg nach Kursk

Tausende nordkoreanische Soldaten sind nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums auf dem Weg in die russische Region Kursk, die in Teilen von der Ukraine eingenommen wurde. Eine kleine Anzahl der Soldaten sei bereits dort eingetroffen. Es gebe Anzeichen dafür, dass sie als Infanterie gegen die ukrainischen Truppen eingesetzt werden sollte, hieß es weiter. US-Präsident Joe Biden äußerte sich besorgt über die Verlegung nordkoreanischer Soldaten nach Kursk. Die Ukraine sollte zurückschlagen, falls die Nordkoreaner die Grenze zur Ukraine überschreiten würden.

20.02 Uhr: Südafrikas Regierung streitet über Russland und Ukraine

Der Krieg in der Ukraine führt zu Streit zwischen den beiden wichtigsten Parteien in der südafrikanischen Regierung. Der Generalsekretär des ANC, Fikile Mbalula, kündigte an, Präsident Cyril Ramaphosa werde ein Abkommen für die visafreie Einreise von Ukrainern mit Diplomaten-, Amts- und Dienstpässen nicht unterzeichnen, das Innenminister Leon Schreiber von der Demokratischen Allianz (DA) am Wochenende angekündigt hatte.

19.36 Uhr: Russland verkündet weitere Geländegewinne in Ostukraine

Die russische Armee hat nach Moskauer Angaben ihre Geländegewinne in der Ostukraine fortgesetzt und vier weitere Orte eingenommen, darunter die Stadt Selydowe. Die Frontstadt sei "vollständig befreit" worden, verkündete das russische Verteidigungsministerium. Parallel dazu hielten die russischen Streitkräfte unter Aufsicht von Präsident Wladimir Putin neue Atomwaffenübungen ab. In Kiew wurde unterdessen bekannt, dass die ukrainische Armee um 160.000 Soldaten aufgestockt werden soll.

18.01 Uhr: Ukraine – Parlament verlängert Kriegsrecht und Mobilmachung

Das ukrainische Parlament hat das nach dem russischen Einmarsch verhängte Kriegsrecht und die Mobilmachung um weitere 90 Tage verlängert. Für beide Gesetze stimmte jeweils eine Zweidrittelmehrheit der Obersten Rada, wie örtliche Medien berichteten. Beide Gesetzentwürfe waren zuvor von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereicht worden. Die Maßnahmen gelten nun vorerst bis Anfang Februar kommenden Jahres.

17.16 Uhr: Moskau bestätigt – Atomwaffen-Übungen ausgeführt

Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau neue Atomwaffen-Übungen unter Aufsicht von Präsident Wladimir Putin ausgeführt. Das Verteidigungsministerium erklärte am Dienstag, dass eine "Trainingsübung mit Kräften und Mitteln der Land-, See- und Luftfahrtkomponenten der strategischen Abschreckungsstreitkräfte" vorgenommen worden sei. Auch eine Interkontinentalrakete sei abgefeuert worden.

15.33 Uhr: Russland beginnt Manöver seiner Atomstreitkräfte

Inmitten des gespannten Verhältnisses zum Westen hat Russland nach Worten von Präsident Wladimir Putin ein weiteres Manöver seiner strategischen Atomwaffen begonnen. Der mögliche Einsatz von Nuklearwaffen sei das äußerste Mittel, die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, sagte Putin nach Angaben des Kreml. Demnach verfolgte Putin die Übung per Videoschalte. Er kündigte den testweisen Start von Raketen während des Manövers an. Dazu gab es aber bislang keine Angaben. Russland werde sich nicht auf ein nukleares Wettrüsten einlassen, sagte Putin in Moskau. Aber es werde seine strategischen Streitkräfte weiter vervollkommnen.

13.19 Uhr: Kadyrow kündigt nach Drohnenangriff in Tschetschenien Vergeltung an

Nach Berichten über einen ukrainischen Drohnenangriff auf eine Militärakademie in Tschetschenien hat der Machthaber der russischen Kaukasus-Republik, Ramsan Kadyrow, Vergeltung angekündigt. "Sie haben uns gebissen, wir werden sie zerstören", sagte Kadyrow in einem Video, das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA verbreitet wurde: "In sehr naher Zukunft werden wir ihnen eine Vergeltung zeigen, die sie sich nie erträumt haben." Eine Stellungnahme der Regierung in Kiew lag zunächst nicht vor.

12.54 Uhr: Ukrainischer Generalmajor – "Unsere Front ist zusammengebrochen"

In der Ukraine hat ein hoher Militär Berichte von massiven Problemen an der Front im Westteil des Gebietes Donezk bestätigt. "Wir wissen alle, dass ich kein militärisches Geheimnis verrate, wenn ich sage, dass unsere Front zusammengebrochen ist", sagte Generalmajor Dmytro Martschenko in einem am Montagabend veröffentlichten Videointerview des Ex-Parlamentsabgeordneten Boryslaw Beresa. Die russischen Truppen seien bereits in die Stadt Selydowe eingedrungen und würden diese seiner Prognose nach bald erobert haben. Dienstagmittag meldete das russische Verteidigungsministerium die Einnahme der Stadt.

Martschenko nannte mehrere Gründe für den russischen Vormarsch. "Erstens sind das fehlende Munition und Waffen, zweitens sind das fehlende Leute, es gibt keine Leute, keinen Ersatz, die Soldaten sind müde, sie können die Frontlinie nicht abdecken, an der sie sich befinden", klagte der Generalmajor. Zudem sei die Kommandoführung nicht optimal. Martschenko war zu Kriegsbeginn mit der erfolgreichen Verteidigung der südukrainischen Gebiete Mykolajiw und Cherson bekanntgeworden. Die russischen Truppen haben in der Ostukraine zuletzt mehrere kleinere Städte wie Krasnohoriwka, Ukrajinsk, Wuhledar und Hirnyk im Bergbaugebiet Donezk erobert.

11.56 Uhr: Ukraine vereinbart engeren Kontakt mit Südkorea

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj angesichts der nordkoreanischen Verwicklung in den Ukraine-Krieg einen engeren Kontakt mit Südkorea vereinbart. Wie Selenskyj nach einem Telefonat mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Yoon Suk Yeol auf dem Kurznachrichtendienst X schreibt, sollen unter anderem Geheimdienstinformationen und Expertenkenntnisse ausgetauscht werden. "Als Teil dieser Einigung werden die Ukraine und die Republik Korea bald Delegationen austauschen, um das Vorgehen zu koordinieren", kündigt Selenskyj an.

11.30 Uhr: Russland – Angriffe auf Rheinmetall-Fabrik in Ukraine möglich

Eine Ende Oktober in der Ukraine eröffnete Munitionsfabrik des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall könnte zum Ziel für russische Angriffe werden, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamts Dmitri Peskow. Rheinmetall war nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters für eine Stellungnahme nicht sofort verfügbar. Der Rüstungskonzern will insgesamt vier Anlagen in der Ukraine eröffnen. Das russische Außenministerium hatte die teilweise noch im Bau befindlichen Fabriken bereits als "legitimes Ziel" für die russische Armee bezeichnet. Rheinmetall erklärte wiederholt, seine Anlagen in der Ukraine seien sicher.

11.20 Uhr: Russland meldet Einnahme von Selydowe in Ostukraine

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Ortschaft Selydowe im Osten der Ukraine eingenommen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax. Die Stadt liegt in der Region Donezk. Die Agentur Tass meldet ebenfalls unter Berufung auf das Ministerium, es seien drei Ortschaften unter russische Kontrolle geraten, darunter Hirnyk und Kateryniwka in der ostukrainischen Region Donzek. Dort kommen die russischen Streitkräfte seit geraumer Zeit langsam, aber kontinuierlich voran.

10.59 Uhr: Nordkoreanische Außenministerin Choe zu Gesprächen in Russland

Die nordkoreanische Verteidigungsministerin Choe Son Hui ist heute zu offiziellen Gesprächen in Russland eingetroffen. Choe sei im östlichen Wladiwostok angekommen und werde am Mittwoch in Moskau erwartet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Diplomatenkreise. Unklar blieb zunächst, mit wem Choe sprechen werde. Es ist bereits ihr dritter Besuch in Russland in diesem Jahr. Nach Angaben aus Washington hat Nordkorea 10.000 Soldaten nach Russland geschickt, die möglicherweise zum Kampf in der Ukraine eingesetzt werden sollen.

09.58 Uhr: Ukraine - 26 von 48 russischen Drohnen abgefangen

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag 26 von 48 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. Zwanzig Drohnen habe sie aus den Augen verloren, erklärt die Luftwaffe. Eine weitere Drohne sei nach Russland zurückgekehrt. Das russische Militär setzt sowohl Kampf- als auch Aufklärungsdrohnen ein.

08.36 Uhr: Gouverneur Kadyrow – Drohnenangriff in Tschetschenien

In der russischen Kaukasus-Republik Tschetschenien hat es dem dortigen Gouverneur Ramsan Kadyrow zufolge einen Drohnenangriff gegeben. Das Dach eines der Gebäude der Militärakademie in Gudermes brenne, teilt Kadyrow mit. Es gebe keine Opfer und größeren Schäden. Kadyrow unterstützt seit langem die russische Armee in ihrem Krieg gegen die Ukraine mit einer sogenannten Freiwilligeneinheit. Diese Achmat-Gruppe spielte bei der Einnahme der südukrainischen Hafenstadt Mariupol im Sommer 2022 und in der ostukrainischen Region Donezk eine große Rolle.

07.20 Uhr: Bericht – Russland nahm zuletzt 196 Quadratkilometer der Ukraine ein

Russland ist einem Medienbericht zufolge in der vergangenen Woche in der Ukraine rasch vorgerückt. Russland habe vom 20. bis 27. Oktober 196 Quadratkilometer eingenommen, berichtet die Mediengruppe Agentstwo, die sich auf die Analyse von offen zur Verfügung gestellten Karten der Ukraine beruft. Laut der Open-Source-Daten rückten die russischen Streitkräfte im September so schnell vor wie seit März 2022 nicht mehr.

07.01 Uhr: Architektonisches Wahrzeichen schwer beschädigt

Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht zu Dienstag das architektonische Wahrzeichen der ostukrainischen Metropole Charkiw schwer beschädigt. Laut Polizeiangaben traf eine Lenkbombe im Stadtzentrum das Derschprom-Gebäude, das als eines der ersten Hochhäuser der Sowjetunion gilt. Neun Menschen seien verletzt worden, hieß es.

Die Weltkulturorganisation Unesco stellte das Bauwerk im September 2023 unter vorläufigen verstärkten Schutz. Die Ukraine will seit mehreren Jahren seine Aufnahme in die Weltkulturerbeliste erreichen.

06.27 Uhr: Nordkoreanische Außenministerin besucht Russland

Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui ist nach Russland gereist. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete von der Abreise ihrer Delegation, nannte aber keine Details zu den Hintergründen. Mit dem Besuch der Ministerin wächst die Sorge westlicher Staaten wegen nordkoreanischer Unterstützung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

06.11 Uhr: Soldaten aus Nordkorea – Pentagon vermutet Einsatz in Kursk

Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums beläuft sich die Zahl der nach Russland entsandten Soldaten aus Nordkorea auf etwa 10.000. Ein Teil dieser nordkoreanischen Soldaten sei bereits näher an die Ukraine herangerückt, sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Befürchtet werde ein Einsatz im russischen Gebiet Kursk nahe der Grenze zur Ukraine.

05.02 Uhr: Russische Drohnentrümmer verletzen zwei Menschen in Kiew

Herabfallende Trümmer einer zerstörten russischen Drohne verletzen in Kiew nach ukrainischen Angaben zwei Menschen und setzen ein Wohnhaus in Brand. Eines der Opfer im Stadtteil Solomjanskyj sei ins Krankenhaus gebracht worden, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko über seinen Telegram-Kanal mit. Zudem seien mehrere Autos in Brand geraten. Ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Reuters berichtet von Rauch, der über dem Wohnviertel im Westen Kiews aufsteige. Fotos der Kiewer Militärverwaltung zeigen ein brennendes Wohnhaus, auch mehrere Autos stehen in Flammen. Auch im Stadtteil Swjatoschynskyj seien Drohnen-Trümmer niedergegangen, teilt die Militärverwaltung mit. Über Schäden ist zunächst nichts bekannt.

04.57 Uhr: Bürgermeister – Mindestens vier Tote bei Angriff auf Charkiw

Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf die ukrainische Stadt Charkiw sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Dies teilte der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terekhov, auf seinem Telegram-Kanal mit.

Montag, 28. Oktober 2024

22.59 Uhr: Selenskyj dringt bei Nordischem Rat auf Nato-Einladung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit Regierungschefs des Nordischen Rates in Island erneut mit Nachdruck auf eine Einladung für sein Land zur Nato-Mitgliedschaft gedrungen. Kiew erwarte keinen Nato-Beitritt während des laufenden russischen Angriffskriegs, sehr aber wohl eine Einladung zur Mitgliedschaft als konkretes Zeichen, sagte Selenskyj in seiner auch im sozialen Netzwerk X veröffentlichten Rede in Reykjavik.

Selenskyj bat die Regierungschefs des Nordischen Rates, zu dem Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden gehören, auch Druck auf Deutschland auszuüben

19.11 Uhr: Russland verzeichnet im Oktober größten Geländegewinn in Ukraine seit 2022

Die russische Armee ist seit Anfang Oktober 478 Quadratkilometer auf ukrainisches Territorium vorgedrungen. Es handelt sich um den größten Gebietsgewinn binnen einem Monat seit den ersten Wochen nach Kriegsbeginn 2022, wie die Nachrichtenagentur AFP anhand von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) ermittelte. 

17.51 Uhr: Südkoreas Präsident möchte Kooperation mit der Ukraine ausloten

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol möchte zusätzliche Kooperationen mit der Ukraine besprechen. Zu diesem Zweck soll noch diese Woche eine südkoreanische Delegation aus Vertretern des Geheimdienstes und des Verteidigungsministeriums die Ukraine besuchen, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete.

Bei den geplanten Treffen soll es auch darum gehen, Informationen über nordkoreanische Soldaten in Russland auszutauschen und gemeinsame Gegenmaßnahmen auszuloten.

16.25 Uhr: Nordkorea hat laut Pentagon 10.000 Soldaten nach Russland geschickt

Nordkorea hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums etwa 10.000 Soldaten nach Russland geschickt. Diese sollten in den kommenden Wochen in die Ukraine in den Kampf geschickt werden, verlautete aus dem Pentagon.

15.45 Uhr: 60 weitere Panzer für Ukraine durch Ringtausch Kroatien-Deutschland

Kroatien wird aus Deutschland Leopard-Panzer beziehen, um eigene Panzer an die Ukraine liefern zu können. "Wir erwerben bis zu 50 Leopard-2-A8-Panzer", sagt der kroatische Verteidigungsminister Ivan Anusic nach einem Treffen mit Verteidigungsminister Boris Pistorius. Bis Ende des Jahres könne Kroatien dann 30 Kampfpanzer M84 und 30 Schützenpanzer M80 an die Ukraine liefern.

12.25 Uhr: Nato bestätigt Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland

Die Nato kann laut ihrem Generalsekretär Mark Rutte Berichte über eine Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland bestätigen. Nordkoreanische Truppen seien nach Russland geschickt und nordkoreanische Militäreinheiten ganz besonders in der umkämpften russischen Region Kursk stationiert worden, sagte Rutte, nachdem Nato-Vertreter von einer südkoreanischen Delegation über entsprechende Informationen unterrichtet worden waren.

Die Entsendung nordkoreanischer Truppen bedeute eine erhebliche Eskalation des russischen Kriegs gegen die Ukraine. "Die sich vertiefende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea ist eine Bedrohung sowohl für die indopazifische als auch für die euro-atlantische Sicherheit", sagt Rutte. Die Nato beobachte die Situation genau. Dass Russland angesichts hoher Verluste gegen die Ukraine auf Soldaten aus Nordkorea zurückgreifen müsse, zeige zugleich die "Verzweiflung" von Kreml-Chef Wladimir Putin.

12.23 Uhr: Nato - Russische Verluste bei mehr als 600.000 Soldaten

Russlands Präsident Wladimir Putin ist für eine Fortsetzung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine nach Ansicht der Nato mittlerweile auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. "Mehr als 600.000 russische Soldaten wurden in Putins Krieg getötet oder verwundet, und er ist nicht in der Lage, seinen Angriff auf die Ukraine ohne ausländische Unterstützung aufrechtzuerhalten", sagte Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel nach Beratungen über einen möglicherweise bevorstehenden Kampfeinsatz nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine.

12.21 Uhr: Kulturstaatsministerin Roth in Odessa eingetroffen

Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist zu Gesprächen in die südukrainische Hafenstadt Odessa gereist. "Die legendäre Kulturmetropole Odessa zeigt, wie unglaublich wichtig für die Ukrainerinnen und Ukrainer gerade in diesem verbrecherischen Zermürbungskrieg mit den unentwegten russischen Attacken die eigene Kultur als Ankerpunkt ist", sagte Roth gemäß einer Mitteilung. Bei ihrer Reise werde sie dem neuen ukrainischen Kulturminister Mykola Totschyzkyj weitere Unterstützung zusagen. Totschyzkyj ist seit Anfang September im Amt. Geplant seien auch Gespräche mit dem Chef der regionalen Militärverwaltung, Oleh Kiper, und mit Kulturvertretern.

12.14 Uhr: Russland meldet Einnahme von weiterem Dorf im Osten der Ukraine

Die russische Armee hat nach Angaben aus Moskau ein weiteres Dorf im Osten der Ukraine erobert. Russische Soldaten hätten den Ort Tsukuryne südlich der Stadt Pokrowsk eingenommen, erklärte das Verteidigungsministerium. Die russischen Truppen rücken seit Monaten in der ostukrainischen Region Donezk vor. Angesichts des russischen Vormarsches sind bereits tausende Bewohner aus der früheren Bergbaustadt Pokrowsk geflohen.

Neben der Einnahme von Tsukuryne meldete Russland am Montag die erfolgreiche Abwehr dutzender ukrainischer Drohnen über seinem Gebiet. Insgesamt wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums in den Regionen Brjansk, Belgorod, Kursk und Tambow und weiteren Teilen Russlands 109 ukrainische Drohnen abgeschossen.

11.54 Uhr: Russland greift ukrainische Ziele mit 100 Kampfdrohnen an

Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben 100 Kampfdrohnen gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt. "Leider gibt es mehrere Drohnentreffer auf zivile Infrastruktur", teilte die ukrainische Luftwaffe ohne Nennung von Details mit. Insgesamt wurden demnach 66 Kampfdrohnen durch die Luftabwehr abgeschossen. Die Ortung von 24 weiteren Drohnen sei verloren gegangen. Vier Drohnen seien zudem in Richtung Russland und Belarus abgedreht. Der Großteil der Drohnen wurde den Angaben nach über dem Umland der Hauptstadt Kiew und den Gebieten Tscherkassy und Chmelnyzkyj abgeschossen.

Mutmaßlich infolge von Treffern im Landkreis Konotop kam es in Teilen des nordukrainischen Gebietes Sumy zu Notstromabschaltungen. Ähnliche Maßnahmen wurden auch im angrenzenden Gebiet Poltawa ergriffen. Das russische Militär greift regelmäßig Anlagen zur Stromversorgung in der Ukraine an, wodurch es immer wieder zu Stromausfällen kommt.

07.12 Uhr: Studie - Nordkorea lieferte Waffen in Milliardenwert an Russland

Eine aktuelle Studie hat Nordkoreas Waffenlieferungen an Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs auf bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar beziffert. Zudem könnten Nordkoreas Einnahmen durch eine mögliche Entsendung von Truppen in die Ukraine um weitere Hunderte Millionen US-Dollar zunehmen, heißt es in der Publikation "Putins Partner" von der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Für die Studie hat Olena Guseinova von der Hankuk Universität für Fremdsprachen in Seoul Geheimdienstberichte, geleakte Dokumente und Munitionspreise aus früheren nordkoreanischen Waffengeschäften ausgewertet. Basierend darauf schätzt die Wissenschaftlerin das Volumen der nordkoreanischen Waffenlieferungen an Russland seit Februar 2022 zwischen 1,7 Milliarden und 5,5 Milliarden US-Dollar.

Nordkorea selbst veröffentlicht keine Daten zu seinen Waffenexporten, was eine genauere Schätzung praktisch unmöglich macht. Der südkoreanische Geheimdienst beruft sich bei seinen Berichten unter anderem auf Satellitenfotos, mit denen es Schiffslieferungen zwischen Nordkorea und Russland überwacht. Demnach unterstützt Nordkorea die russische Armee vor allem mit Artilleriegeschossen und Kurzstreckenraketen.

06.00 Uhr: Wie das Stromnetz der Ukraine in Zukunft aussehen könnte

Erneuerbare Energien könnten beim Wiederaufbau der Stromversorgung in der Ukraine eine wichtige Rolle spielen. Besonders geeignet sei Solar- und Windenergie, sagte die Wissenschaftlerin Marie-Louise Arlt von der Universität Bayreuth. Gemeinsam mit anderen Forschern hat sie eine Studie zum Stromnetz des von Russland angegriffenen Landes vorgelegt. Demnach könnte die Ukraine mit erneuerbaren Energien auf eine installierte Leistung von 219 Gigawatt kommen, was die bisherige Erzeugungskapazität von 59 Gigawatt deutlich übersteigt.

Laut der Studie sind bei russischen Angriffen auf die Infrastruktur des Landes mehr als 70 Prozent der Stromerzeugungskapazitäten zerstört worden. Russland habe gezielt das Stromsystem attackiert, hieß es weiter. Besonders betroffen sei der östliche Teil des Landes, da sich hier die größten Stromerzeugungsanlagen befinden. Der Studie zufolge sollte die Ukraine beim Wiederaufbau daher auf erneuerbare Energien setzen, wie Arlt sagte: "Das eine ist, dass es schnell passieren muss - dass es aber auch sicher und robust ist und dass die Abhängigkeit von Energieimporten für die Ukraine sinkt."

03.37 Uhr: Mehrere Verletzte bei russischen Luftangriffen auf Region Charkiw

Bei russischen Luftangriffen in der nordöstlichen Region Charkiw sind nach Angaben des ukrainischen Militärs mehrere Menschen verletzt worden. Zwei Menschen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem die Stadt Charkiw von Präzisionsbomben getroffen und mehrere Wohnhäuser beschädigt worden seien, schreibt Bürgermeister Ihor Terechow im Kurznachrichtendienst Telegram. Es habe weitere Angriffe auf die Stadt gegeben, bei denen mehrere Gebäude beschädigt worden seien.

Nach Angaben von Gouverneur Oleh Synjehubow wurden bei späteren Angriffen auf die Region vier Menschen verletzt. In der Stadt Tschuhujiw sei ein Wohnhaus beschädigt worden. Russland bestreitet, gezielt Zivilisten anzugreifen.

03.07 Uhr: Russland meldet Drohnenabwehr in mehreren Regionen

Russland hat laut eigenen Angaben am Sonntag 109 ukrainische Drohnen über seinem Gebiet abgewehrt. 45 Drohnen wurden über der an der Grenze zu Belarus und zur Ukraine gelegenen Region Briansk abgefangen, wie das Verteidigungsministerium am Montag mitteilte. 26 Drohnen wurden demnach über Belgorod abgewehrt, 18 weitere in Tambow, etwa 400 Kilometer hinter der ukrainischen Grenze. In Kursk, wo die ukrainische Armee eine Bodenoffensive begann, wurden fünf Drohnen abgewehrt, wie das Ministerium weiter mitteilte.

In der Stadt Woronesch ist laut regionalen Behörden ein Mensch leicht verletzt worden, als eine Drohne in ein Industriegebäude stürzte und ein Feuer auslöste. Zudem fing die Armee laut Verteidigungsministerium Drohnen in weiteren Regionen ab. Russland meldet fast täglich, ukrainische Drohnen abgewehrt zu haben, meist jedoch in geringerer Zahl. Kiew hatte erklärt, mit den Angriffen, die oft gegen die russische Energieinfrastruktur gerichtet sind, reagiere es auf russische Angriffe.

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