In Russland hat es erneut wohl einen Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz gegeben - bereits der dritte seit gestern. Kreml-Chef Putin berief den Sicherheitsrat ein.
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In Russland hat es erneut wohl einen Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz gegeben.

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Erneuter Angriff auf russischen Flugplatz - Kreml alarmiert

Erneuter Angriff auf russischen Flugplatz - Kreml alarmiert

In Russland hat es erneut wohl einen Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz gegeben - bereits der dritte seit gestern. Kreml-Chef Putin berief den Sicherheitsrat ein. Derweil bemüht sich die Ukraine um die Reparatur beschädigter Energieanlagen.

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Einen Tag nach den Explosionen auf zwei russischen Luftwaffenstützpunkten hat es erneut auf einem Flughafen gebrannt: In der russischen Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine ist offiziellen Angaben zufolge bei einem Drohnenangriff ein Öltank in Brand geraten. Die Attacken sorgten für Aufruhr in Moskau: Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Angriffe als "Terror", Russlands Präsident Wladimir Putin berief den Sicherheitsrat ein.

Die Ukraine arbeitet derweil nach der jüngsten russischen Angriffswelle mit Hochdruck an der Reparatur beschädigter Energieanlagen. Der staatliche Stromversorger Ukrenergo warnte vor landesweiten Stromsperren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchte indessen Soldaten im Donbass und sprach ihnen Mut zu.

Neuer Drohnenangriff auf russischen Flugplatz

Bei dem Drohnenangriff in Kursk etwa 100 Kilometer östlich der ukrainischen Grenze sei niemand verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region weiter mit. Der Brand sei inzwischen unter Kontrolle, alle Rettungsdienste seien vor Ort. Woher die Drohne stammte, sei unklar.

Videos aus der Industriestadt Kursk zeigten eine große Stichflamme im Bereich des Flughafens. Der Flughafen wird seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland Ende Februar ausschließlich für militärische Zwecke genutzt. Für zivile Flüge ist er gesperrt. Wegen des Brandes im Bereich des Flughafens sei entschieden worden, den Unterricht an zwei Schulen auszusetzen, teilten die Behörden mit.

Kurz darauf wurde russischen Medienberichten zufolge eine 80 Kilometer von der Grenze entfernte Industrieanlage angegriffen, ein Tanklager dort aber verfehlt.

Angriffe auf Flugplätze häufen sich

Tags zuvor hatte es auf den russischen Luftwaffenstützpunkten Engels und Djagilewo Detonationen gegeben, was die Regierung in Kiew nur verklausuliert kommentierte. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es habe zwei ukrainische Drohnen abgeschossen. Drei Soldaten seien durch Trümmer getötet, vier weitere verletzt worden. Zwei Flugzeuge seien leicht beschädigt. In Engels sind strategische Bomber der Typen Tu-95 und Tu-160 stationiert, die Atomwaffen tragen können.

Der Stützpunkt Engels liegt mehr als 600 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, Djagilewo etwa 500 Kilometer. Die Angriffe weit im russischen Hinterland zeigen die Verletzbarkeit strategisch wichtiger Militäranlagen und haben zu Fragen nach der Abwehrfähigkeit der Luftwaffe gegen Drohnenangriffe geführt. Bei den Angriffen seien "Drohnen sowjetischer Bauart" genutzt worden, hieß es vom Kreml.

Kiew bekennt sich nicht zu Angriffen

Die ukrainische Regierung beanspruchte die Angriffe offiziell nicht für sich. Präsidentenberater Mychailo Podoljak verspottete jedoch gestern auf Twitter die Regierung in Moskau: "Wenn etwas in den Luftraum anderer Länder gestartet wird, werden unbekannte Flugobjekte früher oder später zum Ausgangspunkt zurückkehren", schrieb er und fügte hinzu: "Die Erde ist rund."

Putin beruft Sicherheitsrat ein

Moskau machte Kiew für die beiden zurückliegenden Drohnenangriffe auf Flugplätze im Landesinneren verantwortlich. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von "Terrorangriffen" und kündigte an, Russland werde die nötigen Schritte zum Schutz wichtiger Anlagen unternehmen. Kreml-Chef Wladimir Putin rief den Sicherheitsrat seines Landes ein. Hochrangige Vertreter der Sicherheitsbehörden berieten mit Putin darüber, wie die "innere Sicherheit" des Landes gewährleistet werden könne, nachdem Moskau die Angriffe als Bedrohung eingestuft hatte, erklärte der Kreml.

  • Zum Artikel: "Geht Russland im Ukraine-Krieg die Luft aus?"

Nach Ansicht des britischen Verteidigungsministeriums betrachtet Moskau die Angriffe auf Engels und Djagilewo mit als die strategisch bedeutsamsten Fehlschläge beim Schutz seiner Streitkräfte seit Beginn der Invasion. Die Bomber würden wahrscheinlich auf andere Stützpunkte verlegt.

Moskau zu schweren Raketenangriffen auf Ukraine

Russland rechtfertigte seinerseits die schweren Raketenangriffe auf zivile Objekte in der Ukraine als militärisch notwendig. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte am Dienstag in Moskau: "Die russischen Streitkräfte führen mit Hochpräzisionswaffen hoher Reichweite massive Schläge gegen das System der militärischen Führung, Rüstungsbetriebe und die mit ihnen verbundenen Objekte, um das Militärpotenzial der Ukraine zu brechen." Zugleich warf er Kiew Angriffe auf Europas größtes Atomkraft Saporischschja vor, das auf ukrainischem Gebiet liegt. Die Anlage sei in den vergangenen 14 Tagen 33 Mal beschossen worden.

Der Minister bezeichnete den Krieg in der Ukraine als "erfolgreich". Zuletzt habe die russische Armee mehrere Ortschaften im Gebiet Donezk eingenommen und dem ukrainischen Militär hohe Verluste im Gebiet Luhansk zugefügt.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Selenskyj besucht Stadt im Donbass

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchte unterdessen anlässlich des "Tages der Streitkräfte" die Truppen an der Frontlinie im Osten des Landes und würdigte deren Verdienste. "Danke für die Widerstandsfähigkeit und die Stärke, Ihr seid der Vorposten unserer Unabhängigkeit", schreibt Selenskyj auf Telegram.

Der Beitrag wird begleitet von Videomaterial, auf dem der Präsident im Donbass Soldaten trifft und ihnen Auszeichnungen verleiht. "Ich denke, das nächste Mal werden wir uns in unserem ukrainischen Donezk und Luhansk treffen", sagte Selenskyj in Anspielung darauf, dass die beiden Provinzhauptstädte schon seit 2014 von prorussischen Separatisten besetzt sind und die zwei gleichnamigen Regionen von Russland völkerrechtswidrig annektiert wurden. "Ich bin sicher, die Krim auch", fügte er mit Blick auf die 2014 von Russland annektierte ukrainische Halbinsel hinzu.

Ukraine arbeitet an Reparatur von Energieanlagen

Nach einer erneuten russischen Angriffswelle arbeitet die Ukraine derzeit mit Hochdruck daran, beschädigte Energieanlagen zu reparieren. Aufgrund der Folgen des Beschusses und um das "Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch aufrechtzuerhalten", würden in allen Regionen der Ukraine Notabschaltungen eingeführt, teilte der staatliche Stromversorger Ukrenergo mit und warnte vor landesweiten Stromsperren. Vorrangig würden wichtige Infrastruktur-Einrichtungen mit Strom versorgt. Ukrenergo-Chef Wolodymyr Kudryzkyji erwartete angesichts niedriger Temperaturen für Dienstag und Mittwoch einen "Höhepunkt der Kälte".

  • Zum Artikel: "Was der Kriegswinter für die Ukraine bedeutet"

"Die Situation ist schwierig, aber unter Kontrolle", hieß es weiter. Einige Kraftwerke könnten vorübergehend nicht mit voller Kraft laufen. "In Kombination mit dem zunehmenden Frost in den kommenden 24 Stunden wird dies zu einem Elektrizitätsdefizit im System führen", erklärte Ukrenergo. Die notwendigen Reparaturen liefen.

Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters

Rauch über einem russischen Flugplatz in der Region Kursk
Bildrechte: Kursk Region Administration/TASS
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Nach dem Angriff auf den Flugplatz steigt eine Rauchsäule in den Himmel

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