Gut 18 Jahre nach dem Verschwinden der damals dreijährigen Madeleine McCann im Süden Portugals ist eine neue Suchaktion geplant. Die Suche sei von den deutschen Behörden beantragt worden und werde diese Woche zwischen Dienstag und Samstag im Bezirk Lagos im Süden des Landes stattfinden, teilte die portugiesische Kriminalpolizei mit. Zuvor hatten unter anderem die TV-Sender CNN Portugal und SIC Noticias unter Berufung auf Ermittlerkreise die neue Suche enthüllt. Auch die "Bild"-Zeitung berichtete.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig teilte auf Anfrage mit, im Rahmen der Ermittlungen im Fall Maddie fänden "gegenwärtig strafprozessuale Maßnahmen in Portugal" statt. "Die Maßnahmen werden im Wege der Rechtshilfe durch die portugiesischen Strafverfolgungsbehörden mit Unterstützung durch Beamte des Bundeskriminalamtes umgesetzt." Nähere Informationen zu den Hintergründen würden derzeit nicht herausgegeben.
Bericht: Haus von Christian B. soll durchsucht werden
Bei der neuen Suche soll laut CNN Portugal auch ein Haus durchsucht werden, in dem der deutsche Verdächtige, der mehrmals vorbestrafte Sexualstraftäter Christian B. aus dem Raum Würzburg, Anfang der 2000er Jahre in Portugal gelebt haben soll.
Im kleinen und beschaulichen Algarve-Badeort Praia da Luz in Lagos war Madeleine am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer Ferienanlage verschwunden. Die Ermittler vermuten, dass sie entführt und ermordet wurde. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden. Die letzte bekannte größere Suchaktion in diesem Fall fand vor rund zwei Jahren, Ende Mai 2023, statt. Sie endete – wie frühere Suchaktionen – ergebnislos.
Verdächtiger sitzt in Deutschland in Haft
Der 48 Jahre alte Christian B. sitzt derzeit in Deutschland eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz ab – dem Ort, in dem Madeleine verschwand. Bislang gibt es jedoch keine Anklage gegen ihn im Fall Madeleine McCann und es gilt die Unschuldsvermutung.
Nach derzeitigem Stand ist Christian B. spätestens Anfang 2026 ein freier Mann. In einem Prozess um drei Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch wurde er im Oktober freigesprochen. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.
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