Wegen der besonders großen Waldbrandgefahr in Bayern hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) (externer Link) für einige Regionen die höchste der fünf Warnstufen für Waldbrände ausgegeben. Das betrifft demnach die Regionen um Messstationen in Rothenburg ob der Tauber, Schwandorf, Weidenbach-Weiherschneidbach, Regensburg, Garmisch-Partenkirchen und Wielenbach. In vielen weiteren Regionen stuft der DWD die Gefahr von Waldbränden zudem als hoch ein (Stufe 4). Das soll auch in den kommenden Tagen so bleiben - und in Franken hat es bereits gebrannt.
- Zum Artikel: Was tun bei einem Waldbrand?
Am Mittwochabend Brand im Landkreis Ansbach
Am Mittwochabend brach nahe Wolframs-Eschenbach im Landkreis Ansbach ein Waldbrand aus. Auf 10.000 Quadratmetern hatten sich die Flammen ausgebreitet, das Feuer ist aber bereits weitestgehend gelöscht. Die Integrierte Leitstelle (ILS) Ansbach rechnet damit, dass die letzten Glutnester gegen Mitternacht gelöscht sein dürften. Die Löscharbeiten liefen mit rund 200 Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort. Den Brand ausgelöst haben könnte ein Auto, das ausgebrannt im Wald gefunden wurde - vom Besitzer keine Spur. Die Feuerwehr vermutet, dass der heiße Motor den völlig ausgetrockneten Waldboden entzündet haben könnte.
Video: Waldbrandgefahr in Bayern steigt auf höchste Stufe
Die Waldbrandgefahr in Bayern steigt in einigen Regionen inzwischen auf die höchste Stufe.
Waldbrand im Landkreis Roth unter Kontrolle
Einen Waldbrand bei Wendelstein im Landkreis Roth in Mittelfranken hat die Feuerwehr am Dienstagabend unter Kontrolle gebracht. Rund 400 Einsatzkräfte hatten dort gegen die Flammen gekämpft. Von dem Feuer war eine Fläche von rund 30.000 Quadratmetern betroffen. Mittlerweile sind die letzten Glutnester gelöscht. Die Einsatzkräfte wollten aber weiter in engem Abstand kontrollieren. Wegen des heranrückenden Brandes musste in Wendelstein eine Einrichtung für betreutes Wohnen vorsorglich für mehrere Stunden evakuiert werden. Die Menschen konnten am späteren Abend aber wieder zurückkehren.
Das betroffene Gebiet soll nach wie vor gemieden werden. Durch das Feuer bestehe die Gefahr, dass Bäume umstürzten. Was die Ursache für das Feuer war, ist nach Angaben der Polizei bislang unklar. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Bayernkarte: Wie hoch ist die Waldbrandgefahr?
Überwachung aus der Luft
In Mittelfranken und der Oberpfalz fanden auch am Mittwoch wieder Flüge zur Luftbeobachtung statt - in Niederbayern werden sie auch am Donnerstag stattfinden. Am vergangenen Wochenende und bis einschließlich Montag waren aufgrund der hohen Waldbrandgefahr bereits in mehreren Regionen Bayerns Flugzeuge unterwegs. In den Fliegern der Luftrettungsstaffel Bayern sitzen neben dem Piloten stets ein Feuerwehrmann und ein Förster.
Es bleibt heiß - Behörden mahnen zu Vorsicht im Wald
Der Deutsche Wetterdienst rechnet weiterhin mit sehr hohen Temperaturen. Er geht für Mittwoch von bis zu 34 Grad aus, für Donnerstag von bis zu 31 Grad. Die Behörden, etwa die Regierung von Niederbayern, mahnen in Waldgebieten zu "äußerster Vorsicht". Im Wald solle man keinesfalls mit offenem Feuer hantieren oder rauchen. Auch für Waldbesitzer, Jäger und alle, die mit Waldarbeiten zu tun hätten, gelte: kein offenes Feuer, auch nicht in einer Entfernung von weniger als 100 Metern zu einem Wald.
Die unterfränkische Stadt Lohr am Main hat gar ein amtliches Verbot von jeglichem offenen Feuer im Stadtgebiet ausgesprochen. Auch in Aschaffenburg ist offenes Feuer auf Feldern, Wiesen oder unbebauten Grundstücken derzeit verboten.
Verhaltenshinweis: Rauch- und Grillverbote beachten
Auch der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) warnt vor einer erhöhten Waldbrandgefahr. Trocken und warm werde es wahrscheinlich noch die nächsten Wochen bleiben, was überdurchschnittliche Brandgefahr bedeute. Darauf weist Waldbrandexperte Ulrich Cimolino vom DFV hin. Hohe Temperaturen, wenig Luftfeuchtigkeit und Wind seien für die Entstehung und Ausbreitung von Waldbränden besonders entscheidend.
Cimolino betont im BR24-Gespräch, meistens sei der Mensch der Auslöser von Waldbränden. Aber auch überhitzte Maschinen könnten Feuer auslösen. Die Menschen sollten die Rauch-, Grill- und auch Betretungsverbote für Waldgebiete respektieren. Bestehe der Verdacht auf einen Vegetationsbrand, müsse sofort die Feuerwehr unter 112 alarmiert werden. Dabei sei eine möglichst genaue Orts- bzw. Anfahrtsbeschreibung wichtig.
Video: Massive Waldbrandgefahr in Bayern - das raten Experten jetzt
Wegen Trockenheit herrscht erhöhte Waldbrandgefahr im Frühjahr 2025.
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