Es war der erste öffentliche Auftritt seit Beginn seines Krankenhausaufenthaltes: Auf Video-Liveaufnahmen, die von Radio Vatikan veröffentlicht wurden, war Papst Franziskus am Mittag auf einem Balkon der Gemelli-Klinik in Rom sitzend zu sehen. Im Rollstuhl und mit schwacher Stimme bedankte er sich für Unterstützung aus aller Welt: "Ich danke Euch allen." Mehrere Tausend Menschen jubelten ihm von unten zu. Danach wurde das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche in einem von einer Polizei-Kolonne begleiteten Auto Richtung Vatikan gefahren.
Ärzte: Noch zwei Monate Ruhepause nötig
Franziskus war seit dem 14. Februar wegen einer komplizierten Atemwegserkrankung stationär behandelt worden. Er schwebte zwischenzeitlich mehrere Male in Lebensgefahr. Mittlerweile hat sich sein Zustand laut Angabe der behandelnden Ärzte deutlich verbessert. Er könne deswegen wieder in seiner Residenz im Vatikan leben, sagte der Mediziner Sergio Alfieri. Allerdings müsse er noch eine zweimonatige Ruhephase einhalten. Franziskus leide zwar nicht mehr an der beidseitigen Lungenentzündung, dennoch sei er nicht vollständig von der komplexen Infektion mit mehreren Erregern geheilt, erklärte Alfieri. Wegen seiner angegriffenen Atemwege soll Franziskus auch Menschenansammlungen meiden.
In seiner Residenz werde Franziskus auch weiterhin über einen Schlauch in der Nase mit Sauerstoff versorgt. Auch die Atem- und Bewegungstherapie geht weiter. Auf die zuvor angewandte nicht-invasive mechanische Beatmung mit einer Maske auf Nase und Mund könne inzwischen verzichtet werden. Nach seinen Anfällen akuter Atemnot musste Franziskus diese über Nacht tragen. Künstlich beatmet etwa durch Intubation wurde er nach Angaben der Ärzte aber nie.
Noch nie in seinem bislang zwölf Jahre langen Pontifikat war Franziskus derart lange in stationärer Behandlung. Dabei hat er seit Jahren gesundheitliche Probleme. Als junger Mann wurde ihm in seiner Heimat Argentinien wegen einer Atemwegsinfektion ein Teil seiner Lunge entfernt.
Was passiert nach der Entlassung?
Alfieri sagte, der Papst müsse sich nun an die Empfehlungen der Ärzte halten. Anfang April ist eigentlich ein Treffen mit dem britischen König Charles geplant. Auch eine geplante, aber nie bestätigte Reise des Papstes in die Türkei im Mai steht auf dem Programm. Es ist jedoch unklar, in welcher Form offizielle Treffen, Veranstaltungen und Reisen künftig möglich sein können.
Ungewiss ist weiterhin auch, ob der Papst im nächsten Monat an den großen Osterfeierlichkeiten teilnehmen kann. Normalerweise sind diese ein Veranstaltungsmarathon für den Pontifex. In diesem Jahr sind besonders viele Pilger in Rom, weil 2025 nach katholischem Verständnis ein heiliges Jahr ist.
Mit Informationen von dpa und AP
Im Video: Der Papst zeigt sich erstmals nach Wochen wieder
rster öffentlicher Auftritt von Papst Franziskus nach seinem Krankenhausaufenthalt
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!