Irans Präsident Ebrahim Raisi am Freitag bei einer USA-feindlichen Kundgebung in Teheran.
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Irans Präsident Ebrahim Raisi hat Regimegegner und US-Präsident Biden gewarnt.

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Iran: Wieder Tote bei Protesten – Regime-Anhänger auf der Straße

Iran: Wieder Tote bei Protesten – Regime-Anhänger auf der Straße

Während die sogenannten Sicherheitskräfte der iranischen Staatsführung in der Region Sistan-Belutschisten offenbar wieder mehrere Menschen töteten, feierte das Regime den Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft im Jahr 1979.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 am Samstagvormittag am .

Bei Protesten im Südosten des Iran sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehrere Menschen von den sogenannten Sicherheitskräften getötet worden. Amnesty International erklärte am Freitag, es habe vermutlich bis zu zehn Tote gegeben, darunter auch Kinder. Zudem gebe es dutzende weitere Verletzte.

"Sicherheitskräfte" schießen scharf – mehrere Tote

Die Menschenrechtsorganisation warf den staatlichen Sicherheitskräften vor, in der Stadt Khash in der Provinz Sistan-Balutschistan von Dächern aus mit "scharfer Munition" geschossen zu haben. Die in Norwegen ansässige Menschenrechtsgruppe Iran Human Rights (IHR) veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen ist, wie blutüberströmte Menschen weggetragen werden. Sie sprach ebenfalls von mehreren Toten und Verletzten.

Die Sicherheitskräfte schössen "mit der Absicht zu töten", erklärte die in London ansässige Gruppe Baloch Activists Campaign (BAC). Nach Angaben der NGO wurden "dutzende" Menschen getötet. Die Krankenhäuser seien überfüllt. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna meldete, dass mehrere Polizisten von Steine-werfenden Demonstranten verletzt worden seien, die einen Polizeiposten in Brand gesetzt hätten.

Zuletzt hatten in der Provinz Sistan-Balutschistan Berichte Unruhen entfacht, wonach der Polizeichef der Provinzhauptstadt Zahedan ein 15 Jahre altes Mädchen vergewaltigt haben soll. In der Stadt wurden in den vergangenen Wochen dutzende Menschen bei Protesten von den Behörden getötet. Die nahe der Grenze zu Afghanistan und Pakistan gelegene Provinz ist eine der ärmsten Regionen des Landes und Heimat der belutschischen Minderheit. Sie hängt mehrheitlich dem sunnitischen Islam an, während der Iran schiitisch dominiert ist. Menschenrechtsorganisationen beklagen seit langer Zeit eine Diskriminierung der Minderheit durch die schiitische Führung in Teheran.

Regime-Anhänger feiern Jahrestag der US-Botschafts-Besetzung

Unterdessen sind am Freitag zum Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft in Teheran 1979 Tausende Regierungsanhänger auf die Straßen gegangen. Vor dem früheren Gelände der Botschaft in der Hauptstadt Teheran versammelten sich viele Menschen. Präsident Ebrahim Raisi wandte sich in einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede an US-Präsident Joe Biden und sagte: "Herr Präsident, Iran ist vor 43 Jahren frei geworden und entschlossen, nicht Euer Gefangener zu sein. Und wir werden nie eine Melkkuh sein."

Immer wieder wurde seine Rede vom Ruf "Nieder mit Amerika" unterbrochen. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass der Rückhalt der iranischen Regierung in der Bevölkerung immer mehr schwindet.

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Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini als Auslöser

Im Iran gibt es seit mehr als sechs Wochen eine landesweite Protestwelle - die größte seit Jahren. Die Proteste waren im September durch den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die sogenannte Sittenpolizei ausgelöst worden.

Bei den landesweiten Protesten sind nach Einschätzungen von Menschenrechtlern bislang mindestens 314 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch 47 Minderjährige und 38 Sicherheitskräfte, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA am Samstag. Mehr als 14.000 Menschen seien zudem festgenommen worden. Die Proteste erfassten seit Beginn Mitte September demnach mehr als 130 Städte im Land.

Mit Informationen von afp und dpa.

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