Patienten warten im Wartezimmer einer Arztpraxis.
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Kassenärzte rechnen mit viel längeren Wartezeiten 2024

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Kassenärzte rechnen 2024 mit viel längeren Wartezeiten

Kassenärzte rechnen 2024 mit viel längeren Wartezeiten

Bis zu zehn Wochen müssen gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland künftig auf einen Arzttermin warten. Das hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung angekündigt. Schuld sind Personalmangel und die schlechte finanzielle Ausstattung der Praxen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die rund 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten müssen sich nach Angaben der Kassenärzte im nächsten Jahr auf deutlich längere Wartezeiten für einen Arzttermin einstellen. Der "Bild"-Zeitung (Samstag) sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, die Wartezeiten könnten sich bis auf zweieinhalb Monate verlängern.

2024 wird Jahr der Wartezeiten

"2024 wird das Jahr der langen Wartezeiten. Aktuell bekommt jeder zweite Patient unmittelbar einen Termin, nur wenige warten drei oder mehr Wochen auf einen Facharzttermin", sagte Gassen: "Aber wenn sich nichts ändert, bewegen wir uns mit großen Schritten auf Schweden zu. Dort wartet man auf Facharzttermine bis zu 72 Tage."

Als Gründe nannte Gassen den immer größeren Personalmangel und eine fehlende finanzielle Ausstattung vieler Praxen. "Wir laufen in ein ganz schwieriges Jahr 2024, wenn Karl Lauterbach weiter blockiert. Er hat uns verbindlich zugesagt, dass die Hausärzte ab dem nächsten Jahr alle ihre Leistungen bezahlt bekommen (Entbudgetierung). Aber er hält offensichtlich sein Versprechen nicht", sagte Gassen. Jede dritte bis vierte Praxis werde wohl künftig nur noch an vier Tagen öffnen, weil Personal und Geld fehlten.

Ärzteproteste lösen keine extremen Wartezeiten aus

Unterdessen berichtete die "Ärzte-Zeitung", dass die Ärzteproteste zwischen den Jahren keine extremen Wartezeiten in Notdienstpraxen ausgelöst hätten. Die Zeitung beruft sich auf eine eigene Umfrage bei mehreren Kassenärztlichen Vereinigungen, die für den Betrieb von Bereitschaftsdienstpraxen zuständig sind. So meldete etwa die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein lediglich ein höheres Anruf-Aufkommen bei der bundesweit gültigen Nummer des Bereitschaftsdienstes 116 117. "Aktuell gehen wir deshalb nicht davon aus, dass es in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung zu Einschränkungen infolge des Streikaufrufs durch den Virchowbund gekommen ist - auch nicht im ärztlichen Bereitschaftsdienst", sagte ein Sprecher der KV Nordrhein.

Über "teilweise und zeitweise längere Wartezeiten in den Bereitschaftsdienstzentralen" berichtete ein Sprecher der KV Hessen. Genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor. Fast eine Verdoppelung der Anzahl der Konsultationen über die Nummer 116 117 meldete die KV Brandenburg, wobei ein Sprecher dort einräumte, nicht sagen zu können, ob der Anstieg wie immer zwischen den Jahren erfolgt sei oder aufgrund der Proteste und Praxisschließungen gekommen sei.

Bürokratie, Überlastung, begrenzte Budgets

Ärzte wollten mit ihrer Streik-Aktion auf Probleme in den Praxen aufmerksam machen. Beklagt werden eng begrenzte Budgets bei den Honoraren, zu viel Bürokratie und Überlastung. Am 9. Januar soll es ein Gespräch zur ambulanten Versorgung im Bundesgesundheitsministerium geben. Ärzteverbände hatten mit weiteren Streik-Aktionen gedroht.

Mit Material von KNA.

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