Arnold Schwarzenegger beim «Austrian World Summit»
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Klimaschutz: Was kann Schwarzenegger wirklich bewegen?

Klimaschutz: Was kann Schwarzenegger wirklich bewegen?

Immer mehr Staaten ziehen sich vom Klimaschutz zurück. Was tun? Die Antwort von Arnold Schwarzenegger: Es selbst machen. Zum neunten Mal hat er in Wien einen Klimagipfel organisiert mit markigen Botschaften. Aber welche Wirkung kann der haben?

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

Im Festsaal der Wiener Hofburg dröhnt Musik, dazu helle Lichter und ein überdrehter Moderator aus den USA. Das ist der Rahmen für den "Austria World Summit". Dieses Jahr steht dieser unter dem Motto "Unite in action to terminate pollution", also in etwa "Schließt euch zusammen, um die Verschmutzung der Welt zu stoppen". Ein wichtiger Schritt dabei für Arnold Schwarzenegger ist es, damit aufzuhören zu jammern und sich zu beschweren. Das verbessere beim Umweltschutz nichts. Es gehe darum, selbst aktiv zu werden.

Schwarzenegger als "Paradebeispiel"

Zentral sei es auch "die Herzen der Menschen" zu erobern, so Schwarzenegger. Aus seiner Sicht ist es dabei wichtig, die richtigen Worte zu verwenden. Worte, die Menschen berühren. So plädiert er dafür, nicht von "Klima, Klima, Klima" zu sprechen, weil es zu abstrakt sei. Stattdessen wäre es besser, "Verschmutzung" oder "sauberer Luft" zu sagen. Bei seinem Auftritt versucht Schwarzenegger immer wieder zu zeigen, dass Klimaschutz auch Spaß machen kann. Damit ist er ein absolutes Vorbild, sagt der Ex-Skirennläufer und UN-Botschafter für saubere Gletscher und Berge, Felix Neureuther. Er ist auch nach Wien gekommen. "Der Arnold ist ein Paradebeispiel dafür, dass man als Prominenter etwas in die richtige Richtung bewegen kann", sagt Neureuther. Aber gelingt das wirklich?

Welche Wirkung haben Schwarzeneggers Botschaften?

So markig und energisch Schwarzeneggers Worte sind, wer sich seine Auftritte bei den vergangenen Klimakonferenzen in Wien ansieht, der spürt schnell – in den letzten Jahren hat er ganz ähnliche Botschaften formuliert. Und auch wenn der "Austria World Summit" sich selbst als "eine der einflussreichsten Klimakonferenzen der Welt" bezeichnet, konkrete Beschlüsse oder Maßnahmen können hier nicht festgelegt werden. Mehr als Appelle oder motivierende Worte sind nicht drin. Ist die Konferenz am Ende in erster Linie eine große Schwarzenegger-Show? Das ist sie – aber nicht nur. Mit seinem Auftritt holt er möglicherweise Menschen ab, die von klassischen Naturschutz-Kampagnen nicht erreicht werden. Auf dem Gipfel präsentieren sich auch zahlreiche Initiativen. Dazu gehört zum Beispiel ein TikToker, der inzwischen mit einer App zum Müllsammeln aufruft. Je öfter man das macht, desto mehr Prämien gibt es – Umweltschutz als Spiel.

Die Ursprünge von Schwarzeneggers Klimafokus

In seiner Zeit als Gouverneur von Kalifornien hat Schwarzenegger ab dem Jahr 2003 begonnen, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. Ein unerwarteter Schritt. Als Bodybuilder und Star in Actionfilmen war er früher eher für große Autos, Gewalt und ein überbordendes Ego bekannt. Zudem gilt seine Partei, die Republikaner, nicht unbedingt als Umweltpartei. Aber damals holt Schwarzenegger entschlossene Naturschutz-Aktivisten in sein Team. Dazu zählt Terry Tamminen aus Los Angeles. Der sagt im Podcast "Die Entscheidung", dass er zuerst völlig überrascht war von Schwarzeneggers Anfrage und sich gefragt hat: "Wie ernst meint er das?" Aber Arnold Schwarzenegger legt sich damals tatsächlich mit der US-Regierung in Washington an und versucht strengere Umweltgesetze durchzusetzen.

Und da schließt sich der Kreis zur Klimakonferenz in Wien. Zwar erklärt Schwarzenegger dort, dass er nicht vorhabe, US-Präsident Donald Trump offen zu kritisieren. Das sei "nicht sein Stil". Aber er tut es dann doch indirekt, wenn er sagt: "Ich weiß, dass Politiker in Washington unsere Umweltschutzziele nicht teilen." Schwarzeneggers Antwort: Wenn auf nationaler oder internationaler Ebene nichts vorangeht, dann müssen wir eben lokal anpacken.

Wer noch mehr über Arnold Schwarzeneggers unbekannte Seiten erfahren möchte, der sollte den BR-Podcast "Die Entscheidung" hören. Gerade ist die neue Staffel "Arnold: Pumpen und Politik" online gegangen.

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