05.12.2024, Demokratische Republik Kongo, Kinshasa: Kongos Gesundheitsminister Roger Kamba spricht bei einer Pressekonferenz.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Samy Ntumba Shambuyi
Audiobeitrag

Die unbekannte Krankheit im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo könnte laut WHO auch auf bekannte Ursachen zurückzuführen sein.

Audiobeitrag
>

"Krankheit X" im Kongo - Folge von Grippe, Malaria oder Corona?

"Krankheit X" im Kongo - Folge von Grippe, Malaria oder Corona?

Die rätselhafte "Krankheit X" in der Demokratischen Republik Kongo könnte laut WHO auch auf Grippe, Corona, Masern und Malaria zurückzuführen sein. Mittlerweile sind mehr als 400 Fälle gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle ist indes unklar.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Weltgesundheitsorganisation WHO sorgt sich um eine bisher unbekannte Krankheit, die erst seit gut fünf Wochen im afrikanischen Kongo grassiert. Nun vermutet die WHO, dass sich die mysteriöse "Krankheit X" eventuell auf bekannte Ursachen zurückführen lässt. Dafür kämen etwa eine akute Lungenentzündung, Grippe, Corona, Masern und Malaria in Betracht. Darauf schließt die WHO wegen der meist grippeähnlichen Symptome. Kleinkinder sind überdurchschnittlich stark betroffen.

Laut WHO könnte auch Malaria die Fälle verursacht haben. "Malaria ist eine in diesem Gebiet weit verbreitete Krankheit, die möglicherweise die Fälle verursacht oder zu ihnen beiträgt", berichtete die WHO. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es auch möglich, dass mehr als eine Krankheit zu den Fällen und Todesfällen beiträgt", heißt es.

Kongolesische Behörden in "höchster Alarmbereitschaft"

Mit ersten Laborergebnissen von Proben von Patienten wird in Kürze gerechnet. Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministers Roger Kamba sind die Behörden in höchster Alarmbereitschaft. Sie appellierten an Menschen, Abstand zu halten und regelmäßig die Hände mit Seife zu waschen.

Die WHO hat Teams geschickt, um die Lage zu untersuchen. Allerdings ist die betroffene Provinz Kwango sehr abgelegen, verfügt nur über ein sehr schlechtes Straßennetz und ist daher nur schlecht zu erreichen. So seien nur zwei Epidemiologen vor Ort. Auch mangele es an Notfallmedikamenten und an einem Frühwarnsystem. Das mache die Reaktion auf die Krankheit besonders kompliziert. Während der erste Krankheitsfall bereits am 24. Oktober verzeichnet worden war, ging erst am 1. Dezember eine Alarmmeldung bei der nationalen Gesundheitsbehörde des zentralafrikanischen Landes ein. 

Unterschiedliche Angaben von Todeszahlen

Zur Zahl der Toten gibt es mittlerweile unterschiedliche Angaben. So hatten die Gesundheitsbehörden der Provinz Kwango schon vor Tagen von mehr als 130 verstorbenen Patienten gesprochen. In dem Bericht des Krisenzentrums war dagegen zuletzt von 30 Todesfällen die Rede. Während in der einen Zählung nur die Patienten erfasst werden, die in den Gesundheitszentren gestorben sind, nimmt die andere alle auf, die ohne ärztliche Behandlung zu Hause starben, aber die gleichen Symptome aufwiesen.

Mit Informationen von dpa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!