Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Sonntag, 10. November 2024
21.40 Uhr: Israel - Weiteren palästinensischen Gegner eliminiert
Wieder verkündet die israelische Armee den Tod eines Feindes. Der Militärchef der Terrororganisation "Palästinensischer Islamischer Dschihad" (PIJ) im Gazastreifen, Mohammed Abu Sachil, sei getötet worden. Er hatte das Amt erst im Mai übernommen, nachdem auch sein Vorgänger von der israelischen Armee getötet worden war.
Der Islamische Dschihad hat den Tod Abu Sachils unterdessen nach dpa-Informationen bestätigt. Nach Angaben der Armee kam er bei einem Angriff auf eine ehemalige Schule im Norden des Gazastreifens ums Leben. Dabei seien auch sein Sohn und seine Tochter sowie drei weitere Personen getötet worden.
20.21 Uhr: Israel - Hisbollahtunnel mit Beton verfüllt
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Südlibanon ein mit Waffen gefülltes Tunnelsystem der Hisbollah entdeckt. In dem etwa ein Kilometer langen Komplex, der teilweise unter einem Friedhof gelegen habe, hätten sich Kommando- und Wohnräume befunden sowie Lager mit Waffen und Kampfausrüstung. Nähere Angaben zum Ort gab es zunächst nicht.
Üblicherweise sprengt das israelische Militär solche Tunnel. In diesem Fall habe man die Tunnel jedoch mit 4.500 Kubikmetern Beton versiegelt. Dafür seien Hunderte Betonmischer-LKW im Einsatz gewesen.
20.09 Uhr: Baerbock fordert mehr humanitäre Hilfe für Gaza
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) fordert von Israel, viel mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen durchzulassen. "Noch nie in den letzten zwölf Monaten kam so wenig Hilfe in den Gazastreifen wie jetzt", so Baerbock am Abend in Berlin. Die zum Überleben nötigen Hilfsgüter wie Nahrung, Wasser, Medizin, Hygieneartikel und Zelte müssten die Menschen in Gaza endlich erreichen. Darum müsse Israel alle Grenzübergänge in den Gazastreifen öffnen.
Selbstverständlich habe Israel nach dem 7. Oktober 2023 das Recht sich zu verteidigen, aber das habe "seine Grenze im humanitären Völkerrecht". Die Kontrolle von humanitärer Hilfe dürfe "nie zu einem Mittel der Kriegsführung werden", so Baerbock. Mehr als zwei Millionen Menschen litten "an akuter Mangelernährung". "Den Menschen fehlt die Kraft, um weiter zu flüchten, und sie drängen sich in den letzten, auch kaum mehr sicheren Zonen", schilderte die Ministerin die Lage.
20.04 Uhr: Israelis sollen Veranstaltungen im Ausland meiden
Israels Regierung fordert ihre Bürger auf, Sport- oder Kulturveranstaltungen mit israelischer Beteiligung im Ausland zu meiden. Es gebe Informationen über geplante Attacken in mehreren Ländern Europas, erklärte das Büro von Premier Netanjahu.
18.41 Uhr: Libanon - Mindestens 38 Tote durch israelische Angriffe
Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium hat sich die Zahl der Toten durch israelische Angriffe auf den Libanon am Sonntag auf mindestens 38 erhöht. Israel habe unter anderem Ziele in der östlichen Region Baalbek, einer Hisbollah-Hochburg angegriffen.
17.15 Uhr: Netanjahu gab grünes Licht für Pager-Angriffe im Libanon
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat grünes Licht für die im September erfolgten Pager-Angriffe im Libanon gegeben. Dies teilte am Sonntag sein Sprecher mit. Es ist das erste Mal, dass die israelische Regierung sich öffentlich zu der Urheberschaft bekannte.
Bei der Explosion hunderter Pager und Funkgeräte der pro-iranischen Hisbollah im Libanon waren Mitte September 39 Menschen getötet und fast 3.000 verletzt worden.
17.00 Uhr: Israel - Hisbollah ist besiegt
Israel erklärt die pro-iranische Hisbollah für besiegt. Das sagte der neue Verteidigungsminister Israel Katz am Sonntag. Krönender Abschluss sei die Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah Ende September gewesen.
16.43 Uhr: Pro-Palästina-Protestcamp vor Münchner Uni verschwunden
Das Pro-Palästina-Protestcamp vor der Münchner Uni ist verschwunden. Offen ist, wo die Aktivisten ihren Protest fortsetzen werden. Der Antisemitismusbeauftragte Spaenle warnt, bei dem Camp gehe es "um nacktes Verbreiten von Hass gegen Israel".
16.13 Uhr: Offenbar drei Tote nach israelischem Angriff in Syrien
Bei einem israelischen Luftangriff in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten drei Menschen getötet worden. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, bei dem Angriff seien zwei Gebäude in dem Ort Saida Zainab südlich der Hauptstadt Damaskus getroffen worden. Dort sollen sich Mitglieder der proiranischen Hisbollah befunden haben, wie die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien angab. Es habe auch mehrere Verletzte gegeben.
15.35 Uhr: Explosionen rund um Damaskus zu hören
Rund um die syrische Hauptstadt Damaskus sind Explosionen zu hören. Die Sicherheitsbehörden ermitteln, meldet die amtliche Nachrichtenagentur. Ein israelischer Angriff habe ein Wohngebäude getroffen. Aus Israel liegt bisher keine Stellungnahme vor.
15.30 Uhr: Netanjahu spricht mit Trump über Ausweitung Israels
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in den vergangenen Tagen eigenen Angaben zufolge bereits dreimal mit dem designierten Präsidenten Donald Trump gesprochen, um die enge Allianz zwischen Israel und den USA zu festigen. "Es waren gute und sehr wichtige Gespräche", erklärt Netanjahu. "Wir sind uns einig über die iranische Bedrohung in all ihren Facetten und die von ihr ausgehende Gefahr. Wir sehen auch die großen Chancen, die sich für Israel im Bereich des Friedens und seiner Ausweitung sowie in anderen Bereichen bieten."
14.37 Uhr: Israel veröffentlicht Videos von mutmaßlicher Folter durch die Hamas
Das israelische Militär hat am Sonntag Videoaufnahmen veröffentlicht, die Misshandlungen von Gefangenen durch die militant-islamistische Hamas zeigen sollen. Die Bilder, die keinen Ton haben, stammen laut den Streitkräften aus den Jahren 2018 bis 2020. Zu sehen sind mutmaßliche Häftlinge mit Kapuzen auf dem Kopf, die in schmerzhaften Körperhaltungen angekettet sind. In einigen der Aufnahmen schlagen oder stoßen Männer die Gefangenen mit Schlagstöcken.
Eine unabhängige Überprüfung der Videos, die das Militär eigenen Angaben zufolge bei Einsätzen im Gazastreifen fand, war nicht möglich. Menschenrechtsgruppen werfen der Hamas im Gazastreifen und der vom Westen unterstützten Palästinensischen Autonomiebehörde im besetzten Westjordanland schon seit langem vor, Gefangene zu misshandeln und Widerspruch gewaltsam zu unterdrücken. Israel wird seit Beginn des Krieges ähnlicher Übergriffe beschuldigt.
13.15 Uhr: 20 Tote bei israelischem Angriff nördlich von Beirut
Bei einem israelischen Angriff nördlich von Beirut sind nach libanesischen Angaben mindestens 20 Menschen getötet worden. Darunter seien drei Kinder, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium am Sonntag. Sechs Menschen seien zudem verletzt worden. In den Trümmern werde nach Überlebenden gesucht. Der Angriff richtete sich den Angaben zufolge gegen eine schiitische Ortschaft in einer überwiegend christlichen Region im Norden von Beirut.
11.00 Uhr: Katar setzt Vermittlerrolle aus
Inmitten der anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen haben die Hoffnungen auf eine Waffenruhe einen weiteren Dämpfer erhalten: Katar zieht sich nach eigenen Angaben vorerst als Vermittler in den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas um eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zurück.
08.53 Uhr: Palästinenser melden Dutzende Tote nach israelischen Angriffen
Bei einem israelischen Angriff auf ein Haus in Dschabalia im Gazastreifen in den Morgenstunden werden nach Angaben palästinensischer Sanitäter Dutzende Menschen getötet und verletzt. In sozialen Medien werden Aufnahmen verbreitet, in denen etwa ein Dutzend in Decken gehüllte Leichen auf dem Boden eines Krankenhauses zu sehen sind. Anwohner berichten, das getroffene Gebäude habe mindestens dreißig Personen beherbergt. Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA und Hamas-Medien berichten von 32 tödlichen Opfern.
Israel bekräftigt, es habe Truppen nach Dschabalia, Beit Lahia und Beit Hanun im Norden des Gazastreifens entsandt, um gegen Hamas-Kämpfer vorzugehen. Bei einem weiteren israelischen Luftangriff auf Gaza-Stadt werden nach palästinensichen Angaben acht Mitglieder einer Familie getötet.
07.45 Uhr: 30 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen - darunter 13 Kinder
Bei zwei israelischen Luftangriffen sind nach Angaben des Zivilschutzes im Gazastreifen 30 Menschen getötet worden. Darunter seien 13 Kinder, teilte der Zivilschutz am Sonntag mit. Mehr als 30 Menschen seien zudem verletzt worden.
Den Angaben zufolge wurden bei einem Angriff auf Dschabalija im Norden des Gazastreifens mindestens 25 Menschen getötet, darunter 13 Kinder. Mehr als 30 Menschen seien verletzt worden. Bei einem Angriff auf die Stadt Gaza seien fünf Menschen getötet worden. Es würden noch Menschen vermisst.
06.46 Uhr: Israel setzt Militäreinsätze in Gazastreifen und Libanon fort
Israel hat erneut Ziele im Gazastreifen sowie im Libanon angegriffen und dabei nach eigenen Angaben Dutzende "Terroristen" unschädlich gemacht. Unter anderem seien "Terrorinfrastruktur" und Waffenlager zerstört worden, teilte die israelische Armee am frühen Morgen mit.
Die Ziele befanden sich demnach in Dschabalia im nördlichen Gazastreifen sowie im nahe gelegenen Gebiet Beit Lahia. Auch im südlichen Gazastreifen in der Gegend von Rafah hätten israelische Truppen ihre "präzisen, auf Geheimdienstinformationen basierenden Operationen" fortgesetzt.
06.05 Uhr: US-Luftwaffe greift Ziele der Huthi-Miliz im Jemen an
Die USA haben in der Nacht auf Sonntag nach eigenen Angaben mehrere Angriffe gegen Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen geflogen. Dabei seien "moderne Waffenlager" ins Visier genommen worden, erklärte das US-Verteidigungsministeriums. Die dort verwendeten Waffen seien für Angriffe auf zivile und militärische Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden genutzt worden, sagte ein hochrangiger US-Militärvertreter zudem der Nachrichtenagentur AFP.
05.30 Uhr: Huthi-Sender meldet Luftangriffe auf Jemens Hauptstadt Sanaa
Der von den Huthis kontrollierte Fernsehsender Al-Masirah berichtet von amerikanisch-britischen Luftangriffen auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa und andere Ziele im Land. Eine Stellungnahme der Regierungen in Washington oder London liegt bislang nicht vor.
01.26 Uhr: Handelssschiff vor Yemen zu Kursänderung aufgefordert
Angaben der britischen Organisation für Maritimen Handel (UKMTO) zufolge ist ein Handelsschiff im Golf von Aden südwestlich der Stadt Aden von einer selbsternannten jemenitischen Behörde angewiesen worden, seinen Kurs zu ändern.
Samstag, 9. November 2024
22.53 Uhr: Israel - Hisbollah-Einrichtungen im Libanon bombardiert
Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Einrichtungen der Hisbollah-Miliz in der Nähe der Stadt Tyros im Südlibanon und bei der Stadt Baalbek im Osten des Landes bombardiert. Bei den Zielen habe es sich um Terroristen, militärisch genutzte Wohnungen und Waffenlager gehandelt. Dagegen teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit, bei den israelischen Angriffen im Bezirk Tyros seien acht Menschen getötet worden, darunter sechs Sanitäter.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien griffen israelische Kampfflugzeuge eine Radarstation der syrischen Armee im Süden des Landes an. Es seien heftige Explosionen zu hören gewesen und die syrische Luftabwehr habe keine Abwehrversuche unternommen. Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
21.43 Uhr: Botschafter Seibert fordert Geisel-Freilassung
Deutschland wird sich nach Worten des deutschen Botschafters in Israel, Steffen Seibert, weiterhin mit aller Kraft für die Freilassung von noch rund 100 israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen einsetzen. In einer auf Hebräisch gehaltenen Rede vor Tausenden Teilnehmern einer Demonstration für die Freilassung der Menschen in Tel Aviv sagte Seibert, am 400. Tag der brutalen Geiselnahme von 250 Israelis und Angehörigen anderer Nationalitäten während des Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen am 7. Oktober 2023 empfinde er tiefe Trauer und Hilflosigkeit.
Es war bereits das zweite Mal, dass der Diplomat bei einer Kundgebung von Angehörigen und Freunden der Geiseln sprach. Er denke jeden Tag an diese verschleppten Männer, Frauen und Kinder in der Hand der Hamas. "Wir fordern ihre Rückkehr", sagte Seibert. Viele der Geiseln dürften jedoch nicht mehr am Leben sein.
21.27 Uhr: Libanon - mindestens 31 Tote bei israelischem Beschuss
Bei einer Reihe von israelischen Angriffen auf Ziele im Süden und Osten des Libanon sind laut dessen Gesundheitsministerium mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. 20 von ihnen seien im Bekaa-Tal und der Provinz Baalbek-Hermel getötet worden.
Die israelische Armee teilte mit, sie habe "Terror-Stellungen der Hisbollah in den Regionen von Tyros und Baalbek" angegriffen. Dabei seien auch Wohnungen beschossen worden, die "für Angriffe und die Einrichtung von Waffenlagern" genutzt worden seien.
Die Hisbollah-Miliz gab bekannt, sie habe Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert, unter anderem hätten sich die Angriffe gegen einen israelischen Militärstützpunkt nördlich von Haifa gerichtet. Ferner hätten sie eine israelische Drohne über dem Süden des Libanon abgeschossen. Der Absturzort der Drohne sei vom israelischen Militär anschließend beschossen worden. Israel bestätigte das zunächst nicht.
20.52 Uhr: Katar dementiert das Aussetzen seiner Vermittlerrolle
Das Golfemirat Katar hat Medienberichte über ein Ende seiner Vermittlerrolle zwischen Israel und der islamistischen Hamas für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg dementiert. Sie seien falsch, erklärte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari.
Katar habe die Konfliktparteien vor zehn Tagen informiert, dass das Land seine Vermittlerrolle aussetzen werde, falls es keine Einigung gebe. "Katar wird diese Bemühungen mit seinen Partnern fortsetzen, wenn die Parteien den Willen und Ernst dabei zeigen, den brutalen Krieg zu beenden", erklärte er. Es blieb dabei zunächst unklar, ob die Vermittlungsbemühungen aktuell auf Eis gelegt waren oder ob es noch laufende Gespräche gab.
20.25 Uhr: Katar bestätigt Aussetzen seiner Vermittlerrolle
Die Vermittlungsbemühungen Katars um einen Waffenstillstand im Gazastreifen sind nach Angaben das katarischen Außenministeriums in Stocken geraten. Die Bemühungen des Golfstaates zur Vermittlung eines Abkommens zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas könnten jedoch wieder aufgenommen werden, wenn "die Parteien ihre Bereitschaft und Ernsthaftigkeit zeigen, den brutalen Krieg zu beenden", teilt das katarische Außenministerium mit. Damit bestätigt die Behörde vorherige Informationen von Insidern. Es handelt sich um den schwersten Rückschlag für diese Bemühungen seit Beginn des Kriegs im Oktober 2023.
18.52 Uhr: Hamas dementiert Rauswurf aus Katar
Die islamistische Hamas hat Medienberichte dementiert, ihre Vertreter seien vom Golfemirat Katar aufgefordert worden, das Land zu verlassen. Eine solche Mitteilung hätten sie nicht erhalten, sagten Mitglieder der Hamas in Doha der Deutschen Presse-Agentur.
Eine offizielle Stellungnahme Katars zu den Berichten über die mögliche Ausweisung der Hamas und den Ausstieg aus der Vermittlerrolle gab es zunächst nicht.
16.13 Uhr: Israel weist Bericht über drohende Hungersnot zurück
Die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Militärbehörde Cogat hat Warnungen unabhängiger Experten vor einer drohenden Hungersnot im Norden des Gazastreifens zurückgewiesen. Der Bericht beruhe auf "unvollkommenen, einstigen Daten und oberflächlichen Quellen mit eigennützigen Interessen", hieß es in einer Mitteilung vom Samstag. Ein vierköpfiges Expertengremium hatte in dem Bericht am Donnerstag vor einer sich rapide verschlechternden humanitären Lage in der Region gewarnt.
15.40 Uhr: Katar zieht sich als Vermittler im Gaza-Konflikt zurück
Katar zieht sich als Vermittler aus den Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas über eine Waffenruhe und die Geiselfreilassung zurück. Das wurde aus Diplomatenkreisen bekannt. Die Katarer hätten "sowohl die Israelis als auch die Hamas informiert, dass sie nicht weiter vermitteln können, solange es eine Weigerung gibt, in gutem Glauben über eine Vereinbarung zu verhandeln", hieß es am Samstag. Weiter hieß es, die Katarer hätten der US-Regierung ihre Bereitschaft mitgeteilt, wieder zu vermitteln, wenn beide Seiten "die aufrichtige Bereitschaft zeigen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren".
Zusammen mit den USA und Ägypten hatte Katar seit einer einzigen Waffenruhe im November vergangenen Jahres zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Diese hatte eine Woche gedauert und die Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene in israelischer Haft ermöglicht. Seitdem gab es zahlreiche Verhandlungsrunden, bei denen jedoch kein Ergebnis erzielt wurde. Die Hamas und Israel beschuldigen sich gegenseitig, eine Einigung zu blockieren.
14.06 Uhr: Palästinenser - Wieder Tote bei Angriffen in Nord-Gaza
Bei neuen israelischen Bombardements im Norden des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge elf Tote und mehrere Verletzte gegeben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.
Die Lage vor allem im weitgehend zerstörten Norden des Palästinensergebiets gilt als katastrophal. Internationale Experten für Ernährungssicherheit halten dort eine "unmittelbar bevorstehende Hungersnot" für sehr wahrscheinlich. Israels Armee sowie die israelische Militärbehörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat teilten unterdes mit, elf Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Ausrüstung seien vor wenigen Tagen in den Norden des Gebiets geliefert worden.
08.18 Uhr: Israel setzt Angriffe in Gaza und Libanon fort
Die israelische Armee setzt ihre Angriffe im Gazastreifen und im Libanon fort. Über Nacht habe die Luftwaffe auf Anweisung des Militärgeheimdienstes Kommandozentralen und eine Waffenproduktionsstätte sowie weitere terroristische Infrastruktur der Hisbollah in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen, teilte Israels Militär mit. Die Gegend gilt als Hochburg der Schiitenmiliz.
06.16 Uhr: Sana – Syrische Soldaten bei israelischen Luftangriffen verletzt
Mehrere syrische Soldaten sind laut einem Bericht der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana bei israelischen Luftangriffen verletzt worden. Die Angriffe hätten verschiedenen Zielen außerhalb von Aleppo und Idlib gegolten, berichtete Sana unter Berufung auf das Militär. Israel äußerte sich bislang nicht zu den Vorfällen.
06.13 Uhr: Medien – Katar weist Hamas-Vertreter aus
Katar hat Vertreter der Terrororganisation Hamas Berichten zufolge aufgefordert, das Land zu verlassen. Der Aufruf erging demnach bereits vor rund zehn Tagen auf dringendes Ersuchen der USA, wie unter anderem die "Times of Israel" und die "Financial Times" unter Berufung auf informierte Personen berichteten.
Die Hamas unterhält demnach seit 2012 ein politisches Büro in der katarischen Hauptstadt Doha, da die USA darum gebeten hatten, einen Kommunikationskanal zu der Terrororganisation aufrechtzuerhalten.
Zu der jüngsten US-Entscheidung beigetragen habe unter anderem die Hinrichtung des amerikanisch-israelischen Staatsbürgers Hersh Goldberg-Polin und fünf weiterer Geiseln durch die Hamas Ende August sowie die Ablehnung neuerer Vorschläge für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg, erklärte ein US-Beamter der "Times of Israel".
06.11 Uhr: Israel weist UN-Bericht zu getöteten Zivilisten im Gazastreifen scharf zurück
Israel hat einen Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OCHCR) zu getöteten Zivilisten im Gazastreifen scharf zurückgewiesen. Dessen Schlussfolgerung seien "absurd" und belegten erneut die "(dem OHCHR) eigene Besessenheit, Israel zu verteufeln", erklärte die Botschaft Israels bei den Vereinten Nationen in Genf.
Laut dem zuvor veröffentlichten OCHCR-Bericht sind fast 70 Prozent der durch israelische Angriffe getöteten Palästinenser nach Angaben der Vereinten Nationen Frauen und Kinder. Die Zahlen stützen sich laut OCHCR auf eine detaillierte Auswertung eines Teils der Opferzahlen zwischen November 2023 und April 2024.
Freitag, 8. November 2024
23.41 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas äußert gegenüber Trump Hoffnung auf "gerechten Frieden"
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat in einem Telefonat mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump seine Hoffnung auf einen "gerechten und umfassenden Frieden" im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht. Wie sein Büro mitteilte, habe Abbas Trump zu dessen Wahlsieg gratuliert und sich bereit erklärt, "mit Präsident Trump zusammenzuarbeiten, um einen gerechten und umfassenden Frieden auf der Grundlage internationaler Legitimität zu erreichen". Trump betonte demnach in dem Gespräch mit Abbas, er werde sich "für eine Beendigung des Krieges einsetzen", und sei "bereit, mit Präsident Abbas und den betroffenen Parteien in der Region und weltweit zusammenzuarbeiten, um Frieden in der Region zu schaffen".
21.54 Uhr: Experten – Nord-Gaza unmittelbar vor Hungersnot
Internationale Fachleute für Ernährungssicherheit halten eine "unmittelbar bevorstehende Hungersnot" im umkämpften Norden des Gazastreifens für sehr wahrscheinlich. "Alle Akteure, die direkt in den Konflikt verwickelt sind oder Einfluss auf dessen Verlauf haben, müssen sofort handeln, und zwar binnen Tagen und nicht erst in einigen Wochen, um diese katastrophale Situation abzuwenden", schrieben die unabhängigen Experten der IPC-Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen mit Sitz in Rom in einem ungewöhnlich dringlichen Aufruf.
Die Warnung kommt kurz vor dem Ablauf einer von den USA am 13. Oktober gesetzten Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte die US-Militärhilfe eingeschränkt werden. Am Montag hatte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, zugestanden, Israel habe wichtige Schritte für mehr humanitäre Hilfe unternommen. Jedoch sei mehr nötig, um die Not zu lindern.
21.04 Uhr: Libanon – mindestens drei Tote bei israelischem Angriff
Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Tyros im Südlibanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums am Freitagabend mindestens drei Menschen getötet und 30 weitere verletzt worden. Es handele sich um eine "vorläufige Bilanz", erklärte das Ministerium. Zuvor hatte die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtet, bei israelischen Luftangriffen seien drei Gebäude in Tyros getroffen worden. Es habe Tote und Verletzte gegeben sowie "schwere Schäden an umliegenden Gebäuden und Wohnungen". Den Luftangriffen seien keine Evakuierungsaufrufe der israelischen Armee vorausgegangen.
20.25 Uhr: Rakete aus dem Libanon trifft Haus in Nordisrael
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat Israel mit Dutzenden Raketen angegriffen und dabei ein arabisch geprägtes Dorf im Norden des Landes getroffen. Insgesamt fünf Raketen seien auf Kafr Jasif nordöstlich von Haifa abgeschossen worden, teilte die Armee mit. Vier der Geschosse seien abgefangen worden, das Fünfte habe ein Wohnhaus getroffen. Verletzt worden sei niemand. Insgesamt registrierte Israels Armee bis zum frühen Abend rund 60 Geschosse, die vom Libanon aus abgeschossen worden seien – und damit etwas weniger als an früheren Tagen.
18.11 Uhr: Augenzeugen in Amsterdam – Es waren organisierte Banden
Israelische Fußballfans haben Medien ihres Landes geschildert, wie sie die Angriffe von meist propalästinensischen Jugendlicher in Amsterdam erlebt haben. Bei den vermummten Angreifern habe es sich überwiegend um Araber und Muslime gehandelt, berichteten einige der Opfer. "Sie kamen in Massen und griffen uns alle an", zitierte die "Times of Israel" einen Augenzeugen. Bewaffnet mit Knüppeln und Messern hätten sie jeden zusammengeschlagen, den sie für einen Israeli hielten. "Wir fürchteten um unser Leben", sagte ein Mann.
Die Polizei habe nicht immer sofort reagiert und sogar Taxifahrer hätten sich an den Ausschreitungen beteiligt, sagte ein anderes Opfer. "Ich riet meinen Freunden, alles abzunehmen, was uns identifizieren könnte und so unerkannt zu entkommen", erzählte ein junger Mann dem israelischen TV-Sender Kan. Ein anderer sagte, er habe sich als Grieche ausgegeben. Israelis seien schutzsuchend in Geschäfte und sogar in Privathäuser geflüchtet.
17.21 Uhr: Blauhelme werfen Israel Bruch von Internationalem Recht vor
Die UN-Blauhelmsoldaten im Libanon werfen Israel einen Bruch internationalen Rechts vor. Israel habe "absichtlich" Eigentum der UN-Truppe zerstört. Ein Bagger und ein Bullzdozer des israelischen Militärs hätten am Donnerstag Teile eines Zauns und eine Betonstruktur einer Unifil-Stellung im Süden des Libanon zerstört. Nach "dringendem Protest" habe Israels Militär bestritten, innerhalb der UN-Position im Süden des Libanon aktiv zu sein.
15.54 Uhr: Libanon – Israel sprengt Häuser im Grenzgebiet in die Luft
Die amtliche Nationale Nachrichtenagentur des Libanon meldet, dass die israelische Armee am Freitag in drei Grenzdörfern Häuser gesprengt habe. Es handle sich um die Dörfer Jarun, Aitarun und Marun al-Ras im Gebiet Bint Dschbeil.
Solche Sprengungen hätten sich auch schon früher ereignet, so die NNA. So hätten israelische Soldaten im Oktober in mindestens sieben Dörfern Häuser in die Luft gejagt. Von AFP am Montag auf ihre Echtheit überprüfte Filmaufnahmen zeigten schwere Explosionen, die Mais al-Dschabal erschütterten und Häuser in Trümmer legten.
15.41 Uhr: Huthi – Israelischen Stützpunkt angegriffen
Die Huthi-Miliz im Jemen reklamiert einen Angriff auf eine Militärbasis im Süden Israels. Man habe auf den Luftwaffenstützpunkt Nevatim gezielt, so Huthi-Militärsprecher Jahja Sari. Außerdem habe die Miliz eine US-Drohne über dem westlichen Jemen abgefangen. Israels Armee meldet unterdessen, das eigene Militär habe seinerseits eine Rakete aus dem Jemen abgefangen.
15.10 Uhr: Palästinensisches Außenministerium äußert sich zu Übergriffen in Amsterdam
Nach den Angriffen auf israelische Fußballfans in Amsterdam hat das palästinensische Außenministerium im Westjordanland sich von "Gewalt in all ihren Formen" distanziert.
Gleichzeitig verurteilte das Ministerium aber auch aufs Schärfste antiarabische Parolen und Angriffe auf die palästinensische Flagge durch israelische Fans. Das Außenministerium forderte die niederländische Regierung auf, Palästinenser und Araber zu schützen sowie die israelischen Verantwortlichen ausfindig zu machen.
14.30 Uhr: Israel – Nach Angriffen alle Staatsbürger in Amsterdam kontaktiert
Nach den Angriffen auf israelische Fußballfans in Amsterdam hat Israels Außenministerium eigenen Angaben zufolge inzwischen zu allen Israelis in Amsterdam Kontakt bekommen. Zuvor habe zu mehreren Staatsbürgern keine Verbindung bestanden, drei galten als vermisst.
13.20 Uhr: Yad Vashem wegen Angriffen in Amsterdam besorgt
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat sich besorgt über die Angriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam geäußert. "Die erschütternden Bilder dieses Pogroms erinnern eindringlich an die anhaltende Bedrohung, die der Antisemitismus für unsere Gemeinschaften darstellt", teilte die Gedenkstätte mit.
Kurz vor dem Jahrestag der November-Pogrome von 1938 in Deutschland sei es zutiefst alarmierend, weitere Gewalttaten gegen Juden zu erleben. Die Gedenkstätte sprach von einem "grundlosen Angriff auf Juden" nach dem Auswärtsspiel des israelischen Fußballclubs Maccabi Tel Aviv in Amsterdam.
12.49 Uhr: Amsterdam – Angriffe gegen Juden waren gezielt
Die Angriffe von propalästinensischen Jugendliche auf israelische Fußballfans in Amsterdam waren sehr gezielt. Das melden Polizei und die Stadt Amsterdam. Die Jugendlichen hätten aktiv Jagd auf Israelis gemacht. So seien nach dem Fußballspiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv mehrere Menschen verletzt worden. Laut Polizei mussten fünf Menschen ins Krankenhaus.
12.40 Uhr: UN-Hochkommissariat erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel und Hamas
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat schwere Vorwürfe gegen Israel und die Terrorgruppe Hamas erhoben. Beide Kriegsparteien in Nahost hätten sich gravierender Verletzungen des Völkerrechts schuldig gemacht, heißt es in einem am Freitag in Genf veröffentlichten Bericht.
Der Bericht bezieht sich auf den Zeitraum von November 2023 bis April 2024. Die Tötungen von Zivilisten und andere Verstöße gegen das Völkerrecht könnten in vielen Fällen auf Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinauslaufen. Das Hochkommissariat hielt fest, dass unter bestimmten Umständen ein Völkermord vorliegen könnte.
Letztlich müsse jedoch ein Gericht entscheiden, ob es sich um einen Genozid handelt oder nicht, sagte ein Sprecher. Das UN-Hochkommissariat könne das nicht entscheiden, sagte er.
12.06 Uhr: Erdogan – Trump sollte Waffenlieferungen an Israel stoppen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mahnt nach der Wahl von Donald Trump eine Kehrtwende in der Nahost-Politik der USA an. Trump habe versprochen, Konflikte zu beenden, sagte Erdogan am Freitag laut einer offiziellen Erklärung auf dem Rückflug von Budapest vor der Presse. "Wir wollen, dass dieses Versprechen eingelöst wird und dass Israel gesagt wird, dass es aufhören soll."
Die Türkei hat Israels Offensiven im Gaza-Streifen und im Libanon scharf kritisiert. "Ein guter Anfang könnte sein, wenn Mr. Trump die Waffenlieferungen an Israel einstellt." Eine Fortsetzung der derzeitigen US-Politik würde dagegen noch tiefer in die Sackgasse führen und den Konflikt in der Region ausweiten.
11.13 Uhr: UN – Fast 70 Prozent der bisher bestätigten Gaza-Todesopfer sind Frauen und Kinder
Frauen und Kinder machen nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) fast 70 Prozent der bestätigten Todesopfer im Gaza-Krieg aus. Diese Erkenntnis deute auf eine systematische Verletzung grundlegender Prinzipien des humanitären Völkerrechts hin, erklärte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Freitag in Genf.
In einem 32-seitigen Bericht verweisen die UN dabei auf Gebote der Unterscheidung und der Verhältnismäßigkeit bei Kampfhandlungen. Die UN-Erhebung beschränkt sich auf die ersten sieben Monate des seit über 13 Monaten andauernden Kriegs. In dieser Zeit waren 44 Prozent der Todesopfer Kinder. Das jüngste Opfer war ein Baby, das einen Tag nach seiner Geburt getötet wurde, das älteste eine 97 Jahre alte Frau.
10.26 Uhr: Israels Botschafter – Zwei-Staaten-Lösung noch möglich
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hält eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt nach wie vor für möglich. "Ich persönlich schreibe die Zwei-Staaten-Lösung nicht ab. Aber es muss eine demokratische sein", sagte Prosor der "Augsburger Allgemeinen".
Politiker in Deutschland wiederholten die Forderung nach diesem Modell "wie ein Papagei", ohne zu erklären, was damit gemeint sei, kritisierte er. "Was Israel sicher nicht zulassen wird: Einen palästinensischen Terrorstaat als Nachbarn." Daher bräuchte es etwa Jordanien, Ägypten oder Saudi-Arabien als Vermittler. Wenn Länder wie der Iran geschwächt würden, gebe es für andere Länder neue Möglichkeiten der Einflussnahme. "Das kann den Nahen Osten nachhaltig verändern."
05.51 Uhr: Sechs Unifil-Mitarbeiter aus Malaysia bei Angriff Israels verletzt
Bei einem israelischen Angriff auf die südlibanesische Stadt Sidon sind nach Angaben der malaysischen Regierung sechs malaysische Mitarbeiter der Unifil-Truppen im Libanon verletzt worden. Nach Angaben der libanesischen Armee hatten die Unifil-Mitarbeiter in einem Fahrzeug der Friedenstruppe einen Kontrollpunkt passiert, als der Angriff begann. Drei libanesische Staatsbürger seien dabei getötet worden. Drei libanesische Soldaten erlitten demnach Verletzungen.
04.53 Uhr: Israel schickt Flugzeuge nach Unruhen in Amsterdam
Nach gewaltsamen Ausschreitungen am Rande des Auswärtsspiels eines israelischen Fußballclubs in Amsterdam will Israels Regierung Fans des Gästeclubs laut Medienberichten ausfliegen lassen. Die Anhänger von Maccabi Tel Aviv sollen laut der Zeitung "Times of Israel" und dem Nachrichtenportal "Ynet" mit zwei Maschinen in Sicherheit gebracht werden – so habe es Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angeordnet, heißt es in den Berichten unter Berufung auf das Büro des Regierungschefs. Netanjahu rief die niederländischen Sicherheitskräfte demnach auf, entschlossen gegen Gewalttäter vorzugehen und die Sicherheit der israelischen Fußballfans zu gewährleisten.
00.57 Uhr: US-Militär – F-15-Kampfflugzeuge im Nahen Osten angekommen
Nach der Ankündigung einer weiteren Verlegung von USMilitärmitteln in den Nahen Osten sind Kampfflugzeuge vom Typ F-15 nach Angaben des US-Militärs in der Region angekommen. Die für gewöhnlich in England stationierten Flugzeuge hätten am Donnerstag den "Verantwortungsbereich des US-Zentralkommandos" erreicht, erklärte das für den Nahen Osten zuständige Militärkommando in den Onlinenetzwerken. Es machte keinen näheren Angaben über die Anzahl der Maschinen.
00.33 Uhr: US-Verteidigungsminister – Israel muss mehr für Versorgung in Gaza tun
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagt, Israel habe bei der Versorgung des Gazastreifens mit Hilfsgütern einige Fortschritte gemacht, doch es müsse noch mehr getan werden. Austin und US-Außenminister Antony Blinken hatten Israel im vergangenen Monat in einem Brief aufgefordert, innerhalb des nächsten Monats Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen zu unternehmen, andernfalls drohten Einschränkungen der US-Militärhilfe. Austin äußerte sich nicht ausdrücklich in Bezug auf diesem Brief.
Donnerstag, 7. November 2024
23.42 Uhr: Israel will weiteren Grenzübergang zum Gazastreifen für Hilfslieferungen öffnen
Israel hat nach US-Angaben die Öffnung eines zusätzlichen Grenzübergangs zum Gazastreifen für Hilfslieferungen zugesagt. Die israelische Regierung habe Washington darüber informiert, dass sie nach der kürzlich erfolgten Wiedereröffnung des Grenzübergangs Erez "in den nächsten Tagen" den Transport von Hilfsgütern auch über den Grenzübergang Kissufim ermöglichen wolle, sagte am Donnerstag der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.
19.07 Uhr: Diplomatischer Zwischenfall bei Jerusalem-Besuch von Frankreichs Außenminister
Beim Besuch des französischen Außenministers Jean-Noël Barrot in Jerusalem ist es zu einem diplomatischen Zwischenfall gekommen. Die israelische Polizei habe auf einem von Frankreich verwalteten Gelände in Jerusalem zwei französische Gendarme festgenommen, berichtete ein AFP-Journalist am Donnerstag. Barrot hatte sich zuvor geweigert, die von Frankreich verwaltete Paternosterkirche in Ost-Jerusalem zu betreten, so lange sich dort israelische Polizisten aufhielten. Frankreich kündigte daraufhin an, den israelischen Botschafter in Paris einzuberufen.
"Ich werde heute nicht das Gelände der Paternosterkirche betreten, da die israelischen Sicherheitskräfte dort bewaffnet eingedrungen sind, ohne zuvor die Erlaubnis Frankreichs einzuholen", sagte Barrot. "Dieser Eingriff in die Integrität eines Gebiets, das unter der Verantwortung Frankreichs steht, könnte die Beziehungen belasten, die ich eigentlich stärken wollte", fügte er hinzu.
18.34 Uhr: Huthi-Anführer sagt Scheitern Trumps bei Beendigung des Nahost-Konflikts voraus
Der Anführer der Huthi-Miliz im Jemen, Abdul Malik al-Huthi, hat ein Scheitern des designierten Präsidenten Donald Trump beim Versuch der Befriedung des Nahen Ostens vorausgesagt. Trump sei in seiner ersten Amtszeit "trotz all seiner Arroganz, Überheblichkeit, Rücksichtslosigkeit und Tyrannei" an diesem "Deal des Jahrhunderts gescheitert", sagte al-Huthi in seiner wöchentlichen Ansprache am Donnerstag. "Und er wird auch dieses Mal scheitern", fügt er hinzu.
18.21 Uhr: Unesco besorgt über Welterbestätten im Libanon
Angesichts der andauernden Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz wächst auch die Sorge um die Welterbestätten im Libanon. Die Unesco kündigte am Donnerstag ein Treffen an, in dem über den Schutz kultureller Stätten im Libanon beraten werden soll. Die Sondersitzung des Unesco-Komitees soll demnach am 18. November in Paris stattfinden. Dabei soll beraten werden, ob libanesische Kulturgüter auf die Unesco-Liste für Stätten unter "Sonderschutz" aufgenommen werden sollen und mehr Geld zur Verfügung gestellt werden soll.
17.50 Uhr: 53 Menschen binnen 24 Stunden im Libanon getötet
Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut in den vergangenen 24 Stunden mindestens 53 Menschen getötet worden. Weitere 161 wurden demnach in Tagesfrist verletzt. Damit erhöhe sich die Gesamtzahl der tödlichen Opfer im Libanon seit Beginn des Krieges im Gazastreifen im Oktober 2023 auf 3.103 und die der Verletzten auf 13.856.
16.44 Uhr: Diplomatischer Zwischenfall um Frankreichs Außenminister in Jerusalem
Beim Besuch des französischen Außenministers Jean-Noël Barrot in Jerusalem ist es zu einem diplomatischen Zwischenfall gekommen. Die israelische Polizei habe in der von Frankreich verwalteten Paternosterkirche in Ost-Jerusalem zwei französische Gendarme festgenommen, berichtet ein AFP-Journali. Barrot hatte sich zuvor geweigert, das Gebäude zu betreten, so lange sich dort israelische Polizisten aufhielten.
"Ich werde heute nicht das Gelände der Paternosterkirche betreten, da die israelischen Sicherheitskräfte dort bewaffnet eingedrungen sind, ohne zuvor die Erlaubnis Frankreichs einzuholen", sagte Barrot. "Dieser Eingriff in die Integrität eines Gebiets, das unter der Verantwortung Frankreichs steht, könnte die Beziehungen belasten, die ich eigentlich stärken wollte", fügte er hinzu. Das französische Konsulat in Jerusalem verwaltet mehrere religiöse Stätten in der Stadt.
14.05 Uhr: Israel greift erneut im Süden von Beirut an
Die israelische Armee hat erneut Ziele im Süden von Beirut angegriffen. Etwa eine Stunde vorher hatte die israelische Armee einen Evakuierungsaufruf für vier südliche Vororte veröffentlicht, der auch für ein Gelände in der Nähe des Flughafens galt. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurde eine Heizungsfabrik in dem Gebiet stark beschädigt.
Der libanesische Verkehrsminister Ali Hamie teilte mit, der Betrieb am einzigen internationalen Flughafen des Libanon laufe normal. Der Angriff in der Nacht habe "kleine Schäden" an einigen Gebäuden verursacht, aber "nicht innerhalb des Terminals", sagte ein Flughafenvertreter, der anonym bleiben wollte.
Bei einem weiteren israelischen Angriff auf ein Fahrzeug auf einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen Beirut, der Bekaa-Ebene und dem östlichen Nachbarland Syrien wurde nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen eine Frau getötet. Ein Mann in dem Fahrzeug sei verletzt worden, hieß es weiter.
14.00 Uhr: Blauhelmsoldaten im Libanon verletzt
Soldaten der UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) sind bei einem Angriff der israelischen Armee am Stadtrand der südlibanesischen Stadt Sidon verletzt worden. "Feindliche Luftwaffe attackierte ein Auto in Sidon in der Nähe des Kontrollpostens der Armee", meldete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Fahrzeuge der Unifil-Friedenstruppen hätten während des Angriffs in "derselben Schlange" gestanden. Die Soldaten hätten Verletzungen erlitten und würden vor Ort behandelt. Laut einem Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP soll es sich um vier verletzte UN-Blauhelmsoldaten handeln.
Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.000 Soldaten und Zivilkräfte.
11.22 Uhr: Weitere Angriffe und Gefechte im Libanon
Libanons staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete neue Angriffe im Süden in der Nähe des Litani-Flusses. Israelische Bodentruppen hätten unter anderem im Raum Nakura das Feuer mit Maschinengewehren eröffnet. Auch in anderen Dörfern habe es Gefechte zwischen Soldaten und Hisbollah-Kämpfern gegeben.
Israels Armee erklärte, bei Angriffen in der Bekaa-Ebene im Osten seien rund 60 Mitglieder der Hisbollah getötet worden. Israels Armee spricht in der Regel von getöteten "Terroristen" oder Kämpfern der "Hisbollah", wenn bei Angriffen Menschen getötet wurden. Überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
11.20 Uhr: Bundestag verabschiedet Resolution gegen Antisemitismus
Mehr als ein Jahr nach dem Hamas-Angriff auf Israel hat der Bundestag mit einer fraktionsübergreifenden Resolution seine Haltung gegen Antisemitismus bekräftigt. Mit breiter Mehrheit nahm das Parlament das Papier von SPD, CDU/CSU, Grünen und FDP am Donnerstag an - kurz vor dem 9. November, dem Jahrestag der gegen Juden gerichteten Novemberpogrome der Nazis von 1938. Auch die AfD-Fraktion stimmte dafür, die Gruppe des BSW stimmte dagegen, die Gruppe Die Linke enthielt sich.
Die Resolution wendet sich unter anderem gegen eine staatliche Förderung für Organisationen und Projekte, die Antisemitismus verbreiten, das Existenzrecht Israels infrage stellen, zum Boykott Israels aufrufen oder die gegen Israel gerichtete BDS-Bewegung aktiv unterstützen. Das Papier mit dem Titel "Nie wieder ist jetzt - Jüdisches Leben in Deutschland schützen, bewahren und stärken" stellt Forderungen auf und gibt Empfehlungen ab, entfaltet aber keine direkte rechtliche Wirkung.
11.00 Uhr: Neues Gesetz - Israel kann künftig Verwandte von Terroristen in den Gaza-Streifen abschieben
Verwandte von Terroristen können künftig für bis zu 20 Jahre aus Israel ausgewiesen werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf hat mit 61 zu 41 Stimmen die Knesset passiert, wie israelische Medien am Donnerstag berichteten.
Das Gesetz räumt dem israelischen Innenminister die Befugnis ein, Verwandte ersten Grades von Attentätern aus Israel in den Gazastreifen oder einen anderen Ort abzuschieben, wenn diese im Vorfeld von den Terrorplänen gewusst und diese nicht gemeldet haben. Eine Ausweisung soll auch dann angeordnet werden können, wenn ein Familienmitglied sich mit der terroristischen Tat identifiziert, seine Unterstützung "oder Worte des Lobes, des Mitgefühls oder der Ermutigung veröffentlicht hat".
09.45 Uhr: Israel startet neue Angriffe im Norden des Gazastreifens
Die israelische Armee hat ihre Angriffe im Norden des Gazastreifens ausgeweitet. Die Truppen hätten eine neue Operation "gegen Terror-Infrastruktur im Gebiet von Beit Lahia begonnen", so die israelische Armee. Gleichzeitig sei das Militär weiter im Bereich des Flüchtlingsviertels Dschabalija aktiv. Offenbar wurden dort viele Menschen getötet. Die Armee spricht, wie gewohnt, nur von "Terroristen", die "ausgeschaltet" worden seien.
Von palästinensischer Seite gibt es immer wieder Berichte über zahlreiche zivile Opfer im Norden des Gazastreifens. Die Zustände in dem weitgehend zerstörten Gebiet werden als katastrophal beschrieben. Die israelische Armee hatte die Zivilisten dazu aufgerufen, die Kampfzone zu verlassen. Nach Angaben von Einwohnern halten sich jedoch weiter Tausende von Zivilisten in dem Gebiet auf, weil sie andere Teile des Gazastreifens nicht als sicherer ansehen und die gefährliche Flucht durch das Kampfgebiet fürchten.
06.30 Uhr: Israelische Luftangriffe treffen südliche Vororte Beiruts
Südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind libanesischen Angaben zufolge in der Nacht zum Donnerstag Ziel israelischer Luftangriffe geworden. Dabei sei auch ein Gebiet nahe dem Flughafen getroffen worden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Es ist der einzige internationale Flughafen des Landes. Im Krieg zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz war dieser bisher nie direkt angegriffen worden. Die staatliche Fluggesellschaft Middle East Airlines hielt den Flugbetrieb für kommerzielle Flüge zunächst aufrecht.
Die israelische Armee hatte zuvor zur Evakuierung des Ortes aufgerufen und mitgeteilt, dass sich dort Einrichtungen der Hisbollah befänden. Genauere Angaben machte das Militär nicht.
06.00 Uhr: Bundestag entscheidet über Antisemitismus-Resolution
Mehr als ein Jahr nach dem Hamas-Angriff auf Israel befasst sich der Bundestag am Donnerstag mit einer Resolution gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben in Deutschland. Über die gemeinsame Vorlage der Ampel-Fraktionen und der Unionsfraktion soll im Anschluss an die Debatte direkt abgestimmt werden.
SPD, CDU/CSU, Grüne und FDP hatten monatelang über die Resolution mit dem Titel "Nie wieder ist jetzt - Jüdisches Leben in Deutschland schützen, bewahren und stärken" verhandelt. Die Resolution wendet sich unter anderem gegen eine staatliche Förderung für Organisationen und Projekte, die Antisemitismus verbreiten, das Existenzrecht Israels infrage stellen, zum Boykott Israels aufrufen oder die gegen Israel gerichtete BDS-Bewegung aktiv unterstützen.
Kritiker befürchten dagegen eine Einschränkung der Meinungs-, Kunst-, Wissenschafts- und Versammlungsfreiheit - insbesondere, wenn es um Kritik an Israel geht.
Mittwoch, 6. November 2024
21.20 Uhr: Tausende demonstrieren in Jerusalem gegen Entlassung Gallants
Mehrere Tausend Menschen haben den zweiten Abend in Folge in Jerusalem gegen die Entlassung des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant demonstriert. Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte seinen Widersacher am Dienstagabend entlassen, weil das Vertrauensverhältnis zerrüttet sei.
Die Demonstranten riefen Netanjahu auf, die Entlassung rückgängig zu machen, wie israelische Medien übereinstimmend berichtete. Zudem forderten sie einen Kompromiss mit der Hamas im Gazastreifen, um die noch etwa 100 israelischen Geiseln freizubekommen, und den Verzicht auf geplante Ausnahmen von der Wehrpflicht für ultraorthodoxe Männer.
Zudem müsse es endlich eine Untersuchungskommission zum Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel mit 1.200 Toten und anfänglich 250 Verschleppten geben, hieß es weiter. Israels Armee und Geheimdienste waren von dem Überfall völlig überrumpelt worden. Diese Forderungen hatte auch Gallant formuliert und war unter anderem deshalb bei Netanjahu in Ungnade gefallen.
21.00 Uhr: Ausländischer Arbeiter in Israel getötet
Bei Raketenangriffen der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon ist erneut ein ausländischer Landarbeiter in Israel getötet worden. Der Mann sei auf einem Feld in der Nähe des Ortes Kfar Masarik nördlich von Haifa mit schweren Splitterverletzungen gefunden worden und Sanitäter hätten nur noch seinen Tod feststellen können, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Seine Nationalität war zunächst unbekannt. Zuvor hatte es schon in dem Grenzort Avivim Schwerverletzte durch Hisbollah-Raketen gegeben.
20.12 Uhr: Polio-Impfkampagne im Gazastreifen abgeschlossen
Inmitten anhaltender Kämpfe zwischen Israel und der Hamas ist die Polio-Impfkampagne im Gazastreifen beendet worden. Die Kampagne sei heute abgeschlossen worden, wobei insgesamt 556.774 Kindern unter zehn Jahren eine zweite Dosis des Polio-Impfstoffes verabreicht worden sei, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Angesichts der "extrem schwierigen Umstände" sei dies "ein bemerkenswertes Ergebnis", erklärte die UN-Organisation.
Tausende Kinder befänden sich in allerdings in "unzugänglichen Zonen" im Norden des Gazastreifens, wo Israel vor einem Monat eine Großoffensive gestartet hat. Dort seien zwischen 7.000 und 10.000 Kinder nach wie vor nicht gegen das Poliovirus geschützt. Laut der für die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten zuständigen israelischen Behörde Cogat war die Impfkampagne ein "Erfolg". Die Impfkampagne gegen Polio im Gazastreifen hatte am 1. September begonnen. Zuvor war erstmals seit 25 Jahren ein Fall von Kinderlähmung bei einem Baby im Gazastreifen nachgewiesen worden.
19.01 Uhr: UNRWA-Chef bittet um Unterstützung
Nach dem vom israelischen Parlament beschlossenen Arbeitsverbot gegen das Palästinenserhilfswerk UNRWA in Israel hat dessen Chef Philippe Lazzarini die Generalversammlung der Vereinten Nationen um Hilfe gebeten. "Im vergangenen Jahr war UNRWA ein Rettungsseil für die Menschen in Gaza", sagte Lazzarini. "Es ist die einzige Säule, die in ihrem Leben noch steht."
Der UNRWA-Chef bat die UN-Mitgliedstaaten, gegen eine Implementierung des israelischen Gesetzes zu arbeiten, die finanzielle Unterstützung des Hilfswerks beizubehalten und dessen Rolle bei jeglichem Plan für die Zukunft der Region einzubeziehen und festzuschreiben.
Das Arbeitsverbot, das nach einer dreimonatigen Frist in Kraft treten soll, hatte international für viel Kritik gesorgt. Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass einige der Mitarbeiter an Terroraktivitäten vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen seien. Vorwürfe von "Verstößen gegen die Neutralität" innerhalb von UNRWA würden sehr ernst genommen, sagte Lazzarini. Israel habe aber trotz mehrfacher Nachfragen keine Beweise für seine Vorwürfe geliefert.
17.53 Uhr: Netanjahu: "Herzliches Gespräch mit Trump"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seinem Büro zufolge ein "warmes und herzliches Gespräch" mit Trump geführt. Die beiden Männer hätten über "die iranische Bedrohung" gesprochen sowie über die Notwendigkeit, für Israels Sicherheit zusammenzuarbeiten, heißt es in einer Erklärung. Netanjahu habe Trump zum Sieg gratuliert.
17.03 Uhr: Israel berichtet von mehr als 100 Hisbollah-Raketen aus dem Libanon
Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hat vom Libanon aus allein bis Mittwochnachmittag mehr als hundert Raketen auf Israel abgefeuert. "Etwa 120 von der Terrororganisation Hisbollah abgefeuerte Geschosse sind heute aus dem Libanon nach Israel gelangt", teilte die israelische Armee mit. Zuvor waren im Norden und im Zentrum des Landes Alarmsirenen ertönt, darunter auch in der Küstenmetropole Tel Aviv und nahe des Flughafens Ben Gurion. Als Ziel des massiven Raketenbeschusses gab die Hisbollah eine israelische Armeebasis südlich von Tel Aviv an.
Die israelische Armee erklärte, dass "ungefähr zehn Geschosse aus dem Libanon" nach Sirenenalarm in Nord- und Zentralisrael eingeschlagen seien. Die meisten davon seien abgefangen worden, ein herabgefallenes Projektil sei in Zentralisrael festgestellt worden, hieß es weiter. Ob der Armeestützpunkt Zrifin nahe des Ben-Gurion-Flughafens getroffen wurde, verlautete zunächst nicht.
16.23 Uhr: Medien - Schwerverletzte in Israel durch Hisbollah-Raketen
Bei neuen Raketenangriffen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah sind im Norden Israels Medienberichten zufolge mehrere Menschen schwer verletzt worden. Besonders betroffen sei der Ort Avivim in unmittelbarer Nähe zur Grenze zum Libanon, wie der israelische TV-Sender Kan weiter berichtete. Genauere Angaben lagen zunächst nicht vor. Die Miliz teilte mit, sie habe mehrere Orte im Norden Israels beschossen.
15.40 Uhr: Hisbollah-Chef - US-Wahlausgang hat keine Auswirkung auf Möglichkeit einer Waffenruhe
Der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, Naim Kassem, erwartet von dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl keine Auswirkungen auf die Verhandlungen über eine Waffenruhe mit Israel. "Wir gründen unsere Erwartungen für eine Einstellung der Aggression nicht auf politische Entwicklungen", sagte Kassem am Mittwoch in einer Fernsehansprache. "Ob Harris gewinnt oder Trump, bedeutet für uns nichts", fügte der Hisbollah-Chef mit Blick auf den zurückliegenden US-Wahlkampf zwischen Trump und der Demokratin Kamala Harris hinzu.
15.08 Uhr: Verletzte bei Anschlag im Westjordanland
Ein Attentäter hat nach Angaben der israelischen Armee im besetzten Westjordanland nördlich von Ramallah mit seinem Auto eine Bushaltestelle nahe einer israelischen Siedlung gerammt. Eine junge Frau und ein Jugendlicher wurden nach Angaben des Rettungsdienstes leicht verletzt. Anschließend sei er aus seinem Fahrzeug gestiegen und habe versucht, Passanten mit einem Messer anzugreifen, teilte die Armee weiter mit. Der mutmaßliche Terrorist sei erschossen worden. Zur Identität des Täters gab es zunächst keine Angaben.
12.32 Uhr: Israels Opposition geschlossen gegen Gallant-Entlassung
Nach der Entlassung des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant haben führende Oppositionspolitiker in seltener Einigkeit zu neuen Protesten im Land aufgerufen. Die Bürger Israels müssten in den Streik treten, forderte Jair Golan, Vorsitzender der Demokraten, des Bündnisses zwischen der sozialdemokratischen Arbeitspartei und der linksliberalen Merez.
12.05 Uhr: Retter im Libanon bergen nach israelischem Angriff 30 Tote
Nach dem israelischen Luftangriff auf die libanesische Stadt Bardscha sind mindestens 30 Leichen aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen worden. Das teilte die Zivilverteidigung mit. Weitere Menschen würden vermisst. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu dem Angriff.
10.50 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv - Salve aus dem Libanon
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut eine Salve von Raketen auf die israelische Küstenmetropole Tel Aviv abgefeuert. Im Stadtzentrum heulten Warnsirenen, es waren mehrere Explosionen zu hören. Menschen eilten in Schutzräume. Nach israelischen Militärangaben wurden rund zehn Geschosse vom Libanon aus abgefeuert. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, teilte die Armee mit.
Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte. Nach Angaben des israelischen TV-Senders Chadschot 13 schlugen Raketenteile in der Nähe des internationalen Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv ein. Außerdem traf den Angaben zufolge ein großes Raketenteil ein geparktes Fahrzeug in der Nähe von Tel Aviv.
09.12 Uhr: Netanjahu gratuliert Trump zu "historischer Rückkehr"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem Republikaner Donald Trump in herzlichen Worten zu seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. In einer Mitteilung äußerte Netanjahu: "Lieber Donald und liebe Melania Trump, Gratulationen zum größten Comeback der Geschichte." Trumps "historische Rückkehr ins Weiße Haus" sei ein "Neuanfang für Amerika" und eine "mächtige erneute Verpflichtung gegenüber dem großen Bündnis zwischen Israel und Amerika". Netanjahu bezeichnete den Ausgang der Wahl als "riesigen Sieg".
01.44 Uhr: Libanesisches Gesundheitsministerium - 20 Tote bei israelischem Angriff
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohngebäude im Libanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums 20 Menschen ums Leben gekommen. Der Angriff richtete sich auf die Stadt Bardscha, die etwa 20 Kilometer südlich von Beirut liegt. Laut Medienberichten wurden Flammen aus dem Gebäude beobachtet.
Zuvor war bei einem weiteren Angriff auf ein Wohngebäude in Dschije, nahe Bardscha, eine Person getötet worden. Aus Sicherheitskreisen wurde berichtet, dass eine Wohnung, die von der Hisbollah genutzt wurde, Ziel des Angriffs war.
01.13 Uhr: Entlassener israelischer Verteidigungsminister - Geiseln müssen lebendig nach Hause kommen
Der entlassene israelische Verteidigungsminister Joav Gallant hat die Regierung aufgefordert, die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln lebend nach Israel zurückzubringen. In einer Erklärung erklärte er am Dienstag, es sei Israels "moralische und ethische Verpflichtung", die von der Hamas entführten "Söhne und Töchter" zurückzuholen. "Wir müssen dies so schnell wie möglich tun, solange sie noch am Leben sind", sagte Gallant.
Er betonte, dass es möglich sei, die Geiseln freizubekommen, dies jedoch schmerzhafte Kompromisse erfordere. "Der Staat Israel wird wissen, wie er diese Kompromisse aushalten kann", so Gallant weiter. Zudem versicherte er, die israelische Armee werde in der Lage sein, die Geiseln zu sichern.
Dienstag, 5. November 2024
22.38 Uhr: USA würdigen Gallant als wichtigen Partner
Die USA haben den von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu entlassenen Verteidigungsminister Joav Gallant als wichtigen Partner hervorgehoben. Wie der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses laut Washington Post mitteilte, sei Gallant ein bedeutender Partner in sämtlichen Fragen der israelischen Verteidigung gewesen. Zudem betonte der Rat, dass die USA auch mit dem nächsten israelischen Verteidigungsminister weiterhin zusammenarbeiten würden.
22.15 Uhr: Laut Gallant waren drei Streitpunkte Auslöser der Entlassung
Nach seiner Entlassung hat der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant vor einer "moralischen Finsternis" in seinem Land gewarnt. Der Staat Israel sei mit vielen Herausforderungen konfrontiert im Kampf gegen den Erzfeind Iran und seine Helfershelfer, mahnte er gleichzeitig.
Gallant nannte drei Streitpunkte mit Netanjahu als Auslöser seiner Entlassung. Dabei handele es sich um seinen Widerstand gegen ein Gesetz, das viele strengreligiöse Männer in Israel vom Wehrdienst befreien soll, seine Forderung nach einem Deal zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie nach der Einrichtung einer staatlichen Kommission zur Untersuchung des Massakers im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober vergangenen Jahres. Gallant warnte vor einem "Kainsmal" für die israelische Gesellschaft, sollten die noch lebenden Geiseln nicht befreit werden.
21.47 Uhr: Tausende demonstrieren gegen Entlassung Gallants
Die Entlassung des israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant durch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in Israel einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. In der Mittelmeermetropole Tel Aviv und anderswo gingen spontan Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Entlassung und gegen Netanjahu zu demonstrieren. In Tel Aviv blockierten sie die wichtige Stadtautobahn Ajalon mit brennenden Autoreifen und skandierten "Bibi ist ein Verräter", "Bibi ins Gefängnis" und "kriminelle Regierung", wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
Netanjahu hatte Gallant im März 2023 schon einmal entlassen, nachdem dieser öffentlich zu einem Stopp der umstrittenen Pläne für einen Justizumbau aufgerufen und davor gewarnt hatte, dass die nationale Sicherheit schweren Schaden nehmen könnte. Auf seine Entlassung folgten heftige Proteste und ein Generalstreik. Der Regierungschef setzte damals die Pläne aus, Gallants Entlassung wurde rückgängig gemacht.
Demonstranten in Tel Aviv berichteten nun von ihrer Sorge, dass Netanjahu weitere wichtige Leute aus dem Sicherheitsapparat wie etwa Generalstabschef Herzi Halevi oder den Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar, feuern könnte. Netanjahus Büro dementierte jedoch entsprechende Spekulationen der Medien. Andere Teilnehmer vermuteten, dass Netanjahu mit der Entlassung Gallants von dem Skandal um Geheiminformationen ablenken wolle, die von Mitarbeitern im Umfeld seines Büros an die Presse durchgestochen worden waren.
Der TV-Sender Channel 12 berichtete am Abend von einer Razzia der Polizei in Netanjahus Büro. Es sei nicht klar, ob diese Durchsuchung mit dem Skandal um Geheimnisverrat oder mit einem weiteren Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit dem Büro des Regierungschefs zusammenhänge.
21.26 Uhr: Mindestens 15 Tote nach israelischem Luftangriff im Libanon
Südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut sind Behörden zufolge mindestens 15 Menschen bei einem erneuten israelischen Luftangriff getötet worden. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten dauerten an, so das libanesische Gesundheitsministerium. Der Angriff erfolgte demnach in der küstennahen Stadt Bardscha rund 30 Kilometer von Beirut entfernt. Es war bereits der zweite Luftangriff südlich der Hauptstadt. Zuvor meldete das Ministerium einen Toten und 20 Verletzte nach einem Luftschlag in Dschijeh.
20.27 Uhr: Ein Viertel der Menschen im Libanon von Krieg betroffen
Dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) zufolge ist rund ein Viertel der Bevölkerung des Libanons vom Krieg betroffen. Die aktuelle militärische Eskalation wirkt sich auf 1,4 der insgesamt sechs Millionen Einwohner des kleinen Mittelmeerlands aus, wie die Organisation mitteilte. Mehr als 834.000 Menschen seien zudem infolge der Kämpfe aus ihren Dörfern und Städten vertrieben worden. Die Interimsregierung des Libanons bezifferte die Zahl der Binnenvertriebenen jüngst auf 1,2 Millionen.
Bei einem Besuch einer Klinik machte der geschäftsführende Gesundheitsminister Firas Abiad auf das Leid der Kinder im Konflikt aufmerksam. Mit schweren Verbrennungen überlebte etwa die einjährige Ewana einen israelischen Angriff. "Seit einem Monat liegt sie mit Verbrennungen in ihrem Krankenhausbett. Sie beginnt sich zu erholen, aber es ist noch ein langer Weg bis zur Heilung", sagte ihre Mutter.
20.15 Uhr: UN -Mehr als halbe Million Menschen aus Libanon nach Syrien geflohen
Nach UN-Angaben sind mehr als eine halbe Million Menschen vor den israelischen Luftangriffen aus dem Libanon ins benachbarte Syrien geflohen. Unter den Geflüchteten seien auch geschätzt 7.000 schwangere Frauen, von denen 800 innerhalb des kommenden Monats entbinden dürften, sagte Muriel Mafico, Vertreterin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen in Syrien, am Dienstag der Nachrichtenagentur AP. "Die Mehrheit der Menschen, die in Syrien angekommen sind, sind Frauen und Kinder. Wieder einmal sind es Frauen und Kinder, die einen hohen Preis zahlen müssen." Mafico sagte weiter, dass der Bevölkerungsfonds zusammen mit seinen internationalen und örtlichen Partnern Hilfe an der Grenze anbiete und auch die Frauen weiter betreue, die in Notunterkünften oder bei Verwandten in Syrien untergebracht seien. Die Ressourcen seien aber begrenzt.
Laut einem Bericht des libanesischen Krisenstabs im Gesundheitsministerium wurden zwischen dem 23. September und dem 1. November 361.300 Syrer und 177.864 Libanesen registriert, die nach Syrien einreisten.
19.55 Uhr: Gideon Saar wird neuer Außenminister Israels
Nach der Entlassung von Israels Verteidigungsminister Joav Gallant soll Außenminister Israel Katz die Nachfolge antreten. Auf den Posten des Außenministers soll der nationalkonservative Oppositionspolitiker Gideon Saar aufrücken, ein ehemaliger Rivale von Israels Premier Benjamin Netanjahu. Er habe dem bisherigen Minister ohne Geschäftsbereich und dessen Fraktion angeboten, der Regierungskoalition beizutreten und das Amt des Außenministers zu übernehmen, wurde Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Erklärung seines Büros zitiert.
In den vergangenen Monaten hatte es bereits Medienberichte gegeben, wonach Netanjahu auf Druck seiner ultrarechten Koalitionspartner erwäge, Gallant durch Saar zu ersetzen. Dieser steht für einen schärferen Kurs gegenüber der Hamas, die am 7. Oktober 2023 Israel überfiel.
19.20 Uhr: Netanjahu entlässt Verteidigungsminister Gallant
Inmitten von Israels anhaltendem bewaffneten Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon hat Regierungschef Benjamin Netanjahu Verteidigungsminister Joav Gallant entlassen. Der Ministerpräsident ernannte den derzeitigen Außenminister Israel Katz zu Gallants Nachfolger. Als Grund für Gallants Entlassung gab Netanjahu an, dass sein Vertrauen in den bisherigen Verteidigungsminister "erodiert" sei.
Der Regierungschef und sein Verteidigungsminister waren im Verlauf des Gaza-Kriegs immer wieder aneinandergeraten. Im März 2023, also ein halbes Jahr vor Kriegsbeginn, wollte Netanjahu Gallant schon einmal entlassen. Damals ging es um die umstrittene Justizreform der Regierung. Nach Protesten ruderte Netanjahu aber wieder zurück.
18.16 Uhr: Israels Militär: Hisbollah-Waffenlager in Syrien bombardiert
Das israelische Militär bombadierte nach eigenen Angaben Waffenlager der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah in der syrischen Stadt Kusseir, die sich nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zum Libanon befindet. Damit hat Israels Luftwaffe den zweiten Tag in Folge Ziele in Syrien angegriffen.
Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bestätigte den Luftschlag auf ein Industriegebiet der Stadt. Schwere Explosionen seien zu hören gewesen. Dichte Rauchwolken stiegen in dem Gebiet auf.
Israels Luftwaffe greift immer wieder Ziele im benachbarten Syrien an und will damit verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten.
17.50 Uhr: Ein Toter bei Angriffen im Libanon
In einer libanesischen Küstenstadt wurde bei einem israelischen Luftangriff Behördenangaben zufolge eine Person getötet. 20 weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete das libanesische Gesundheitsministerium. Der Angriff ereignete sich demnach in Dschijeh rund 20 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut. Laut der libanesischen Nachrichtenagentur NNA traf der Luftschlag eine Wohnung in einem Gebäude der Stadt. Augenzeugen berichteten von Rauchschwaden in der Gegend.
In anderen Landesteilen gingen die Kämpfe unterdessen weiter. Rund um das Dorf Rmeisch nahe der Demarkationslinie berichtete die libanesische Zeitung "L'Orient Le Jour" über schwere Kämpfe mit Raketenbeschuss und Maschinengewehrfeuer.
16.47 Uhr: Israel will Millionen Dollar für Geiseln der Hamas bezahlen
Für die Freilassung einer jeden Geisel und einen sicheren Abzug mit ihren Familien bietet Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu den Geiselnehmern der Hamas im Gazastreifen Millionen Dollar. Ein entsprechender Bericht des israelischen TV-Senders Channel 12 wurde der Deutschen Presse-Agentur aus israelischen Regierungskreisen bestätigt.
Der Hamas-Vertreter Taher al-Nono bezeichnete das Angebot im Gespräch mit dpa jedoch als "Farce". Eine Freilassung komme nur infrage, wenn es ein Abkommen gebe, das ein Ende des Krieges und der Blockade sowie den Wiederaufbau des Küstenstreifens ermögliche.
15.10 Uhr: UN-Helfer impfen mehr als 105.000 Kinder im nördlichen Gaza-Streifen
Trotz anhaltender Gewalt haben humanitäre Helfer der UN und ihre Partner mehr als 105.000 Kinder im nördlichen Gaza-Streifen zum zweiten Mal gegen Polio geimpft. Dabei habe es sich um die letzte benötigte Impfung gehandelt, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag in Genf mit.
Der WHO-Vertreter für die besetzten palästinensischen Gebiete, Rik Peeperkorn, sagte während einer Videokonferenz, dass die Helfer bei der Impf-Aktion zwischen Samstag und Montag 88 Prozent der ins Auge gefassten 119.000 Kinder unter zehn Jahren erreicht hätten. Fast 84.000 Kinder hätten außerdem Vitamin-A zur Stärkung ihrer Immunität erhalten.
Während der vereinbarten humanitären Kampfpausen, die während der dreitägigen Impfkampagne von sechs bis 16.00 Uhr gegolten hätten, habe es Berichte über gewalttätige Zwischenfälle an den Impfstandorten gegeben. Anfang September hatte die erste Phase der Immunisierung in dem Küstenstreifen begonnen. Die Kampagne sollte zunächst am 23. Oktober fortgesetzt worden, sei dann aber verschoben worden. Gründe seien intensive Bombardierungen und neue Massenvertreibungen gewesen.
14.30 Uhr: Israel ruft zur Evakuierung von Beit Lahija auf
Israel ruft die Bewohner von Beit Lahija im Norden des Gazastreifens auf, die Stadt zu verlassen. Aus israelischen Flugzeugen wurden Flugblätter mit entsprechenden Anordnungen abgeworfen. "An alle, die in ihren Häusern und Schutzräumen geblieben sind: sie riskieren ihr Leben. Begeben sie sich zu ihrer Sicherheit in den Süden", steht dort auf Arabisch geschrieben. Israel zufolge sollen damit Zivilisten bei den Kämpfen gegen die Hamas geschützt werden. Palästinenser gehen davon aus, das Israel dort Pufferzonen einrichten will.
12.15 Uhr: Mindestens 37 Orte im Libanon durch Krieg zerstört
Durch den anhaltenden Krieg zwischen der Hisbollah und Israel sind seit Oktober mindestens 37 Ortschaften im Südlibanon vollständig zerstört worden. Zusätzlich fielen 40.000 Wohneinheiten den Kampfhandlungen zum Opfer, wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur "NNA" am Dienstag berichtete.
Im Rahmen ihrer Bodenoffensive verlege die israelische Armee Minen und zerstöre ganze Stadt- und Dorfviertel. Am Montagabend hatte das libanesische Gesundheitsministerium laut NNA mitgeteilt, dass die Gesamtzahl der libanesischen Kriegsopfer auf über 3.000 Tote sowie rund 13.500 Verletzte gestiegen sei.
12.00 Uhr: Hamas: Vertriebene Palästinenser bei israelischen Luftangriffen getötet
Bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Zivilschutzbehörde in der Nacht auf Dienstag mindestens 13 Menschen getötet worden. Wie ein Sprecher der von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörde weiter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte, starben beim Beschuss eines Wohnhauses im Osten der Stadt Gaza vier Menschen, insgesamt sieben Menschen seien durch israelischen Beschuss auf Flüchtlingszelte in Chan Junis und Deir al-Balah gestorben. Zudem habe es weitere israelische Luftangriffe gegeben, bei denen mindestens zwei weitere Menschen getötet worden sein.
11.30 Uhr: Über 100 Patienten werden aus dem Gazastreifen gebracht
Angesichts der dramatischen Versorgungslage im Gazastreifen werden mehr als 100 Patienten aus dem Palästinensergebiet gebracht. Darunter seien auch Kinder mit Trauma-Belastungen und chronischen Erkrankungen, teilt ein Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Die Patienten sollen am Mittwoch in einem großen Konvoi über den Grenzübergang Kerem Shalom nach Israel gebracht werden, von wo sie in die Vereinigten Arabischen Emirate geflogen werden sollen. Ein Teil der Patienten werde anschließend nach Rumänien gebracht. "Es handelt sich um Ad-hoc-Maßnahmen. Wir haben wiederholt eine dauerhafte medizinische Evakuierung aus Gaza gefordert", sagt der WHO-Vertreter für die palästinensischen Gebiete, Rik Peeperkorn. 12.000 Menschen warteten noch auf eine Überführung.
10.55 Uhr: US-Außenminister beklagt katastrophale Bedingungen in Gaza
US-Außenminister Antony Blinken hat die katastrophalen humanitären Bedingungen in Gaza kritisiert. In einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant forderte er eine deutliche Erhöhung der humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung im gesamten Gazastreifen, wie ein Sprecher des Außenministeriums am Montagabend (Ortszeit) mitteilte. Gleichzeitig bekräftigte er das uneingeschränkte Bekenntnis der USA zur Sicherheit Israels vor Bedrohungen durch den Iran und seine Unterstützer.
Blinken betonte die Notwendigkeit, den Krieg zu beenden sowie die noch in Hamasgewalt befindlichen Geiseln zu befreien. Auch für den Libanon forderte der Außenminister eine diplomatische Lösung, die es Zivilisten auf beiden Seiten erlaube, sicher in ihre Häuser zurückzukehren.
10.01 Uhr: Israel schießt Drohne nahe Festung Masada am Toten Meer ab
Israels Luftwaffe hat nahe der symbolisch wichtigen Felsenfestung Masada am Toten Meer eine feindliche Drohne abgeschossen. Das teilten die israelischen Streitkräfte mit. Demnach ertönten am Morgen Sirenen bei der viel besuchten archäologischen Stätte am Südwestufer des Toten Meers, nachdem eine Drohne aus östlicher Richtung in den israelischen Luftraum eingedrungen war. Israelischen Medienberichten zufolge soll sie im Irak gestartet worden sein.
Die Ruinen der Festung Masada, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählen, sind ein wichtiges Zeugnis jüdischer Geschichte in der Region. Dort hatte sich nach dem niedergeschlagenen Aufstand gegen die römische Besatzung und der Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 70 nach Christus die aufständische Gruppe der Zeloten verschanzt. Den römischen Legionären gelang es erst nach zweijähriger Belagerung, die auf einem Plateau gelegene Festung zu stürmen. Masada gilt daher als Symbol jüdischer Widerstandskraft.
Ebenfalls Luftalarm gab es in der Umgebung der Großstadt Haifa im Nordwesten Israels und in Galiläa. Dort seien mehrere aus dem Libanon kommende Geschosse abgefangen worden, teilte die israelische Armee mit. Auch eine weitere Drohne, die aus Syrien kam, sei abgefangen worden.
09.42 Uhr: Gesetz in Israel gegen "Terror-Unterstützung" durch Lehrer
In Israel kann künftig Erziehungseinrichtungen, die "sich mit Terroraktivitäten oder Terrororganisationen identifizieren", die Finanzierung entzogen werden. Das Parlament in Jerusalem billigte einen entsprechenden Gesetzesentwurf in letzter Lesung. Dieser sieht ebenfalls vor, dass Lehrer oder Lehrerinnen, die wegen Terrorvergehen verurteilt wurden oder die öffentlich Unterstützung für Terroranschläge äußern, sofort entlassen werden. 55 von 120 Abgeordneten stimmten für und 45 dagegen. Die Opposition hatte die Abstimmung mit stundenlangen Debatten um fast 14 Stunden verzögert. Die jüdisch-arabische Organisation Sikui-Aufak, die sich für Gleichberechtigung aller Bürger in Israel einsetzt, sprach dagegen von einem "zerstörerischen Gesetz". Die Initiatoren wollten so "Lehrer und Lehrerinnen einschüchtern und zum Schweigen bringen".
08.38 Uhr: Vier Palästinenser bei Einsätzen im Westjordanland getötet
Bei israelischen Militäreinsätzen im Norden des besetzten Westjordanlands sind nach palästinensischen Angaben vier Palästinenser getötet worden. Zwei Männer kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei einem Drohnenangriff südlich von Dschenin ums Leben. Zwei weitere Palästinenser seien nahe Tubas getötet worden.
Die israelische Armee teilte mit, südlich von Dschenin sei "eine Zelle bewaffneter Terroristen" mit einer Drohne angegriffen worden. Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser im Westjordanland.
08.18 Uhr: Fast 30 Tote bei Luftangriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind palästinensischen Medienberichten zufolge mindestens 29 Menschen getötet worden. Getroffen worden seien in verschiedenen Bereichen des Küstengebiets auch Zelte, in denen Vertriebene untergebracht waren, meldet die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Bei einem schweren Luftangriff auf ein Haus in Beit Lahija im Norden des Gazastreifens kamen demnach 20 Menschen ums Leben.
05.42 Uhr: US-Regierung fordert mehr humanitäre Hilfe für Gaza
Angesichts der katastrophalen Lage nach mehr als einem Jahr Krieg im Gazastreifen dringt US-Außenminister Blinken auf mehr humanitäre Hilfe in der Region. Die Zivilisten in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen bräuchten zusätzliche Nahrungsmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs, sagte Blinken nach Angaben des US-Außenministeriums bei einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Gallant. Er habe zudem betont, wie wichtig es sei, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und alle aus Israel entführten Geiseln nach Hause zu bringen sowie der palästinensischen Bevölkerung zu ermöglichen, ihr Leben wieder aufzubauen.
04.45 Uhr: Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Norden Israels
Trotz Bemühungen um eine Waffenruhe im Nahen Osten hat die libanesische Hisbollah-Miliz am Montag 90 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgeschossen worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Die Hisbollah reklamierte fünf Attacken auf Israel für sich, darunter auf das Gebiet der Hafenstadt Haifa sowie auf die Stadt Safed in Galiläa. Am Sonntag waren mehr als 100 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Die mit dem Iran verbündete Schiiten-Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen, einer Bodenoffensive und weiteren Aktionen, mit denen die Führungsriege der Hisbollah stark dezimiert wurde.
Nach israelischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn 72 Menschen im Norden Israels durch Beschuss aus dem Libanon getötet, davon 42 Zivilisten und 30 Soldaten. Im Libanon wurden währenddessen laut dem Gesundheitsministerium in Beirut mehr als 3.000 Menschen getötet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
00.39 Uhr: Blinken bedauert Ablehnung kurzer Waffenruhe durch Hamas
US-Außenminister Antony Blinken hat die Ablehnung einer kurzzeitigen Waffenruhe durch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas bedauert. In einem Telefonat mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty habe Blinken am Montag festgestellt, "dass sich die Hamas erneut weigerte, auch nur eine begrenzte Anzahl von Geiseln freizulassen, um einen Waffenstillstand und Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen zu erreichen", erklärte das US-Außenministerium.
Blinken betonte demnach, "wie wichtig es ist, den Krieg in Gaza zu beenden, die Freilassung aller Geiseln zu sichern und die humanitäre Hilfe zu verstärken und aufrechtzuerhalten".
Bei Gesprächen zwischen Mossad-Chef David Barnea, CIA-Direktor William Burns und Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani war eine "kurzzeitige" Waffenruhe von "weniger als einem Monat" vorgeschlagen worden.
00.27 Uhr: Israel evakuiert 72 Patienten im nördlichen Gazastreifen
Die für palästinensische Zivilisten zuständige israelische Verteidigungsbehörde Cogat hat nach eigenen Angaben am Montag 72 Patienten aus Krankenhäusern im Norden des Gazastreifens evakuiert und in anderen medizinischen Einrichtungen untergebracht. Zudem seien medizinische Hilfsgüter sowie Treibstoff, Lebensmittel, Wasser und Blutkonserven geliefert worden.
00.07 Uhr: Israel will 7.000 ultraorthodoxe Juden einberufen
In Israel sind weitere Tausende Einberufungsbescheide an ultraorthodoxe Juden ergangen. Der israelische Verteidigungsminister Gallant habe die Empfehlung der israelischen Armee genehmigt, "zusätzliche 7.000 Einberufungsbefehle für die Überprüfung und Bewertung von ultraorthodoxen Wehrpflichtigen in der kommenden Phase zu erteilen", erklärte sein Ressort. Diese soll demnach "in den kommenden Tagen" beginnen. Eine erste Welle von 3.000 zuvor gerichtlich verfügten Wehrdienstverpflichtungen war im Juli verschickt worden. Daraufhin war es zu massiven Protesten strengreligiöser Männer gekommen.
Montag, 4. November 2024
22.39 Uhr: Hisbollah setzt massiven Raketenbeschuss Israels fort
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut mehrere Salven von Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Insgesamt wurden bis zum Abend 90 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgeschossen, wie die israelische Armee mitteilte. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Die Luftwaffe habe eine Abschussrampe im Libanon, von der aus 30 der Geschosse abgefeuert worden seien, angegriffen und getroffen, hieß es weiter. Die Hisbollah reklamierte fünf Attacken auf Israel für sich, darunter auf das Gebiet der Hafenstadt Haifa sowie auf die Stadt Safed in Galiläa. Am Sonntag waren insgesamt mehr als 100 Raketen auf Israel abgefeuert worden.
21.10 Uhr: Treffen zwischen Delegationen von Hamas und Fatah in Kairo
Die rivalisierenden Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah haben sich nach Angaben der radikalislamischen Hamas zu Gesprächen in Kairo getroffen. Bei dem Treffen, das auf Einladung Ägyptens abgehalten worden sei, seien "verschiedene nationale Themen" besprochen worden, sagte der Hamas-Vertreter Osama Hamdan. Speziell sei es dabei um den "Krieg im Gazastreifen und Wege für nationales Handeln" gegangen.
Den Gesprächsverlauf bezeichnete Hamdan als "positiv und offen". Unter den erörterten Ideen waren demnach "die Bildung eines Gremiums, das die Angelegenheiten des Gazastreifens und seine Bedürfnisse in verschiedenen Fragen verfolgt, bis die Voraussetzungen für die Bildung einer nationalen Einheitsregierung geschaffen" seien. Die Hamas-Führung werde die Treffen und Kontakte "mit unseren Brüdern bei der Fatah fortsetzen".
20.58 Uhr: USA besorgt über Berichte von Gewalt extremistischer israelischer Siedler
Die Vereinigten Staaten seien "zutiefst besorgt" über Berichte über zunehmende Gewalt durch extremistische israelische Siedler gegen Palästinenser im besetzten Westjordanland, sagte Außenministeriumssprecher Matthew Miller. Zuvor hätten jüdische Siedler am Stadtrand von Ramallah Autos in Brand gesteckt.
Miller sagte, die USA hätten der israelischen Regierung diese Bedenken deutlich gemacht. Es sei die Pflicht der Behörden, alles Mögliche zu tun, um die Lage zu deeskalieren und alle Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
20:18 Uhr: Tote und Verletzte nach Luftangriffen bei Damaskus
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Ziele bei der syrischen Hauptstadt Damaskus bombardiert. Sie hätten einer Geheimdienstzentrale der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gegolten. "Das Hauptquartier des Hisbollah-Geheimdienstes hat eine Zweigstelle in Syrien, die ein unabhängiges Netzwerk zur Sammlung, Koordinierung und Bewertung von Informationen umfasst", erklärt das israelische Militär. Das syrische Verteidigungsministerium hatte mitgeteilt, Israel habe zivile Einrichtungen südlich der Hauptstadt angegriffen und einige Schäden verursacht.Die Angriffe auf den Geheimdienst der Hisbollah in Syrien würden die Hisbollah schwächen, betonte die israelische Armee. Die Leiter des Geheimdienstes seien bereits in der vergangenen Zeit bei Angriffen im Libanon getötet worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
18.04 Uhr: Explosionen in Syriens Hauptstadt Damaskus
Die syrische Hauptstadt Damaskus ist nach Einbruch der Dämmerung von Explosionen erschüttert worden. Einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge handelte es sich ersten Erkenntnissen nach um einen israelischen Luftangriff auf einen Randbezirk, nahe einem schiitischen Heiligtum.
Das Gebiet gilt als Hochburg proiranischer Milizen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien berichtete, es seien drei Ziele in dem Stadtteil südlich von Damaskus getroffen worden. Krankenwagen eilten zu den Orten der Raketeneinschläge.
16.50 Uhr: Palästinenser - Können im Norden des Gazastreifens keine Krankenwagen mehr einsetzen
Im Norden des Gazastreifens sind Krankenwagen angesichts der israelischen Militäroffensive in dem Gebiet nach palästinensischen Angaben nicht länger im Einsatz. "Eine große Zahl verletzter Menschen blutet auf den Straßen", sagte ein ranghoher Vertreter des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, Ejad Zakut, vor Reportern. Nach Darstellung der Behörde setzten israelische Truppen zudem den Beschuss der Kamal-Adwan-Klinik fort. Mitglieder des Krankenhauspersonals sowie Patienten seien dabei verletzt worden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
Vergangene Woche hatte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz erklärt, dass dessen Ersthelfer im Norden des Gazastreifens nicht länger aktiv sein könnten, weil die Teams von israelischen Truppen beschossen würden.
16.38 Uhr: Bericht über israelischen Luftangriff auf Damaskus
Die syrische Hauptstadt Damaskus ist nach Einbruch der Dämmerung von einer Explosion erschüttert worden. Einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge handelt es sich ersten Erkenntnissen nach um einen israelischen Luftangriff auf einen Randbezirk, nahe einem schiitischen Heiligtum. Das Gebiet gilt als Hochburg proiranischer Milizen.
Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs hat Israel wiederholt Luftangriffe auf Ziele in oder nahe Damaskus geflogen. Meist galten die Bombardierungen hochrangigen Persönlichkeiten der mit Irans Staatsführung verbündeten Milizen oder Waffendepots. Israel kommentiert diese Angriffe in der Regel nicht.
16.02 Uhr: Schulze -"Libanon kann humanitäre Krise nicht allein bewältigen"
Der Libanon braucht zur Linderung der Not im Land nach Einschätzung von Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) weiterhin Unterstützung. "Die Menschen im Libanon leiden enorm unter der militärischen Eskalation zwischen der Hisbollah und Israel", sagte Schulzebei einem Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Das Land sei auch davor schon stark belastet gewesen und habe pro Kopf mehr Flüchtlinge aufgenommen als jedes andere Land der Welt. "Diese humanitäre Krise kann der Libanon nicht alleine bewältigen", warnte Schulze.
Das Entwicklungsministerium gibt zusätzliche 60 Millionen Euro für die Versorgung Hunderttausender Menschen, die innerhalb des Libanon vor den Kämpfen auf der Flucht oder in das Nachbarland Syrien geflohen sind. Weitere 36 Millionen Euro für akute humanitäre Hilfe hatte zuletzt das Auswärtige Amt zugesagt.
15.26 Uhr: Aktivisten - Iranischer Jude nach umstrittenem Mordurteil hingerichtet
Im Iran ist nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen ein verurteiltes Mitglied der jüdischen Minderheit in dem muslimischen Land hingerichtet worden. "Inmitten der Kriegsdrohungen gegen Israel hat die Islamische Republik Arvin Gharemani, einen iranischen jüdischen Bürger, exekutiert", erklärte der Leiter der in Norwegen ansässige Organisation Iran Human Rights (IHR), Mahmud Amiry-Moghaddam. Das Mordverfahren gegen Gharemani habe "bedeutende Mängel" aufgewiesen.
Die iranische Justiz bestätigte online die Hinrichtung, machte aber keine Angaben zu Gharemanis Glaubenszugehörigkeit. Die in den USA ansässige, von Aktivisten gegründete Nachrichtenagentur Human Rights Activists bestätigte, dass Gharemani Jude gewesen sei. Laut Misan Online war er zum Tatzeitpunkt 21 Jahre alt gewesen, nach Angaben von IHR hingegen erst 18. Ghahremani war wegen Mordes an einem Mann verurteilt worden. Seine Familie gab an, dass er bei dem Vorfall vielmehr von dem Mann mit einem Messer angegriffen worden sei. Gahremanis Anwälte scheiterten mit dem Antrag, den Prozess neu aufzurollen.
14.27 Uhr: Zehn Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen sind im Gazastreifen mindestens zehn Palästinenser ums Leben gekommen, das bestätigten Sanitäter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Es habe sieben Tote bei einem Angriff auf zwei Häuser in der Stadt Beit Lahija im Norden des Gazastreifens gegeben und drei bei einem Angriff auf ein Haus im Lager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens. Zudem seien bei beiden Angriffen mehrere Menschen verletzt worden.
13.03 Uhr: Iran kritisiert Stationierung von US-Langstreckenbombern als "destabilisierend"
Der Iran hat die Stationierung von US-Langstreckenbombern vom Typ B-52 im Nahen Osten als "destabilisierend" kritisiert. "Wir sind immer der Ansicht gewesen, dass Amerikas Präsenz in der Region eine destabilisierende Präsenz ist", sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Baghaei, in Teheran. Die B-52-Stationierung werde die "Spannungen" in der Region verstärken und zugleich Irans "Entschlossenheit, sich selbst zu verteidigen", nicht mindern.
Die US-Armee hatte am Samstag mitgeteilt, dass Bomber vom Typ B-52 Stratofortress "im Verantwortungsbereich" des US-Zentralkommandos für den Nahen Osten und die angrenzenden Länder (Centcom) eingetroffen seien. Am Vortag hatte das Verteidigungsministerium in Washington die Verlegung weiterer Militärausrüstung in den Nahen Osten angekündigt, darunter neben den Langstreckenbombern, Kampfjets und Tankflugzeugen auch Schiffe zur Abwehr ballistischer Raketen.
12.52 Uhr: Gesundheitsbehörde - Mindestens 43.374 Palästinenser im Gazastreifen getötet
Bei der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen seit dem 7. Oktober 2023 sind nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mindestens 43.374 Palästinenser getötet worden. Weitere 102.261 seien verletzt worden. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.
12.36 Uhr: Israelisches Militär - Haben Klinik während Impfungen nicht angegriffen
Das israelische Militär dementiert, dass es eine Klinik im nördlichen Gazastreifen getroffen hat, in der Gesundheitspersonal Polio-Impfungen gemacht hat. Am Samstag hat die Gesundheitsbehörde von Gaza mitgeteilt, dass israelisches Feuer die Scheich-Radwan-Klinik getroffen habe, als Eltern ihre Kinder zur Impfung dorthin gebracht hätten. Demnach seien vier Kinder bei der Explosion verletzt worden, die während einer vereinbarten humanitären Pause stattfand, um die Impfkampagne fortsetzen zu können. Das Militär erklärt nun, es sei über die Berichte informiert. Eine erste Überprüfung zeige aber, dass die Streitkräfte zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht angegriffen hätten.
12.28 Uhr: UNRWA warnt nach israelischem Verbot vor "Zusammenbruch" humanitärer Hilfe
Das Palästinenserhilfswerk UNRWA hat nach seinem Verbot durch Israel vor einem "Zusammenbruch" der humanitären Hilfe im Gazastreifen gewarnt. "Wenn dieses Gesetz umgesetzt wird, könnte es den Zusammenbruch der internationalen humanitären Tätigkeit im Gazastreifen bedeuten, deren Rückgrat UNRWA ist", sagte deren Sprecher Jonathan Fowler mit Blick auf ein vergangene Woche vom israelischen Parlament verabschiedetes UNRWA-Betätigungsverbot.
Israel hatte kurz zuvor die UNO offiziell über das Ende seiner seit 1967 bestehenden Zusammenarbeit mit dem Palästinenserhilfswerk in Kenntnis gesetzt. Außenminister Israel Katz erklärte dazu am Montag, bereits jetzt werde "lediglich 13 Prozent" der humanitären Hilfe im Gazastreifen über UNRWA verteilt. Israel werde "weiterhin den Zugang von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen in einer Weise erleichtern, welche die Sicherheit der israelischen Bürger nicht beeinträchtigt".
12.04 Uhr: Schulze sagt im Libanon weitere Hilfe für Flüchtlinge zu
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem Kurzbesuch im Libanon eingetroffen, um dem vom Krieg zwischen Israel und der Hisbollah schwer erschütterten Land weitere Hilfe zuzusichern. Der Bundestag hatte ihrem Ministerium Mitte Oktober 60 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt, die für die gesundheitliche Versorgung, Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser für die Hunderttausenden Vertriebenen und Flüchtlinge verwendet werden sollen.
"Das ist im Interesse des Libanons, hier zu stabilisieren, das ist aber auch im Interesse Deutschlands", sagte Schulze nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Nadschib Mikati in Beirut: "Wenn der Nahe Osten und gerade der Libanon sich weiter destabilisieren, werden wir das auf jeden Fall auch in Deutschland merken."
11.48 Uhr: Israelische Geisel-Angehörige fordern Aufklärung zu mutmaßlichem Geheimnisverrat
In der Affäre um die mutmaßliche Weitergabe vertraulicher israelischer Regierungsdokumente an Medien haben die Familien der in den Gazastreifen verschleppten Hamas-Geiseln eine vollständige Aufarbeitung der Vorgänge gefordert. Nötig sei eine Untersuchung "aller Personen, die in den Verdacht der Sabotage und des Angriffs auf die Staatssicherheit verwickelt sind", erklärte das Forum der Geisel-Familien am Montag. Das Vorgehen gefährde die Geiseln und beeinträchtige "ihre Chancen auf eine Rückkehr".
11.37 Uhr: Hisbollah setzt massiven Raketenbeschuss Israels fort
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut mehrere Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Laut Angaben der israelischen Armee wurden seit dem Morgen insgesamt 60 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert. Einige dieser Raketen wurden von der Raketenabwehr abgefangen, während andere in unbewohnten Gebieten landeten. Die israelische Luftwaffe führte zudem einen Angriff auf eine Abschussrampe im Libanon durch, von der 30 Raketen gestartet worden waren. Die Hisbollah gab an, fünf Angriffe auf Israel, darunter auf die Hafenstadt Haifa und die Stadt Safed in Galiläa, verübt zu haben.
10.44 Uhr: Israel meldet Tod von weiterem Hisbollah-Kommandeur
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen weiteren hochrangigen Kommandeur der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon getötet. Abu Ali Rida sei bei einem Luftangriff "eliminiert" worden, erklärte die Armee am Montag, ohne nähere Angaben zum Zeitpunkt des Angriffs zu machen. Der Hisbollah-Befehlshaber im Gebiet Baraachit im Süden des Libanon sei verantwortlich für Angriffe mit Raketen und Panzerabwehrwaffen auf die israelische Armee gewesen und habe "terroristische Aktivitäten" der Hisbollah überwacht.
09.31 Uhr: Israelische Siedler setzen Fahrzeuge von Palästinensern in Brand
Israelische Siedler im Westjordanland sollen laut Augenzeugenberichten in der Nacht 18 Fahrzeuge von Palästinensern in Brand gesetzt haben. Den Angaben zufolge handelte es sich um rund zehn Angreifer. Sie hätten in die Luft geschossen, als palästinensische Feuerwehrfahrzeuge in dem Ort nahe Ramallah eintrafen, um die Brände zu löschen. Nach Konfrontationen mit den Einwohnern seien die Siedler wieder gegangen. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, die Polizei habe nach den Brandanschlägen Ermittlungen aufgenommen.
09.30 Uhr: Hisbollah-Kommandeur und Dschihad-Mitglied getötet
Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben einen Kommandeur der libanesischen Hisbollah-Miliz gezielt getötet. Der Angriff fand in Baraachit im Süden des Libanons statt, wie die Armee in einer Mitteilung bekannt gab. Der Mann sei "für die Planung und Ausführung von Angriffen mit Raketen und Panzerabwehrraketen auf israelische Truppen verantwortlich" gewesen.
Im Gazastreifen tötete die Luftwaffe laut Militär ein Mitglied der Geheimdienstabteilung der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad. Dieser habe am Massaker im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 teilgenommen und sei an Angriffen im Grenzort Kfar Aza beteiligt gewesen. „Ein weiterer Terrorist wurde mit ihm ausgeschaltet“, hieß es in der Mitteilung. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
06.47 Uhr: Israel benachrichtigt UN über Umsetzung von UNRWA-Verbot
Israel hat die Vereinten Nationen offiziell über die Umsetzung des beschlossen Arbeitsverbots für das Palästinenserhilfswerk UNRWA informiert. Dies gab der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X bekannt und fügte eine Kopie des Schreibens des Außenministeriums in Jerusalem bei. Laut dem Schreiben wird die Gesetzgebung nach einer dreimonatigen Frist in Kraft treten. In dieser Zeit sowie danach wird Israel weiterhin mit internationalen Partnern, einschließlich anderer UN-Organisationen, zusammenarbeiten, um humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza zu gewährleisten, ohne die Sicherheit Israels zu gefährden.
02.12 Uhr: Iran soll "heftigen und komplexen" Angriff in Israel planen
Der Iran plant nach Medienberichten einen erneuten Angriff auf Israel. In der US-Zeitung „The Wall Street Journal“ (WSJ) wird dieser Gegenschlag als „heftig und komplex“ beschrieben. Ein ägyptischer Beamter, der über die Planungen informiert ist, erklärte, dass bei einer neuen Attacke Raketen mit größeren Sprengköpfen eingesetzt werden sollen als bei dem vorherigen Angriff am 1. Oktober.
Zudem sollen neben den Revolutionsgarden auch die regulären Streitkräfte beteiligt werden. Bei einem kürzlichen israelischen Angriff auf den Iran kamen vier iranische Soldaten und ein Zivilist ums Leben. Ein iranischer Beamter wurde mit den Worten zitiert: „Unser Militär hat Soldaten verloren, also muss es antworten.“ Der Iran könnte den neuen Angriff aus dem Irak starten, und dieser werde „deutlich aggressiver als beim letzten Mal“ sein.
Der iranische Gegenschlag soll jedoch nicht die US-Wahl beeinflussen. Ein iranischer Beamter gab an, dass der Angriff nach der Abstimmung am Dienstag, aber vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten im kommenden Januar erfolgen werde.
01.06 Uhr: Früherer Netanjahu-Sprecher wegen mutmaßlichen Geheimnisverrats festgenommen
Ein ehemaliger Pressesprecher von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wurde laut Justizbehörden festgenommen. Er steht im Verdacht, vertrauliche Dokumente an einen Journalisten weitergegeben zu haben. Neben Eliezer Feldstein wurden drei weitere Personen, darunter Sicherheitsvertreter, festgenommen, wie ein Gericht in Rischon Lezion am Sonntag mitteilte. Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet und die Armee hatten im September Ermittlungen eingeleitet, nachdem die "Bild"-Zeitung und die britische Wochenzeitschrift "The Jewish Chronicle" über geheime Militärunterlagen berichtet hatten. Diese Dokumente betreffen die von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und die Bemühungen um deren Freilassung.