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Das Brot der Bayern - Brotkunde
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Mindestlohn soll steigen: Für wen sich das wirklich auszahlt

Mindestlohn soll steigen: Für wen sich das wirklich auszahlt

Der Mindestlohn soll steigen: bis zum Jahr 2027 schrittweise auf 14,60 Euro. Aber: Nicht jeder kann sich darüber freuen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die SPD und auch die Grünen machten damit Wahlkampf: Der Mindestlohn sollte steigen, auf 15 Euro die Stunde. Jetzt die Entscheidung der Mindestlohnkommission: Ja, er steigt, aber schrittweise – und nicht ganz auf 15 Euro.

Bringt die Erhöhung des Mindestlohns jedem Arbeitnehmer was, wie kommt es zu einem neuen Mindestlohn und sind die 15 Euro wirklich unrealistisch? Das alles und noch viel mehr zum Nachschauen über diesem Artikel. Zu Gast waren: der Wirtschaftswissenschaftler Enzo Weber und die BR-Reporterin aus dem Hauptstadtstudio Barbara Kostolnik. Außerdem: Statement von Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer München und Oberbayern.

Mindestlohn: Alle zwei Jahre neue Zahl

Zum 1. Januar 2026 soll der Mindestlohn für eine Stunde Arbeit auf 13,90 Euro steigen – ein Jahr später dann auf 14,60 Euro. Momentan liegt die Lohnuntergrenze bei 12,82 Euro.

Die Regierung selbst kann nicht eigenständig einfach so einen Mindestlohn festlegen, aber am Ende einen Mindestlohn durch eine Rechtsverordnung verbindlich machen. Die Mindestlohnkommission schlägt alle zwei Jahre eine neue Zahl vor.

Es hagelt Kritik am neuen Mindestlohn

2024 waren laut offizieller Statistik 15,5 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet – rund 13,1 Millionen Menschen in Deutschland. Ein höherer Mindestlohn könnte die Menschen entlasten. Auch wenn sich viele erstmal über künftig mehr Geld freuen, gibt es Kritik.

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) nannte die Entscheidung der Kommission "einen extrem harten Kompromiss". Die Erhöhung sei im dritten Jahr der Wirtschaftskrise für den Großhandel eine große Herausforderung und werde viele kleine und mittlere Unternehmen an die Grenze der Belastbarkeit führen. Genauso geht es auch der Logistikbranche: Sie sehen "die nächsten großen Kostensprünge" auf sich zukommen.

Festgelegter Mindestlohn von 15 Euro

DIW-Präsident Marcel Fratzscher nannte die Entscheidung der Kommission gegen eine Erhöhung des Mindestlohns auf das von der neuen Bundesregierung angepeilte Niveau von 15 Euro hingegen "eine verpasste Chance" [externer Link]. Aus seiner Sicht würde ein höherer Mindestlohn nicht nur Millionen Beschäftigten helfen, sondern auch - unter anderem - die Produktivität steigern.

Auf der anderen Seite warnt der ifo Präsident Clemens Fuest vor dem politisch festgelegten Mindestlohn von 15 Euro [externer Link]. Aus seiner Sicht sollten sich politische Parteien mit Festlegungen zu diesem Thema zurückhalten. Von 2023 auf 2025/26 werden die Tariflöhne voraussichtlich um 13 Prozent steigen. Eine Erhöhung des Mindestlohnes auf 15 Euro käme einem Anstieg um beinahe das Doppelte (25 Prozent) im selben Zeitraum gleich, so Fuest.

Mit Informationen von dpa und Reuters.

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