Schilder und Fahnen die auf die diesjährige Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Dubai hinweisen.
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Ein Schreiben der OPEC, das gegen die Abkehr von fossilen Energien aufruft, sorgt bei der UN-Klimakonferenz für großen Unmut.

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OPEC-Brief auf Weltklimagipfel sorgt für Wirbel

OPEC-Brief auf Weltklimagipfel sorgt für Wirbel

Bei der Weltklimakonferenz in Dubai geht es in die entscheidende Phase: Beschlüsse für eine Verringerung der CO₂-Emissionen werden dringend gebraucht. Doch die OPEC hat einen Aufruf gestartet, jegliche Beschlüsse gegen fossile Energien zu blockieren.

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Weniger klimaschädliche CO2-Emissionen und mehr erneuerbare Energien – das ist der Anspruch, den Deutschland bei der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) in Dubai vertritt. Zwar mangelt es hierzulande noch immer an einer effektiven Umsetzung der hochgesteckten Ziele, man ist sich aber einig, dass etwas getan werden muss. Ganz anders sieht es offenbar die Organisation Erdöl-exportierender Länder (OPEC), diese wehrt sich massiv gegen Pläne für einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen.

OPEC macht gegen Abkehr von fossilen Brennstoffen mobil

In einem Brief, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, hatte OPEC-Generalsekretär Haitham al-Ghais am Mittwoch an die 13 Mitgliedstaaten seiner Organisation sowie weitere zehn mit ihr verbündete Länder geschrieben, es bestehe "äußerste Dringlichkeit", sich in Dubai Beschlüssen zur Abkehr von fossilen Energien zu widersetzen.

"Es scheint, dass der ungerechtfertigte und unverhältnismäßige Druck gegen fossile Energien einen Kipppunkt mit unumkehrbaren Konsequenzen erreichen könnte", warnte al-Ghais die OPEC-Länder in seinem Schreiben. Sie sollten daher "proaktiv jeden Text oder jede Formulierung zurückweisen", die sich grundsätzlich gegen fossile Energien richte.

Zustimmung einiger Länder deutet sich an

Unterhändler und Beobachter auf der UN-Konferenz COP28 erklärten, dass mehrere Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Staaten offenbar den Forderungen nachkommen würden, ein Veto gegen Versuche einzulegen, einen solchen Ausstieg in ein neues Klimaabkommen aufzunehmen. So signalisierte etwa der Sprecher des irakischen Ölministeriums, Assem Dschihad, gegenüber AFP die Unterstützung seines Landes für den OPEC-Aufruf. Bagdad weise "Versuche zurück, fossile Brennstoffe ins Visier zu nehmen und die Rechte der Erzeugerländer und ihrer Bevölkerung zu verletzen".

Bei zahlreichen anderen Staaten sorgt das Papier hingegen für großen Wirbel. Es sei "widerwärtig", dass sich die OPEC-Mitglieder ehrgeizigen Beschlüssen bei den Klimaverhandlungen entgegenstellten, sagte die Umweltministerin des derzeitigen EU-Ratsvorsitz-Landes Spanien, Teresa Ribera, auf dem Klimagipfel. Die EU setze sich mit einer "großen Mehrheit" der fast 200 in Dubai vertretenen Länder dafür ein, dass "ein bedeutsames und produktives Ergebnis" hinsichtlich einer Abkehr von klimaschädlichen fossilen Energien zustande komme, betonte Ribera.

Westliche Staaten und Umweltorganisationen zeigten sich schockiert

Frankreichs Energieministerin Agnès Pannier-Runacher äußerte sich "erstaunt" und "wütend" über das OPEC-Schreiben. Fossile Energien seien für mehr als 75 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich, sagte die Ministerin in Dubai. "Wir müssen aussteigen, wenn wir die globale Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen wollen." Das Beharren der OPEC gefährde "die schwächsten Länder und die ärmsten Bevölkerungsgruppen, die die ersten Opfer dieser Situation sind".

Auch Umweltorganisationen gaben sich empört über die Intervention des Ölkartells. Cansin Leylim von der US-Umweltorganisation "350.org" erklärte, der "verzweifelte Widerstand" der OPEC offenbare "ihre Angst vor einem Gezeiten-Wechsel", der in den COP28-Diskussionen deutlich geworden sei. Eine Handvoll von "350.org"-Aktivisten veranstaltete am Samstag einen kurzen Sitzstreik am OPEC-Pavillon bei der COP28.

Video: Brief des Opec-Generalsekretärs sorgt für Kritik

Weltklimakonferenz in Dubai
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Weltklimakonferenz in Dubai

Mindestens 80 Länder fordern Abkommen für Ausstieg aus fossilen Energien

In Dubai ringen momentan fast 200 Staaten darum, wie die Pariser Klimaziele von 2015 eingehalten werden können. Im Kern steht hierbei, die Erderwärmung bis 2050 auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Bislang ist dieses Ziel allerdings in weiter Ferne. Die 28. UN-Klimakonferenz soll offiziell am Dienstag enden. Am Freitag hatte die zweite Verhandlungswoche begonnen.

Mindestens 80 Länder fordern auf dem Gipfel ein Abkommen, das einen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe vorsieht, um das Ziel einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu erreichen. Darunter sind auch Deutschland, die Europäische Union und die USA. Es ist jedoch schwierig, diejenigen Länder zu überzeugen, die von Öl und Gas abhängig sind. Viele von ihnen wollen stattdessen auf Technologien wie die CCS-Technik setzen, bei der CO2 bei fossilen Emissionen abgetrennt und gespeichert werden kann.

Diese Technik ist allerdings teuer und muss sich erst noch in großem Maßstab bewähren. Klimaschützer sehen darin lediglich den Versuch, die weitere Nutzung vor allem von Öl und Gas zu rechtfertigen. In der Wissenschaft ist man überzeugt, dass die aus fossilen Brennstoffen entstehenden Treibhausgase für die Erderwärmung und damit zunehmende Naturkatastrophen verantwortlich sind.

OPEC-General verteidigt sein Schreiben

Al-Ghais lehnte es auf Nachfrage ab, sich zu dem Schreiben zu äußern. Er erklärte jedoch, die OPEC wolle den Schwerpunkt der Gespräche auf die Verringerung der Emissionen und nicht auf die Auswahl der Energiequellen legen. "Die Welt braucht große Investitionen in alle Energien, einschließlich der Kohlenwasserstoffe", sagte er. "Die Energiewende muss gerecht, fair und integrativ sein."

Deutschlands Klimaschutzbeauftragte sieht "kritische Phase"

Die deutsche Außenamts-Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für Klimaschutz, Jennifer Morgan, sagte, dass die Länder nun in die kritische Phase der Verhandlungen eintreten. "Es ist an der Zeit, dass sich alle Länder daran erinnern, was auf dem Spiel steht und bereit sind, das Signal zu senden, das die Welt in diesem kritischen Moment der globalen Klimakrise braucht. Ich bin besorgt, dass sich nicht alle konstruktiv einbringen." Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) rief Ölstaaten wie Saudi-Arabien auf, ihren Widerstand gegen eine weltweite Abkehr von fossilen Energien aufzugeben.

Mit Informationen von AFP und Reuters.

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