Eine Passantin geht am Schaufenster eines Reisebüros vorbei.
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In der Corona-Pandemie haben viele Angestellte der Tourismus-Branche ihren Job gewechselt.

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Personalnotstand: Tourismusverband fordert Eingreifen von Scholz

Personalnotstand: Tourismusverband fordert Eingreifen von Scholz

Die Corona-Pandemie hat die Tourismus-Branche hart getroffen – auch in Bayern. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft hat Kanzler Scholz aufgerufen, das Problem des Personalnotstands zur Chefsache zu machen.

Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, den Personalnotstand in der Branche zur Chefsache zu machen. "Der Personalmangel hat sich in weiten Teilen der deutschen Tourismuswirtschaft bereits zu einem Flächenbrand entwickelt", warnte BTW-Präsident Sören Hartmann am Montag. Dringend nötig seien "pragmatische, tragfähige und langfristige Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung". Hierfür müssten zügig Gesetze verabschiedet werden.

Branche im Krisenmodus

Andernfalls werde die "für Deutschland relevante Branche mit drei Millionen Beschäftigten weiterhin im Krisenmodus" verharren, erklärte Hartmann. "Das Thema muss jetzt Chefsache im Bundeskanzleramt werden."

Zur Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften auch aus Drittstaaten sei es "unverzichtbar, Verfahren zu vereinfachen, die Beschaffung von Visa zu beschleunigen sowie neue rechtliche Möglichkeiten der gezielten Erwerbsmigration zu schaffen", forderte der Verbandspräsident. Zusätzlich sollten zwischenstaatliche Abkommen für die Rekrutierung von Saisonkräften im Gastgewerbe geschlossen werden.

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Viele wechselten in Corona-Pandemie den Job

Hartmann verwies darauf, dass während der Corona-Pandemie zahlreiche Beschäftigte in andere Branchen abgewandert seien. Mit Blick auf den Herbst und Winter fordert der BTW-Präsident verlässliche Zusagen der Politik, der Branche keine weiteren Corona-Einschränkungen zuzumuten: "Nur so können wir die kleinen und mittelständischen Unternehmen stärken und eine weitere Fluktuation in andere Branchen verhindern."

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Auch in Bayern Branche hart getroffen

Die Corona-Pandemie hat die Tourismusbranche auch in Bayern hart getroffen. Die Zahl der jährlichen Übernachtungen ging zwischenzeitlich von 100 Millionen pro Jahr auf an die 60 Millionen zurück - was viele Arbeitskräfte dazu veranlasste, den Job zu wechseln.

Die Aussichten für dieses Jahr sind ungewiss. Das erste Halbjahr sei gut gelaufen, sagte Barbara Radomski, die Chefin der Bayern Tourismus Marketing. Im Mai sei schon fast das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht worden. Doch angesichts steigender Infektionszahlen sind für den Herbst bislang weniger Buchungen eingetroffen als erhofft. "Die Nachfrage für den Herbst ist noch nicht da, wo wir sie gern hätten", sagte Radomski.

Personalmangel befeuert Reisechaos in Deutschland

Reisende müssen in diesem Jahr in jeder Hinsicht Geduld beweisen: Wegen des pandemiebedingten Personalmangels an Flughäfen kommt es in zahlreichen Städten zu Verzögerungen oder gar Annullierungen von Flügen. Es handelt sich dabei nicht nur um ein deutsches Problem: An vielen europäischen Flughäfen klagten Reisende zuletzt über liegengebliebenes Gepäck und lange Warteschlangen.

Vor ähnlichen Schwierigkeiten steht in Deutschland der Bahnverkehr: Wegen Personalmangels und hoher Auslastung der Regionalzüge durch Inhaber des 9-Euro-Tickets nehmen die Verspätungen und Zugausfälle zu - die Infrastruktur ist schlichtweg überlastet. Erschwerend hinzu kommt ein Sanierungsstau, das Schienennetz kann an vielen Stellen wegen Mängeln nicht mit der üblichen Geschwindigkeit befahren werden.

  • Zum Artikel: "Flughafen-Chaos: Wo es in Europa besser läuft - und wo nicht"

Mit Informationen von AFP und dpa

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