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Rechnungshof: Europa muss mehr und gezielter in KI investieren

Rechnungshof: Europa muss mehr und gezielter in KI investieren

KI gilt als zentrale Zukunftstechnologie. Macht die EU in dem Bereich genug, um nicht den Anschluss zu verlieren? Der Europäische Rechnungshof meint: Nein. Europa liege zurück. Zudem seien die Ziele der EU überholt und widersprüchlich.

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Bei Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) hat die EU in den vergangenen Jahren nicht mit weltweit führenden Akteuren mithalten können – zu dieser Einschätzung kommt der Europäische Rechnungshof.

"Die KI-Investitionen der EU stiegen im Zeitraum 2018 bis 2020 zwar stetig an", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Luxemburger Behörde. Dennoch habe sich die KI-Investitionslücke zwischen den USA und der EU, die sowohl den öffentlichen als auch den privaten Sektor betreffe, in diesem Zeitraum Schätzungen zufolge mehr als verdoppelt. "Die EU liegt um über zehn Milliarden Euro zurück", so der Rechnungshof. Staatliche Stellen und private Unternehmen haben in den USA also deutlich mehr Geld in die Hand genommen. 

OECD: EU lag bei Risikokapitalinvestitionen in KI zurück

"Seit 2015 werden in der EU geringere Risikokapitalinvestitionen verzeichnet als in den USA und China, die im KI-Bereich führend sind", schrieb der Europäische Rechnungshof in einer in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Untersuchung.

KI-Investitionen aus dem EU-Haushalt haben zwar den Angaben nach zugenommen. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte etwa, dass man bereits mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr in KI-Forschungsprojekte investiere. Mit Blick auf die gesamten öffentlichen und privaten Investitionen des Staatenbunds in KI machten die EU-Mittel laut dem Rechnungshof aber nur einen kleinen Teil aus.

Prüfer: Investitionsziele der EU sind überholt

Die EU-Kommission habe 2018 ein erstes Programm zur Förderung dieser Technologie aufgesetzt, allerdings sei der Koordinierungs- und Regulierungsrahmen hierfür immer noch nicht fertig.

Nach Ansicht des Rechnungshofs steht zudem ein mangelnder Ehrgeiz bei den Investitionszielen "im Widerspruch zu dem Ziel, ein weltweit wettbewerbsfähiges KI-Ökosystem aufzubauen". Die Investitionsziele der EU seien seit 2018 unverändert und daher überholt. Während der Staatenbund für den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2020 noch öffentliche und private Investitionen in KI in Höhe von 20 Milliarden Euro angestrebt hatte, war laut der Behörde für die darauffolgenden zehn Jahre pro Jahr ein solcher Beitrag geplant.  

Rechnungshof: Vier Länder haben noch immer keine KI-Strategie

Der Rechnungshof sieht es als wichtig an, Geld in Künstliche Intelligenz zu investieren. "Umfangreiche und zielgerichtete Investitionen in KI werden in den kommenden Jahren entscheidenden Einfluss auf das Wirtschaftswachstum in der EU haben", betonte das für die Prüfung zuständige Mitglied des Rechnungshofs, Mihails Kozlovs.  Je nach Mitgliedsland variiere der Anteil der Unternehmen stark, die KI verwendeten. "Frankreich und Deutschland haben die größten öffentlichen KI-Investitionen angekündigt, während vier Länder noch immer keine KI-Strategien haben", erklärte der Rechnungshof.

"Im Wettrennen um KI besteht die Gefahr, dass der Gewinner am Ende alles bekommt. Um die ehrgeizigen EU-Ziele zu erreichen, müssen die Europäische Kommission und die EU-Länder ihre Kräfte wirksamer bündeln, schneller handeln und das Potenzial der EU besser nutzen", mahnte Kozlovs.

Mit Informationen von Reuters und dpa

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