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Silvester in Bayern: Tödlicher Böller-Unfall und mehrere Brände

Silvester in Bayern: Tödlicher Böller-Unfall und mehrere Brände

Im ganzen Land haben die Menschen das neue Jahr begrüßt. In Bayern war die Silvesternacht zwar insgesamt ruhig, in der Oberpfalz kam jedoch ein junger Mann bei einem Böller-Unfall ums Leben. Zudem gab es mehrere Brände und Verletzte.

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2024 ist da: Mit viel Feuerwerk haben die Menschen in ganz Deutschland in das neue Jahr gefeiert. Es blieb überwiegend friedlich. In Berlin versammelten sich rund 65.000 Personen bei der großen Silvesterparty am Brandenburger Tor. Im Landkreis Cham kam ein 18-Jähriger bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers um Leben. Auch in Sachsen und Rheinland-Pfalz gab es Todesopfer.

Junger Mann stirbt in der Oberpfalz bei Unfall mit Feuerwerk

In der Oberpfalz ist ein 18-Jähriger am Neujahrsmorgen an Verletzungen aufgrund eines Böllers gestorben. Der junge Mann warf nach bisherigen Informationen der Polizei in Eschlkam im Landkreis Cham weit nach Mitternacht einen Böller in ein Kunststoffrohr, um ihn darin explodieren zu lassen.

Als der junge Mann mit dem Kopf über dem Rohr gewesen sei, sei der Böller explodiert und habe den Mann tödlich verletzt. Eine 18-jährige Frau, die in unmittelbarer Nähe stand, erlitt schwere Brandverletzungen. Weitere Angaben konnte die Polizei zunächst nicht machen. Die Kriminalpolizei Regensburg und das Landeskriminalamt ermitteln zu den Hintergründen des Vorfalls.

Feuerwerk explodiert in Hand: Mann in Niederbayern in Klinik gebracht

In Altdorf im Landkreis Landshut verletzte sich kurz nach Mitternacht ebenfalls ein 18-Jähriger mit einem Böller schwer an der Hand. Als er den Böller zündete, explodierte er unkontrolliert in seiner Hand. Er wurde in ein Landshuter Krankenhaus gebracht. Laut Polizei wird der Verletzte voraussichtlich zwei Finger verlieren. Darüber hinaus verzeichnete die Polizei in Niederbayern und der Oberpfalz einige Körperverletzungsdelikte, etliche Sachbeschädigungen, mehr als 20 Kleinbrände und mindestens einen größeren Hausbrand.

In Lappersdorf im Landkreis Regensburg brannte gegen 1:30 Uhr ein Haus, es ist nicht mehr bewohnbar. Das Feuer war von einem Schuppen ausgegangen und hatte dann auf den Dachstuhl des Wohnhauses übergegriffen. Der Sachschaden wird auf 200.000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand. Ob ein Silvesterfeuerwerk als Auslöser infrage kommt, prüfen jetzt Brandermittler.

In Regenstauf im Kreis Regensburg kam eine Feuerwerksrakete von ihrer Flugbahn ab und landete am Fenster eines Wohnhauses, wo sie explodierte und die Scheibe sprengte.

Das Fazit der Sicherheitsbehörden in Ostbayern ist zusammengefasst dennoch tendenziell positiv. Die Polizei berichtete von rund 20 kleineren Einsätzen, so BR-Korrespondentin Michelle Balzer. Schwere Fälle habe es hingegen nicht gegeben.

Polizeieinsatz wegen unerlaubter Schreckschusswaffe

Auch solche Einsätze gab es in der Silvesternacht: Ein 30-Jähriger belästigte in Neunburg vorm Wald im Landkreis Schwandorf nach einer gemeinsamen Silvesterparty eine Bekannte und wollte nach mehrmaliger Aufforderung die Wohnung der Frau nicht verlassen. Als die Bekannte drohte, die Polizei zu rufen, bedrohte sie der Mann. Er wurde auf die Polizeiinspektion gebracht, wo die Beamten herausfanden, dass gegen den 30-Jährigen ein Haftbefehl des Amtsgerichtes Weiden bestand. Der Mann muss sich nun mit einem Strafverfahren wegen Bedrohung, Belästigung und Hausfriedensbruchs auseinandersetzen.

In Neutraubling stießen Polizisten auf zwei Personen, die jeweils mit einer Schreckschusswaffe herumschossen. Die beiden 28- und 19-Jährigen hatten keine Erlaubnis zum Führen oder Schießen der Waffen. Es wurden Ermittlungsverfahren nach dem Waffengesetz eingeleitet.

Mehrere Brände in Nürnberg, ein Schwerverletzter durch Böller

In Mittelfranken verlief der Abend weitgehend friedlich. Nach Angaben der Integrierten Leitstelle der Feuerwehr Nürnberg gab es im Nürnberger Stadtgebiet jedoch zahlreiche Einsätze und zehn verletzte Menschen durch Feuerwerkskörper. Ein Patient musste demnach sogar mit einer lebensbedrohlichen Verletzung in eine Spezialklinik nach München geflogen werden.

Insgesamt disponierte die Integrierte Leitstelle für Nürnberg, Fürth, Erlangen und die dazugehörigen Landkreise 769 Rettungsdienst- und 245 Feuerwehreinsätze. Es kam zu zahlreichen kleinen Bränden an Hecken, Bäumen, Fahrzeugen, Müllcontainern und Balkonen. Alle Brände konnten zeitnah gelöscht werden. Großeinsätze gab es nicht.

Die Polizei verzeichnete insgesamt knapp 500 Einsätze in Mittelfranken. Im Vorjahr waren es rund 600 gewesen. Die Feuerwerksverbotszone zwischen Lorenzkirche und Nürnberger Kaiserburg scheint sich dabei bewährt zu haben. Die Polizei war nach eigenen Angaben hier vorsorglich im Einsatz. Nennenswerte Verstöße gegen das Pyrotechnik-Verbot habe es aber nicht gegeben, heißt es. Lediglich am Jakobsmarkt mussten die Beamten einschreiten, weil Feuerwerkskörper auf Gebäude und in Menschenmengen flogen. Der Einlass zur Burgfreiung musste kurz vor Mitternacht wegen Überfüllung gesperrt werden. Die Feiernden verhielten sich aber friedlich.

Unterfranken: Polizeibeamte mit Silvesterböllern angegriffen

Überwiegend friedlich und mit ausgelassenen Feiern ist Unterfranken in das neue Jahr gestartet. Rund 110 Einsätze mit direktem Bezug zu den Feiern hat die Polizei Unterfranken in der gesamten Silvesternacht bewältigt.

In Marktheidenfeld attackierten Jugendliche einen Streifenwagen mit Pyrotechnik. Dem vorausgegangen war die Festnahme eines amtsbekannten, ortsansässigen 19-Jährigen am Samstagabend. Die Polizei hatte einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Würzburg gegen den jungen Mann vollstreckt. Bereits während der Festnahme am Samstag solidarisierte sich eine Gruppe von rund zehn Jugendlichen mit dem Festgenommen und beleidigten unter anderem die Polizei. Außerdem warfen sie Feuerwerkskörper in den Hof des Dienstgebäudes. Unmittelbar nach dem Jahreswechsel kam es, nach derzeitigen Erkenntnissen durch die gleichen Jugendlichen, erneut zu Straftaten. Sie warfen wieder Feuerwerkskörper in den Hof. Im Rahmen der anschließenden Fahndung nach den Tatverdächtigen wurde der Polizei gegen 0.40 Uhr eine tätliche Auseinandersetzung im Bereich der Bronnbacher Straße gemeldet. Als die Streife in die Straße einbog, wurde sie gezielt mit Feuerwerkskörpern angegriffen. Bei der Kontrolle der Personen und der Gewahrsamnahme eines Tatverdächtigen verletzte ein 17-Jähriger zwei Polizeibeamte leicht. Die Einsatzkräfte mussten Pfefferspray einsetzen. Die Polizeiinspektion Marktheidenfeld hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Dabei geht es nach Polizeiangaben auch um antisemitische Äußerungen.

In Schweinfurt wurde in der Nacht über die Integrierte Leitstelle ein Kanalbrand gemeldet. Bei anschließender Überprüfung von Feuerwehr und Polizei wurde festgestellt, wie aus mehreren Kanalschächten nahe der Fachhochschule Rauchschwaden drangen. Die Örtlichkeit musste durch die Einsatzkräfte zunächst großräumig abgesperrt werden. Aus unbekannter Ursache fingen die Rohre in der Kanalisation unterirdisch das Brennen an. Weiterhin sackten Teile des Erdreiches und des nebenliegenden Gehweges ab und mussten abgesichert werden. Derzeit sind das Ausmaß und die Schadenshöhe noch unklar.

Hackschnitzelanlage in Oberfranken abgebrannt

Nahe Bad Staffelstein (Landkreis Lichtenfels) ist in der Nacht eine Scheune abgebrannt. Die Ursache ist noch unklar. Dass das Silvesterfeuerwerk die abseits gelegene und frei stehende Scheune in Brand gesetzt haben könnte, gilt als unwahrscheinlich.

In Burgkunstadt (auch im Landkreis Lichtenfels) ist nach Angaben der Polizei die Hackschnitzelanlage eines landwirtschaftlichen Anwesens abgebrannt. Laut einer ersten Meldung der Einsatzkräfte gab es keine Verletzten, der Sachschaden soll bei rund 150.000 Euro liegen. Wie ein Sprecher der Polizei auf Anfrage von BR24 mitteilt, ist die Brandursache bislang unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Frau in Hof erleidet Knalltrauma – Polizei sucht Zeugen

In Hof ist eine 34-jährige Frau von einer Silvesterrakete getroffen und dadurch schwer verletzt worden. Der Feuerwerkskörper war laut Polizei kurz nach Mitternacht im Bereich der St.-Marien-Kirche aus einer Personengruppe heraus in die Luitpoldstraße abgeschossen worden. Die Betroffene wurde von der Rakete zuerst im Brustbereich getroffen. Dabei sei die Rakete abgelenkt worden und auf Höhe des Kopfes der Frau explodiert. Die Frau erlitt den Angaben nach ein Knalltrauma und schwerwiegende Gesichtsverletzungen. Sie kam in eine Klinik. Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls.

Allgemein falle die Bilanz der Silvesternacht in Franken gemischt aus, bestätigte die Polizei dem BR. Während es in Unterfranken sehr friedlich ablief, gab es in Ober- und Mittelfranken kleinere Einsätze.

10.000 Menschen am Münchner Marienplatz

Die Polizei in München musste in der Silvesternacht zu Hunderten Einsätzen ausrücken. Nach einer ersten Bilanz am Neujahrsmorgen war die Polizei bei mehr als 490 Einsätzen gefordert, wie ein Sprecher mitteilte. Dabei handelte es sich den Angaben nach etwa um mehr als 25 Brände, 70 Einsätze wegen Pyrotechnik, 20 Ruhestörungen und 15 Körperverletzungsdelikte.

Die meisten Menschen hatten sich in der Silvesternacht demnach auf dem Marienplatz vor dem Rathaus versammelt. Dort zählte die Polizei zeitweise bis zu 10.000 Menschen. In diesem Bereich galt aufgrund einer Allgemeinverfügung der Landeshauptstadt von 21 bis 2 Uhr ein komplettes Feuerwerksverbot. Die Polizei stellte nach eigenen Angaben eine größere Menge an mitgebrachter Pyrotechnik sicher.

Keine Übergriffe auf Einsatzkräfte in München

Für Tiere sind das laute Knallen und Feuerwerk an Silvester stets eine besondere Herausforderung. Beim Münchner Präsidium gingen am Silvesterabend rund zehn Anrufe von Tierbesitzern ein, weil Hunde von Feuerwerk aufgeschreckt wurden und weggelaufen waren.

Unterm Strich zeigte sich die Polizei in München zufrieden. Bewährte Konzepte aus den Vorjahren seien wiederholt worden und hätten auch in diesem Jahr gewirkt, berichtet BR-Polizeireporter Henning Pfeifer. Schwere Übergriffe auf Einsatzkräfte sind laut Feuerwehr ausgeblieben, vielmehr seien die Kräfte zumeist freundlich empfangen worden, wofür sich die Branddirektion bedankte.

Augsburg: Polizei mit Feuerwerkskörpern beschossen

Die Polizei in Nordschwaben zieht nach der Silvesternacht ein überwiegend positives Fazit. Die Menschen sind nach laut Polizei in Augsburg und anderen Städten und Gemeinden Nordschwabens zum großen Teil friedlich ins neue Jahr gestartet. Es sei nur vereinzelt zu Straftaten oder Auseinandersetzungen gekommen.

In der Augsburger Innenstadt war es laut Polizei kurz nach Mitternacht in der Fuggerstraße zu einem kurzzeitigen Tumult gekommen. Dabei wurden offenbar auch zwei Raketen in Richtung von Polizeibeamten geschossen. Verletzt wurde niemand. Wer die Raketen abgeschossen hatte, wird derzeit noch ermittelt. Die Fuggerstraße wurde von der Polizei geräumt, die Lage beruhigte sich und es kam nicht zu weiteren Straftaten. In Augsburg wurde in der Nacht auch ein Streifenwagen mit Böllern beschossen, verletzt wurde dabei niemand. Die Beamten konnten zwei Jugendliche als Täter identifizieren und festnehmen.

Außerdem kam es in Augsburg in der Silvesternacht zu mehreren kleineren Bränden und Sachbeschädigungen durch Böller und Raketen.

In Lechhausen bedrohte eine ältere Frau ihre Nachbarn mit einer Schreckschusspistole, weil diese in der Nähe ihres Autos Feuerwerk zündeten. Die alarmierte Polizei stellte die Schreckschusspistole sicher.

Feuerwehrfahrzeug durch fehlgeleitete Rakete beschädigt

In Marktoberdorf im Landkreis Ostallgäu traf eine fehlgeleitete Silvesterrakete das Tor der Feuerwache, durchschlug dieses und beschädigte ein Feuerwehrfahrzeug. Dieses ist nach Angaben der ILS Allgäu aber weiter einsatzfähig. Im Allgäu wie auch im restlichen Schwaben entzündeten Böller und Raketen mehrere Hecken, auch Mülleimer gingen in Flammen auf. Die Integrierte Leitstelle Donau-Iller meldete rund 30 Feuerwehreinsätze.

Generell gab es im Allgäu und in den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm laut Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West aber keine größeren Polizeieinsätze. Der Dachstuhlbrand an einer Kirche, der in der Nacht in Oberstdorf gemeldet wurde, stellte sich als Fehlalarm heraus.

Video: Die Silvesternacht in Bayern

Silvesterfeuerwerk in München
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Viele Festnahmen – Silvesternacht in Berlin entspannter als im Vorjahr

Nach den Ausschreitungen im vergangenen Jahr fanden die Feiern in Berlin unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Zwar blieben größere Ausschreitungen aus, dennoch meldete die Polizei erneut Angriffe auf Beamte und Rettungskräfte.

Nach jüngsten Zahlen der Polizei sind in Berlin in der Nacht rund 390 Menschen vorläufig festgenommen worden – viele wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz. Es seien 54 Einsatzkräfte verletzt worden, 30 davon durch Pyrotechnik, sagte Polizeisprecherin Anja Dierschke am Montagmittag. Acht der verletzten Polizisten hätten ihren Dienst nicht fortsetzen können. Dennoch sei der Silvesterabend insgesamt für die Polizei besser gelaufen als im Vorjahr.

An zahlreichen Orten im gesamten Stadtgebiet wurden Einsatz- und Rettungskräfte demnach mit Pyrotechnik, Schreckschusswaffen und Flaschen angegriffen. Gegen 3 Uhr beruhigte sich die Lage Polizeiangaben zufolge wieder. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Übergriffe am Alexanderplatz und in Neukölln

Am Neptunbrunnen unweit des Alexanderplatzes bewarfen sich bereits vor Mitternacht 500 Menschen mit Pyrotechnik. Als Beamte der Polizei einschritten, wurden sie eigenen Angaben zufolge von einer 200-köpfigen Gruppe mit Feuerwerkskörpern beschossen. Mehrere Menschen wurden festgenommen.

In Gropiusstadt im Bezirk Neukölln wurde ein geparkter Einsatzwagen mit einer Kugelbombe beschossen und so stark beschädigt, dass er aus dem Einsatz genommen werden musste. Ebenfalls in Neukölln kam es zu neun Festnahmen, nachdem Menschen versucht hatten, aus Glasflaschen, Stofffetzen und Benzin Molotow-Cocktails zu basteln.

Berliner Polizei: "Feuerwehr erfolgreich geschützt"

Auch die Feuerwehr in Berlin war im Dauereinsatz: Innerhalb weniger Stunden wurden die Einsatzkräfte mehr als 500 Mal alarmiert, unter anderem zu mehreren Bränden in Wohnungen und einem Garagenkomplex im Bezirk Wilmersdorf.

"Wir sind zufrieden mit unserem Einsatz, wir haben die Feuerwehr erfolgreich geschützt", sagte ein Polizeisprecher gegen 3 Uhr am Neujahrsmorgen. Bislang seien keine Feuerwehrleute verletzt worden. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von einem "normalen Silvester".

Video: Die Silvesternacht in Berlin

Feuerwerk über dem Brandenburger Tor
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Feuerwerk über dem Brandenburger Tor

27 Verletzte im Berliner Unfallkrankenhaus behandelt

Wegen schlimmer Verletzungen durch Böller sind in der Silvesternacht 27 Menschen im Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) behandelt worden. Das UKB sprach von zum Teil "dramatischen Amputationsverletzungen". Festgestellt würden Sprengverletzungen an den Händen und im Gesicht, schwere Augenverletzungen und Brandwunden, teilte die Klinik am Morgen auf dem Kurznachrichtendienst X mit.

Das Krankenhaus hatte in der Silvesternacht seine OP-Kapazitäten deutlich verstärkt. "Unser Team der Handchirurgen macht sich schon warm für den OP-Marathon in dieser Nacht in mehreren OP-Sälen", teilte die Klinik Silvester mit. Vor Silvester hatte das Krankenhaus geschrieben, die Handchirurgen hätten schwere Feuerwerksverletzungen ausgewertet: 97 Prozent der Bölleropfer seien Männer, viele Verletzungen seien dauerhaft. Der Tipp laute: "Finger weg von illegalen Böllern, sonst Finger weg."

Kugelbombe tötet 22-Jährigen in Sachsen

Im ostsächsischen Boxberg kam ein 22-Jähriger beim Zünden einer verbotenen Kugelbombe ums Leben. Der Sprengkörper detonierte nach dem Entzünden der Zündschnur aus noch ungeklärter Ursache sofort. Der junge Mann habe bei der Explosion am Silvesterabend so schwere Verletzungen erlitten, dass er trotz Rettungsversuchen noch am Unglücksort starb, teilte ein Sprecher der Polizeidirektion Görlitz mit. Ein gleichaltriger Begleiter habe leichte Verletzungen erlitten. Die Freundin des Getöteten sei von einem Kriseninterventionsteam betreut worden. Die Kugelbombe sei im Ausland gekauft worden und in Deutschland nicht zugelassen gewesen.

Kugelbomben sind besonders starkes Feuerwerk, das aus Abschussvorrichtungen abgefeuert wird. Aufgrund der Sprengkraft ist der Umgang damit eigentlich nur geschulten Fachkräften vorbehalten.

Tödlicher Unfall auch in Koblenz

Im rheinland-pfälzischen Koblenz starb ein 18-Jähriger am Silvesterabend beim Zünden eines Böllers. Der junge Mann ist trotz Reanimation an den Folgen der Explosion gestorben. Die Ermittlungen zu den Umständen dauern an.

Keine weiteren Probleme am Kölner Dom

Bereits seit Weihnachten sind die Sicherheitskräfte in Köln wegen einer Terrorwarnung in verstärkter Alarmbereitschaft. Für die Silvesternacht waren die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Dom noch einmal verstärkt worden. Rund 1.000 Polizisten waren laut dem Leiter der Verkehrsdirektion der Kölner Polizei im Einsatz, um den Bereich abzusichern und die Bevölkerung zu schützen. Die Polizei nahm vier weitere Terrorverdächtige im Zusammenhang mit möglichen Anschlagsplänen auf den Dom in Gewahrsam.

Unter massivem Polizeischutz zelebrierte Kardinal Rainer Maria Woelki am Abend die gut besuchte Silvester-Messe. Der Jahreswechsel lief dann weitgehend ruhig ab. "Ein paar Böllerwerfer, einige Ingewahrsamnahmen, nichts Ungewöhnliches", sagte ein Polizeisprecher gegen 1.30 Uhr. Auf der Domplatte und dem Bahnhofsvorplatz sei es weitgehend friedlich zugegangen.

Mit Informationen von AFP und dpa.

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