Amur-Tiger mit Jungtier
Bildrechte: picture alliance / blickwinkel/ D. & M. Sheldon
Bildbeitrag

Amur-Tiger mit Jungtier

Bildbeitrag
>

Schneemassen in Russland bedrohen Amur-Tiger

Schneemassen in Russland bedrohen Amur-Tiger

Im Osten Russlands ist schon zu Beginn der Wintersaison enorm viel Schnee gefallen. Das macht dem ohnehin bedrohten Amur-Tiger in der Region zu schaffen. Im tiefen Schnee findet er kaum Nahrung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Im äußersten Osten Russlands haben Amur-Tiger derzeit mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen. Schneemassen sorgen dafür, dass die Tiere kaum noch Nahrung finden, wie die Umweltorganisation World Wildlife Fund for Nature (WWF) am Sonntag mitteilte.

Amur-Tiger sind die größten Wildkatzen der Erde, in Russland leben nach Experten-Schätzungen noch etwa 540 Exemplare dieser bedrohten Art. Die Tiere sind streng geschützt und werden vor allem von Wilderern bedroht.

Winterfütterungen sollen den Tieren helfen

Laut WWF sollten die Tiger um die zehn Kilogramm Fleisch pro Tag fressen. Weil die Tiere die dicke Schneedecke, die schon zu Beginn der Wintersaison teils 50 bis 80 Zentimeter betragen hat, nicht mehr durchbrechen können, sollen nun Winterfütterungen helfen, die Lage zu entspannen. Denn es besteht die Gefahr, dass die Tiger auf der Suche nach Nahrung in besiedelte Gebiete vordringen könnten.

Konflikte mit Menschen könnten zunehmen

Markus Radday, Russland-Referent und Projektleiter beim WWF Deutschland, befürchtet, dass Konfliktsituationen mit Menschen zunehmen könnten. Bereits jetzt stelle die örtliche Bevölkerung eine Zunahme der Aktivitäten der Großkatzen fest. Expertenteams überwachten etwa in den besonders betroffenen Regionen Chabarowsk und Jewrejskaja Oblast die Lage. Sie sollen helfen, Konflikte zu minimieren.

Wilderer wittern ihre Chance

"Wilderer haben sich die Notsituation bereits zunutze gemacht und sind auf illegale Jagd gegangen", sagte Radday. Ihnen drohen im Fall einer illegalen Jagd auf die Tiere bis zu vier Jahre Haft und hohe Geldstrafen.

Ende November fand die russische Polizei einen erschossenen Tiger in der Region Primorje. Die Ermittler leiteten nach der Untersuchung der Schusswunde und der Munition ein Strafverfahren ein.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!