Abitur-Prüfung in Neubiberg
Bildrechte: picture alliance / SZ Photo | Claus Schunk
Audiobeitrag

Abitur-Prüfung im Gymnasium Neubiberg 2024

Audiobeitrag
>

Studie: Je höher der Prüfungsraum, umso schlechter die Leistung?

Studie: Je höher der Prüfungsraum, umso schlechter die Leistung?

Tests, Klausuren, Abschlussprüfungen: Der Raum, in dem man über den Aufgaben brütet, könnte Einfluss auf das Ergebnis haben, so eine australische Studie. Die Auswertung legt nahe: je höher die Raumdecke, desto schlechter die Leistung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Sie sind wohl ein notwendiges Übel: Schriftliche Leistungsnachweise aller Art. Begann das Ganze noch im einigermaßen überschaubaren Klassenzimmer, arbeitete man sich bis zur Schulaula oder Turnhalle hoch, wo meist das schriftliche Abitur stattfindet – um schließlich an einer Universität in einem hallenden Hörsaal zu landen, oder im größten Auditorium des Campus. Prüfungssäle – je größer, desto besser?

Vergleich der Ergebnisse von 154.000 Studierenden

Ganz im Gegenteil: Das hat die Forscherin Isabella Bower von der University of South Australia herausgefunden (externer Link). Sie und ihr Team untersuchten die Prüfungsergebnisse von 154.000 Studierenden über einen Zeitraum von mehreren Jahren, um zu prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Größe des Prüfungssaals und der Prüfungsergebnisse geben könnte.

Je höher die Decke, desto schlechter die Leistung

Das Ergebnis ist spannend: Verglichen mit ihren vorherigen Ergebnissen schnitten die Studierenden in größeren Prüfungssälen schlechter als erwartet ab. Anders ausgedrückt: je höher die Decke, desto schlechter die Leistung. Es ist also offenbar nicht gerade von Vorteil, in einem großen Saal zu sitzen, wenn man sich unter Druck auf eine Aufgabe konzentrieren muss. Nach Ansicht der Forscher könnten Prüfungsergebnisse besser ausfallen, wenn Prüfungen in Räumen stattfinden, die dafür entworfen wurden, etwa Klassenzimmer – und nicht in umfunktionierten Turnhallen oder zweckentfremdeten Konzertsälen.

Zusätzlicher Faktor: Schlechte Luft und kühler Raum

Damit ist allerdings nicht bewiesen, dass die niedrigere Leistung der Studierenden tatsächlich an den hohen Decken selbst liegt oder aber an anderen typischen Merkmalen großer Räume. Niedrigere Raumtemperatur und Luftqualität wurden in früheren Studien ebenso mit schlechteren Leistungen in Verbindung gebracht wie eine hohe Zahl von Prüfungsteilnehmern im gleichen Raum. Auch die Möglichkeit, dass ein kleinerer Raum Studierenden mehr Möglichkeiten zum Spicken geben könnte, ziehen die Forscherinnen und Forscher in Erwägung.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!