Symbolbild Tanklager OMV. ARCHIV (20.07.2017): Das OMV Tanklager in Feldkirchen bei München (Symbolbild)
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OMV-Tanklager bei Ebersberg offenbar mit PFAS belastet (Symbolbild)

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Tanklager-Gelände bei Ebersberg offenbar mit PFAS belastet

Tanklager-Gelände bei Ebersberg offenbar mit PFAS belastet

Das Gelände eines Tanklagers in Steinhöring ist wohl mit giftigen PFAS-Stoffen belastet. Davon geht das Ebersberger Landratsamt aus. Erste Untersuchungsergebnisse eines Sachverständigen deuten auf eine mögliche Gefährdung des Grundwassers hin.

Im Landkreis Ebersberg besteht der Verdacht einer Gefährdung des Grundwassers. Das Gelände eines Tanklagers in Steinhöring ist wohl mit giftigen PFAS-Stoffen belastet. Davon geht das Ebersberger Landratsamt aus. Erste Untersuchungsergebnisse eines Sachverständigen belegten dies, so das Amt. Nach Auskunft der Behörde sei aber mit weiteren validen Ergebnissen nicht vor Ende Juni zu rechnen. Zuerst hatte die Ebersberger Zeitung über den Vorfall berichtet.

Der Grund für die mögliche Verunreinigung liege bereits im Jahr 2019, soll aber erst im Juli vergangenen Jahres gemeldet worden sein. Betreiber des Tanklagers in Steinhöring ist die Österreichische Mineralölverwaltung – kurz OMV.

OMV meldete PFAS-Unfall erst fünf Jahre später

Nach OMV-Angaben soll es im Jahr 2019 im Steinhöringer Tanklager versehentlich zu einer Fehlauslösung der dortigen automatischen Schaumlöschanlage gekommen sein. Dadurch sei PFAS-haltiger Schaum in das Löschwasserbecken des Tanklagers und damit ins Grundwasser gelangt.

Obwohl sich die Fehllauslösung der Schaumlöschanlage bereits 2019 ereignet hat, wurde der Vorfall erst im März 2024 von der OMV an das Ebersberger Landratsamt gemeldet. Daraufhin sei mithilfe eines Sachverständigen ein Gutachten erstellt worden, das Ende Februar 2025 vorgelegen habe und vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim im März 2025 geprüft worden sei.

Das Ebersberger Landratsamt geht davon aus, dass die PFAS-Stoffe nicht nur ins Löschwasserbecken, sondern ins komplette Lösch- und Hydrantensystem des Tanklagers gelangt seien könnten. Deswegen könne eine Bodenverunreinigung nicht ausgeschlossen werden.

OMV bestätigt Vorfall

Die OMV hat dem BR den Vorfall bestätigt. Man habe damals aber sofort reagiert und den Abfluss von verunreinigtem Löschwasser in einen nahe gelegenen Bach verhindert, so die OMV. Als Grund für die um rund fünf Jahre verspätete Meldung an das Ebersberger Landratsamt gab die OMV eine veränderte Risikobewertung von PFAS-Stoffen an. Demnach seien die bayerischen Leitlinien zur Bewertung von PFAS erst im März 2024 angepasst worden. Dadurch habe sich, so die OMV, eine neue Bewertung der Situation ergeben.

PFAS sind Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, auch "Ewigkeitschemikalien" genannt. Sie gelten als gesundheitsschädlich. Einmal in der Umwelt können sie auf natürlichem Weg kaum mehr abgebaut werden.

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