22.10.2022, Bayern, München: Der Landesvorsitzende der SPD in Bayern, Florian von Brunn, Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2023, hält beim Landesparteitag in den Eisbachstudios seine Rede. Foto: Felix Hörhager/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Landesparteitag der SPD Bayern

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Von Brunn kündigt Tasdelen-Nachfolger an und kritisiert Jusos

Von Brunn kündigt Tasdelen-Nachfolger an und kritisiert Jusos

Im BR24-BayernTrend verliert die SPD im Moment an Zustimmung und landet mit neun Prozent hinter den Grünen und der AfD. Vor zwei Tagen kündigte außerdem Generalsekretär Arif Tasdelen seinen Rücktritt an. Wie geht es mit der Bayern SPD weiter?

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Der bayerische SPD-Chef Florian von Brunn hat für den Freitag eine Entscheidung angekündigt, wer nach dem Rücktritt von Generalsekretär Arif Tasdelen das Amt übernimmt. "Wir müssen jetzt einfach eine schnelle Lösung finden," sagte er. Namen wollte von Brunn nicht nennen. Im Zusammenhang mit der Personalie Tasdelen kritisierte von Brunn auch die bayerischen Jusos: "Was ich schon kritisiere ist, dass Herr Tasdelen, bevor Beschlüsse gefasst worden sind, von den Jusos weder angehört worden ist, noch andere Zeuginnen und Zeugen, die bei diesen Ereignissen dabei waren."

Die Jusos hatten kürzlich mitgeteilt, Tasdelen nicht mehr zu Veranstaltungen einzuladen, da er sich - wie es hieß - gegenüber weiblichen Parteimitgliedern unangemessen verhalten habe.

Fall Tasdelen: wenig Fakten, viele Vorwürfe

Der Rücktritt von Tasdelen sei für ihn eine schwierige Situation, weil er mit ihm befreundet sei und eng mit ihm zusammengearbeitet habe, so von Brunn weiter. Die bayerische SPD nehme die Vorwürfe aber sehr ernst und habe eine Kommission eingesetzt, die die "Fakten bewerten soll". Von Brunn stellte nochmals klar: "Wir haben ja im Moment sehr, sehr wenig belegte Fakten, dafür sehr viele Vorwürfe in der Öffentlichkeit."

Von Brunn: "Auch Generationenkonflikt"

In der kontroversen Auseinandersetzung mit dem Fall Tasdelen räumte von Brunn zudem ein, dass dies auch ein Generationenkonflikt in seiner Partei sei, so wie in anderen Teilen der Gesellschaft auch. Die Debatte hänge sich unter anderem sehr stark am Gendern auf. Der Vorsitzende der Jusos Bayern, Kilian Maier, erklärte dagegen vor zwei Tagen: "Es war nie unsere Absicht, Arif Tasdelen zum Rücktritt zu bringen." Es sei nie darum gegangen, dem Generalsekretär etwas anzutun. "Sondern uns war wichtig, dass wir für alle Frauen einen sicheren Raum bieten können, sich bei den Jusos einzubringen."

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