Der Vatikan hat das Testament von Papst Franziskus am Montagabend, etwa zwölf Stunden nach seinem Tod, veröffentlicht. Abgefasst hatte der Papst seinen letzten Willen bereits am 29. Juni 2022. Kurz zuvor hatte er aus gesundheitlichen Gründen eine für Anfang Juli 2022 geplante Afrika-Reise verschieben müssen.
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Beisetzung ist einziger Gegenstand des letzten Willens
In dem Testament spricht der Papst davon, dass er "mit lebendiger Hoffnung auf das ewige Leben" das Ende seines irdischen Daseins nahen spüre. Er erklärt, dass er seinen testamentarischen Willen "nur in Bezug auf den Ort meiner Bestattung zum Ausdruck bringen" wolle.
"Ich habe mein Leben und meinen Dienst als Priester und Bischof stets der Mutter unsres Herrn, der Allerheiligsten Maria anvertraut", fährt der Papst fort: "Deshalb ordne ich an, dass meine sterblichen Überreste in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore den Tag der Auferstehung erwarten."
Wunsch nach schlichtem Grab in Marienheiligtum
Er wünsche, "dass meine letzte irdische Reise genau in diesem sehr alten Marienheiligtum endet, wo ich zu Beginn und am Ende jeder Apostolischen Reise zum Gebet zu gehen pflegte, um der Unbefleckten Mutter vertrauensvoll meine Anliegen anzuvertrauen und ihr für ihre gütige und mütterliche Fürsorge zu danken", schreibt Franziskus weiter.
Der Papst bittet sodann darum, dass sein "Grab in der Nische im Seitenschiff zwischen der Paulinerkapelle (Cappella della Salus Populi Romani) und der Sforza-Kapelle der genannten päpstlichen Basilika vorbereitet wird". Die Grabstätte müsse "in der Erde sein, einfach, ohne besondere Dekoration und mit der einzigen Inschrift: Franciscus".
Die Kosten für die Vorbereitung des Begräbnisses sollen laut Testament "mit der Summe des Wohltätigkeitsgeldes gedeckt" werden, das Franziskus an die Päpstliche Basilika Santa Maria Maggiore überweisen ließ.
Letzte Bitte für "diejenigen, die mich gemocht haben"
Am Schluss des kurzen Textes äußert Franziskus die Hoffnung, dass "der Herr denjenigen, die mich gemocht haben und weiterhin für mich beten, einen wohlverdienten Lohn geben" möge. Das Leid, das "im letzten Teil meines Lebens gegenwärtig wurde", habe er "dem Herrn für den Weltfrieden und die Brüderlichkeit unter den Völkern geopfert".
Das Testament ist unterzeichnet mit: "Santa Marta, 29 giugno 2022, FRANCESCO."
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